Hallo,
ich habe die TS-AZT6 seit längerem in Betrieb und bin von diesem kleinen und kompakten Kopf sehr angetan. Läuft geschmeidig ohne zu ruckeln, die Bremse lässt sich gut dosieren und Feintriebe habe ich noch nie vermisst, im Gegenteil, ich bin froh, mir so etwas Umständliches in diesem Fall sparen zu können. Bei gut austariertem Teleskop kann man die Monti beliebig schnell und genau genug verschwenken und sie bleibt am Ende ohne Nachschwingen einfach da stehen, wo man sie hinzeigen lässt.
Ohne Gegengewicht ist sie mit 3-4kg Gerätemasse noch gut zu brauchen, bei Lasten bis ca 6kg wird 1kg GGW an einer Stange empfohlen (mit M12 Gewinde wie z.b. die der Stange der EQ1) - ich habe stattdessen mein 2,2kg GGW mit einer Inbusschraube direkt am Bremsgriff befestigt und kann dann wunderbar meinen FH 120/600 mit Binoansatz oder 2"-Ausstattung für Weitfeld nutzen, der damit etwas mehr als 5kg auf die Waage bringt. Auch mein C6 mit vergleichbarer Aussstattung und Gewicht wird trotz der viel höheren Brennweite noch ruhig genug getragen, um auch mal einen schnellen Blick auf Planeten bis ca 200fach zu werfen. Der FH 102/660 für Tag- oder Sonnenbeobhachtung sowieso.
Eines dieser "Setups" steht bei mir immer irgendwo griffbereit aufgebaut herum, so lässt sich bequem auch mal zwischendurch von der Fensterbank schnellspechteln. (Gerade in den wärmeren/moderaten Jahreszeiten bei geringeren thermischen Kontrasten zwischen innen und außen geht das erstaunlich gut) Auch echtes Grab n' Go ist damit kein Problem, die Tuben lassen sich bei Bedarf schnell austauschen.
Das Verhältnis zwischen Preis, Leistung, Konstruktion, Fertigungsqualität, Funktion, Gewicht und Größe empfinde ich deshalb bei diesem Kopf für meine Zwecke als optimal. Wer in dieser Gewichtsklasse sucht und es mit dem Hebel nicht übertreibt, ist mit dieser einfachen aber sehr funktionalen Konstruktion m.E. bestens bedient. Wichtig ist allerdingts ein solides Stativ als Unterbau, das genügend verwindugssteif sein muß, und das man am besten nicht hoch ausziehen braucht.
Gruß,
Mathias