Teleskopsäule im Garten mit beweglichem Schutzbau - Bericht

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Andimaterie

Aktives Mitglied
Hi Sportsfreunde,
seit ca zwei Jahren fröne ich der Astrofotografie, meist aus unserem häuslichen Garten im Erlanger Umland (geschätzt Bortle 7). Die meiste Zeit befand sich mein Equipment (zunächst HEQ-5, seit einem Jahr AZ EQ6, meist C8Edge HD) direkt auf dem Tripod im Garten, durch Planenkombi gegen Nässe und Sonne geschützt. Es sei denn es hat Wind geweht, zu stark geregnet, Wind geweht, Sturm gewütet. Also viel und oft fummeln und Einschnüren und bei Gebrauch wieder rausfummeln.
Also sollte etwas stabiles und dauerhafteres her.
Viel ist in deutschen und amerikanischen Foren zu auch kleinsten Selbstbauten beschrieben. Meine Randbedingungen waren:
- Muss noch in kleinen Familiengarten passen
- Muss für den Fall der Fälle auch einigermaßen rückbaufähig sein,
- Visuell und fotografische Eignung
- Relativ einfach und schnell in Erstellung und Kosten, mir stehen leider keine drei Wochenenden zur Verfügung um riesige Fundamente auszuheben uswusw.
Ich entschied mich GEGEN das häufig sichtbare PE-Rohr mit Betonfüllung, weil es mir für den Familiengarten doch etwas zu 'praktisch' (hässlich) erschien und vor allem auch ZU SEHR nach 'für alle Ewigkeiten' aussah. Außerdem lief mir hier im Forum eine sehr schöne, nennen wir sie mal 'Vintage', Säule über den Weg. War etwas kompliziert, sie herzukriegen, aber irgendwann stand sie dar und wollte eingetopft werden.
Normalerweise hätte sich eine ebene Betonplatte angeboten, wegen der umliegenden Bebauung wollte ich aber noch etwas Höhe rausschinden (auch für die visuelle Nutzung), daher habe ich sie vermittels Waschbetonpflanzringpodest nochmal ca 25cm 'aufgenordet'. So kann ich im Mai dann noch über dem nächsten Hausdach noch 50 Minuten M104 rauskitzeln! ;)
Im, wenn's mit Hochladen klappt, ersten Bild sehen wir also den zu 5/6 mit Beton gefüllten Pflanzring. Bretter stabilisierten die Säule mitsamt eingedrehten Schrauben (M12 wenn ich mich recht entsinne).
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Im Untergrund sollte sich ja nach der reinen Lehre ein 80x80x80 Betonquader befinden. Stattdessen habe ich optiert für zwei fette Waschbetonplatten in einem Betonguß. Darunter eine 2cm Drainageschicht. Ich höre die Bau- und Betonierpuristen stöhnen: Ohje, langt nie, Frost uswusw. Nun, wir werden sehen.
Im zweiten Bild sehen wir die komplette Säule aus Stahl im schönsten 'Vintage'design und incl. bereits angebrachter Adapterplatte.
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Das Verfahren mit dem Eingießen der Schrauben und späterem Aufschrauben der Säule klappte übrigens hervorragend.
Das Ganze ließ ich mehrere Tage aushärten (vorher natürlich noch die obere Schicht sauber und plan gegossen). Säule aufgeschraubt und fertig (fast :cool:).

Die Säule hörte sich übrigens, mit einem Schraubenschlüssel angeschlagen, wie eine Glocke an. Sicher noch nicht optimal für astronomische Nutzung. Ein Eimer feinster Sand hineingekippt machte aus dem langezogenen 'Dööööööööööööööööööööng' ein kurzes und hartes 'Klök'. Schon besser!
Also konnte nun das Equipment aufgebracht werden, erstmal mit einer Doppelschiene und C8Edge HD und SW 80-600. Übrigens könnte dem einen oder anderen der geneigten Leser hier etwas bekannt vorkommen, praktisch alles auf diesem Bild an Gerät habe ich im schwarzen oder blauen Forum gebraucht gekauft:
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Man sieht hinten auch die beiden Nachbarsfichten (fichten?) die Polaris 'tragen'. Mir dienten sie zum Groben 'alignen' der verschiedenen Optiken. COOL war die winzige Fliege auf der 25m entfernten Fichtenspitze mit dem C8 Edge HD. Junge Junge, das sieht man mal wieder, was diese Optiken so drauf haben. :cool:
Schnell wurden auch bereits die ersten Belichtungen durchgeführt, April hielt ja durchaus die eine oder andere Schönwetterkatastrophe für uns bereit.
Zur Stabilität: Wenn ich mal mit der Faust gegen die Säule schlage, kann ich am PHD2 Monitor einen kleinen Ausschlag erkennen, aber die Nachführung bleibt erhalten. Ich denke das ist so ok.

Der nächste Schritt ist noch nicht abgeschlossen, er war dann doch zu zeitfressend, aber man sieht schon deutlich wie es werden soll. Die rollbare Minihütte!
In den Tagen (- an denen man Krach machen durfte) um Ostern zauberte ich das gute Stück auf der Terrasse. Sie fiel mit einem Grundgerüst von 6x8cm Balken recht stabil aus, der Schwerpunkt bewusst nach unten getrimmt. Sie hat die ersten stärkeren Böen ohne mit der Dachlatte zu zucken bereits überstanden, also durchaus vielversprechender Start.
Fertig bin ich noch nicht, logo, Tür fehlt noch, Dach muss noch anders, gestrichen dann auch noch irgendwann, aber gut Ding muss jetzt Weile haben.
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Auch das Konzept Rolle/'Fahrrinne' ist noch nicht optimal, Steine müssen noch breiter werden und ordentlicher bewegt werden, aber es funktioniert eigentlich schon ganz gut soweit.
Ein paar erste Learnings für Interessierte:
- Wenn Ihr nicht wirklich handwerklich außerordentlich begabt seid, wirklich auch die Details vorplanen.
- auch, speziell bei kleinen Gärten, der Weg sollte durchdacht sein, wo wird gebaut, in welchem Fertigungsgrad wohin transportiert, ist da der Grund eben und trocken, muss man es nochmal kippen, kann man das alleine usw, was ist bei schlechter Witterung (wie letzten Samstag, seufz :eek:
Also, so sieht es aus, ich bin kein begnadeter Handwerker aber trotzdem in Anbetracht des Fertigstellungsgrades recht zufrieden (also geht nicht zu hart mit mir ins Gericht ;), wenn gewünscht kann ich gerne weiter berichten.
Etwas Statistik, verwendet wurden:
- 8 M12 Schrauben, lang
- 453 SPAX Schrauben
- 8 Säcke Beton
- 6 Nachmittage
- UNMENGEN Trinkwasser
- eine Handvoll derber Flüche und aber auch viel Geduld
- Handvoll Heftpflaster
- knapp geschätzt 400 Euro Material incl. einigem neuem Werkzeug, aber ohne Säule.
CS
Andreas
 
Hallo Andreas
Sieht doch schon super aus. Ich denke auch schon länger drüber nach, mir etwas ähnliches in den Garten zu stellen. Daher bin ich gespannt, was Du weiter berichtest.
Wie sind denn die Innenmaße der Hütte?
Wie machst Du das Dach?
Gibt es noch einen Boden?

Viel Erfolg!!!
Gruß
Ulli
 
Hi Ulli,
Danke..
Innenmaße: Da Du nach hinten wegschiebst sind die - buchstäblich - einengenden/beschränkenden Faktoren die jeweils schmalste Stelle. Das ist gegeben durch die Balken vorne. Bei mir ca 65cm in der Breite. In der Tiefe ist es mehr, ca. ein Meter. Die Gesamtbreite ist mit knapp 85cm etwas höher (Außen). Innen kann ich auf einer Querverstrebung bequem sitzen. Richtig lauschig. :giggle:
Höhe - hoch. Über 2m.
Dach - weiß noch nicht, wahrscheinlich seitlich abfallend.
Boden hatte ich nicht vor. Mal sehen wie sich das feuchtigkeitstechnisch entwickelt...
Dach und sauberes und sicheres ABrollen warden auf jeden Fall knifflig.
Wen hier jemand noch, speziell beim Thema Abrollen, noch einen Tipp hat...gerne...
CS
Andreas
 
Hallo,

Interessant, habe ähnliches gerade auch gebaut. Hätte es persönlich nicht so schmal gemacht, dafür die parkposition seitlich gesetzt. Wäre dann auch nicht so hoch geworden. Aber egal wenn man nicht mehr aufbauen muss, sondern gleich loslegen kann. Das hat schon was.

Grüsse Carsten
 
Hi Carsten, mit dem seitlichen Parkpunkt hast Du recht, aber dann waere es auch breiter geworden...und in unserem kleinen Garten wollte ich lieber nach oben raus...Hast Du ein Bild von Deiner Hütte auf Flickr? Sonst kannste ja mal hochladen ;)
CS
Andreas
 
Ach ja, @ Kingpin / Carsten: Wie hast Du das Thema sicheres und geradlieniges Rollen gelöst?
CS
Andreas
 
Moin,

@Rollen, Idee: als Laufschiene 30mm Edelstahlrohr, als Laufrolle Seilrollen?

Schade, daß sowas bei mir im Garten keinen Sinn macht, habe Brillux-Nebel genau über mir....

Link zur Grafik: https://forum.astronomie.de/attachments/p1211006-fc-jpg.99448/
Wohne 300m davon entfernt. Das hier ist aus 1,5km Enfernung...
(oh, nichtmal hier gehostete Bilder werden direkt angezeigt...:cautious:)
 
Hi Okke,
vielen Dank für Deine Idee! An sich genial - ich muss allerdings stolperfallenfrei arbeiten (Kleiner Hausgarten und so). Da ware höchstens ein Straßenbahnschienenähnliches Konzept möglich. :unsure:
CS
Andreas
 
Hast Du ein Bild von Deiner Hütte auf Flickr?
Nein, aber hab heute früh mal eines gemacht ;)

Die Laufschienen habe ich aus Imprägnierten Hart Holz selber gebaut, darauf laufen dann einfache Kunststoff Transportrollen. Für das Gestell habe ich mich entschieden weil ich eine einfach rück-baubare Lösung haben wollte.
Stolperfallenfrei ist das ganze aber nicht wirklich ;)

Grüße
Carsten
 

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Ich habe mich vor 5 Jahren auch für eine mobile Hütte entschieden.
Damit es sich besser in den Garten einfügt habe ich sie als Türmchen mit Pentagon Grundfläche angelegt. Den langjährigen Praxistest hat sie ohne Probleme bestanden.
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Ach ja, habe mich gegen Schienen entschieden aus folgenden Gründen:
Verdrecken sehr schnell
Sind aufwändig

bei der obigen Hütte sind 2 Rollen drehbar gelagert und damit kann ich lenken ;)
 
Moin,

habt Ihr Euch schonmal über eine Wegfliegesicherung Gedanken gemacht? Soll ja nicht heißen "Fliegt der Newton um den Turm, hat es draußen Wirbelsturm" ...

Angesichts der doch teils recht heftigen Wetterlagen in letzter Zeit scheint mit die Standfestigkeit der kleinen Häuschen doch zu hinterfragen, nicht dass bei einem Gewitter oder Sturm dann alles dahin ist.

CS
Jörg
 
Hi Sportsfreunde

Carsten, Stephan: Sehr schön gelöst!

Schienen:

Habe wie erwähnt wegen Sturzgefahr darauf verzichtet, allerdings muss man schon sagen, wenn man mit der ‚Hütte‘ falsch abbiegt und das Ding neben dem vorgesehen Rollstreifen (in meinem Fall jetzt seitlich gelegte Rasenkantensteine aus Beton) verlässt und sich das Ding mit einer Rolle in den Sand/Boden gräbt, das schwitzt man schon das wieder auf die Spur zu kriegen…Also, Schiene hat also auch definitiv Vorteile…Ich habe deswegen auch bewusst NICHT drehbare Rollen, sonst büchst der mir ja sonstwie aus. ‚Meine‘ Rollen geben die Vorzugsrichtung doch wenigstens einigermaßen vor…Die Lösung von Carsten sieht prima aus. Ganz zentral ist übrigens der vorhandene Untergrund...schön planer, ebener BEton oder eher 'hügeliger', minimal abschüssiger Rasen (wie bei mir). Nivellierungsarbeiten sind ganz schön schweißtreibend...

Windschutz: (Jörg)

Tatsächlich habe ich mir sogar vorher sehr viel Gedanken gemacht. Nachdem das Ding jetzt einigermassen fertig ist (Foto reiche ich noch nach), ist es SO SCHWER, dass ich relativ gelassen bin (aber ja, Schwerpunkt, Hebel, große Fläche...) Ich überlege, ein paar Einschlaghülsen (die um einen Gartenzaun anzubringen, die gründen ZIEMLICH tief) daneben einzurammen, dann büchst mir das Ding weder beim Schieben aus und bei heraufziehender Schlechtwetterlage kann ich noch einen Balken reinstellen, der seitliche Kräfte auffängt. Wahrscheinlich ist man damit auch nicht auf der 1000%igen Seiten, aber ich meine, ich kann auch nicht auf den Extremfall auslegen, sonst muss ich halt doch was festes bauen…

CS

Andreas
 
Moin Jörg,

Ab einer gewissen Größe sicherlich relevant, es kommt sicher auch darauf an wie exponiert das ganze steht.
Mein Türmchen beheimatet meine EQ8 und den 10" Newton (der ist allerdings nur in die Hütte gestellt) ist recht klein und hat in 5 Jahren bei keinem Sturm auch nur wesentlich gewackelt.
Dabei ist die Hütte nur bei geschlossener Tür durch die Betonsäule gesichert.

Allerdings steht meine Sternwarte auch nicht auf freiem Feld.

Andreas,

um das Problem mit dem rollen auf Gras zu umgehen habe ich einen breiteren Weg gepflastert.
Ein Freund hat 50cm Platten genommen, allerdings ist seine Rollhütte locker 3x2x2.5m groß!

Viele Grüße,

Stephan
 
Wow, eine Rollhütte mit 3x2x2,5cm ... ein Caravan mit aufgepflanzter Montierung? DAS ware doch mal was! ;)
 
Hi Sportsfreunde
sodele, wollte noch finales Ergebnis einstellen. Naja, ganz final wird es wohl nie sein, wie ein echtes Haus gibt's da bestimmt immer was zum hier schrauben und da streichen...
Also, so siehts jetzt aus:
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Die recht schmalen Pflastersteine drunter habe ich durch quergelegte Rasenkantenstein oder wie die heißen zu zwei Euro noch was das Stück ersetzt. War ziemlich aufwendig die einigermassen waagrecht und stabil zu verlegen, aber na gut, jetzt ist es erledigt.
Sie lässt sich wirklich gut nach hinten wegrollen und steht auch bei Wind wie festgemauert. Was will man mehr.
Mittlerweile hat sie einen ökomäßigen Schutzanstrich auf Ölbasis. Die Tür muss ich irgendwann nochmal einhübschen, aber das kann jetzt dann Weile haben.
Das Dach gefällt mir besonders gut....und nicht nur mir. Hat was von Ritterburg ;)
Letzte Woche hatte ich mal getestet … knapp 10 Minuten vom Sofa "Ach ich könnte ja mal fotografieren" bis 3-Sterne-Alignment abgeschlossen und fertig zum Photonen sammeln. Das hat wirklich was. :):):)

Das Ganze ist übrigens von unten hier offen gehalten und hat auch oben hin einige Ritzen, die aber gut bedacht sind und wirklich nur bei starkem Regen von der Seite oder Pulverschnee was durchlassen sollten. Ich lasse die frühere Plane drauf, aber eben einfach nur knapp drübergeworfen, ohne großes Verschnüren und Festzurren.

Gezuckt habe ich gestern beim Blättern im aktuellen Prospekt eines Discounters: Beutelweise im Angebot zur supergünstigen Preisen was ich zuletzt kiloweise an Winkeln und Schrauben und Bits usw beim BAumarkt des Vertrauen erworben habe. Naja. Was solls.

Was sind Eure Erfahrungen mit BEWOHNERN wie Wespen, Vogelnester was weiß ich? Speziell: Wie habt Ihr es eventuell vermeiden können, dass sie da was einnistet.? Bei mir ist schon wettertechnisch immer ein kleiner Kamineffekt mit Zug (Abtrocknen) eingeplant, eigentlich sollte das einiges Viehzeugs fernhalten.

Also, machts gut
Andreas

Nachtrag: Sehe gerade, mittlerweile gehen die Rasenkantenplatten noch weiter nach hinten, wo jetzt auf dem Bild die Gitter liegen....
 
so, es fehlt noch der krönende Abschluss (wenn es klappt mit Hochladen und dann auch Abspielen)- ein kleiner Zeitraffer vom How-to mit meinem kleinen astronomischen Zentrum im häuslichen Hintergarten als animiertes gif, Admin Xenforo / Stefan war so freundlich mir beim Upload zu helfen (Danke!), erstellt mit meinem Handy und der App LAPSE IT und später ver-gif-t mit Instagiffer, beides von mir selten benutzte aber recht hilfreiche/ansprechende SW. Hoffe es macht Euch ähnlich viel Freude wie mir :giggle:

Hier ist der 'First GLIDE' :giggle::love::whistle:

CS
Andreas

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Moin,

und das Teil bleibt bei Sturm stehen?

Die Frage stelle ich mir schon die ganze Zeit, denn die Idee an sich finde ich sehr gut.

CS
Jörg
 
Hi Jörg,
fetten Sturm hatten wir noch nicht, starke Böen schon, hat nicht mit der Dachlatte gezuckt. Ich habe unten im Rahmen noch ein paar fette Steine liegen, die drücken den Schwerpunkt weiter nach unten und das Ding ist ziemlich schwer - würde mal schätzen 150kg? Wenn wirklich Sturmwarnung ist würde ich ggfs mit ein paar Einschlaghülsen nachhelfen.
Wenn gewünscht kann ich gerne weiter berichten.. vielleicht dann auch mal die ersten Bilder... Mein Tipp auf 1st fail: Die kleinen Rädchen "bis 50kg" werden bestimmt als erste ersetzt werden müssen. :geek:
CS
Andreas
 
Hallo

ist auf jeden Fall spannend! Ich hätte auch an ein paar Bodenanker gedacht, vielleicht per Haken und Seilen abgespannt oder mit Haken am unteren Ende der Eckpfosten, die sich in der Ruheposition irgendwo festhalten können. Man ist ja nicht immer da wenns losgeht und kann manuell eingreifen.

CS
Jörg
 
Fürs WE ist Unwetter angesagt und ich bin nicht da...werde ggfs berichten....:cool:
CS
Andreas
 
Hi Sportsfreunde,
ich hatte ja versprochen nochmal Feedback zu geben wie das Gebilde 'im Wind liegt'. In Beaufort kann ich es nicht benennen, aber es sind mittlerweile doch so einige Stürme durchgezogen und die Hütte hat nicht mit der Dachlatte gezuckt. Wie gesagt, dass Ding wiegt geschätzt bestimmt 150 kg. Und wenn Wind droht habe ich unten in den Rahmen noch ein paar Pflastersteine rein.
Die Provisorien sind bislang noch bestehen geblieben (Tür), zum Winter muss ich da sicher spätestens nochmal Hand anlegen. Da im Parallelthread gerade die Frage nach Feuchtigkeit u Co war: Ich stelle, trotz oder gerade, wegen nach vorne (Tür) relativ offenen Baus keine Feuchtigkeitsbildung fest. Im Herbst und Winter stellt sich die Frage sicher nochmal anders. Eventuell muss dann doch von unten etwas abgeschlossen werden - werde ich beobachten. Eine zur Umgebung deutlich erhöhte Temperatur kann ich übrigens nicht feststellen. Was sich bislang bewährt ist die Kombi aus Schutzbehausung plus Plane für alle Fälle.
Mittlerweile dürfte ich das C8 Edge HD bestimmt schon mit kleineren Unterbrechungen über zwei Jahre draußen haben, davon die die ersten 1,5 Jahre ohne Schutzbau, nur Stativ + Planen. Ich stelle keine Beeinträchtigung fest (außer Wespennestern im Anfangsstadium und Pollen-un-mengen, gestern erst wieder 'geschrubbt').

Ich fasse für mich zusammen, dass der Aufwand sich gelohnt hat. Wenn man die Parkposition für die Monti nutzt ist man wirklich in Windeseile 'betriebsbereit'. Und wenn es flutscht- ab ins Warme (oder jetzt: Rein ins Kühle ;-) und die Technik belichtet fröhlich.
CS
Andreas
 
Hallo zusammen,

interessante Berichte.
Ich stand vor ähnlichen Problemen, nachdem ich an unserem neuen, in Arbeit befindlichen Domizil aus Platzgründen keine Astro- oder Rolldachhütte mehr aufbauen kann. Also habe ich überlegt, wie ich mit einem rollbaren Observatorium, mit welchem ich ohne Umrüsten Aufnahmen von Milchstraßen Aufnahmen bis zu kleineren Nebeln oder Galaxien produzieren kann, künftig Astrofotografie betreibe.

Heraus gekommen ist nun mein fahrbares Setup, welches in einem Vorraum der Garage geschützt stehen wird und bei Bedarf über eine Rampe auf einen festen Platz auf der Terrasse gefahren wird. Im Winter werden die paar Meter schneefrei gehalten. Strom- und Lan-Kabel sind dort vorhanden und die Aufnahmeposition ist exakt eingenordet. Stecker anschließen und weiter geht es im Haus. Leider dauert es noch etwas, bis das Ganze in der Praxis zum Einsatz kommt.

CS *entfernt*

Setup

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Andreas,
interessanter Beitrag und auch die anderen Lösung sind sehr schön.
Eine Frage zur Konstruktion: Da ja vorne komplett und unten auch offen ist ( also ohne die Tür zu berücksichtigen) hat die Hütte ein Profil wie ein U. Wie macht man da die Versteiffung, damit die Seitenteile halten?
Eine Frage zu Alternativen: Welchen Vorteil hat Deine Rollhütte, gegenüber einer, die an der Säule fest ist und z.B. wie eine Käseglocke nach oben weggenommen wird.
 
Hallo Andreas,

So einen Schutzhütte ist definitiv besser als eine Lösung mit Planen. Im Sauerland stehen bei uns zwei Säulen in einer Hütte (ca. 4 x 2.5m Grundfläche, Rolldachkonstruktion). Wenn es stürmt kommen enorme Kräfte auf, die versuchen das Dach anzuheben. Es wiegt geschätzt 150kg oder mehr. Aber das Gewicht allein reicht nicht um dem Wind zu trotzen. Da wird zusätzlich gesichert. Wind ist nicht zu unterschätzen. Je grösser die Fläcen, desto problematischer wirds. Ich würde mehr absichern.

Wespen bauen regelmäßig in der Hütte. Ameisen oder andere Völker waren in 30 Jahren noch nicht zu Gast.

Nächstes Jahr will ich bei uns im Garten in Dortmund noch was ähnliches aufbauen, wie Du. Allerdings dachte ich daran nur die Montierung aufzusetzen und Optiken im Haus zu lagern. So kann das Baumass reduziert werden.

Gruss Dirk
 
Hallo Carsten und Dirk
@Carsten: Das Profil von oben betrachtet ist tatsächlich kein U sondern ein A, nur kein spitzes...;) Will meinen: Da ist ca 70 cm von der Rückwand entfernt auf Bodenhöhe und auf Sitzhöhe auch nochmal ein Balken, der schlägt dann quasi an der Säule bei Nichtbetrieb an, ist dann im Winter vielleicht auch eine windgeschützte 'Arbeitsecke' zum Draufsetzen im Häuschen, alles noch querverstrebt mit diagonalen Zwischenbalken. Der Kauf einer ordentlichen Zug- Kapp- und Gehrungssäge war hier der Booster... Die Käseglockefrage habe ich glaube ich nicht ganz verstanden. Für mich hat die geringe Gartengröße den Ausschlag zu einer sehr kleinen und damit automatisch mobilen Lösung gegeben.
@Dirk: Danke für die Hinweise. Jepp, wenn Du mich gefragt hättest, wo ich eventuell noch Restsorgen hätte, dann ware es definitiv im Fall eines starken Sturm das wegfliegende Dach, nicht große Sorge, aber eben auch nicht nicht vorhanden...
Das mit im Haus Lagern habe ich nur kurz überlegt. Für mich war quasi das plug-and-play der Kernmotivator. Nicht mehr dieses elende Aufbauen und tarieren u Co. Aber natürlich bist Du auch ohne Optik eingenordet und mit entsprechenden Markierungen... Und bei Lichte betrachtet gibt es noch mehr Luft noch oben in Sachen plug and play, Stichwort Verkabelung, STrom... Muss wohl jeder seine indiviuelle ABwägung treffen...poste mal Deine Lösung wenn Du sie hast!
CS
Andreas
 
Sodele, ein erstes Ergebnis mit neuem Equipment und neuer Kamera / Filterwheel.
Seit ein paar Wochen habe ich 1600mm-er und ZWO 8er 1,25" FW.

Hier also NGC6888
ca. 20 x 2,4min rein H Alpha
1600mm sw cooled - 9°C
Gain 300, kein Binning
Skywatcher Quattro 200/800
AZ EQ6 auf oben beschriebener Säule
REIN LIGHTS, keine Darks, Flats, Bias,
ROHSTACK aus knapp 20 Bildern, reduziert in Paint auf kleineres Format.
Und ich war ziemlich geflashed als ich das Ergebnis sah! Hatte ich schon mal vor 1,5 jahren in meinen Anfängen mit HEQ5 / 6Zoll f5 Newton und Idas Lpas gemacht und der war nicht ansatzweise so strukturiert!
Sagt mir: Da geht noch mehr...
Mir fällt auf dass die Spikes unten links nicht 'klassisch' sind, ich sehe sechs Strahlen... und eine leicht Verkippung? unten links sehe ich auch. Vielleicht hängt das zusammen.

Nächste Schritte...auch noch OIII und S ergänzen, Bias, Flats, Darks. Und in mittlerer Zukunft (Winter) mal mit EBV näher beschäftigen.
CS
Andreas
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Ja Klasse. Dann heisst es jetzt die Früchte der Arbeit einfahren und die neue Hardware ausreizen.

Viel Erfolg dabei.
Dirk
 
Hallo zusammen!
Ich bin gerade erst zu Euch gestoßen, ich finde es ist ne ziemlich gute Lösung für einen
kleinen Garten , und handwerklich gut umgesetzt.
Ich habe letztes Jahr wieder den Einstieg in die Astronomie gewagt , und habe dann auch
nach einer stationären Lösung in unserem Garten gesucht .
Ich bin bei Pinterest.de auf eine sehr interessante und relativ kostengünstige Umsetzung einer
Rolldachhütte gestoßen.
Die habe ich dann nachgebaut , und auf meine Bedürfnisse dementsprechend umgestaltet.
Das nannte sich linnhe2.free-online.co.uk.
Wenn Interesse besteht kann ich ja mal einen neuen Thread aufmachen und über den Bau berichten.
Viele Grüße Roland
 
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