Demokrat
Aktives Mitglied
Das ist auch der Grund, warum es in den meisten Foren (außer expliziten) keine Rubrik "zu Verschenken" gibt. Denn wie bei den geplünderten Kleidersammelboxen (die sowieso zu 90% zu Fetzen verarbeitet werden und Geld bringen) gibt es die "Verwerter", die alles zu Geld machen, was sie kriegen können. Wer meint, in dieser Welt Armen zu spenden, darf innerhalb von 2 Wochen keine Kleinanzeigen lesen. Denn meist findet sich das Gespendete dort wieder... die ethische Blase vom edel Gesinnten ist halt sehr verletzlich.Hatte auch schon mal hier und da unter Freunden oder Verwandten andere noch teuere Sachen verschenkt (kein Astro) oder an diese Personen verkauft zu sehr günstigen Preisen. Ergebnis => hörte eine ganze Zeit später die Leute haben die Sachen weiter verkauft mit Gewinn.
Ich habe hier einmal eine Montierung mit Stativ erwerben wollen. Ist mangels Nachfrage mit der Zeit von (soweit ich mich erinnere) 1.500,- auf 1.100,- heruntergegangen, das war dann auch recht ok, aber weil ich es auch mit 1.200,- ok fand, schrieb ich ihn an, dass ich ihm 1.200,- dafür gebe, weil es mir das Wert war und die Montierung gepflegt aussah.
Da ich in Wien wohne und er in Deutschland war er aber fast nicht bereit, es nach Österreich zu senden. Habe ich nie verstanden, ob es soviel schwerer ist, meine Adresse auf das Paket zu schreiben als irgend eine andere in Germanien, aber oft las ich ja: "Versand nur im Inland". Komische Sitte, aber gut, dachte ich und schlug ihm vor, ich zahle ihm mal 1.000,- und er solle mir erst mal den Kopf senden, wenn er sich überwindet und nach Wien sendet. Und wenn das klappt, dann kann er auch das Stativ nachsenden, auch wenn es sperriger ist.
Er nahm also bereitwillig (und ohne große Dankbarkeit) erst mal meine 1.000,- Euro und sendete mir den Kopf, nicht ohne zu betonen, wie schwierig eine halbwegs sichere Verpackung wäre und wie viel Arbeit diese ihm machte. Aber gut, der Kopf kam an, war gut verpackt, und ich bat ihn, nun das Stativ zu senden, und wollte dafür ich die restlichen 200,- Euro überweisen.
Seine Antwort: das wäre für das Stativ viel zu wenig, 200,- Euro wären geradezu ein Witz, es sei ein kleines Berlebach, das hatte mehr als das doppelte gekostet. Wie bitte?
Also zuerst ein Paket aus Montierung und Kopf einpreisen, ich biete ihm sogar MEHR als wollte, und nachher dachte er, fein, der [zensiert] zahlt 1.000,- für den Kopf, da überlege ich mir aber, das Stativ um den Paketpreis nachzusenden. Das ist eigentlich Betrug, das ist einfach ein mieser Charakter, und das wird leider kein Einzelfall sein. Fast wäre ich geneigt zu sagen: mein Fehler, ich kannte den Kollegen ja nicht. Aber ich dachte, wenn ich etwas um 1.100,- verkaufe und bekomme 1.200,- dann stehe ich zu meinem Angebot. War nicht so.
Von mir bekommen gerne Freunde etwas oder Leute, die ich dafür halte, aber der Rest der Welt wird ihrer Eitelkeit und Schnäppchenjagd fröhnen und dann hier schreiben: "Hab ich günstig in der Bucht geschossen."
Nein, wenn etwas günstig ist, weil jemand den wahren Wert nicht kennt, dann sage ich ihm das. Nicht, weil ich so edel bin, sondern weil ich das umgekehrt auch nicht möchte. Wenn jemand etwas günstig abgibt, ist es ok, wenn hier jemand also als Sternfreund ein Okular gut einpreist, dann weiß er was er tut. Andere hereinlegen, etwa bei einer Astro-Erbschaft, wo man den Wert nicht kennt, ist einfach: fies. Punkt.
Andererseits habe ich hier einiges Second Hand gekauft, das war in Ordnung, hatte auch seinen Preis, ich verhandle auch gerne noch, gebe ich zu, aber ich respektiere natürlich einen Preis, wenn er bleibt, ist ja meine Entscheidung, ob es mir das wert ist. Dass ein privater VK Preis mit dem aktuellen Händlerpreis abgeglichen wird ist für mich logisch, denn es ist ja ein "Handel", und wer Gutes tun will, kann Kollegen etwas günstig abgeben, bei Fremden wäre ich hingegen vorsichtig, ob die das nicht weiterverkaufen...
lg
Niki