Mars im Jahr 35

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K-H_49

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Hallo Marsbeobachter,

die Überschrift ist kein Schreibfehler. Nach dem Marskalender befindet sich der rote Planet im 35. Jahr. Weitere Zusammenhänge habe ich hier versucht zu erklären:

https://www.buecke-info.de/astrotips/data/mars/marsoppo14-20.pdf

Ephemeriden einschließlich Zentralmeridiane können aus meiner Homepage entnommen werden:
https://www.buecke-info.de/astrotips/kalender/ephem/ephem2020.htm

Leider habe ich noch keine eigenen Fotos und hoffe hier bald eins nachzureichen.

Noch ein Beobachtungstipp: Am 22. Juni erreicht Mars seinen größten Phasenwinkel von 46.6°. Dann ist auch die Phasengestallt am größten; bei einem Durchmesser von 10.6" sind auf der rechten Seite 1.7" unbeleuchtet (Orientierung Norden oben).
 
keine so schlechte Idee mit der Tabelle über die Planeten. Buecke.
so können alle was damit Anfangen wer die Inneren und die zwei äusseren Planeten Jupiter und Saturn. mit der Helligkeit bis zu Erde - Planet entfernung ansehen. schade das die Karte nicht das Ganze Sonnensystem beinhaltet. ich muss morgen früh raus zur Arbeit. ohne das ich so richtig meine Montierung M- Uno testen konnte. hatte bis jetzt nur sehr schlechtes wetter in Winterthur.
grüsst
*entfernt*
 
Hallo,

nun kann ich meine ersten Bilder vom 24. Juni 2020 zeigen. Leider war der Grünkanal nicht auswertbar, so dass ich hier zunächst nur den Rot- und IR-Kanal habe. Mars zeigte seine größte Phase mit 0.844.

Rot-Kanal:
2006240157r.png


IR-Kanal:
2006240201ir.png


Ich hoffe bald auf besseres Bildmaterial.

Nach dem Marskalender war zu diesem Zeitpunkt das Jahr 35 und Sol 447, somit sind diese Bilder mit den Bilder vom 06. August 2018 vergleichbar (Myr/Sol=34/446), vergleiche meine Homepage. In diesem Jahr ist Mars noch sehr klein (D = 10.8"), 2018 waren es bereits 24.1". Doch damals herschte bereits ein globaler Staubsturm. Dagegen kann ich aus den jetzigen Bildern keinen nennenswerten Sturm erkennen. Nicht in jedem Marsjahr gibt es Staubstürme, das Jahr 31 (Erdkalender 2012) war z.B. ohne Sturm.

Über die Marsoopositionen und Marskalender berichte ich hier:

https://www.buecke-info.de/astrotips/data/mars/marsoppo14-20.pdf

Zur Berechnung des Marskalenders benutze ich:
http://www-mars.lmd.jussieu.fr/mars/time/martian_time.html[url]
 
Vom 24.06.2020 habe ich nun dieses Farbbild:

2006240157rrgb.png


Es ist ein R-RGB, das R-Bild mit 2fach Barlowlinse und das RGB-Bild fokal mit wenig Details aufgenommen.

Zur Opposition folgende Infos:
Mars steht am 13.10.2020 in Opposition, bereits am 06.10.2020 in Erdnähe und erreicht einen Durchmesser von maximal 22.4".
Am 09.09.2020 und am 14.11.2020 ist der rote Planet stationär. Mars durchläuft am 03.08.2020 sein Perihel. Für Beobachter auf nördlichen Breiten sind die Beobachtungsbedingungen gut, weil sich Mars bei einer Deklination von ca. 5° aufhält.
Auf der Südhalbkugel beginnt am 02.09.2020 der Süd-Sommer.
 
Hallo,
am 14.07.2020 habe ich diese Bilder aufgenommen (IR-RG-RGB und IR):
2007140229rgrgb.png

2007140234ir.png

Mars befand sich im Jahr 35, Sol 466, Ls = 238.1°.
Aufgenommen mit C8, ACD, ASI 290 mm, 2fach Barlowlinse. Bearbeitet mit Autostakkert 3, Fitswork und Gimp. Von jeweils 10000 Bildern ca. 25 % verwendet.
In meiner Homepage sind weitere Daten.
 

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Hallo, inzwischen kann ich ein IR-RGB-Bild vom 01.08.2020 (Marsjahr 35 Sol 484):

2008010230irrgb.png


Die Phase ist sehr deutlich zu sehen. Nun hat die Sonne auf dem Mars eine Deklination von -23.5° erreicht und lässt die Südpolkappe weiter verkleinern.

In meiner Homepage sind weitere Daten und auch ein Vergleichtsbild von Calsky. Man sieht, dass ein Vergleichsbild nicht genau mit dem gegenwärten Zustand identisch sein kann.
 
Hallo,

ich komme mit der Bearbeitung nicht nach. Heute stelle ich meine Beobachtung vom 13. August vor:

2008130312rgb.png
2008130318ir.png


Neben dem RGB- und IR-.Bild hier nun eins nur mit Blaufilter:
2008130305b.png


Auf diesem Bild sind keine Aufhellungen bezüglich Dunst oder Wolken zu erkennen.

In meiner Homepage stehen weitere Daten und ein Bild nach WINJupos mit Namen wesentlicher Formationen.
 

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Am habe ich Mars erneut beobachtet. Hier RGB- und IR-Bilder:

2008170312rgb.png

2008170315ir.png



Gut zu sehen ist die weiße Südpol-Kappe. Auf der Südhalbkugel beginnt Anfang September der Sommer und die Sonne hat dann die größte Deklination von -25° erreicht.
Weil der scheinbare Mars-Durchmesser merklich zugenommen hat, fällt eventuell das Abschmelzen der Südpolkappe nicht besonders auf.
Nach meinen Beobachtungen hatte die Polkappe am 24. Juni noch einen Durchmesser von ca. 2100 km. Am 14. Juli waren es ca. 1600 km und am am 17. August schließlich nur noch ca. 1300 km. Ich kann bei diesen Messungen den Meßfehler nicht richtig einschätzen, aber die Kappe ist merklich kleiner geworden.

Wegen der südlichen Deklination der Sonne ist der Nordpol nicht beleuchtet. Aber in seiner Umgebung, die beobachtbar ist, fällt eine Aufhellung auf - es könnte Dunst in der Atmoshäre sein.
 
Hallo Marsbeobachter,
heute kann ich ein aktuelles IR-RGB-Bild vom 30. September zeigen:


2009300006irrgb.png


Dominand ist die Große Syrte und südlich Hellas Planitia zu sehen. Die weiße Südpolkappe ist klein geworden.

Ich habe in den letzten Wochen Mars mehrfach beobachtet. Leider komme ich mit der Aufbereitung nicht nach. Später folgen weitere Aufnahmen.

Weitere Daten zu diesem und weiterer Bilder bitte meiner Homepage entnehmen.
 
Hallo,
vom 2. Oktober habe ich ein weiteres Bild mit vielen Details. Die Luftunruhe war störend, so dass ich diesmal mit IR-R-RGB das ansehnlichste Bild erzeugt habe und zum Vergleich eine Abbildung aus WinJupos:
2010022246irrrgb.png

2010022246winjupos.jpg





In meiner Homepage gebe ich die Beobachtungszeit und physische Ephemeriden an, die ich mit https://www.buecke-info.de/astrotips/data/marsph/marsausw_2020.htm berechnet habe.
 

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Am 10. Oktober zeigte sich Mars kurz vor der Opposition recht detailreich. Auf dem IR-RGB-Bild ist oben recht Olympus Mons zu sehen. Da der Blaukanal keine nenneswerte Aufhellung zeigt, dürfte der Vulkan nicht von Dunst oder Wolken umgeben sein. Die Südpolkappe ist klein geworden. Weitere zahlreiche Details lassen sich nicht sicher Kratern zuordnen. Wenn man bedeckt, dass bei Vollmond sonst sehr markante Krater ebenfalls schwer zu erkennen sind, ist dies bei Mars nicht verwunderlich.

IR-RGB- und Blaukanal-Bild 22:28 UT:
2010102230irrgb.png

2010102230b.png

Link zur Grafik: https://www.buecke-info.de/astrotips/beobacht/mars/pic2020/2010102230irrgb.png Link zur Grafik: https://www.buecke-info.de/astrotips/beobacht/mars/pic2020/2010102230b.png

Der scheinbare Durchmesser beträgt 22.5". Die Deklination der Erde ist -20.1°, die der Sonne -22.9°, deshalb ist von der nördlichen Region nichts weiter zu sehen. Ls beträgt 293,8° und der Zentralmeridian liegt bei 174.2°. Mars befindet sich im Jahr 35 bei Sol 553.

Aufgenommen mit C8, ASI 290mm, Kasai 2fach Barlowlinse, von jeweils 12000 Bildern wurden 10 % verwendet und verarbeitet mit Autostakkert, Fitswork, Registax und Gimp.
 
Hallo,
am 12. Oktober kurz vor der Opposition gelang mir eine weitere Beobachtung. Der Phasenwinkel betrug nur 2.4°. Da Mars zur Opposition eine geozentrische Breite von -3° hat, kann der Phasenwinkel nicht 0° erreichen. Der Durchmesser betrug 22.4". Vom Mars aus gesehen hat die Erde eine Deklination von -20.3° und die Sonne von 22.7°. Wir blicken demnach auf die südliche Halbkugel und der Nordpol bleibt unsichtbar.

Mars befindet sich bei Sol 554 und Ls betrug 294.5°.

Mittig ist Olympus Mons auf den zwei Bildern zu erkennen. Er ist sicherlich nicht von Dunst oder Wolken umgeben, sonst müsste dies im Blaukanal durch deutlichere Aufhellungen erkennbar sein.

Vergleichbar mit dem Anblick bei Vollmond, sind die Konturen auf dem Mars eventuell auch anders als bei einem größeren Phasenwinkel zu sehen. Bei Vollmond erscheinen sonst markante Krater sehr unauffällig.
Diesen Effekt könnnte es beim Mars ebenso geben. In den nächsten Wochen wird der Phasenwinkel beim Mars wieder merklich zunehmen (Physische Ephemeriden 2020).

Hier IR-RGB-Bild von 20:37 UT und Blaukanal von 20:49 UT:
2010122037irrgb.png


2010122049b.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
bei dem wechselhaften Wetter zogen die Wolken am 19./20. Oktober auf:
Hier sind IR-RGB, RGB-Bild und ein Blaukanal-Bild:


20101922100irrgb.png

20101922087rgb.png

20101922100b.png


Das IR-RGB-Bild zeigt viele Einzelheiten, so auch Olympus Mons links oben. Auf dem RGB- und Blau-Bild sind der Dunst oder Wolken vorzugsweise links und rechts zu erkennen.

Später reiche ist Bilder mit Beschriftungen nach.
 
Hallo,
auf den IRRGB-Bildern vom 02.11. ist die Große Syrte und viele weitere Details zu sehen. Auch der Krater Huygens ist als runde dunkle Fläche zu erkennen (in meiner Homepage ist ein Bild mit Beschriftung).

02.11.2020 IR-RGB (Sol 575)

2011021949irrgb.png


Am Nordrand ist die Aufhellung nicht so gut wie am 30.09. zu erkennen. Am 30.09. betrug die Deklination der Erde noch -18.7°, am 02.11. bereits auf -22.9° angewachsen. Beim Vergleich der RGB-Bilder ist diese Änderung gut zu sehen, am 02.11. war das Seeing schlechter:

30.09.2020 RGB (Sol 542)
2009300004rgb.png


02.11.2020 RGB (Sol 575)

2011021946rgb.png
 
Interessanter Hinweis mit der geringeren Deklination der Erde. Die geänderte Perspektive spielt sicher eine Rolle dabei, dass die Nordpolhaube aktuell 'schmäler' und dichter erscheint (ist wahrscheinlich aber nicht die einzige Ursache) .
-cb
 
Hallo Marsbeobachter,

Nun habe ich habe eine Beobachtung vom 8.11. ausgewertet. In den vergangenen Tagen hat sich ein Staubsturm entwickelt, den ich wetterbedingt noch nicht sehen konnte.

Hier ein IR-RGB-Bild vom 08.11.2020 um 21:41 UT (Sol 581). Der Phasenwinkel hat sich nun auf 21° vergrößert. Die Deklination der Erde beträgt -23.4°, und der Durchmesser hat sich auf 18.6" verkleinert. Der Zentralmeridian beträgt 266.2°.
So wie das nebenstehende Bild habe ich in meiner Homepage fast immer ein beschriftetes Bild beigefügt.
2011082141irrgb.png
2011082141winjupos.jpg
 
Hallo Herr Buecke,
als Ergänzung ihrer aktuellen Beobachtungen hier eine Bildsequenz von ca. 2004 (?), aufgenommen von Peter Slansky, damals wie ich Mitglied der Beoachtergruppe Sternwarte Deutsches Museum.
mfg
 

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Hallo Marsbeobachter,

die gegenwärtige Beobachtungsperiode hat ihren Höhepunkt überschritten und ich möchte hier eine kleine Zusammenfassung geben.

Bereits am 8. Juli einen scheinbaren Durchmesservon 12". Ab dem 19. Dezember wird er wieder kleiner als 12" sein. Während der größten Erdnähe am 6. Oktober erreichte Mars einen scheinbaren Durchmesser von 22.6", so nah kommt Mars in den nächsten Jahren nicht mehr. Wir müssen schon bis 2033 (22.1"), 2035 (24.6")und 2050 (25.0") warten. Mars steht am 8. Dezember 2022 wieder in Opposition und erreicht einen scheinbaren Durchmesser von 17.2".

Für Teleskopbeobachtungen sind interessant die Phasengestalt des roten Planeten und vor allem die Jahreszeiten. Je nach Jahreszeit kann man die nördliche oder südliche Polkappe beobachten. Wie auf der Erde definiert geginnt der Marsfrühling, wenn die Sonne den Marsäquator von Süd nach Nord überschreitet. Dies war am 23. März 2019 der Fall mit dem Beginn des Mahrsjahres 35. Es endet am 6. Februar 2021, Marsjahr 36 beginnt dann am 7. Februar 2021.

Ab dem 23. März 2019 bis zum Hebstbeginn am 8. April 2020 stand die Sonne nördlich des Äquators und war von der Erde aus nicht oder nur ungünstig zu beobachten. Während der nun endenten Beobachtungsperiode zeigte uns Mars nur die südliche Halbkugel. Das Abschmelzen der Südpolkappe war gut zu sehen. Die Staubsturmsaison war diesmal von ca. April bis ca. Dezember. Es müssen keine Staubstürme auftreten, aber kurz vor Ende war doch noch ab 17. November ein lokaler Staubsturm zu beobachten, konnte sich aber nicht mehr global entwickeln.

Den größten Phasenwinkel erreicht Mars am 23. Januar 2021 mit 39.6°, dann wird die Planetenkugel zu 89 % beluchtet zu sehen sein.

In den letzten Wochen herrschten wetterbedingt nur mehr oder weniger gute Beobachtungsbedingungen. Die Bildbearbeitung ist bei diesen stark wechselnden Bedingungen aufwendig und man erhällt nicht immer Marsbilder in guter Qualität und natürlichen Farben.

Hier kann ich folgende Fotos zeigen:

18. November 2020, Staubsturm im Bild unten rechts:

2011181801irrgb.png


20. November 2020:
2011201829irrgb.png


und vom 23. November 2020:
2011231804irrgb.png
 

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    2011201829irrgb.png
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Diese Beobachtungsperiode geht beld zu Ende. Hier stelle ich die vorläufig letzten Beobachtungen vor. Unruhige Luft und nur wenige Wolkenlücken, so sahen die vergangenen Wochen aus.

24. November (15,7", Phasenwinkel 29.6°):
2011241825irrgb.png


16. Dezember (12.2", Phasenwinkel 36.4°):
2012161748irrgb.png

Ungünstige Bedingungen, deshalb auch nur wenige Details.

29. Dezember (10.7", Phasenwinkel 38.4°):
2012291833ir610rgb.png

Wegen aufkommender Wolken habe ich diese Beobachtung abbrechen müssen,
pro Filter nur eine Aufnahme. Neben RGB-Filtern und IR-Filter habe ich ein 610nm-Rotfilter verwendet.

Neben dem Datum habe ich den scheinbaren Durchmesser und den Phasenwinkel angegeben, weitere Daten und beschriftete Vergleichsbilder (aus WinJUPOS) sind in meiner Homepage.

Nun hoffe ich auf weitere Beobachtungsmöglichkeiten. Mars zeigt Ende Januar seine größte Phase, allerdings nur bei einen scheinbaren Durchmesser von ca. 8.5".
 
Hallo Marsbeobachter,

am 09. Februar 2021 beginnt das Marsjahr 36, an diesem Tag überschreitet die Sonne den Marsäquator zur nördlichen Halbkugel (dieses Ereignis entspricht in unserem Erdkalender den Frühlingsanfang). Für den Südpol des Mars beginnt dann die Polarnacht.

Das Jahr 36 endet am 26. Dezember 2022, ca. 25 Tage vorher steht Mars wieder in Opposition und erreicht einen scheinbaren Durchmesser von 17.2". In der kommende Beobachtungsperiode 2022/2023 wird erneut der Südpol gut, aber auch der Nordpol für kurze Zeit beobachtbar sein.

Zur Zeit erscheint Mars für Beobachter auf der Erde in seiner größten Phase (Maximum wird am 22. Januar mit 39.6° erreicht) und der Südpol wird nur noch flach von der Sonne beschienen. Beide Effekte bewirken, dass der Südpol, deren Polkappe größtenteils geschmolzen ist, immer schlechter zu beobachten ist.
2101101937anblick.jpg



Am 10. Januar konnte ich den Mars unter guten Bedingungen beobachten. Bei einem Durchmesser von nur 9.5" waren trotzdem einige Einzelheiten zu sehen. Bereits am Monitor konnte ich Hellas Planitia als helle Fläche erkennen. Im blauen Kanal erscheint Hellas Planitia heller, eventuell durch Staub verursacht. Um die noch nicht sichtbare Nordpolkappe zeigten sich Aufhellungen als Dunst und/oder Wolken. Am Planetenrand zwischen Äquator und Hellas Planitia habe ich ebenfalls Aufhellungen festgestellt. Nicht mehr erkannt habe ich die Südpolkappe mit meinem C8.

Hier zeige ich ein B-610nm-RGB für kontrastreichere Wolkendarstellung und ein 610nm-RGB mit den besseren Detailsdarstellungen:
2101101907bnm610rgb.png


2101101937nm610rgb.png

und ein beschriftetes Vergleichsbild mit WinJUPOS erstellt:

2101101937winjupos.jpg
 
Hi,
trotz unterschiedlicher Art d. Bearbeitung kann ich viele Übereinstimmungen erkennen zu mn. Aufnahmen. Der Ring an der beleuchteten Seite ist also wirklich real, und kein reiner Schärfungs-Artefakt, auch auf ALPO sieht man den in vielen Bildern. Neben lokalen Effekte ist wohl generell etwas Staub und Dunst in der Atmosphäre.
-cb
 
Hallo cb,
danke für dein Feedback.
Ich glaube, auf den Bildern macht sich Staub und Dunst bemerkbar. Trotzdem kann auch die Bildbearbeitung diese Effekte etwas vergrößern. Erfahrungsgemäß werden bei kleineren Teleskopen Details vergrößert abgebildet. Bilder mit mehr Auflösung zeigen die Details filgraner. Hier gilt eben der Spruch: "Jedes Teleskop hat seinen Himmel".
 
Die Detailgenauigkeit der Abbildung mit unseren Amateurteleskopen ist natürlich nicht vergleichbar mit Sondenbildern z.B., d.h. man ist immer viel auf Interpretation angewiesen. Aktuell finde ich dabei jedoch den Vergleich interessant, wie hat man dem Mars im eigenen Teleskop vor ein paar Monaten gesehen/aufgenommen, bei ca. 20" scheinb. Grösse, und wie jetzt, bei knapp unter 10". Und dann zu überlegen, welche der damals identifizierbaren Details man jetzt bei der (relativ) geringeren Schärfe dennoch zuordnen/auseinanderhalten kann, sowohl was Oberfläche wie auch Atmosphärenerscheinungen anbelangt. Einerseits ist es ja -zumindest aktuell um den Jahreswechsel- "nur" ca ein Faktor 2, um den die Bildauflösung jetzt geringer ist, aber vom Eindruck her macht es gefühlt viel mehr aus. Das mag mit dem Effekt zu tun haben, dass bei starken Kontrasten sich auch kleine Details bei schwächerer Auflösung, d.h. quasi mit flachgedrücktem Peak, trotzdem noch erkennbar machen, während schwächere Kontraste gleicher Grösse theoretisch auch auflösbar wären, aber im Noise eben jetzt untergehen.
"Schöne Bilder" kann man jetzt vom Mars keine mehr erzeugen, aber es bleibt ein spannendes Interpretationstraining.
 
Hallo,
kurzfristig klarte es am 17. Januar auf und konnte Mars kurz beobachten. Er zeigt sich zur Zeit in seiner größten Phase. Der scheinbare Durchmesser ist schon recht klein, unter 9", so dass nicht mehr viel zu sehen ist. Trotzdem sind Details erkennbar, hier hat mein IR-Filter einen wesentlichen Anteil. In der südlichen Region sind großflächig hellere Gebiete zu sehen, ob diese durch den vergangenen Staubsturm verstärkt sind, mag ich zunächst nicht beurteilen; es könnte aber durchaus sein. Hier mein IR-RGB-Bild und ein beschriftetes Vergleichsbild:

2101171745irrgb.png

2101171745winjupos.jpg


Weitere Daten in meiner Homepage
 
Hallo,
meine letzte Beobachtung vom 17. Januar 2021 kann ich mit meiner Beobachtung vom 8. November 2020 vergleichen, weil die Zentralmeridiane nur um 3° abweichen. Am 8. November war noch kein Staubsturm aktiv. Inzwischen ist Mars merklich kleiner und das Seeing ungünstiger gewesen. Trotzdem kann man Staubsturmaktivitäten bei Hellas Planitia und nahe Systis Major als Möglichkeit für die schlechtere Abbildung nicht ausschließen.

Beide Bilder habe ich mit meinem C8 und der ASI 290mm aufgenommen:

2011082141irrgb_4.png
2101171745irrgb_10.png
 
Das Wetter ist einfach nervig. Trotzdem war mir am 25. Junuar eine kurze Beobachtung möglich. Mars hat nur noch einen scheinbaren Durchmesser von 8.3", aber immer noch einen großen Phasenwinkel von 39.6°. Während die Deklination der Erde noch -19.3° beträgt, nähert sich die Sonne dem Marsäquator, sie hat noch eine Deklination von -2.7°. Beim Überschreiten des Äquators am 7. Februar beginnt das Marsjahr 36.

Die südliche Hälfte des roten Planeten scheint noch durch Staub eingetrübt zu sein.

Hier mein IR-610nm-RGB-Bild:

2101251832ir-610nm-rgb.png


und Vergleichsbilder (Farbbild aus WinJUPOS):

2101251832winjupos.jpg

2101251832anblick.jpg
 

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    2101251832ir-610nm-rgb.png
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Hallo,
hmmm .. also irgendwas scheint mir da seltsam, auf mich wirkt das IR-RGB Bild, als würde man da Solis Lacus etwas unterhalb der Bildmitte sehen, das würde aber nicht zur angegebenen Zeit passen. Ist die Zeitangabe 18:32 in MEZ ? Bringe ich da grad 'was durcheinander, oder spielt uns der Mars einen Streich ??
-cb
 
Hallo -cb,
danke für dein Feedback. Ich habe gestern gezögert, wie ich das Bild aus WinJUPOS beschriften kann. Inzwischen habe ich es nachgeholt:

2101251832winjupos.jpg


Meine Aufnahme ist 2021-01-25 18:32 UT erstellt, ich verwende immer Zeiten in UT, da kann man nicht verwechseln oder falsch umrechnen. Der Zentralmeridian beträgt 203° und stellt den Meridian dar ohne Phase, also mittig zum Planeten. Das Mare Cimmerium oder auch Terra Cimmeria genannt reicht bis zum Terra Sirenum. Nun ist das Bild aus Winjupos eine "ideale" Darstellung.

Bei Beobachtungen der vergangenen Monate muss ich feststellen, dass das helle Gebiet neben Terra Sirenum auf meinen Fotos nicht immer hell abgebildet ist. Am 09.09.2020 war es dunkel und am 04.10.2020 hell. Das neueste Bild vom 25.01.2021 zeigt in diesem Gebiet Strukturen, die ich für real halte, waren auf einzelnen Farbkanälen auch zumindest andeutungsweise vorhanden. Offensichtlich ist das Albedo der Marsoberfläche etwas veränderlich. Hinzu kommt die Möglichkeit des Staubes vom letzten Staubsturm. Ich nehme an, dass die dunklen Gebiete Richtung Südpol auf meinem Bild aufgrund des Staubes dunkler erscheinen.

Ich hoffe noch auf baldig besseres Wetter, dass auch Grün- und Blaukanal deutlicher und damit das RGB-Bild farblich natürlicher wird.
 
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