Planetenbeobachtung SCT vs Apo

Lifting_Astro

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Liebes Forum,

Mond und Planetenbeobachtung ist neben der Deepsky Fotografie meine liebste Nische in unserem Hobby. Ein C11 und ein 140mm Apo befinden sich derzeit in meinem Besitz, wobei der Apo viel viel bessere Abbildungsleistung liefert als das SCT (dieses ist mMn perfekt kollimiert). Ich denke, dass die Auskühlzeit des SCT einfach das große Problem ist, welches ich nicht in den Griff bekomme. Da die großen Apos von Askar nun finanziell in Reichweite kommen, wäre ein 185mm Apo OHNE Obstruktion mit meinem C11 (280mm Durchmesser jedoch mit 10cm Fangspiegel) gleichzusetzen? Mathematisch hat ein 185mm Apo die selbe Lichteintrittsfläche wie ein C11 und kein Problem mit Spiegelshifting und Spiegelabstrahlung.

Bin hin und her gerissen, ob ich den 185er Apo oder einen offenen Gitter Cassegrain probieren soll. Hat jemand eine Meinung dazu?

danke lg
Michael
 
der Lichteintritt in der Fläche ist natürlich Schwachsinn das hätte ich mir besser durchdenken sollen. Aber mit f7 statt f10 ist das Bild ja auch deutlich heller...
 
Hallo Michael,
um richtig kollimieren zu können muss das SC erst richtig an die Temperatur angepasst sein, da beißt sich die Katze oft in den Schwanz.
Bobs Knobs haben manchmal ein sehr hohes Losbrechmoment so das die Justage zum Geduldspiel werden kann.
Leztlich muss bei hoher Vergrößerung der FS-Schatten in der Mitte der Fresnelringe und gleichzeitig in der Gesichtsfeldmitte sein.

Ich denke, dass die Auskühlzeit des SCT einfach das große Problem ist, welches ich nicht in den Griff bekomme.
Sehe ich genauso, dass ist oft das Hauptproblem.
Dazu gibt es mehrere Ansätze, Tubus isolieren, Lymax SC-Lüfter kaufen oder selber basteln, SC mit Korrektorplatte zum Zenit ausgerichtet auskühlen lassen.
Oder alles zusammen.

Das Problem ist, dass das SC auch nur schwer dem Temperaturgang der Nächtlichen Abkühlung folgen kann und wenn es dann angepasst ist, auch schnell die Platte zutaut.
Da hilft eine Taukappe oder eine beheizte Taukappe.

wäre ein 185mm Apo OHNE Obstruktion mit meinem C11 (280mm Durchmesser jedoch mit 10cm Fangspiegel) gleichzusetzen?
Ob der Askar wirklich ein APO ist und in welcher Fertigungsqualität dieser daher kommt sei mal dahingestellt.
Da stellt sich die Frage ob man mit Farbfehler und Farbtönung und Strehl XY wirklich was gewonnen hat?

Dann würden immer noch Unterschiede bestehen, wie Hebel auf die Montierung, Auflösungsvermögen, Einblickverhalten, Austrittspupillen, Lichtsammelfläche usw.

Ich persönlich würde erst einmal sehen ob man das Auskühlverhalten nicht in den Griff bekommen kann?
LG
 
Hallo Michael,

meiner Meinung bringt dich der Vergleich deines C11 mit einem 185er Apo, aus verschiedenen Gründen, nicht wirklich weiter.

Warum das C11 schlecht abbildet kann neben dem von dir genannten Auskühlverhalten diverse Gründe haben.
Von den unzähligen exzellenten Planeten- und Mondaufnahmen die mit SCTs und insb. C11 entstehen, kennst du selbst wahrscheinlich genügend.

Wenn du dich auf den 185er APO eingeschossen hast und ins Budget passt, warum nicht. Reviews scheinen ja positiv zu sein. Der Preis von 6k ist keine Kleinigkeit, aber trotzdem bin ich immer irgendwie skeptisch, ob die wirklich liefern was versprochen wird insbesondere in der Größe.

@Quanten hat es gut auf den Punkt gebracht.

Würde auch erstmal schauen das C11 richtig in Gang zu bekommen.

Poste doch wenn du hast/ kannst doch mal eine extra und intrafokale Aufnahme eines jeweils auf ca. 150-200 Pixel defokussierten Sterns. So aufgenommen, dass der Mittelwert des Sternscheibchen in der Mitte des Dynamikumfangs deiner Kamera liegt und nichts ausgebrannt ist.

Grüße,
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

auch ich würde so gut es geht zunächst herausfinden wollen, ob der Mangel an Performance deines C11 an den oben geschilderten Problemen liegt, was durchaus sehr wahrscheinlich ist.

Diese Mankos kann man hinreichend gut in den Griff bekommen.

Falls du dir den oben beschriebenen APO anschaffen möchtest, kann es allerdings im schlimmsten Fall passieren, dass du weder mit dem C11 noch mit dem neuen APO zufrieden bist. ;)

Viele Grüße
Werner
 
Hi Michael,

185er Apo oder einen offenen Gitter Cassegrain
Welche Öffnug soll der Cassegrain haben?

Also wenn Geld keine Rolle spielt und die Montierung von dir ausreichend dimensioniert ist und du nur Mond/Planeten beobachten willst, dann nimm den 185mm Apo.

cs
Lothar
 
Abgesehen von den oben bereits erläuterten Punkten kann man davon ausgehen das ein APO (wenn APO) den besseren Kontrast vor allem visuell liefert, wegen der fehlenden Obstruktion, die beim C11 ja nicht ganz ohne ist.
Und nebenbei handelt es sich hier um zwei ganz unterschiedliche Applikationen. Der C11 wird ja wohl primär oder ausschließlich visuell genutzt werden, wohingegen der oben genannte185er doch auch als Fotomaschine dienen kann. Den Brennweiten-Unterschied lasse ich mal hier außen vor.
Einen 185er APO zu handeln macht sicher auch keinen großen Spaß.

CS,
Franz
 
Ich möchte mal meine Meinung dazu äußern. Ich war auch nicht immer zufrieden mit meinem C9.25.

Ich habe auch den Test mit dem dezentrierten Stern gemacht, und das hat mir gezeigt, daß die Kollimation in Ordnung war.

Das auskühlen habe ich nun im Griff, stelle das Gerät frühzeitig raus. Und gegen Tau habe ich mir eine Objektivheizung selbst gebaut.

Was an meinem wohl möglich die Ursache war, daß ich ein schlicht gesagt, ein schlechtes, oder gar 2 schlechte Zenitspiegel hatte.
Das erste war ein Zenitspiegel zum direkten anschrauben an den Tubus, dabei bemerkte ich, dass der Zenitspiegel nie richtig zentriert war. Der hatte in allen Richtungen ca. 2mm Spiel.
Dann hatte ich mir einen Zenitspiegel auf dem Gebrauchtmarkt gekauft. Der war leider auch nicht so, wie er sein sollte. Zu guter letzt habe ich den ausmustern müssen, da ich den mal draußen vergessen hatte, und über Tage im Regen lag.

Man bleibt dran, da ein C9.25 eigentlich, so wie das C11, ein sehr gutes Teleskop ist, besonders visuell.
Habe dann nochmal eine Investition gemacht und ein neuen Zenitspiegel gekauft, und siehe da, nun ist es visuell in meinen Augen klasse.
Zum Vergleich habe ich einen ES 127, der auch sehr gut abbildet, aber mein C9.25 zeigt mir doch ein paar mehr Details. Vorausgesetzt, dass Seeing ist gut.

Ich hatte vor kurzem ein nettes Gespräch mit Herrn Kloss aus München, da ich auch geplant hatte, auf einen C11 zu wechseln. Der hat mir davon abgeraten. Empfohlen hat er mir ein 12" Dobson. Aber diesen "Wechselplan" habe ich erstmal verworfen.

Man sollte das Zubehör nie ausser Acht lassen, und auch mal andere Alternativen in Betracht ziehen.

Thomas
 
Vielen lieben dank an alle, die sich bisher geäußert hatten. Am zugebehör liegt es definitiv nicht, ich habe mehrere baader spiegel im test. Das clicklock zentriert sehr gut. Isolierung hatte ich probiert, das war nicht sehr viel besser. Beugungsscheiben sehe ich keine da jeder stern brodelt und flimmert wie verrückt, ein 140er apo daneben aufgestellt zeigt bei gleicher vergrößerung perfekte Beugungsscheibchen. Am seeing kann es also auch nicht liegen. Ich kann mir diesen direkten vergleich nur damit erklären, dass der tubus innen im c11 seeing hat, das ich aber selbst mit einem gebläse von starizona nicht lösen kann. Jupiter durchs c11 ist nur eine gelbe scheibe während jupiter daneben im 140er apo eine Pracht ist.
 
Meine 2 pence:

Typischerweise würde man wohl erstmal das vorhandene Equipment genau untersuchen und optimieren. Aber wenn das Geld weg muss...!? (Man kommt dann besonders leicht ins GAS = Gear Acquisition Syndrome).

Ausserdem gibt es neben dem (beim SCT üblichen) Tubusseeing ja noch externes Seeing. Macht wenig Sinn an sehr mediocren Standorten zu viel am Equipment rum zu optimieren.

Grössere Teleskope zeigen das externe Seeing IMHO immer 'mehr' als kleinere, weil die Beugungsgrenze ja bei kleineren Strukturen liegt. Ob die MTF eines obstruierten 11inch SCT wirklich schlechter ist als bei unobstruierten 180mm würde ich auch erstmal hart nachprüfen wollen. 'Passionierte Apo Jünger' (jedem das Seine, bitteschön, schon ok) neigen hier manchmal zur Überschätzung der Möglichkeiten / Fakten. Man muss es mal quantifizieren, rate ich. Guxtu: Seeing error in a telescope und Kapitel aussen herum.

Ansonsten bin ich kein Planetenbeobachter, halte aber Newtons für relativ einfach und preis-wert herstellbare und (potentiell) apertur-starke Teleskope (es gibt bezahlbare 16" Dobsons, richtig ?), offene Konstruktion und nur 2 optische Flächen. Obstruktion kann man als Optimierung für Planeten auch klein halten. Guxtu: Newtonian Reflecting Telescope Designer . Für die Nachführung von Dobsons gibt es Nachführplattformen. Guxtu: Dobsons bauen und Deep Sky, Reiner Vogel
Unter eq Plattform...

Good luck,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Test mit dem dezentrierten Stern sollte ungefähr so aussehen.

Daran kann man dann abschätzen, ob mit der Optik alles okay ist.

IMG_2363.JPG

Thomas
 
Hallo,

ich hatte, nach dem Lesen einiger Berichte und Anleitungen, mein damaliges C8 komplett zerlegt und etliches mit Schultafellack (gibt wohl heute gute Alternativen dazu) geschwärzt. Danach war der Kontrast vor allem am Planeten deutlich besser. Den Tubus habe ich mit schwarzem Filz ausgekleidet, den ich auf Pappe aufgeklebt hatte und einfach reingeschoben habe. Andere haben Velour genommen. Dieser "Papp-Filz-Tubus" hatte für mich den Vorteil, dass ich den jederzeit hätte wieder entfernen können. Alles andere, wie z. B. das Blendrohr außen oder die Fangspiegelhalterung wurden mit Schultafellack geschwärzt. Nebenbei hat das auch Spaß gemacht und man hat über das SC Innenleben einiges gelernt.

Gruß
Jan
 
Meine 2 pence:

Typischerweise würde man wohl erstmal das vorhandene Equipment genau untersuchen und optimieren. Aber wenn das Geld weg muss...!? (Man kommt dann besonders leicht ins GAS = Gear Acquisition Syndrome).

Ausserdem gibt es neben dem (beim SCT üblichen) Tubusseeing ja noch externes Seeing. Macht wenig Sinn an sehr mediocren Standorten zu viel am Equipment rum zu optimieren.

Grössere Teleskope zeigen das externe Seeing IMHO immer 'mehr' als kleinere, weil die Beugungsgrenze ja bei kleineren Strukturen liegt. Ob die MTF eines obstruierten 11inch SCT wirklich schlechter ist als bei unobstruierten 180mm würde ich auch erstmal hart nachprüfen wollen. 'Passionierte Apo Jünger' (jedem das Seine, bitteschön, schon ok) neigen hier manchmal zur Überschätzung der Möglichkeiten / Fakten. Man muss es mal quantifizieren, rate ich. Guxtu: Seeing error in a telescope und Kapitel aussen herum.

Ansonsten bin ich kein Planetenbeobachter, halte aber Newtons für relativ einfach und preis-wert herstellbare und (potentiell) apertur-starke Teleskope (es gibt bezahlbare 16" Dobsons, richtig ?), offene Konstruktion und nur 2 optische Flächen. Obstruktion kann man als Optimierung für Planeten auch klein halten. Guxtu: Newtonian Reflecting Telescope Designer . Für die Nachführung von Dobsons gibt es Nachführplattformen. Guxtu: Dobsons bauen und Deep Sky, Reiner Vogel
Unter eq Plattform...

Good luck,
Peter
Hallo zusammen,

das obige Zitierte gehört einmal dick unterstrichen! Bei einem Durchmesserunterschied von 100mm zeigt das C11 (wenn es thermisch unter Kontrolle ist) sowas von locker mehr als ein 180er Apo. Dabei darf es wahrscheinlich sogar einen schlechteren Strehl haben als der Apo. Ich vermute auch sehr stark, dass es sich um Tubusseeing handelt. Dazu gibt es diverse Beiträge im Netz, welche Isolierung des Tubus' als Schlüssel ausmachen. Da würde ich ansetzen. Ich hatte neulich mit meinem 11 Zoll Mak einen fast stehenden Jupiter incl. Monde. Man konnte visuell Helligkeitsunterschiede auf Ganymed sehen, bei 385fach. Da geht einem 180er schon lange das Licht aus. Und das Licht ist es, was Du brauchst, um in Deinen Augen die maximale Schärfe zu generieren (Stichwort: ca.500 td ->Troland). Bei einer AP von 1 bist Du bei Jupiter bei ca. 314td -> das wären dann beim Apo mal gerade 180fach.
Alles sehr gut beschrieben in: "Planetary Astronomy - Observing, imaging and studying the planets" von Christophe Pellier.

CS Jochen
 
Hallo zusammen,

ich wundere mich etwas weshalb der Optionsraum nicht erweitert wird auf Maksutov, Maksutov-Newton etc. Bislang haben sich auch noch keine Mewlon-Enthusiasten gerührt.

Nur als Gedankenimpuls

CS Thomas
 
Für die 6000€ des Askar bekommt man z.B. auch einen 12" Planetennewton in Karbontubus mit Antares Fangspiegel und AstroReflect oder Nauris Hauptspiegel.
Gewicht ca. 15kg, Obstruktion je nach Ausleuchtung 17-18%.
Je nach Strehl kommt man damit auf eine EER von 0.93-0.94, was dann vergleichbar ist mit einem gleichgroßen Super APO.
Also trotz Obstruktion eine recht ordentliche Kontrastübertragung.

Wie kontrastreich einem das Bild erscheint hat auch etwas mit der Vergrößerung und der Austrittspupille zu tun.
Bis ca. 1mm Austrittspupille erscheint eigentlich jedes farbreine und beugungsbegrenzte System als kontrastreich.
Ab 1mm Austrittspupille fängt man erst an ein Beugungsscheibchen zu sehen.
Das ist bei 12' oder 14", 300-350x Vergrößerung.

Ich persönlich empfand jedenfalls 8-14" SCs, mit denen ich beobachten konnte, als sehr ansehnlich und kontrastreich.
So könnte ich erst vor kurzem mit einem alten C8 orange, unverbastelt und in Originalzustand, einen Io Transit beobachten.
Der Schatten war als sauberes schwarzes Scheibchen zu sehen und Io selbst konnte noch lange vor dem Austritt als Scheibchen im SEB erkannt werden.
Eigentlich so wie ich es auch von APOs her kenne.

Das ist meiner Meinung nach eine der Grenzbeobachtungen welche man machen kann, denn ohne Kontrast verschmiert das Mondscheibchen mit dem SEB und bleibt unsichtbar und das trotz 35% Obstruktion.

Das einzige was der Besitzer gemacht hat, er hat das SC schon frühzeitig raus gestellt und ohne Deckel mit der Platte zum Zenit ausgerichtet auskühlen lassen.
Später ist die Platte dann auch etwas angelaufen.
Auch haben wir meinen ADC mit Bino verwendet.
Also es gibt sie tatsächlich die SCs welche gut abbilden.

Ich kann mir diesen direkten vergleich nur damit erklären, dass der tubus innen im c11 seeing hat, das ich aber selbst mit einem gebläse von starizona nicht lösen kann. Jupiter durchs c11 ist nur eine gelbe scheibe während jupiter daneben im 140er apo eine Pracht ist.
Das, oder es ist eine Gurke?
Es sind meist immer die drei gleichen Hauptverdächtigen: Justage, Qualität, Thermik.
Die können dir dermaßen das Bild verhageln, da geht der Strehl ganz schnell gegen 0.

Vielleicht taugt auch der Starizona Lüfter nichts, wenn keine sichtbare Verbesserung Eintritt?
Eigentlich kann man den Auskühlungsprozess sehr leicht mit dem Sterntest verfolgen.
Beim SC/MC sieht man häufig noch ein kleines "Fähnchen" im Fangspiegelschatten vom Blendrohr.
Hier habe ich das exemplarisch mit Aberrator simuliert.
Unterscheidung zwischen Grenzschicht und atmosphärischem Seeing.jpg


Oder ist dein SC ein EdgeHD mit Korrektor im Blendrohr?
Da habe ich jetzt schon öfter gelesen das die nicht so gut abbilden sollen?
Der Juser Walter41 hat erst kürzlich hier ebenfalls über mangelhafte Performance von seinem C8EHD berichtet.

Für so einen kleinen APO ist es hingegen leicht zu glänzen, oft hoher Strehl, keine Justage nötig und kühlt relativ schnell aus.
Letzteres ändert sich aber auch beim APO mit der Öffnung.
So ein 7" APO mit Luftspalt braucht mehrere Stunden bis er seinen hohen Strehl erreicht, sofern er diesen auch hat?
Und noch größere APOs laufen z.T. der ganzen Nacht hinterher.
Was z.B. auch der Grund für TEC war einen 8" f/11, Caf2 Zweilinser heraus zu bringen.
LG
 
Für die 6000€ des Askar bekommt man z.B. auch einen 12" Planetennewton in Karbontubus mit Antares Fangspiegel und AstroReflect oder Nauris Hauptspiegel.
Gewicht ca. 15kg, Obstruktion je nach Ausleuchtung 17-18%.
Je nach Strehl kommt man damit auf eine EER von 0.93-0.94, was dann vergleichbar ist mit einem gleichgroßen Super APO.
Also trotz Obstruktion eine recht ordentliche Kontrastübertragung.

Wie kontrastreich einem das Bild erscheint hat auch etwas mit der Vergrößerung und der Austrittspupille zu tun.
Bis ca. 1mm Austrittspupille erscheint eigentlich jedes farbreine und beugungsbegrenzte System als kontrastreich.
Ab 1mm Austrittspupille fängt man erst an ein Beugungsscheibchen zu sehen.
Das ist bei 12' oder 14", 300-350x Vergrößerung.

Ich persönlich empfand jedenfalls 8-14" SCs, mit denen ich beobachten konnte, als sehr ansehnlich und kontrastreich.
So könnte ich erst vor kurzem mit einem alten C8 orange, unverbastelt und in Originalzustand, einen Io Transit beobachten.
Der Schatten war als sauberes schwarzes Scheibchen zu sehen und Io selbst konnte noch lange vor dem Austritt als Scheibchen im SEB erkannt werden.
Eigentlich so wie ich es auch von APOs her kenne.

Das ist meiner Meinung nach eine der Grenzbeobachtungen welche man machen kann, denn ohne Kontrast verschmiert das Mondscheibchen mit dem SEB und bleibt unsichtbar und das trotz 35% Obstruktion.

Das einzige was der Besitzer gemacht hat, er hat das SC schon frühzeitig raus gestellt und ohne Deckel mit der Platte zum Zenit ausgerichtet auskühlen lassen.
Später ist die Platte dann auch etwas angelaufen.
Auch haben wir meinen ADC mit Bino verwendet.
Also es gibt sie tatsächlich die SCs welche gut abbilden.


Das, oder es ist eine Gurke?
Es sind meist immer die drei gleichen Hauptverdächtigen: Justage, Qualität, Thermik.
Die können dir dermaßen das Bild verhageln, da geht der Strehl ganz schnell gegen 0.

Vielleicht taugt auch der Starizona Lüfter nichts, wenn keine sichtbare Verbesserung Eintritt?
Eigentlich kann man den Auskühlungsprozess sehr leicht mit dem Sterntest verfolgen.
Beim SC/MC sieht man häufig noch ein kleines "Fähnchen" im Fangspiegelschatten vom Blendrohr.
Hier habe ich das exemplarisch mit Aberrator simuliert.
Den Anhang 444576 betrachten

Oder ist dein SC ein EdgeHD mit Korrektor im Blendrohr?
Da habe ich jetzt schon öfter gelesen das die nicht so gut abbilden sollen?
Der Juser Walter41 hat erst kürzlich hier ebenfalls über mangelhafte Performance von seinem C8EHD berichtet.

Für so einen kleinen APO ist es hingegen leicht zu glänzen, oft hoher Strehl, keine Justage nötig und kühlt relativ schnell aus.
Letzteres ändert sich aber auch beim APO mit der Öffnung.
So ein 7" APO mit Luftspalt braucht mehrere Stunden bis er seinen hohen Strehl erreicht, sofern er diesen auch hat?
Und noch größere APOs laufen z.T. der ganzen Nacht hinterher.
Was z.B. auch der Grund für TEC war einen 8" f/11, Caf2 Zweilinser heraus zu bringen.
LG
Vielen dank für die Bilder, meist ist der stern 1 bis 3, besser als 5 habe ich bei meinem EHD C11 selbst nach stundenlangem auskühlen noch nie gesehen... ich bin leider sehr davon überzeugt dass es sich um tubusseeing handelt.

Hat jemand Erfahrung mit einem gitter cassegrain? Müsste in der Hinsicht dem SCT ja meilenweit überlegen sein
 
Ich hab für meinen C11 EdgeHD Tempest nachkonstruiert, in Resin gedruckt und die Lüfter angepasst (Überdruck). Kann via PWM geregelt werden, bringt deutlich schnellere Auskühlung und lässt sich auch während der Beobachtung/Fotografie nutzen. Filtermatte mit 50 Micron ist ebenfalls ergänzt. Dazu Heiztapete als Isolierung und schon macht es deutlich mehr Spaß.

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CS, Ralf
 
Die originalen Lüftergitter und unterliegende Teile der passiven Belüftung sind natürlich intakt, sodass eine Wiederherstellung des Originalzustands jederzeit möglich ist.
(Ich mag verbastelt nicht)
 
Hallo, jetzt muß ich auch noch meinen Senf dazugeben:
Die Rede ist von möglichst hochkontrastiger Planetenbeobachtung. Wisst ihr wie ich das mittlerweile mache: Ich stöpsle die ASI rein und schau mir bequem sitzend mit beiden Augen das Livebild vom nachgeführten Dobson am Laptop an und wenn mir der Kontrast nicht passt, stell ich ihn höher. Das ist der visuellen Beobachtung überlegen. Und wenn mir was besonders gut gefällt, drück ich Rekord und nehm es einfach auf. Wer braucht heut noch Refraktoren oder Schiefspiegler??
CS Mike
Screenshot_20241114_233204_Gallery.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, jetzt muß ich auch noch meinen Senf dazugeben:
Die Rede ist von möglichst hochkontrastiger Planetenbeobachtung. Wisst ihr wie ich das mittlerweile mache: Ich stöpsle die ASI rein und schau mir bequem sitzend mit beiden Augen das Livebild vom nachgeführten Dobson am Laptop an und wenn mir der Kontrast nicht passt, stell ich ihn höher. Das ist der visuellen Beobachtung überlegen. Und wenn mir was besonders gut gefällt, drück ich Rekord und nehm es einfach auf. Wer braucht heut noch Refraktoren oder Schiefspiegler??
CS Mike
Klingt danach als wären die 6000 für den skywatcher 450p stargate dobson am besten investiert?
 
Also wenn ich jetzt 6000€ für ein Fernrohr ausgeben wollte, würde ich mir einen gebrauchten oder neuen Dobson von Obsession kaufen, am besten einen Classic die halten ewig und sind extrem steif und sehr gut auch bei hoher Vergrösserung butterweich nachzuführen, die Optik ist Spitze.
CS Mike
 
Hallo Mike,
die Videoastronomie hat ihren eigenen Charme den ich auch gut nachvollziehen kann.
Auch ist es damit leichter feinere Details zu beobachten.
Allerdings ist die visuelle Beobachtung meiner Meinung nach doch was ganz anderes.

So ein verwaschener unscharfer Jupiter in einem Livebild, auf einem Monitor gefällt mir persönlich nicht.
Da bleibe ich mit der Vergrößerung lieber etwas drunter und sehe die Planeten und den Mond wie bei einem fertig bearbeiten Bild, schön glatt und kontrastreich.

Dazu braucht man Geduld, gutes Equipment, gute Bedingungen und Erfahrung.
Jedoch sind dann diese Momente, auch wenn es manchmal nur Sekunden sind eine Offenbarung für mich.
Das ich das jetzt gerade so mit meinen Augen gesehen und erlebt habe, ist für mich Genugtuung und all der Mühen Wert.

Sich diese Momente auf einem Monitor anzusehen widerstrebt mir.
Auch würde ich glaube nie mich drinnen aufs Sofa oder an den Schreibtisch setzen um mir Planeten auf einen Monitor anzusehen.
Das ist für mich dann kein Naturerlebnis mehr.

Ich brauche das draußen sein und den direkten Blick auf den Himmel.
Was vielleicht auch daran liegt, dass schon Beruflich mein Technik und PC Pensum erschöpft wird, so das ich in meiner Freizeit das nicht auch noch brauche.
LG
 
Hi Quanten, ich versteh dich, manche Sachen muß man sich im Okular reinziehen: z.b. den Mond, das ist unvergleichlich, oder in einer erstklassigen Nacht den Mars bei 600x, der dann sogar irgendwie kugelig aussieht.

Das Bild am Monitor kann auch knackig sein, hängt von der Größe der Darstellung und dem Seeing ab. Das Handyfoto oben war ja nur ein Schnappschuss um den Aufbau zu demonstrieren.
CS Mike
 
ich bin leider sehr davon überzeugt dass es sich um tubusseeing handelt.
Nach Deinen Schilderungen würde ich drauf wetten daß es Tubusseeing ist dagegen läßt sich aber leichter etwas tun als gegen eine schlechte Optik. Entweder belüften um das ganze SC auf Umgebungstemperatur zu bringen oder dämmen (Hot-Tube Prinzip) um das Entstehen von Temperaturunterschieden innerhalb des Tubus zu verhindern.

Was besser funktioniert hängt auch am Temperaturverlauf des Beobachtungsortes da hilft nur ausprobieren was zum Ziel führt.

Viele Grüße Felix
 
Wenn du etwa 6000€ hast würde ich entweder zu nem Spacewalk, Martini oder Obsession gehen. Je nachdem zwischen 12,5" und 20" in dem Preisbereich.
Durch Zufall bin ich auf meiner YouTube-Startseite auf einen weiteren Händler gestoßen, der scheinbar absolut erstklassige Designs anbietet. Zudem verkauft er sehr bezahlbare Geräte: Ein 24-Zöller kostet dort gerade mal 6.400 €, und er hat sogar Teleskope bis 40 Zoll (1 Meter) im Angebot – beispielsweise ein 40-Zoll-Dobson für 45.000 €. Das Unternehmen heißt DocTelescope, hier der Link:

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, warum ich gerade danach schaue. Wahrscheinlich, weil das Wetter momentan grau ist. Eigentlich bin ich mit meinem 16-Zöller sehr zufrieden – auch wenn er etwas leichter sein könnte. Ich liebe diese ultraleichten Designs.

Ich bin mir aber sicher, dass ich in ein paar Jahren vergrößern werde. Dieser 24-Zöller hat für mich den Vorteil, dass er im Vergleich zur Konkurrenz nicht preislich in astronomische Höhen schießt, wenn man ihn mit einem 20-Zöller vergleicht.

Achtung: Gerade habe ich gesehen, dass der Preis ohne Optik angegeben ist. Das heißt, mit Optik ist er wahrscheinlich nicht günstiger als die Konkurrenz, sondern eher teurer.

Übrigens habe ich schon länger vor, selbst ein Teleskop zu bauen. Ich habe jede Menge Ideen und Anleitungen gesammelt. In Zukunft müsste ich dann nur noch den Spiegel kaufen – zumindest, bis ich das Schleifen lerne. Dann würde ich nur noch den Rohling benötigen. Die größte Herausforderung scheint hier die Grundform zu sein. Ich habe Konstruktionen gesehen, bei denen eine Flex über den Spiegel gezogen wird – sieht spannend aus!

Für den Anfang plane ich, einen sehr leichten und superkompakten 8-Zöller zu bauen. Mal sehen, wann ich wirklich loslege. Derzeit verleihe ich in meiner privaten Sternwarte (wo ich gerade verschiedene passende Geräte sammele (das Gegenteil von Wackeldackel und so) sehr günstig Teleskope an Kinder (5€ 15€ im Monat je nach Gerät mach ich da bisher). Abgesehen von der Eigennutzung halte ich einen Dobson nach ausführlicher Einführung und Begleitung mit für das beste Teleskop für ältere Kinder sowas wäre da mein Traum.

Ein Kollege mit einem beeindruckenden 26-Zoll-Lowrider (ohne Leiter in jeder Position!) hat mir übrigens empfohlen für so einen Bau eine einfache Oberfräße anzuschaffen, hab da jetzt mal was bestellt + Zirkel. Sein Dobson war zusammen mit dem 41" dieses Jahr das beste Design das ich erleben konnte. Ich habe eine Werkstatt sie ist aber nicht optimal ausgestattet. Viele Werkzeuge sind sehr in die Jahre gekommen, und einiges, was man so braucht fehlt. Mal schauen, wie sich das entwickelt.

Ich bin jetzt vom Thema doch stark abgeschweift sorry dafür^^

Clear skies,
Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat jemand Erfahrung mit einem gitter cassegrain? Müsste in der Hinsicht dem SCT ja meilenweit überlegen sein
Vom auskühlen und der thermischen Kontrolle sollten die eigentlich besser geeignet sein?
Doch sind diese RC und Cass fast alle fotografisch ausgelegt, z.T. mit f/8 und sehr großer Obstruktion von über 40%.
Beim RC kommt hinzu das es sehr genau justiert sein muss.

Schaut man sich dazu die Ronchi Bilder im Netz an, sieht man dass die Spiegel z.T. eine sehr unruhige Oberfläche haben.
Für die Fotografie und deren Bildbearbeitung ist das alles kein Problem, doch wenn es um hoch obstruierte Systeme geht, welche visuell genutzt werden sollen, braucht man quasi immer optische Perfektion, sprich einen sehr hohen Strehl.
Sonst bricht der Bildkontrast mit wachsender Vergrößerung schnell ein.

Auch hier gilt es weitestgehend die Beugungsgrenze einzuhalten, was strenggenommen bei einem Gesamtstrehl von 0.99 und 31% Obstruktion noch gegeben ist.
Letztlich bleibt es aber ein Kompromiss für die Fotografie auch wegen der Montierung.
Ein Planeten Cassegrain mit relativ kleiner Obstruktion wird je nach Öffnung sehr lang und haben dann was um f/15-20.

Die Takahashi Mewlon werden hier immer wieder als Ausnahmeoptik beschrieben mit APO ähnlichen Kontrast, trotz relativ hoher Obstruktion?

Der klassische DeepSky Dobson fällt in der Praxis oft weit hinter dem, was ein konsequent Planeten optimierter Newton zeigen kann.
Der DeepSky Dobson hat meist zu viele Kompromisse, zu Lasten von Transport, Leichtbau und niedriger Einblickhöhe.
So dass man entweder vieles nachbessern müsste oder vor einem Totalumbau steht.
Solche Lichtkanonen kommen häufig nicht an den APO Kontrast heran.
Ein Planetennewton ist anders konfiguriert und gibt es nur als Sonderbau zu kaufen.

Auch kommt es sehr darauf an in welcher Qualität du Planeten beobachten willst? Ein ADC und ein Binokularansatz sowie eine Nachführung sind für viele passionierte Planetenbeobachter nicht nur beim APO ein muss.

Klingt danach als wären die 6000 für den skywatcher 450p stargate dobson am besten investiert?
Deren Optik kann gut sein und die AZ-Nachführung mit Goto ist um Welten besser als eine EQ-Plattform.
Doch der Tubus als Stangenkonstruktion, kann dir einen Strich durch die Rechnung machen, da diese nicht Formstabiel bleibt und schon gar nicht mit Streulichtsocke, Taukappe, Komakorrektor, ADC und Binokularansatz.
Dabei geht die Justage flöten und das wars dann mit dem Kontrast.

Auch sind 18" für visuelle Planetenbeobachtung schon eine Hausnummer.
12-14" werden häufig als optimal angesehen.
LG
 
Vom auskühlen und der thermischen Kontrolle sollten die eigentlich besser geeignet sein?
Doch sind diese RC und Cass fast alle fotografisch ausgelegt, z.T. mit f/8 und sehr großer Obstruktion von über 40%.
Beim RC kommt hinzu das es sehr genau justiert sein muss.

Schaut man sich dazu die Ronchi Bilder im Netz an, sieht man dass die Spiegel z.T. eine sehr unruhige Oberfläche haben.
Für die Fotografie und deren Bildbearbeitung ist das alles kein Problem, doch wenn es um hoch obstruierte Systeme geht, welche visuell genutzt werden sollen, braucht man quasi immer optische Perfektion, sprich einen sehr hohen Strehl.
Sonst bricht der Bildkontrast mit wachsender Vergrößerung schnell ein.

Auch hier gilt es weitestgehend die Beugungsgrenze einzuhalten, was strenggenommen bei einem Gesamtstrehl von 0.99 und 31% Obstruktion noch gegeben ist.
Letztlich bleibt es aber ein Kompromiss für die Fotografie auch wegen der Montierung.
Ein Planeten Cassegrain mit relativ kleiner Obstruktion wird je nach Öffnung sehr lang und haben dann was um f/15-20.

Die Takahashi Mewlon werden hier immer wieder als Ausnahmeoptik beschrieben mit APO ähnlichen Kontrast, trotz relativ hoher Obstruktion?

Der klassische DeepSky Dobson fällt in der Praxis oft weit hinter dem, was ein konsequent Planeten optimierter Newton zeigen kann.
Der DeepSky Dobson hat meist zu viele Kompromisse, zu Lasten von Transport, Leichtbau und niedriger Einblickhöhe.
So dass man entweder vieles nachbessern müsste oder vor einem Totalumbau steht.
Solche Lichtkanonen kommen häufig nicht an den APO Kontrast heran.
Ein Planetennewton ist anders konfiguriert und gibt es nur als Sonderbau zu kaufen.

Auch kommt es sehr darauf an in welcher Qualität du Planeten beobachten willst? Ein ADC und ein Binokularansatz sowie eine Nachführung sind für viele passionierte Planetenbeobachter nicht nur beim APO ein muss.


Deren Optik kann gut sein und die AZ-Nachführung mit Goto ist um Welten besser als eine EQ-Plattform.
Doch der Tubus als Stangenkonstruktion, kann dir einen Strich durch die Rechnung machen, da diese nicht Formstabiel bleibt und schon gar nicht mit Streulichtsocke, Taukappe, Komakorrektor, ADC und Binokularansatz.
Dabei geht die Justage flöten und das wars dann mit dem Kontrast.

Auch sind 18" für visuelle Planetenbeobachtung schon eine Hausnummer.
12-14" werden häufig als optimal angesehen.
LG
Vielen lieben dank für diese ausführliche ausführung, das gibt mir gutes material zum weiter überlegen.
 
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