Test ADK von Greatstar

praktikant

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Hallo,

ich habe vor kurzem einen neuen Korrektor gegen die atmosphärische Dispersion bekommen. Es ist wieder einmal ein nicht alltägliches Produkt von der (China) Stange sondern eine deutsches Produkt, das in Kleinserie hergestellt wird. Die Federführung und den Vertrieb übernimmt Steffen Noak. Soviel zur Werbung.

Die Frage warum man einen ADC/ADK braucht sollte im Forum schon hinlänglich beantwortet sein. Ich hatte zunächst einen günstigen ADC von der Stange, der aber einige Einschränkungen hat. Die einfachen ADC für wenige hundert Euro mit nur 2 Keilplatten führen durch den Bildversatz zusätzliche optische Fehler ein. Systeme mit 4 Keilplatten als 2 Prismen gibt es von Greatstar und Gutekunst.
Es macht für mich wenig Sinn, an einen Refraktor mit 98 Prozent Strehl Zubehör zu hängen, dass dann 5-10 Prozent wegnimmt. Meine Imagetrain nach dem Teleskop ist daher ebenso hochwertig wie meine Optiken. (6 Zoll LZOS und 4 Zoll AOM FLT) und besteht aus dem ADC, den Anschlüssen, T2 Schnellwechsler, Baader T2 BBHS Spiegel, und Clicklock 1,25 Zoll. Dazu kommt ggf. noch eine Zeiss Barlow oder ein 1,8x Glaswegkorrektor und ein Zeiss Großfeldbinokularansatz.

Nun das wesentliche, der Test am Stern und am Planeten: An Vega, die gerade nahe dem Zenith steht, kann man sich gut ein Bild machen, wie das Sternbild als Referenz aussehen soll. Wenn man dann einen Horizontnahen Stern einstellt, sieht man die typische Athmosphärendispersion als Farbverschiebung, die Ränder werden rot bzw. blau eingefärbt. Der ADC wird nun mittels der einzelnen Stellschraube am Horizont ausgerichtet. Das geschieht durch verschieben entlang der Prismen durch drücken des Handhebels. Anschließen wird durch Drehen des Einstellknopfes die Dispersion ausgeglichen. Diese Einstellmöglichkeit ist notwendig, da der Dispersionsfehler von der Entfernung des Objektes zum Zenit abhängt. Die Dispersion ist im Zenit bei Null, am Horizont maximal.
Der ADC arbeitet ab f10 optimal. Praktisch hat sich gezeigt, dass der AOM 105/1000 ohne Barlow voll korrigiert wird, selbst beim aktuellen tiefen Stand von Jupiter und Saturn. Am LZOS 152/1200 reicht die Korrektur nicht ganz aus um die Farbverschiebung an Jupiter und Saturn voll auszugleichen. Hier kommt noch die Zeiss Barlow dazu, mit der die volle Korrektur erreicht wird. Beim Binokularansatz wird ohnehin ein Glaswegkorrektor mit 1,8 facher Vergrößerung benötigt, auch damit wird der Dispersionsfehler vollständig korrigiert.
Die optische Qualität des Greatstar ADC ist hervorragend (Herstellerangabe besser Lambda/20), die Verarbeitung ebenso. Durch die 4 Keilplatten in 2 Prismen ist die Anwendung auch sehr viel einfacher als mit einfachen ADCs, da ja kein Bildversatz erzeugt wird. Das Bild ist bis zum Rand scharf. Der optische Durchlass von 17mm ist für Okulare mit kurzen und mittleren Brennweiten ausreichend. Die größte Feldblende, die ich bisher versucht habe, hatten APM HiFw bei 12,5mm und 84° SGF. Das ging am Bino ohne sichtbare Abschattung. Der optische Weg beträgt 38mm, das ist bei meinen Refraktoren kein Problem. Die Anschlüsse sind beidseitig T2, einmal männlich, einmal weiblich so dass sich der ADC einfach in gängige Systeme integrieren lässt.

Alles in Allem ein schönes Produkt, dass ich für visuelle Beobachtung uneingeschränkt empfehlen kann. Es passt auch sehr gut zu meinen Optiken, allen voran dem AOM FLT, der ja auch ein Kleinserienprodukt aus heimischen Gefilden ist.
Noch ein Wort zum Preis... der Greatstar ADC ist viel günstiger als der von Gutekunst, hat aber einen kleineren optischen Durchlass. Er ist viel teurer als die einfachen ADCs aber auch wesentlich besser.
Mal als Hausnummer: Meine beschriebene 4 Zoll Imagetrain kostet so 6K€. Man muss sich nun Selbst die Frage stellen, ob einem die letzten paar Prozent das Geld wert ist. Mir schon und ich mag solche feinen Produkte abseits des Massenmarktes von Astroamateuren für Astroamateure.

CS Alex
 

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Hallo Alex,

genau das ist bei mir das Problem. Ich finde den Backfokus bei den meisten Refraktoren viel zu gering. Ich habe bei meinem den OAZ schon modifiziert, damit ich mit dem 2" ZS + Filterrad überhaupt in den Fokus komme. Je nach Okular das ich verwende habe ich einen Auszug zwischen 10 bis 30mm, wo soll ich da noch 38mm intrafokal zusätzlich hernehmen?

Gruß Uwe
 
Hallo Uwe,

z.b. die Zeiss oder auch die Hyperion Barlow verlagert den Fokus deutlich weiter raus, als es notwendig wäre um die 38mm auszugleichen. Für hochauflösende Planetenfotos wäre ein FFC auch ein Möglichkeit.
Mit einem 2 Zoll ZS komme ich auch nicht in den Fokus, mit dem T2 Spiegel schon.

cs Alex
 
Hallo Alex,

es widerstrebt mir ein wenig, eine Barlow zu kaufen da ich schon die Televue Powermate 2" 2-fach besitze. Die ist telezentrisch und verschiebt den Fokus nicht.
Jetzt könnt man natürlich sagen, die 110,-€ für die Hyperion Barlow spielen beim Preis dieses ADC keine große Rolle. Bleibt die Frage der optischen Qualität, ob sich die an meinem Leicazoom nicht verschlechtert?

Gruß Uwe
 
Hallo Uwe,

wenn du qualitätsbedenken bezüglich der Baader Barlow hast, gibt's noch die Baader/Zeiss T2 Barlow oder den Baader FFC.
Das sollen ja die beiden besten Barlows der Welt sein. Ich kann von der Zeiss T2 Barlow sagen, dass sie sehr gut mit dem ADC und Televue Delos und Baader Hyperions harmoniert.
Ansonsten haben die Baader T2 Spiegel einen sehr kurzen optischen Weg, das sollte eigentlich auch ausreichen wenn es nur darum geht. Die Korrektur ist aber bei 6"f8 schon nicht mehr ganz so gut wie bei 4"f10.
Aktuell verwende ich den ADK am 6 Zöller mit einem 1.8xGWK und dem Binokularansatz, das ergibt f14.4. Am 4 Zoll verwende ich den GWK ohne Barlow im System wie auf den Bildern ersichtlich.

cs Alex
 
1430€ nur um die bißchen Farbränder wegzubekommen? Naja, wers braucht.
Mit meinem Pentax XW 5mm habe ich die gleiche Funktion, wobei der Zugewinn an Details gegen Null geht. Gegen die ganzen Seeingturbulenzen knapp über dem Horizont kann auch so ein Korrektor nicht wirklich was rausreißen.
 
1430€ nur um die bißchen Farbränder wegzubekommen? Naja, wers braucht.
Also, ich benutze zurzeit einen Omegon ADC, und der bringt beim jetzigen Tiefstand von Jupiter und Saturn durch den Esprit 150 mit Mk. V - Bino erheblich an Bildqualität. Die Farbe, die da überall verschmiert ist, verringert nämlich auch den Kontrast. Ebenso erkenne ich am hoch stehenden Mars den durch den Billig-ADK (Keilprismen) eingeführten Bildfehler. Es ist also klar, dass die Verbesserung, die ich mit dem Omegon-ADC vor allem am Jupiter sehe, nicht die höchstmögliche Verbesserung ist. Man kennt das ja: für die letzten 10% muss man 10x mehr bezahlen, als wenn man mit 90% zufrieden ist. Nötig ist das nicht, aber es ist auch nicht nötig, überhaupt durch einen Apo die Planeten zu beobachten. Das geht auch mit einem 8" Newton.

Wie ja Alex schon im Ausgangsbeitrag schreibt: Man muss die Anschaffungskosten doch in Relation zum Gesamtpreis der benutzten Ausrüstung sehen. Ein Mk. V-Binoansatz mit zwei Docter 12.5, Zeiss-Zenitprisma und GWK liegt im Listenpreis wesentlich höher als der Greatstar ADK, vom 6"-Apo selbst plus Montierung und Säule mal ganz zu schweigen.
 
Ich habe zur letzten Marsopposition auf einem Teleskoptreffen durch einen ölgefügten 7 Zoll APO mit dem Gutekunst ADK schauen dürfen, da hab ich mir gedacht, sowas „brauch“ ich auch. Will ich vielmehr.
Und ich finde Kleinserienprodukte wie den ADK, die AOM Apos, früher die Binoptic Binos oder die vielen guten Dobson deren Erbauer sie auch selbst nutzen haben einfach Charme.
Wie langweilig wäre doch die Astroszene wenn es nur rein rational entscheidende Käufer gäbe. Die Eigentümer von Skywatcher würde das bestimmt freuen, sonst aber wohl kaum Jemanden. Wahrscheinlich nicht mal die, denn sonst würden sie ja auch nur noch 8 Zoll Dobsons und Fotos vom HST verkaufen.

cs Alex
 
:cool::y: ...meiner hat Seriennummer 10 und ist ebenfalls noch jungfräulich. Bis ich zum Testen komme, schreibst Du sicher schon, was Du von ihm hältst. Ich hoffe, er hat sich ausgezahlt! :eek:

lg
Niki
 
So, ich habe heute pro forma das 1st light mit dem Greatstar ADK gehabt. Ziele waren Jupiter und Saturn. Das Seeing war absolut katastrophal; deswegen kann ich hier nicht von großartigen Detailwahrnehmungen berichten. Insoweit kann ich auch noch keinen Vergleich zu meinem Omegon-ADK ziehen. Allerdings möchte ich hier schon jetzt von einem Negativerlebnis berichten, damit andere es vielleicht vermeiden können. Ich habe schweres Equipment am Auszug. Es waren in der Reihenfolge verbaut: T2-Verlängerung, 2,6 GWK, GreatStar ADK, Baader Zeiss Prisma, Baader Mk. V - Bino, Morpheus-Okulare 17,5. Wegen des Tiefstands der Planeten hatte ich den Binoansatz seitlich geschwenkt, um bequem im Sitzen hineinschauen zu können. Durch sein Gewicht entstand Drehmoment, das die T2-Gewindeverschraubungen fester anzog. Beim Auseinanderschrauben des Image-Trains löste sich statt der Verschraubung ADK/Adapter die Verschraubung im ADK selbst. Es war nicht möglich, den Adapter mit bloßer Hand von dem ADK-Teil wieder abzuschrauben. Nur weil ich ein starres Drehfutter habe, in das ich die Teile einspannen konnte, war es möglich, diese zerstörungsfrei wieder zu trennen. Leute ohne derartige Ausrüstung haben keine Chance. Deswegen: Obacht, dass sich der ADK nicht zu fest in Adapter schraubt, oder es entsteht der Bedarf an teurer Ausrüstung, bzw. man muss die Teile z.B. an Steffen Noack zurückschicken, damit er sie zerstörungsfrei trennt. CS SteVe
 
Leute ohne derartige Ausrüstung haben keine Chance. Deswegen: Obacht, dass sich der ADK nicht zu fest in Adapter schraubt, oder es entsteht der Bedarf an teurer Ausrüstung, bzw. man muss die Teile z.B. an Steffen Noack zurückschicken, damit er sie zerstörungsfrei trennt.

:oops: Ohh... guter Hinweis... vielleicht sollte man eine schmale Verlängerung dranschrauben, die man ihrerseits am ADC belassen kann und der auf der anderen Seite eventuell leichter trennbar ist? Oder wir fragen Steffen, ob er eine Lösung hat? Generell kann das ja bei allen unseren Verschraubungen passieren, denke ich, die Reibkräfte bei festem Anzug sind dann schon sehr groß... oder man silikonisiert das Gewinde. :eek:

lg
Niki
 
Oh ja da muss man wohl aufpassen. Ich habe den 1,8x Refraktor GWK von Baader direkt am ADK verschraubt, das hat ganz gut funktioniert und lässt sich auch gut wieder trennen. Leider ist das Drehmoment mit schweren Okularen und dem Bino aber so groß, dass der 2,5 Zoll OAZ vom AOM sich schnell mal verdreht. Beim 3,5 Zoll FT passiert das zwar nicht, aber dafür muss ich aufpassen, dass sich die Montierung nicht verstellt, wenn ich beim Lösen der Verbindung oder beim Rausnehmen aus der Hülse verkante. Die AZEQ6 tut sich mit dem 6 Zoll APO doch recht schwer, vor Allem wegen dem langen Hebel insbesondere beim Lastwechsel.
Nicht unbedingt wegen dem ADK, aber allgemein wird das Zubehör hinter dem OAZ irgendwie immer schwerer. Ich muss mal über ein leichteres Bino und leichtere Okulare nachdenken...das neue Maxbright und Delites vielleicht.

CS Alex
 
Hallo zusammen,

wenn ein Adapter am Rand genug Überstand hat, dann bohre ich immer 2 kleine Löcher hinein für einen Stirnloch - Stiftschlüssel. Hat mir schon manchmal geholfen.

Gruß Uwe
 
Hallo Zusammen,

ich wußte gar nicht, das es hier eine Diskusion über meinen ADK gibt. Das freut mich ungemein.

Das mit dem festsitzenden Gewinde ist natürlich ärgerlich und sollte nicht passieren. Aber ich kann versichern, das ich meine Gewinde mit allergrößter Sorgfalt fertige. Das Problem ist, das nach dem Eloxieren die Gewinde völlig trocken und fettrei sind. Da können die Toleranzen noch so groß sein, gerade bei Alu, wenn fest dann fest. Nur gut das Du das unter Einsatz von Technik wieder lösen konntest. Es ist übrigens Grundsätzlich sinnvoll, Gewinde vor Gebrauch ein wenig zu fetten. Da kann man eigentlich jede Art von Fett nehmen, aber bloß keine Butter o.ä. Das wird ranzig.

Im übrigen, scheut euch nicht bei Problemen mich zu kontaktieren. Es gibt für alles eine Lösung :)

Beste Grüße,
Steffen
 
Gestern habe ich mit o.g. Ausrüstung (6"-Apo usw. plus Greatstar) Jupiter beobachtet. Das Seeing war zur Abwechslung und erstmals nach Greatstar-Kauf nahezu perfekt. Deswegen kann ich mich jetzt definitiv zu dessen Qualität äußern: superb. Damit war die Erkennbarkeit der weißen Ovale und anderer low contrast-Details wirklich besser als in den billigen Keilplatten-Teilen. Die Farben kamen wirklich super rüber, gerade der Kontrast dunkelbraun/gelb, der gerade im NEB zu sehen ist. Jupiter stand bei der Beobachtung bis zu 18° tief.
 
Wir hatten gestern die Gelegenheit die neueste Version Uv zu testen, kosten laut Steffen 1600 Brutto. > perfekt, kein Shifting, keine Veränderung der sphärischen oder chromatischen Korrektur, deutlich geringerer Backfokus notwendig als beim Gutkunst.
Der Gutekunst bleibt führend weil such perfekt, größerer Durchmesser, Interf. Protokoll, Schlicht perfekt , aber su h deutlich teurer.

Der von Steffen zu nur 1600 steht visuell nichts nach. Wir hatten gestern Seeing 10 von 10 Haben Jupiter und Saturn im perfekten Takahashi TOA 130 von Space Instruments auf dem HTT bei ü er 500 Fach getestet .

Wir waren alle begeistert . Optisch , visuell geht es besser nicht als im Gutekunst und Greatstar, beide sind um Welten besser als jene für kleines Geld
 
zu bestellen nur beim Steffen oder gibts den auch bei euch?
Ist irgendwann eine Variante mit mehr als nur 17mm Durchlass geplant?

LG
Olli
 
Das Seeing war 10/10 , Saturn ist sehr Kontrastreich und vertrug tatsächlich gleich diese Vergrößerung. Bei Jupiter nicht , aber die Jupitermonde schon , die standen wie 3 D Kugeln im Raum, ohne zu tanzen !

Nach dieser Vorführung werden wir diesen ADC nun anbieten , ja .
Die Herstellung erfolgt zu 100 % in Deutschland so Steffen. Das ist eine große Investition mit langer Entwicklungsarbeit. Wenn er merkt das lohnt sich, wird er vielleicht auch mal nen größeren fertigen
 
Hi ich hab mich schon gewundert, warum es einige Reaktionen zu diesem alten Thread gibt.

Ich habe ja die erste Version des ADK und bin immer noch sehr zufrieden. Am 10“ Planeten optimierten Newton hatte ich den ADK mit der APM/Düring Barlow im Einsatz. Das ist eine sehr empfehlenswerte Kombination für Newtons.

Zusätzlich zu den schon sehr guten LZOS und AOM habe ich auch noch den TOA aus der Sammlung von Wolfgang Rohr mit fast perfekten Werten. Auch hier kostet der ADK keine Schärfe und verbessert den Kontrast an tief stehenden Objekten erheblich.
Interessant ist auch der side by side Vergleich TOA und FLT Bino. Am Bino kann ich den ADK mangels Backfokus nicht einsetzen und ich hab ja auch nur einen davon. An Jupiter lässt sich gerade gut sehen wie sich die Athmosphärendispersion auswirkt.Bei gutem Seeing und bis etwa 45 Grad hat der TOA 130 monokular mit ADK die Nase vorn, erst wenn Jupiter höher kommt, kann das Bino mithalten. Durch die beiden getrennten Tuben hat das Bino Seeingvorteile, dafür aber eben mit Farbverschiebung. Mit Binokularansatz am TOA steigt die Detailwahrnehmung noch mal an, dafür führt das viele zusätzliche Glas zu etwas mehr Streulicht. Am hoch stehenden Epsilon Lyrae ist das Bino dann teilweise im Vorteil. Je besser das Seeing, desto geringer ist der Vorteil des Binos.

Hier „konkurieren“ also zwei Effekte miteinander. Das Bino aus zwei Tuben 4“f9,5 hat eine etwas bessere Schärfentiefe und den Seeingvorteil, der TOA 130f7,7 mehr Öffnung und mit dem ADK die Korrekturmöglichkeit. Der Binokularansatz (Baader GF+1,8x GWK) führt etwas Streulicht ein. Sowohl beim Binoteleskop als auch beim Binokularansatz verbessert sich durch beidäugiges Sehen die Detailwahrnehmung.

Die beschriebenen Effekte sind dabei tatsächlich sehr auffällig und nicht nur die letzten kleine Feinheiten. Daher zeigen mir diese Beobachtungen, dass gutes Zubehör einen entscheidenden Unterschied macht.
Es kommt eben auf die gesamte Imagetrain an. Ich finde es umso unverständlicher, dass bei den Hauptoptiken um jedes Zehntelprozent Strehl gefeilscht wird, aber beim Zubehör interessiert es weit weniger. Wäre mal interessant wenn Jemand mit den nötigen Equipment beispielhaft auch Okulare, Zenitspiegel und Korrektoren vermessen würde. Ist mir klar, dass sich das außer vielleicht bei Gutekunst kommerziell nicht rechnet, aber interessant wäre es.
cs Alex
 
Bin da zu 100% bei dir. Jeder Teil der Kette sollte gleichrangig betrachtet werden.
Zenithspiegel, Korrektoren, Filter, Okulare, Binos, alles hat seinen Einfluss.
Es gibt jedenfalls eine Seite, wo jemand die Schärfeleistund vieler Okulare beziffert hat, er legt aber Wet darauf, dass das keine Absolutwerte sind, sondern Schätzwerte, die als relative Vergleiche der Okulare zueinander gedacht sind.
Die aktuelle Tabelle mit etwas mehr Details ist im unteren Drittel der Seite zu finden
Ich kann viele dieser Werte aus meiner persönlichen Sammlung durchaus bestätigen, nur ganz wenige würde icg etwas anders beziffern.
Auch zu Zenithspiegeln finden sich durchaus tiefergehende reviews und Tests, zT sogar Strehlwertmessungen.

LG
Olli
 
Moin zusammen,

ich verwende derzeit auch einen einfachen ADC und liebäugle mit was besserem.
Nun gibt es den Greatstar, Gutekunst und Pierro Astro ADCs, welche ich als nächsten Schritt ansehe. Die Preise sind jedoch stark unterschiedlich.

Welche Unterschiede gibt es zwischen diesen Modellen bezüglich Benutzbarkeit und optische Qualität?

Viele Grüße,

Stephan
 
Die einfachen ADC für wenige hundert Euro mit nur 2 Keilplatten führen durch den Bildversatz zusätzliche optische Fehler ein. Systeme mit 4 Keilplatten als 2 Prismen gibt es von Greatstar und Gutekunst.

Die Gutekunst ADK haben einen größeren optischen Durchlass und kommen mit einem Testbericht. Dafür sind sie teurer u d haben einen längeren optischen Weg.
Die optische Qualität des Greatstar ADC ist hervorragend (Herstellerangabe besser Lambda/20), die Verarbeitung ebenso. Durch die 4 Keilplatten in 2 Prismen ist die Anwendung auch sehr viel einfacher als mit einfachen ADCs, da ja kein Bildversatz erzeugt wird. Das Bild ist bis zum Rand scharf. Der optische Durchlass von 17mm ist für Okulare mit kurzen und mittleren Brennweiten ausreichend. Die größte Feldblende, die ich bisher versucht habe, hatten APM HiFw bei 12,5mm und 84° SGF. Das ging am Bino ohne sichtbare Abschattung. Der optische Weg beträgt 38mm, das ist bei meinen Refraktoren kein Problem.
 
Hallo Praktikant,

Danke für die schnelle Antwort!
Der größere Durchlass des Gutekunst ist für mich erstmal zweitranging und der Preis doch zu hoch. Der ADC von Pierro Astro scheint jedoch ein ähnliches Prinzip zu haben, und das Bild verschiebt sich ebenfalls nicht. Leider ist er derzeit nicht verfügbar.
Mein einfacher Omegon funktioniert zwar, aber er scheint einen leichten Astigmatismus einzuführen, vermutlich Bauartbedingt? Dies sollte ja bei den Modellen mit den verkitteten Keilplatten kein Problem sein. Ist diese Annahme korrekt ?

Außerdem finde ich die Bedienung mit den beiden Hebeln etwas unpraktisch.

Die Frage, die mich besonders interessiert, sind die Unterschiede zwischen dem Great Star und dem Pierro Astro.

Wie sieht es bei der Beobachtung mit Bino aus, hier müsste die Verstellung ja extrem feinfühlig sein aufgrund des großen Abstandes zur Fokalebene.

Viele Grüße,

Stephan
 
Danke Olli, das wusste ich nicht. Das erklärt dann ja den Unterschied und der Pierro wäre nur besser in der Handhabung gegenüber den einfachsten Modellen.
Danke für die Aufklärung!

Stephan
 
Hallo zusammen,

ich habe den ADK auch ganz neu und experimentiere gerade, wie ich ihn am besten in meinen "Image-Train" integriere.

Spielt es eigentlich eine Rolle, wie herum ich den ADK montiere? Mit dem T2 Innengewinde zum Teleskop oder mit dem T2 Außengewinde zum Teleskop? Bei der Suche im Internet finde ich Bilder, die beides zeigen. Hier z.B. Pic du Midi mit dem Außengewinde zum Teleskop und Innengewinde zur Kamera (Foto ADK Pic du Midi). Die Bilder hier im ersten Beitrag zeigen es genau anders herum. Man kann es an der Schriftrichtung erkennen.

Ich hab ihn jetzt auch mit dem Innengewinde zum Teleskop montiert, die Tests stehen aber noch aus... Danke.

Gruß, Frank
 
Hallo Zusammen,

ich wußte gar nicht, das es hier eine Diskusion über meinen ADK gibt. Das freut mich ungemein.

Das mit dem festsitzenden Gewinde ist natürlich ärgerlich und sollte nicht passieren. Aber ich kann versichern, das ich meine Gewinde mit allergrößter Sorgfalt fertige. Das Problem ist, das nach dem Eloxieren die Gewinde völlig trocken und fettrei sind. Da können die Toleranzen noch so groß sein, gerade bei Alu, wenn fest dann fest. Nur gut das Du das unter Einsatz von Technik wieder lösen konntest. Es ist übrigens Grundsätzlich sinnvoll, Gewinde vor Gebrauch ein wenig zu fetten. Da kann man eigentlich jede Art von Fett nehmen, aber bloß keine Butter o.ä. Das wird ranzig.

Im übrigen, scheut euch nicht bei Problemen mich zu kontaktieren. Es gibt für alles eine Lösung :)

Beste Grüße,
Steffen
Vielleicht hätte man den ADK gegen auseinanderschrauben sichern sollen?
Mit einer Made quer? Oder Kanadabalsam der nur bei Wärme wieder aufschrauben ermöglicht?
Da bist nicht allein, meine Asi Planetenkameras haben die Krankheit auch.

Gruß Frank
 
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