UNISTELLAR

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P_E_T_E_R

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Ein neues elektronisches Spielzeug mit Hypefaktor für Partynerds:

UNISTELLAR Enhanced Vision Telescope

LIGHT AMPLIFICATION: Turn Light Amplification on and the system will use its low-light sensor to accumulate light through a series of short exposures. The resulting image is projected into the eyepiece as the accumulation occurs, which means that once you start Light Amplification, you’ll see something, but the object will keep improving with time.

Depending on observing conditions (light pollution, moon phase, weather, etc…) and the objects you are pointing at, it can take from a few seconds to several tens of seconds for you to start seeing the beautiful colors and shapes of galaxies and nebulae normally invisible directly through the eyepiece of a regular or even a high-end telescope.


Im Okular ist also ein akkumulativer Sensor und ein Display eingebaut. Über die Optik wird nichts gesagt, vermutlich ist es ein Maksutov mit seitlichem Einblick über einen Umlenkspiegel. Im Grunde also ein ähnliches Prinzip wie in manchen Volkssternwarten, wo das von einem Bildsensor aufgezeichnete Objekt quasi live auf einem externen Monitor betrachtet werden kann, wobei hier der Display im Okular steckt. Zusätzlich können wohl auch noch Positionsdaten und Objektbeschreibungen eingeblendet werden:

FIELD RECOGNITION: Our system instantly recognizes objects in your field of view by comparing them to exhaustive databases of tens of millions of stars. It can then display names and information about what you’re observing (size, distance to Earth, etc.). Field Recognition also means that our automated tracking and pointing systems are super accurate.

phys.org

www.space.com

Astrotreff (Blaues Forum)

 
Hallo!

Das wäre schonmal das ideale Nonplusultra-Sucherfernrohr für „unsere“ Sternwarte. Auch am aufgehellten Stadthimmel kann man den Besuchern zwar vieles zeigen, es zu finden ist aber oft kaum möglich. Wobei ich mich frage, ob so ein Lichtverstärker/Nachtsichtgerät bei hellem Himmel überhaupt viel bringen kann, es sei denn, eine eingebaute Software dunkelt alle Bereiche ab, in denen die Datenbank keine Objekte hat. Damit wäre dann aber auch keine Kometensuche möglich...

Ansonsten ist das eines von den Dingern, durch die man selbst geschaut haben muß, bevor man überhaupt eine Aussage dazu machen kann. Und bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern, denn noch suchen die Erfinder nach Geldgebern.

Viele Grüße
Maximilian
 
Selbst wenn "nur" eine konventionelle Optik dahintersteckt - die Kombination von Optronik und einfachster Bedienung ist auf jeden Fall der beste Weg, in der heutigen Zeit teleskopische Himmelsbeobachtung für die "Massen" zu popularisieren. Für mich sind da alle bisherigen Ansätze der Billig-Produktschienen gescheitert, die Schaaren von ungenutzten Lidl-Rohren (u.ä.) sind ein Beleg dafür.
Wenn die richtige Mischung von Entwicklern aus Consum und High-Tech aufeinandertrifft, dann kann das funktionieren. Einschalten und schauen können, ohne Justierknöpfe, Installationsroutinen und sonst etwas. Ohne eine gute Optik geht es natürlich auch nicht, aber vielleicht geht man auch da einmal andere Wege (http://www.zmescience.com/science/researchers-devise-flat-lenses/)?
Das Fernrohr als App, sofort startklar - warum nicht?
Aber man mag es hier im Reich der Bestpreisritter und Strehlzähler schon rauschen hören - kann ja nix sein... zu teuer und mein f/15-Fraunhofer war schon immer besser.
Waren wir einfach einmal ein Jahr ab - mit genug Crowdfunding-Geld (huch, hatten wir doch schon einmal...) sind dann die ersten 100 Stck. gebaut - oder jemand fährt einfach einmal zu einer der Demos und berichtet! Alles andere ist Kaffeesatzleserei.
Ich freu mich drauf...

Stefan Korth
 
Hallo!

Zitat von StKorth_privat:
Für mich sind da alle bisherigen Ansätze der Billig-Produktschienen gescheitert, die Schaaren von ungenutzten Lidl-Rohren (u.ä.) sind ein Beleg dafür.

So sehe ich das auch. Hier haben wir endlich mal ein Gerät aus dieser Klasse - wenn es denn funktioniert - mit dem man die Objekte auch tatsächlich sehen kann, die in der GoTo Datenbank gespeichert sind. Das kauft man mal nicht die garantierte Enttäuschung mit so einem Instrument gleich dazu.
 
... ich frage mich nur warum da überhaupt eine Optik drinne steckt - das System könnte sich noch auch anhand von Positionsdaten die Bilder direkt aus dem Internet saugen.
 
Zitat von matthisk:
... ich frage mich nur warum da überhaupt eine Optik drinne steckt - das System könnte sich noch auch anhand von Positionsdaten die Bilder direkt aus dem Internet saugen.
Für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich (verstärktes) Licht (wie beim elektronischen Sucher) sehe oder nur durch einen Dia-Projektor gucke.

Ich warte gespannt auf die ersten eVscope-Testberichte im Herbst.
 
Achso, zur Optik: Das ist ein 4,5-Zöller mit f/4. Steht zumindest so auf deren Twitter-Kanal. Da findet man auch dieses Bild einer Supernova 15. Größe, die mit dem eVscope aufgenommen wurde.
 
Zitat von blue_scape:
Achso, zur Optik: Das ist ein 4,5-Zöller mit f/4. Steht zumindest so auf deren Twitter-Kanal. Da findet man auch dieses Bild einer Supernova 15. Größe, die mit dem eVscope aufgenommen wurde.
Dann ist es wohl eine Paraboloptik, wo der Sensor direkt auf der optischen Achse vorne im Tubus steht. Also ein Newton ohne Fangspiegel. Die Bildinformation vom Sensor wird dann per Datenkabel zum Display im Okular transportiert. Wobei dieses an einer willkürlichen Position am Tubus angebracht sein kann, im realisierten Fall für einen bequemen Einblick an der Altitude-Achse.

NGC6946 hat eine Größe von 10'x12'. Das Bild hätte dann einen Durchmesser von etwa 30' wie der Vollmond. Mit einer Brennweite von 4 x 4,5" = 18" = 457 mm kommt man dann auf einen Sensordurchmesser von 4 mm, was plausibel erscheint.

Nun gab es ja schon länger elektronische Bildverstärker, nach dem Prinzip von militärischen Nachtsichtgeräten, mit diesen scheußlich grünen Phosphor-Displays, die deswegen nie wirklich Anklang gefunden haben. Der wesentliche Unterschied dazu besteht darin, dass hier ein Farbsensor auf CCD oder CMOS-Technik wie bei der heute üblichen Digitalfotografie verwendet wird.

Damit gelingt es dann nicht nur die Empfindlichkeit generell zu steigern, sondern insbesondere auch die Schwelle des menschlichen Auges vom farblosen Nachtsehen zum farbigen Tagsehen zu überwinden. Die wohl größte Enttäuschung von Neulingen am Teleskop ist ja immer das Fehlen der von Fotos erwarteten prominenten Farben von Deep-Sky Objekten.

Die Überwindung dieses fundamentalen Mankos beim visuellen Sehen dürfte wohl ein ganz wesentlicher Anreiz für das Konzept sein. Wie gesagt, vom Prinzip her nicht ganz neu und an manchen Volksternwarten mit Farbsensor im Teleskop und live-Display auf dem Monitor auch schon realisiert, aber bislang eher auf experimenteller Basis. Wenn das Konzept von UNISTELLAR ankommt, könnte das schon Bewegung in den Markt bringen.

 
Hallo !

Leider geben sie ja nicht an wie lang der Sensor Photonen gesammelt hat.
Aber ich finde das Bild schon recht beeindruckend für 4,5".
Die Supernova hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme etwa 12 Mag.
Hier mal der Vergleich zu meiner (nicht wirklich professionellen) Aufnahme mit einer EOS1000Da am 150PDS, 6 Stunden Belichtet (100% Crop) :

Link zur Grafik: http://astro.wynnie.de/uploads/big/076c536cd44f6cb8b855c3a52d414966.jpg

Mein Bild hat mehr Farbe, aber der Aufwand war auch erheblich (!) höher.

Um Leuten mal "was zu Zeigen" die nicht an das (indirekte) sehen durch Teleskope gewöhnt sind und schnell die Geduld verlieren ist wäre das schon interessant, denke ich. Früher sagte man "Malseher" die nicht die Zeit und/oder die Geduld haben sich so intensiv mit der Materie zu beschäftigen.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Peter ,

ein ziemlich spannendes Thema bringst Du hier. Aber bzgl. der Umsetzung: bist Du dir da sicher?

Hmm, ich kann mir eher vorstellen, daß mit dem 4,5" Prototypen ein gewöhnlicher Newton verwendet wurde. Und hier sieht man auf den Bildern doch ganz klar, daß die Elektronik auf dem Okularauszug sitzt. Und für die erste vollintegrierte Lösung ein Maksutov Cassegrain, da man hier die Möglichkeit hat günstig mit Focal-Reducern (0,5x) und einer entsprechenden Fokussierung (HS) zu arbeiten. Man sieht auch an Bildern des eVscope-Prototypen keine Spikes. Bei denen die mit dem 4,5" Prototypen gemacht wurden, schon. Oder anders: Man sieht Langzeitbelichtungen ohne Spikes. Die könnten vom eVscope sein. Dei mit Spikes vom 4,5" Newton von der Stange.

Übrigens ist das Thema Video Astronomy ja so neu nicht mehr. Mallincam, AstroLive
In Deutschland nicht sonderlich poplulär. Aber der Markt existiert schon etwas länger. Prominentestes Beispiel ist die AtikInfinity. Und mit der Einsatzfähigkeit von CMOS-Kameras im Deepsky-Bereich haben viele ein wesentlichen Teil der Komponenten schon im Equipment. Mit Sharpcapture, Astrolive hat man schon wesentliche Softwarebausteine für öffentliche Vorführungen.

Dennoch hat das eVscope einen gewissen Reiz...
Grüße,
Gerrit

Zitat von P_E_T_E_R:
Zitat von blue_scape:
Achso, zur Optik: Das ist ein 4,5-Zöller mit f/4. Steht zumindest so auf deren Twitter-Kanal. Da findet man auch dieses Bild einer Supernova 15. Größe, die mit dem eVscope aufgenommen wurde.
Dann ist es wohl eine Paraboloptik, wo der Sensor direkt auf der optischen Achse vorne im Tubus steht. Also ein Newton ohne Fangspiegel. Die Bildinformation vom Sensor wird dann per Datenkabel zum Display im Okular transportiert. Wobei dieses an einer willkürlichen Position am Tubus angebracht sein kann, im realisierten Fall für einen bequemen Einblick an der Altitude-Achse.

NGC6946 hat eine Größe von 10'x12'. Das Bild hätte dann einen Durchmesser von etwa 30' wie der Vollmond. Mit einer Brennweite von 4 x 4,5" = 18" = 457 mm kommt man dann auf einen Sensordurchmesser von 4 mm, was plausibel erscheint.

Nun gab es ja schon länger elektronische Bildverstärker, nach dem Prinzip von militärischen Nachtsichtgeräten, mit diesen scheußlich grünen Phosphor-Displays, die deswegen nie wirklich Anklang gefunden haben. Der wesentliche Unterschied dazu besteht darin, dass hier ein Farbsensor auf CCD oder CMOS-Technik wie bei der heute üblichen Digitalfotografie verwendet wird.

Damit gelingt es dann nicht nur die Empfindlichkeit generell zu steigern, sondern insbesondere auch die Schwelle des menschlichen Auges vom farblosen Nachtsehen zum farbigen Tagsehen zu überwinden. Die wohl größte Enttäuschung von Neulingen am Teleskop ist ja immer das Fehlen der von Fotos erwarteten prominenten Farben von Deep-Sky Objekten.

Die Überwindung dieses fundamentalen Mankos beim visuellen Sehen dürfte wohl ein ganz wesentlicher Anreiz für das Konzept sein. Wie gesagt, vom Prinzip her nicht ganz neu und an manchen Volksternwarten mit Farbsensor im Teleskop und live-Display auf dem Monitor auch schon realisiert, aber bislang eher auf experimenteller Basis. Wenn das Konzept von UNISTELLAR ankommt, könnte das schon Bewegung in den Markt bringen.
 
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Zitat von MountyPython:
Aber bzgl. der Umsetzung: bist Du dir da sicher?
Hallo Gerrit, nein, da bin ich mir überhaupt nicht sicher. Ich versuche nur, das optische Konzept aus den spärlichen Informationen und Bildern zu erschlüsseln. Das fängt schon mit der trivialen Frage an, wo die Öffnung von dem Tubus sitzt. Auf dem Photo zeigt das lange Ende zum Himmel, während das kurze Ende, wo das Okular sitzt, zum Boden zeigt. Das hat mich zunächst mal verwirrt. Wenn das eine gewöhnliche Newton-Konfiguration ist, was ich mittlerweile auch glaube, dann zeigt das Photo jedenfalls eine ziemlich bekloppte Orientierung. Vielleicht hat ein Werbedesigner das verbrochen, der nicht weiß, wo bei einem Newton oben und unten ist. Aus den Videos wird dann aber klar, dass es im wesentlichen ein normaler Newton ist. Das legt auch der Hinweis an anderer Stelle nahe, dass man zwischen einer konventionellen rein optischen Funktion ohne elektronische Bildverstärkung und einer solchen mit dieser hin- und herschalten kann. Vielleicht haben andere Sternfreunde hier ja noch weitere Informationen zum optischen und elektronischen Gesamtkonzept. - Gruß, Peter

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Hallo!

Es gibt auch ein Bild von vorne:

Link zur Grafik: https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t31.0-8/19787513_455745671451638_3518004208854074214_o.jpg?oh=09c6b519766905790fcb5586a75d46e0&oe=59F83C73

(Falls der Link nicht funktioniert, es ist auf der Facebook-Seite von Interstellar, die sogar ich als nicht Facebook Mitglied sehen kann).

Irgendwo habe ich "4.5 inch reflecting telescope" gelesen. Irgendeine Art Newton oder katadioptrisches System mit dem Sensor entweder an der Stelle des Fangspiegels oder mittig auf oder hinter dem Hauptspiegel. Vielleicht noch eine Linse davor. Das "Okular" wird einfach nur ein elektronischer Sucher sein wie an meiner Digitalkamera. Da ist es vollkommen egal, wo der angebracht ist!

Wenn man googelt sieht man die drei Jungs mit diversen Prototypen, die allesamt gekaufte Teleskope sind (ich finde einen klassischen Newton und zwei verschieden große Maksutov- oder Schmidt-Cassegrains) an denen das elektronische Okular sitzt.

Viele Grüße
Maximilian
 
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Hallo Maximilian, vielen Dank für das Bild mit der Frontalansicht. Das widerlegt allerdings, jedenfalls für die im Bild gezeigte Konfiguration, die Newton-Hypothese und entspricht eher meiner anfänglichen Vermutung. Das sieht nun wie ein Cassegrain mit seitlicher Strahlauslenkung vor dem Hauptspiegel aus. Eine ähnliche Konfiguration ist unter dem Namen Nasmyth oder Nasmyth-Cassegrain bekannt. Das dürfte dann aber als Cassegrain ein wesentlich langsameres Öffnungfsverhältnis als f/4 haben.

Anscheinend geistern da ganz verschiedene optische Konzepte im Netz herum. Das auf dem Video gezeigte Instrument ist jedenfalls ein Newton und deshalb sehr verschieden von diesem hier.

Gruß, Peter

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Da das elektronisch ist, kann das schon f/4 sein. Ich schätze mal, es gibt keinen Rückweg des Lichts. Im Fangspiegel, der kein Spiegel sondern eine Art Sensor ist, wird das Bild erstellt und elektrisch durch Fangstrebe und Tubus zum "Okular" geleitet.

Ein Vorteil - der Einblick bleibt immer fast auf gleicher Höhe.

Helmut
 
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Hallo Maximilian,
Danke für das Bild. Danach hab ich gesucht, aber auf die Schnelle nichts gefunden. Das kann aber auch gut eine CAD-Zeichnung sein.

Hallo Peter,
das mit dem Cassegrain hab ich wohl überlesen. Jetzt bin ich aber mal gespannt, was sich wirklich dahinter verbirgt. Das mit dem Nasmyth-Focus wäre eine Idee.
Aber ob man den wirklich auch braucht. Oder ob die 90° Auslenkung rein elektronisch passiert..... Hmm..wir werden uns wohl noch gedulden müssen.

Wer aber eine solche Anwendung mit einer ASI auf einem Laptop machen möchte. Astrolive (eine Software für die Video Astronomy) ist wohl für ASI-Kameras frei.
Sharpcpature hat mittlerweile auch Möglichkeiten fürs Livestacking.

Hallo Helmut, auch möglich, das man dann über den HS fokussiert.

CS und viele Grüße,
Gerrit
 
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Zitat von Auriga_HH:
Da das elektronisch ist, kann das schon f/4 sein. Ich schätze mal, es gibt keinen Rückweg des Lichts. Im Fangspiegel, der kein Spiegel sondern eine Art Sensor ist, wird das Bild erstellt und elektrisch durch Fangstrebe und Tubus zum "Okular" geleitet.
Das könnte man sicher so machen und zunächst bin ich auch davon ausgegangen. Aber hier steht was anderes:

This amplification system can be switched off if users wish to use the evScope as a traditional telescope, Unistellar representatives added.

Wie Gerrit schon bemerkte, ist zu diesem Zeitpunkt nicht einmal klar, ob es von dem in den Photos gezeigten Instrument schon ein funktionierendes Vorproduktionsmodell gibt. Es könnte sich dabei noch um ein funktionsloses Dummy oder sogar um eine CAD-Simulation handeln. Die vagen und unspezifischen Beschreibungen des optischen Konzepts und der technischen Details lassen das vermuten.

Aber was hindert uns eigentlich, so eine Idee in der einen oder anderen Form als Selbstbauprojekt umzusetzen?

 
Hallo!

Zitat von P_E_T_E_R:
Aber was hindert uns eigentlich, so eine Idee in der einen oder anderen Form als Selbstbauprojekt umzusetzen?

„Uns“ weiß ich nicht ... mich persönlich meine freie Zeit bzw. der Mangel daran.

Ansonsten hätte so ein Projekt schon seinen Reiz: Eine Farb-CCD Kamera im Okularauszug, ein Raspberry Pi oder ähnlicher Kleinrecher für das „real time stacking“ und ein elektronischer Sucher, der sich per HDMI damit verbinden lässt. Wenn man vernünftige Teile dafür verwendet, wird das aber auch nicht gerade billig - 500 bis 1000 Euro muss man sicher rechnen. Mal sehen, was das fertige Unistellar kosten wird.

Zitat von P_E_T_E_R:
This amplification system can be switched off...

Das kann natürlich auch heissen, daß das real-time-stacking ausgeschaltet wird und die Kamera an das elektronische Okular ein unverstärktes Live-Bild überträgt, das dann dem visuellen Eindruck entspricht.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hi!

Wenn ich das richtig sehe, ist das im Prinzip eine Art Atik Infinity o.ä. mit Optik, nur dass das Bild statt auf einem großen Bildschirm lediglich so groß ausgegeben werden muss, dass es im "Okular" ausgegeben werden kann – also auf einem kleinen Display, damit fallen die Nachführfehler/Bildfelddrehung auch nicht so sehr auf. Das erleichtert die Sache natürlich :)

Die Option, Objektinfos einblenden zu lassen, ist cool (und von den Planetariumsprogrammen auf dem Smartphone bekannt) – aber mich würde wirklich interessieren, ob man noch ein "echtes" Livebild (ohne Umweg über die Elektronik) sehen kann.

Der Geek in mir findet die Idee reizvoll, der Purist wendet sich entsetzt ab...

Ich bin gespannt, wo die Reise noch hin geht.

Beste Grüße,
Alex
 
Als nächstes gibts dann Pokemon Deepsky, Pokemon Messier Marathon und Pokemon Moonwalk.....
 
Ich habe beim HTT durchgeschaut und war erst einmal enttäuscht. Es ist eine elektronische Kamera, deren Display eben im Okular montiert ist - ähnlich einem elektronischen Kamerasucher. Aber mit dem Unterschied, dass eine erhebliche Integrationszeit eingestellt war (einige Sekunden). Wenn man am Instrument wackelt, bleibt das Bild stehen, als sähe man ein Dia. Erst einige Sekunden später wird das Bild etwas unscharf, um sich schließlich wieder zu fangen.

 
Ja Uwe, so ist das auch in der Video Astronomie. Während des Schwenks und anfänglich sieht man erstmal "Matsch".

Das Novum hier ist, daß man einen Weg gefunden hat, daß Display vor das Okular zu integrieren. Ganz ehrlich? Das kann man sich doch schenken.

Ich finde das Thema Video-Astronomie grundsätzlich interessant für Vorführungen in Sternwarten oder am eigenen Equipment.

Aber den Reiz der visuellen Beobachtung nimmt es nicht. Selbst unter Laien. Bunte Bilder sehen sie im Internet. Aber wenn sie am Teleskop stehen und selbst durchs Okular schauen, liegt schlichtweg Begeisterung vor. Auch wenn da oftmals auch alle Katzen schlichtweg "grau" sind.

Der Abenteuer Astronomie Artikel ist eigentlich dicke Luft. Respektive der Tatsache, daß man mit den "Erfindern" des Enhanced Vision Telescopes ausgebiege Diskussionen führen konnte, fehlen interessante Details zur Technologie.

Was fehlt jetzt noch? Messung der Herzfrequenz, Facebook-Button und ein Sonar für Wildschweine. Anerkennung von der Krankenkasse (Spass auf Rezept)?

CS
Gerrit





 
Zitat von MountyPython:
Der Abenteuer Astronomie Artikel ist eigentlich dicke Luft. Respektive der Tatsache, daß man mit den "Erfindern" des Enhanced Vision Telescopes ausgebiege Diskussionen führen konnte, fehlen interessante Details zur Technologie.
Völlig unrealistisch erscheint mir vor allem, was da über "wissenschaftliche Projekte" und "Bürgerforschung" suggeriert wird:
Und das Enhanced Vision Telescope soll – wenn es einmal ein Massenprodukt geworden ist – auch in wissenschaftliche Projekte eingebunden werden, die vor allem das kalifornische SETI Institute vorbereitet: Die von Scharen von EVTs – gezielt im Rahmen spezieller Kampagnen oder zufällig gewonnenen – Bilder ... können für Asteroiden-Astrometrie, Jupitermond-Ereignisse, Supernova-Beobachtungen und manches mehr verwendet werden. Eine ganz neue Spielart der astronomischen „Bürgerforschung“ also, bei der die Teilnehmer nicht nur Rechenzeit zur Verfügung stellen ..., sondern selbst den Himmel durchmustern.
Da hätte ich von Daniel Fischer doch mehr Skepsis erwartet, als solch blauäugiges Campaign Speak von den Leuten einfach so ohne jede Kritik zu übernehmen.

 
Ach, Peter, irgendwie ist das dann wohl dann die "Enhanced Vision"($$$) Jetzt haben wirs.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

also ich stehe dem Projekt doch wesentlich aufgeschlossener gegen über als hier von verschiedener Stelle zu lesen ist. Nun ja der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und wenn sich hier alte Hasen mit Jahrzehntelanger Beobachtungspraxis in althergebrachter Art und Weise durch ein rein optisches System mit so einem neuartigen optoelektronischem System etwas schwer tun dann liegt das sicherlich auch etwas an der Macht der Gewohnheit, man bleibt halt lieber beim althergebrachten und gewohnten und tut sich schwer mit neuem und Umstellungen das ist doch normal.

Ich denke wer ganz neu in das Thema Astronomie einsteigt der könnte so ein System wesentlich interessanter finden und der mag vielleicht dann anders rum nicht mehr mit einem rein optischem System beobachten.
Der Trend zur Videoastronomie ist doch schon länger zu beobachten.
Die Spezies der rein visuellen Beobachter ist doch schon länger vom Aussterben bedroht. In der Regel sind das eher Leute die schon länger dabei sind und sich nicht mehr umstellen möchten.
Wer neu einsteigt der will in der Regel auch gleich Foto und Video nur ist das in althergebrachter Art und Weise nicht unbedingt der empfehlenswerte Einstieg da klassisches Foto doch recht anspruchsvoll und Kostenintensiv ist.
Ich denke da stößt ein System wie das Unistellar in eine echte Marktlücke.
Es bietet unkomplizierte einsteigergerechte Video Astronomie in kompakter leicht zu handhabender und gut zu transportierender Form.

Ob man nun bei der Video Astronomie lieber in ein Okular schaut wie beim Unistellar oder lieber auf einen Monitor ist reine Geschmackssache.
Ich kann mir gut vorstellen das der Blick in ein Okular wie beim Unistellar authentischer rüberkommt und das hier auch eher ein Space Walk Gefühl aufkommt als beim Blick auf einen Monitor.
Vor allem dann wenn man mal etwas weiter denkt und Binokulare Beobachtung in Betracht zieht.
Das wäre die konsequente Weiterentwicklung so eines Systems.
Man hat doch bei so einem optoelektronischem System alle Freiheiten und ist nicht mehr an den Strahlengang des rein optischen Systems gebunden.

Man sieht die Vorteile ja schon beim Unistellar. Hier ist das Okular im Drehpunkt der Höhenachse positioniert.
Das hat den erheblichen Vorteil das die Einblickhöhe sowohl bei Beobachtungen am Horizont als auch bei Beobachtungen im Zenit unverändert bleibt.
Man benötigt keinen höhenverstellbaren Astrostuhl oder sonstige Klimmzüge und Verrenkungen mehr
Das Unistellar bietet immer einen bequemen Einblick.
Hier zeigt sich ein deutlicher Vorteil gegenüber dem klassischen Newton, nebenbei spart man sich den FS ja auch noch.

Der Nächste Schritt wäre ein echtes Bino aus 2 Teleskopen.
Sowas ist mit so einem optoelektronischem System ganz simpel ohne irgendwelche Prismen oder Spiegel möglich denn man ist bei der Position der Okulare ja nicht mehr an den optischen Strahlengang gebunden.
Man stelle sich mal 2 große Spiegel als echtes Bino vor. Mit klassischen Newton gar nicht oder nur unter größten Kompromissen möglich.
Als optoelektronisches System nach dem Vorbild des Unistellar wird so etwas zum Kinderspiel.
Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Teleskopbau.
Anstatt der klassischen 2 Okulare bei der Binokularen Beobachtung könnte man natürlich auch zur 3D Virtual Reality Brille greifen. Sowas ist ja mittlerweile in Verbindung mit einem Smartphone das man dafür ja nutzen kann spotbillig geworden.
Und diese Option könnte man natürlich auch zusätzlich zum klassischen Okularpaar verwenden. Das eine schließt das Andere ja nicht zwangsläufig aus.

Ich kann mir gut vorstellen das dann auch wirklich ein richtiges Space Walk Gefühl aufkommt.
Ganz im Gegensatz zum Blick auf einen klassischen Monitor.
Das Konzept des Unistellar hat schon seinen Reitz und Vorteile gegenüber dem profanen Monitor bei der althergebrachten Videoastronomie.

Grüße Gerd
 
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Hallo Gerd,

hier werden verschiedene Meinungen zusammengetragen. Das ist völlig ok.
Mag auch sein, daß dieses Konzept hier gut vom Markt angenommen wird.

Mich bringt aber - trotz Affinität zur Astrophotographie und neuen Technologien- nichts an solch ein Gerät.

Die visuelle Beobachtung trainiert das Auge. Das kann man von der dauerhaften Betrachtung eines Displays nicht behaupten. Es ist sogar eher schädlich.
Wenn man da etwas Realitätsnähe braucht, dann kann man sich auch mit dem Laptop und Stellarium in den Gefrierkühlschrank zurück ziehen.

Dennoch: Ich denke schon, daß die Vorstellung, die Du in teilen skizzierst, irgendwann Realität wird.

Beste Grüße,
Gerrit


 
Hallo Gerrit,

klar Jeder kann seine Meinung haben und es muss natürlich nicht jedem gefallen. Ich hab da kein Problem damit wenn es dir nicht gefällt.
Dennoch möchte ich nicht in den allgemeinen Chor der Skeptiker hier einsteigen und vertrete eine etwas andere Meinung.
Was ich aber auch kritisch sehe ist die doch sehr vollmundige Werbung.
Man tut ja so als hätte man das Rad neu erfunden, dabei hat man es nur etwas weiterentwickelt.
Wir werden sehen wohin uns diese Entwicklung führt
Das jetzige Konzept steckt doch in den Kinderschuhen.
Da ist noch deutlich Luft nach oben.
So wäre ein Lichtempfindlicherer Sensor mit größeren Pixeln ein Fortschritt, dann käme man auch mit kürzerren Integrationszeiten aus und die hier schon erwähnten Nachteile der längeren Integrationszeit wären weniger problematisch.
Ich könnte mir auch vorstellen die Integrationszeit beim schwenken des Teleskops automatisch zu verkürzen so das die beschriebenen Nachteile weniger ausgeprägt sind.
Im Gegenzug könnte man die Verstärkung vielleicht etwas mehr aufdrehen so das man auch mit kürzerer Integrationszeit während des Schwenks noch etwas erkennt wenn auch mit mehr Bildrauschen. Das kann durchaus ein brachbarer Kompromiss sein.
Es wäre auch sinnvoll das der Nutzer selbst je nach persönlichem Geschmack auf relevante Parameter wie die Integrationszeit und Verstärkung Einfluss nehmen kann.
Auch Binning wäre zur Steigerung der Lichtempfindlichkeit eine Überlegung wert, wenn auch bei Farb Sensoren natürlich nicht so ohne weiteres möglich.
Ich könnte mir aber auch einen SW Sensor in so einem System vorstellen. Man würde schließlich auch mit SW Sensor mehr sehen als rein visuell.

Grüße Gerd
 
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Hallo Gerd,

alles richtig was Du sagst. Und das hier ist auch mein Kritikpunkt:

Man tut ja so als hätte man das Rad neu erfunden, dabei hat man es nur etwas weiterentwickelt.

Beste Grüße.
Gerrit
 
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