Jan_Fremerey
Aktives Mitglied
Bei Saturn stellt sich in dieser Saison für mich eher die Frage, ob ich ihn überhaupt erwische, als das Bemühen um eine vorzeigbare Aufnahmequalität. So kann ich mich jetzt immerhin darüber freuen, den Planeten erstmals wenigstens „blickweise“ gesehen zu haben. Die Begleitumstände waren wegen seiner niedrigen Höhe für mich etwas umständlicher als gewohnt, was sich aber auf der anderen Seite auch als durchaus „lehrreich“ herausstellten sollte.
Von meinem Standort auf unserer nach Westen geöffneten Dachterrasse wird nämlich der Blick auf den Planeten durch eine Dachkante im Süden behindert, so dass ich das Teleskop an der nördlichen Dachkante der Terrasse aufbauen musste. Dort aber gibt es keine freie Sicht zum Polarstern. Die Polachsenausrichtung war also an dieser Stelle nicht in der gewohnten Weise möglich. Das wiederum hat mich veranlasst, Saturn selbst unter Verwendung der aus den Tabellen bekannten Werte für Deklination und Kulminationszeit zur azimutalen Ausrichtung der Montierung heranzuziehen. Das funktionierte erstaunlich gut, so dass ich zukünftig von dieser Technik gewiss öfter Gebrauch machen werde, bei Saturn (und Vollmond) bleibt mir ja im Moment ohnehin keine andere Wahl.
Das nächste Hindernis waren diesmal die atmosphärischen Sichtbedingungen. Mit bloßem Auge erschien der Planet zwar ruhig, aber auf dem Monitor war das Bild die meiste Zeit über stark gestört, bis auf einige kurze Augenblicke, in denen sich ein erstaunlich klares Bild zeigte. Der Verlauf der Videoqualität über einen Zeitraum von zwei Minuten, das war hier während der Aufnahme mit Rotfilter, kommt sehr schön in dem von AutoStakkert generierten Qualitätsdiagramm zum Ausdruck.
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Sat_232650_AS!2105.jpg
Wenngleich ich es beim direkten Anblick nicht unmittelbar wahrnehmen konnte, deutet der Verlauf für mich darauf hin, dass in der Beobachtungsrichtung Wolken- oder zumindest „Turbulenz“-Schleier durchgezogen sein müssen. Dass das Seeing in größeren Höhen durchaus akzeptabel war, zeigt das mit den aus obigem Diagramm ersichtlichen Einstellungen von AutoStakkert gelieferte Summenbild:
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/conv_Drizzle15_Sat_232650_g3_ap8_R_IrfanAuto.jpg
Trotz starken Rauschens, wegen der geringen Anzahl von Bildern im Stack, sind hier zwei Merkmale erkennbar, die nach meiner Erfahrung am Saturn auf überdurchschnittlich gute Sichtbedingungen hinweisen: (1) die Sichtbarkeit von klar abgegrenzten Grau-Abstufungen auf dem B-Ring und (2) die zumindest andeutungsweise Abzeichnung der bekannten Sechseckstruktur im Bereich der nördlichen Polkappe.
Während diese Aufnahme für mich eher dokumentarischen Wert hat, hoffe ich, hier am Standort doch noch weitere Aufnahmegelegenheiten zu bekommen, bevor sich der Planet für diese Saison wieder verabschiedet.
Gruß, Jan
Von meinem Standort auf unserer nach Westen geöffneten Dachterrasse wird nämlich der Blick auf den Planeten durch eine Dachkante im Süden behindert, so dass ich das Teleskop an der nördlichen Dachkante der Terrasse aufbauen musste. Dort aber gibt es keine freie Sicht zum Polarstern. Die Polachsenausrichtung war also an dieser Stelle nicht in der gewohnten Weise möglich. Das wiederum hat mich veranlasst, Saturn selbst unter Verwendung der aus den Tabellen bekannten Werte für Deklination und Kulminationszeit zur azimutalen Ausrichtung der Montierung heranzuziehen. Das funktionierte erstaunlich gut, so dass ich zukünftig von dieser Technik gewiss öfter Gebrauch machen werde, bei Saturn (und Vollmond) bleibt mir ja im Moment ohnehin keine andere Wahl.
Das nächste Hindernis waren diesmal die atmosphärischen Sichtbedingungen. Mit bloßem Auge erschien der Planet zwar ruhig, aber auf dem Monitor war das Bild die meiste Zeit über stark gestört, bis auf einige kurze Augenblicke, in denen sich ein erstaunlich klares Bild zeigte. Der Verlauf der Videoqualität über einen Zeitraum von zwei Minuten, das war hier während der Aufnahme mit Rotfilter, kommt sehr schön in dem von AutoStakkert generierten Qualitätsdiagramm zum Ausdruck.
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Sat_232650_AS!2105.jpg
Wenngleich ich es beim direkten Anblick nicht unmittelbar wahrnehmen konnte, deutet der Verlauf für mich darauf hin, dass in der Beobachtungsrichtung Wolken- oder zumindest „Turbulenz“-Schleier durchgezogen sein müssen. Dass das Seeing in größeren Höhen durchaus akzeptabel war, zeigt das mit den aus obigem Diagramm ersichtlichen Einstellungen von AutoStakkert gelieferte Summenbild:
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/conv_Drizzle15_Sat_232650_g3_ap8_R_IrfanAuto.jpg
Trotz starken Rauschens, wegen der geringen Anzahl von Bildern im Stack, sind hier zwei Merkmale erkennbar, die nach meiner Erfahrung am Saturn auf überdurchschnittlich gute Sichtbedingungen hinweisen: (1) die Sichtbarkeit von klar abgegrenzten Grau-Abstufungen auf dem B-Ring und (2) die zumindest andeutungsweise Abzeichnung der bekannten Sechseckstruktur im Bereich der nördlichen Polkappe.
Während diese Aufnahme für mich eher dokumentarischen Wert hat, hoffe ich, hier am Standort doch noch weitere Aufnahmegelegenheiten zu bekommen, bevor sich der Planet für diese Saison wieder verabschiedet.
Gruß, Jan