Lange Refraktoren

Moin,

toller Anblick. Da musst Du für die klassische Klischee-Erfüllung nur noch einen weissen Kittel überwerfen. Diese Teile haben ihren eigenen Charme. Einfach toll.

CS
Jörg
 
Jungs ... Verwechslung ;-) : Das mit dem Kittel war der Katalog mit den großen Meade-Newtons mitte/Ende der 80er ;-)
 

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Wo bekommt man solch lange Refraktoren heute noch, wenn man nicht mehrere tausend Euro ausgeben möchte. Hätte, so etwas gerne Zuhause. In den Shops war der längste bezahlbare über 3 Zoll ein f11
 
Ja, ist schwer. Es gibt noch langbrennweitige Objektive für den Selbstbau zu kaufen (D&G z.B.) und der derzeitig "Längste von der Stange" ist der Bresser FH 102/1350mm; ein für den nicht hohen Preis im Übrigen echt brauchbares Teil; wenn man dann noch die meist kleinen mitgelieferten Fehler korrigiert, kann man sogar einen recht guten 4"er FH bekommen. Aber darüber im Durchmesser - wird es sehr eng; das "Marktsegment" ist in Zeiten von kurzen Apos mit meist guter bis besserer Farbkorrektur eben sehr überschaubar geworden. Aber schön sind sie und haben "echt etwas von Teleskop"; mehr als die kurzen Stummel ;-)
 
Stimmt den hab ich glaube auch mal gesehen aber ignoriert da es Bresser ist von denen hab ich nur schlechtes gehört auch optisch finde ich ihn und die meisten Bresser Produkte nicht schön.
Wenn ich einen Langen Refraktor, welche von anderen kurzen Systemen heute geschlagen werden kaufe , dann muss er auch gut aussehen.
Ich hab übrigens vor, wenn ich mir so einen f11 lieber langsamer zulege. daraus einen Sonenrefrakter zusammen mit einem Baader Herschelprisma zu bauen. Haben so ein Prisma in meiner Vereinssternwarte.
Später irgendwann würde ich ihn gerne zu einem H-Alpha Teleskop umbauen. Das ist meine Überlegung.
 
Sowas? ist Preislich ein riesen unterschied zu dem. Linse wäre ne Option, wenn ich wüsste wo man die einzeln kauft und bereits Erfahrung im Teleskop bau hätte, was ich nicht habe.
 
ich würde mich mit Fraunhofern erst beschäftigen und dann ggf. einen gebrauchten kaufen. Stichwort: Telementor. Alleine die schönen Teilkreise der Montierung bringen der Jugend Dinge bei, wozu man heute ohne Goto gar nicht mehr in der Lage ist ;-)
 
Ich hatte, als erstes Teleskop einen Dobson und hab damit fast alle Messier Objekte gesehen. Ich finde mich auch ohne Goto zurecht^^. Ich hab gerade einen kleinen Hieb gegen die Jugend (mich) gespürt. Wenn ich einen alten Refraktor finde/kaufe hätte ich gerne so ein Lenkrad, wie es bei manchen früheren Teleskopen existierte. Finde das ziemlich cool und da die Steuerung unseres Zeis Refraktors meiner Vereinssternwarte ne zeitlang kaputt war (inzwischen behoben) geupgradet (hat jetzt Goto) wäre das hilfreich gewesen.
 
...Ich hab gerade einen kleinen Hieb gegen die Jugend (mich) gespürt. ...

war nicht wirklich so gemeint. No offense.

Nein, es war eher auf die allgemeine "Mode" gemünzt: leider, leider findet sich heute wohl keine moderne Montierung mehr, die das Prinzip der analogen Teilkreise wirklich praktikabel ermöglicht. Also mit "Jugend" ist "Moderne" gemeint ;-)

Ich suche schon lange eine Montierung mit Uhrwerkantrieb in Stundenrichtung. Schade, schade...
 
Hallo Ollie,

wenn Du so was altes suchst wirst Du Dich wohl europaweit durch die alten Sternwarten schreiben müssen, vielleicht liegt da noch das eine oder andere im Lager, das wird dann aber nix kleines...

CS
Jörg
 
Hallo Zusammen,
mal ne Frage nebenbei:
Warum gibt es eigentlich keine lanbrennweitigen APO´s, mit F15?
Außer Kosten und der aktuelle Trend für kurze Tuben fällt mir nicht mehr ein.
Und ja, so ein Objektiv wäre schwer und der lange Hebel stellt hohe Anforderungen an die Montierung.
Was meint Ihr ?

Martin
 
weil ein APO bei f/15 nicht nötig ist?

PS: ich hab meinen 90/1000er FH gerade ausgepackt und liebäugle mit dem Gerät. Soo klasse ;-)
 
Moin "Kusifu", nun okay, das "Aussehen" ist natürlich Ansichtssache (mir gefallen die f13.5er 102erBressers deutlich besser als das "TS"-Gerät mit f11.)

Aber - "nur Schlechtes gehört"? Wo und von wem das denn? Ich hab mich länger mit dem Teil befasst (siehe hier Amateurastronomie.com - Tips und Erfahrungen für die Amateurastronomie Bereich "Projekte") und - wenn man sich ein klein wenig mit dem Gerät beschäftigt, bekommt man für weniger als die Hälfte ein wirklich brauchbares Vier-Zoll Fraunhofer-Teleskop, welches den alten klassischen Vorgaben schon sehr nahe kommt.

Greetzle Hannes
 
weil ein APO bei f/15 nicht nötig ist?

PS: ich hab meinen 90/1000er FH gerade ausgepackt und liebäugle mit dem Gerät. Soo klasse ;-)

Die Erklärung dazu: bei den "langen" Öffnungsverhältnissen treten die Farbfehler des Achromaten nicht in einem Maße hervor, dass der Mehraufwand für einen Dreilinser oder Sondergläser zu rechtfertigen wären.

CS
Jörg
 
leider, leider findet sich heute wohl keine moderne Montierung mehr, die das Prinzip der analogen Teilkreise wirklich praktikabel ermöglicht.
Hi!

Definiere "modern"... Es gibt zumindest noch eine Handvoll neue ALT-Montierungen, auch wenn Baader sich über den Preis ausschweigt:
Wir haben eine Alt-7 im Verein, das Ding ist unverwüstlich, stabil und hat funktionierende Teilkreise. Nur um die Steuerung muss man sich selbst kümmern, wir haben eine FS-2 dran. Aber gibt ja genug Selbstbauprojekte, und mit aktueller Steuerung steht sie einer aktuellen Montierung auch in nichts nach. Manuelle Feineinstellung hatten die Alt aber auch schon keine mehr, zumindest nicht seit den 90ern.
An Montierungen mit Uhrwerk fällt mir nur die Fotomontierung von Astroshop ein, der Purus-Nachfolger:
Wecker-Refraktor-DSC_5139.jpgFür alle, die's interesseirt: So sieht eine historische kleine Montierung mit Uhrwerksantrieb und 60/680-Refraktor aus – der Kasten unten am Stativ treibt eine Stange an, die mit der RA-Achse oben gekoppelt ist. Die Montierung ist von Butenschön – und nein, das Gerät ist nicht zu verkaufen ;)

=> Martin: Es gibt das Fraunhofer-Kriterium, das besagt, ab wann ein echter Fraunhofer APO-ähnlich abbildet. Wenn
Öffnung in mm mal 0,122 = f/ratio​
erfüllt ist, brauchst du keinen teuren Apo, sondern hast schon mit günstigeren Gläsern ein gutes Bild. Bei 150mm Öffnung wärst du dann bei f/18,5, also 2775mm Brennweite. Also ziemlich genau der weiter vorne im Thread schon verlinkte von D&G von Marc/Clark. Das ist in gestreckter Bauweise schon sehr unhandlich und hat halt den Nachteil, dass du viel Geld in Montierung und Leiter stecken musst (außer, du machst einen Coudé oder einen Schaer-Refraktor draus – das löst zumindest das Problem mit der Einblickshöhe, aber nicht das Gewichtsproblem), und große Gesichtsfelder sind nicht machbar. Überleg dir mal, wie weit das Okular schwenkt, wenn du vom Zenit Richtung Horizont gehst.
Coude-DSC_2635.jpgIm Verein haben wir einen 150/2250 f/15 Refraktor als Coudé – wiegt mit Montierung eine Dreivierteltonne, hat aber einige Jahrzehnte Schulbetrieb überlebt;)

Das Übersichtsokular ist ein 70mm-Okular mit Lichtenknecker System 64 Anschluss, das an so einem schnellen System auch schon eine katastrophale Randabbildung hat. An f/28 funktioniert es – das wäre dann am 125/3500 f/28 Schiefspiegler. So einer steht bei mir – mächtiges Teil, schwer mit entsprechender Montierung, macht Spaß – aber wenn ich was in der Größenordnung kaufen wollte, würde ich zu einem C6 mit Goto greifen, das auch nicht wirklich weniger zeigt, aber deutlich transportabler und vielseitiger ist.

=> Chris: H-Alpha heißt ja nicht, dass das Gerät nur noch H-Alpha kann. Am Coudé können wir auch einen H-Alpha-Ansatz anbauen, und vorne kommt ein Energieschutzfilter drauf. Bei der Öffnung und den f/30, die so ein Ansatz braucht, passt halt nur ein Teil der Sonne ins Bild.

Beste Grüße,
Alex
 
Zum Thema es gibt keine langen Apos F12 gibt es durchaus ist aber wohl nen sonderfall.
 
@Kerste : großartige Tipps. Die ALT sieht "entzückend" aus. Ich hab gerade eine Purus organisiert ;-)
 
Noch mal zu langen APO#s
Alex, das FH-Kriterium oder die Chromatische Aberation, daran habe ich auch gedacht.
Bei 8" Öffnung und F15 werden die Teleskope immer so lang. Ich habe mehr etwas handlichere Rohre mit max. 1,7m im Kopf, die auch noch von Amateurastronomen aufgestellt werden können. Refraktoren mit mehr als 1500 oder 1600mm sind da nicht mehr praktikabel. Und in dem Bereich 4"-5" gibt es immer noch CA, wenn auch wenig. Also ein APO mit 1500mm Brennweite würde gerade an den Planeten für die Farbwiedergabe eine Bereicherung, sicherlich nicht für das Auflösungsvermögen.
Man muß nicht mehr Okulare mit 2mm Brennweite haben um akzeptable Vergrößerungen zu erhalten.
Aber der "Zeitgeist" und der Markt möchte zur Zeit gerne kurze Tuben mit "farbreinen" Optiken.
Mal sehen, wann und ob sich das wieder ändert. Ich würde es mir wünschen.
Martin
 
der Jupiter sah gestern im Fraunhofer schon wieder richtig gut aus. Maximal 7mm Okular bei 1 Meter Brennweite. Man merkt den Unterschied zum 90er Mak (logisch).
 
Hi Olli, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Beide Teleskope haben 90mm Öffnung, sollten also erst einmal das gleiche Auflösungsvermögen zeigen. Nun hat der MAK mit Zentralabschattung (Obstruktion) zu kämpfen, die den Kontrast senkt. Der FH hat aber auch noch einen merklichen Farblängsfehler, der ebenfalls den Kontrast senkt. Ähnliche optische Qualität vorausgesetzt hätte ich nun eher einen Gleichstand erwartet. Der kleine MAK braucht ja auch nicht viel Zeit für eine ausreichende Temperaturangleichung. Also so logisch ist mir ein Unterschied zwischen MAK und FH da nun nicht. :)

Es wäre mal interessant den Polystrehl eines solchen 90/1000 FHs zu kennen. Vielleicht den auf die visuelle Wahrnehmung gewichteten. Beim MAK könnte man abschätzen inwiefern die Zentralabschattung den Strehl mindert (encircled energy ratio) und wie weitere leichte Abbildungsfehler mit hineinspielen könnten. Der MAK muss natürlich auch gut justiert sein.


Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
@Christian_P : also ich meine mit dem FH ein besseres Bild zu haben als mit dem Mak (ist noch ein alter blauer Skywatcher). Kann sehr gut sein, dass der Mak keine vergleichbar gute Optik hat wie der FH. Kann wirklich gut sein (hat mir aber trotzdem immer gereicht ;-))
 
...ja, an die Kitteltypen in den Prospekten kann ich mich noch gut erinnern, das waren die sogenannten "ernsthaften Amateure". Warum hatten die eigentlich überhaupt Kittel an? Zum Glück bin ich bis jetzt keinem von denen begegnet... :eek: ;-)
salü+cs, volker.
... dieser Kittel sollte wohl sowas wie "Seriosität" & "Professionalität" signalisieren ... wie heute die grenzenlos alberne Krawatte/Anzug-Kombi allenthalben ;-)
 
Moin,

Baader hat gerade ein Prospekt online, in dem ist eine Alt AD6 in der seinerzeitigen Originalkonfiguration abgebildet, also mit "Glockensäule" und allem drumrum - einfach toll. Wenn ich die Kohle hätte - sofort. Extra Kuppel dafür, Klassischer Refraktor (z.B. AS 150/2250) drauf, Holzschreibtisch und -Mobiliar rein mit passendem restl. Equipment und Du hast das Originalflair der 50er Jahre...

-> https://www.baader-planetarium.com/...id/1641/product/3240/Grossgeraete_09-2020.pdf

CS
Jörg
 
Moin,
zum Thema Kittelträger hätte ich hier noch einen "Graukittel" an einem veritablen 16zöller aus dem Meade-Katalog von 1998 zu bieten.

1-DSCF0531.JPG
... fand ich damals ziemlich imposant.

Gruß
Bernhard
 
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