AstroBagger
Aktives Mitglied
Hallo Spechtelfreunde,
ich möchte mich gerne kurz vorstellen, bevor ich dann nach Eurer Erfahrung frage
Ich heiße Moritz und angefangen habe ich mit der Astronomie noch während der Schule, was gut 20 Jahre her ist. Mit Abschluss, folgendem Studium und ganz neuen Interessen habe ich jedoch leider den Bezug dazu verloren und schließlich 2004 komplett damit aufgehört. Vor 2004 war ich auch öfters auf dem ITV am Vogelsberg und habe am Niederrhein an den Astronomischen Abenteuer Camps (AAC) teilgenommen. In der Astronomie AG in der Schule haben wir damals auch einen kleinen Newton selber gebaut mit einer azimutalen Montierung aus Holz. Was für eine geile Zeit!
Damals hatte ich einen 200/1000mm Skywatcher Newton auf einer EQ5 Montierung (komplett ohne Motor und ohne Polsucherfernsohr) und ein paar Okulare und habe rein visuell beobachtet. An Astrofotografie war nicht zu denken. Ein paar Mondaufnahmen via Okularprojektion und Strichspuraufnahmen habe ich im Garten des Hauses meiner Eltern mit der analogen Spiegelreflex von meinem Vater gemacht. Ganz unerfahren bin ich also nicht.
Durch die jüngste live Übertragung des Crew Dragon Launches wurde allerdings meine Begeisterung für Raumfahrt und Astronomie neu entfacht und ich begann mich wieder intensiv damit zu beschäftigen. Ich bin jetzt soweit, dass ich gerne wirklich intensiver, also auch praktisch und nicht nur in Foren, Blogs, Artikeln, Youtube, AstroBin, an das Thema herangehen möchte und somit möchte ich mir eine neue Ausrüstung zulegen. Der alte Newton samt EQ5 kommt weg.
Ich möchte gerne Astrofotgrafie betreiben!
Alledings wohne ichnicht mehr auf dem Land und habe absolut keine Möglichkeit von zu Hause aus zu beobachten, enorme Lichtverschmutzung durch Innenstadtlage, nur einen kleinen Balkon. Jupiter ist zur Zeit beinahe der einzige Punkt den ich am Südhimmel sehen kann. Das führt dazu, dass jede Beobachtung, jedes Foto nur Außerhalb geht und ich immer mit der Ausrüstung dahin muss. Es soll also etwas kleines, leichtes, ultraportables sein, was man auch mit dem Fahrrad durch die Gegend karren könnte! Auto ist aber trotzdem vorhanden. Auch soll mich die Ausrüstung auf Reisen begleiten.
Ich dachte daher an Folgendes:
- Skywatcher Star Adventurer Pro (ich weiß, Nachführung nur in RA, maximale Zuladung 5kg)
- Kleiner Refraktor
- Diverses Zubehör, wie Adapter, Stativ etc.
Das ganze sollte den Preisrahmen erstmal nicht sprengen und ich würde das gerne bei gut 1.200 - 1.500€ tutti kompletti begrenzen. Mit signifikanten Argumenten könnte ich aber ggf. etwas nachlegen.
Ich habe jüngst eine Canon 600D gebraucht gekauft, somit ist eine DSLR auch vorhanden. Dazu gab es ein 50mm Festbrennweiten F/1,8 und ein EF-S 18-55mm IS2 Objektiv. Wenn ich erfolgreich bin werde ich die Canon evtl. Astromodifizieren lassen. Am Tage knipse ich lieber mit dem Handy *duck und weg*.
Der SA erfüllt meine Bedingungen hinsichtlich Portabilität. Eine EQM35 ist mir einfach trotzdem zu groß. Ich würde gerne alles in 1-2 Rucksäcken von der Wohnung auf das Feld transportieren.
Als Refraktoren habe ich eigentlich zwei ins Auge gefasst und genau da würde ich gerne nach Eurer Meinung/ Eurem Rat fragen:
TS Optics Photoline 60mm TSApo60f6RED
Ø60mm, Brennweite 360mm, f/6. Ein Duplet Refraktor FPL53 + Lanthan Glas (ich vermeide aktiv den Begriff Apo, da es da scheinbar meinerseits begriffliche Schwierigkeiten bekomme. Ist ein Duplet schon ein Apo?). Gewicht rund 1,5kg
Gewicht gesamte Optik: APO + Flattener + DSLR ~ 2,5kg (den Flattener und den Adapter M48 auf Eos Bajonett habe ich einfach mit je 200g geschätzt. Die DSLR habe ich zu 0,57kg gewogen).
TS-Optics Doublet SD-APO 72mm TSAPO72F6
Ø72mm, Brennweite 432mm, f/6, ebenfalls Duplet FPL53 + Lanthan. Gewicht rund 2,2kg (man findet Angaben von 1,86 bis 2,2kg. Daher rechne ich mit den 2,2kg).
Gewicht gesamte Optik: APO + Flattener + DSLR ~ 3,2kg
Für beide gibt es die 1,0 Flattener und 0,8 Flattener (0,8x Brennweite). Meine Canon als Crop-Sensor hat als optisch wirksamen Faktor für die Brennweite ja ca. 1,6.
Der Aufbau mit dem 72er Apo (jetzt hab ich es doch getan*g*) ist deutlich schwerer und reizt den Star Adventurer zu 64% aus (spätere Aufrüstung mit einem Guidingsystem sehr fragwürdig!). Ich habe gelesen, dass man fotografisch lieber bei 50% der Nenntragfähgikeit einer Montierung bleiben sollte. Das würde der 60er Apo voll erfüllen. Mit 2,5kg genaue 50% Punktlandung. Ggf. bliebe hier auch noch etwas Luft für ein Guidingsystem.
Es gibt aber auch Leute, die den SA (oder Skyguider Pro) mit einem 72er Apo betreiben und damit echt gute Ergebnisse hervorbringen. Ich weiß, dass die Ergebnisse in erster Linie vom Bediener/ Fotografen abhängen und nur sekundär vom Equipment. Stichwort korrekte Einnordung, Verwendung eines Guiders etc.
In wie fern würdet Ihr den Zugewinn von 12mm Öffnung gegenüber dem zusätzlichen Gewicht einordnen? Zumal beide ja f/6 haben, d.h. ich gehe davon aus, dass ich mit beiden gleich lang belichten muss (?). In Stellarium habe ich mir beide Brennweiten mit meiner 600D und den 1,0 und 0,8 Reducer eingegeben und so diverse Objekte am Himmel begutachtet, wie der Bildausschnitt sich darstellen würde. Ja, es gibt natürlich einen Unterschied zwischen 360 und 432mm Brennweite, jedoch ist dieser relativ gering finde ich. Galaxien (außer Andromeda) sind mit so einer kurzen Brennweite eh nur als Bildzentrum darzustellen. Da ist es egal, ob man 360mm oder 432mm hat. Der Weg über Stellarium hilft mir also leider bei meiner Entscheidung nicht.
Übrigens: Einen RedCat (SpaceCat) schließe ich aus, aufgrund des Preises. Sehr schickes Ding, sieht echt hammer aus und hat den Flattener direkt integriert, aber trotzdem ist der TS Apo samt Flattener günstiger und bietet mehr Brennweite und mehr Öffnung.
Was will ich denn eigentlich Fotografieren? Die Frage habe ich mir zuerst salopp mit Nebel und Galaxien beantwortet und schnell gemerkt, dass das Blödsinn ist. Beides geht nur eingeschränkt. Daher möchte ich gerne vorerst großflächige Nebel fotografieren und größere Galaxien. Andromeda geht gut, Pinwheel, Whirlpool, das sollte gut gehen, auch mit den kleinen Brennweiten.
Auf lange Sicht könnte ich mir auch vorstellen den Star Adventurer zu guiden. Wenn dann sollte der Guider aber so gewählt sein, dass ich ihn auch später auf anderen Optiken verwenden kann. Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Ich will also auch nicht ausschließen, dass, wenn sich mal eine Möglichkeit mit Garten ergibt, auch auf eine größere Ausrüstung umzusteigen. Aber am zeitlichen Horizont ist dies in der nächsten Zeit einfach nicht abzusehen.
Ich danke Euch schon mal herzlich dafür, dass Ihr meinen Roman gelesen habt. Für Euch fleißige Leute gibt es hier Kekse
Gruß,
Astrobagger
ich möchte mich gerne kurz vorstellen, bevor ich dann nach Eurer Erfahrung frage
Ich heiße Moritz und angefangen habe ich mit der Astronomie noch während der Schule, was gut 20 Jahre her ist. Mit Abschluss, folgendem Studium und ganz neuen Interessen habe ich jedoch leider den Bezug dazu verloren und schließlich 2004 komplett damit aufgehört. Vor 2004 war ich auch öfters auf dem ITV am Vogelsberg und habe am Niederrhein an den Astronomischen Abenteuer Camps (AAC) teilgenommen. In der Astronomie AG in der Schule haben wir damals auch einen kleinen Newton selber gebaut mit einer azimutalen Montierung aus Holz. Was für eine geile Zeit!
Damals hatte ich einen 200/1000mm Skywatcher Newton auf einer EQ5 Montierung (komplett ohne Motor und ohne Polsucherfernsohr) und ein paar Okulare und habe rein visuell beobachtet. An Astrofotografie war nicht zu denken. Ein paar Mondaufnahmen via Okularprojektion und Strichspuraufnahmen habe ich im Garten des Hauses meiner Eltern mit der analogen Spiegelreflex von meinem Vater gemacht. Ganz unerfahren bin ich also nicht.
Durch die jüngste live Übertragung des Crew Dragon Launches wurde allerdings meine Begeisterung für Raumfahrt und Astronomie neu entfacht und ich begann mich wieder intensiv damit zu beschäftigen. Ich bin jetzt soweit, dass ich gerne wirklich intensiver, also auch praktisch und nicht nur in Foren, Blogs, Artikeln, Youtube, AstroBin, an das Thema herangehen möchte und somit möchte ich mir eine neue Ausrüstung zulegen. Der alte Newton samt EQ5 kommt weg.
Ich möchte gerne Astrofotgrafie betreiben!
Alledings wohne ichnicht mehr auf dem Land und habe absolut keine Möglichkeit von zu Hause aus zu beobachten, enorme Lichtverschmutzung durch Innenstadtlage, nur einen kleinen Balkon. Jupiter ist zur Zeit beinahe der einzige Punkt den ich am Südhimmel sehen kann. Das führt dazu, dass jede Beobachtung, jedes Foto nur Außerhalb geht und ich immer mit der Ausrüstung dahin muss. Es soll also etwas kleines, leichtes, ultraportables sein, was man auch mit dem Fahrrad durch die Gegend karren könnte! Auto ist aber trotzdem vorhanden. Auch soll mich die Ausrüstung auf Reisen begleiten.
Ich dachte daher an Folgendes:
- Skywatcher Star Adventurer Pro (ich weiß, Nachführung nur in RA, maximale Zuladung 5kg)
- Kleiner Refraktor
- Diverses Zubehör, wie Adapter, Stativ etc.
Das ganze sollte den Preisrahmen erstmal nicht sprengen und ich würde das gerne bei gut 1.200 - 1.500€ tutti kompletti begrenzen. Mit signifikanten Argumenten könnte ich aber ggf. etwas nachlegen.
Ich habe jüngst eine Canon 600D gebraucht gekauft, somit ist eine DSLR auch vorhanden. Dazu gab es ein 50mm Festbrennweiten F/1,8 und ein EF-S 18-55mm IS2 Objektiv. Wenn ich erfolgreich bin werde ich die Canon evtl. Astromodifizieren lassen. Am Tage knipse ich lieber mit dem Handy *duck und weg*.
Der SA erfüllt meine Bedingungen hinsichtlich Portabilität. Eine EQM35 ist mir einfach trotzdem zu groß. Ich würde gerne alles in 1-2 Rucksäcken von der Wohnung auf das Feld transportieren.
Als Refraktoren habe ich eigentlich zwei ins Auge gefasst und genau da würde ich gerne nach Eurer Meinung/ Eurem Rat fragen:
TS Optics Photoline 60mm TSApo60f6RED
Ø60mm, Brennweite 360mm, f/6. Ein Duplet Refraktor FPL53 + Lanthan Glas (ich vermeide aktiv den Begriff Apo, da es da scheinbar meinerseits begriffliche Schwierigkeiten bekomme. Ist ein Duplet schon ein Apo?). Gewicht rund 1,5kg
Gewicht gesamte Optik: APO + Flattener + DSLR ~ 2,5kg (den Flattener und den Adapter M48 auf Eos Bajonett habe ich einfach mit je 200g geschätzt. Die DSLR habe ich zu 0,57kg gewogen).
TS-Optics Doublet SD-APO 72mm TSAPO72F6
Ø72mm, Brennweite 432mm, f/6, ebenfalls Duplet FPL53 + Lanthan. Gewicht rund 2,2kg (man findet Angaben von 1,86 bis 2,2kg. Daher rechne ich mit den 2,2kg).
Gewicht gesamte Optik: APO + Flattener + DSLR ~ 3,2kg
Für beide gibt es die 1,0 Flattener und 0,8 Flattener (0,8x Brennweite). Meine Canon als Crop-Sensor hat als optisch wirksamen Faktor für die Brennweite ja ca. 1,6.
Der Aufbau mit dem 72er Apo (jetzt hab ich es doch getan*g*) ist deutlich schwerer und reizt den Star Adventurer zu 64% aus (spätere Aufrüstung mit einem Guidingsystem sehr fragwürdig!). Ich habe gelesen, dass man fotografisch lieber bei 50% der Nenntragfähgikeit einer Montierung bleiben sollte. Das würde der 60er Apo voll erfüllen. Mit 2,5kg genaue 50% Punktlandung. Ggf. bliebe hier auch noch etwas Luft für ein Guidingsystem.
Es gibt aber auch Leute, die den SA (oder Skyguider Pro) mit einem 72er Apo betreiben und damit echt gute Ergebnisse hervorbringen. Ich weiß, dass die Ergebnisse in erster Linie vom Bediener/ Fotografen abhängen und nur sekundär vom Equipment. Stichwort korrekte Einnordung, Verwendung eines Guiders etc.
In wie fern würdet Ihr den Zugewinn von 12mm Öffnung gegenüber dem zusätzlichen Gewicht einordnen? Zumal beide ja f/6 haben, d.h. ich gehe davon aus, dass ich mit beiden gleich lang belichten muss (?). In Stellarium habe ich mir beide Brennweiten mit meiner 600D und den 1,0 und 0,8 Reducer eingegeben und so diverse Objekte am Himmel begutachtet, wie der Bildausschnitt sich darstellen würde. Ja, es gibt natürlich einen Unterschied zwischen 360 und 432mm Brennweite, jedoch ist dieser relativ gering finde ich. Galaxien (außer Andromeda) sind mit so einer kurzen Brennweite eh nur als Bildzentrum darzustellen. Da ist es egal, ob man 360mm oder 432mm hat. Der Weg über Stellarium hilft mir also leider bei meiner Entscheidung nicht.
Übrigens: Einen RedCat (SpaceCat) schließe ich aus, aufgrund des Preises. Sehr schickes Ding, sieht echt hammer aus und hat den Flattener direkt integriert, aber trotzdem ist der TS Apo samt Flattener günstiger und bietet mehr Brennweite und mehr Öffnung.
Was will ich denn eigentlich Fotografieren? Die Frage habe ich mir zuerst salopp mit Nebel und Galaxien beantwortet und schnell gemerkt, dass das Blödsinn ist. Beides geht nur eingeschränkt. Daher möchte ich gerne vorerst großflächige Nebel fotografieren und größere Galaxien. Andromeda geht gut, Pinwheel, Whirlpool, das sollte gut gehen, auch mit den kleinen Brennweiten.
Auf lange Sicht könnte ich mir auch vorstellen den Star Adventurer zu guiden. Wenn dann sollte der Guider aber so gewählt sein, dass ich ihn auch später auf anderen Optiken verwenden kann. Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Ich will also auch nicht ausschließen, dass, wenn sich mal eine Möglichkeit mit Garten ergibt, auch auf eine größere Ausrüstung umzusteigen. Aber am zeitlichen Horizont ist dies in der nächsten Zeit einfach nicht abzusehen.
Ich danke Euch schon mal herzlich dafür, dass Ihr meinen Roman gelesen habt. Für Euch fleißige Leute gibt es hier Kekse
Gruß,
Astrobagger
Zuletzt bearbeitet: