Welches Fernglas

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Aaron02

Neues Mitglied
Hallo,

seit einiger Zeit interessiere ich mich für die Astronomie, bis jetzt nur theoretisch. Da ich unter anderem auch hier im Forum gelesen habe, dass es sinnvoll ist, bevor man sich ein Teleskop kauft erst einmal praktische Erfahrung mit dem Fernglas gemacht zu haben, wollte ich mal fragen ob ihr dem zustimmt oder nicht? Da ich auf dem Gebiet noch nicht so viel Ahnung habe wollte ich mal fragen, was ihr für die besten Ferngläser (Preislich unter oder um die 100 Euro) haltet.

Habe gelesen, dass eine Vergrößerung über 10x nicht sinnvoll ist wenn man kein Stativ benutzt, das ich nicht benutzen will.

Also zu meinen Kriterien, ich will wenn möglich:

Den Mond, Planeten und wenn möglich die Milchstraße bzw. Deep Sky Objekte beobachten.

Außerdem wäre es geschickt wenn man das Fernglas auch am Tag also der Natur benutzen könnte.

CS Aaron
 
Hallo Aaron,

als Einstiegsoptik (und später neben dem Teleskop ;)) kann ich das Olympus Fernglas 10x50 S empfehlen. Ist beim Versandhändler mit dem "A" für rund einen Hunderter zu haben.
10 x 50 geht gerade noch so aus der Hand. Das, mit dem Stativ (und FG-Adapter), kannst Du trotzdem nochmal überdenken ... :)

Gruß und CS - Sheepy
 
Hallo,
mit 10x Vergrößerung wird der Mond machbar sein. Extrem ruhige Hand oder sonstige Hilfsmittel als Auflage sind dennoch ein Gewinn. Andere Planeten werden dir mit 10x aber keine Freude bereiten. Auch die Booster werden dir bei Mars, Saturn und Jupiter kaum etwas sinnvolles bieten. Dennoch kannst du prüfen ob du mit einem Amici-Prisma+Okular dir einen DIY-Booster an das Fernglas halten kannst, um mehr am Mond zu sehen.

Obwohl ich auch ein 26x82 habe, schätze ich sehr mein 10x54 und nehme es nicht nur bei Ausflügen mit. Es ist sogar meine Favorisierte Optik neben Groß-Bino und SC-Teleskop. Ziehe in Betracht ein Fernglas auszuleihen und testen wenn du jemanden kennst. Nicht dass du falsche Erwartungen an einen Kauf knüpfst.
 
Hallo Aaron,

ein Fernglas ist ein guter Anfang. Auch ich habe vor knapp 60 Jahren mit dem 8x40 Fernglas (Foto Quelle) meiner Eltern angefangen.

Du solltest aber wissen, was ein Fernglas leisten kann. Auf dem Mond kannst du bereits große Krater und Gebirge erkennen. Das Fernglas ist ein guter Einstieg für um die grobe Topografie des Mondes kennenzulernen. An den Planeten sind die Möglichkeiten sehr begrenzt. Die 4 großen Monde des Jupiter sind zu sehen, und man erkennt, dass der Jupiter abgeflacht ist. Wenn die Venus sehr erdnah ist, reicht eine 8 - 10 fache Vergrößerung um die Sichelgestalt zu sehen.
Ein Blick in die Milchstraße ist mit jedem Fernglas eindrucksvoll. Da kann man sich nicht sattsehen. Die helleren Deep Sky Objekte wie offene Sternhaufen, Andromeda Nebel, Orionnebel sind je nach Größe des Fernglases mehr oder weniger gut zu sehen. Vor allem kann man mit dem Fernglas das Aufsuchen der Objekte üben.

Für Astronomie ist mehr Öffnung von Vorteil Für Naturbeobachtungen am Tag, vor allem wenn man zu Fuß unterwegs ist, sind etwas kleinere Ferngläser einfach angenehmer und werden damit auch öfter eingesetzt.

Ein guter Einstieg für die Astronomie wäre sicher ein 7x50 (bei wirklich dunklem Himmel) oder 10x50. Ein 8x40 wäre ein sinnvoller Kompromiss zwischen Sterne gucken und Naturbeobachtung. Wenn es in deinem Umfeld ein Fernglas gibt, benutze einfach erst mal das. Jedes Fernglas gewinnt durch eine Stütze. Das muss nicht unbedingt ein Stativ sein. Aufstützen, ein ausgemusterter Schrubber als Auflage, ein Einbeinstativ bringen einen erheblichen Gewinn. Am Himmel fällt das Zittern unserer Hände einfach viel mehr auf als beim Beobachten der Landschaft.

Vielleicht hilft es dir , wenn ich dir ein paar meiner meistgenutzten Gläser nenne:
Vision King 5x25 (China) - riesiges Gesichtsfeld (17°), ruhiger Einblick, gutes Bild, toll um fliegende Vögel zu verfolgen
BPZ 7x35 (UdSSR) - großes Gesichtsfeld, gutes Bild, tolle Haptik (es liegt einfach prima in der Hand) die freihändiges Beobachten erleichtert
Apollo 7x35 (Japan) - großes Gesichtsfeld (10°) am Rand leider nicht ganz scharf aber o.k.
Jägermeister 8x40 (BRD) - kein Weiwinkel aber bis zum Rand gutes Bild; kann alles was ein 8x40 können soll
M17 7x50 (USA 2. Weltkrieg) - für ein 7x50 ein großes Gesichtsfeld, geniale Streulichtunterdrückung, wiegt dafür über 2 kg, nichts für unterwegs

Der Vision King ist übrigens das einzige Fernglas, das ich fabrikneu erworben habe. Noch ein Hinweis: Man muss Ferngläser in die Hand nehmen und selbst durchschauen.

CS Gerhard
 
Hallo Aaron,
bei 10facher Vergrößerung ist es ohne Stativ schon etwas unruhig.
Meine Lösung: ein gebrauchter (10€) Relax-Sessel. Drehbar gelagert, mit verstellbarer Rückenlehne. Durch die Kopf und Rückenauflage wird eine ruhige Beobachtung möglich. Der gepolsterte Sessel dämmt hervorragend gegen Kälte. Zielerfassung ähnlich einem FLAK Geschütz ;). Außerdem sehr bequem
Ich liebe die Milchstraßenspaziergänge mit meinem Lacerta Elite 10x56. Für Naturbeobachtungen empfinde ich es zu schwer (ca. 1kg) Fällt außerdem preislich aus dem Rahmen.
Ich schließe mich Gerhards Meinung an, dass man vor dem Kauf selber durchschauen sollte.
LG *entfernt*
 
Hi

ein Fernglas kann viel Spaß machen. Unter brauchbarem Himmel gehen einige Objekte, vor alle die aus dem Messierkatalog.
Man sieht sie, aber viele Details darfst Du natürlich nicht erwarten.
Ich empfehle gerne die Olympus DSP 1 von denen ich das 7x35 und das 8x40 selbst noch habe. Das 10x50 hatte ich auch, ist seinen Preis absolut wert, nur habe ich so viel andere Gläser, dass ich es kaum nutzte. Im Bekanntenkreis haben einige diese Gläser auf Empfehlung von mir gekauft und sind sehr zufrieden damit.
Schaut man sich im Netz um, keinesfalls nur bei Am...on!!! dann findet man sie um 55/60 EUR fast immer.
CS
 
Ganz kurz: Dafür eignet sich im Prinzip jedes normale Handfernglas.

Drei Dinge würde ich bedenken:
1. Was tagsüber noch nicht zu wackelig wirkt, kann am Nachthimmel schon sehr zittrig wirken. Sterne sind einfach sehr klein, unser Gehirn findet nicht viele Orientierungspunkte zum „Festhalten“.
2. Zu leicht ist ebenso ungünstig wie zu schwer. Einmal fehlt stabilisierende Masse, im anderen Fall fangen die Muskeln an zu zittern.
3. Öffnung ist nicht alles. Mit einem Handfernglas bei geringen Vergrößerungen ist die Öffnung egal. Wichtiger ist die Größe der Austrittspupille (kurz: AP, Öffnung geteilt durch Vergrößerung). Aber auch hier gilt nicht automatisch größer = besser. Klar, unter dunklem Landhimmel hilft eine große AP beim Erkennen schwacher Nebel. Aber in der Stadt wird damit nur der Hintergrund heller und die Abbildungsfehler deutlicher. Also nicht unbedingt ein vom Jäger empfohlenes „Nachtglas“ als Optimum anstreben, für normale Bedingungen genügt eine AP von 4-5 mm.

Im Endeffekt würde ich statt des 10x50 vielleicht lieber mit einem 7x35 oder 8x40 beginnen.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hi Aaron,
ich hab Erfahrung mit einem 90€ 10x50 mit 40€ Stativ.
Also Mond, Jupiter-/Saturnmonde, Albireo, Plejaden... alles Punktförmige kann man m.E. nur mit Stativ befriedigend betrachten.
Alles Flächige wie Galaxien(fleckchen) u. die Milkyway geht auch freihand schön.
Ich würde heute ein 8x40 ohne Stativ nehmen, da nur 700 statt 1000g schwer - schon im vorhinein nur als Ergänzung zu einem Teleskop gedacht. Das Stativ nervt nämlich wie Du wohl schon vermutest ;) Mit 8facher Vergrößerung bräuchte man für Punktförmiges auch noch ein Stativ; dafür ist dann eben ein zusätzliches Teleskop ab 3 Zoll mit Montierung viel viel geeigneter.
Im Preisbereich um 100€ für Ferngläser muss man aber Qualitätsabstriche machen (Randunschärfe, Reflexionen).
Ich empfehle auf jeden Fall fully multicoated = VOLL (!)- mehrfach-Vergütung statt nur multicoated zu wählen. Diese reflexionsarme Vergütung wird aber erst so ab 150€ drin sein.
Außerdem Wasserdichtigkeit, und wenn Brillenträger dann eye Relief von mind 18mm u. schraubbare Augenmuscheln.
Vorschlag: Bresser Corvette 8x42, 150€ Screenshot_2021-02-12-20-58-44-347_com.android.chrome.jpg
CS. Simon
 
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