Okularauszug im Fangspiegel sichtbar - falsch justiert?!

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AstroDonut

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Hallo liebe Astrogemeinde,

lange war ich ein stiller Mitleser, dem dadurch enorm viel geholfen wurde. Ein tolles Forum ist das hier.

Kurz zu mir.
---Mein Name ist Patrick, ich bin knapp über die 30, wohne in Köln und seit ca. 2 Jahren mit meinem Newton-Reflektor aktiv ;)
---Beruflich habe ich mit Kameras und Optiken zu tun, würde also behaupten, ein gesundes Wissen an optischen Systemen ist vorhanden.
---In den 2 Jahren habe ich einiges gelernt. Viele Tiefschläge gehabt ..... und natürlich Höhepunkte.
---Mein Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Fotografie. Angefangen mit einer motorisierten EQ3 Montierung, welche mir dann doch zu fehleranfällig war.
---Momentan habe ich ein 150/750 Newton auf einer IOptron CEM25P, dadran hängt eine Sony Alpha7II... und das macht echt Spaß.

Und jetzt zu meinem kleinen Problem
Normalerweise hatte ich immer sehr gute Sternabbildungen und war zufrieden. Justierhilfen wie Concenter und Cheshire sind vorhanden und wissen eingesetzt zu werden.
Nach dem Umstieg aufs Vollformat (vorher APS-C) jedoch, bestand der Bedarf einer genaueren Justierung des Systems um vorallem im Randbereich vernünftige Sterne zu bekommen.
Also einmal richtig gründlich justieren.
Und dann kam die Ernüchterung,.....habe ich das vorher nicht gesehen ?!

Im Fangspiegelschatten habe ich eine Reflektion des Okularauszuges. Aber nur die Hälfte des OAZ welche dem Hauptspiegel zugewand ist.
Das System habe ich jetzt schon so oft und lange erneut justiert, doch bekomme diesen Anschnitt einfach nicht weg. Ein paar BIlder sollten helfen mein Problem zu erkennen.

DSC03012.jpg

1. Der direkte Einblick in den Okularauszug ohne Hilfmittel


IMG_3705.jpg

2. Einblick durch das Concenter

IMG_3704.jpg

3. Zustand des Fangspiegels durch Concenter. HS abgedeckt

So. jetzt ihr ;)
Wie bekomme ich diesen Anschnitt weg ? Vielleicht hat einer der erfahrenen Justage-Profis den erhellenden Tip für mich!

Macht das fotografisch überhaupt größere Probleme? Am ehesten wahrscheinlich eine größere Vignettierung oder. Das wäre natürlich gerade beim Vollformat doof.
Oder habe ich nen Denkfehler und das ist völlig wurscht? Der Hauptspiegel ist ja immerhin vollständig im OAZ zu sehen. Und die optischen Achsten stimmen ja nunmal auch.
Natürlich könnte ich jetzt einfach an den Stellschrauben des HS justieren, sodass der Anschnitt nicht mehr zu sehen ist. Dann ist der Lochverstärkerring natürlich nicht mehr zentral und ich gehe unter vor Koma (und vor Kummer :oops:).

Vielleicht tut auch eine Justierpause ganz gut, um mal den Kopf klar zu bekommen und nochmal logisch nachzudenken :D

Über eine konstruktive Rückmeldung würde ich mich natürlich riesig freuen.
Falls euch noch irgendwelche Infos fehlen reiche ich die sofort nach !

Beste Grüße und ein angenehmes Wochenende !
 

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  • IMG_3705.jpg
    IMG_3705.jpg
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Hallo....,
du machst das mit der Justage schon recht gut, hast nur beim letzten Schritt einen Denkfehler.
Concenter-Justage setzt immer korrekte Offset Einstellung voraus und das ist auch offensichtlich bei Deinem Newton eingestellt.
So wie der Fangspiegel mit Offset dann im Concenter (ohne den HS dazu) rund ist, ist das schon mal perfekt.
Wenn du dann im Anschluss den HS "darunter" justierst muss die HS-Mittenmarkierung auf der dem OAZ abgewandten Seite neben dem Mittelpunkt des Spinnenkreuzes stehen bleiben.
Das ist der Offset.
Du justierts das dann in dem Bestreben alles mittig und konzentzrich zu bekommen mittig, was m.E. nur über Nachfassen an den Fangspiegel-Justierschrauben möglich ist.
Damit holst Du dir nicht dem OAZ ins gezeigte Bild (FS+HS im Concenter), sondern den Spiegelrand.

Nehmen wir Dein erstes Bild.
Wenn die Mittenmarkierung auf dem vertikalen Spinnenarrm nach links aus der Mitte rutscht und direkt links neben dem Schnittpunkt mit dem senkrechten Spinnenarm steht, ist die Einstellung korrekt und der Spiegelrand verschwindet aus dem Bild.


Gruß
*entfernt*
Link zur Grafik: http://www.seeing1.de/bilder/astro/justage/FS_blick_offset_spinne.gif

aus
 
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Hallo nochmal,
bei der Quellenangabe für das Bild hat sich ein Fehler eingeschlichen.
Die Seite von Pteng ist auch sehr gut, aber das Bild stammt aus

Gruss
*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Günther,
vielen Dank, dass du dir Gedanken um mein Problem machst und für die ausführliche Antwort.

Ich hätte natürlich erwähnen müssen, dass mein Spiegel mit Offset aufgeklebt ist. Sorry.

Dein verlinktes Bild zeigt ja allerdings den Justage-Fall für einen Halboffset (so auf der Seite erklärt)
Mein Fall wäre ja dieser, oder? : http://www.seeing1.de/bilder/astro/justage/FS_blick_offset.gif


Ich habe mich jetzt immer an die Anleitungen gehalten, bei denen es heißt.



1. FS im OAZ zentrieren. (hab ich ohne weiteres erreicht. Ein schöner Kreis innerhalb der Linien des Concenters)
2. FS zum HS ausrichten. ( hat auch gut geklappt. Den Hauptspiegel dabei schön konzentrisch in die Ringe des Concenters bringen. gut an den Halteklammern zu erkennen)
3. HS so ausrichten, dass der Lochverstärker in der Reflektion des innersten Concenter-Rings zu liegen kommt (klappte auch ohne weiteres. Der Offset des FS-Schattens ist auch deutlich zu erkennen)

Soweit so gut. Sieht dann so aus:
IMG_3707.JPG

(So justiert, dass Lochverstärkerring in der Spiegelung des inneren Concenter zu liegen kommt.
HS liegt rechts.)

IMG_3708.JPG

(Sauber justiert. Offset erkennbar. leider auch der OAZ in der Spiegelung)




Muss der HS-Mittelpunkt tatsächlich, wie nach deiner Aussage, neben dem Kreuzungspunkt der FS-Streben sein?

Und mir ist da noch etwas aufgefallen, auf der verlinkten Seite. Dort ist nämlich meiner Meinung nach ebenfalls der Rand des OAZ in der Spiegelung zu sehen. Und zwar in der Ideal-Darstellung.

hier: http://www.seeing1.de/bilder/astro/justage/oaz_anblick2.jpg

Ist das vielleicht doch nicht so ungewöhnlich, dass dieser Rand zu sehen ist? Entspricht ja zeimlich genau meiner Abbildung.

Beste Grüße
Und danke fürs mitdenken ;)
 
Hallo Patrick,

Du hast recht, ich habe mich bei der Antwort nur darum gekümmert, wie du diesen Rand wegbekommst.
Das ist dann für mich mit meiner visuellen Ausrichtung "perfekt genug". Es reicht ja schon, wenn Offset nicht 100% stimmt und schon kann das so aussehen.
Wenn Dir da fotografisch was negativ auffällt, sonst alles okay ist, könntest Du nochmal an den FS ran.
Auf dem Foto nur vom FS im Concenter sehe ich noch einen leichten Versatz nach links. Kann auch sein es liegt nur an der Ausleuchtung des Bildes. Wenn nicht müsste der FS m.E. noch ein klein wenig tiefer gesetzt werden.

Mit den Bildervergleichen tu ich mich schwer, aber es sieht gegenüber dem Ideal so aus, als sei bei dir das OAZ-Loch (welches in dem verlinkten Bild den hellen Kranz bildet) nicht komplett in der Spiegelung.

Gruß
*entfernt*
 
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Hi Günther,

Ja super, dann habe ich ja doch keinen riesigen Gedankenfehler gehabt, nur nen Hänger ?.

Und recht haste. Da ist noch ein klein wenig optimierungsbedarf. Das mache ich dann bei der finalen Justage.
Momentan ist noch Testphase. Wetter lässt momentan ja sowieso nichts zu.
Ich hatte auch noch überlegt den Tubus mit Velour auszukleiden. Mal sehen.

Visuell ist mir tatsächlich dadurch nichts negatives aufgefallen.
Fotografisch schwer zu sagen. Mir ist dieser Zustand ja erst vor kurzem aufgefallen. Kaum möglich da einen vorher / nachher Vergleich zu ziehen.

Ich weiß auch wieder warum mir das alles jetzt erst auffällt. Ich habe vor kurzem den OAZ gekürzt. Das ende war zuvor geschwärzt. Jetzt durch den schnitt eben nicht mehr ?. Muss natürlich noch geändert werden.

Vielleicht hat ja noch jemand der Astrofotografen eine Ahnung, inwiefern sich dieser Zustand auf Belichtungen auswirkt. Vignetierung? Asti? Irgendwelche Beugungserscheinungen?

Vielen Dank für den Input!
Grüße
Patrick
 
Hallo Patrick,

theoretisch kommt auch ein schief zur optischen Achse stehendes OAZ-Rohr in Frage, meistens ist es aber bei solchen Bildern so, dass der FS einfach noch nicht genug "Offsetversatz" nach unten, also in Richtung HS hat um trotz des geklebten seitlichen Versatzes exakt unter dem OAZ zu stehen.
Das passiert obwohl der FS eigentlich schon so gut wie rund im Concenter oder mit Cheshire erscheint, ist zwar minimal, aber das erklärt meistens diesen Anblick. Folge ist dann eine mögliche Vignettierung durch den OAZ. Das fällt visuell wirklich nicht auf, kann aber fotografisch (absolut nicht meine Kernkompetenz ;) ) stören und sei es nur durch seltsame Beugungserscheinungen um Sterne herum.

Dann zieht man im Feld meistens den FS über die Justageschrauben ein wenig schief und locht dann den HS ein, mit der Folge, dass die Mitttenmarkierung etwas neben dem Spinnenschnittpunkt steht.

Um das grundsätzlich richtig zu machen muss man ja an die Mittenschraube ran, was in Grundjustage ausartet und das wird im Feld, bei dämmerung und Dunkelheit ganz schnell langwierig bis doof.

Die Veloursauskleidung lege ich Dir aus eigener, langjährigier um an vielen Teleskopen immer wieder positiver Erfahrung sehr ans Herz. Ebenso und als Ergänzung eine Taukappe, 1,5 x D über vordere Fangspiegelkante, z.B. so

Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/Tubusverlngerung-8-zoll--043.jpg

Gruß
*entfernt*
 
Hallöle,

Ja das mit dem verkippten OAZ kam mir auch schon in den Sinn. Wobei das Teleskop bei einem sehr renomierten Händler gekauft habe, welcher vor Ausgabe alles justiert und checkt.

Jedoch wenn man den Blickwinkel im OAZ etwas ändert, verschwindet auch diese Spiegelung. Erfordert jedoch schon ein gutes Stück. So schief kann der gar nicht stehen.

Danke für den Tip mit der Velourauskleidung und der Kappe.
Auf deiner Seite werde ich auch mal stöbern ?
Auskleidung werde ich dann in nächster Zeit definitiv vornehmen.
Im Zuge dessen werde ich auch den OAZ vermessen.
Gibt es dort ein wirklich sinnvolle Vorgehensweise um den rechtwinkligen Sitz zu überprüfen?

Einen mehr oder weniger justierten Laser besitze ich auch. Den könnt ich auch noch mal verbünftig justieren. Wobei es mir davor schon graut. Billigste Madenschrauben....

Einen guten Start in die Woche wünsche ich allen ?
 
Hallo Patrick,

altbewährt ist die Methode, bei ausgebauter FS-Halterung den exakten Punkt gegenüber der Mitte des OAZ-Rohrs am Tubus einzumessen, anzuzeichnen und ein winziges Loch dort zu bohren. Mit dem Concenter im OAZ sieht man den einfallenden Lichtpunkt (Tageslicht oder Taschenlampe) und der sollte dann in allen OAZ-Stellungen exakt mittig bleiben.
Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/PICS/oaz2kopie2.jpg

Aus
Simple fehler und ihre Behebung

Gruß
*entfernt*
 
Hallo,

Erneut vielen Dank für deine Tips.
Deine Seite werde ich in ner ruhigen Minute noch durchforsten.

Das heißt im Endeffekt einfach die Röhre einmessen mit Maßband und Meterstab. Macht dann wohl auch am meisten sinn mit demontierten OAZ und FA-Spinne? So wirds dann bei der Velourauskleidung alles zusammen gemacht.
Bin gespannt auf das Ergebnis.

Beste Grüße
 
Hallo Patrick,

wenn alles ausgebaut ist gehts am Besten.
Beim Messen ist dann ein um den Tubus gelegter Faden eine gute Idee den man in der Mitte des OAZ-Lochs verknotet.
Wenn man den Faden vom Tubus nimmt und vom Knoten aus die beiden Stränge strafft ist das Ende die Mitte der Strecke und wird markiert.
Legt man den Faden wieder mit dem Knoten in der OAZ-Loch Mitte um den Tubus braucht man nur noch den Abstand zum vorderen Tubusrand einmessen und hat den exakten Punkt an der Markierung.

Dann muss nur noch das OAZ-Rohr genau über die Mitte des Lochs im Tubus und man kann den OAZ auf die Achse justieren.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo,
Toller Tipp mit dem Faden um den Tubus.
Vielen Dank.
 
Noch eine Bemerkung zum Concenter: Diese Justierhilfe garantiert *nicht* die Justage der optischen Achsen. Damit dies klappt, sind Vorbedingungen zu erfüllen. Dass der FS mit dem richtigen Offset aufgeklebt sein muss, wurde schon erwähnt. Außerdem muss der FS auch wirklich im Winkel von 45° von der Glasstange abgeschnitten worden sein, aus der er hergestellt wurde. Wenn das nur 42° sind, ist das für den normalen Gebrauch kein Problem, bei dieser Justage-Art schon.

Ich mag deshalb diese Art der Kollimation nicht und benutze das Cheshire-Justierokular, wo man die optische Achse sozusagen sieht.
 
Hallo Uwe,
vielen Dank für deinen Beitrag. Das leuchtet mir ein.
Ein Cheshire besitze ich auch noch. Mit diesem hatte ich allerdings immer das Gefühl, den ersten Schritt (Fangspiegel rund ausrichten) und den zweiten Schritt (Hauptspiegelabbildung im Fangspiegel zentriert bekommen) nicht so genau ausgeführt zu bekommen wie mit dem Concenter.
Durch den langen weg aus dem Okularauszug war es nicht möglich, den Hauptsspiegel samt Halteklammern zentriert im Fangspiegel auszurichten. Der Rand des Hauptspiegels ist nicht zu sehen. Mit dem Concenter hatte ich das Gefühl immer einen Tick genauer zu sein.

Momentan ist der Newton noch demontiert und wurde schön mit Velour ausgekleidet. Das ist ja ein Wahnsinnsunterschied. Als Blicke man in ein schwarzes Loch. Klasse!
Lohnt es wohl auch den Rand des Fangspiegels abzukleben, denn dieser funkelt wie eine kleine Discokugel in dem stockdunklen Tubus :cool:?

Beim Zusammenbau und der Endjustage werde ich aber deiner Rat beherzigen und mal das Cheshire benutzen. Dort dann die Mittelmarkierung des Hauptspiegels benutzen anstatt des konzentrischen Anblicks samt Halteklammern.

Beste Grüße!
Patrick
 
Hallo,

ich habe gerade extra nochmal meinen 12er F5 und 8er F6 Dobson aufgebaut um da mal nachzusehen. Meiner Meinung nach liegt das am Offset geklebten FS. Beim 8er sitzt der FS fast mittig und so sehe ich auch fast nur die OAZ Öffnung in der Spiegelung, alls ziemlich mittig.
Bei 12er ist der FS mit deutlichem Offset geklebt. Deswegen ist der FS später natürlich auch nicht mittig zu sehen.
Ich habe das auch genau nach der von Dir erwähnten Anleitung mit Concenter justiert. Rechts sieht man noch etwas mehr vom OAZ bzw. bei mir vom Freiraum zwischen OAZ und Tubus, aber nur weil der FS nicht mittig sitzt.
Noch deutlicher wird das, wenn ich ohne Concenter von oben in den OAZ schaue und meine Pupille mit dem Lochverstärker grob in Einklang bringe. Zentrisch sehe ich dann Pupille, Lochverstärker, FS-Streben und die Öffnung vom OAZ. Rechts versetzt dann der FS Schatten und dort auch noch einen kleinen Bereich vom Tubus bzw. den Zwischenbereich vom OAZ. Also nicht das Asuzugsrohr, ich hoffe, dass ist verständlich genug ausgedrückt.

So sieht das eigentlich auf der Seeing-Seite auch aus nur mit dem Unterschied, dass da im rechten Bereich im FS Schatten alles schwarz ist und nichts vom Tubus / OAZ Bereich reflektiert.
Da sitzt bei mir aber z.B ein helles rechteckiges Metallstück, daher sehe ich die Reflexion. Dennoch müsste das doch gut genug justiert sein, zumindest bin ich mit den fotografischen Ergebnisse sehr zufrieden.

Patrick: Schau auch mal ohne Concenter mit bloßem Auge so von oben in den OAZ, dass die Pupille mir der Mittenmarkierung zur Deckung kommt. Wenn jetzt die runde OAZ Öffnung zentrisch dazu zu sehen ist, müsste das passen.
Ich habe dann bei mir von Innen in den Tubus gegriffen um mit dem Finger das Metallstück ausfindig zu machen.
Dachte auch erst der OAZ sitzt eventuell schief, aber dann war es gar nicht das Rohr selbst. Davon sehe ich in der Spiegelung nur die runde Öffnung.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
wow, welch ein Tatendrang ! Vielen Dank für deinen Beitrag.
Und ja, das deckt sich mit meinen Beobachtungen. Vorallem das Verlagern der Pupille. Hatte auch schon so eine Vermutung, dass es wirklich am Offset liegt.
Aber interessant, dass ich dazu bisher noch nichts schriftlich/visuelles im Internet gefunden habe. Auch in englisch sprachigen Foren nicht.

Toll zu sehen , dass es andere auch interessiert ;)
Man sucht ja immer weiter nach Verbesserungen und seien sie noch so klein. Das macht ja auch total Spaß an dem Hobby. Insbesondere das selber bauen und basteln. Habe mir vor kurzem eine Webcam umgebaut und wollte diese demnächst mal spaßeshalber zum guiden versuchen. Natürlich erstmal nur zu Testzwecken an einem hellen Stern, ob es überhaupt möglich ist. Bei schwächeren Sternen wird diese wohl kein gutes Ergebnis bringen, mal schauen.

Nach Feierabend werde ich erstmal den Fangspiegelrand verkleiden und justieren. Dann nochmal das System genau durchschauen und Holgers Vorschlag durchführen.
Vielleicht gibts es ja heute Nacht sogar noch klaren Himmel, um ein paar Testfotos mit dem verbesserten Gerät zu machen ;)

Vielen Dank für euren Input,
tolles Forum.

Grüße
Patrick
 
Hallo Patrick,

nun gehts also los, es wird kompliziert gemacht und mögliche Fehler, wie z.B. ein "falsch zugeschnittener" FS sind denkbar, auch eine nicht rotationssymmetrisch genau mittig im HS angelegte Parabel ist denkbar, die sieht man z.B. und so weit ich weiß, nur im Sterntest.
Beides hatte ich noch nicht vor Augen, wohl aber Justierfehler trotz Abwesenheit solcher Abnormitäten.

Der auf 42° geschittene Fangspiegel würde Dir bei der Justage mit Cheshire genau die Probleme bereiten, die er bei Concenter-Justage machen würde. Machst Du das Ding (so es überhaupt geht) exakt rund im OAZ schielst Du so weit neben den HS-Mittelpunkt, dass Du das nur über Reinjustieren des HS nicht passend bekommst, ohne am FS nachzufassen. Man sieht ja im Koncenter auch die Mittenmarkierung. Um sie noch besser zu sehen habe ich bei meiner alten Version innen sogar eine spiegelnde Folie an die Innenseite der Fläche unter dem Einblickloch geklebt.
Du hast beide Möglichkeiten, Cheshire und Concenter, probiere es aus.

Offset muss korrekt durch Versatz des FS in der "HÖHE" und zur "Seite" eingestellt werden, dann ist sowohl mit Concenter als auch mit Cheshire die beste Annäherung an die optimalen Anblicke in den Justierhilfen möglich.
Kleine "bauliche" Fehler und geringe Abweichungen wird man auch bei größtmöglicher Sorgfalt immer sehen.
Akzeptiert man aber erst mal größere Abweichungen, die visuall abbildungsmäßig durchaus völlig schadlos bleiben können, weil man auch mit diesen Abweichungen noch das System korrekt justieren kann, hat man sich ein einziges, wirklich nur ein Problem eingefangen. Man weiß nicht, ob die Abweichung auf einem Justierfehler beruht und nicht mehr akzeptabel ist oder ob sie durch eine bweusste oder unbewusste geometrische Vorgabe (reingezogener Halboffset, schiefer OAZ pp) vorgegeben ist und eine korrekte Justage nicht zwingend verhindert.
Die ist dann aber mehr oder weniger Glückssache und wird sinnvoller Weise im Laufe einer Nacht mal durch Justage am Stern überprüft/nachgebessert.

Daher sage ich: Macht es so gut wie möglich, schlecht wird es ganz von alleine.
Besser als es hier


Link zur Grafik: http://www.seeing1.de/bilder/astro/justage/versatzo1.gif

Link zur Grafik: http://www.seeing1.de/bilder/astro/justage/versatzo2.gif

unter Punkt Offset erklärt wird, kann ich es auch nicht.

Gruß
*entfernt*
 
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Hallo Günther,

es wird ja häufig die Feinjustage am Stern empfohlen, also ich stelle mich da wohl zu dämlich an. Ich komme damit einfach nicht klar. Das Seeing sorgt bei mir meist für reichlich Turbulenzen und das Sternscheibchen wabert so vor sich hin. Ich habe sogar mal spaßeshalber beim 8er Dobson die Justageschrauben am HS verstellt aber bis mir da am defokussierten Stern etwas auffiel, war der Dobson schon stark dejustiert. Von Feinjustage kann da bei mir dann keine Rede mehr sein. Naja, viele empfehlen das ja und so muss es an mir liegen. So justiere ich nun am Tag mit dem Concenter und zum Glück hält mein Dobson die Justage sehr lange. Ich kontrolliere hin und wieder mal aber wenn ich den Tubus vorsichtig rausgetragen habe, ist der Anblick durch den Concenter eigentlich immer in Ordnung.

Gruß,
Holger
 
> Machst Du das Ding (so es überhaupt geht) exakt rund im OAZ schielst Du so weit neben den HS-Mittelpunkt, dass Du das nur über Reinjustieren des HS nicht passend bekommst, ohne am FS nachzufassen.

Das ist ja der normale Vrgang beim Ausrichten mit Cheshire: Zuerst einigermaßen rund einstellen, um die Ausleuchtung zu sichern, und dann den FS so einstellen, dass das Fadenkreusz des Justierokulars auf die Markierung des HS zeigt. Damit ist die optische Achse des FS eingestellt, man sieht es.
Dieser zweite Schritt wird beim Concenter weggelassen, was nur klappt, wenn alle Vorbedingungen erfüllt sind.
 
> es wird ja häufig die Feinjustage am Stern empfohlen, also ich stelle mich da wohl zu dämlich an.

Das ist ganz einfach. Am besten am Polarstern, diesen in die Feldmitte stellen.
Ein nicht völlig kollimiertes Instrument zeigt einen ungleichmäßigen Stern, der ein "Kometenschwänzchen" hat. Falls es schon ziemlich gut eingestellt ist, sieht man das nicht. Dann etwas unscharf stellen, an dieser Zerstreungsschiebe sieht man es gut.
Jetzt rückt man den Polarstern aus der Mitte dorthin, wo die Fehler weg sind, das ist irgendwo außerhalb der Mitte. Mt Hilfe der HS-Justage holt man diese Stelle dann wieder in die Mitte.
So kann man übrigens mit jedem Instrument vorgehen, welches eine Justage-Einrichtung hat, also alles oberhalb von Zinnplättchen.
 
Hallo Holger,

am defokussierten Sternscheibchen kann man (wenn man kann....mir fällt das auch schwer) die Spiegelqualität einschätzen. Fachleute erkennen da jeden, auch kleinste Fehler. Weil das Bild des Sterns (Polaris) in Höchstvergrößerung aber in der Praxis so extrem selten ruhig steht, gibts künstliche Sterne und optische Bänke.

Justage am Stern passiert, wie Uwe schon schreibt, im Fokus (auf Beugungsring) und ganz nahe dran. Nur dann ist das wirklich genau.

Ansonsten jou, eigentlich haben wir mit der Justage ja alle das Ziel, dass es nachher passt.
Wenn ein Spiegel eine Mittenmarkierung hat sieht man die mit Cheshire und mit Concenter gleichermaßen.
Ob die dann auf der optischen Achse angebracht ist und oder (nur) auf der Spiegelmitte (was auch nicht immer sicher ist), fragt sich genau so wie der exakte Schnitt des FS auf 45 Grad, die korrekte Offsetklebung und, und, und.....!
Auf irgendwelche Vorgaben muss man sich halt immer und mit jedem Hilfsmittel zur Justage verlassen oder sie eben alle austesten und 100% passend machen.
Man kann auch einfach die Justage angehen, dabei voraussetzen, dass alles in Ordnung ist und erst wenn man meint, es passt was nicht so ganz, nachschauen/nachfragen, so wie das hier geschehen ist.
Nur weil man einen Newton justieren kann, muss man nicht vorab davon ausgehen, dass allerlei mögliche (Bau) Fehler vorliegen. Das macht man bei keinem Teleskopsystem.

Wenn ich mit dem Concenter justiere habe ich letztlich nie eine vorhandene Mittenmarkierung ignoriert, denn wenn die passt, passt auch der Komplettanblick im Concenter.
Mein 8" Spiegel hat keine Mittenmarkierung und auch da kriege ich die Justage mit dem Concenter so hin, dass ich selten Bedarf habe am Stern nachzujustieren.
Überhaupt justiere ich ja höchst selten komplett und das auch nur, weil ich eben ständig am Basteln bin, was ja die Wenigsten Nutzer tun.
Außerdem geht, das have ich schon mehrfach getestet, für genussvolle visuelle Beobachtungen, Justage ohne Hilfsmittel auch sehr gut und ich habe bei der Überprüfung mit Hilfsmitteln zwar immer etwas nachzujustieren, das hält sich aber in einem recht geringen Rahmen.

Trotzdem nochmal:
Macht die Justage genau und so gut wie möglich, schlecht wirds von allene.;)

:coffee:

Gruß
*entfernt*
 
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