Meade 12" SC Tubus zerlegen

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TaurusM45

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Hallo zusammen,

ich würde gerne meinen Meade 12" SC OTA zerlegen, um ihn von innen mit schwarzem Velour auszukleiden.
Gibt es im Netz irgendwo eine Anleitung wo und wie ich das am besten mache? Es sind zwar einige Schrauben am Tubus.
Aber selbst wenn alle gelöst sind, tut sich da gar nix.
 
Hallo Andreas,

das liegt daran, dass der Tubus verklebt ist. Das Lösen kann chemisch oder thermisch erfolgen, rohe Gewalt zerstört nur den Tubus. Wenn es nur um das Auskleiden geht, ist der Zugang über den Ausbau der Schmidtplatte am Einfachsten. Wichtig dabei ist aber die Position Schmidtplatte/Tubus und auch der Abstand (meistens durch Korkplättchen) müssen eingehalten werden. Am Besten mit 6b Bleistift 3 Markierungen auf Tubus und Platte machen (nicht auf dem Haltering).

Sonst schau mal hier: Umbau Teleskop MEADE 16 Zoll ACF - Schritt für Schritt

Das hat mir sehr geholfen mein 14er ACF umzubauen, SC ist sehr ähnlich aufgebaut. Ich hatte dem ACF einen neuen Tubus spendiert und Lüfter eingebaut. War insgesamt ne heiden Arbeit, hat sich optisch zwar gelohnt aber würde ich trotzdem nicht nochmal machen wollen.

CS Alex
 
Hallo Andreas,
was versprichst Du Dir vom Auskleiden mit Velours?
Der Originaltubus hat doch eine recht gute mattschwarze Innenlackierung.
Mit Velours im geschlossenen Tubus kannst Du Dir auch ein mächtiges Eigentor schießen:
Mit der Zeit lösen sich nämlich gern Fasern aus dem Velours, die dann nicht selten auf den Spiegeln zu finden sind. W. Rohr hat darüber einiges geschrieben.
Das mit dem Auskleiden würde ich mir an Deiner Stelle nochmal gut überlegen......

CS

Dietmar
 
Hallo Andreas

Bei meinem ca. 25 jährigen C11 ging es zuerst auch nicht, da der Ring verharzt war (siehe auch https://forum.astronomie.de/threads/fragen-zur-optimierung-meines-c11.229903/post-1426611). Die Sonne hat dann aber geholfen und der Ring löste sich.

Vorgängig habe ich die Folie aber intensiv mit dem der Bürste und dem Roller bearbeitet damit möglichst keine Fusseln zurückbleiben (aber Möglichkeit besteht immer). Ich habe zudem einen Innentubus aus dünnem Karton für das Blendrohr und den Tubus gemacht, damit ich die Veloursfolie nicht direkt kleben muss. Hat wunderbar funktioniert und ich kann jederzeit einen Rückbau vornehmen.

Grüsse, David
 
Hallo David,
was hat denn das Auskleiden mit Velours gebracht. Hat es den Aufwand gelohnt?

CS

Dietmar
 
was hat denn das Auskleiden mit Velours gebracht. Hat es den Aufwand gelohnt?
Sali Dietmar

Weiss ich noch nicht, da meine Ausrüstung nicht am Wohnort ist und ich durch Kind, Garten, Schlechtwetter und sonstige Verpflichtungen kaum dazukomme :) Aber rein visuell gesehen, ist der Farbton des "Schwarz" von damals und jetzt ziemlich unterschiedlich (Original ging eher in Richtung dunkelgrau).

Zweifelst du denn an der Effektivität der Optimierung und den Mehrwert?

Grüsse, David
 
Hallo!

Zweifelst du denn an der Effektivität der Optimierung und den Mehrwert?

Ich bin zwar nicht gemeint, aber ja, was die Auskleidung des Tubus angeht zweifle ich am Nutzen. Der Strahlengang in so einem Schmidt-Cassegrain Teleskop bei dem typischen Öffnungsverhältnis von 1:10 bietet eigenlich nicht viele Möglichkeiten für eine unerwünschte Reflexion an der Tubusinnenwand. Dafür muss man schon ganz knapp neben ein sehr helles Objekt (Mond oder Sonne bei Planetenbeobachtung am Tag) zielen. Kommt bei mir eher selten vor und da ist ja noch die große Taukappe, die auch noch hilft... Das Risiko, durch solche Maßnahmen die Werksjustierung des Teleskops zu verschlechtern, halte ich für größer als den möglichen Nutzen.

Bei einem 1:5 Newton ist das schon anders, da lohnt sich der Aufwand bestimmt.

Grüße
Maximilian
 
Zweifelst du denn an der Effektivität der Optimierung und den Mehrwert?
Hallo David,
ja, ich zweifle an der Effektivität, und glaube auch nicht an einen Mehrwert.
Jedenfalls nicht an einen, der einen solchen Aufwand rechtfertigen, und für den ich die Risiken, die so ein Unterfangen mit sich bringt, auf mich nehmen würde.
So eine Operation muss schließlich nicht zwangsweise gut gehen.

Allerdings stütze ich mich bei dieser Annahme nicht auf Erfahrung,
deshalb habe ich gefragt, ob es in Deinem Fall etwas gebracht hat.

CS

Dietmar
 
Jedenfalls nicht an einen, der einen solchen Aufwand rechtfertigen, und für den ich die Risiken, die so ein Unterfangen mit sich bringt, auf mich nehmen würde.
So eine Operation muss schließlich nicht zwangsweise gut gehen.
Hallo Dietmar

Ja, du hast vollkommen Recht mit den Risiken. Denn bei mir lief auch nicht alles glatt.

Anfänglich hat sich der Ring nicht gelöst und ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden, dass ich es sein lasse. Doch ich liess den Tubus noch an der Sonne stehen und nach ein paar Stunden probierte ich wieder und zaaag, der Ring löste sich abrupt. Ich war so überrascht und perplex, dass ich erst im aller letzten Moment die Schmidtplatte irgendwie stoppen konnte. Denn sie kam mir durch ein leichtes Gefälle des Tisches entgegen. Glücklicherweise hatte ich Handschuhe an und ein Stofftuch unter den Tubus gelegt Die Korkplättchen blieben erstaunlicherweise auch an Ort und Stelle.

Somit Aktion abgehakt unter: Extrem "[zensiert]" & Schutzengel gehabt :cool: Ich hätte auch einen Totalschaden erleiden können...

Grüsse, David
 
Hallo zusammen,

also wenn ich das so lese, ist das Projekt schon vor seiner Geburt gestorben.
Ich denke auch - so viel an Gewinn kann es gar nicht bringen, als das man das Teleskop im besten Fall "nur" völlig dejustiert.
Vielen Dank für eure Tipps
 
Hallo Andreas
also wenn ich das so lese, ist das Projekt schon vor seiner Geburt gestorben.

So extrem würde ich das nun auch wieder nicht sehen. Ich habe mich einfach zu wenig gut vorbereitet und war nachlässig. Zudem war auch noch meine Frau und der dreijährige Knirps da und lenkten mich ab :) Man braucht einfach wirklich Zeit und Ruhe für solche Umbauten. Beim der Vorbereitung dazu ein paar Tage vorher, war ich alleine in der Hütte und es lief alles bestens (bis auf den Ring, der sich nicht löste).

das Teleskop im besten Fall "nur" völlig dejustiert.
Wenn du die Markierungen machst und die Korkplättchen nicht verrutschen, kann das Teleskop danach eigentlich ohne grössere Probleme wieder justiert/kollimiert werden.

Grüsse, David
 
Bleibt immernoch die Frage:

Hat schon einmal jemand ein Schmidt-Cassegrain mit Velours ausgekleidet und im Vergleich mit der originalen mattschwarzen Innenlackierung eine signifikante Verbesserung festgestellt?

CS

Dietmar
 
Bleibt immernoch die Frage:

Hat schon einmal jemand ein Schmidt-Cassegrain mit Velours ausgekleidet und im Vergleich mit der originalen mattschwarzen Innenlackierung eine signifikante Verbesserung festgestellt?

Nein, warum sollte man so etwas tun? Es sei denn, man möchte es zerbessern.

Ich habe vor über einem Jahr ein (schwarzes) C11 mit zugehöriger Losmandy-Montierung von einer Witwe zu einem fairen Preis abgekauft. Alle (Astro)-Besucher, die sie hatte, hatten ihr nur angeboten, das Gerät kostenlos zu entsorgen. Da ihr Mann aber in den 90gern fast 10.000 DM dafür bezahlt hatte, wollte sie es nicht kostenlos hergeben. Nach einer kurzer Überprüfung stellte ich fest: Die Montierung war ruiniert und das C11 war auch in einem jämmerlichen Zustand.

Ihr Mann wollte nach seiner Pensionierung mit der Astronomie anfangen… hatte aber weder Erfahrung noch Ausbildung in diesem Bereich. Gegengewichte waren nicht montiert, die RA-Achse war auf 10° (Polhöhe) und die Rutschkupplungen RA- und DEC-Achse mit einer Rohrzange angezogen. Das hatte die beiden Schrittmotore zerstört…

In dem C11 hauste ein Spinne mit einem dicken Spinnennetz. Die Spinne war allerdings nicht mehr anwesend… Der Hauptspielgel war gleichmäßig matt, der Fangspiegel schien noch ok zu sein.

In meiner feinmechanischen Werkstatt habe ich die Montierung wieder instand gesetzt. Von einem Vereinskollegen habe ich beide Motoren und die komplette Steuerung bekommen. Eigentlich ging es mir in erster Linie um die Montierung. Aber (OMG) was für haarsträubende Fehlkonstruktionen… Alle jetzt aufzuzählen würde zu lange dauern. Aber wie schrieb Scotty Losmandy: Nachdem meine Mitarbeiter und ich einen Konstruktionslehrgang besucht hatten, konnten wir schon eine Menge Verbesserungen einfügen. Ok… die Montierung war vor dem Lehrgang entstanden…

Von der Montierung ich habe das Stativ genommen und mir eine zweite Astro Physics Montierung drauf gebaut. Nun ist es gut.

Das (schwarze) C11 hatte ich einmal aufgebaut um es mit meinem zweiten C11 (weiß) zu vergleichen. Obwohl der Spiegel matt war und die Spinngewebe drinnen waren hatte es eine bessere Abbildung als mein weißes C11. Ich fand mein weißes C11 gar nicht so schlecht, das schwarze C11 war aber besser. Aus diesem Grunde habe ich es auch nicht geöffnet und gesäubert. Seit dem 1. Januar bin ich in Rente und habe mehr Zeit für meine Hobbys. Da das (schwarze) C11 schon lange auf meiner ToDo-Liste stand, habe ich mich entschlossen, es zu säubern. Zuerst habe ich ein Foto vom Frontring gemacht. Danach habe ich die Schrauben gelöst und mir auf dem Foto zu jeder Schraube das Drehmoment notiert. Dann den Frontring abgenommen und die Korkplättchen markiert und nummeriert. Danach die Schmidtplatte abgenommen und das C11 gereinigt. Beim Zusammenbau die Schrauben wieder mit dem gleichen Drehmoment angezogen. Mein Optikraum ist relativ staubfrei und das Innere des C11 sah wieder aus wie neu. Die erste Kollimation habe ich auf meiner optischen Bank gemacht, die endgültige dann mit einer 30µm Lochblende in ca. 200m Entfernung. Kollimation am Stern mache ich nicht… das Seeing ist einfach zu schlecht dafür. Nachdem alles gut verlaufen war und das (schwarze) C11 auch wieder optimal kollimiert war habe ich beide C11 verglichen. Nun war das weiße C11 ein bisschen besser. Also das schwarze C11 noch einmal kollimiert und wieder verglichen… keine Änderung.

Ich habe eine feinmechanisch / optische Ausbildung und habe 20 Jahre in dem Bereich gearbeitet (davon 13 Jahre in der optischen Konstruktion, zuständig für die Mechanik). Ich habe am LASCO mitgewirkt (Gerät auf dem Satteliten SOHO) und auch im Reinstraum optische Komponenten dafür montiert. Ich weiß schon, was ich mache…

Also für alle „Zerbesserer“, viel Glück und wie sagt man so schön: "Never change a running system".

CS *entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Bernd

Vielen Dank für den tollen Bericht und somit wäre vermutlich für ein geschlossenes SC System noch die Auskleidung des Blendrohres (mit Hilfsinnentubus & nicht direktes Kleben des Velours im Blendrohr) eine mögliche Optimierung, die ohne "Zerbesserung" möglich wäre.

Grüsse, David
 
nun bevor ich mich an irgendeine Art Umbau wage, würde ich schon gerne wie Dietmar sagt, wissen, ob Velour überhaupt eine Verbesserung bringt.

In erster Linie wäre aber auch eine Art Lüfter sinnvoll, da ich das SC nun doch öfter Mobil nutze als gedacht. Das heißt die Auskühltzeit ist einfach zu lang, wenn ich es vom Arbeitszimmer ins Auto packe, auf den Feldberg (Sandplacken) fahre und dort dann beobachten will, kann ich es nicht erst zwei Stunden stehen lassen, bis erste Beobachtungen möglich sind.
Also so ein Lüftersystem wie am 16" SC wäre einfach gut, aber wohl nur ein Traum für das 12"
 
Hallo!

... und somit wäre vermutlich für ein geschlossenes SC System noch die Auskleidung des Blendrohres (mit Hilfsinnentubus & nicht direktes Kleben des Velours im Blendrohr) eine mögliche Optimierung, die ohne "Zerbesserung" möglich wäre.

Das wäre möglich, aber ob es eine „Optimierung“ ist wage ich zu bezweifeln. Aus Neugier habe ich gerade die Taukappe auf mein C8 geseteckt und mich verrenkt, um zu sehen wieviel Blendrohrinnenseite man durch den schmalen (Ring-)spalt zwischen Taukappenrand und Fangspiegel überhaupt sehen kann. Gerade mal den obersten Zentimeter. Wenn man aber dort den Querschnitt durch Auskleiden mit Velours verkleinert, dann verkleinert man auch sein Gesichtsfeld...

Grüße
Maximilian
 
Hallo.

Bei meinem ersten Katadiopter, dem VMC 110 habe ich den Tubus velouriert, hat optisch nichts gebracht. Ich habe den Eindruck, das Auskühlverhalten ist jetzt etwas gleichmäßiger und das Tubusseeing abgeschwächt, aber groß sind die Effekte nicht.

Einen sehr deutlichen Effekt zur Kontrastverbesserung kann man aber oft woanders erzielen. Sieht man, wenn man hinten mal ohne Okular mit dem Auge nahe an die Blendrohröffnung geht und das von vorne einfallende Licht betrachtet. Aber:

Achtung, Achtung, Achtung: Allerhöchste Vorsicht ist geboten, wenn man den Tubus dazu gegen den hellen Himmel richtet. Sollte dabei zufällig die Sonne reinfallen, ist die Netzhaut in Sekundenbruchteilen restlos verbrannt. Die hohe Brennweite des Systems wirkt ohne Okular wie ein riesiges Brennglas, also Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht, und das bloss nicht bei Sonnenschein riskieren !!! Gedimmte Taschenlampe oder bedeckter Himmel, angeleuchtete Wand...

Man sieht dann das Innere des Blendrohrs meist hell reflektieren, und dieses Streulicht überlagert sich dann natürlich "blendend" mit dem Bild und reduziert seinen Kontrast. Deshalb kann es dann sehr viel bringen, das Blendrohr innen auszukleiden. Aber leider ist da manchmal zu wenig Platz und die Veloursschicht würde vignettieren, weshalb ich das bei meinem C6 nicht mache.

Celestron hat das Problem bei neueren Serien erkannt, dort Riefen eingezogen und verwendet zur Streulichtunterdrückung auf der Rillenstruktur eine sehr gute rauhe matte Innenausschwärzung, die aber leider mechanisch sehr empfindlich ist und in der schon bei leichter Berührung glänzend helle Spuren entstehen. Also fummelt man da besser auch nicht mit Karton oder Velours oder Velours auf Karton herum.

Leider ist bei meinem C6 (vermutlich auch anderen) etwas vom Fett der Hauptspiegellagerung außen vom Blendrohr vorne über den Rand im Lauf der Zeit ins Innere hineingekrochen. (Je nachdem wie gut es jemand da mal beim Zusammenbauen mit dem Fetten gemeint hat) Man sieht, wie es da vorne an der Öffnung einen feucht glänzenden Bereich mit nach innen wellenartiger Grenze gibt, in dem das reflektierende Fett die Mattierung überdeckt. Das macht dann leider den berüchtigten Diamantringeffekt an hellen Sternen oder Planeten. Das Fett war übrigens auch mit unpolarem Lösemittel und allervorsichtigstem Tupfen und Saugen ("es tupft und saugt der Heinzel..." ?) nicht mehr da rauszukriegen.

Bei meinem VMC 110 war das Blendrohr innen nicht so gut mattiert, aber relativ weiter ausgelegt, da hat Velours innen wirklich viel gebracht und den Kontrast deutlich gesteigert. Dünne Vantablackfolie wär wahrscheinlich ideal, ist aber teuer und mechanisch auch empfindlich beim Verarbeiten.

Man muß also immer individuell nach Modell gut überlegen und prüfen, ob es sich rentieren wird, bevor sonst die Zerbesserung kommt.?

Gruß,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Celestron hat das Problem bei neueren Serien erkannt, dort Riefen eingezogen und verwendet zur Streulichtunterdrückung auf der Rillenstruktur eine sehr gute rauhe matte Innenausschwärzung, ...

Mein C8 habe ich vor 20 Jahren gebraucht gekauft, ich gehe davon aus, dass es schon 30 Jahre alt ist. Das Blendrohr ist innen genauso beschaffen, wie Du es hier beschreibst. Ich sehe da keine Verbesserungsmöglichkeit. Aber vielleicht ist das bei dem Meade von Andreas (um den es hier ja eigentlich geht) nicht so gut gelöst wie bei den Celestrons.

Angeregt durch diesen Thread werde ich mir nachner aber beim Baumarkt ein paar Plastikrohre kaufen um mir so einen okularseitigen Tubuslüfter zu basteln (Lüfter habe ich noch irgendwo). Für Tage, an denen man mal kurzentschlossen teleskopieren will.

Grüße
Maximilian
 
In erster Linie wäre aber auch eine Art Lüfter sinnvoll, da ich das SC nun doch öfter Mobil nutze als gedacht.
Da scheiden sich auch die Geister ;-) Ich hatte den Gedanken auch, aber habe ihn dann verworfen. Ich wollte keine Löcher bohren, da ich das Material der Spiegeleinfassung meines schwarzen (uralt) C11 extrem stabil aussah und ich das Teil wirklich nicht "schrotten" wollte.

In meinem alten Thread wird auch noch über die Lüfter philosophiert und das Netz ist auch voll von pro und contras...

Grüsse, David
 
Was enorm viel bringt sind die Windschutzscheibenauflagen gegen Vereisung, die man im Frühjahr sehr günstig bekommt. Die sind sehr dünn und lassen sich sehr schön um dem den Tubus wickeln. Auch wenn man das SC lange auskühlen lässt.... die Seite, die gen Himmel zeigt ist meistens kühler als die, die zum Boden gerichtet ist. Sieht man sehr schön im defokussiertem Beugungsscheibchen, bei hoher Vergrößerung.

CS *entfernt*
 
Was auch super funktioniert ist eine aus Heizkörpertapete (das ist die silberne Alukaschierte mit 5mm Styropor auf der Rückseite) Ummantelung maßgenau schneidern. Bringt richtig was und lässt sich jederzeit rückstandslos entfernen. Alles ohne bohren, sägen, hämmern....

Gruß
Ralf
 
Hallo Andreas,

es gibt eine Möglichkeit den Tubus zu belüften ganz ohne Umbau oder Löcher bohren.
Du nimmst aus dem Baumarkt von den grauen Kunststoff Abwasserleitungen einen Adapter 50mm auf ich meine 32mm. Dieser passt genau in den 2" Anschluß. In den Adapter steckst Du eine von den weißen Kunststoff-Wasserleitungsrohren das bis knapp vor den Fangspiegel reicht.

Vorne abkleben und vorne ringsrum seitlich Löcher ins Rohr bohren. Ebenso in der Schräge vom 50 auf 32mm.
Dann musst nur noch den Lüfter an das weiße Rohr adaptieren.

Das Prinzip ist dann über den Lüfter durch das weiße Rohr Luft in den Tubus zu blasen, die sich dann über die seitlichen Austrittslöcher im Tubus verteilt und über die Löcher am Adapter dann wieder aus dem Tubus entweichen kann.

Wichtig ist dabei, dass Du die Luft gut filterst, damit der Tubus nicht zustaubt. Kritisch könnte auch sehr feuchte Luft sein.

Ich hoffe Du verstehst was ich meine. Leider finde ich den Link nicht mehr, von dem ich die Idee habe. Da waren auch Bilder dabei.

Noch günstiger wäre es, wenn das gleiche Prinzip mit dem großen Anschluß realisierbar ist. Evtl. passen ja die 70mm Abwasserrohre einigermaßen. Dann hättest Du mehr Öffnung um die Luft wieder rauszulassen.

Grüße
Volker
 
Hallo Miteinander!

Gedanken zu Optimierungen eines SCT haben schon ihre Berechtigung, denn schon das Auskühlverhalten ist echt nervig. Einige Optimierungen, die ich z.B. im 16" ACF und einem 16" SCT nachgerüstet hatte, sind inzwischen auch im EdgeHD enthalten. Wie man sowas z. B. bei einem C14 macht, hatte ich schon einmal hier im Forum dokumentiert.

Justage+Optimierung C14

Sein Besitzer nutzt ihn als Astrographen, ist sehr zufrieden und macht tolle Aufnahmen mit Hyperstar (688mm Brennweite).

Da ich schon einige SCT, Mak und RC auf meiner bescheidenen Werkbank hatte, kann ich versichern, das Optimierungen immer etwas bringen. Nebenbei sammelt man auch noch wertvolle Erfahrungen mit seinem Teleskop.

All das würde ich auch nur machen, wenn man seinen ACF unzufrieden ist ohnehin einiges optimieren möchte; man muß nur wissen wie es geht und vor allem gewissenhaft und sorgfältig Arbeiten.

Meinem 16" ACF habe ich von den Lüftern, Velourfolie zur Kontraststeigerung, Tubusinsolierung, einer geregelte Umlufttrocknung, Temperaturüberwachung, Gleitlagerführungen bis hin Neuzentrierung der Optik so ziemlich alles gegönnt, was machbar ist; es hat sich deutlich gelohnt!

LG
Eberhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein C8 habe ich vor 20 Jahren gebraucht gekauft, ich gehe davon aus, dass es schon 30 Jahre alt ist. Das Blendrohr ist innen genauso beschaffen, wie Du es hier beschreibst. Ich sehe da keine Verbesserungsmöglichkeit. Aber vielleicht ist das bei dem Meade von Andreas (um den es hier ja eigentlich geht) nicht so gut gelöst wie bei den Celestrons.

Hallo Max,

wusste gar nicht, dass Dein C8 schon so alt ist. Da man bereits einige wenige 2-3% Transmissionsunterschied im Kontrast und bei der Grenzgröße ausmachen kann, (im direkten Vergleich zweier verschieden heller Flächen nebeneinander sogar schon 0,3% Helligkeitsunterschied, wurde mal bei Zeiss getestet) dürfte ein System-Unterschied von ca. 12% zwischen neuen und alten Celestron SCs doch deutlich sichtbar sein.

Transmission Neuere Starbright XLT- vs. ältere Starbright-Vergütung

Sollte in der Größenordnung damit ähnlich liegen, wie der Vergleich zwischen ca. 40-50 Jahre alten Ferngläsern, bei denen es damals um die 80% Transmission waren, und guten aktuellen Modellen mit knapp über 90%. Ein Unterschied in der Brillianz, der die alten Gläser nicht nutzlos macht, den man aber auf jeden Fall sofort positiv registriert.

Wenn das Blendrohr damals innen schon genauso aussah, bin ich in irgend einem alten Thread auf cloudynights offenbar mal einem Gerücht aufgesessen. Die hatten da die unterschiedliche Neigung zum flaring diamond ring problem daran festmachen wollen, es gäbe Serien mit unterschiedlichem Blendrohr. Das stimmt dann wohl nur insofern, als es nicht absichtlich nach Serie verschieden konstruiert ist, sondern unabsichtlich passiert: Bei meinem Gerät kommt neben dem Fettglanz vorne innen noch dazu, dass das Blendrohr minimal schief steht. Bei optimaler Justage ist das Zentrum der höchsten Schärfe im Bild deshalb ganz leicht schräg zur Mitte versetzt. Stellt man umgekehrt einen Planeten genau in die Mitte, liegt die Blendrohröffnung nicht mehr ganz konzentrisch zur hellen Lichtquelle, und wird vom Planeten etwas schräg beschienen. Und dieser schräge asymmetrische Reflex kommt zurück zum Sekundärspiegel und von da ins Okular.

Bei konzentrischer Stellung wäre die Rückrefexion dagegen ringförmig und auch breiter und diffuser und würde weitgehend außen am Sekundärspiegel vorbeigehen... Wenn das Blendrohr nicht bombenfest eingeschraubt und vermutlich verklebt wäre... den Stirnlochschlüssel hätte ich damals fast abgebrochen. Habe dann halt die gesamte Hauptspiegelzelle etwas zum Tubus verkippt wieder angeschraubt, wurde auch deutlich besser, und ist jetzt ok. aber nicht ganz perfekt, weil das Verkippen Grenzen hat. Fällt aber außer mir wahrscheinlich keinem auf.

Bei meinem Celestron scheint das Blendrohr ansonsten optimal dimensioniert, denn wenn man von hinten durchguckt, kann man auch nicht am Fangspiegel vorbei durch die Schmidtplatte direkt nach draußen gucken, so dass da umgekehrt von vorn auch kein Falschlicht direkt ins Blendrohr gelangen kann - bei meinem Vixen ist das leider ganz anders, Schlamperei...

Gruß,
Mathias
 
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