Hallo Dietmar,
allein die ganzen Vixen Superpolaris Montierungsplagiate von EQ4 bis Seben EQ10 usw. usf. - sind doch schon ein Haufen schlagender Beispiele für chinesische
Plagiate und Kopien.
Da geht es nicht einfach darum, daß eine allgemein gültige Grundformel wie ein Fraunhofer Achromat von jemand anders auch hergestellt wird. Oder daß auch China - selbstverständlich - parallaktisch montierte Teleskope baut.
Sondern sie greifen sich ganz gezielt ein existierendes Produkt raus, und bauen es nach. In schlechter und in billiger.
Die Japaner haben sich in den 40er Jahren auch die deutsche Leica-Kamera gegriffen und nachgebaut - klar. Erstens stimmte da aber auch bei den Kopien die Produktqualität und zweitens haben sie quasi sofort auch damit angefangen, die Kameras von sich aus konsequent weiterzuentwickeln, zu verbessern und zu modernisieren. Und haben das Original sehr schnell in vieler Hinsicht überholt. Der Anspruch mit dem da vorgegangen wurde, ist von vornherein einfach ein ganz anderer als der heutige chinesische.
Das seh ich ja in China bisher noch nicht, daß da überhaupt ein Bestreben herrschen würde, Produkte besser, innovativer, anders zu machen als der Rest der Welt. Vielleicht gibt's ja irgendwo eine Ausnahme - ich kenn halt wirklich keine. Weder bei Teleskopen, noch bei Kameras, noch bei Autos, noch sonst irgendwas, was aus China kommt.
In meinen Augen - es tut mir ja auch leid - sind es
alles entweder Lizenzproduktionen oder direkt Plagiate und das einzige Ziel ist, sie billiger zu machen als der Rest der Welt. Qualitätsdenken gibt es nicht, sondern es wird immer nur - fast schon zähneknirschend - so gut gemacht, wie es der Markt eben fordert.
Beispiel: Die chinesischen Autos sehen aus wie unsere, versagen aber völlig im Crashtest. Die chinesischen Montierungen sehen aus wie japanische, aber schlechtes Material, eirige Getriebe, schlechtes Fett. Das wär den Chinesen doch egal! Nur weil hierzulande die Importeure dann den Kram niemandem andrehen können, wird gezwungenermaßen auch in China nun an der Qualität nachgebessert, aber mit ehrlicher Innovation hat das alles doch immer noch nicht viel zu tun.
So ist es - in meinen Augen - mit allem was aus China kommt. Da ist nie jemand, der
von sich aus versucht, ein gutes, überzeugendes Produkt zu machen.
Und das - in Verbindung mit dem Thema "Menschenrechte" - reicht nunmal aus, daß ich chinesische Produkte kritisch sehe. Ob das Vorurteile sind? Ich hab doch mit solchen Produkten schon selbst Erfahrungen gesammelt. Wer nicht?
Das oben genannte mag in Taiwan schon anders sein als im restlichen China.
Und, ganz wichtig, wie schon gesagt: Keiner hier ist der Papst und ich erst recht nicht
- das ganze ist nur eine Meinung, mehr kann es ja nicht sein, ich stehe aber zu meiner Ansicht. Trotzdem akzeptiere ich natürlich daß es auch Leute gibt die mit einem chinesischen Teleskop glücklich sind und ziehe meinen Hut vor jedem der z.B. gute Astroaufnahmen macht, natürlich unabhängig davon was für ein Gerät benutzt wird. Ich denke aber, das sollte klar und selbstverständlich sein!
Thomas