RC Kollimation

Harald B

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Liebe RC User Kollegen, ich habe einige Fragen betreffs der Kollimation und hoffe auf eure Hilfe.
Mein TS RC8" liefert mit Reducer leider nur sehr bescheidene Sternabbildung am Rand (mit f/8 ist das Problem minimal).
Nun habe ich mir den RCKolli geholt und bemerkt dass die Fangspiegelstreben nicht symmetrisch sind, obwohl die Mittenmarkierung am FS korrekt sitzt (siehe Bild). Nach Korrektur ist das Bild etwas symmetrischer aber der äußere schwarze Kreis um die Fangspiegelstreben immer noch nicht zentrisch und die Sternabbildung nach wie vor nicht gut.
Jetzt zur eigentlichen Frage: Kann es sein das der Abstand FS zu HS nicht stimmt? Ich habe irgendwo gelesen es habe einen Einfluss auf die Abbildung. Das Platesolving liefert beim RC mit f/8 immer 1628mm und mit Reducer 1110 mm Brennweite. Nominal sollten es ja 1600/1080 sein.
Wer hat da eine Idee?

Danke
 

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Hallo Harald, der nominale Spiegelabstand / die Brennweite sollte beim RC eingehalten werden. Zum verkleinern der Brennweite einfach den Abstand Hauptspiegel-Sekundärspiegel vergrößern (und umgekehrt). Mir scheint aber, dass die Kollimation im Bild grundsätzlich noch nicht ganz stimmt. Die Sternabbildungen in der Mitte sind nicht ganz konzentrisch (erst oberhalb der Mitte sind sie es). Zur besseren Beurteilung würde ich zudem etwas näher an den Fokus ran. Die Sterne ganz am Rand werden vermutlich sichelförmig oder radial (wechselt auf der anderen Seite des Fokus) leicht verzogen bleiben (Astigmatismus), Ziel ist es aber ein symmetrisches Bild herzustellen.
Es gibt die GSO RC Facebook Gruppe, dort sind einige Dokumente mit gesammeltem Wissen. Einer der Mitglieder hat dazu ein paar Videos erstellt:
Ich mache es so (kann für mich aber auch nicht in Anspruch nehmen es perfekt hinbekommen zu haben; irgendwas ist immer):
  1. mit freiem Auge durch den Auszug schauen, in einem Abstand, der erlaubt, den freien Himmel rings um den Sekundärspiegel zu sehen (heller Ring).
  2. Spiegelbild der Pupille auf die Mittenmarkierung setzen. Der helle Ring soll konzentrisch sein. Wenn nicht --> Sekundärspiegel einstellen.
  3. Pupille (alsoe den ganzen Kopf) langsam nach rechts und links, oben und unten bewegen und HS einstellen, so dass die Veränderungen symmetrisch erscheinen.
  4. bei 1. die nächste Iteration beginnen, bis sich keine Verbesserung ergibt.
danach am Stern nach der DSI Methode vorgehen:
  1. nach außen defokussierte Sternabbildung on-axis mit HS konzentrisch einstellen
  2. das gesamte Feld mit dem Sekundärspiegel symmetrisch einstellen
  3. wieder zu 1.
die Schwierigkeit ist, wie ich finde, das Bild richtig zu interpretieren, denn selten ist es so eindeutig wie in der verlinkten Anleitung.

Ich benutze eigentlich fast immer den .67 Reducer (mit 86 mm Arbeitsabstand). Abbildungsleistung geht eigentlich. (je nach Anspruch, kannst ja mal meine Astrobin Gallerie ansehen)
 
Danke, da werd ich mir das mal ansehen, ist ja schon ein gefrickel. Gut das die Dinger recht stabil sind wenn’s dann mal passt
Cs
Harald
 
Anbei das Ergebnis meiner Justage mit dem Tak Justage Teleskop und am Stern. Komisch ist die starke Wölbung am Bildfeldrand. Jemand ne Idee woher das kommt (andere mit RC8 und APS-C) haben das nicht.
 

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Moin, wie heißt das Programm wo man das Diagramm erstellen kann?
wie genau funktioniert das?
 
Das nennt sich CCD Inspektor und ist 30 Tage trial kostenlos. Fits Bilder( er) laden und analysieren
 
Bild_2022-07-28_230222234.png

Bei mir siehts so aus.

Weiß nicht ob das gut oder schlecht ist.
Am Newton mit Komakorrektor.

Vielleicht vom Arbeitsabstand am Korrektor?
 
Der Arbeitsabstand muss aber doch an jeden reducer, Korrektor eingehalten werden?
 
Also ich verwende da keinen Korrektor das Bildfeld ist „bis APS-C korrigiert@. Mit Reducer wird es noch schlechter
 
Hallo Harald,
ich kann das Messergebnis vom CCD-Inspektor leider nicht deuten, aber mit der Justage meines 10" RC beschäftige ich mich nun mittlerweile auch seit Monaten.
Angefangen hat es mit einer merkwürdig schlechten Abbildung durch einen falschen Abstand HS-FS. Wo das herkam kann ich mir bis heute nicht erklären. Die Routine, die mich letztendlich zufrieden gestellt hat ist Folgende:

1. Abstand korrigieren.
Dazu benutze ich ASTAP. Teleskop gut fokussieren und ein schönes Sternfeld fotografieren. Mit ASTAP dann ein Plate-Solve durchführen und mit "Strg+A" ins Stacking-Menü und dort den letzten Reiter "Pixel math 2" wechseln. Im FOV-Calculator steht die aktuelle Brennweite des Teleskops. Bei kleinen Abweichungen nehme ich eine gleichmäßige Anpassung an allen drei Hauptspiegelschrauben vor. Wenn es schlimmer ist, vorsichtig am Fangspiegel nachstellen. Dabei die Zentrumsschaube immer nur in kleinen Schritten bewegen und den Fangspiegel nicht zu stark lockern.
Wenn der Abstand wieder passt, eine Hauptspiegelschraube aussuchen und einen Streifen Isolierband drüber. Die Justage des Hauptspiegels dann nur noch über die zwei übrigen Schrauben erledigen, damit man den Abstand nicht wieder nennenswert ändert.
Nach der Korrektur des Abstandes hat sich die bei mir die Abbildung schon mal deutlich verbessert. Beim RC muss der eben stimmen.

2. OAZ ausrichten.
Wenn das Teleskop eine Neigeflansch vor dem OAZ hat - gut. Sonst nachrüsten.
OAZ so ungefähr in Fokusposition fahren. Dann mit einem Laser den OAZ auf die Mitte des FS ausrichten. Dieser Laser bestehen meistens aus grauenhaft billigen Komponenten, die man auch jedes Mal neu justieren muss. Meinen habe ich dann noch etwas defokussiert. Dadurch blendet er nicht so und passt besser in die Mittenmarkierung. Klappt aber auch nicht mit jedem Laser. Manche verwandeln sich dann in Striche.

3. Fangspiegel einstellen.
Du hast ein TAK Justierteleskop? Super. Damit den FS ausrichten. Alternativ kann man das auch ganz gut mit einer Kamera mit Objektiv machen, die man in den OAZ einsetzt. Dazu gibt es Tutorials auf YouTube.
Danach zurück zu 2. und diese beiden Schritte so oft wiederholen, bis alles passt.

4. Hauptspiegel einstellen.
Für den RC gibt es viele Gadgets, die versprechen, dass man das damit auch am Tage hinbekäme. Mir ist das nie gelungen. Die einzige Methode, die wirklich gut funktioniert hat, ist die von Marius oben verlinkte DSI-Methode. Und damit mache ich nur den Hauptspiegel. Vorher unbedingt die Kamera so ausrichten, wie dort beschrieben, damit man sicher weiß, welche Schraube man drehen muss. Die richtig ausgerichtete Kamera am Teleskop dann für zukünftige Aktionen dieser Art fotografieren.
Einen mittelprächtigen Stern zentrieren und leicht aus dem Fokus gehen. Daran dann den Hauptspiegel einstellen.
Jetzt alles von Anfang an nochmal machen.
Abschließend kontrolliere ich noch mal mit dem Inspektor von ASTAP (Taste F5), ob die Sache jetzt stimmig erscheint.

Wenn diese Schritte keine Abweichungen mehr von den Soll-Werten zeigen, dann ist das Instrument so gut eingerichtet, wie es geht (einen eventuell minderwertigen OAZ kann man eben nicht wegjustieren). 100%ige Ergebnisse gibt es wohl nicht, wobei vieles von der eigenen Präzision abhängt. Ein gutes Auge und etwas Übung sind schon nötig.

Danach entscheidet bei mir nur noch das nächste Bild, das ich fertig ausgearbeitet habe darüber, ob ich Erfolg hatte oder nicht. Man kann ansonsten noch Jahre damit zubringen, Computernanalysen von Testaufnahmen zu interpretieren. Gerade beim RC verliert man dann aber schnell die Lust.

Für mein Vorgehen übernehme ich keine Garantie. Der RC ist offenbar so eine Sache für sich und (gute) Anleitungen zur Kollimation von A-Z sind kaum zu finden. Wenn jemand mit fundiertem Wissen Ergänzungen oder Korrekturen hat, wäre auch ich dankbar dafür.

Gruß
Sebastian
 
Danke Sebastian für deine ausführliche Antwort. Ich vermute das der Abstand nicht passt, besser justiert bekomme ich ihn nicht ich mach 80% crop und gut is. Ich hab den freundlichen mal angefragt ob der Rat hat bevor ich jetzt an den Abstand rangehe. Mir wird ganz schwindlig wenn ich wieder an die DSI Sternjustsge denke ( im übrigen mach ich das nur noch für den HS, der FS geht mit dem Tak am besten ).
CS Harald
 
Hallo Harald,

ja, das klingt vernünftig.
Die DSI-Methode ist übrigens wirklich gut handhabbar und ein echter Segen. Wenn dein RC Lüfter besitzt, würde ich noch den Tipp nachreichen, diese dabei einzuschalten, um Störungen durch Tubusseeing zu minimieren, falls der RC noch nicht ganz ausgekühlt ist. Ansonsten gibt es sehr irritierende "Diamanten" am Rand des Sternscheibchens.

Wenn der Spiegelabstand falsch ist, kommst du um eine Korrektur nicht herum, denke ich. Bei mir war der Abstand falsch und die Abbildung war wirklich im ganzen Bild ein Trauerspiel. Aber prüfe das erst mal gründlich und berate dich mit dem Händler, bevor du zum Schraubendreher greifst.

Gruß
Sebastian
 
Das ist mal ohne crop besser wird es nicht, der FS ist schon im 1/10mm Bereich eingestellt
 

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Das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Zumindest auf der Achse, die sich irgendwo rechts oben befindet, sind die Sterne doch schön rund. Ich wäre froh, wenn ich das so hinbekäme.

Sind bei der Justage eines RC eigentlich schon viele wahnsinnig geworden? Fängt ja schon an mit den Zug- und Druckschrauben am Hauptspiegel, wobei sich die Inbusschlüssel ständig gegenseitig im Weg sind. Für kurze Distanzen brauch' ich seit ein paar Jahren eine Brille. Mit Brille kann ich nicht durchgucken, ohne Brille treff' ich die Schrauben nicht. Dann heisst es Brille auf, Brille ab, Brille auf, Brille ab ...

Vor kurzem hab' ich hier im Forum für teuer Geld (im Vergleich zum Neupreis super billig, aber für ein Teil, das man im Idealfall nur ein einziges Mal braucht eben doch sehr teuer) ein TAK Justierteleskop gekauft, das beworben wird, dass damit ein RC in wenigen Minuten justiert werden könnte. Einen ganzen Samstag-Nachmittag hab' ich damit rumgehampelt die ganzen Ringe konzentrisch in die Mitte zu kriegen.
Dann endlich Sterne zu sehen, raus damit, und: Koma auf der Achse, und das nicht zu knapp, noch viel schlimmer als vorher, wie bei einem Newton ganz am Rand. Aber die Ringe sind alle schön konzentrisch in der Mitte.
Es ist zum bekloppt bleiben.

CS Dietmar
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dietmar!
Jeder mit einem RC weiß glaube ich genau, was du meinst.
das man im Idealfall nur ein einziges Mal braucht
Na ja - wie bei jedem Teleskop, muss man da schon immer mal wieder nachstellen. Wenn du das TAK Justierteleskop hast, ist das nicht übel. Du wirst es bestimmt mehrmals brauchen. Verlass dich drauf.
Diese ganzen Versprechungen, dass man mit diesem oder jenem Tool oder Verfahren einen RC in 5 Minuten perfekt kollimieren kann sind nach meiner Erfahrung Quatsch. Und ich habe etliche Stunden investiert.
Verwende den nächsten Samstagnachmittag mit deinem TAK nur darauf den Fangspiegel möglichst gut zu justieren und mache den Hauptspiegel (und nur den Hauptspiegel) am Stern mit der o.g. DSI-Methode. Das war das Einzige, was bei mir wirklich mal Erfolge gezeitigt hat.

Jedenfalls bist du mit deiner Verzweiflung nicht alleine.

Gruß
Sebastian
 
Das Tak hat seine Grenzen leider auch durch die Ungenauigkeit zwischen Theoretischen Mittelpunkt des FS und dem OAZ. Ich hab das Gefühl je nachdem wie ich den OAZ anschraube ändert sich das Sternfeld und sogar der Stern in der Mitte bei Defokusieirung. Habe jetzt einen besseren OAZ geordert, mal schaun .
 
Moin,

@TriffiD : danke für deine beruhigenden Wort. Eigentlich hatte ich das Ding zum Fotografieren angeschafft, nicht zum Justieren.
@Harald B : es ändert sich auch je nachdem welche Klemmschraube am OAZ ich zuerst anziehe. Ich hab' übrigens den Baader Steeltrack. Auf die Sternabbildung hat das keinen Einfluss.

CS Dietmar
 
Hi,

Versuch mal den OAZ bestmöglich zu zentrieren, der mitgelieferte hat Tendenz zu hängen.
Ich stell das Teleskop aufrecht ohne Zwischenringe, und gehe mit nem Blättchen durch zwischen der Überwurfmutter und dem Gehäuse des OAZ.
Danach mach ich das normale Cheshire rein und richte den Fangspiegel aus.
Dann schwenke ich den OAZ zur Sonne un projiziere mir die Ringe auf ein Blatt Papier, bewege das Blatt Papier vor und her und du wirst da einen interesanten Punkt treffen wo du den HS einstellen kannst. Das geht recht flott auf der EQ, mach das auch manchmal auf ner manuellen T Montierung.
So mach ich das ein par gute mal zwischen FS mit Cheshire mit seitlichen Lichteintritt, und schwenke das Teleskop mit dem OAZ wieder zur Sonne.
Wenn du vorne rein guckst siehst du dann die Hall of Rings, die Wiederverspiegelungen vom FS.
Die ganzen Ringe sollten zur Probe gleich sein oben und unten, links und rechts bis zum letztem ganz hinten.
Wenn du von hinten reinguckst in den OAZ ohne Verlängerungen aus ungefähr 1m Abstand sieht man auch einiges Aufschlussreiches zum HS.
Geh einfach auch mal näher ran an den OAZ und bewege dein Auge hoch und runter, links und rechts gleichmässig und observiere gut was du siehts.

Für den korrekten Spiegelabstand gibt es nur eins zu machen: Foto und Platesolve.
Was ich auch gerne Mache ist mit dem OAG mir die Sterne angucken, das ist auch sehr aufschlussreich in verschiedenen Positionen wie gut oder wie schlecht man den Abstand FS-HS hat.

Unter Umständen kann es sich auch mal lohnen den HS rauszuholen und nachzuprüfen wie die Hülse aussieht wo er gelagert ist.
Das ist so ein weisser Plastikhut, den kann man mal nachmessen, und gegebenfalls unterlegen mit nem bisschen Alufolie.
Nimm auch mal die ganze HS Zelle aus dem Tubus raus und richte die auf eine Wand im dunkeln mit nem PunktLaser im OAZ und suche den Abstand wo du das Rückreflektierte Licht des HS eine Scheibe Projeziert neben dem Laserpunkt. Probier auch mit dem Spiel des OAZ zu arbeiten und du wirst sehen ob du den HS ein bisschen unterlegen musst oder nicht mit ein bisschen Alufolie, das der Laserpunkt auf der wand und das aufgefangen Licht rückreflektiert des HS in Form einer Scheibe auf der Wand. Probier einfach hin und her im Dunkeln zur Wand in etwa ein Meter Abstand. ich mess das nie nach, such mir einfach die Scheibe wo sie mir gut kommt. Immer dreh auch den Laser um zu prüfen ob der gerade drin ist, dreh den OAZ und finde den besten Wert für dich.

Da ich das Spiel vom OAZ kenne, kontrolliere ich auch nach mit diesem Spiel und einem Punktlaser bei der entgültigeren Kontrollen.
All diese ganze Justierung ist ein bisschen gewohnheitsbedürftig, und bei den GSO RC's hat auch seine Limitierungen, Dank der Natur der Bauteile.
Aber komme damit gut voran nach ner Weile.
Ultimative Kontrolle ist mit dem OAZ, Laser, und man beachte immer das gewisse Spiel das du überall finden wirst.
Perfekte Hall of Mirrors von vorne muss sein am Ende, oder ist was halt krumm dann.

Es kostet Zeit, macht aber auch Spass dabei, und man wird immer schneller dabei.

Clear skies,
- Martin
 
Eigentlich hatte ich das Ding zum Fotografieren angeschafft, nicht zum Justieren.
Auch da weiß ich genau was du meinst. Aber es ist wie Martin sagt: das geht dann auch bald ganz flüssig von der Hand wenn man erstmal seinen Workflow gefunden hat. Wenn das Ding erst mal wieder auf Kurs ist, dann hast du auch ne Weile Ruhe.
Ein guter OAZ wird am RC eigentlich immer empfohlen. Ich selber habe immer noch den Originalen Steeltrack. Das ist nicht optimal und da muss man eben Abstriche machen. Abgesehen vom Preis macht mich auch die Auswahl irre. Welche Größe nehme ich sinnvoller Weise? Welcher passt an das Gewinde bzw welche Adapter brauche ich dann wieder zusätzlich? Bevor ich den Spaß an der Sache verliere, bleibe ich eben bei dem Auszug den ich habe.
Gruß
Sebastian
 
Moin,

also ich habe nichts interessantes oder aufschlussreiches zum HS sehen können. Hab' auch keine Ahnung worauf ich dabei achten soll.
Das kann man wohl sagen.

Wie genau muss der Spiegelabstand eigentlich stimmen?
Mit Platesolving hab' ich 'ne Brennweite von 1594mm ausgerechnet. Dabei stellt sich die Frage, wie die Sollbrennweite ist. Eine Quelle sagt 1600mm, die andere 8" f/8, was 1625,6mm entspricht.
Ich hab' jetzt auch nochmal 1-2 Stunden dran rumgefummelt, die "Hall of Rings" sieht jetzt gut aus, Sterne in der Bildmitte (meiner Ansicht nach) auch, aber ich bin wohl immernoch nicht richtig auf der Achse. Oder wie sonst ist dieses Flat zu interpretieren?
ds9.png

Das ist jetzt um den Faktor 4 verkleinert und stark kontrastverstärkt.
Oben links, wo das Flat im dunkelsten ist, sind die Sterne auch leicht astigmatisch:
Untitled.png

(Ausschnittvergrößerung der linken oberen Ecke eines Lights)

CS Dietmar
 
Hallo Dietmar,

Wie genau muss der Spiegelabstand eigentlich stimmen?
Wie es in der Astrofotografie immer ist: so genau wie möglich.
Man schafft es schon, die Brennweite auf einen mm genau zu treffen. Dabei gilt, dass ein mm Änderung beim Spiegelabstand ca. 10 mm Brennweitenänderung bewirkt. Dein Spiegelabstand ist also um ca. 1/2 mm zu groß. Ein gleichgerichtete halbe Drehung an allen drei Hauptspiegelschrauben müsste die Sache verbessern.
Platesolving zur Kontrolle ist eine super Sache. Vorher war das weitaus komplizierter. Also immer dankbar bleiben. :LOL:

Bei der korrekten Brennweite kannst du dich vielleicht an den Fotos orientieren die du zu allererst mit dem Instrument gemacht hast. Da hat der Hersteller oder Händler bestimmt zunächst den richtigen Abstand eingestellt. Wenn du so eins mal durch das Platesolving schickst, wird da vermutlich die korrekte Brennweite herauskommen.
Ansonsten bin ich immer davon ausgegangen dass ein Teleskop nicht so gebaut wird dass es genau f8 erreicht, sondern dass da ein Spiegel hergenommen wird, der eine Brennweite von 1600mm hat und der f-Wert so gerundet wird, dass man als Benutzer eine ungefähre Vorstellung von der Schnelligkeit der Optik hat.

Das Flat sieht nicht so ganz gut aus.
Dann dreh den Spieß doch mal um. Mach ein Flat und stell den OAZ so ein, dass das Helligkeitsmaximum schön in der Bildmitte ist. Oder analog eben die Abschattungen schön symmetrisch außenrum. Dann nimmst du dein Justierteleskop und richtest den Sekundärspiegel aus. Dann wieder die Flats kontrollieren und ggf. OAZ nachstellen, dann wieder Sekundärspiegel... bis beides stimmt. Und dann abschließend nochmal am Stern kontrollieren.

Und nochmal: einen kühlen Kopf bewahren. Das wird schon und unterliegt einer steilen Lernkurve.

Gruß
Sebastian
 
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