Reise-Teleskop (für Fotografie) mit speziellen Anforderungen gesucht

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JannelieA

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Moin,
ich bin noch relativ neu in der Astrofotografie.
Bisher habe ich dazu Objektive benutzt wie Minolta MD 200/4, Sony FE70300G, Canon FD 200/2.8, Tokina 400/5,6 oder Sigma 600/8.

Bis auf das letzte haben alle Objektive eines gemein: schreckliche Farbfehler, wie fette blaue und violette Farbsäume um die Sterne.
Mein Ziel ist es, das Foto im Voraus so gut wie möglich im Kasten zu haben ohne viel in Post korrigieren zu müssen.

Kommen wir zu den Anforderungen.
Meine Nachführung ist ein Star Adventurer, der maximal 5kg laden kann.
Zudem möchte (besser muss) ich alles in meinem Rucksack unterkriegen.
Das Teleskop sollte also maximal 3 Kg wiegen und ein Packmaß von ca 30cm haben.
Angeschlossen wird es an eine Sony Nex Aps-c, vielleicht auch mal an eine a7 Kleinbild.
Die Brennweite sollte zwischen 300 und 500mm betragen und nicht lichtschwächer als f6,5 sein.

Im Falle eines Neukaufs habe ich das TS Optics 72/432 FPL53 Photoline TS Optics Apochromatischer Refraktor AP 72/432 FPL53 Photoline OTA
ins Auge genommen, da es alle meine Anforderungen erfüllt. Und scheinbar sehr ordentlich korrigiert ist, wenn ich mir die Fotos und die Berichte der Besitzer so anschaue.

Wirklich keine Übersicht habe ich auf dem Gebrauchtmarkt. Besonders da wäre ich euch dankbar wenn ihr mir Tipps geben könntet. Preisbereich sollte nicht wesentlich höher als 400 € sein.
 
DAs hier ist kein total ernstzunehmender Tipp, aber etwas, das ich erwägen würde.
114mm/450 f/3.95 Newton
Länge: ~45cm
Gewicht: MIT Dobson mount 4.9kg. Ich nehme an, das Mount wiegt auch 1.5kg für sich alleine, dann ist das Teleskop mit Sucher knapp ausserhalb Deines Gewichtslimits.

Optik: Spiegel, parabolisch. Keine Farbfehler. Parabolisch ist schäfer als spährisch (gibt nämlich auch einen Vixen in der Preisklasse, aber das hat einen s. Spiegel.)

Justierbar: ja!

Montierung: via Standard-Klemmung. Beim Meade-Dobson steht extra dabei, dass das Scope abnehmbar ist und eine Standard-Schiene besitzt, um es woanders draufschrauben zu können.

Kameramontierung: auf dem schlichten Rack&Pinion mit einer T2-1.25" Einsteckhülse. Evtl. einen besseren OAZ kaufen und draufschrauben?

Besonderheiten bez. Mobilität: Kollimieren/Justieren kann beim Aufbau nötig werden und Auskühlen auf Umgebungstemperatur.

Zusätzlich zum Kaufpreis von 200€ einkalkulieren: * Neuen OAZ? Erst mal mit dem Gelieferten probieren. * T2-Einsteckhülse, je nach OAZ 1.25" (25€) oder 2". * Cheshire (70€) zum kolimieren/justieren. * Klemmungsvorrichtung auf dem Staradventurer oder hat der das? *evtl auch 114mm Rohrschellen und lange Schiene - und was wiegen die?

Meade Dobson telescope N 114/450 LightBridge Mini 114 DOB

Frage an den Lieferanten: kommt man mit dem OAZ und einer Kamera in den Fokus? Kann oder muss man die Prismenschiene auch etwas weiter vorne anbringen? Was für ein Material ist der Tubus und schwingt das stark bei Wind?
 
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Hallo!


Das ist aber auch nichts wesentlich anderes (kleiner sogar) als das ohnehin schon vorhandene Sigma Spiegelobjektiv. Dieser 70mm TS APO ist sicher was feines, ich denke aber, dass der mit allem drum und dran schon zu schwer für die Montierung ist. Vergleichbare Instrumente namens „Scopos“ (das war meines Wissens ein gemeinsames Kind von TS und Baader) tauchen regelmäßig auf dem Gebrauchtmarkt für 200...250 Euro auf. Selber habe ich aus meiner Analogfotozeit ein Contax/Zeiss Tele-Tessar 1:3,5/200mm Teleobjektiv (das ich u.a. zur Sonnenfinsternis letztes Jahr mitgenommen habe) und das, wie ich finde, relativ wenig Farbe produziert. Findet man beim eBay unter 200 Euro, per Adapter lässt es sich auch an andere Kameras machen. Vom Gewicht her deutlich besser zur Montierung passend.
Es gibt auch diverse 300mm Tessare sowohl von Zeiss West als auch aus Jena für 200 Euro aufwärts (das APO Teletessar eher für 5000€), aber die kenne ich persönlich nicht.

Viele Grüße
Maximilian

PS: Im wahren Leben tragen Montierungen für fotografische Zwecke nicht mehr als die Hälfte dessen, was der Hersteller behauptet. Von daher sehe ich bei Dir die Montierung als schwächstes Glied in der Kette.
 
Das ist aber auch nichts wesentlich anderes (kleiner sogar) als das ohnehin schon vorhandene Sigma Spiegelobjektiv.
Aber die Abbildung ist um Längen besser. Außerdem ist das Rubinar etwas lichtstärker. Abgesehen davon hat man mit Spiegeloptiken nicht diesen nervenden Farbfehler wie mit vielen Linsenobjektiven. Ein weiterer Vorteil ist die kurze Baulänge und damit der geringe Hebel. Ist ja bei der StarAdventurer nicht unbedingt zu vernachlässigen.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es aber beim Rubinar: das Fokussieren ist etwas Übungssache.
 
Hallo,

also zu dem TS Apo kann ich leider nichts sagen, aber selbst nutze ich
einen Lomo 80/480 als Reiseoptik und dies mit einer Fuji X-E2 oder X-T1.

Ist eine Klasse Kombi!

Aber ob das für den Star Adventurer nicht zuviel wird kann ich Dir leider
nicht sagen, hatte es nie ausprobiert.

Selbst nutze ich das auf einer Vixen GP-DX, damit ist es gar kein Problem
und mit dem Skywatcher Goto und MGEN ist auch wirklich lange Belichtung
möglich.

Der Hebel könnte das Problem werden.

Ein Mak ist schon auch etwas schönes, aber den nutze ich dann lieber
für Planeten und Mond.

Gruß Tom
 
Von Orion u Skywatcher gibt es seit diesem Jahr auch einen 72ED mit FPL53. https://www.apm-telescopes.de/en/te...ochromates/skywatcher-evostar-72ed-ds-pro-ota
Der kostet weniger und deshalb bleibt Luft in Deinem Budget, um den nachher immer notwendig werdenden Kleinkram, z.B. evtl noch einen Flattener oder eine längere Prismenschiene, anzuschaffen. Über den hab ich gestern einen recht überschwänglichen Thread gelesen in einem Forum, wo es nicht oft zu Begeisterung kommt. Mit 1-2 hilfreichen Ideen beim Benutzen mit dem StarAdventurer; auf S. 2 wird's interesssant Skywatcher EVOSTAR 72ED - Page 2 - IceInSpace
 
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Moin zusammen!

Ja richtig, beim Sigma 600mm handelt es sich natürlich um ein Spiegeltele. Es macht von allen genannten Objektiven die besten Bilder - nahezu genauso scharf dafür keine Farbfehler. Mit f8 an der Sony a7 ist es ausreichend lichtstark. An meiner zukünftigen Astro Kamera Sony a6000 wäre mir f8 aber schon etwas zu schwach. Über ein Mak 500/5,6 habe ich auch schon mal nachgedacht. Ich erhoffe mir von einem richtigen Teleskop aber noch ein tacken mehr Schärfe und Auflösung.
Sind Spiegeltele nicht auch wesentlich anfälliger gegenüber Erschütterungen? Kann im Rucksack auf dem Fahrrad durchs Gelände durchaus vorkommen.

@Markus
Abblenden half nur sehr bedingt.

@Tom
Das Lomo ist leider viel zu lang und schwer :/

@silver
Was sind die Unterschiede zum Photoline? Woher kommt der große Preisunterschied? Mit 33cm Transportlänge aber eigentlich schon zu lang...
 
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a) Preisunterschied ist einklich 150€ , denn auf der TS Seite steht, dass deren "Photoline" einklich 499 kostet, runtergesetzt auf 448€.
b) Mutmaßung: Skywatcher hat von derselben Fabrik 10.000 Stck ED72 bestellt, TS nur 1.000. Daher liegt der Einkaufspreis f TS höher als f Skywatcher.
c) Bei TS sieht die Dovetail bar länger aus als die grüne bei SW; länger ist besser zum Ausbalancieren (auf dem SAdventurer)
d) Bei TS ist die Taukappe "einschiebbar"; bei SW ist die Taukappe "abnehmbar". Je nachdem, wo man die Dovetailbar anbringt, wäre das "Einschieben" der Taukappe bei TS nicht 100%. Das Abnehmen bei SW gelingt immer 100%.
e) TS hat keinen Koffer dabei. SW hat einen Koffer.
f) TS hat 2.5" Crayford 1:10, SW hat 2" Crayford 1:10.
g) 33cm vs 31cm? Die Info entging mir. Gut, dass Du sie selbst irgendwo gefunden hast.

Gruß
 
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Danke für die Auflistung! Die 33cm habe ich nur aus einem Youtube Unpacking aufgeschnappt. Ohne Gewähr.
Wäre das Evostar mit dem 2" Kleinbildtauglich?
Ansonsten keine Unterschiede in den verwendeten Gläsern / Vergütung etc.?
 
Es gibt genügend Berichte, dass die Farbkorrektur des SW 72 ED nicht an die des TS 72/432 herankommt. War für mich so plausibel, dass es der TS wurde. Den speziell für ihn gerechneten Flattener nicht vergessen.
Teleskop-Express: TS-Optics Photoline 72mm f/6 FPL53 Apo - 2,5" Zahntrieb-Okularauszug

Teleskop-Express: TS-Optics PhotoLine 1,0x Flattener für PhotoLine Apos mit 72 mm Öffnung

2,5" OAZ und justierbar gelagertes Objektiv waren für mich neben der Glaspaarung und der Verfügbarkeit eines speziellen Flatteners weitere Argumente für den TS. Aber auch klar: Billiger und "schlechter" geht immer...
 
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Hallo JannelieA

den angefragten TS 72/432 habe ich hier, allerdings nur visuell benutzt.
Das Gerät ist mechanisch sehr gut. Der OAZ ist sehr stabil und gut laufend. Allerdings ist er nicht rotierend, wie es das von William Optics gibt /gab. Er ist sehr kompakt und damit sicher reisefreundlich.
Optisch ist das Gerät das mir hier vorliegt sehr zufriedenstellend.
Es ist quasi kein Farbfehler zu sehen - auch dann nicht wenn man auf den Vollmond hält.
Okularseitig ist bis 3,5 mm verwendbar. Bei 2,5 mm - dann sind aber auch weit jenseits der sinnvollen APs und damit Anwendung - wird das Bild deutlich flauer. Hier merkt man den Unterschied zu Topgeräten, wenngleich es für die Praxis nahezu ohne Relevanz ist.
Visuell kann man es schon auf EQ1 montiert ordentlich betreiben. Fotografisch auf den kleinen "normalen" EQ Montierungen sicher. Inwieweit die Mini-Fotomontierungen ausreichen, kann ich nicht beurteilen.
Ebenso die fotografischen Eigenschaften.
Ich denke, insgesamt könnte er bei Deinen Vorgaben, das passende Gerät sein.
CS
 
Ich muss das Thema nochmal aus der Versenkung holen, da ich mich immernoch nicht entschieden habe. Ich stelle mir die Frage ob es nicht auch ein Canon EF 400 5,6 L tut? Es kostet ungefähr das gleiche ( wie Teleskop + flattener + Foto-Adapter) ist aber fast die hälfte leichter. Und 5cm kürzer. Zwei Faktoren die ich hoch gewichte. Man erinnere sich, ich bin mit dem Rad unterwegs.

Fotos zb auf Astrobin sehen gut aus, keine Farbfehler. Nur weiß ich nicht was da an Bearbeitung drinsteckt.

Hat hier jemand Erfahrung mit dem Objektiv?
 
Für die Star Adventure kommen eigentlich nur Objektive in Frage. Jedoch gibts auch sehr kleine Apos mit 50 oder 60mm, die werden damit bei Windstille wohl auch funktionieren. Aber ganze 5kg fotografisch nutzen wird schwierig.

Grüße,

Hakan
 
Hi Jannelie
die 400 mm sind Brennweite, und die sagt für sich allein gar nichts über Lichtschwäche aus.
Lichtschwach ist ein Öffnungsverhältnis eines Teleskops bzw. die Blende eines Objektivs (was im Grunde das Gleiche ist), sprich das f/.
Nun könnte man meinen, einfach nur f/ vergleichen und gut ist. Nein.
Gängige Objektive haben bei optimaler Blende meist doch zum Rand hin Abbildungsschwächen und werden astronomisch eher 1-2 Blenden abgeblendet werden müssen. Sie werden so langsamer oder lichtschwächer.
Ein Teleskop wird dagegen mit Reducer und Flattner schneller ( = kleineres f/ ) und die Bildfeldebnung ist besser.
In der Regel wird der Fotoapo mit R/F eher besser sein und das für weniger Geld als Standardobjektive vergleichbarer Brennweiten.
CS
 
Moin,

ein Teleskop mit 50 oder 60mm Öffnung wie Hakan vorgeschlagen hatte ist bei gleicher Brennweite logischerweise lichtschwächer als das favorisierte TS Optics mit 72mm. Darauf bezog ich mich.

Dass ein Reducer das Licht verstärkt ist mir klar, allerdings auch nur auf Kosten von Brennweite. Das bringt mir am Ende aber nichts, wenn ich 400mm möchte.

Ursprünglich wollte ich mir dieses Teleskop Teleskop-Express: TS-Optics Photoline 72mm f/6 FPL53 Apo - 2,5" Zahntrieb-Okularauszug
mit diesem Flattener kaufen Teleskop-Express: TS-Optics PhotoLine 1,0x Flattener für PhotoLine Apos mit 72 mm Öffnung

Das Canon 400 5.6 zeichnet sich übrigens durch seine extrem geringe Vignette von gerade mal T0,42 aus. Bei offenblende.
 
...
Das Canon 400 5.6 zeichnet sich übrigens durch seine extrem geringe Vignette von gerade mal T0,42 aus. Bei offenblende.

Diese Bemerkung zeigt mir, dass Du Dich konzeptionell noch eher in der Tageslichtfotografie bewegst. Vignette ist bei Astro rel. egal, dafür gibt's Flats...

Wenn Du das Canon Objektiv auch sonst bei Tag gut verwenden kannst, dann kaufen, wenn Du mit seinen Eigenheiten bei Astro leben kannst...

Dann würde ich allerdings das hier nehmen, das mich anhand des Reviews auch bei Offenblende ziemlich begeistert:
Canon EF 400 mm f/4 DO IS II USM review - Coma, astigmatism and bokeh - LensTip.com

Ist vermutlich kräftig teuer, aber was soll's; vermutlich hat man sowas ein Leben lang.

Die von Dir präferierte Teleskop-Kombi mit passendem Flattener liegt bei mir mangels Gelegenheit noch rum, aber zumindest visuell macht das 72/432 richtig Spaß.

=> Suchst Du noch oder fotografierst Du schon? ;)
 
Diese Bemerkung zeigt mir, dass Du Dich konzeptionell noch eher in der Tageslichtfotografie bewegst. Vignette ist bei Astro rel. egal, dafür gibt's Flats...

Hallo Peter,

die Reaktion halte ich dann doch für ein bisschen barsch... Natürlich spielt es eine Rolle, wie stark ein Objektiv vignettiert. Das Thema ist das Signal-zu-Rausch-Verhältnis (S/N) in den Ecken. Wenn's einem egal ist, wie gut das Roh-Signal in Richtung Rand des Bildfeldes ist - na, dann ist es auch egal ;). Aber nur, weil nach Flatfield-Korrektur der Hintergrund so schön gleichmäßig aussieht, heißt das ja noch nicht, dass es egal ist, wie stark die Vignettierung vorher gewesen ist. Du hebst ja mit einem FF *jedes* Signal auf einen Durchschnittswert an, und eben auch das unvermeidlich enthaltene Rauschen. Deshalb sollte man schon darauf achten, bereits im Rohbild ein möglichst optimales S/N zu haben; ansonsten ist der Hintergrund (und das Nutzsignal) in den Ecken am Ende so verrauscht, dass man sie lieber abschneidet oder massiv nachbearbeiten muss.
Also: Wenn man die Wahl hat und sich die anderen Parameter gleichen, sollte man auch auf die Vignettierung achten, finde ich.
Ach, und noch ein Beitrag zum Thema - ich würde folgendes Objektiv vorschlagen: Tamron SP 150-600mm f/5-6.3 G2 (y) (Achtung: Auf das "G2" achten...). Ja, es ist ein Zoom. Und ja, ich habe es für Astro schon getestet. Macht einen echt guten Job :) - vor allem, wenn man bedenkt, dass man es (auf der Reise) gleichzeitig auch noch für Naturfotografie nutzen kann, ohne ein zweites Gerät mitschleppen zu müssen.

Besten Gruß,
Arndt
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Bemerkung zeigt mir, dass Du Dich konzeptionell noch eher in der Tageslichtfotografie bewegst. Vignette ist bei Astro rel. egal, dafür gibt's Flats...

Moin,
Wo ist der Unterschied?
Bei der Tageslichtfotografie gibt es Korrekturprofile, die die Vignette ausgleichen. Je weniger Vignette das Objektiv optisch aufweist, desto weniger muss elektronisch verlusstbehaftet korrigiert werden. Ist bei Flats nichts anderes.

Und ja, das 400/4 hätte ich natürlich gerne - geschenkt:D

@Arndt danke für den Tipp, hast du eigene Beispielbilder die du zeigen kannst? Wie sieht es aus mit Tubus Creep? Und welche Lichtstärke hat es bei 400mm?
 
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