Hallo!
Mir scheint inzwischen, man kann das Pegasus SmartEye und das ZWO MC2600AIR mehr oder weniger gleichsetzen und als kombiniertes Smart-EAA Gerät betrachten, das aus den Komponenten besteht:
Der Rechner verfügt über Stacking Software, die Montierung und Fokussierung (wird mit ZWO sicher gehen, bei Pegasus ungeklärt) steuert und den Rechner kann man mit Hilfe einer Android und Apple basierten APP steuern, beeinflussen, (Stacking-) Bilder ansehen und abspeichern kann. Wobei vermutlich das "Astro-Gehirn" bei Pegasus im Smartphone sein dürfte bei der ZWO Lösung in der AIR Kamera.
Bei der Pegasus Variante gibt es einen "eingebauten" Monitor - der wie von
@Kerste gerade schön beschrieben ...
- Man beobachtet alleine – dann schaut man alle paar Minuten ins Okular, ob sichw as getan hat, und freut sich in der Zwischenzeit, dass man nicht ständig das Handy in der Hand hat, sondern die Hände in die warme Jackentasche stecken kann. In der Zwischenzeit ist oft genug Ruhe am Teleskop, sodass Bilder gesammelt werden können. Hier ist mal ein Bild von M1 nach zwei Minuten – das ist zumindest nicht schlechter als das, was eine vergleichbare Optik visuell zeigt.
- Man macht Öffentlichkeitsarbeit: Dann schauen nach dem Einrichten ständig andere Leute rein, und es wackelt, und das Teleskop zeigt den Stand, als du es frei gegeben hast. Dann sehen die Leute im schlimmsten Fall auch nur das 2-Minuten-Bild. Dann könnte man genauso gut ein Standbild zeigen (macht man ja beinahe), aber sie sehen trotzdem was und haben das Gefühl, ins Teleskop zu schauen.
- Man ist auf einer Sternwarte an einem fest aufgestellten Teleskop: Wenn ich mir die beiden großen Geräte in Heilbronn anschaue, dann wackelt da nichts, bzw. der Ausschuss ist gering – wobei im Okular auch weniger hoch vergrößert wird als auf einem Tablet-Bildschirm. Dann sehen die Leute am Ende der Schlange mehr als die, die zuerst durchgeschaut haben...
... gut für Öffentlichkeitsarbeit und Sternwarten Funktionalität eingesetzt werden kann.
Die Kommunikation zu den beteiligten Komponenten wie Montierung und Fokus-Motor wird bei Pegasus vermutlich rein WLAN basiert erfolgen, bei ZWO AIR ist es auch Kabel gebunden möglich. Die Kommunikation zum Smartphone ist systembedingt immer per WLAN. Ich denke wir alle kennen und wissen um die Vor- aber auch Nachteile von kabelloser Kommunikation und im Zweifelsfall von den Ärgernissen und Problemen mit WLAN.
Was bisher völlig offen geblieben ist, aber wichtig für die Zielgruppe der Geräte sein dürfte, welche Art von Montierungen wie und mit welchen benötigten Initial-Aufwand unterstützt wird. Nachführung ist für beide Gerätevarianten sicher eine Grundvoraussetzung. Anfänger, Astro-Wissen-los dürften die üblichen Startprobleme mit Einnordung bei EQ-Montierungen haben und lieber mit AZ-Montierungen arbeiten wollen. Und nicht unterschätzen sollten man die nötigen gymnastischen Verrenkungen bei EQ-Montierungen im visuellen Betrieb, also Auge am Okular (Monitor) wenn dabei Newton Teleskope zum Einsatz kommen.
Substantiell erscheint mir gerade auch wieder für Anfänger, Astro-Wissen-los vor allem ein Motorfokus mit Autofokus-Funktion zu sein. Das Rumgehampple mit Bahtinov-Maske muss man wollen, mögen und können. Seit ich an meinen beiden Newton je einen ZWO EAF verbaut habe und wenn ich mich nicht völlig blöde anstelle, habe ich immer binnen längstens zwei Minuten perfekten Fokus. Und das Remote aus dem Wohnzimmer heraus. Pegasus geht vermutlich von "Hand-gesteuertem" Fokus aus, eventuell Software unterstützt im Okularmonitor.
Ich denke, "Jedes Teleskop hat seinen Himmel!" - "Jede Ausrüstung hat einen Anwender!"
Servus - MünchenBeiNacht - Ewald