Sirius - bei Tag sichtbar?

Hallo,
Venus habe ich sehr oft auch im Sommer mit Bullenhitze bei mir unten in Portugal am Taghimmel beobachtet ohne Filter sichtbar. Mit #29 wird schon einiges besser. Bei gestackten IR noch besser mit der SW Cam.
Sirius, bei dem ich schon etwas länger beschäftigt bin hatte ich bisher noch kein Glück, bleib noch aber am Ball bei Gelegenheit am Taghimmel. Mag den Sirius besonders... .
CS, Martin
 
Hallo,
ich bin neu hier und auch nur ein Laie, obwohl mein Vater leidenschaftlicher Astronom war. Da er verstorben ist, kann ich ihn nicht mehr fragen: Ich bin davon überzeugt, dass mir am vergangenen Donnerstag die Sichtung der Capella am hellichten Tag, ca. 17 Uhr, mitten in Köln aus Versehen gelungen ist - und ohne Hilfsmittel. Ich lag im Schatten an der Hauswand, als ich von oben Blumengießwasser abbekam. Als ich zum Balkon hochschaute, bemerkte ich einen hellen Fleck direkt über mir, also quasi im Zenith. Er bewegte sich nicht und blieb auch gleich hell: Da mir ebenfalls aus Versehen vor Jahren einmal die Sichtung der Venus am Taghimmel geglückt war, dachte ich an einen Planeten, aber dafür war das Objekt ja zu weit von der Ekliptik entfernt. Es veränderte seine Stellung nur unmerklich im Gleichschritt mit Sonne (hinter dem Haus) und der Mondsichel, die südlich zu sehen war. Meine Amateur-Recherche ergab, dass es sich wohl um Capella handelt. Vielleicht hat jemand Gelegenheit, in den kommenden Tagen bei blauem Himmel diese Erfahrung auch zu machen bzw. mir zu erklären, dass das wohl unmöglich ist, was ich zu gesehen zu haben glaube.
Herzliche Grüße,
Edgar Rudolph
 
Hallo Edgar, kannst ja mal schauen, ob das zu deiner Beobachtung passt ...

Gruß, Peter

Capella_.jpg

Capella.jpg
 
Hallo Edgar!

Ich schließe zu 100% aus, dass du letzten Donnerstag tatsächlich Capella am Taghimmel sehen konntest.

Peter hat ja schon die Positionen von Sonne und Capella gepostet. Ich habe die Himmelshelligkeit für Capellas Position berechnet (klarer Standardhimmel): 6470 cd/m²

Entsprechend Diagramm von Hecht (siehe mein Beitrag #28) müsste das Himmelsobjekt eine Helligkeit von < -4,5 mag haben, um sichtbar zu sein.

Gruß
Wolfgang
 
Ich bin davon überzeugt, dass mir am vergangenen Donnerstag die Sichtung der Capella am hellichten Tag, ca. 17 Uhr, mitten in Köln aus Versehen gelungen ist - und ohne Hilfsmittel.
... Meine Amateur-Recherche ergab, dass es sich wohl um Capella handelt.
Hallo Edgar, Mmmtja, so entstehen Mythen und Legenden. Hast du die vorigen Beiträge gelesen? Da versuchen erfahrene Amateure mit allen Tricks, den -1,46 mag hellen Sirius zu sichten und haben selbst spät nachmittags bei tiefem Sonnenstand trotz genauer Peilung mindestens große Mühe. Jetzt behauptest du, am hellen Nachmittag einfach mal so "aus Versehen" die um 1,5 mag schwächere Capella gerade mal 25° neben der Sonne gesehen zu haben?

Capella stand um 17 Uhr auch längst nicht mehr im Zenit, sondern ca. 30° tiefer, wie Peters Simulation zeigt. Außerdem erscheinen Sterne und Planeten mit bloßem Auge als Punkte und nicht als "helle Flecken" Das müsstest du als Sohn eines Amateurastronomen eigentlich wissen. Was immer du gesehen haben willst, es war garantiert kein Stern, Planet oder sonstiges Gestirn.
 
Oder ein hoher Wetterballon, der kann auch eine ganze Weile nahezu "stationär" am Himmel stehen. 1973 hat so ein Teil in Hamburg für ganz schön viel Aufregung gesorgt.

Gruß Helmut
 
Oder ein hoher Wetterballon, der kann auch eine ganze Weile nahezu "stationär" am Himmel stehen. 1973 hat so ein Teil in Hamburg für ganz schön viel Aufregung gesorgt.

Gruß Helmut
Kann ich mir auch nicht so recht vorstellen.
Laut Ortsangabe von Edgar gibts kein Himmelsobjekt, das am Do. 17 Uhr sichtbar wäre. Laut Edgars "Capella", wäre die Sonne so nahe, das sie für die Augen viel überstrahlt.
Was eigentlich die Frage wäre, wie kommt Edgar gerade auf Capella? Hat er ne Art Sternenkarte zu Rate gezogen, oder Stellarium?

Was er eventuell, bei guten Bedingungen mit guter freier tiefer Sicht nach Westen gesehe haben könnte, wäre die Venus.
Aber dafür spricht nichts zu all den Angaben von Edgar.
@EdgarR , in welche Himmelsrichtung hast du geschaut?
Wo hast du das Wort Capella her?
 
Naja, mit einer gewissen Ernüchterung muss man rechnen, wenn man sich so hervorwagt. Auf Capella bin ich tatsächlich eher "rückwärts" gekommen: Was ist hell genug und könnte in der Konstellation zu Mond und Sonne etwa dort gewesen sein? Das von mir gesehene Objekt war natürlich punktförmig, aber deutlich sichtbar, wenn man es einmal gefunden hatte - wie damals bei der Venus. Aber es war tatsächlich genau über mir im Zenith - und da befand sich offensichtlich kein nennenswertes Gestirn. Stellarium schau uch mir mal an. Danke für Eure Hinweise! Ich verbuche das Ganze eben unter Wetterballon.
 
Ich habe den Ballon damals gesehen, er stand mittags zenitnah und blieb dort einige Stunden stehen. Erst gegen Abend bewegte er sich langsam Richtung Westen. Er erschien mir auch punktförmig und war viel heller als Venus, geschätzt -6 mag. Da er stundenlang stationär blieb, war für mich klar, dass es weder Stern noch Planet sein konnte. Während der stationären Phase hatte ich Feierabend und bin quer durch Hamburg nach Hause gefahren. Über grobe Winkelschätzung der veränderten Position habe ich eine Höhe von 30 bis 40 Kilometern errechnet.


Vielleicht funktioniert dieser Link noch.

Gruß Helmut
 
Hallo Helmut, interessanter Bericht - und jetzt bald 50 Jahre alt!

Wer das Ding da hochgelassen hat, konnte wohl nie geklärt werden?

Noch ein Hamburger, der damals aber nicht vor Ort war ...

Gruß, Peter
 
Manche Fragen wiederholen sich nach Jahren immer wieder. Ist ja auch logisch, es kommen ja immer wieder neue Beobachter hinzu.
Eindeutig und gemeinsam mit Uwe Pilz bestätigt, ist, daß wir Sterne bis zur Magnitude von knapp 2 am Taghimmel mit einem 127/950 APO gesehen haben. Allerdings mit einer gut eingescheinerten Sternwartenmontierung und mit dem Anfahren mittels GOTO. Ohne dieses Hilfsmittel halte ich es als Zufall, denn mit meinetwegen einem Dobson müsste man in der Gegend des Sterns lange "rühren", bis man ihn dingfest machen kann.

Gruß
Winfried
 
Allerdings mit einer gut eingescheinerten Sternwartenmontierung und mit dem Anfahren mittels GOTO. Ohne dieses Hilfsmittel halte ich es als Zufall, denn mit meinetwegen einem Dobson müsste man in der Gegend des Sterns lange "rühren", bis man ihn dingfest machen kann.
Nein, es geht auch ohne eingescheinerte Montierung und GOTO.

Den Polarstern (2 mag) und viele andere Sterne habe ich schon oft am Taghimmel mit einem 80er APO auf einem Fotostativ mit Videoneiger oder azimutaler Minimontierung von TS beobachtet. "Taghimmel" heißt hier hellichter Tag mit hohem Sonnenstand.

Den Azimutwinkel messe ich mit einem Peilkompass. Den Höhenwinkel messe ich mit einer digitaler Wasserwaage. Wichtig ist dabei, dass man von Anfang an nicht zu schwach vergrößert. Im Aufsichtsokular ist der Polarstern nicht zu sehen. Ich nehme daher direkt 100fache Vergrößerung. Am Taghimmel ist Vergrößerung wichtiger als Öffnung. Mit etwas Übung ist der Polarstern sofort bei der ersten Peilung im Gesichtsfeld, daher ist ein "Rühren" weder notwendig noch hilfreich. In der Regel brauche ich allerdings ein paar Minuten, bis ich den Stern auch sehe.

Gruß
Wolfgang
 
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