Kerste
Mitarbeiter
Hallo allerseits,
im Verein haben wir uns einen StarAid Revolution Autoguider geleistet. Ein wenig konnte ich damit rumspielen – und da es bislang kaum Berichte darüber gibt, schreibe ich das gleich mal hier.
Wir verwenden ihn im Set mit dem 30/130mm QHY MiniGuideScope. Dummerweise hatten wir das Leitrohr ohne die Rohrschellen gekauft und mussten den teureren Fuß von StarAid nachkaufen. So sieht's aus:
Worauf man erst einmal kommen muss: Man benötigt für diese Kombination den C-Mount-Ring von StarAid (soweit klar), muss dann aber den schwarzen Adapter vom QHY-Rohr abnehmen. Mit beiden Adaptern geht es mechanisch, aber man kommt nicht mehr in den Fokus.
Sehr angenehm: Einmal fokussiert, kann das ganze als eine Einheit verbleiben und muss nur noch in den Sucherschuh vom Teleskop gesetzt werden.
Ein Kabel kommt in den StarAid, eins in den ST4-Port der Montierung und eins in eine USB-Powerbank bzw. USB-Netzteil, ein Splitter verbindet die drei Kabel. Strom drauf, und er fängt mit Kalibrierung und Guiding an.
Den ersten Test hatte ich an meiner GP-DX auf dem Balkon gemacht – und zwar zum Einnorden ohne Polarstern. Dazu muss man mit das Handy oder den Laptop mit dem WLAN des StarAid verbinden und eine IP-Adresse im Browser aufrufen. Dann die Einnord-Routine aufrufen, das Teleskop um die RA-Achse drehen und Testaufnahmen machen lassen.
Man sieht, ich lag mit der ursprünglichen Einstellung per Kompass ziemlich daneben...
Dann sieht man auf dem Handy ein Fadenkreuz und kann ausprobieren, in welche Richtung die Montierung verstellt werden muss. Ich habe (auch wegen eingeschränkter Sicht) ein paar Anläufe gebraucht, bis es funktioniert hat (beim Schwenken war das Dach vom Balkon im Weg, oder die Hausecke), dann ging es aber ganz gut. Deep-Sky-Fotografie konnte ich an meiner Montierung noch nicht ausprobieren, aber die Sonne bleibt schön zentriert. (Da der StarAid dem Verein gehört, habe ich ihn immer nur recht kurz hier).
Wegen der Kombination aus Schlechtwetter und Ausleihfrist ging er dann wieder auf die Sternwarte zurück, ohne dass ich Guiding am Nachthimmel probiert habe.
Erst dieses Jahr konnte ich dann weiter testen. An der Celestron CGEM hat er bei 1m Brennweite einwandfrei funktioniert: Alles anschalten, dann den AutoGuider in den ST4-Port einstöpseln, nicht vergessen, die Motorgeschwindigkeit zu drosseln, und arbeiten lassen. Nur meine DSLR hat bei der Serienbildfunktion gestreikt, daher habe ich kein Bild bearbeitet – aber die paar Einzelbilder sahen gut und ohne Versatz aus. Das Handy benötigt man dafür nicht, außer man will den Guiding-Graph sehen.
Viel interessanter war der Test am C14 mit der Astrokamera: Autoguider mit Subpixelgenauigkeit sollen ja nur durch das Seeing begrenzt sein, das sollte also auch für ein C14 mit 3,9m ausreichen.
Einzelaufnahmen der vor Jahren sauber eingescheinerten Montierung sehen ohne Guiding so aus:
2x5Minuten M1 mit ATIK Horizon. Gelinde gesagt unbrauchbar, und die Einzelaufnahmen sind auch nicht besser.
Also den StarAid montiert, was schon süß aussieht:
Zwischen Sucher und Telrad ist er zu erkennen
Das Ergebnis ist gar nicht schlecht:
Fast perfekt, und dafür, dass keine Einstellungen vorgenommen werden müssen (außer der Korrekturgeschwindigkeit an der Montierung), sondern das Plug&Play ist, bin ich bei 3900mm Aufnahmebrennweite jedenfalls schon sehr zufrieden. Noch etwas kürzere Belichtungszeiten und das Spiegelshifting vom C14 ausschließen, und evtl. mit der Guidinggeschwindigkeit rumspielen, dann sollte das sehr gut passen.
Für den ersten Test bin ich durchaus beeindruckt, vor allem weil wir ihn für die kürzeren Brennweiten und mobile Montierungen angeschafft haben. Nach 15 Jahren voll vergeblicher Versuche mit PHD-Guiding auf dem PC ist das schon eine Offenbarung (gerade bei Vereinsteleskopen, die man nicht ganz so spontan einsetzen kann, um Sachen auszuprobieren).
Clear Skies,
Alex
im Verein haben wir uns einen StarAid Revolution Autoguider geleistet. Ein wenig konnte ich damit rumspielen – und da es bislang kaum Berichte darüber gibt, schreibe ich das gleich mal hier.
Wir verwenden ihn im Set mit dem 30/130mm QHY MiniGuideScope. Dummerweise hatten wir das Leitrohr ohne die Rohrschellen gekauft und mussten den teureren Fuß von StarAid nachkaufen. So sieht's aus:
Worauf man erst einmal kommen muss: Man benötigt für diese Kombination den C-Mount-Ring von StarAid (soweit klar), muss dann aber den schwarzen Adapter vom QHY-Rohr abnehmen. Mit beiden Adaptern geht es mechanisch, aber man kommt nicht mehr in den Fokus.
Sehr angenehm: Einmal fokussiert, kann das ganze als eine Einheit verbleiben und muss nur noch in den Sucherschuh vom Teleskop gesetzt werden.
Ein Kabel kommt in den StarAid, eins in den ST4-Port der Montierung und eins in eine USB-Powerbank bzw. USB-Netzteil, ein Splitter verbindet die drei Kabel. Strom drauf, und er fängt mit Kalibrierung und Guiding an.
Den ersten Test hatte ich an meiner GP-DX auf dem Balkon gemacht – und zwar zum Einnorden ohne Polarstern. Dazu muss man mit das Handy oder den Laptop mit dem WLAN des StarAid verbinden und eine IP-Adresse im Browser aufrufen. Dann die Einnord-Routine aufrufen, das Teleskop um die RA-Achse drehen und Testaufnahmen machen lassen.
Man sieht, ich lag mit der ursprünglichen Einstellung per Kompass ziemlich daneben...
Dann sieht man auf dem Handy ein Fadenkreuz und kann ausprobieren, in welche Richtung die Montierung verstellt werden muss. Ich habe (auch wegen eingeschränkter Sicht) ein paar Anläufe gebraucht, bis es funktioniert hat (beim Schwenken war das Dach vom Balkon im Weg, oder die Hausecke), dann ging es aber ganz gut. Deep-Sky-Fotografie konnte ich an meiner Montierung noch nicht ausprobieren, aber die Sonne bleibt schön zentriert. (Da der StarAid dem Verein gehört, habe ich ihn immer nur recht kurz hier).
Wegen der Kombination aus Schlechtwetter und Ausleihfrist ging er dann wieder auf die Sternwarte zurück, ohne dass ich Guiding am Nachthimmel probiert habe.
Erst dieses Jahr konnte ich dann weiter testen. An der Celestron CGEM hat er bei 1m Brennweite einwandfrei funktioniert: Alles anschalten, dann den AutoGuider in den ST4-Port einstöpseln, nicht vergessen, die Motorgeschwindigkeit zu drosseln, und arbeiten lassen. Nur meine DSLR hat bei der Serienbildfunktion gestreikt, daher habe ich kein Bild bearbeitet – aber die paar Einzelbilder sahen gut und ohne Versatz aus. Das Handy benötigt man dafür nicht, außer man will den Guiding-Graph sehen.
Viel interessanter war der Test am C14 mit der Astrokamera: Autoguider mit Subpixelgenauigkeit sollen ja nur durch das Seeing begrenzt sein, das sollte also auch für ein C14 mit 3,9m ausreichen.
Einzelaufnahmen der vor Jahren sauber eingescheinerten Montierung sehen ohne Guiding so aus:
2x5Minuten M1 mit ATIK Horizon. Gelinde gesagt unbrauchbar, und die Einzelaufnahmen sind auch nicht besser.
Also den StarAid montiert, was schon süß aussieht:
Zwischen Sucher und Telrad ist er zu erkennen
Das Ergebnis ist gar nicht schlecht:
Fast perfekt, und dafür, dass keine Einstellungen vorgenommen werden müssen (außer der Korrekturgeschwindigkeit an der Montierung), sondern das Plug&Play ist, bin ich bei 3900mm Aufnahmebrennweite jedenfalls schon sehr zufrieden. Noch etwas kürzere Belichtungszeiten und das Spiegelshifting vom C14 ausschließen, und evtl. mit der Guidinggeschwindigkeit rumspielen, dann sollte das sehr gut passen.
Für den ersten Test bin ich durchaus beeindruckt, vor allem weil wir ihn für die kürzeren Brennweiten und mobile Montierungen angeschafft haben. Nach 15 Jahren voll vergeblicher Versuche mit PHD-Guiding auf dem PC ist das schon eine Offenbarung (gerade bei Vereinsteleskopen, die man nicht ganz so spontan einsetzen kann, um Sachen auszuprobieren).
Clear Skies,
Alex