chriskosmos
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Der Winter ist lang und das Wetter seit Wochen mies. Es muss ein Bauprojekt her! Wie wäre es mit einer All Sky Kamera? Die Idee den Himmel die ganze Nacht aufzunehmen ist reizvoll und fertige Lösungen gibt es auch einige am Markt. Preise von bis zu 2.000 EUR haben mich aber davon abgehalten.
Auf einer englischen Seite fand ich dann eine Anleitung von Thomas Jacquin, der eine ASI Zwo Kamera mit einem Raspberry PI steuert und automatisiert Timelapse-Aufnahmen erstellt. Für jede Nacht wird außerdem ein Keogram und eine Startrailaufnahme erzeugt.
Meine Erfahrungen im Umgang mit einem Raspberry PI waren bis dato bei „NULL“, trotzdem hat mich der Bau gereizt.
Ich zeige euch heute mein Ergebnis und vielleicht motiviert es jemanden, etwas ähnliches umzusetzen (Anleitung weiter unten).
Löcher im Inneren des Acryldoms dienen zur Erwärmung der Scheibe. Somit wird Taubeschlag erfolgreich verhindert:
Einzelaufnahme:
Startrail:
Keogram:
Was wird benötigt?
Gehäuse:
1 x KG Doppelschiebmuffe DN 125 – (https://bit.ly/2uZ6qIN)
2 x KG Muffenstopfen DN 125 – (https://bit.ly/2RbH3MN)
1 x Acryldome 3 Zoll – (https://amzn.to/2NFxlQi)
6 x Schrauben mit Muttern
Steuerung:
Raspberry PI 4B – (https://amzn.to/2TCNKcf)
Speicherkarte Micro SD 128 GB – (https://amzn.to/2sAplsC)
Gehäuse für Raspberry 4B (https://amzn.to/2TE4mR2)
USB-C Kabel (Stromversorgung Raspberry) - (https://amzn.to/2NVJ79J)
USB Kabel gewinkelt / Spiralkabel – (https://amzn.to/361pGSY)
kompatible Kameras:
ASI120MC , ASI120MM, ASI120MC-S, ASI120MM-S, ASI224MC, ASI178MC, ASI185MC, ASI290MC, ASI1600MC
In meinem Fall habe ich mich für eine ASI 178 MC entschieden. Bei dieser Kamera sollte man auch den Raspberry 4B (4 GB) verwenden. Das etwas günstigere Modell Raspberry 3B hat bei mir leider keine Timelapse-Aufnahmen erstellen können. Für die ASI 120 MC / MM und ASI 224 MC und ASI 185 MC, sollte dies aber mit einem Raspberry 3B problemlos funktionieren (https://amzn.to/2NVJZev).
Bauanleitung Gehäuse:
Der Bau des Gehäuses ist schnell erklärt. Zu allererst habe ich mit einer Lochkreissäge (52 mm) in eines der Muffenstopfen, mittig ein Loch gebohrt. Die ASI 178 MC passt dort perfekt hinein und muss nicht zwingend weiter fixiert werden. Danach mit schwarzer Farbe lackiert und mittig den Acryldome auf dem Muffenstopfen verschraubt. Ein kleines Loch für das USB Kabel zur Stromversorgung und fertig ist das Gehäuse. ?
Kleiner Hinweis: Ich empfehle euch den Fokuspunkt der Kamera vorher zu ermitteln und ggf. den Aufdruck (weiße Schrift) um die Linse zu schwärzen. In meinem Fall habe ich eine schwarze Vinylfolie geplottert um störende Reflexionen zu vermeiden.
Einrichtung des Raspberry PI:
Eine gute Anleitung für die ersten Schritte findet ihr auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=CL61H2B5SvU&t=16s
Ich habe das Betriebssystem „Raspbian Buster with desktop and recommended software“ verwendet.
Betriebsystem: https://www.raspberrypi.org/downloads/raspbian/
WIN32 Disk Imager: https://sourceforge.net/projects/win32diskimager/
Installation der All Sky Software auf den Raspberry PI:
Die vollständige Anleitung findet ihr auf https://github.com/thomasjacquin/allsky
Ich beschreibe kurz die wichtigsten Schritte:
1. Speicherkarte in den Raspberry einlegen, starten und „LXTerminal“ öffnen
2. Befehl eingeben: sudo apt-get install git
3. Befehl eingeben: "git clone --recursive thomasjacquin/allsky"
(HINWEIS: Bitte "" weglassen. Wurden nur eingefügt, damit der Befehl korrekt dargestellt wird.)
4. Befehl eingeben: cd allsky
5. Befehl eingeben: sudo ./install.sh
FERTIG!
Jetzt empfehle ich euch noch die grafische Benutzeroberfläche zu installieren:
1. „LXTerminal“ wieder öffnen
2. Befehl eingeben: cd allsky
3. Befehl eingeben: sudo gui/install.sh
FERTIG!
Nach einem Neustart könnt Ihr mit der IP Adresse eures Raspberry Pi, auf die AllSky Kamera Benutzeroberfläche zugreifen. Um die IP Adresse eures Raspberry Pi im Netzwerk herauszufinden müsst ihr im LX Terminal folgenden Befehl eingeben: ip addr
In der Regel sollte eure Heimnetzwerk IP Adresse wie folgt anfangen: 192.168.xxx.xxx
Hinweis: Ich übernehme keinerlei Haftung und die Anleitung ist nur eine Hilfestellung. Danke auch an Thomas Jacquin, der dieses Bauprojekt mit seiner Software überhaupt ermöglicht hat.
Viel Spaß beim Bauen und wenn ihr Fragen habt, einfach schreiben! ?
Gruß
Chris
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