Kofferraum-Teleskop

  • Ersteller des Themas Ehemaliges Mitglied 78043
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Ehemaliges Mitglied 78043

Liebe Sternenfreunde,

nachdem ich mich vor bald 7 Jahren von meinem auf einer einbetonierten Säule montierten 6" Newton verabschieden musste, um für die Arbeit ins Zentrum einer Großstadt zu ziehen, bin ich entgegen aller Pläne immer noch hier. Das Warten auf mein Hobby wird mir also zu lang und ich habe überlegt, dass eine Kofferraumlösung eventuell möglich wäre. Ich möchte auf jeden Fall eine GoTo-fähige Montierung mit möglichst automatisierter Einnordung anschaffen, da nach einer Stunde Fahrt aus der Metropole nicht noch viel mehr Zeit für Aufbau und Justage drauf gehen sollen. Ich würde gern ein SC oder ACF mit mindestens 10" verwenden, da ich nicht gern schon nach 5 Jahren wieder den nächst größeren Tubus anschaffen möchte und generell mehr als die damaligen 6" hätte. Außerdem möchte ich gerne wieder fotografieren. Eine neue Kamera (DSLR oder DSLM) wird dann auch gekauft.

Dazu möchte ich einfach mal fragen, ob jemand hier Erfahrungswerte hat, ob die Kombination

(a) schnell auf- und abzubauen
(b) in Einzelteile zerlegbar, sodass im VW Polo transportabel
(c) so stabil, dass es ein 10" ACF trägt
(d) für eine Einzelperson tragbare Einzelteile (ich bin vorerkrankt und darf keine 20 kg Gesamtkonstruktion heben)

möglich ist.

Ich hatte bereits die sehr leichten Reisemontierungen entdeckt, bezweifle jedoch, dass diese für Tubi a 10" aufwärts geeignet sein könnten.

Vielleicht hat ja hier jemand noch eine Idee, ich würde mich freuen!

Viele Grüße aus dem selten sternenfreundlichen Hamburg

*entfernt*
 
Hallo,
ich nutze ein Celestron CPC800 mit StarSense Modul und bin damit sehr zufrieden: das Teleskop lässt sich samt Gabelmontierung vom Stativ entfernen und damit bequem transportieren. Man kann das Teleskop so auch auf einen Tisch stellen und es dann benutzen. Aber auch zusammengeschraubt ist es gerade noch tragbar (bei mir aus dem Wohnzimmer in den Garten). Das CPC800 auf dem Dreibeinstativ ist super stabil, da wackelt nichts.

Das Ganze ist super bequem: rausstellen, anschalten, der eingebaute GPS-Empfänger ermittelt Standort, Zeit, Datum, die StarSense Kamera fährt an ein paar Positionen an, macht ein Foto und richtet damit die Montierung aus. Nach wenigen Minuten ist das Teleskop einsatzbereit und es kann losgehen. Dank Goto-Steuerung lässt sich so die knappe Beobachtungszeit maximal auskosten.

Die SC Serie gibt's auch mit noch größeren Optiken, das StarSense Modul passt auch an andere Celestron Serien.

Ich kann die Kombination nur empfehlen.

Viele Grüße

paulchen
 
Hallo Alexander,

wenn Du nicht schwer heben darfst, dann würde ich keine so große Optik anpeilen! Das ist schon für jemanden mit gesunden Knochen eine Herausforderung.

Schon der Kopf des CPC800 (Tubus mit Gabel) wiegt fast 20 kg.

Grundsätzlich zeigt ein C8 schon sehr viel und wenn Du eine Kamera für EAA dran hängst, noch viel mehr - auch aus der Stadt heraus! (Tipp).

Meine Empfehlung wäre ein Evo 8 von Celestron. Da sind die Einzelteile leichter., die Montierung ist azimutal: gerade aufstellen ohne Polaralignment. Starsense würde das System automatisch richtig ausrichten. Ich finde den Aufwand für das Alignment an drei Sternen allerdings auch nicht groß. Geht ruckzuck.

CS.Oli
 
Hallo Alexander,

da du fotografieren möchtest, würde ich von den genannten Alt/AZ Montis abraten und eine parallaktische suchen.

Hier mal eine mögliche Kombi:
C11 wiegt lt. Angabe ca. 13,10 kg
iOptron CEM40 wiegt lt. Angabe ca. 7,2 kg und kann eine max. Zuladung von 18 kg. Wäre also fotografisch noch im Rahmen.

Das wäre schonmal eine leichte Kombi von Teleskop und Montierung. Ich kenn aber diese beiden Teile nicht, somit kann ich dir leider nix zu der Performance sagen. Zumindest lesen sich die Angaben gut :)

Grüße
Mathias
 
Ich danke euch für die Antworten!

Also die Überlegung, auf ein etwas leichteres C8 umzusteigen, ist natürlich eine Idee wert. Die einzelnen Modelle schaue ich mir im Detail einmal an.

Wenn ich das so sehe - 20 kg für C8 auf AZ und 20,3 kg für C11 auf Parallax - ist die parallaktische leichter? Ich hätte vom ersten Blick tatsächlich das Gegenteil erwartet, da ich mir ja die Gegengewichte spare. Man muss diese jedoch dazu rechnen, oder? Aber da dies Einzelteile sind, sicher kein Problem.

Ist die parallaktische Montierung denn per GoTo nicht schwieriger einzustellen, da die geografische Breite manuell eingestellt werden muss?

P.S. Das mit der Beobachtung aus der Stadt scheitert schon daran, dass eine Laterne direkt vor meinem Balkon steht :D Und wenn ich die Sachen dann schon nach unten tragen muss, dann kann ich sie ja auch gleich ein Stückchen weiter fahren.
 
Also bei der Monti musst du natürlich die Gegengewichte noch dazurechnen, die können je nach Teleskop + Aufbau größer oder kleiner ausfallen, das Stativ wiegt auch ein bisschen was, ist aber überschaubar und die Montierung.

Ist die parallaktische Montierung denn per GoTo nicht schwieriger einzustellen, da die geografische Breite manuell eingestellt werden muss?
Joa... ich würd sagen, dass ist Übungssache. Du musst natürlich einnorden, was dir aber mittlerweile von einer Reihe elektronischer Helferlein erleichtert wird. Laptop oder ähnliches hast du sowieso dabei, wenn du fotografieren willst. Bei der iOptron ist aber anscheinend ein GPS und ein elektronischer Polsucher verbaut. Hört sich also gar nicht so schlecht an. Wenn man dann noch das StarSense von Celestron damit koppeln könnte, wäre das natürlich das Sahnehäubchen :D

Hab ich auch, bin aber immer wieder erstaunt, was doch alles visuell und fotografisch geht :)

Fotografisch reden wir aber schon von DeepSky, oder? Wenn du nämich nur Planeten, Sonne, Mond machen willst, dann geht natürlich auch eine Alt/AZ.
 
Dürfte ich als perfekte, leichte Montierung OHNE Gegengewichte und ALT/AZ sowie Deutsch zu betreiben die Rainbow Astro RST 135 ins Rennen werfen? :D :D

Ohne Gegengewichte geht ein C8 locker, mit Gegengewichten geht ein C11.

Wenn dich der Preis nicht abschreckt, Kauf sie. Ich hab sie.

Die CEM40 habe ich auch und kann ich auch empfehlen. Die hat iPolar zum Einnorden (Laptop erforderlich), die RST 135 hat einen eingebauten Adapter für den Polemaster und lässt sich direkt per WiFi mit Sky Safari steuern.
 
Hallo Alexander,

mit einer Alt/Az Montierung musst Du nicht einnorden und kannst (wie bei der oben bereits vorgeschlagen Celestron Evolution) später auf parallaktischen Betrieb (mit einer sog. Wedge) hochrüsten.

Alt/Az Montierungen vertragen im Alt/Az Betrieb bis 50% mehr Last als angegegeben.

Du hast zwar DSLR erwähnt (was tatsächlich langer Belichtungszeiten und par. Montierung bedarf), aber könntest Du auch mit 15 Sekunden/Exposure leben?

Zum Schmökern dazu (insb. ab S.89):


Und wenn dann tats. EAA Dein Interesse wecken sollte, dann kannst Du sowohl von einer "dark site" als auch durchaus in der Stadt (bis hin zu Schmalband) sehr gut "fotografieren".

EAA mit 6" f/4, Evolution und ZWO178 hier:


Schmalband bei nahezu Vollmond(!) hier:


Gruß,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Fotografisch reden wir aber schon von DeepSky, oder? Wenn du nämich nur Planeten, Sonne, Mond machen willst, dann geht natürlich auch eine Alt/AZ.
Genau, ich hatte damals mit der Nikon und dem 6" die M31 gerade einmal erahnen können - da sollte noch viel mehr gehen. Wobei ich damals tatsächlich noch eine analoge Kamera mit Filmdose hatte.

Dürfte ich als perfekte, leichte Montierung OHNE Gegengewichte und ALT/AZ sowie Deutsch zu betreiben die Rainbow Astro RST 135 ins Rennen werfen? :D :D

Ohne Gegengewichte geht ein C8 locker, mit Gegengewichten geht ein C11.
Müsste die erforderliche Stabilisierung dann nicht vom Stativ aufgebracht werden? Ich war mal bei einem Sternenfreund zu Besuch, welcher diese Montierung mit C8 jedoch auf einer einbetonierten Säule hatte.

Sollte man nicht noch bedenken, dass ich als Stromversorgung maximal eine Autobatterie nutzen kann? Wenn ich 12 V und 1,5 A Spitzenstrom lese bei einigen GoTo Steuerungen lese, wird das mit dem Akkupack ja nicht lange halten...

mit einer Alt/Az Montierung musst Du nicht einnorden und kannst (wie bei der oben bereits vorgeschlagen Celestron Evolution) später auf parallaktischen Betrieb (mit einer sog. Wedge) hochrüsten.

Alt/Az Montierungen vertragen im Alt/Az Betrieb bis 50% mehr Last als angegegeben.

Du hast zwar DSLR erwähnt (was tatsächlich langer Belichtungszeiten und par. Montierung bedarf), aber könntest Du auch mit 15 Sekunden/Exposure leben?

Zum Schmökern dazu (insb. ab S.89):

Das spricht natürlich für die AZ Montierung. Und das Buch klingt wirklich nach dem, was ich suche, das sollte ich mir einmal zulegen!

Und zur Kamera: Ich dachte halt, dass ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann, da ich als Smartphone-Verweigerer keine Kamera für "gewöhnliche" Aufnahmen besitze und so mit einer guten DSLR beides abdecken könnte. Eine schöne CCD ist natürlich etwas feines, aber es ist halt viel Geld für einen einzigen Zweck. Das ist bei meinem Budget (7500 € für alles zusammen maximal) schon eine Menge. Zumal ich alle Okulare und Filter damals abgegeben habe.

Und danke für die Video-Links! In einem ruhigen Moment sehe ich gerne hinein!
 
(d) für eine Einzelperson tragbare Einzelteile (ich bin vorerkrankt und darf keine 20 kg Gesamtkonstruktion heben)
Beim Teleskop kann man nicht einfach die blanke Kilozahl nehmen, die man heben kann. Das muss man einige Sekunden halten und balancieren können. Als Faustregel würde ich sagen, nimm eine Hantel, packe das Teleskopgewicht drauf und versuche die mit halbwegs gestreckten Armen bis auf Kinnhöhe anzuheben. Mit dem Gewicht, wo das noch problemlos geht, wird es Spaß machen. Darüber musst du dich plagen. Große Öffnungen und nix heben können, passt nicht zusammen.

Wenn du unbedingt ein SC willst, brauchst du dir wegen der Zeit zum Einnorden keine Gedanken machen. Bis das austemperiert ist, kannst du 3x einnorden.

Ich wäre dann noch vorsichtig mit großen Brennweiten und Hebeln bei Billigmontierungen fotografisch an die Belastungsgrenze zu gehen. Zumindest wenn du mehr als EAA machen willst. Für EAA würde ich aber keine DSLR nehmen. Klar, wenn man die anderen hört, geht immer alles. Aber davon sieht man seltsamerweise nie etwas.
 
Beim Teleskop kann man nicht einfach die blanke Kilozahl nehmen, die man heben kann. Das muss man einige Sekunden halten und balancieren können. Als Faustregel würde ich sagen, nimm eine Hantel, packe das Teleskopgewicht drauf und versuche die mit halbwegs gestreckten Armen bis auf Kinnhöhe anzuheben. Mit dem Gewicht, wo das noch problemlos geht, wird es Spaß machen. Darüber musst du dich plagen. Große Öffnungen und nix heben können, passt nicht zusammen.

Das bekomme ich mit 10-12,5 kg locker hin. Ich kann halt nur keinen 30 kg Komplettaufbau durch das Treppenhaus schleppen.


Wenn du unbedingt ein SC willst, brauchst du dir wegen der Zeit zum Einnorden keine Gedanken machen. Bis das austemperiert ist, kannst du 3x einnorden.

Stimmt, das habe ich tatsächlich nicht bedacht.

Ich wäre dann noch vorsichtig mit großen Brennweiten und Hebeln bei Billigmontierungen fotografisch an die Belastungsgrenze zu gehen. Zumindest wenn du mehr als EAA machen willst. Für EAA würde ich aber keine DSLR nehmen. Klar, wenn man die anderen hört, geht immer alles. Aber davon sieht man seltsamerweise nie etwas.

Die EAA sieht indes wirklich interessant aus, da habe ich mich noch nie mit befasst. Ich werde mich einmal durch einige Artikel lesen, ob das was für mich ist - ich bin mir selbst noch nicht ganz sicher, wie meine Ansprüche im Rahmen der Fotografie sind.
 
Die EAA sieht indes wirklich interessant aus, da habe ich mich noch nie mit befasst. Ich werde mich einmal durch einige Artikel lesen, ob das was für mich ist - ich bin mir selbst noch nicht ganz sicher, wie meine Ansprüche im Rahmen der Fotografie sind.
Dann kannst Du EAA auch als einfachen Einstieg in die Astrofotografie betrachten und das Ganze später weiter ausbauen oder weitertreiben, mit längeren Belichtungszeiten und der Aufbereitung der Aufnahmen.

Vielleicht interessant dieser Thread von mir: EAA macht glücklich! Mein Weg / First und Second Light mit meiner Ausrüstung und als Update hier: one year in EAA - what a difference! - Electronically Assisted Astronomy (EAA) - Cloudy Nights

CS.Oli
 
Also mit ner DSLR würd ich tatsächlich auch keine EAA betreiben wollen. Belichtungszeiten von im Schnitt 1s und dann ständig das klappern vom Spiegel, ganz zu schweigen vom Verschleiß beim Spiegel. Das würd mich irgendwie nerven. DSLR: Fotografie ja, EAA nein.

Ich würd mir keine DSLR für Astro- und Tagfotografie holen. Klar kannst du für den Tag noch extra Filter einsetzen oder einen manuellen Weißabgleich durchführen, wär mir persönlich aber zu stressig. Wenn du Astrofotografie machen willst, kauf dir lieber eine gebrauchte astromodifizierte DSLR, die gibts teilweise für kleines Geld und eine unmodifizierte für den Tag.

ODER

Wenn EAA doch ein Thema für dich sein sollte, hät ich noch folgende Idee: schnapp dir eine ungekühlte ASI, oder ähnliche (am Besten mit ST4-Anschluss), und kauf dir eine DSLR für Tagfotografie. Dann kannst du mit der Astrocam EAA betreiben und du hast schon mal eine Guidingcam für die Astrofotografie. Wenn dich dann mal die Astrofotografie reizt, kannst du übergangsweise zum antesten deine DSLR betreiben. Wäre mMn erstmal ein guter Kompromiss.

Viele Grüße
Mathias

PS: sollte ich bzgl. EAA irgendwo falsch liegen, bitte ausbessern. Ich hab da keine wirkliche Ahnung von :D
 
Also mit ner DSLR würd ich tatsächlich auch keine EAA betreiben wollen. Belichtungszeiten von im Schnitt 1s

Damit liegst Du tatsächlich falsch. Ich belichte im Schnitt (mit dem CPC800 bei f/6.3) mit 8 Sekunden und lasse das Live-Stacking ca 5 bis 10 Minuten laufen - je nach Objekt. Andere belichten mit parallaktischen Montierungen bis zu einer Minute oder sogar länger.

Allerdings ist es bedeutend einfacher, eine spezielle Astro-Kamera von ZWO mit SharpCap für EAA zu benutzen als eine DSLR Kamera. Deshalb würde ich hier auch eher von der DSLR abraten.

CS.Oli
 
Wenn EAA doch ein Thema für dich sein sollte, hät ich noch folgende Idee: schnapp dir eine ungekühlte ASI, oder ähnliche (am Besten mit ST4-Anschluss), und kauf dir eine DSLR für Tagfotografie. Dann kannst du mit der Astrocam EAA betreiben und du hast schon mal eine Guidingcam für die Astrofotografie. Wenn dich dann mal die Astrofotografie reizt, kannst du übergangsweise zum antesten deine DSLR betreiben. Wäre mMn erstmal ein guter Kompromiss.
Das ist wirklich eine gute Idee. Ich habe mir das einmal grob durchgelesen und bin überzeugt, dass dies durchaus eine Möglichkeit für mich sein könnte. Ich denke, ich stelle den Kamerawunsch erst einmal zurück und fange mit dem Teleskop an. Dann beobachte ich erst einmal zum Einstieg wieder eine Weile visuell und rüste dann später mit einer ASI und einem Laptop (den habe ich nämlich auch nicht) auf.

Folgendes finde ich interessant:

 
Bei den ASIs & Co. gebe ich zu bedenken, dass der Chip i.d.R. kleiner ist als z.B. bei einer DSLR. Bei einem C8 und seiner großen Brennweite erreicht man da schon sehr kleine FOV, je nach Objekt ist das ggf. dann schwierig.
Ein Bekannter macht mit seinem 9,25SCT und Celestron Az-Montierung via DSLR übrigens Aufnahmen bis zu 30 Sekunden... Ich war ganz erstaunt, wie gut das geht. Bei meinem CPC800 klappt das nicht... Für Astrofotografie nutze ich eine EQ6R, ich glaube wenn man in die Richtigung Fotografie ernsthaft einsteigen will, kommt man um eine parallaktische Montierung nicht drumrum. Da gibt's dann auch noch andere Lösungen, um das Fotografieren komfortabel zu machen (auch mit DSLR), z.B. eine ASIair.
Für die rein visuelle Beobachtung liebe ich mein CPC800 und die Az-Montierung. Da ist auch das manuelle Anfahren (ohne Goto) von Objekten um einiges einfacher als bei der parallaktischen Montierung.
 
Also beim bekannten Händler empfahl man mir für diesen Zweck ein 8" Newton auf einer EQ6 und riet mir dringendst von der AZ Montierung ab, da diese am Tubus hängt und somit viel zu schwer sei. Aber ich könne dieses Jahr ohnehin nicht mehr damit rechnen, da die Lieferketten zusammengebrochen seien... schade.
 
Eine EQ6 ist eine gute Montierung, aber schau mal, was die Montierung wiegt. Also insgesamt, mit Stativ und Gewichten.
 
Hallo,
man sollte an dieser Stelle mal differnzieren...zum einen der Wunsch nach mehr Öffnung für visuelle Beobachtung, zum anderen gibt es fotografische Ambitionen.
Für Fotografie braucht man nicht unbedingt große Öffnung mit viel Brennweite, daher mein Rat : Trenne Foto- und Beobachtungsequipment. So machen das sehr viele, ich selbst auch. Ein kleiner APO stellt keine großen Anforderungen an die Montierung, folglich kann man auf eine kleinere, leichtere parallaktische Montierung setzen. Ich Knipse auch sehr gerne mit meinem kleinen APO, der hat 347mm Brennweite und ist super für Nebel. Galaxien mit Feld geht natürlich auch...;)
Ein Freund von mir Knipst hauptsächlich mit Fotoobjektiven, such mal nach dem User Joschi, er macht sehr sehr gute Astrofotos.
Fürs visuelle würde ich schauen, was so ins Auto passt. Und da geht meine Empfehlung in Richtung Dobson. Telrad mit den entsprechenden Findercharts... Unkomplizierter gehts nicht.

Grüße Rainer
 
Eine EQ6 ist eine gute Montierung, aber schau mal, was die Montierung wiegt. Also insgesamt, mit Stativ und Gewichten.
Das stimmt, sie ist schon recht schwer, sollte aber kein Problem sein, da das Stativ und die Gewichte ja abgeschraubt werden können.

Ich denke, ich habe schon einige Fragen für mich geklärt, die mich hier weiter bringen. Ich möchte zunächst einmal auf EAA verzichten, auch wenn sie fotografisch einige Vorteile bietet. Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden schon wieder im nächsten Lebensbereich auf einen Bildschirm zu sehen. Aber erst einmal vielen Dank für die Idee, ich werde das im Hinterkopf behalten! Ich denke, ich konzentriere mich erst einmal auf die visuelle Beobachtung und ein paar Langzeitbelichtungen mit der Spiegelreflex. Wegen der Bildfelddrehung würde ich dann eher zur parallaktischen Montierung greifen.

Meine derzeitige Idee sieht so aus:

Mit der EQ6-AZ könnte ich sowohl parallaktische als auch azimutale Montierung abdecken. Dann sind im Budget noch zwei verschiedene 8" Fernrohre drin. Vielleicht starte ich mit einem SC zum beobachten und rüste dann noch mit APO oder Newton für die Fotografie bei niedrigen Öffnungsverhältnissen auf. Ich bedenke jedoch, dass das Newton deutlich windanfälliger sein wird. Dazu eine neue DSLR.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bleibt nur noch die Frage, ob Newton (windanfällig, schwer, aber lichtstark) oder SC.
Bitte kein Tubus Newton (der grossen Hersteller), falls du das meinst.
Unbedingt einen Gitterrohr Dobson mit Sichelräder und mit kompakter Spiegelbox, sehr niedrigem Gewicht, niedrigem Schwerpunkt, sehr transportabel.

Hersteller:
Taurus, Astro Optik Martini, Noctutec, Hofheim Instruments (Reisedobson), Spacewalk Telescopes, Geoptik Nadirus (Astroshop), Explore Scientific Ultra Light, ..

Gruß
Peter
 
Die EQ6-AZ steht nun hier, zusammen mit der Nikon D5600. Das 8" Newton von Skywatcher ist dafür da, um erstmal wieder rein zu kommen. 400 € sind für einen Tubus ja nicht sonderlich viel Geld. Ich denke diese Lösung kann nun von allem ein bischen - AZ Montierung erstmal fürs Beobachten und dann ein paar Schnappschüsse mit der Nikon im Para-Modus. Wenn ich nach 1-2 Jahren nicht mehr zufrieden sein sollte, kann ich doch immer noch aufsteigen.
Es stimmt natürlich, dass der ganze Apparat ordentlich schwer ist, aber ich frage den Händler nochmal nach Taschen, die ich mir körpernah umhängen kann. Dann sollte ein Heben aus den Beinen einfacher sein.

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