Refraktor. Aber welcher?

Ein guter 80er Apo und einer der üblichen 127er Maks liegen nah beieinander, spätestens bei einem 4" Apo ist etwa Gleichstand angesagt. Wenn der Mak gut justiert und ausgekühlt ist.
Meine Erfahrung mit einem 5" Apo und 6" Mak ist, dass der Apo den Mak in jeder Beziehung schlägt. Sowohl bei Deepsky als auch bei Mond und Planeten. Mein Mak ist dabei keiner von der Stange sondern einer von Intes. Was Strehl angeht ist der Mak dem Apo sicher überlegen. Trotzdem löst der Apo z.B. M13 besser auf als der Mak.

Ich vermute, das liegt zum einen daran, dass da einfach mehr im zentralen Begungsscheibchen landet und zum anderen der Apo einfach vom Auskühlverhalten dem Mak so überlegen ist. Den Apo stelle ich einfach drauf und los gehts. Dem Mak sollte man schon 90min geben vor Beginn der Beobachtung und wenn die Temperatur steil abnimmt, kommt der überhaupt nicht auf 100%.

Wenn ich mir heute so ein Teil nochmal kaufen würde, dann nur mit Lüfter oder Spiegeln aus Glaskeramik.
 
Mich würde gern eure Erfahrung bei Apos von 80-100mm Öffnung interessieren, weil das der Größenbereich sein wird in dem ich wahrscheinlich zulangen werde.
Andreas (Bachianer) hat es hier schon geschrieben:

Ich kann das nur bestätigen, die ganzen China Zweilinser ED/SD sind alle nicht wirklich farbrein wenn es um hohe Vergrößerung geht.
Dazu müssten sie entweder f/10 und mehr haben oder hochwertigere und damit teurere Partnergläser.
Auch nicht jedes Triplet ist automatisch farbrein, auch hier gilt es genau zu recherchieren, meist ist der Preis ein guter Indikator.
Im Vergleich zu einem High End APO alla Takahashi oder TEC zeigen diese APOs bei hohen Vergrößerungen, entweder Farbsäume, oder Einfärbungen und der Kontrast lässt nach.
Auch ist z.T. die Fertigungsqualität eine andere, ein TEC oder Tak hat i.d.R. über Strehl 0.95, ein China APO kann halt auch mal unter 0.90 liegen und wenn man Pech hat sogar unter 0.80.
Allerdings ist das Kritik auf hohem Niveau und nicht jeder sieht diese Fehler.

Den 80er würde ich persönlich ausschließen, da definitiv zu wenig Öffnung für Mond und Planeten.
Eigentlich würde dein 8" Newton besser für Mond und Planeten passen, da wie Alex (Kerste) schon geschrieben hat, man für Planeten auch gewisse Vergrößerungen erreichen sollte, um Details sehen zu können.

Ich denke daher so ein Skywatcher 100-120ED wäre vermutlich ausreichend und dazu noch schön leicht und transportabel, welche auch in deinem genannten Budget liegen würde.

Die Montierung und das Stativ muss ebenfalls zum APO passen, denn wenn das ganze wackelt und zittert bei geringster Berührung, wird das fokussieren bei hohen Vergrößerungen zum Geduldsspiel und macht auch nicht wirklich Spaß.
LG
 
Die Montierung und das Stativ muss ebenfalls zum APO passen, denn wenn das ganze wackelt und zittert bei geringster Berührung, wird das fokussieren bei hohen Vergrößerungen zum Geduldsspiel und macht auch nicht wirklich Spaß.
LG
Klar: Der einzige Ersatz für eine stabile Montierung ist eine stabilere Montierung.... Aber visuell kann man mit einem Motorfokus die Belastbarkeit einer Montierung schon nochmal "optimieren" - dann muss man ja zum scharfstellen das Teleskop nicht mehr berühren.

Ciao, Udo
 
Hallo Ruphartt,
ich kann Dich nur darin bestärken, neben dem Dobson noch einen Refraktor anzuschaffen.
Es stimmt, dass ein 8" Dobson an Planeten und am Mond mehr leisten kann.
Dafür gibt es sehr viele Nächte, in denen ein Dobson in einer Siedlung, erst recht auf dem Balkon, nicht viel Spaß macht, weil das Seeing einen ausbremst.

Und ob klein oder groß - da mag ich den Satz "Jedes Teleskop hat seinen Himmel". Für Epsilon Lyrae braucht man keine große Öffnung. Und mit einer kürzeren Brennweite eröffnet sich ein anderer Himmel - Ziele wie die Plejaden, Praesepe oder ein von Wolken umgebener Vollmond gewinnen auf einmal an Reiz.

Was Qualität angeht: die sieht man, je nach Ziel und Vergrößerung mehr oder weniger. Wichtig finde ich dabei ein stimmiges Gesamtsystem - Zenitspiegel/-prisma und Okulare spielen da ihre eigene Rolle. Eine stabile Montierung wurde ja schon genannt.

Viele Grüße,
Steffen

P.S.: Apo + Mak ist zwar irgendwie witzig, bringt's aber auch meiner Erfahrung nach nicht wirklich.
 
Dafür gibt es sehr viele Nächte, in denen ein Dobson in einer Siedlung, erst recht auf dem Balkon, nicht viel Spaß macht, weil das Seeing einen ausbremst.
Hallo Steffen,
8" ist noch keine große Öffnung und auch nicht besonders Seeinganfällig.
Das Problem liegt meistens eher darin begründet, dass die wenigsten mit Taukappe, Tubusisolierung und ohne Lüfter beobachten, was für ein Spiegelteleskop pures Gift ist.
Dadurch wird man schnell zum Grenzschichtbeobachter und kann dann Tubusseeing und Atmosphärisches Seeing nicht mehr auseinander halten.
Ich bin selber Balkonaut und habe da eine ganz andere Statistik, es gibt überraschend viele gute Nächte, allerdings überlasse ich dabei auch nichts dem Zufall.
LG
 
Hallo Quanten,
die Spannbreite zwischen "überall Matsch" und "nichts als nadelfeine Sterne umgeben von Diamantstaub" ist riesig und der Übergang fließend. Mit einer kleineren Öffnung hat man bei gleichen Bedingungen einfacher und öfter ein feines Bild - wie gesagt bei dann teilweise andern Objekten. Wenn es mehr um Ästhetik und weniger um Reichweite geht, ist ein Refraktor, finde ich, eine schöne Bereicherung. Man gewinnt eine andere Perspektive, wenn man einen Schritt zurück macht (kleinere Austrittspupille). Für mich war das ein gewisser Umbruch, nachdem ich jahrelang nur mit 10" unterwegs war.
Und man kann ja durchaus mehr als ein Teleskop haben 🙈

Viele Grüße,
Steffen
 
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