Kollimation / Optimierung Ritchey-Chretien-Teleskop

Skipper_H

Aktives Mitglied
Hallo Zusammen,

angeregt von einer Diskussion in einem anderen Thread möchte ich jetzt einen Thread eröffnen der sich ausschließlich um die Kollimation/Optimierung von RC-Teleskopen dreht. Es gibt zwar ohne Ende Tutorials auf Youtube aber nicht alle sind tatsächlich zielführend/verständlich. Auch gibt es zahlreiche Methoden die nachher am Stern nicht wirklich bestehen. Ich stelle mal folgende Methoden/Hilfsmittel zur Diskussion bzw. bitte darum zu ergänzen,

- Cheschire Kollimator
- Laser
- Hotech Kollimator
- TS RC-Kolli
- Takaschi Justierfernrohr
- TSMKolli
- künstlicher Stern
- am Stern
- Ocal-Pro Kollimator
- etc.

Ich verwende unterschiedliche Methoden (Cheschire, TS RCKolli, TSMKolli und neuerdings Ocal-Pro) auch um die Ergebnisse zu kontrollieren, final kollimiere ich am Stern.

Wie ermittelt Ihr die tatsächlich notwendige focale Länge (Abstand Fang- zu Hauptspiegel)?

Welche Optimierungen habt Ihr an Euren RC's bisher gemacht?

- Fangspiegelheizung
- Lüfter
- OAG
- Tilting - Adapter
- etc.

Bin auf Eure Beiträge gespannt und freue mich auf eine rege Diskussion!

CS
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Alex,

Supercool, dass Du diesen Thread aufmachst.

Ich hab meinen 8" um einen Tilting-Adapter erweitert. Ich kollimiere ebenfalls mit diversen Tools:
- Laser
- der TS-Variante vom GMK
- ner billigen Webcam mit selbstgedrucktem Adapter und Sharpcap

FS und HS hab ich noch nie verändert, da laut Platesolve mein RC 1631 statt 1624mm hat, was ich als ausreichend genau erachte für mich.
Mein RC ist recht kollimationsstabil, wofür ich dankbar bin. Ist schon ein rechter Hassle.

Ich hab nen TSFOCR25 nachgerüstet - der Monorail ist halt einfach nichts.
Als Zubehör lm Imagetrain hängt ne Filterschublade, ne IMX571-Kamera, ein Falcon und ein Scops-OAG mit ner ASI174.

Grüße
Christian
 
Hallo Christian,

vielen Dank für Dein Feadback, wir RC'ler scheinen ja so eine Art Exoten zu sein? Weshalb ich den Thread ins leben gerufen habe!

Dein Urteil über den Monorail unterschreibe ich, ich habe auch nicht verstanden was der Vorteil sein soll? Hängt ein bisschen Equipment dran, hängt er durch, dass kann man schwer tilten, stellst Du ihn zu stramm ein macht der EAF die Grätsche. Also mein finales Urteil zum Grayford ist, dieses Teil braucht kein Mensch der Astrofotografie betreibt! In der beobachtenden Astronomie mag der seinen Sinn haben, aber beobachten mit RC???????

Meinem Kleinen (TS RC 6") habe ich den TSFOCR25s gegönnt, ein Tiltingadapter steht auf der Liste, sonst bekomme ich die "Ecken" nicht sauber!

Tommy Navratil hat ja mal eine Untersuchung gestartet was die Fokale Länge angeht, sein Ergebnis war es gibt da wohl keine so gravierenden Einflüsse. Mit dem OCAL-Pro lässt sich das allerdings einigermaßen vernünftig einstellen. Allerdings wenn man zu kurz ist kann man ganz klar eine Vignette um die Mitte erkennen. Zu kurz heißt beim RC Hauptspiegel und Fangspiegel stehen zu weit auseinander, bringt man FS zu HS näher zusammen verlängert sich die fokale Länge, liegt halt am Spiegeldesign! Beim Newton ist es ein wenig anders, bin aber kein Newton-Fan!

Freue mich auf weitere Beiträge!

CS
Alex
 
Hi!,

Eine Sache die mir immer Kopfschmerzen gab ist das ganze Teleskop auf der DEC auszubalanzieren, da die ganzen Ringe und der Imagertrain das Teleskop ordentlich Hecklastig machen.
Erste Lösung die ich gebastelt hatte war ein kleines Gegengewicht, das zur Zeit fast nicht mehr reicht fürs optimale Ausbalanzieren:
Zwei Stückchen Eisen, bissl Farbe, zwei M4er Schrauben und ner kleinen Klemme von was anderen und geht die Sache schon mal einiges glimpflicher und langlebiger für die Getriebe.
Auch hatte ich Magnete am Stahltubus probiert, aber der GPS der Monti packts dan nimmer....
IMG_4900.jpg

Gut dieses Setup demnächst wird dann anderst aussehen da ich mir eine ADM XL Schiene geholt habe, warte aber noch auf die Klemme seit einiger Zeit. Danach wird der Kopf meiner iEQ30 modifiziert auf der Drehbank. :)
(Und muss nicht mehr das Stück Zwischen Alu um die Schiene "nicht" zu zerbohren mit den Schrauben, suchen.... für so nen Momentchen..... :ROFLMAO:)
IMG_4549.jpg

Der dähmliche Aufbapper ist einfach da, um mich zu erinnern an den Tag wo mir das Setup durchrutschte am Zenit :sick:, aber eine Stopperschraube vorne dran hatte. :whistle: Nichts passiert.

Sache die mir irgendwann dann im Kopf rumschwirrte war mal zu probieren den RC zu kollimieren mit der Sonne reinscheinend in die OAZ seitige Öffnung, da es mit den Lampen daheim nicht so klappte wie ich wollte.
Ein Stück Papier davor und man sah gleich ein par Sachen die man nicht gerade so erwartet hätte, nach dem Cheshire...:confused:
IMG_4532.jpg
Informativ war schon einmal, und man konnte den HS ein bisschen nachrücken. Aber gut noch weit ab vom Soll für die Pixel.

Den Abstand zu varieren zwischen dem HS und FS hatte ich auch schon mal durch bei meinem Zwerg.
Hatte dabei gesehen das ab 1335mm Brennweite der Rand ziehmlich hops geht. Tagesüber sieht man das nicht, nur an den Sternen im Feld.
Somit lass ich meinen auf 1368mm nominalen Brennweite. Auch wenn es so schön wäre die ganze Sache kürzer halten zu können.

Also Updates die ich noch machen werde sind:
1.)OAZ wechseln gegen etwas gerades und justierbares. Danach wage ich mich an die Justierung dran am Stern fürs Feld.
Vorher wird das ganze Instrument nochmal abgerollt.
2.) Hauptspiegelblende verlängern, die muss 136mm lang sein vom HS ab, sind 11mm mehr als vom jetzigen "Zustand".:oops:
Dabei muss die Blende am Eingang ~2.3mm(+/-0.25mm) verjüngt werden im Durchmesser beim RC6".


Danach bin ich mit meiner RC Baustelle endlich fertig, fehlt dann nur das essentiellste: Gutes Seeing mit meinen 3.75µm Pixeln, und das brauche ich dann wirklich, inklusive obligatorischen Reducer.

An sich ist diese Art von Teleskop sehr justierstabil. Frage mich halt nur wo ich das Teleskop gekauft hatte mit diesen angeknallten Schrauben, warum das so derb daneben justiert war.
I´ve got no Idea.

Clear skies!,
- Martin
 
Hallo Alex!

Ich beschäftige mich schon länger mit der elenden Kollimation meines 10" GSO RC. Es ist zunächst eine ziemliche Fummelei aber wie es dann so oft in der Praxis der Fall ist, bekommt man einige Übung und versteht auch die Zusammenhänge immer besser.
Probiert habe ich Vieles, aber am Ende hat sich folgender Ablauf bewährt, wobei ein Tilting-Adapter unbedingt nötig war:
Erstes Ziel: OAZ auf den Fangspiegel ausrichten. Dafür nehme ich den (vorher ebenfalls justierten) Laser. Ich stelle den Tilting-Adapter so ein, dass der Laser genau die Mittenmarkierung des Fangspiegels trifft.
Exkurs Laserjustage: Das klappt für mich am Besten, wenn ich den Laser locker in seinen 2" Adapter stecke, letzteren gegen eine Fensterscheibe drücke und den Laserpunkt auf meine Sternwarte in ca. 6m Entfernung richte. Wenn man dann den Laser im Adapter dreht und der Punkt nicht "eiert", ist der Laser justiert.
Zweites Ziel: Fangspiegel ausrichten. Dafür könnte man auch den Laser nehmen, aber ich habe mir mal ein Takahashi Justierteleskop gegönnt. Damit geht es wirklich einfach und präzise.
Drittes Ziel: Einstellung des Hauptspiegels. Auch dafür benutze ich das Justierteleskop. Mit einer Verlängerungshülse zwischen Teleskop und OAZ ist tatsächlich ein dünner Ring zu sehen. Den Hauptspiegel stelle ich nur mit zwei Schrauben ein. Über der dritten Schraube habe ich einen Klebestreifen. So verändere ich nicht den Abstand zwischen HS und FS. Ist der Ring schön gleichmäßig, beginne ich wieder von Vorne, da der OAZ ja mit der Spiegelzelle verbunden ist. Meistens ist dann aber schon nur noch sehr wenig zu tun.
Das Allerwichtigste ist dann die unerlässliche Kontrolle am Stern. Da stelle ich aber nur noch am Hauptspiegel nach. Die einzige Anleitung, die mir dabei wirklich so richtig gut geholfen hat, habe ich hier verlinkt. Die Anleitung erstreckt sich auch auf die Fangspiegeleinstellung, aber ich habe mir damit immer nur alles wieder gründlich verstellt. Aber die Kontrolle des OAZ/Fangspiegels mit dem Laser bleibt einem natürlich trotzdem nicht erspart.

Außer dem Tilting-Adapter habe ich als Modifikation noch einen etwas verengenden Ring auf das Blendrohr aufgesezt, da ich früher stets mit falschem Licht zu kämpfen hatte (für die Kollimation muss der aber ab). Darüber hinaus habe ich nur ein Heizband auf die Rückseite des Fangspiegels geklebt und ein weiteres Heizband um den Tubus in der Nähe der HS-Zelle gelegt, falls es mal ganz frostig wird. Ach und so ein Magnetgewicht, wie von Martin angesprochen habe ich auch. Ist eigentlich wohl für Dobsons gedacht, sorgt aber bei mir für ein gezieltes (Un-)Gleichgewicht auf der DEC-Achse.
Ich habe übrigens auch noch den Monorail-OAZ. Irgendwann rüste ich mal um, aber meine Messungen mit dem Image-Inspector in ASTAP zeigen ein einigermaßen erträgliches Nachgeben des OAZ. Zudem habe ich mein Equipment nicht geklemmt, sondern verschraubt. Gut ist der OAZ natürlich nicht.
Mit ASTAP prüfe ich auch die Brennweite. Dabei ziele ich stets auf die nominellen 2000mm. Bei der ganzen Herumstellerei muss man sehr aufpassen, denn 1mm Veränderung des Spiegelabstandes, verändern die Brennweite um etwa 10mm.

Wenn er denn mal richtig eingestellt ist, macht mir mein RC immer viel Spaß und zumindest meiner hält sehr gut die Justage.

Gruß
Sebastian
 
Hallo,
ich habe ein 10“RC und Justiere ebenfalls mit dem Tak Justierteleskop.
Einen MoonLite mit Fokusmotor habe ich montiert. Der Auszug hält meine Kamera samt Filterrad und OAG sehr gut. Die Montage war frickelig, weil die Gewinde nicht besonders gut zueinander passen…Graphit als Schmiermittel ( von einem weichen Bleistift abgeschabt) half dann.
Was mir noch etwas Kopfzerbrechen macht ist die Bestimmung der tatsächlichen Brennweite.
Da muss ich mich noch einlesen.
So ein RC ist halt eine Diva, die gut behandelt werden will…
wir RC'ler scheinen ja so eine Art Exoten zu sein?
Mein erstes Teleskop war ein kleiner Schiefspiegler nach Kutter, anscheinend hast du Recht…;)

Grüße Rainer

P.S.: momentan ist das RC für den Einsatz ohne Reducer vorbereite(Galaxienzeit)t, ein Astrophysics Reducer hilft die Lichtstärke und das Bildfeld für Nebel zu verbessern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ich habe seit einigen Jahren einen 12" Truss in Verwendung. Der hat den TSFOCR30S verbaut. Hab ich damals direkt so incl. Tilt Adapter geordert, da ich Monorails tatsächlich auch nicht so doll finde. Außerdem hat es noch eine FS Heizung und Blendrohrverlängerung.
Der "Imaging Train" sieht so aus: TSRCRED 0.8x Reducer (früher den CCD47), TSOAG68 Off Axis Guider, 2" Filterrad, Vollformat Mono Kamera.

Bei der Justage mache ich das ganz ähnlich wie Sebastian
1. OAZ Tilt mit Laser gegen die Mittenmarkierung auf dem FS einstellen
2. FS per Reflexion des Lasers zurück genau mittig einstellen (Barlowed Laser)
3. HS per Howie Glatter (mit konzentrischen Ringen) genau mittig ausrichten
4. Brennweite durch verstellen des FS korrigieren (Aber nur wenn ich größere Umbauten gemacht habe) und Messung mit Platesolving in ASTAP
5. Justage am Stern nach der o.g. DSI Methode. Da muss ich oft noch einiges Drehen (bis zu 1/8 Umdrehung) damit es passt.
Wo diese Abweichung herkommt weiß ich nicht. Aber ich hatte auch noch nicht den Elan das genauer zu untersuchen. Wenn es einmal justiert ist, verstellt sich da nichts mehr und das Bild ist bei mir am Vollformat wirklich einwandfrei. Oder Sagen wir, so wie ich es von so einem Teleskop erwarte.

Ich habe es auch mal mit dem (gerade nicht mehr verfügbaren) TSRCKOLLI justiert, das hat auch ziemlich gut gepasst (da muss die Blendrohrverlängerung aber ab).

Ich mach gerade ein Video zum aktuellen Umbau (Es bekommt u.a. einen Motorischen Shutter), wenn alles klappt verlinke ich es :)

CS
Torsten
 
Eine Sache die mir immer Kopfschmerzen gab ist das ganze Teleskop auf der DEC auszubalanzieren
Ja, stimmt. Da war ja was. Ich nutze dazu ein Laufgewicht von Baader, das ich vorne an die Vixenschiene montiere. Ich habe zusätzlich auf der Vixen-Schiene noch eine Klemme, an der ich eine Gewindestange mit selbstgemachten Gewichten befestigt hab, um auch in Z auszugleichen, das irgendwie bei all meinen OTAs immer nochwendig ist.
 
Moin,
mein 10"RC Carbon ist zum Glück keine Diva.
Als erstes hatte ich eine Fangspiegelheizung eingebaut (vier Zementwiederstände, ~4W), geregelt durch PWM-Regler.
Erst vor Kurzem hab ich den Monorail ausgebaut und den TSFOCR30S eingesetzt. Trotz Fixierung war der immer wieder durchgerutscht.
Jetzt hab ich Ruhe damit.
Beim Kollimieren kommt bei mir das Takahashi Justierteleskop zum Einsatz.
Den Hauptspiegel konnte ich leider mit dem Takahashi nicht einstellen, da man den Spalt nicht sehen kann.
Ich hab hier im Forum die 50cm-Abstands-Methode gefunden.
1. RC auf den Tisch legen mt der Öffnung gegen eine weiße Wand
2. 50mm-Ring und OAZ aufschrauben
3. Im Abstand von ca. 50cm, bzw. so, dass der Spalt sichtbar wird, vorm OAZ durchschauen
4. Wenn der Kreis symetrisch im OAZ liegt, muss der Spalt überall gleich breit sein.

Seit der ersten Kollimation musste ich da nicht mehr ran.
Mit dem Takahashi lässt sich dann der Fangspiegel sehr gut justieren.
Ein Tilter hab ich nicht eingebaut, da bisher nicht erforderlich.

Ich hab auch mal den Ocal-Pro zur Kollimation getestet, aber meines Erachtens ist der zu grob.

CS
Chris
 
Hallo guten Abend zusammen,

also nach meiner Erfahrung, jetzt habe ich sowohl mit Cheshire, TSRCKolli, TSM-Kolli und zuletzt mit dem Ocal-Pro kollimiert. Wobei ich die Erfahrung von Chris mit dem Ocal-Pro so nicht bestätigen kann. Der Ocal ist nicht schlechter als die genannten, es kommt hier extrem auf die Beleuchtung an.

Grundsätzlich stelle ich beim 6" zunächst die Fangspiegelmitte ein, bewährt hat sich da mein selbstgebauter 2" Cheschire

IMG_4362.jpeg

der funktioniert tatsächlich besser als der hier!

IMG_4365.jpeg

Dann den Hauptspiegel justieren, gleichmäßiger Spalt um den Hauptspiegel. Dann Kontrolle und nachjustieren mit TSRCKolli bzw. dann auch mit dem Ocal.

Nichts desto Trotz hatte ich es noch nicht geschafft, mit all den Hilfsmitteln eine saubere Kollimation am Stern zu haben! Letztendlich kollimiere ich dann final am Stern.

Vielleicht hat wer eine Idee oder ein Verfahren das gleich zu einem sauberen Ergebnis führt?

CS
Alex
 
Hallo Alex,
Vielleicht hat wer eine Idee oder ein Verfahren das gleich zu einem sauberen Ergebnis führt?
Soweit mir bekannt ist, wird von den Nutzern eines Howie Glatters mit dem Ring-Aufsatz berichtet, dass damit eine saubere Hauptspiegeljustage möglich sei. Das macht auch irgendwo Sinn, denn dabei durchläuft das Laserlicht ja wirklich das gesamte System.
Ich habe mich zu einem Versuch nie durchringen können. Wenn ich mich recht erinnere, kommen da Kosten von etwa 650,- € auf einen zu und das überschreitet jedenfalls meinen Investitionswillen. Schon das Justierteleskop hat mich preislich geärgert, auch wenn es letztlich vermutlich eine gute Idee war.

Ansonsten habe ich bei allen anderen Verfahren in den Foren stets gelesen, dass man mit Sorgfalt und einem guten Auge, den Fangspiegel mit dem Laser sehr gut am Tage einrichten kann und den Hauptspiegel mit den genannten Methoden immerhin so weit ans Optimum heran bekommt, dass am Abend mit der DSI-Methode nur noch ein paar Minuten investiert werden müssen, um eine gute Kollimation zu erreichen.
Ich bin damit eigentlich zufrieden, zumal man das ja nicht so wahnsinnig oft macht.

Ein Hilfsmittel habe ich übrigens noch vergessen zu erwähnen:
Manchmal ist es nicht so ganz einfach zu beurteilen, ob der Ring, den der unscharfe Stern verursacht wirklich schön gleichmäßig ist. Dabei hilft "Al's Collimation Aid". Das ist eine kleine Freeware, die ein Overlay auf den Bildschirm bringt, bei dem man konzentrische Ringe an sein Sternenscheibchen anpassen kann um zu sehen, ob die Abschattung wirklich genau in der Mitte ist.
Sehr nützlich, aber nicht ganz leicht online zu finden, weil es schon etwas betagt ist. Ich habe es aus dem Dateianhang des ersten Beitrags auf dieser Seite, falls jemand Interesse hat.

Gruß
Sebastian
 
Hallo,
danke für den Link Sebastian :y:
Ich justiere bisher nach der Anleitung von Alluna (bei downloads auf deren HP zu finden).
Soweit oasst das auch, der Sensor der ASI 1600 ist halt auch nicht so groß…
Auf jeden Fall ein spannender thread bei dem ich viel lernen kann.
Auch das mit dem Blendrohr werde ich mir genauer anschauen.

Grüße Rainer
 
Hallo Alex, hallo zusammen,

zunächst mal Dir Alex vielen Dank für die Initiative zu diesem Thread. Dieser wird sicher manchem im Forum eine Stütze sein, bei der Justierung eines RCs.
Selbst habe ich einen Omegon RC8, der zum Glück nur selten justiert werden muss, da ich ihn nicht im Auto transportieren muss.
Vor einiger Zeit bin ich auf diese Beschreibung einer wirklich einfachen und überraschend genauen Methode gestoßen, den RC zu justieren.
Beim letzten Justieren habe ich sie angewendet und musste tatsächlich am Stern nicht mehr nachjustieren, was mich selbst sehr überrascht hat.

Die Methode beruht im Prinzip darauf, den Fangspiegel im Cheshire Okular anhand der Mittelmarkierung auszurichten um danach ebenfalls mit dem Cheshire und VIEL Licht von hinten den Hauptspiegel anhand der Ringe, die dann im Fangspiegel sichtbar werden, zu zentrieren. Das ganze rekursiv, falls der RC deutlich dejustiert war. Bei meinem RC ist der Okularauszug glücklicherweise exakt parallel zur optischen Achse des Hauptspiegels, so dann ich keine Tiliting Platte benötige. Aber auch dafür gibt es in dieser Beschreibung eine Justageanleitung.

Wie gesagt, ich war verblüfft, dass diese Methode bei mir so einfach und genau funktioniert hat. Die Genauigkeit lässt sich wahrscheinlich noch weiter steigern, wenn man anstatt mit dem Auge, mit einer Kamera durch das Cheshire schaut.

Viel Erfolg Euch bei Eurer Kollimation. Ich hoffe es folgen noch viele weitere Tipps.

CS Ralf
 
Sehr nützlich, aber nicht ganz leicht online zu finden, weil es schon etwas betagt ist. Ich habe es aus dem Dateianhang des ersten Beitrags auf dieser Seite, falls jemand Interesse hat.
Hallo Sebastian,

es gibt ein Nachfolger des von Dir verlinkten Tools, das einstellbare Ringe, unterschiedlicher Farbe als Overlay über ein Kamerabild blendet, bei Github zum freien Download. Das Tool CollimationCircles ist wirklich sehr hilfreich bei der Beurteilung, ob die Ringe exakt zentriert sind.

Grüße und CS Ralf
 
Hallo Astrofreunde und RC-Fans :)

ich habe zur zeit noch einen alten 8" GSO-Newton, hatte auch als Zweitteleskop ein RC kaufen wollen hatte auch zwei 8" RCs bei mir musste diese leider wieder wegen Mängel zurück senden. Das hat mich so verunsichert, dass ich vom Thema RC abgekommen bin. Aber wenn ich das hier so lese fasse ich wieder neuen Mut.

Zwei Dinge die von meiner Newton-Erfahrung ggf. passen:

1. der Ocal-Pro ist ein guter Ansatz aber der Fokusbereich passt beim meinem F4-Newton nicht. Da wo er eigentlich ein scharfes Bild erzeugen sollte kommt er nicht hin. Auch die mitgelieferte Software finde ich für die heutige Zeit etwas peinlich. Ich denken darüber nach eine Kamera umzubauen um bei den entscheidenden Stellen in den Fokus zu kommen.

2. alles was ich bis jetzt mit Laser hatte war ungenau, der Laser konnte nicht gut und stabil eingestellt werden, jetzt habe ich mit einem gekauften Lasermodul einen vorhanden Justierlaser umgebaut und jetzt sieht die Sache richtig gut aus. Also das Einstellen, der Justier-Laser sieht jetzt nicht mehr so schön aus aber dafür funktioniert er gut.

Bis bald
LG und CS
Hampo
 
Hallo Ralf, hallo zusammen,

wie von Ralf beschrieben bzw. in seinem Link kollimiere ich mit dem Cheshire, allerdings wie ich schrieb (gilt auch für die anderen von mir beschrieben verfahren) war ich am Stern nie 100% zufrieden, vielleicht muss ich mir angewöhnen sauberer zu arbeiten. In den Ecken wird es immer ein wenig fummelig, wenn man keinen Tilting-Adapter hat. An meinem 10" mit Tilting-Adapter geht es gefühlt leichter von der Hand. Ganz wichtig was ich vergaß zu erwähnen es müssen alle Verlängerungen, Reducer und die zentrale Hülsenverlängerung wenn vorhanden entfernen, Tilting-Adapter auf Anschlag das heißt Push-Schrauben soweit rausdrehen das sie nicht mehr "pushen" die Pull-Schrauben fest ziehen und dann am Fangspiegel die Mitte einstellen. Dann geht es weiter wie beschrieben. Die Ecken dann mit dem Tilter gerade ziehen, ggf. ist eine Nachjustage erforderlich, also nochmal vom Anfang, wenn man sauber arbeitet wird es sukzessive besser! Wie geschrieben war ich bei der finalen Justage bisher erfolgreichsten am Stern.

Normalerweise sind die RC's recht Justage-Stabil und müssen nicht nachkollimiert werden, wenn ein RC Astagtismus zeigt sieht man das normalerweise sofort auf dem Astrofoto oder Infrafocal an den Sternringen und den unterschiedlich langen Spikes. Da ich bei meinen beiden RC's eine Fangspiegelheizung nebst Temperatur-Sensor und beim Kleinen Lüfter eingebaut habe war natürlich eine Neujustage erforderlich. Natürlich auch wenn man mal die Spiegel zum Reinigen ausbaut.

@Hampo, mit dem Laser habe ich bislang keine guten Erfahrungen gemacht. Mit dem Cheshire, RC-Kolli und Ocal-Pro funzt es mit genannten Einschränkungen ganz gut.

CS
Alex
 
Hallo Hampo, hallo zusammen,

ein F4 Newton ist schon sportlich zu kollimieren, der Fangspiegel dürfte ziemlich "außermittig" abgebracht sein, da ist ein RC gutmütiger da halt im Prinzip alles auf einer Achse liegt. Beim Newton wird es asymetrisch. Was mir so zum sehr schnellen Newton einfällt!

CS
Alex
 
Hallo Alex,
Dank Dir. Das mit dem Ocal-Pro kann bei mir auch daran liegen, dass ich zu wenig Licht verwendet habe.
Vom RCKolli hab ich auch anderswo schon Gutes gehört. Scheint wohl aber noch längere Zeit nicht lieferbar :cry:

@Ralf,
die Methode mit dem Chesire, der bei mir bis jetzt noch in der Kiste ein dunkles Dasein fristete, und die ähnliche Methode von Alex kannte ich noch nicht.
Dann werde ich mich bei schlechtem Wetter (dauert sicher nicht mehr lange bis dahin) mal daran machen.

Den Ocal-Pro hab ich bei meinem Newton schon für den Fangspiegel verwendet. Als ich ich den Newton gebraucht gekauft hatte, war der Fangspiegel ewig weit weg und nach Justage mit dem Ocal im richtigen Abstand.

CS
Chris
 
Ich habe ebenfalls ein 10“ RC, von CFF, mit der Optik von GSO und FT-Auszug. Davor hatte ich ein 8“ von TS mit Moonlite-Auszug. Das letztere war extrem schwierig zu kollimieren, weil alle mechanischen Tools (Cheshire, Tak Justageteleskop, etc.) ziemlich weit daneben lagen.
Funktionieren taten am 8“ nur folgende Methoden:
  • DSI unter dem Stern.
  • Hotech Advanced SCT. Der Aufbau ist extrem aufwendig und ich brauche locker 1h und mehr, bis das Teil richtig zum Teleskop ausgerichtet ist.
Das CFF macht es deutlich einfacher. Mit dem Tak Justierteleskop ist man schon sehr nah an der perfekten Justage. Ich benutze dann die DSI-Methode zur Perfektion, dabei justiere ich auch beide Spiegel nach. Aus Interesse habe ich mir eine SkyWave SKW-Lizenz zugelegt. Diese Software kann anhand eines defokussierten Sterns die Aberrationen quantitativ bestimmen. Das ist sehr praktisch, um den Astigmatismus neben der Achse zu „balancieren“ - und auch die Beurteilung auf der Achse fällt so nochmal deutlich leichter.

Der Abstand zwischen den Spiegeln ist bei den RCs relativ uninteressant (hier ist eine Abbildung dazu: Two-mirror telescopes: miscollimation, close focusing). Selbst mit mehreren mm Fehler kommt es zu nur geringer sphärischer Aberration. Einstellen kann man das am CFF sehr einfach, da die Sekundärspiegelhalterung entsprechend aufgebaut ist. Am TS RC war das ein Akt. Am einfachsten stellt man das ein, indem man mit dem Fokussierer den Sensor auf den richtigen Backfocus bringt (beim 10“ sind das 254mm gemessen von der Hauptspiegelrückseite) und dann mit der Sekindärspiegelverstellung scharf stellt. 1mm Änderung am Spiegelabstand bringen ca. 10mm Änderung am Backfocus, das ist also sehr genau. Ich hab das Ergebnis auch mit SKW überprüft und mit dieser einfachen mechanischen Methode funktioniert es perfekt.

Selbst der CFF-Flattener lieferte leider kein 100% anastigmatisches Feld mit der ASI2600MM, ich benutze daher den TSRCRed, der aber etwas größere Sterne auf der Achse zeigt (ca. 5% - <10% größere FWHM).
 
Hi,
Der Abstand zwischen den Spiegeln ist bei den RCs relativ uninteressant (hier ist eine Abbildung dazu: Two-mirror telescopes: miscollimation, close focusing). Selbst mit mehreren mm Fehler kommt es zu nur geringer sphärischer Aberration. Einstellen kann man das am CFF sehr einfach, da die Sekundärspiegelhalterung entsprechend aufgebaut ist. Am TS RC war das ein Akt. Am einfachsten stellt man das ein, indem man mit dem Fokussierer den Sensor auf den richtigen Backfocus bringt (beim 10“ sind das 254mm gemessen von der Hauptspiegelrückseite) und dann mit der Sekindärspiegelverstellung scharf stellt. 1mm Änderung am Spiegelabstand bringen ca. 10mm Änderung am Backfocus, das ist also sehr genau. Ich hab das Ergebnis auch mit SKW überprüft und mit dieser einfachen mechanischen Methode funktioniert es perfekt.
Nachdem hier in diesem Artikel nachgelesen habe das es eigentlich möglich ist den Backfokus zu verändern wollte ich das unbedingt probieren um die rießen Verlängerung OAZ-seitig zu veringern.
Gesagt getan und das Resultat auf nur einem 3/4Olympus Sensor waren dabei so ernüchternd mit dem kleinen 6"RC(= ~150mm, nicht 6"...) ausserhalb der Bildmitte ab 60% einfach schlecht waren. Auch am OAG waren nur noch "Kreuze", Striche, und "T's" zu sehen anstelle Sterne.

Damit hatte ich entschlossen den Spiegelabstand wieder auf nominale Brennweite rückzustellen so das auch der vom Fabrikanten angegebenen Backfokus stimmt. Bei Platesolve ist dabie mir rausgekommen eine nominale Brennweite von 1368mm.

Bei grössren RC's ab die 10" rum hat man da klar bei weitem mehr möglichkeiten.
Sollte ich mir nochml eins holen dann wäre es sicher ein 10"!, Wo man auch an alles besser rankommt.
Das 6" ist Ok für eine 533 von der Grösse des Sensors aus, das 10" wird empfohlen für Vollformat an einigen Stellen.

Einige Händler nicht in DE haben schon seit langem das kleine 6" RC aus ihr Sortiment genommen....


Clear skies!,
- Martin
 
Hallo Werte RC Mitstreiter

Bei meinem 6" RC hatte ich die Brennweite per Platesolving sehr nahe an die nominalen 1370 mm gebracht, aktuell ein paar mm weniger. Mit dem TS .67 Reducer bei 86 mm Abstand zum Sensor komme ich auf ca 924 mm. Das erlaubt den Anschluss der ASI1600MM mit Filterrad und OAG, ohne jegliche Verlängerungshülsen. (Ohne Reducer benötige ich die 50 mm Hülse).
Trotz des relativ kleinen 4/3 Sensors der ASI1600MM bleibt in den Ecken Astigmatismus sichtbar, in Form von umlaufend bananenförmigen Sternen, bei guter Kollimation halbwegs symmetrisch.
Wie ich es verstehe kann man den Astigmatismus also nicht beeinflussen, der Spiegelabstand wirkt sich nur auf sphärische Abberation aus, richtig? Es würde also nichts bringen nochmal die Brennweite ein wenig zu verlängern?

Anbei ein Bild welches zeigt, dass das Feld aber mit 4/3 Sensoren eigentlich trotzdem noch recht brauchbar ist.

Review_jpeg_e0d1065d-b5fd-4663-9542-fe941167aabc.jpg

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NGC 6871 - 2022-09-01 (4).jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

Inzwischen sind ja noch einige gute Hinweise dazugekommen was beim Kollimieren zu beachten ist. Finde ich super wertvoll.
Bezüglich dem korrekten Abstand zwischen den Spiegeln eine Frage: Dieser hängt ja maßgeblich von der Sollbrennweite ab, für die das System ausgelegt wurde. Bei den RC8 (meiner ist von Omegon), bin ich mir da nicht so sicher, ob die meist angegebenen 1624 mm (=203 mm x f/8) oder eher 1600 mm (=200 mm x f/8) korrekt sind.
Hat einer dazu vielleicht gesicherte Erkenntnisse?

LG und CS
Ralf
 
Hallo Ralf,

ich bin zwar ein noch ein Newton-Nutzer aber spiele immer noch mit dem Gedanken als nächstes ein RC zu kaufen. Ich würde an Deiner stelle mal eine Astroaufnahme Plate-Solven dabei wird die Brennweite ermittelt.
Davon kannst Du dann ausgehen.

LG und CS
Hampo
 
Hallo Hampo, hallo zusammen,

ein F4 Newton ist schon sportlich zu kollimieren, der Fangspiegel dürfte ziemlich "außermittig" abgebracht sein, da ist ein RC gutmütiger da halt im Prinzip alles auf einer Achse liegt. Beim Newton wird es asymetrisch. Was mir so zum sehr schnellen Newton einfällt!

CS
Alex
Hallo Hampo,
ich finde das eigentlich nicht sportlich, sondern recht simpel Newtons zu justieren. Mach das fast täglich an einem f/4.2 18" oder f/4.3 24", dauert 2 Minuten. Einen Newton zu justieren ist sicher einfacher als einen RC zu justieren.
CS Mike
 
Hallo zusammen,

Inzwischen sind ja noch einige gute Hinweise dazugekommen was beim Kollimieren zu beachten ist. Finde ich super wertvoll.
Bezüglich dem korrekten Abstand zwischen den Spiegeln eine Frage: Dieser hängt ja maßgeblich von der Sollbrennweite ab, für die das System ausgelegt wurde. Bei den RC8 (meiner ist von Omegon), bin ich mir da nicht so sicher, ob die meist angegebenen 1624 mm (=203 mm x f/8) oder eher 1600 mm (=200 mm x f/8) korrekt sind.
Hat einer dazu vielleicht gesicherte Erkenntnisse?

LG und CS
Ralf
Die Sollbrennweite ist eine Richtlinie. Die Brennweitenbestimmung per Platesolving ist auch nicht genau genug. Die Spiegel werden auf den Backfocus geschliffen, in dem Fall des 8“ GSO RC sind das 254mm ab Tubusrückseite (Quellen: Persönliche E-Mail von Catalin Fus von CFF und ein Post auf astrobin von John Hayes: True design focal lenght of TS Optics 203 mm Ritchey Chretien - AstroBin).

Alternativ kann man die sphärische Aberration minimieren, z. B. mit Ronchi-Test oder SKW.
 
Hallo Staring,

vielen Dank für die Info und den Link!
Genau was ich gesucht habe! Denke Omegon und GSO RC8 laufen eh vom selben Band

LG und CS Ralf
 
Hallo Mike,
da hast Du wohl etwas falsch verstanden, sorry aber ich habe nie behauptet, dass es anders wäre.
Du zitierst Alex und schreibst mich an? Bitte etwas genauer lesen danke.
LG und CS
Hampo
 
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