Skywatcher HEQ5 SynScan - Wenn die Beine einfach nicht gehorchen wollen - Mechanische Fehlkonstruktion? - Überstrapazierung?

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Lukas_Burger

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Hallo zusammen,

ich habe ein rein mechanisches Problem mit meiner Montierung, welches für manche vllt gar keins ist - mich nervt es aber schon so lange, dass ich nun endlich einen Post verfassen will.

Zwei der drei Beine meiner Montierung lassen sich etwas weiter ausklappen als es vmtl gewollt ist.
Soweit, dass ich mit meiner Stellschraube unter der Spannplatte ans Ende der Gewindestange komme, ohne das die beiden besagten "Problem-Beine" Kontakt zur Platte hätten. Das Gesunde Bein ist natürlich gespannt und übt einen gewissen Druck auf die Stange+Platte wodurch eine unschöne und ungesund ausehende Biegung zu stande kommt.
Ich habe zw Stellschraube und Platte mehrere Unterlegscheiben hinzugefügt um es überhaupt erst möglich zu machen, dass alle 3 Beine, mehr oder weniger gespannt und mit der Platte verbunden sind. Mit dieser Technik fahre ich nun schon seit knapp einem Jahr recht gut. Man kann sich aber leicht vorstellen, dass das "gesunde" Bein stets unter hohem Druck steht. Auch ist eine deutliche Neigung der Spannplatte im - für mich normalen - Betrieb, deutlich zu sehen.
Ich bekomme jedes mal ein ungutes Gefühl, wenn ich das Gestell aufklappe und die zwei besagten unliebsamen Beine, merklich weiter als das dritte, am Boden entlang rutschen, bis sie ihren maximalen Winkel erreicht haben.

Ich hoffe ihr werft einen Blick in meine Dokumentation des Problems. Nur dort versteht ein Außenstehnder wirklich was Sache ist. Ich habe dort anhand einiger Bilder und Notizen mein Bestes versucht, den Sachverhalt klar zu machen.

Ich bedanke mich vorab schonmal für alle Tipps, Anregungen und Lösungsvorschläge

Lukas
 

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  • Montierung Mechanischer Fehler.pdf
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Hallo Lukas,

Dein Problem kommt von der sehr großzügigen Fertigungstoleranz am Stativkopf.
Eine weitere Spreizung durch Unterlegscheiben am "Spannteller" bzw. der Spindel halte ich für nicht richtig.
Versuch doch mal an der Klemmstelle zwischen Stativbein und Stativkopf ein Stück Winkelmaterial, ca. 1mm
dick und vielleicht 40 mm lang dazwischen zu legen, damit die Beine nicht so weit ausklappen können.
Kannst ja probehalber auch erst mal ein anderes Material nehmen.(Pappe, Kunststoff)
Wenn Du dich rangetastet hast, könnte ja das festere Material, z.B. Alu an der entsprechenden Stelle angeklebt werden.
Die technisch richtige Lösung wäre, die Beine abbauen und alles mit neueren, größeren Bohrungen versehen,
die dann in der erforderlichen Richtung etwas exzentrisch neu eingebracht werden müßten.
Dazu braucht man aber eine entsprechende Werkstattausrüstung.

Hoffe, ich konnte meine Idee verstädlich machen.

Viel Erfolg
Peter
 
Hallo Lukas,

wenn es im Neuzustand gepasst hat, dürften IMHO die unterschiedlichen Abnutzungsspuren die Ursache und nicht das Symptom für das Problem sein. Das "gesunde" Bein schlägt durch die doch recht dicke Farbschicht etwas früher an als die beiden anderen, die an der Anschlagstelle die Farbe schon verloren haben. Wenn Du die Farbe auch am dritten Bein vorsichtig entfernst, sollte sich der Zustand schon deutlich verbessern. Falls ich mit dieser Vermutung nicht völlig danebenliege, ist das zugegebenermaßen im Gegensatz zu Peters Vorschlag eine Quick-and-dirty-Lösung. Aber für eine Beilage kannst Du Dich ja immer noch entscheiden, und dann muß die Farbe ohnehin runter.
Irgendwie halte ich es für eine seltsame Konstruktion, daß der Anschlag nur durch eine Kante und nicht durch eine Fläche gebildet wird, weil sich die gesamte Kraft nur auf wenige Quadratmillimeter verteilt. Aber vielleicht habe ich auch nur zu wenig Ahnung davon :unsure:...

Gruß
Achim
 
Hallo Lukas,

das dürfte Verschleiß bei dem schon arg einfach gestrickten Stativ sein. Entweder Du bastelst was dazwischen, wie schon zuvor geschrieben - oder Du besorgst Dir ein gescheites Stativ, z.B. ein Berlebach. Das ist aus Holz, hat ordentliche Anschläge und Aussteifungen, das hält dann für's Leben. Ist allerdings auch keine billige Lösung, aber eine preiswerte.

CS
Jörg
 
Vielen Dank für eure durchweg guten Antworten und Lösungsvorschläge.
Ich werde versuchen euch allen gleichzeitig zu antworten.

Ersteinmal muss ich gestehen, dass Achim mehr oder weniger genau meine Gedanken wiedergegeben hat.
Besonders die zweifelhafte Kante hast du perfekt beschrieben.
Schon nach der vierten oder fünften Nacht, habe ich erste - wenn auch sehr leichte - Abnutzungsspuren an einem der Beine bemerkt. Ich hatte mich gewundert, wie so ein kleiner "Hubbel" die starken Kräfte auf Dauer aushalten kann. Da das allerdings mein erstes Stativ bzw. Montierung war habe ich mal in die Technik vertraut.
Nach nur wenigen weiteren Anwendungen konnte ich erste Unterschiede zwischen den einzelnen Beinen feststellen. Der "Ausklapp-Winkel" hat stets mit dem Grad der abgeblätterten Farbe korreliert.
Ich befürchte (auch gestärkt von Jörgs und Peters Aussagen) dass ich einfach ein eher schwaches Produkt aus der Serie erhalten habe , bei dem, aufgrund der Fertigungstoleranzen, die Beine schon früh "kurz vorm Abschmieren" waren. Die - wie richtig geschrieben - recht dicke Farbschicht war wohl eher sowas wie eine tickende Uhr bis zum kompletten durchdrehen der Beine.

Danke für deine ausführliche Beschreibung Peter. Ich halte das auch für eine sehr unschöne Work-Arround-Lösung.
Ich kanns ja selbst nicht mehr sehen...
Ich konnte deiner Beschreibung gut folgen. Einzig verstehe ich nicht genau, wie mir größere Bohrungen bei meinem Problem helfen würden.
Die Idee, etwas z.b. ein Stück Alublech dazwischen zu legen hatte mein lokaler Händler auch schon. Er hat auch gesagt, dass sowas leider schonmal vorkommen kann. Seiner Erfahrung nach kann diese Methode, mit wenig Aufwand, viel Bewirken.
Ihr müsst wissen, dass ich von ihm eine wirklich hohe Meinung habe. Nicht nur, weil seine Beratung sehr umfangreich war, sondern auch weil ich jetzt schon aus dem Ausland Empfehlungen für ihn, als einer der Besten im Süden Deutschlands erhalten habe.
ALLERDINGS bin ich absolut kein Fan von solchen Lösungen - irgendwelche Teile an/einzubauen um Verschleiß oder gar Fehlkonstruktionen auszugleichen. Ich weiß auch, dass ich mit dieser Montierung für knapp 800€ in diesem Hobby nicht so viel erwarten darf.
Trotzdem kann ich nicht um, etwas enttäuscht zu sein, da ich schon vor dem Kauf gutes über gerade diese Monierung gehört hatte.
"Eine gute Einstieger Montierung mit Potential nach Oben"
Wie soll der Einsteiger, sich mit dem Hobby beschäftigen können, wenn er von Faktoren außerhalb der eigentlichen Tätigkeiten gebremst wird?

Ich hatte dieses Jahr schon den Gedanken mir eine neue, etwas bessere Montierung zuzulegen, da ich habe leider noch zwei andere kleine Wehwehchen mit meiner aktuellen habe. Allerdings weiß ich nicht - mit Blick auf die empfohlenen Stative von Berlebach - bereit bin 500€ allein für das Stativ zu bezahlen.
bin leider immer noch Student...

Vielen Dank nochmal euch allen

Lukas
 
Hallo Lukas,

wie ich bereits geschrieben habe, wäre ja vielleicht das Zwischenlegen und evtl. mit Kleber fixiertem Aluwinkel aus dem Baumarkt die kostengünstigste Lösung. Denke da an einen Winkel ca. 10mm x1mm, von dem Stücke, geschätzt 40mm lang, von oben auf die Kante gesetzt werden.
Es geht ja darum, den Abstand zwischen der tragenden Kante am Bein und dem Montierungsteller zu verringern.
Die handwerklich richtige Lösung meine ich so:

Die Stativbeine müssen ja näher an das Zentrum des Stativs plaziert werden, schätze mal 1-2mm, damit sich die Kante früher an den Montierungskopf anlegt.
Wenn man nun größere Bohrungen einbringt, z.B M10 astatt M8, nützt das zunächst nichts, der Abstand ändert sich nicht.
Wenn man allerdings von 8 auf 10mm aufbohrt und die neue Bohrung exzentrisch zur Mittelachse verschiebt,
gewinnt man eine Änderung bezogen auf die Mittelachse von 2mm.
So würde es eine Werkstatt machen können und Du hättest keine Bastellösung mehr.
Vielleicht gibt es in Deiner Nähe ja einen Handwerker, der das so machen könnte.

Melde Dich bei Unklarheiten

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Lukas,

ich hatte dasselbe Problem. An besagter Stelle war die Auflagefläche wegen der großen Fertigungstoleranzen so klein, dass sie irgendwann an einem Bein einfach weggedrückt wurde, ab da gab es quasi kein Halten mehr. Die Beine unter Ausnutzung der Fertigungstoleranzen weiter nach innen zu bringen brachte keine dauerhafte Besserung. Typischer Fall von Fehlkonstruktion, würde ich mal sagen.
Ich habe das Stativ zurückgegeben (Garantiefall) und mir stattdessen ein Vernünftiges von Berlebach besorgt. Wenn ich mich recht entsinne, war man da recht flexibel seitens TS.

CS Hoschie
 
Hallo Peter,

jetzt verstehe ich was du mit der Bohrung gemeint hast. Ich weiß nicht, was ich da beim ersten Mal nicht verstanden habe...
Diese Lösung gefällt mir schon deutlich besser, danke dafür.
Ich hatte tatsächlich schon an etwas Ähnliches gedacht. Ich wollte nicht den Durchmesser vergößern, sondern ein Langloch in Richtung des Zentrums der Montierung fräsen. Dann kommt natürlich die Frage auf, wie man die Schrauben der Beine davon abhält, mit der Zeit wieder nach Außen zu wandern. Ich hätte wohl irgendetwas dazwischen gesteckt...

Ich werde mich jetzt wohl für die nächsten Nächte mit der Blech-Methode abfinden müssen. Das Wetter ist zur Zeit ja einfach zu gut.
Mein Post hatte vor allem das Ziel, eigenes Versagen auszuschließen. Das habe ich somit erreicht.

Danke für eure Mühen.

Lukas
 
Hallo Lukas,

vergiß die Idee mit den Langlöchern.
Nach 2 bis 3 maligem Aufbau wäre die "alte " Position wieder erreicht, weil an dieser Stelle doch ganz erhebliche Kräfte auftreten.

Gruß
Peter
 
Hi Hoschie,

nett, dass du mir nun auch helfen möchtest. Habe heute morgen schon mein Bestes unter deinem Post versucht :)

Mittlerweile bin ich auch davon überzeugt, dass diese dünne Kante für die wirkenden Kräfte schlicht nicht ausreichend stark konstruiert wurde, was sehr schade ist. Generell hat mich die Montierung allgemein in einigen Punkten etwas enttäuscht.

Ich bin aus der normalen Garantie seitens Skywatcher vmtl schon raus.
Das wäre ansich gar nicht so dramatisch, da ich den Gedanken hatte mir eine ander Montierung zu leisten. Blöd ist nur, dass mein aktuelles Gerät mit diesen Unschönheiten praktisch unverkäuflich ist.
Das ist zum Heulen, da sie sonst einwandfrei funktioniert.

Grüße
Lukas
 
Keine Sorge Peter,

das habe ich auch schnell wieder.
Ich wollte erst eine Art Tasche an die Seiten fräsen um dort ein Metallblättchen mit der neuen, richtigen, Borhung einzusetzen.
Leider habe ich keine, für diese Aufgabe passende CnC hier.

Gruß
Lukas
 
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