Vorstellung und Beratung gesucht (hauptsächlich Fotografie)

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AstroBagger

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Hallo Spechtelfreunde,

ich möchte mich gerne kurz vorstellen, bevor ich dann nach Eurer Erfahrung frage :)
Ich heiße Moritz und angefangen habe ich mit der Astronomie noch während der Schule, was gut 20 Jahre her ist. Mit Abschluss, folgendem Studium und ganz neuen Interessen habe ich jedoch leider den Bezug dazu verloren und schließlich 2004 komplett damit aufgehört. Vor 2004 war ich auch öfters auf dem ITV am Vogelsberg und habe am Niederrhein an den Astronomischen Abenteuer Camps (AAC) teilgenommen. In der Astronomie AG in der Schule haben wir damals auch einen kleinen Newton selber gebaut mit einer azimutalen Montierung aus Holz. Was für eine geile Zeit!

Damals hatte ich einen 200/1000mm Skywatcher Newton auf einer EQ5 Montierung (komplett ohne Motor und ohne Polsucherfernsohr) und ein paar Okulare und habe rein visuell beobachtet. An Astrofotografie war nicht zu denken. Ein paar Mondaufnahmen via Okularprojektion und Strichspuraufnahmen habe ich im Garten des Hauses meiner Eltern mit der analogen Spiegelreflex von meinem Vater gemacht. Ganz unerfahren bin ich also nicht.

Durch die jüngste live Übertragung des Crew Dragon Launches wurde allerdings meine Begeisterung für Raumfahrt und Astronomie neu entfacht und ich begann mich wieder intensiv damit zu beschäftigen. Ich bin jetzt soweit, dass ich gerne wirklich intensiver, also auch praktisch und nicht nur in Foren, Blogs, Artikeln, Youtube, AstroBin, an das Thema herangehen möchte und somit möchte ich mir eine neue Ausrüstung zulegen. Der alte Newton samt EQ5 kommt weg.

Ich möchte gerne Astrofotgrafie betreiben!

Alledings wohne ichnicht mehr auf dem Land und habe absolut keine Möglichkeit von zu Hause aus zu beobachten, enorme Lichtverschmutzung durch Innenstadtlage, nur einen kleinen Balkon. Jupiter ist zur Zeit beinahe der einzige Punkt den ich am Südhimmel sehen kann. Das führt dazu, dass jede Beobachtung, jedes Foto nur Außerhalb geht und ich immer mit der Ausrüstung dahin muss. Es soll also etwas kleines, leichtes, ultraportables sein, was man auch mit dem Fahrrad durch die Gegend karren könnte! Auto ist aber trotzdem vorhanden. Auch soll mich die Ausrüstung auf Reisen begleiten.

Ich dachte daher an Folgendes:
- Skywatcher Star Adventurer Pro (ich weiß, Nachführung nur in RA, maximale Zuladung 5kg)
- Kleiner Refraktor
- Diverses Zubehör, wie Adapter, Stativ etc.

Das ganze sollte den Preisrahmen erstmal nicht sprengen und ich würde das gerne bei gut 1.200 - 1.500€ tutti kompletti begrenzen. Mit signifikanten Argumenten könnte ich aber ggf. etwas nachlegen.

Ich habe jüngst eine Canon 600D gebraucht gekauft, somit ist eine DSLR auch vorhanden. Dazu gab es ein 50mm Festbrennweiten F/1,8 und ein EF-S 18-55mm IS2 Objektiv. Wenn ich erfolgreich bin werde ich die Canon evtl. Astromodifizieren lassen. Am Tage knipse ich lieber mit dem Handy *duck und weg*.

Der SA erfüllt meine Bedingungen hinsichtlich Portabilität. Eine EQM35 ist mir einfach trotzdem zu groß. Ich würde gerne alles in 1-2 Rucksäcken von der Wohnung auf das Feld transportieren.

Als Refraktoren habe ich eigentlich zwei ins Auge gefasst und genau da würde ich gerne nach Eurer Meinung/ Eurem Rat fragen:
TS Optics Photoline 60mm TSApo60f6RED
Ø60mm, Brennweite 360mm, f/6. Ein Duplet Refraktor FPL53 + Lanthan Glas (ich vermeide aktiv den Begriff Apo, da es da scheinbar meinerseits begriffliche Schwierigkeiten bekomme. Ist ein Duplet schon ein Apo?). Gewicht rund 1,5kg
Gewicht gesamte Optik: APO + Flattener + DSLR ~ 2,5kg (den Flattener und den Adapter M48 auf Eos Bajonett habe ich einfach mit je 200g geschätzt. Die DSLR habe ich zu 0,57kg gewogen).

TS-Optics Doublet SD-APO 72mm TSAPO72F6
Ø72mm, Brennweite 432mm, f/6, ebenfalls Duplet FPL53 + Lanthan. Gewicht rund 2,2kg (man findet Angaben von 1,86 bis 2,2kg. Daher rechne ich mit den 2,2kg).
Gewicht gesamte Optik: APO + Flattener + DSLR ~ 3,2kg

Für beide gibt es die 1,0 Flattener und 0,8 Flattener (0,8x Brennweite). Meine Canon als Crop-Sensor hat als optisch wirksamen Faktor für die Brennweite ja ca. 1,6.

Der Aufbau mit dem 72er Apo (jetzt hab ich es doch getan*g*) ist deutlich schwerer und reizt den Star Adventurer zu 64% aus (spätere Aufrüstung mit einem Guidingsystem sehr fragwürdig!). Ich habe gelesen, dass man fotografisch lieber bei 50% der Nenntragfähgikeit einer Montierung bleiben sollte. Das würde der 60er Apo voll erfüllen. Mit 2,5kg genaue 50% Punktlandung. Ggf. bliebe hier auch noch etwas Luft für ein Guidingsystem.

Es gibt aber auch Leute, die den SA (oder Skyguider Pro) mit einem 72er Apo betreiben und damit echt gute Ergebnisse hervorbringen. Ich weiß, dass die Ergebnisse in erster Linie vom Bediener/ Fotografen abhängen und nur sekundär vom Equipment. Stichwort korrekte Einnordung, Verwendung eines Guiders etc.

In wie fern würdet Ihr den Zugewinn von 12mm Öffnung gegenüber dem zusätzlichen Gewicht einordnen? Zumal beide ja f/6 haben, d.h. ich gehe davon aus, dass ich mit beiden gleich lang belichten muss (?). In Stellarium habe ich mir beide Brennweiten mit meiner 600D und den 1,0 und 0,8 Reducer eingegeben und so diverse Objekte am Himmel begutachtet, wie der Bildausschnitt sich darstellen würde. Ja, es gibt natürlich einen Unterschied zwischen 360 und 432mm Brennweite, jedoch ist dieser relativ gering finde ich. Galaxien (außer Andromeda) sind mit so einer kurzen Brennweite eh nur als Bildzentrum darzustellen. Da ist es egal, ob man 360mm oder 432mm hat. Der Weg über Stellarium hilft mir also leider bei meiner Entscheidung nicht.

Übrigens: Einen RedCat (SpaceCat) schließe ich aus, aufgrund des Preises. Sehr schickes Ding, sieht echt hammer aus und hat den Flattener direkt integriert, aber trotzdem ist der TS Apo samt Flattener günstiger und bietet mehr Brennweite und mehr Öffnung.

Was will ich denn eigentlich Fotografieren? Die Frage habe ich mir zuerst salopp mit Nebel und Galaxien beantwortet und schnell gemerkt, dass das Blödsinn ist. Beides geht nur eingeschränkt. Daher möchte ich gerne vorerst großflächige Nebel fotografieren und größere Galaxien. Andromeda geht gut, Pinwheel, Whirlpool, das sollte gut gehen, auch mit den kleinen Brennweiten.

Auf lange Sicht könnte ich mir auch vorstellen den Star Adventurer zu guiden. Wenn dann sollte der Guider aber so gewählt sein, dass ich ihn auch später auf anderen Optiken verwenden kann. Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Ich will also auch nicht ausschließen, dass, wenn sich mal eine Möglichkeit mit Garten ergibt, auch auf eine größere Ausrüstung umzusteigen. Aber am zeitlichen Horizont ist dies in der nächsten Zeit einfach nicht abzusehen.

Ich danke Euch schon mal herzlich dafür, dass Ihr meinen Roman gelesen habt. Für Euch fleißige Leute gibt es hier Kekse :)

Gruß,
Astrobagger
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Astrobagger (richtige Vornamen finde ich schöner, auch wenn es vielleicht ein Pseudonym ist),

mir fällt auf, daß es im Moment viele gibt, die in die Astrofotografie einsteigen wollen. Liegt das an Corona und dem klareren Himmel? Egal, ich finde das auf jeden Fall gut. Du hast wenigsten schon mal realistische Vorstellungen, was das kosten kann.
Dann also willkommen hier.
Zu Deinem Anliegen: Ich habe den TS72/432 auf einer NEQ-5. Mit Kamera, Guidescope, Guidekamera und Sucher lastet das die EQ-5 astrofotografisch schon fast aus. Eine EQ3-2 ginge vielleicht noch. Aber für den Staradventurer würde ich die kleinere Variante nehmen - da passt auch Andromeda eher drauf.

Gruß

*entfernt*
 
Danke für Deine Einschätzung, Heiko.

Die Frage ist, ob eine Guidekamera, Guidescope nicht auch den Staradventurer mit dem TS60/360 überfordern würde. Der Unterschied liegt ja bei "nur" guten 700g. Wobei das genau das Gewicht eines Guidesystems sein könnte.

Ja, Astrobagger ist natürlich ein Pseudonym und bezieht sich auf den Charakter Wowbagger von Douglas Adams. Nur halt jetzt in Sachen Astronomie unterwegs. Meinen Vornamen erwähnte ich ja Threadeingangs.
 
Moin Moritz,

sorry, 432mm BW auf einem Staradventurer ist Nonsens! Zumindest wenn dein Schwerpunkt Astrofotografie werden soll, und nicht "kunstvolles Aufeinandertürmen von teurem Zeug". Das ist nicht böse gemeint, auch wenns erstmal so klingen könnte, sondern einfach nur ehrlich. ;)
Der kleine APO ist gut, der Staradv. auch - jeder für sich genommen!! Als Team eine Katastrophe! Und Garant für Frust.

Ich hatte den 72/432 (Achtung: mit Flattener!!!) auch und mochte ihn sehr und in Verbindung mit einer "iOptron SmartEQ plus" und einem Mgen2 mein Dreamteam. Grab-and-go. In 15 Minuten einsatzbereit ab Kofferraumklappe auf bis zum ersten Probeschuß!

Ich bin ausschließlich mobil und habe keine Zeit für Zeremonien. Das muß zack-zack gehen und auf Anhieb sitzen, "kei Zeit fer Ferz!" wie man hier sagt ;)

Der APO mußte irgendwann einem Hypergraphen weichen (etwa selbe BW aber f/2,8, deshalb wurde er leider obsolet), nur deshalb hab ich ihn veräußert. Damit war auch eine neue Monti fällig, denn der neue war deutlich schwerererer.....

Dennoch hab ich die kleine SmartEQ nachwievor, weil sie so praktisch, kompakt und einfach gut ist. Sie trägt jetzt die Kameras, die nur mit Objektiv bestückt werden. Souverän!

Alle 3 genannten Komponenten (Rohr, Monti, Guider) passen noch (geradeso) ins Budget, wobei ein Mgen2 nur noch gebraucht (und deutlich günstiger) zu haben ist. Das Wichtigste: kein Frust! Jedenfalls wenn man sich keine groben Schnitzer erlaubt (Polaris verwechseln, Nord mit Süd verwechseln, Tag mit Nacht, ständig gegen das Stativ treten und so.... ? - sollte man hinbekommen ;))

Einzig das Stativ der iOptron SmartEQ würde ich bald gegen ein stabileres tauschen (oder durch geeignete Maßnahmen standfester machen, bei mir trohnt sie auf einem völlig over-sized-ten EQ6-Stativ ? - war halt übrig das Ding)

Hoffe zur Vermeidung von Frust beigetragen zu haben! ;)
Clear Skies!!
Okke


PS: klar, der ein oder andere Einwurf "ich kriegs aber trotzdem hin!" mag kommen.......
Jou, sicher, mal gaaanz ehrlich: mobil? Jede klare Nacht? ;)
 
Hallo Okke,

vielen Dank für Deinen Input und Du schreibst auch, was ich irgendwie schon befürchte. Hab schon verstanden, dass das nicht böse gemeint ist :) Ich suche ja praktische Erfahrungen, um eben nicht kunstvoll Geldscheine zu stapeln, sondern wirklich etwas brauchbares zu haben :)
Der 72/432 wird mit sicherheit zu schwer werden. Ist halt die Frage wie es sich mit dem 60/360 verhält, der gut 0,7kg leichter ist.

Die SmartEQ Pro habe ich auch ins Auge gefasst, leider findet man darüber sehr sehr wenig. Über den Star Adventurer oder den Star Guider findet man deutlich mehr Information. Auch im englischen Raum. Auch findet man wenig Bilder oder Beschreibungen, wie groß und portabel die SmartEQ ist, aber auf den wenigen die ich fand sah sie ganz passabel aus und auch so, dass sie noch in einen Rucksack passt und alles in einem Gang transportiert werden kann.

Das wenige, was ich über die SmartEQ fand besagte leider, dass viele nicht begeistert davon sind. Sie fühlt sich nicht wertig an und die Nachführung ist weniger genau als beim Star Adventurer/ Star Guider.

Im Gegensatz dazu böte die SmartEQ jedoch die möglichkeit beide Achsen zu Guiden und verfügt dazu noch über GoTo. Sehr komfortabel.

Von der Traglasther sind beide mit 5kg angegeben. Trägt die SmartEQ wirklich mehr als der Star Adventurer?
 
Hi Moritz,

Die SmartEQ Pro habe ich auch ins Auge gefasst, leider findet man darüber sehr sehr wenig.
wenn man wenig findet, gibt es entweder wenig Anlaß für Beiträge und die Kritik, die man findet, umfaßt die wenigen Probleme, oder sie ist schlicht kaum verbreitet.

Auch findet man wenig Bilder oder Beschreibungen, wie groß und portabel die SmartEQ ist, aber auf den wenigen die ich fand sah sie ganz passabel aus und auch so, dass sie noch in einen Rucksack passt und alles in einem Gang transportiert werden kann.
dein Eindruck ist bestätigt, paßt in jeden Rucksack, auch ins Flughandgepäck.

Sie fühlt sich nicht wertig an und die Nachführung ist weniger genau als beim Star Adventurer/ Star Guider
Lol, "wertig".... ähm, eine Monti ist nicht zum Kuscheln da, sondern eher zum Fotografieren. Fetischisten am Werk? :oops:
Möglicherweise findet der aus Gewichtsgründen in Kunststoff anstatt Aluguß ausgeführte Deckel das Mißfallen gewisser Kreise? Wenn ja, sei festgehalten: der taugt was und ist robust. Und leicht ;)

Perfekt ist keine Monti, auch jenseits 5stelliger Beträge nicht, irgendwas kann man immer besser machen. Für den 432/72 imho der perfekte Unterbau.

weniger genau als beim Star Adventurer/ Star Guider.
:oops: DAS kenne ich genau andersrum! Bis zu 60sec sind bei 432mm durchaus möglich! Immer gilt: saubere Nordung vorausgesetzt!!!
Andererseits habe ich bereits sehr früh einen gebrauchten Mgen2 erworben und deswegen gibt es schlicht keine Nachführfehler.

Ich vermute mal, alle Astrofotografen haben sich zu Anfang der Illusion hingegeben, "ich schaffe das, ich brauche kein Guiding!" ....... Höhö, jou, ich glaube, alle wurde "geheilt" ;)

Schwachpunkt ist echt das Stativ, weil dessen Kopf aus Plastik ist. Geht noch für Knipse+Objektiv, geht kaum noch für 432/72 und "arbeitet" im Laufe der Belichtungssession. Das sollte man ersetzen für sorglos-sein-wollen.

5kg..... auf Staradventurer..... sind jenseits von optimistisch! Mechanisch, ja, es bricht nichts ab. Fotografisch..... duliebezeit! :rolleyes: Die Hälfte maxxxximal!
5kg... auf SmartEQ.... auch zuviel. 4kg aber schon noch. 432/72 zzgl Guiding sind etwa 3,5kg. Geht super! Mit besserem Stativ perfekt.

Wer mobil unterwegs ist, hat keine Zeit, um andächtige Zeremonien zu zelebrieren, sondern das muß zack-zack gehen. Die Zeit ab Kofferraumdeckel auf bis zum ersten Probeschuß sind 15min!

Schaumal hier im Forum mit der SuFu nach "smarteq", da gibts schon das ein oder andere Bild ;)

Gruß
Okke
 
Hi Moritz

warum soll die EQ5 weg? Die Montierung ist doch moderat groß und paßt locker in einen Baumarktkoffer. Dazu ein Motorenset und obendrauf sowas z.B. Teleskop-Express: TS-PHOTON 6" F4 Advanced Newton Teleskop mit Metall Tubus in Verbindung mit einem Komakorrektor und Du hast ein Set zum Start und noch rd die Hälfte vom Budget über. Damit kann man starten und Themen wie guiding etc dann mit der Zeit angehen.
Und wenn Foto doch nichts ist, hat man ein schönes Großfeldteleskop.
Das wären mein Ideen dazu.
CS
 
Hallo Moritz

Vielen Dank für die Vorstellung und herzlich willkommen im Forum!

Stabilität des Setup ist bei AP elementar. Für die Montierung gilt: Lieber eine Nummer grösser!

Kleine Rucksackmontierungen wie die Star Adventurer oder die SkyGuider (iOptron) reizen mich auch. Einfach, klein und leicht. Man darf von denen aber keine Wunder erwarten. Soweit ich in Erfahrung brachte, taugen die nur was in Verbindung mit einem wirklich stabilen Stativ (ca 20 kg Tragkraft) und nur für kurze Brennweiten. Mehr als eine Kamera mit Objektiv würde ich nicht draufschnallen wollen. Hier ein guter Bericht über den SkyGuider.

Wünsche dir Clear skies und einen guten Start ins Hobby
Martin
 
Hallo Moritz,

ich hatte mal eine Star Adventurer mit einem 200mm Tele drauf. Das war die absolute Obergrenze und selbst da hatte ich schon rund 1/4 Ausschuss bei den Bildern. Mehr als 135mm würde ich da heutzutage nicht mehr drauf packen, wenn ich sie nicht verkauft hätte. Die kleine Monti ist gut für Flugreisen, aber ansonsten eher ein lustiges und faszinierendes Spielzeug als ein geeignetes Dauersetup.

Hast Du die EQ-5 noch? Benutze die. Die ist stabil und wird den 70mm Refraktor sicher tragen. Oder den von Antares genannten kleinen Newton. Aber so eine Reisemontierung sollte wirklich nur für das genutzt werden, für das sie ausgelegt ist: für Flugreisen.

Bis dann:
Marcus
 
Hi Moritz,

Staradventurer und 432 mm Brennweite? Großer Gott, das funktioniert nur in der Werbung. :eek: In der Realität schaut das so aus: :poop:

Bei der Brennweite benötigst Du mindestens ein fest eingebautes Polsucherfernrohr in einer NEQ 3-2 Montierung zum ausreichend genauen Einnorden mit Motoren in beiden Achsen und ein stabiles Stativ sowie eine Autoguidercamera. Zum Scharfstellen der Optik eine Bahtinovmaske, ein Kabel von der EOS zum Rechner (EOS-Utility) und bei hohem ISO-Wert im Liveview an einem hellen Stern scharfstellen. Da der Rechner also mit ins Feld muß, kannst eine günstige Autoguidercam (Planetencam von ZWO oder QHY) nehmen und PHD2 auf dem Rechner installieren. Oder ca. 700 Euro für nen MGEN als Standaloneguider ausgeben.

Ich hab ne NEQ 3-2 mit Stahlstativ für die EQ-5!, (das spinnenbeinige Schlabber-Alustativ im Bundle der NEQ 3-2 ist leider Schrott!) mit SynScan (= Motoren in beiden Achsen, Goto und Autoguidingeingang im Steuergerät), ne ALCCD5L-IIc als Planetencam + zum Autoguiden mit dem 8x50 Sucher und den TS Photoline 60/360 samt 1.0 Flatner auf einer Guidemount sowie ne EOS 450D(a). Für die Stromversorgung von Rechner und Montierung hab ich nen 12V/22 Ah Bleigelakku. Der reicht auch für ne saukalte Winternacht. Auf meinem WIN7 Schläppy (Lenovo S205 mit WIN7 und 8 GB RAM) von Ebay läuft das ganze supereasy. :love:

Fotogeraffel mit Fahrrad aufs Feld schleppen? Neee, kannste knicken. Pack das alles gut gepolstert auf die Rückbank vom Pkw oder in den Kofferraum!

Wie meine Vorredner geschrieben haben, ist der Staradventurer nur was für leichte Teleobjektive bis 135 mm Brennweite.

Und mit denen solltest Du auch anfangen. Das Teleskop dann in 1 oder 2 Jahren, wenn Du ein bissy Erfahrung mit kürzeren Brennweiten und der prinzipiellen Bildbearbeitung hast.

Wenn Du die EOS auf Astro umbauen läßt, geht auch vom Balkon aus was. Ich wohn in Ludwigsburg bei Stuttgart, da seh ich auch nicht viele Sterne. CLS-Clipfilter von Astronomik in den Kamerabody und los gehts.

Die hier gezeigte Ausrüßtung wurde mir leider aus dem Auto geklaut, also hab ich sie nochmal gekauft, diesmal aber gleich mit dem besseren Stahlrohrstativ und dem 60/360 TS Photoline statt dem 3,5 kg schweren Orestegor. Und solche Ergebnisse sind dann wirklich mit 135 mm Teleobjektiv ungeguidet machbar. :cool:

Mit Autoguiding sind auch solche oder solche Aufnahmen mit 300 mm Brennweite drinn. Bitte die Einzelbelichtungszeiten und die Gesamtbelichtungszeiten beachten!

Dieses Frühjahr hab ich dann dieses Bild fabriziert. Da stecken 12 Stunden Gesamtbelichtungszeit mit dem 60/360 TS Photoline + dem CLS Clipfilter im Kamerabody und rund 20 Stunden Bildbearbeitung mit Deepskystacker sowie Fitswork drinn. Mitten aus dem Lichtersiff vom Großraum Stuttgart. Geht also...

IC405-410-25proz.jpg


Sodele, jetzt bist "eingenordet", was geht und was nicht. ;)
 
Hallo zusammen,.

Ja mehr Montierung und mehr Technik machen vieles einfacher und auch frustfreier. Ja der SA ist für Kameras mit Teleobjektiven ausgelegt und da sind 200mm dann schon anspruchsvoll, für die ersten Schritte sind dann eher 135mm max zu empfehlen.

Alles richtig und weise Vorschläge und ich finde es gut wenn klar vor den Problemen, die diese Kombination mit sich bringt gewarnt wird, aber die Aussage es geht nicht oder wären nur leere Werbehülsen finde ich persönlich überzogen.

Also auch wenn ich jetzt Öl ins Feuer gieße und es definitiv nicht zur Nachahmung empfehle, aber sowas kann ein blutiger Anfänger wie ich aus der Kombi Star Adventure + 432mm Brennweite ohne Guiding der RA Achse machen.
Wohl gemerkt mein erster Versuche mit der Kombination:

Medienobjekt 41790 betrachten
Aber und das sei auch nochmal betont, ich empfehle die Kombi nicht. Die Nachteile sind zu groß und die vermeintlichen Vorteile (geringes Gewicht der Montierung z.b) verpuffen bei näherer Betrachtung. Um den 72/432mm auf dem SA zu betreiben brauchst du die SA Variante mit Gegengewicht, der passenden Stange etc. Dazu kommt ein gutes, stabiles Stativ, auch das alles bringt Gewicht und Kosten mit sich.

Ich habe jetzt nur den persönlichen Vergleicht zwischen der SA Variante wie eben beschrieben und einer EQ5 samt Motorkit. Ja die EQ5 ist in Summe schwere, sperriger und teurer aber für den 72/432mm würde ich diese dem SA bei jeder Belichtungssession vorziehen.

CS
Andreas
 
Hallo Moritz,
schön, dass Du Deinen ersten Beitrag mit einer Vorstellung begonnen hast.
Das ist leider in letzter Zeit völlig aus der Mode geraten........

Ein etwas in den Hintergrund geratenes Interesse wieder zu entdecken, kann richtig Spaß machen. Man entwickelt sich schließlich weiter, und auch die finanziellen Möglichkeiten sind etwas später in der Regel auch besser.

Auch bei mir gab es bezüglich Astronomie eine längere Pause, wobei mein anfängliches Treiben eher als ahnungslos zu bezeichnen wäre, die Fortsetzung gestaltete sich aber -vielleicht gerade deshalb- deutlich ernsthafter.

Auch bei mir hat sich der Schwerpunkt in Richtung Astrofotografie entwickelt. Das hat nochmal einen ordentlichen Anschub gegeben, aber natürlich auch entsprechende Investitionen nach sich gezogen. Transportgewicht war allerdings nie ein Thema für mich, entweder ich spiele im lichtverseuchten Hof, oder fahre mit dem Auto dorthin, wo es dunkel ist.

Was die Ausrüstung für Astrofotografie angeht, hast Du schon einige sehr deutliche Hinweise bekommen. Vor Allem bezüglich Montierung und Stativ. Ich kann dem nur zustimmen, und ein kleines Beispiel hinzufügen: Grundsätzlich empfehle ich immer, den Unterbau so solide zu wählen, wie irgend möglich. Überdimensionieren tut nie so weh, wie Unterdimensionieren.

In den letzten Wochen habe ich (mit sehr angespanntem Zeitbudget) Aufnahmen vom Kometen machen wollen. Nenne es Faulheit oder Arroganz - ich habe meine eigenen Empfehlungen ignoriert, und bin mit zu schwachem Material aufgebrochen: EOS 6D + 200mm Objektiv auf kleinem Carbondreibein, und EOS 6DA + 80mm APO auf EQ3 mit einem deutlich stabileren EQ5-Edelstahlstativ. Alle Aufnahmen sind nix geworden! Ich habe auch auf Spiegelvorauslösung verzichtet, und später musste ich feststellen, dass alle Bilder vom Spiegelschlag verwackelt waren. (wie blöd!!). Eine Nacht später dachte ich es besser zu machen, und startete mit EOS +200mm auf der EQ3, und der EOS am 80mm APO auf einer HEQ-5. Selbst das ging schief.
Der Spiegelschlag der Kamera war immer noch stark genug, die Aufnahmen zu versauen.

Erst mit Fernauslöser und Spiegelverriegelung hat es dann -zumindest mit der Kombination APO auf HEQ-5 geklappt. Ja, ja, ich weiß.....das hätte ich auch früher haben können......

Was will ich damit sagen?
Die Montierung zu schwach auszulegen kostet nicht nur Geld, sondern auch Nerven.
Und ich kann Dir sagen, auch ein kleiner APO auf dem StarAdventurer ist in jedem Fall zu schwach ausgelegt. Auch wenn die Artikelbeschreibungen Anderes suggerieren, und auch, wenn Andere mit der Kombination erfolgreich waren.

Falls Du immer noch daran denkst, einen APO auf StarAdventurer zu bauen, empfehle ich Dir, mal den (recht langen) Thread von Norbert zu lesen. Norbert hat lange mit dem Gerät gekämpft, bis er - mit 200 mm !- zufriedenstellende Ergebnisse hatte. Mit Guiding und allem Drum und Dran. Und da waren viele Tippgeber hier im Forum beteiligt!

Dass das bei Andreas so gut geklappt hat ist toll. Aber ob das jeder, zuverlässig so hinbekommt, halte ich für sehr fragwürdig. Klar, Vieles geht. Aber worauf lässt man sich da ein.........

In jedem Fall wünsche ich Dir viel Spaß mit dem neu entdeckten Hobby, und hoffe, dass Du von Deinen Schritten weiter berichtest.

CS

Dietmar
 
Hallo zusammen,

ich melde mich kurz zu Wort, nicht, dass Ihr vermutet ich wäre eingeschlafen :)

Jeden Beitrag [der von Dietmar kam als ich das hier tippte, dennoch habe ich ihn gelesen und dann erst weiter getippt :)] hier habe ich aufmerksam gelesen und ich bedanke mich ganz herzlich für Euren Input und Eure Denkanstöße. Ich habe noch nichts entschieden und befinde mich noch immer in der Rercherchephase, da ich eine wirklich fundierte Entscheidung treffen will.

In meiner Vorauswahl habe ich vom 72er Apo Abstand genommen. Somit ist dahingehend nur noch der 60er Apo im Rennen.
Grund dafür ist definitiv das Gewicht. Es gibt genügend Beispiele im Internet, hier und in anderen Foren, dass der SA mit einem 72er Apo funktioniert. Ja, es ist grenzwertig und sogar darüber hinaus. Aber: Wenn andere es können, dann liegt der Erfolg zu sehr großen Teilen am Benutzer und an der Präzision der Arbeit. Seeing, Wolken etc. kann man nun eben nicht beeinflussen. Den Beobachtungsort kann man natürlich sehr wohl beeinflussen. Insofern tendiere ich lieber zum 60er Apo um die eingesparten 700g zu einem späteren Zeitpunkt ggf. mit einer Guidingausrüstung zu erweitern. Auch denke ich, dass die Weiterverwendung des 60er Apos mit 360mm Brennweite mit Blick auf die Zukunft und ggf. einer wesentlich stärkeren Ausrüstung mehr Weiterverwendungspotenzial hat (ich schiele da dadrauf den 360mm Apo als Zielfernrohr zu verwenden). Der 72er Apo mit 432mm scheint mir da ungeeigneter zu sein.

Ferner wäge ich gerade den SA gegen die SmartEQ Pro + nach dem guten Input von Okke ab. Trotzdem muss ich sagen, dass ich "irgendwie gedanklich mit der SmartEQ nicht warm werde". Objektive Argumente dafür habe ich keine, es ist ein Bauchgefühl.

Als Alternative zum 60er Apo wäge ich noch ein Rokinon/Samyang 135mm Objektiv, um das auf dem SA zu benutzen. Jetzt werden sicher viele denken und schreiben: Guter Mann, richtige Richtung, bitte so umsetzen. Ihr habt auch Recht. Das ist sicher die "beste" Lösung für den SA. Doch dann kommt immer wieder der Gedanke: Internet --> Gute Ergebnisse SA+60er/72er Apo --> muss möglich sein --> kann man lernen.

Wir werden sehen, meine Frustrationsschwelle ist sehr hoch und ich bin sehr lernwillig.

Es gibt wirklich gute Ergebnisse mit dem SA und 360mm Brennweite. Korrekte Einnordung, präzise Ausbalancierung der Ausrüstung auf dem SA (L-Schiene, kein Kugelkopf und die L-Schiene so nah wie möglich an die RA Achse verschoben), ein panzerähnliches Stativ mit zusätzlicher Beschwerung, Bahtinovmaske zum fokussieren etc. ist mir bekannt und würde ich auch alles umsetzen.

Während ich hinsichtlich Montierung + Teleskop noch in der Theoriephase bin war ich mit der Canon, einem simplen Ebay Stativ und dem EF-S 18-55mm sowie dem 50mm f/2 Festbrennweiten Objektiv schon diverse Nächte/ Abende draußen und habe mich mit dem Kometen beschäftigt und dort bereits Vieles gelernt. Ich habe zig verschiedene Einstellungen ausprobiert, verglichen und auch erste Bearbeitungsversuche der Bilder unternommen, um überhaupt einen Zugang zu dem Thema postprocessing und die Auswirkungen der verschiedenen Einstellungen der Kamera zu bekommen. Bisher grenzt die "Nachbearbeitung" aber noch an zufälliges Rumklicken an den Reglern ohne System :) Einmal bemerkte ich nach einigem Rumprobieren "plötzlich", dass das bearbeitete Bild wesentlich besser als das Kamera-Bild geworden ist. Etwas baff saß ich vor dem Rechner und dachte mir dann "Mist, du erinnerst dich nicht daran, was du gemacht hast" :))

Das macht mir aber Spaß und ich bin fasziniert von den Möglichkeiten.

Meine Kamera habe ich bereits um einen programmierbaren Fernauslöser und einem Dummy-Akku mit USB erweitert.

Die EQ5 mit einem kleineren Newton kommt für mich einfach nicht in Frage. Ich möchte das nicht, ich möchte etwas wirklich Kleines. Ich weiß, dass meine Aussagen sich teilweise widersprechen und evtl. werde ich mit weiter fortgeschrittener praktischer Erfahrung zu dem selben Schluss kommen.

Für weiteren Input bleibe ich aber dankbar, da ich noch nichts bestellt habe und weitere Input somit noch in meine Bewertung einfließen wird.

Heute Abend werde ich mir erst mal den Thread von Norbert zu Gemüte führen. Mal sehen ob und wenn ja wie das meine Gedanken beeinflusst :) Danke dafür!

Danke Euch!
Moritz
 
Was die Ausrüstung für Astrofotografie angeht, hast Du schon einige sehr deutliche Hinweise bekommen. Vor Allem bezüglich Montierung und Stativ. Ich kann dem nur zustimmen, und ein kleines Beispiel hinzufügen: Grundsätzlich empfehle ich immer, den Unterbau so solide zu wählen, wie irgend möglich. Überdimensionieren tut nie so weh, wie Unterdimensionieren.

Absolut, dem ist nichts hinzuzufügen.

Korrekte Einnordung, präzise Ausbalancierung der Ausrüstung auf dem SA (L-Schiene, kein Kugelkopf und die L-Schiene so nah wie möglich an die RA Achse verschoben), ein panzerähnliches Stativ mit zusätzlicher Beschwerung, Bahtinovmaske zum fokussieren etc. ist mir bekannt und würde ich auch alles umsetzen.

Das sagte Tommy (Teleskop Austria) ebenfalls. Gut balanciert und genordet gehts es, wenn kein Wind geht und man nicht ankommt.

Ich habe 10 x 60 Sekunden mit dem Takahashi FS-60 CB mit 0,72 Reducer am Star Adventurer gemacht, das ging doch sehr gut- Brennweite war 255mm. (Bild wurde gestackt mit Registrierung auf Sterne)

Autosave001corr _CaptureOne_2000x1333.jpg


IMG_4784.JPG


lg
Niki
 
Hallo Moritz,

Du hast ja viele Tips bekommen. Und auch ich kann nur wiederholen, besorge Dir einen soliden Unterbau oder ein leichtes Fotosetup für den StarsAdventurer. Es ist richtig, daß mit viel Erfahrung, unter idealen Bedingungen und ein wenig Glück, manche mit den unmöglichsten, auch einfachen Kombinationen hier trotzdem gute Bilder machen können. Ich habe da auch schon einiges ausprobiert.
Aber das ist nicht der Standard. Gerade als Einstieger brauchst Du etwas Solides, was auch unter nicht idealen Bedingungen verlässlich gute Ergebnisse erlaubt und auch mal ein paar Ungenauigkeiten und Fehler verzeiht. Deshalb sollte die erste Ausrüstung nicht schon gleich "auf Kante gestrickt" sein.
Es hilft Dir ja z.B. auch nicht, wenn Michael Schuhmacher in seiner besten Zeit Dir als Fahranfänger zeigt, daß er auf dem Nürburgring mit einem hochgetunten Polo meine Mutter im 5er BMW abhängt. Da sagt nichts über Polos und 5er BMWs aus, sondern nur was über die Fahrkünste von Michael Schumacher und meiner Mutter (wobei ich nicht weiß, wie gut seine Mutter fährt :unsure:, deswegen habe ich meine als Beispiel genommen).
Das Zeigen von "ich hab mit der und der Ausrüstung das und das erzielt" hilft keinem Anfänger.

Gruß

*entfernt*
 
Das Zeigen von "ich hab mit der und der Ausrüstung das und das erzielt" hilft keinem Anfänger.

Findest Du, Heiko? Ich finde ganz im Gegenteil, es sind sehr praxisnahe Beispiele, die durchaus ermutigen können, weil eine Kamera auf einen Star Adventurer schrauben und ein Gegengewicht verschieben bis es im Gleichgewicht ist, kann (und muss) JEDER Anfänger. Das sind doch schlicht die Grundlagen eines Astro-Setups.

Gleichwohl sollte schwereres Gerät auf einer schwereren Montierung sitzen. Ein Tak 60 CB wiegt nur 1,3 kg - das ist nicht die Welt, der 72/432 ist deutlich schwerer! :)

lg
Niki
 
Ja Niki,

ich finde das ist meist Nabelschau. Wenn Du mit Deinem Takahashi auf StarAdenturer gute Bilder machst, ist das einen Sache.
Klar sollte man gewisse Grundlagen lernen - aber an was Solidem, Gutmütigen. Um beim Beispiel oben zu bleiben: Man setzt einen Fahranfänger nicht in einen 800PS-Boliden und sagt ihm, es sei wichtig zu üben langsam die Kupplung kommen zu lassen ...

Gruß

*entfernt*
 
ich finde das ist meist Nabelschau. Wenn Du mit Deinem Takahashi auf StarAdenturer gute Bilder machst, ist das einen Sache.

Heiko, dann sag ganz offen, dass Du denkst, ich möchte hier mit (m)einem Bild angeben, nur weil ich einen Mini-Tak habe. :D Ich stell das aber ganz bewusst hier rein, weil Moritz im Ersten Beitrag einen TS Optics Photoline 60mm TSApo60f6RED ins Auge gefasst hat und ebenso eine Star Adventurer Pro.

Vielleicht kannst Du es also nicht ganz so abwegig finden, wenn ich ein Beispiel von einem 60mm Apo auf eben dieser Foto-Montierung reinstelle, weil das zeigt, was mit 60mm auf einem SA gut machbar ist. ;)

lg
Niki
 
Ja, also ich würd's machen - Neid:mad:!
;)

Ok, der MiniTak ist leichter als der 72/432. Sicher ein besseres Beispiel für den StarAdventurer.

Gruß

*entfernt*
 
Ich finde den thread klasse, denn das, was Moritz schildert kann ich nachvollziehen, auch wenn meine Astronomie-Anfänge in die 80er zurückreichen :)
Das Beispiel mit einem 60mm Apo finde ich sehr gut. auch wenn ein Takahashi natürlich in einer anderen Liga spielt, als ein TS Photoline. Irgendwo muss sich der Preisunterschied ja bemerkbar machen (Gewicht, optische Güte, Verarbeitung) ;)
 
Hallo zusammen,

nachdem ich mir nun den Thread von Norbert (nebst weiteren Threads) vollständig durchgelesen habe und mit ein paar anderen Usern hier im Forum gechattet habe, ist meine Ausrüstungsauswahl fertig. Vielleicht ist es für Andere auch hilfreich, die sich diesen Thread hier durchlesen, daher möchte ich Euch an meiner Auswahl teilhaben lassen:

Am Ende eines jeden Eintrages sind die Artikelnummern von Teleskop Express angegeben:

Als Stativ wähle ich ein Berlebach Report 112 Astro aus mit Moduleinsatz 1 (also entweder 1/4" oder 3/8" Fotoschraube). Die Moduleinsätze sind austauschbar, sodass man dieses Stativ später auch auf eine andere Montierung adaptieren kann. Auf die Wichtigkeit des Statives wurde ich mehrfach wehement aufmerksam gemacht, sodass ich da definitiv Eurem Rat folge.
Als Alternative für ein Berlebach Holzstativ hat sich noch ein Benro Dreibein Mach 3 TMA47AXL herausgestellt. Da Berlebach aber aktuell in den Betriebsferien bis Mitte/ Ende August steckt wird wohl vorerst ein Neewer Carbon Stativ (vorhanden) zum Einsatz kommen. So kann ich dann auch wirklich zwei Stative vergleichen.

Desweiteren habe ich zum Austarieren/ Ausbalancieren der DEC Achse eine Arca Swiss Schiene samt Schnellwechlser ausgewählt, um den Apo mit der DSLR fein einstellen zu können.

Zu guter Letzt wird das Setup um eine Tragetasche und eine rote Kopflampe (Auswahl noch nicht ganz klar; evtl. diese hier. Sie soll den Vorteil haben sich den letzten Betriebszustand zu merken und somit nach dem Ausschalten auch wieder mit rotem Licht los zu leuchten. Sehr wichtig!) erweitert.

Ich werde wohl in den kommenden Tagen bestellen und dann heißt es warten warten warten und dann üben üben üben :) Bis das Gerümpel dann da ist beschäftige ich mich natürlich weiter mit der Theorie. Als erstes will ich dann den Polsucher justieren und ähnliche Stabilitätstests wie Norbert in seinem Thread durchführen, um ein Absacken der Ausrüstung über Stunden zu überprüfen.

Sobald alles da ist werde ich auch jedes Teil einzeln wiegen und hier gerne einstellen, sodass man eine genaue Vorstellung des Gewichtes bekommt. Außerdem interessiert es mich :)

Noch ist nichts bestellt. Sollte sich jemand die Mühe machen und die Liste anschauen und sollte ein grober Fehler oder ein besserer Vorschlag kommen, so werde ich das noch berücksichtigen.

Liebe Grüße und klare Nächte,
Moritz

P.S.: Gestern beim Kometen-Fotografieren (es klappt schon besser als bei den ersten beiden Versuchen) habe ich auch direkt ein paar Sternenbilder fotografiert, um mehr Gefühl dafür zu bekommen. Bei der Auswertung am PC stellte ich dann fest: Leck-O-Mio, ich habe gar Andromeda erwischt und man kann es erkennen. Ich weiß, das ist Einsteigerniveau per excellence, aber als ich das sah war das ein richtig tolles Gefühl, wenn auch unbeabsichtigt und ungewollt :)
 
Hallo Moritz

Ja leg‘ mal los und berichte von deinen Erfahrungen!

P.S.: Gestern beim Kometen-Fotografieren (es klappt schon besser als bei den ersten beiden Versuchen) habe ich auch direkt ein paar Sternenbilder fotografiert, um mehr Gefühl dafür zu bekommen. Bei der Auswertung am PC stellte ich dann fest: Leck-O-Mio, ich habe gar Andromeda erwischt und man kann es erkennen. Ich weiß, das ist Einsteigerniveau per excellence, aber als ich das sah war das ein richtig tolles Gefühl, wenn auch unbeabsichtigt und ungewollt :)

Genau darum geht‘s hier: Begeisterung empfinden, Entdecken, selber etwas sichtbar machen und festhalten.. ;):y:

CS Martin
 
Ich warte leider immer noch auf ein Angebot von Teleskop Express/ Service für meine Ausrüstung. Gut Ding will halt Weile haben :)

In der Zwischenzeit habe ich diverse Nächte draußen verbracht und mich mit meiner 600D und dem 50mm Festbrennweitenobjektiv auf einem einfachen Fotostativ versucht. Ich habe bereits sehr viel gelernt und konnte meine Routinen mit dem Foto-Timer-Fern-Auslöser-Dings verbessern. Letzte Nacht war es hier im Ruhrgebiet wirklich absolut top vom Wetter her und ich war bis 4 Uhr heute früh draußen auf dem Feld. Mit Hilfe der lightpollutionmap und google Maps habe ich mir diverse Beobachtungsplätze ausgesucht und ich teste die der Reihe nach. Alle liegen dabei in einem maximalen Umkreis von 1h Fahrzeit. Der gestern von mir ausprobierte Platz hat deutlich mehr Potenzial als mein bisheriger Platz in unmittelbarer Nähe zur Wohnung (5-10 Minuten mit dem Auto, inklusive Laufen zur eigentlichen Stelle *g*).

M31 - Andromeda ISO3200.jpg

M31 aus 145x 7s Subs bei 50mm f/1,8 bei ISO3200. Ohne Nachführung. Habe immer wieder die Kamera nach einigen Sets manuell "nachgeführt" und am Ende alles mit Sequator per Star Align gestacked. Dazu 30 Darks.

Sternbild Schwan.jpg

Der Schwan mit 90x7s Subs bei 50mm f/1,8 bei ISO 3200. Selbes Vorgehen, wie bei M31.
Pelikan und Nordamerika sind wenigstens von der Kontur her schemenhaft und mit viel gutem Willen zu erkennen :)

Ich habe definitiv noch Schwierigkeiten mit dem Fokus. Per Liveview und x10 Vergrößerung versuche ich mein Bestes, aber man sieht deutlich, dass ich etwas "vor dem Fokus" gelandet bin. "Vor dem Fokus": Mit der Kamera blickend etwas zu weit nach "links" gedreht. Nächstes Mal werde ich das berücksichtigen und bewusst im LiveView einen Tacken "zu weit nach rechts" drehen.

Ansonsten bin ich wahrlich zufrieden und freue mich über jede neue Erkenntnis, egal wie klein sie ist :) Mit der Nachbearbeitung (abgesehen vom automatischen Stacken mit Sequator) stehe ich aber noch total auf Kriegsfuß. Das Thema ist absolut neu für mich (ich habe noch nie in meinem Leben ein Bild nach dem Aufnehmen bearbeitet) und so beschäftige ich mich damit so intensiv, wie nur irgendwie möglich.

Ich bin so gespannt, was da noch kommt und, was es alles noch zu entdecken und zu lernen gibt!

IMG_20200731_220039.jpg


Die Stille und Ruhe Nachts einsam auf einem Feld zu sein hat beinahe etwas Meditatives. Was für ein genialer Ausgleich zum stressigen und hektischen Alltag in einer Großstadt. Richtig gut!
 
Hallo zusammen!

Mit Freude kann ich berichten, dass heute endlich die gesamte Aurüstung gekommen ist. Ich freue mich total!

Natürlich habe ich direkt alles aufgebaut, die Justage des Polsucherfernrohres des Staradventureres kontrolliert - und vorst für akzeptabel befunden.

Ich habe dann den Flattener an das Teleskop geschraubt, den EOS Bajonett Adapter angeschraubt und meine 600D angeschlossen. Ich habe die Spitze eines entfernten Schornsteins angepeilt und so den Rotpunktsucher ausgerichtet, das hat einwandfrei funktioniert.

Allerdings habe ich beim ersten Testfoto festgestellt, dass ich am unteren Bildrand eine starke Abschattung habe. Ich habe dann die Kamera um ca. 90° gedreht und es scheint mir die "untere, horizontale Kante" des Chips zu sein, welche abgeschattet wird. Im Live View sieht man davon nichts.

Live View:
Live View.jpg


Foto 0° Neigung und ca. 90° Neigung:
IMG_2376.JPG

IMG_2373 (2).jpg


Liegt das am Arbeitsabstand? Was habe ich nicht berücksichtigt?

Meine Ausrüstung:
TS 60/360mm APO
TS60 Flattener
EOS Bajonett-M48 Adapter
Kamera: EOS 600D

Danke bereits für Eure Mühe!
Moritz
 
Es hat sich geklärt... Ich war einfach nur doof :p
Hatte auf Programmautomatik für Belichtungszeit und ISO1600 eingestellt. Die errechnete Belichtungszeit war 1/4000s und somit ist die Abschattung in der Tat ein Schatten und zwar vom Spiegel :)
Bei ISO 100 und 1/640s Belichtungszeit ist das Bild knackscharf.

Ich merke mir: Nächstes Mal erst denken und dann rumheulen hehe

Grüße!
 
Ich habe das mit dem Spiegel einfach vermutet, weil das Phänomen mit längerer Belichtungszeit weg ist. Eine Grenzbelichtungszeitbestimmung habe ich nicht durchgeführt.

Aber in der Tat hast Du Recht. Es sollte der Spiegel oben sein bevor der Verschluss abläuft. Ansonsten wäre es eine Fehlkonstruktion und die kurze Belichtungszeit von 1/4000s oder schneller wäre mit keiner Optik nutzbar.
 
Es sollte der Spiegel oben sein bevor der Verschluss abläuft.

Wenn das eine Blitzaufnahme wäre, dann wäre die Synchronzeit zu kurz gewählt und ein Verschlussvorhang hätte die Abschattung verursacht. Es ist aber keine Blitzaufnahme, und außerdem war es im Live View nicht zu sehen.

Im Live View sind sowohl der Spiegel oben als auch der Verschluss offen. Es kann durchaus ein Verschlussvorhang sein, der bei 1/4000 noch nicht ganz dort ist, wo er sein sollte (also ganz unten), sprich, der Belichtungs-Spalt ging durch den zweiten Vorhang zu, bevor der erste Vorhang ganz unten war.

Vielleicht ist ein Canon-Techniker unter uns? :cool:

lg
Niki
 
Ich klinke mich mal ein, kenne mich aber mit den Canon Bezeichnungen nicht so aus.

Die 600D ist kein Vollformat, oder? Weil der APO mit Flattener nur bedingt für Vollformat geeignet ist... Nicht dass alle jetzt einen Fehler suchen und es liegt nur am Chip.
Wenn die 600D ne APS-C ist, dann weiß ich leider keine Lösung.
 
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