Zwischen Begeisterung und Frustation, ein Anfängerbericht

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Marc96

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Hallo Allerseits,

seit Monaten beschäftige ich mich nun schon mit der Astronomie. Aus diesem Grunde habe ich mir vor genau einer Woche einen gebrauchten 8“ Dobson zugelegt und da das Wetter gut mitspielt, konnte ich auch jede Nacht beobachten.
Mit diesem Bericht würde ich gerne meine Begeisterung mit euch teilen und meinen Frust an euch rauslassen?. Besonders für Anfänger eignet sich der Bericht um etwas „vergleichen“ zu können.

Zuvor einige Eckdaten:
Teleskop: 8“ Dobson inkl. 2x Plössel 25 und 9mm
Beobachtungsort: hellerer Landhimmel (21,00 mag/arc sek² )
Beobachtungsbedingungen: größtenteils super Seeing, leider Vollmond, zum Teil Streulicht, Adaption der Augen war nicht wirklich machbar. Heller Sommerhimmel bis Mitternacht.

Nun zu den Ergebnissen die ich gemacht habe. Starten wir mit den positiven Sachen:
Planeten: Jupiter sehr detailreich inkl. GRF, Saturn und Mars auch super, selbst Uranus konnte ich erspähen. Der Mond war sehr hell, schon zu hell aber gestochen scharf, keine wabernde Luft.

Die Freude war groß!

Dann der schwenk in Richtung Deep Sky, mein eigentliches Hauptziel.
Mizar, Alberio, e1 Lyr: Alle Doppelsterne gestochen scharf, schön anzusehen, bei Mizar wusste ich vorher gar nicht, dass es ein Mehrfachsternsystem ist. Selbst entdeckt, Klasse!
Offene Sternhaufen: M39, M103, Libellen Haufen, Doppelhaufen im Persus, M52, und noch weitere Objekte, Toll!

Die Euphorie war riesig, dann kam jedoch die Realität und damit ersten leichten Frust.

Ein paar Sachen vorweg: Ich vergleiche meine Beobachtungen oftmals mit Zeichnungen. Da einige Zeichnungen selbst schon sehr detailreich sind, erwarte ich auch nicht diese in meinem Okular zu sehen. Des Weiteren ist mir auch bewusst das der Vollmond und die günstigen Einsteigerokulare nicht das rausholen, was möglich wäre und ich mit besserem Equipment mein Teleskop aufmotzen kann. Zudem bin ich noch Anfänger und ungeübt im Beobachten. Wahrscheinlich wird dies mit der Zeit etwas besser.

Kugelsternhaufen: M13, M92, M71, M56, naja, ich habe sie alle recht schnell gefunden, aber vielleicht waren die Erwartung einfach zu hoch. Bei allen vieren leider nur kleines diffuses Fleckchen in meinem Okular. Bei M13 konnten nur die äußersten Sterne leicht aufgelöst werden. Ich habe zigmal mit meinem Okular rumgespielt, indirektes sehen. Aber mehr als ca. ¼ des Haufens konnte nicht aufgelöst werden. Schlimmer war es bei den anderen, bei denen ich nichts scharfes sehen konnte. Würde da ein besseres Okular mit eventuell höherer Vergrößerung helfen? Oder war es einfach wegen dem Mond schlichtweg zu hell? Oder war mein Landhimmel generell immer noch zu hell? Ist mein Teleskop korrekt justiert worden? Ist das die Realität und man kann unter solchen Bedingungen gar nicht mehr erwarten? Fragen über Fragen…

Weiter mit den Galaxien. Ausgenommen M31. (Andromeda)

M32, M110, ganz leicht wahrnehmbar. M81 + 82 auch nur minimal sichtbar. Leider keinerlei Strukturen, keinen Zentralstern. Sehr diffus und unscharf.
M33 + M101 nicht sichtbar oder nicht gefunden. Auch hier dieselben Fragen wie bei den Kugelsternhaufen. Würde ein besseres Okular Abhilfe schaffen? Hat der Mond mir den Himmel „versaut“ oder ist da einfach nicht mehr drin?

Auf Nebeljagd bin ich dann gar nicht erst gegangen. Jedoch konnte ich den Ringnebel in der Leier sehen oder besser gesagt erahnen. Mit viel Fantasie, indirektes sehen und Okulargeschiebe konnte ich einen leichten Rauchring erkennen. Auch da wieder eine Enttäuschung. Nun denn..

Generell erwarte ich natürlich keine Antworten auf all die vielen Fragen. Diese werden sich mit der Zeit eventuell selbst ergeben. TIpps und Anregungen sind natürlich jederzeit erwünscht.

Fazit nach der ersten Woche.
Ich konnte super viele schöne Sachen sehen, kenne mich immer besser im Himmel aus, lerne immer mehr dazu. Mir ist aufgefallen, dass Nachts echt viel am Himmel los ist und die Anzahl der Satelliten die durchs Okular rauschen stimmen mich nachdenklich. 2-3 Objekte kann ich bis heute immer noch nicht zuordnen. Eine Art kuriose, riesige Staubwolke vor dem Mond? Rot/Grün leuchtende Flugobjekte die 3 Minuten an einer Stelle stehen bleiben und dann schnell verschwinden? Drohnen die um 3 Uhr Nachts über meinem Dorf Himmel fliegen? Ufos? Hmm.. Das Zählen der Sternschnuppen habe ich aufgeben, es waren zu viele. Mir wird immer bewusster wie riesig das Universum ist und wie klein wir sind. Jedoch bleibt ein kleiner Beigeschmack und die Befürchtung, dass Deep Sky Beobachtungen wie ich Sie mir gewünscht habe bei mir kaum möglich sind, hält sich weiter hin.

Trotz alle dem habe ich schon wieder neue Ziele für die nächsten Nächte auf meiner Liste vermerkt und freue mich auf die nächsten Beobachtungen. Auch wenn es wieder nur ein kleines Fleckchen sein wird kann ich behaupten, dass ich eine kleine Zeitmaschine in meinem Garten stehen habe und in der Lage bin mehrere 100000 Lichtjahre in die Vergangenheit zu schauen?

Liebe Grüße,

Marc
 
Hi Marc,

also für einen Anfänger, Respekt! Du hast in der Woch eine Menge gesehen und auch gefunden. Schlägst dich gut.

Aber Deep sky Kugelsterhaufen und Galaxien bitte nur ohne Mond ?dann geht das viel besser.

Ja Satelliten fliegen da jede Menge durchs Okular.

cs
Lothar
 
Hi Marc,

sehr gut nachvollziehbar, was du schreibst!
Planeten: Jupiter sehr detailreich inkl. GRF, Saturn und Mars auch super ...
...
Alle Doppelsterne gestochen scharf, schön anzusehen ...
Das deutet schon mal darauf hin, dass das Teleskop und die Okulare "ordentlich" abbilden.

konnte ich den Ringnebel in der Leier sehen oder besser gesagt erahnen. Mit viel Fantasie, indirektes sehen und Okulargeschiebe konnte ich einen leichten Rauchring erkennen.

Da geht viel viel mehr und die Gründe, warum nicht mehr drin war werden sein:
Der Mond war sehr hell ...
:y:
... leider Vollmond, zum Teil Streulicht, Adaption der Augen war nicht wirklich machbar.
Heller Sommerhimmel bis Mitternacht ...

Bleib dran und warte auf bessere Bedingungen.
Auch dein Hirn wird mit der Zeit besser in der Verarbeitung dieser Informationen.

Und schau mal M11 an, ist mein Lieblingshaufen :y:

Gruß Martin
 
Hallo Marc,

bei DeepSky ist der Mond extrem störend. Im Moment haben wir das Problem, dass auf der einen Seite die Sonne gerade untergegangen ist und auf der anderen Seite ein fast voller Mond aufgeht. Das ist für DeepSky visuell die schlechteste Kombination überhaupt. Nur Bewölkung ist noch schlimmer.

Welche Brennweite hat Dein Newton?

Dran bleiben ist Trumpf! Und auf dem Mondkalender schauen. Ich hänge Dir meinen für die Monyte August und September mal an.

Danke für den Bericht!

CS.Oli
 

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Hallo Marc,
ein schöner Beobachtungsbericht. Auf einige Deiner Fragen hast Du ja auch schon die entsprechenden Antworten bekommen. Für M33 und M101 gilt noch mehr als für viele andere Objekte: dunkler Himmel ist Pflicht! Das sind beides wunderschöne große Galaxien, die aber in der Fläche recht lichtschwach sind. Unter einem wirklich dunklen Himmel abseits störender irdischer oder himmlischer Lichtquellen werden sie Dir viele Details offenbaren. Auf Grund ihrer Größe brauchst Du auch nicht hoch zu vergrößern. Wenn Du mobil bist, fahre in einer mondlosen Nacht mal raus aufs Land oder wenn erreichbar in die Berge. Das wird Dir die nebligen DS-Objekte in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Noch ein Tipp zur Beobachtungspraxis: erst den Mond oder die hellen Planeten anzuschauen und dann z.B. sich an einer Galaxie zu versuchen, macht wenig Sinn. Von den hellen Objekten ist man geblendet und die Dunkeladaption der Augen ist für einige Zeit im Eimer.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude beim Beobachten

*entfernt*
 
Hallo Marc,

verstehe ich das richtig, du hast dir vor einer Woche dein erstes Teleskop zugelegt und fährst jetzt schon zielsicher die Objekte am Himmel an? Chapeau, da hast Du gleich mehrere Hürden mit Bravour gemeistert, wo sich Einsteiger doch regelmäßig verzetteln können. Diesen Erfolg darfst Du ruhig genießen.

Deepskybeobachung möchte gerne dunkeln Himmel haben, aber das wurde ja hier schon mehrfach angesprochen. Bei Nebeln können Filter helfen. Bei Mond aber bleibt das ganze ein schwieriges Unterfangen, da eben die meisten Details im hellen Himmelshintergrund absaufen. Aber, nimm es so wie es kommt mit dem Hinweis, das wird noch besser!

M32, M110, ganz leicht wahrnehmbar. M81 + 82 auch nur minimal sichtbar. Leider keinerlei Strukturen, keinen Zentralstern. Sehr diffus und unscharf.
Galaxien haben keinen Zentralstern ;) Also, jedenfalls nicht so, dass wir mit mit unseren Teleskopen Sterne im Zentrum von Galaxien auflösen können. Eine Aufhellung im Zentrum kann man aber sehr wohl erkennen. Zur Beobachtung, Galaxien sind ein sehr lichtscheues Gesindel, da hilft nur dunkler Himmel und nochmal dunkler Himmel. Aber, wenn du die hier genannten Teleskope schon bei Mondlicht sicher finden konntest, dann sollten die sonstigen Lichtverhältnisse an Deinem Standort gar nicht so schlecht sein. Warte einfach mal bis zum nächsten Neumond und freu Dich weiterhin auf die Zeit, wo es nachts insgesamt wieder länger, dunkler wird. Gut, direktes Störlicht im Umfeld solltest Du vermeiden. (Andere Aufstellposition, vllt anderen Beobachtungsstandort, Licht(sicht)Schutzzaun?) Ich habe auch schon Leute mit so einer roten Brille oder einer Sonnenbrille auf der Nase gesehen, die sie nur abnehmen, wenn sie ins Okular gucken.
 
Hi Marc,
Erstmal Glückwunsch zum 8" Dobson. Das ist doch ein prima und vor allem sinnvolles Einsteigergerät! Die Okulare für´s Erste auch ok.
Ich kann alle Deine Beschreibungen nachvollziehen. Sterne sind nadelscharf und dann der Frust an M13 z.B. auf den man sich ja schon sehr gefreut hat. Galaxien nur als Hauch von Matsch wahrnehmbar, wenn überhaupt - aber ich muss zunächst sagen, es spricht für Dich, all diese Objekte, egal wie gut Du sie sehen konntest erwischt zu haben! Du hast ja richitge Potentiale und warst doch gut vorbereitet, d.h. da wird in Zukunft aber mehr drin stecken und ich kann mir vorstellen, dass du mit Deinen guten Kenntnissen da alles rausholen wirst, mit einem 8.ter Dobs bist du da schonmal gut unterwegs.

Der Vollmond kann einen schon mächtig einen Strich durch die Rechnung machen. Gestern z.B. war ja längst keiner mehr und ich habe bis Mitternacht versucht einiges zu machen Draussen unter diesem Hitzehoch, die Wolken verzogen nach Sonnenuntergang vollends, doch das Seeing war katastrophal, trotz blankem Sternenhimmel. M13 konnte ich kaum auflösen, M81 oder M51 erst gar nicht gefunden. Die Milchstrasse war überhaupt nicht zu sehen, noch nicht einmal zu erahnen ...

Ich messe meine Himmelsqualität immer am kleinen Wagen, da konnte ich nur die Hauptsterne Kochab und Markhab ausmachen, das bedeutet bei mir ein mühsamer 4,3 Himmel - und es gibt Zeiten bei mir im Vorstädtel von Wien, wo ich über 5mg komme und die Gabelung der Milchstrasse im Süden sehen kann, der M13 einem glasklar und gut aufgelöst aus dem Okular springt und sich die Spiralarme der Whirlpool zeigen - aaaaaber sooo selten.

Unter so einem sommerlichen Hitzehoch, wo sich die Atmosphäre täglich mit mehr und mehr Aerosolen verdichtet, sei es Staub von der Erde, Saharastaub oder aktuell Rauchschlieren von den Waldbränden in Sibirien, die bis hier rüber kommen - können die Nächte noch so wolkenlos sein, das Seeing ist selten gut. Deine Wahrnehmungen an Offenen Sternhaufen und Galaxien bestätigen das einem jeden aktuell.

Warte bis die nächste Kaltfront aufgeräumt hat, kühlere Luft einfliesst oder gar trockene aus Ost kommt - da wird alles schlagartig besser.

Bin mal auf Deine nächsten Berichte gespannt.

Viel Freunde wünscht Anette
 
Hi Marc,
Erstmals Gratulation. Es wurde bereits alles gesagt, aber ich will auch noch von meinen Erfahrungen mit Deep Sky kurz erzählen.
Ja, um Vollmond rum geht nix! Habe ich im Februar auch gemerkt, da ich M101, M51 und M33 nicht gefunden habe, wobei auch die ersten beiden sehr tief im Norden über einer grellen Straßenlaterne standen. Um meinem Garten herum gibt es gleich 3 solche (Autofahren darf ich erst in 3 Jahren). An diesem Freitagmorgen hatte ich sogar Probleme M31 zu findern, da der Mond direkt darunter stand. Da ich auch nur einen 6 Zoller habe, deke ich auch, dass fast alle Deep Sky Objekte für mich uninteressant sind. Auf alle Fälle hoffe ich, dass Du hier weitere Berichte reinstellst.
CS und gutes Gelingen Tobias
 
Auch von mir ein kräftiges „Daumen hoch“ für die ersten, aus meiner Sicht erfolgreichen Beobachtungen!

Zum rot/grün leuchtenden Objekt: Flugzeuge können einen ganz schön narren. Ich hatte vorgestern einen „Stern“, der lange ortsfest erschien, sich im Fernglas aber irgendwann „verdoppelte“ (Erster Gedanke: Nanu, ist die Kollimation nicht in Ordnung?), dann mehrfarbig wurde, zu blinken anfing und sich plötzlich deutlich bewegte. Da war das Flugzeug offensichtlich lange ziemlich genau in unsere Richtung geflogen...

Viele Grüße
Sebastian
 
Hi Tobyas,
mit einem 6" Teleskop (150-mm) arbeiteten früher die Volkssternwarten. Der olle Karkoschka hat viele Beobachtungen aus seinem Atlas für Himmelsbeobacher unter guten Bedingungen mit seinem 6-Zöller gemacht und alle Nebel visuell mit detailreichen Beschreibungen abgedeckt. Sein Werk ist heute noch im Umlauf. Ich meine jetzt aber nicht einen Dobson sondern ein Linsenteleskop. Wenn ich mit meinem 5"ed nicht weiter komme, kommt der 6er FH drauf, ist zwar nicht von hoher Qualität aber der bringt schon ganz schön was.
LG von Anette
 
@all: Danke fürs Mut machen. Mir geht es ähnlich wie Marc. Gestern Abend First Light mit dem neuen 10" - kein Aha-Erlebnis! Aber der Himmel ist momentan wirklich nicht der beste.
VG *entfernt*
 
Hallo *entfernt*

@all: Danke fürs Mut machen. Mir geht es ähnlich wie Marc. Gestern Abend First Light mit dem neuen 10" - kein Aha-Erlebnis! Aber der Himmel ist momentan wirklich nicht der beste.

Du kannst ein bissle was reißen, wenn du bei so einem Himmel mit der AP unter 3mm bleibst und bei Deepsky auf die hellen Kerzen los gehst, M57, M27 und so Kram und einem Nebelfilter, z.B. UHC
Aber es ist trotzdem nicht zu vergleichen mit den Möglichkeiten unter mondlosem Himmel.
 
Hallo allerseits,
vielen Dank für eurer Feedback! Freut mich sehr sowas zu lesen.

Bleib dran und warte auf bessere Bedingungen.
Auch dein Hirn wird mit der Zeit besser in der Verarbeitung dieser Informationen.

Und schau mal M11 an, ist mein Lieblingshaufen
Werde ich machen!
bei DeepSky ist der Mond extrem störend. Im Moment haben wir das Problem, dass auf der einen Seite die Sonne gerade untergegangen ist und auf der anderen Seite ein fast voller Mond aufgeht. Das ist für DeepSky visuell die schlechteste Kombination überhaupt. Nur Bewölkung ist noch schlimmer.
Welche Brennweite hat Dein Newton?
Dran bleiben ist Trumpf! Und auf dem Mondkalender schauen. Ich hänge Dir meinen für die Monyte August und September mal an.
Das habe ich dann auch relativ schnell festgestellt. Allein die Tatsache, dass neben einem wolkenfreien Himmel noch viel andere Faktoren für DS dazuzählen wird mir jetzt bewusst. Wäre ja aber auch sonst zu langweilig;)
Ich habe ein Dobson 200/1200. Vielleicht noch etwas zum Teleskopkauf selbst. Da kann man sich vorher echt verrückt machen und unzählige verschiedene Meinungen einholen. Nach all dem hin und her habe ich mir am Anfang das einfachste "Paket" gekauft. Kein Telrad oder andere Sucher, keine besseren Okulare bei den ich bis heute nicht wirklich durchblicke (die Okularauswahl soll auch sehr individual sein), keine Filter. Das wird bestimmt alles mit der Zeit kommen.
Wenn Du mobil bist, fahre in einer mondlosen Nacht mal raus aufs Land oder wenn erreichbar in die Berge. Das wird Dir die nebligen DS-Objekte in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Noch ein Tipp zur Beobachtungspraxis: erst den Mond oder die hellen Planeten anzuschauen und dann z.B. sich an einer Galaxie zu versuchen, macht wenig Sinn. Von den hellen Objekten ist man geblendet und die Dunkeladaption der Augen ist für einige Zeit im Eimer.
Bei mondlosen Nächten werde ich aufjedenfall aufs Feld fahren. Dort ist es natürlich etwas dunkler, Dunkeladaption wäre somit auch besser und ich habe viel mehr Blickfeld. Inwieweit die Windräder mich stören werden müsste ich dann noch feststellen. Da ich bald wieder einige Monate im Sauerland bin, habe ich auch die Möglichkeit in sehr dunkle Ecken zu gelangen. Da bin ich dann mal richtig gespannt.
Den Tipp mit der Dunkeladaption werde ich nächstes mal berücksichtigen!
verstehe ich das richtig, du hast dir vor einer Woche dein erstes Teleskop zugelegt und fährst jetzt schon zielsicher die Objekte am Himmel an? Chapeau, da hast Du gleich mehrere Hürden mit Bravour gemeistert, wo sich Einsteiger doch regelmäßig verzetteln können. Diesen Erfolg darfst Du ruhig genießen.
Dankeschön! Ich habe vor einigen Wochen schon öfters mit einem Fernglas in den Himmel geschaut und mir die Sternbilder eingeprägt. Das hat aufjedenfall geholfen. Das wäre auch ein super Einsteiger Tipp von mir. Sich den Himmel vor dem erstmaligem benutzten eines Teleskopes anschauen um sich später besser orientieren zu können. Zudem hat mir Stellarium und eine Smartphone App sehr geholfen.
Ich habe auch schon Leute mit so einer roten Brille oder einer Sonnenbrille auf der Nase gesehen, die sie nur abnehmen, wenn sie ins Okular gucken.
Wenn ich mir das so überlege würde das in meinem Garten (viel Streulicht) sogar Sinn machen wenn es denn klappt. Ich werde es mal auspobieren.
Ich messe meine Himmelsqualität immer am kleinen Wagen
Das habe ich tatsächlich vor einigen Tagen auch irgendwo gelesen (vielleicht auch hier im Forum) und es dann direkt auprobiert. Ich konnte das komplette Sternbild erkennen aber die dunkleren Sterne nur ganz schwach. Mit aufgehendem Mond wurde dies immer schwierger bis schlussendlich nur noch 3 Sterne sichbtbar waren.
Auf alle Fälle hoffe ich, dass Du hier weitere Berichte reinstellst.
Dankeschön!
Falls sich die Zeit dafür ergibt und ich noch einiges Beobachten konnte werde ich es aufjedenfall machen!
 
Heute Nachmittag hatte ich schon ein paar Wölkchen im Visier, sie lösten sich zwar gegen Abend auf, wurden durch Cirren abgelöst - doch seht selbst: diese Dunststrahlen verraten wie es bestellt ist mit der Durchsicht. Das Zeugs löst sich ja nicht mit auf und wir hatten das all die Tage. Nun fliesst Feuchtigkeit in höheren Schichten ein, das wird heute Nacht wieder nichts.
Gruss von Anette
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Hallo Anette,
das kann ich so bestätigen. Seit Tagen "grauer" Himmel. Trotz Sonnenschein - nix mit blau. Horizontale Fernsicht unter 100km.
VG *entfernt*
 
Update #1
Hallo allerseits!
Falls es den ein oder anderen interessiert, würde ich gerne mein erstes Update loswerden, das aber leider ziemlich kurz daher kommen wird.
Tatsächlich konnte ich nach meinem Bericht aufgrund grausamer Wetterlage kein einziges male spechteln. Somit auch leider die Perseiden verpasst:confused:
Nichtsdestotrotz gab es gestern Abend die Möglichkeit bei Neumond ein paar Beobachtungen zu starten.

Jetzt hab ich tatsächlich gesehen was mit meinem 8" bei Neumond unter meinem Himmel möglich ist. Ich war erstaunt wie viel Einfluss der Vollmond auf den Himmel hat. Auch die Milchstraße konnte ich zum allerersten mal bewusst mir anschauen. EIn deutlich langgezogener Streifen durch Deneb und Himmels W. Ein Anzeichen dafür, dass selbst in meinem Garten die Bedingungen in Ordnung sind.

Nun denn die Beobachtungen:
M13 konnte ich um Längen besser sehen und auflösen! Ich würde sagen 3/4 waren aufgelöst, toller Anblick. Solange habe ich noch nie ein Objekt im Okular beobachtet. So macht es richtig Spaß!
Auch M92 war super, dort habe ich es meiner Meinung sogar bis ins Zentrum geschafft, da dieser nicht so konzentriert ist wie sein großer Bruder.
M103 + M52 meine ich auch viel besser gesehen haben zu können.

Objekte die ich zum ersten mal beobachtet habe:

M11: Auf Anraten von @Martin_B sollte ich M11 ausprobieren und da war ich dann wieder hell auf begeistert! Den konnte ich noch so gerade erwischen, bevor er hinter Nachbarshaus verschwand. So stelle ich mir einen aufgelösten Sternhaufen vor! Auch bei mir jetzt einer meiner Favoriten.

Den Hantelnebel M27: Da ich schnell bemerkt habe, dass Nebel hohe Anforderungen an einen guten Himmel haben, habe ich diese zunächst zurückgestellt. Jedoch habe ich oft gelesen, dass der Hantelnebel sehr hell ist und immer sichtbar wäre.
Und in der Tat war der Hantelnebel zu sehen. Auch seine berühmte Sanduhrform war leicht zu erkennen. Fande ich schon ganz gut anzusehen.

Cats Eye Nebula? Da ich "schonmal in der Nähe war" habe ich es einfach mal versucht NGC6543 anzupeilen und habe ihn sehr wahrscheinlich auch gefunden. Ein kleiner (grün, bläulicher Fleck) der bei indirektem sehen erst so richtig zum Vorschein kam! Kann mir jemand sagen ob ich da richtig war? Den muss ich mir unbedingt nochmal genauer betrachten.

Vor lauter Begeisterung wollte ich den Ringnebel in der Leier nochmal eine Chance geben und ehrlich gesagt hatte ich ziemlich hohe Erwartungen. Nach 2 Minuten dann im Okular gehabt. Nu? Viel schlimmer als letztes mal??
Als ich in den Himmel geschaut habe, kamen bereits feine Wolken auf die genau über die Leier schwebten und somit den Himmel wieder komplett verdeckten. Mein Abend war somit beendet.

Trotzdem war ich Happy, da ich zum ersten male bei Neumond viel mehr Details sehen konnte.
Auch waren die weiteren Bedingungen nicht wirklich gut, sodass es noch VIEL Luft nach oben gibt.
Dunkeladaption der Augen war nicht wirklich möglich, viel Streulicht.
Mein erster "Feldbesuch" ohne Streuerlicht und in einer etwas dunkleren Gegend steht dann hoffentlich auch an.
Ich habe gestern in einem anderem Thread erfahren, dass meine jetztigen Okulare gar keine Plössl sind, sondern "nur" Kellner. Ich willl die Kellner Okulare gar nicht schlecht reden aber als mir bewusst wurde, dass ich mit 15,- Okularen Freudentänze vor meinem Teleskop mache, musste ich schmunzeln.

Da die Wettervorhersage sehr schlimm bei mir aussieht, der Vollmond wieder kommt und mein Studium weitergeht, scheinen die nächsten Wochen eher ruhiger abzulaufen.

Somit werde ich die nächsten Beobachtungen vorbereiten und versuchen, mein Teleskop mit neuen Okularen aufzumotzen.

Viele Grüße,
Marc
 
Hi Marc,
so habe ich mir das bei Dir vorgestellt! Und das wird noch besser, wirst sehen, habe erstmal noch ein paar richtige Okulare und die entsprechenden Wetterverhältnisse - das Hobby wird zur Leidenschaft!
An meinem Dobson beobachte ich am liebsten mit 2" Okularen, zum Aufsuchen habe ich ein 42mm und ein 32, als auch ein 26 Pano, welches mein Lieblingsoku ist und meist benutzt. Beim 42er rutsch ich über manche Objekte schonmal hinweg, den Ringnebel z.B. aber im 26er erwische ich so ziemlich alles und dann schraub ich die Röhre hoch ....
LG von Anette
 
Hallo Marc,

sauber! Läuft bei Dir ;)

Cats Eye Nebula? Da ich "schonmal in der Nähe war" habe ich es einfach mal versucht NGC6543 anzupeilen und habe ihn sehr wahrscheinlich auch gefunden. Ein kleiner (grün, bläulicher Fleck) der bei indirektem sehen erst so richtig zum Vorschein kam! Kann mir jemand sagen ob ich da richtig war?
Also in der Nähe vom M27 ist der natürlich nicht, wenn du aber im Drachen warst gibts an der Stelle nichts anderes, womit du NGC6543 hättest verwechseln können. Ich suche den immer so auf:
1598106941342.png


Wenn man also die Diagonalen aus den vier etwas helleren Sternen im Drachenbogen kreuzt ist man schon ziemlich genau da. Der Kasten des kleinen Wagens zeigt, wohin man gucken muss um diese vier Sterne zu finden.
 
Hallo Marc,

sauber! Läuft bei Dir ;)


Also in der Nähe vom M27 ist der natürlich nicht, wenn du aber im Drachen warst gibts an der Stelle nichts anderes, womit du NGC6543 hättest verwechseln können. Ich suche den immer so auf:
Den Anhang 152034 betrachten

Wenn man also die Diagonalen aus den vier etwas helleren Sternen im Drachenbogen kreuzt ist man schon ziemlich genau da. Der Kasten des kleinen Wagens zeigt, wohin man gucken muss um diese vier Sterne zu finden.
Dann musst er das gewesen sein! Ziemlich klein aber interessant anzusehen. Dankeschön, werde ich demnächst nochmal anschauen?
 
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