Selbstbau EQ-Plattform für einen 200/1200 Dobson

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Annares

Aktives Mitglied
Ich wünsche einen guten Abend,
ich habe letzten Monat meine EQ-Plattform fertiggestellt und möchte diese hier kurz vorstellen.

Da ich handwerklich so begabt bin wie meine Katze beim Lösen von mathematischen Gleichungen, wollte ich mir so einfach handhaben wie nur möglich.
Dank der Anleitung von Reiner Vogel war die Planung der Plattform kein Problem.
Falls jemand nach der kurzen Vorstellung genauere Pläne haben möchte, schaue ich mal was ich noch zusammen bekomme.

Material:
Die Kosten waren eigentlich nicht der Rede wert.
Passenden 1,8cm dicken Platten habe ich mir in der Nachbarschaft vom Sperrmüll besorgt.
Bei Amazon habe ich für 10€ ein Pack kleiner Kugellager besorgt mit einem 8mm Durchmesser.
Für den Antrieb setze ich auf einen EQ-2 Motor, welche mich vor vielen handwerklichen Schritten schützen soll.
Der Rest setzt sich aus Plastik, Schrauben und etwas Holzleim zusammen.
Materialkosten würde ich grob zusammengefasst knapp bei 50 Euro ansetzen. Hier ist wirklich der Hauptkostentreiber der Motor gewesen.

Bau:

Die nötigen Platten habe ich mir von einem fähigen Familienmitglied, als er am Sägen war, direkt zusammenschneiden lassen. War in wenigen Minuten erledigt.
Das Nordlager hat mir eigentlich die größte Sorge bei der Planung bereitet. Aber zum Glück habe ich hier einen kleinen 3D-Drucker stehen, der mir auch hier die handwerkliche Arbeit abnehmen kann. Der Drucker ist wahrscheinlich auch viel genauer, als ich es hätte je sein können mit meinem mir zur Verfügung stehenden Mittel.
Mit dem 3D-Drucker habe ich dann ebenfalls ein Zapfenlager für das Südlager erstellt und für das Nordlager habe ich mir passende Wellen aus Plastik gedruckt. :ROFLMAO:
War selber erstaunt, dass das Plastik dem Gewicht standhält. Und falls es mal brechen sollte, kann ich für wenige Cent mir eine etwas in der Mitte verdickte Welle drucken.
Da Plastik an Plastik gerne durchrutscht, hab ich eine dünne Schicht Schleifpapier (Wasserschleifpapier ?) über die Welle und den Nordlagersegmenten geklebt. Die Füße der Plattform hab ich dann ebenfalls aus dem 3D-Drucker ausspucken lassen. (wenn man das Ding halt schonmal am laufen hat ;))

Also neben der entstehenden Arbeit am Grafikprogramm, war meine einzige handwerkliche Aufgabe, kleine Löscher bohren und Schrauben an passenden Stellen reindrehen.
Hab nicht bedacht, dass die Kugellager, die ich gekauft hatte, etwas hoch sind. Deswegen musste ich die Nordsegmente auch etwas höher gestalten, da der Absatz des Lagers das obere Brett und damit die Plattform blockiert hätte. Dadurch ist die Plattform höher ausgefallen als geplant und damit wahrscheinlich auch etwas wackeliger, was aber absolut nicht stört, da man ja durch die Plattform das Teleskop viel seltener korrigieren muss. Eventuell überlege ich mir bei Bedarf eine Versteifung oder ersetze die Lager.


Erster Einsatz:

Ich war wirklich erstaunt wie genau die Nachführung ist und die anvisierten Planeten oder Mond schon nach wenigen Einstellungen fast im Bild stehen geblieben sind.
Jupiter konnte ich mit einem 6mm Okular und einem Handy mit 4x Zoom locker über 4 Minuten beobachten. Und da ist definitiv noch einiges an Luft nach oben.

Zusatz:
Die Einstellung am EQ-Motor durch das kleine Potentiometer ist brauchbar, aber doch irgendwie lästig und sehr ungenau... Also habe ich mir vor dem Motor eine kleine Schaltbox aus Step-Up und Step-Down Spannungswandler gebaut. Als Stromquelle dient nun eine kleine Powerbank, die eine konstante Spannungsquelle darstellt. Der Step-Down Spannungswandler hat eine integrierte Spannungsanzeige, die nun einfach als Motorsteuerung mit Anzeige dient.
Konnte dies Leider nur kurz testen, da das Wetter die letzten Wochen nicht wirklich brauchbar war in der Region, aber es Funktioniert. :)

Falls jemand Bedarf an Nordsegmenten aus dem 3D-Drucker hat, könnte ich mich bei Gelegenheit nochmal dransetzen. :)

Clear skies
Jan

Bilder:

IMAG3652.jpg
Bodenplatte.jpg
Zusammengefügt vorne.jpg
Zusammengefügt hinten.jpg
Schaltbox.jpg
IMAG3658.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Jan,

danke für deinen Bericht.
Die Nordsegmente mit einem 3D-Drucker herzustellen ist eine super Sache.
Das ist ja eigentlich das schwierigste Bauelement.

Aber sind die auch stabil genug, da ja das ganze Gewicht darauf lagert?

Ich habe mir von Martini (Astro Optik Martini) vor kurzem eine Plattform gekauft. Die ist auch sehr gut und nicht so teuer.

Für meinen 20" Zöller will ich eventuell eine selber bauen, da es in dieser Größe nicht viel gibt.
Aber da müssen die Segmente noch mehr Gewicht aushalten.
Ich habe keine Erfahrung mit 3D-Druck Elemente.
Wie fest sind die denn?
Könnten die dann die insgesamt ca. 30kg aushalten?

Zweite Frage:
Hast du den Ausgang des neuen Reglers direkt an den Motor angeschlossen oder betreibst du damit die EQ2 Elektronik?

Gruß
Peter
 
Hi Jan,

meine Sorge wäre am ehesten, dass der Pressspahn irgendwann zusammenbricht, dort, wo er für die Segmente seitlich durchbohrt ist.

@AstroPZ im letzten Bild sieht man eigentlich, dass der Motor von der Selbstbau-Elektronik mit Strom versorgt wird. Der Mini-Pin am Motor zur Drehzahlregelung ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Einmal richtig eingestellt, läuft der Motor aber schon genau.

VG
Klaus
 
Hi Jan,

meine Sorge wäre am ehesten, dass der Pressspahn irgendwann zusammenbricht, dort, wo er für die Segmente seitlich durchbohrt ist.

@AstroPZ im letzten Bild sieht man eigentlich, dass der Motor von der Selbstbau-Elektronik mit Strom versorgt wird. Der Mini-Pin am Motor zur Drehzahlregelung ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Einmal richtig eingestellt, läuft der Motor aber schon genau.

VG
Klaus
stimmt, Pressspan würde ich nicht nehmen. Sehr schwer und keine stabile Struktur.

Die 3D-Druck Segmente könnte man auf etwas stabiles zB dickes Alublech kleben.

Ist eigentlich so eine einfache Spannungsregelung des Motor für eine konstante und genaue Nachführgeschwindigkeit ausreichend?
Oder müsste man nicht eine Motordrehzahlsteuerung nehmen?
Gibt es ja auch als günstige Module.

Gruß
Peter
 
Hallo Peter,

also die Frage ist eher ob es genau GENUG ist. Wenn es bei meiner Plattform mit dem EQ2-Drive ohne weitere Modifikationen einmal läuft, scheint sich der Planet (Mars zuletzt) jedenfalls auch mit Barlow an der Alccd QHY 5L-II-C in der Sharpcap-Ansicht einige Minuten nicht zu bewegen. Wieweit man damit bei Deep Sky kommt konnte ich noch nicht ausprobieren, sollte bei so einer Plattform aber vielleicht auch nicht das Primärziel sein. Ich konnte jedenfalls Mars schon entspannt sicher 20 Minuten bei 300x (und durchziehenden Wolken) beobachten.

VG
Klaus
 
Hallo zusammen,

ich würde einen Schrittmotor + Getriebe nehmen.
Das ist wesentlich genauer als eine Drehzahlsteuerung über eine variable Spannung.

Gruß Martin
 
Man muss bedenken, dass durch die Bauform schon die Geschwindigkeit +- 1 Prozent variieren müsste, um genau nachzuführen, dazu nordet man normalerweise auch nicht einmal 100 Prozent ein. Selbst das errechnete Segment ist eigentlich schon falsch, schreibt zumindest Reiner Vogel. Da sehe ich eigentlich nicht so ganz viel Sinn, über eine "good enough quality" hinaus zu optimieren.

VG Klaus
 
Hey,
Also das Nordsegment aus Plastik hält der Belastung ohne weiteres stand. Habe vorher auch einen kleinen Drucktest auf eine Waage gemacht.
Wie es jetzt im Langzeiteinsatz aussieht wird sich zeigen müssen.

Ein kleines Problem welches das Nordlager hat, ist ab und zu eine aufbauende Spannung. Also Plastik verzieht sich etwas und sobald die Spannung abgebaut wird ruckelt kurz das Bild und der Planet springt etwas. Passierte aber sehr selten.
Denke es hat auch was mit dem hohen Nordlager zu tun. Wenn ich dieses noch etwas versteift, sollte es fast verschwinden.


Der Plan war ja erstmal eine funktionierende Plattform zu schaffen, um zu testen ob das alles klappt wie man es sich vorstellt.
Im nächsten Schritt werde ich diese weiter verbessern/verschönern. Ich bin jedenfalls von den Segmenten aus dem Drucker positiv überrascht. Falls die wirklich zu schwach sind hat das Plastik weniger als 1 Euro gekostet. :)
Mir ist auch schon eine Idee gekommen, wie ich das Nordsegment weiter verstärken könnte.


Der Spannungsregler ist vor dem Motor geschaltet. Der ist natürlich nicht der genauste, da er nur eine Genauigkeit von 0,1 Schritten anzeigt. Aber ist wesentlich angenehmer zu handhaben als den Regler am Motor selber, besonders da ich den selben Motor auch an einem anderen kleinen Teleskop verwende. Da lässt sich mit der Anzeige direkt auf die richtige Einstellung springen. Mit einem Messgerät kann ich den Motor im Vorfeld auch auf fast 0,01 Genauigkeit einstellen. Aber ob das Sinn macht und die Genauigkeit der Plattform nicht schon limitiert muss ich mal sehen.
Gibt auf ebay auch Potentiometer mit Spannunganzeige. Denke diese wären noch etwas besser dafür geeignet.
 
Hallo @Annares ,

Ich bin völlig paff! Danke Dir für den Link und Deinen tollen Bericht. Es ist eigentlich unglaublich was man alles mit der Dobson-Holz-Kiste anstellen kann. Mir geht da richtig das Bastel-Herz auf. Gratulation zu dem tollen Selbstbauprojekt und der erfolgreichen Umsetzung!

Ich erweitere gerade meine Dobson Box mit zwei Drehwinkelgebern um eine digitale Anzeige für Azimut und Altitude. Die Sensoren sind schon montiert. Als Anzeige habe ich ein "Voltmeter" von Lascar Electronics verwendet. Ein mehrfarbiges Display welches sich ganz einfach per Software über USB parametrieren lässt, so dass Spannungswerte von 0 bis 5 V als 0,0° bis 360,0° angezeigt werden. Bei mir verhindert auch das "Nicht-Astronomie-kompatible-Wetter" im Moment weitere Tests. Ich weiß aber schon, dass ich die Spannungsversorgung noch verbessern muss und eine möglichst hoch stabile 5 V Spannungsversorgung benötige und mein Dobson Achslager (= 1/4" Schraube in Loch in Spannplatte) für die Ungenauigkeit des Azmiut zuständig ist. Die Altitude Anzeige funktioniert schon zumindest Im Wohnzimmer vielversprechend, reproduzierbar gut auf +/- 0,2° bis 0,5° - ich wäre zufrieden wenn ich aus Stellarium aktuelle Werte ablesen, an meinem Dobson einstellen könnte und das gewünschte Objekt im 38mm Okular im Sichtfeld hätte.

So bald ich mit meiner "Grad-Anzeige" zu Ende bin, hoffentlich mit einem praktikablen Ergenis, würde ich sehr gerne auf dein Angebot des "gedruckten" Nordlagers zurückkommen. Aber wenn ich die Beschreibung von Reiner Vogel richtig gelesen habe, brauche ich für meinen 10" Newton eine andere Ausführung als Du für den 8" Newton. Ich werde mich da aber noch genauer einlesen und freue mich schon auf Deine weiteren Tests und Berichte dazu.

Das alles ist hochspannend. Danke noch Mal für Deine Anregungen!

MünchenBeiNacht - Ewald
 
...
Ein kleines Problem welches das Nordlager hat, ist ab und zu eine aufbauende Spannung. Also Plastik verzieht sich etwas und sobald die Spannung abgebaut wird ruckelt kurz das Bild und der Planet springt etwas. Passierte aber sehr selten.
Denke es hat auch was mit dem hohen Nordlager zu tun. Wenn ich dieses noch etwas versteift, sollte es fast verschwinden.
...
Könnte auch damit zu tun haben, dass solche Nordsegment gerade sind, dadurch verschieben sie sich auf den Lagern.
Damit sie sich nicht auf den Lagern verschieben, müssten sie eigentlich gebogen sein.

Frage: Könnte man das nicht mit dem 3D-Druck erreichen, dass sie auch entsprechend gebogen sind?
Das wäre mM eine tolle Verbesserung.

...
Der Spannungsregler ist vor dem Motor geschaltet. Der ist natürlich nicht der genauste, da er nur eine Genauigkeit von 0,1 Schritten anzeigt. Aber ist wesentlich angenehmer zu handhaben als den Regler am Motor selber, besonders da ich den selben Motor auch an einem anderen kleinen Teleskop verwende. Da lässt sich mit der Anzeige direkt auf die richtige Einstellung springen. Mit einem Messgerät kann ich den Motor im Vorfeld auch auf fast 0,01 Genauigkeit einstellen. Aber ob das Sinn macht und die Genauigkeit der Plattform nicht schon limitiert muss ich mal sehen.
Gibt auf ebay auch Potentiometer mit Spannunganzeige. Denke diese wären noch etwas besser dafür geeignet.
Ich würde nach Motordrehzahlregler-Module schauen. Die kontrollieren die Drehzahl des Motor.
Eine Steuerung nur über konstante Spannung berücksichtigt nicht wenn der Motor unterschiedliche Belastung erfährt und dadurch seine Drehzahl sich verändert (trotz konstanter Spannung).

...
Ich erweitere gerade meine Dobson Box mit zwei Drehwinkelgebern um eine digitale Anzeige für Azimut und Altitude. Die Sensoren sind schon montiert. Als Anzeige habe ich ein "Voltmeter" von Lascar Electronics verwendet. Ein mehrfarbiges Display welches sich ganz einfach per Software über USB parametrieren lässt, so dass Spannungswerte von 0 bis 5 V als 0,0° bis 360,0° angezeigt werden. Bei mir verhindert auch das "Nicht-Astronomie-kompatible-Wetter" im Moment weitere Tests. Ich weiß aber schon, dass ich die Spannungsversorgung noch verbessern muss und eine möglichst hoch stabile 5 V Spannungsversorgung benötige und mein Dobson Achslager (= 1/4" Schraube in Loch in Spannplatte) für die Ungenauigkeit des Azmiut zuständig ist. Die Altitude Anzeige funktioniert schon zumindest Im Wohnzimmer vielversprechend, reproduzierbar gut auf +/- 0,2° bis 0,5° - ich wäre zufrieden wenn ich aus Stellarium aktuelle Werte ablesen, an meinem Dobson einstellen könnte und das gewünschte Objekt im 38mm Okular im Sichtfeld hätte.
...
Welche Drehwinkelgeber sind denn das (Habe mir gerade das DSC System von Taurus bestellt)?

Für den Anschluss an Stellarium musst du die dafür vorgesehenen Schnittstellen in der Teleskop-Steuerungs Erweiterung nutzen. Oder gibt es einen anderen Weg?

Wie willst du das erreichen und welche Schnittstelle willst du nutzen?
Würde mich alles sehr interessieren, ist mM etwas für einen extra Faden.

Danke und Gruß
Peter
 
Ja, ein Drehzahlregler könnte ich mal ausprobieren. Dachte erst es ist einfach nur ein Potentiometer unter anderen Namen. Aber scheint ja etwas mehr an Technik verbaut zu sein.

Für einen kurviges Nordsegment müsste man schon das Holz etwas kurvig schneiden, um die Segmente zu befestigen.
Das Drucken eines Nordsegmente könnte sich aber schwierig gestalten. Der Drucker baut ja den 3D-Druck von unten nach oben auf. Bei einer leichten Wölbung müsste er den Überhang stützen. Die Stützen so großflächig zu entfernen ist schwierig (bei meinem Drucker jedenfalls). Zudem eine Biegung im 3D-Modell zu modellieren, uff da bin ich raus. ?

Da fällt mir aber noch eine andere Möglichkeit ein. Ein normaler Druck und das Plastik wird beim befestigen auf 70-80C + erhitzt. Ab den Temperaturen sollte PLA Plastik verformbar werden und könnte sich einer leichten Wölbung spannungsfrei anpassen. Wenn sowas funktioniert dürfte der Lauf wirklich um einiges ruhiger laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

wie hier angesprochen habe ich versucht das Nordsegment weiter zu gestalten, um die Genauigkeit zu verbessern und einen ruhigen lauf zu gewährleisten. Die auftretendenen Spannung zwischen Nordsegment und Welle waren hier das Hauptproblem.
Ob das hier nun schon ein neuer Thread wert wäre, weiß ich leider nicht. :)

AstroPZ hat angedacht, die Segmente zu biegen, um diese Probleme zu beheben.
Daran habe ich mich nun vorletzte Woche versucht, aber leider gab es seitdem keine einzige Nacht mehr an dem man einen klaren Himmel sehen konnte. Ist also bis jetzt bloße Theorie. Sieht auch nicht danach aus, als würde ich an meinen freien Tagen einen experimentierfreudigen Himmel erblicken dürfen, also möchte ich hier nochmal Posten was ich habe. Vielleicht findet sich ja jemand der sowas zeitlich besser umsetzen und testen kann.

Die Planung und das 3D-Modell sind für ca. 49,3 Breitengrad ausgelegt. Falls ein gewollter Tester etwas von diesem Breitengrad oder meinen Maßen der Plattform weiter weg liegt, kann ich mit ihm gerne nochmal ein passendes Nordsegment gestalten.

Durch die Biegung sollte das Nordsegment viel "durchgängiger" denselben Abstand zum Südlager besitzen. So sollten Spannungen zwischen den einzelnen Bauteilen reduziert werden und die Genauigkeit sollte rein theoretisch steigen.

Für die Richtigkeit der geposteten Maße und der Funktionsfähigkeit des Nordsegment übernehme ich keine Haftung. ;)
(Beim Selbstversuch nicht vergessen das 3D-Modell für die andere Seite richtig zu spiegeln)

Link für die 3D-Datei:

Viele Grüße
Jan

Bild1.JPG
Bild2.JPG


Bild3.JPG
Plattform Plan.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan.

49,3 Breitengrad ausgelegt. Falls ein gewollter Tester etwas von diesem Breitengrad oder meinen Maßen der Plattform weiter weg liegt, kann ich mit ihm gerne nochmal ein passendes Nordsegment gestalten

ich habe daran in jeden Fall großes Interesse und liege auf 48,1° Breite. Ich habe keine Vorstellung ob überhaupt und wie viel das 1,2° ausmacht. Im Moment habe ich noch andere Projekt für meinen Dobson (elektr. Winkelanzeige, besseres Drehlager und größere Höhenräder) am machen, so dass ich sicher erst in ein paar Wochen dazu komme. Wenn Dein großzügiges Angebot dann noch gilt, frage ich gerne noch Mal an. Eventuell kann ich aber vorher schon bei der "Motorisierung" helfen. Ich bin mehr der Elektroniker als der 3D Mensch. ;)

MünchenBeiNacht - Ewald
 
Hallo an alle,

ich habe mir extra wegen dieses Threads einen Account gemacht. Ich würde auch gerne Lager 3D drucken für eine Plattform, auf 49,1° Breite. Vergangenes Wochenende wollte ich die Teile designen, leider musste ich merken, dass meine CAD Kenntnisse (nicht vorhanden) nicht ausreichen. Ich lasse mich nochmal von jemanden einweisen.

Aber sollte es nicht mit einem CAD Programm "simpel" sein diese Segmente genau zu designen? Ich bin in SketchUp mal wie folgt vorgegangen, dann aber am Ende gescheitert.

  1. Aus dem Nullpunkt heraus habe ich die 49,1° geographische Breite eingezeichnet. Dies ist meine Erdachse, um die ich das Teleskop drehen möchte
  2. Daraufhin habe ich den Schnittpunkt der Achse mit dem Schwerpunkt des Teleskops markiert
  3. Um diesen Schnittpunkt herum habe ich einen Kreis gezeichnet. Der Kreis ist so bemessen, das noch etwa 10° Kreissegment neben den Füßen unter der x,y Ebene liegen
  4. Den Kreis habe ich daraufhin zu einem Zylinder "großgezogen" (von Nullpunkt bis Schwerpunkt) und dann zum Kegel "umgeformt", mit Ursprung im Nullpunkt
  5. Als nächstes habe ich auf der x,y Ebene einen Ring gezeichnet (2 Kreise), die Drehung der Plattform in dieser markieren. Den Ring habe ich dann auch 3D gemacht, d.h. ich habe ihm Höhe verliehen, sodass der Teil des Kegels aus Punkt 4., der unter der x,y-Ebene liegt, komplett verdeckt ist
  6. hier bin ich gescheitert
Meines Erachtens nach bräuchte ich nun die Schnittmenge, die sich aus dem Kegel, der aus dem Nullpunkt heraus entspringt und sich um die Polarachse dreht, und dem Ring, den ich um den Ursprung gezeichnet habe. Diese Schnittmenge, ohne den Mittelteil, wäre genau das Nordsegment. Leider bin ich daran gescheitert, dass SketchUp meinen Kegel nicht als "Volumenelement" akzeptiert hat.

Deswegen 4 Fragen an euch:
  1. War meine Vorgehensweise korrekt? Oder seht Ihr einen Denkfehler?
  2. Weiß jemand, ob ich SketchUp Modelle drucken kann? (Ich meine gelesen zu haben ja)
  3. Weiß jemand, warum ein Kegel kein Volumenelement ist?
  4. Ich habe von soetwas wie "Parametriesierten CAD Modellen" (FreeCAD) gelesen. Leider hatte ich keine Zeit mich einzuarbeiten. Aber für mich Programmierenthuisasten hört sich das an, als könnte man genaue VNS für jeden Schwerpunkt und Breitengrad mit den Parametern h (Schwerpunkt des Teleskops) und alpha (Breitengrad) erstellen lassen. Das fänd ich klasse

Beste Grüße aus Karlsruhe!
 
Ich verstehe den zweiten Teil von 4. nicht.
Warum einen Kegel?

Du legst um die Achse -wie du es gemacht hast- einen Zylinder.
Der Schnitt des Zylinders mit deinen Segmenten ergibt deren untere Form.

Kann aber sein, dass ich einen Denkfehler habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe den zweiten Teil von 4. nicht.
Warum einen Kegel?

Aus dem Stand heraus konnte ich die Frage nicht beantworten. Dann fiel mir wieder die Graphik von Reiner Vogels Website ein, siehe Wie funktioniert eine Äquatorial-Plattform?

Schema_konus.jpg


Hier nun der Grund: Weil auf dieser Graphik ein Kegel eingezeichnet ist :LOL: das ist mein Grund gewesen.

Beim drüber nachdenken denke ich ist es auch korrekt. Bei einem Zylinder wäre nicht über die gesamte Außenfläche der Winkel alpha gegeben. Bei 2cm Auflagerbreite ist der Unterschied aber wahrscheinlich zu vernachlässigen.

Ich versuche es mal mit einem Zylinder in Sketchup, vielleicht funktioniert ja das. Aber im Grundsatz sollte man mit den entsprechenden Fähigkeiten auch den Kegel hinbekommen.
 
Puhh, denke du denkst du wenig kompliziert oder ich machs gerade aus deiner Erklärung komplizierter als es ist.
Ich hab es so gemacht.
Falls jemand einen kleinen Fehler an der Vorgehensweise findet, ich nehme jede Verbesserung entgegen. :)
(ist nur auf die schnelle grob skizziert)
Verlauf.png
 
Puhh, denke du denkst du wenig kompliziert oder ich machs gerade aus deiner Erklärung komplizierter als es ist.
Ich hab es so gemacht.
Falls jemand einen kleinen Fehler an der Vorgehensweise findet, ich nehme jede Verbesserung entgegen. :)
(ist nur auf die schnelle grob skizziert)
Den Anhang 161205 betrachten

Du hast sicher Recht, es geht einfacher. Die Anleitung von Reiner Vogel, der du anscheinend folgst, wollte ich anfangs auch befolgen. Bis ich auf diesen Thread und eben den 3D-Druck gestoßen bin. Da dachte ich mir, wenn ich schon frei Formen erstellen kann, dann kann ich es auch genau machen.

Ich hab jetzt noch einen Fortschritt gemacht. Ich konnte einen konischen Volumenkörper in SketchUp erstellen. Anstatt einen Zylinder zur verformen, habe ich ein Dreieck mit der "FollowMe"-Funktion um die Erdachse gedreht. So sieht das ganze aus, was ich oben beschrieben habe.
1603124862745.png


Leider ist die Funktion zum Verschneiden der beiden Körper noch immer ausgegraut. Daran ändert sich leider nichts, auch wenn ich wie von Martin_B angeregt nur einen Zylinder statt eines Kegels modelliere.

Nun, sei's drum. Alle anderen sind ja auch mit Ihren Ergebnissen zufrieden und vielleicht schafft man sich mit dem von mir beschriebenen Ansatz noch unbekannte neue Probleme
 
Ich finde das Klasse!
Wenn du es noch schaffst, die beiden Körper zu schneiden hast du doch das Ziel 100% erreicht ...

Vielleicht kann man die Körper schneiden, wenn man statt dem Ring nur die beiden Segmente modelliert und diese nicht seitlich über den Kegel hinausragen.
 
Boah, ist das schwierig sich das vorzustellen. ;)
Aber der Kegel ist definitiv richtig und aus dem wird dann sozusagen ein schräges, senkrecht stehendes Stück ausgeschnitten.


Du hast sicher Recht, es geht einfacher. Die Anleitung von Reiner Vogel, der du anscheinend folgst, wollte ich anfangs auch befolgen. Bis ich auf diesen Thread und eben den 3D-Druck gestoßen bin. Da dachte ich mir, wenn ich schon frei Formen erstellen kann, dann kann ich es auch genau machen.

Ich hab jetzt noch einen Fortschritt gemacht. Ich konnte einen konischen Volumenkörper in SketchUp erstellen. Anstatt einen Zylinder zur verformen, habe ich ein Dreieck mit der "FollowMe"-Funktion um die Erdachse gedreht. So sieht das ganze aus, was ich oben beschrieben habe.
Den Anhang 161227 betrachten

Leider ist die Funktion zum Verschneiden der beiden Körper noch immer ausgegraut. Daran ändert sich leider nichts, auch wenn ich wie von Martin_B angeregt nur einen Zylinder statt eines Kegels modelliere.

Nun, sei's drum. Alle anderen sind ja auch mit Ihren Ergebnissen zufrieden und vielleicht schafft man sich mit dem von mir beschriebenen Ansatz noch unbekannte neue Probleme

Dein Bild ist mM richtig.
Jetzt muss man "nur" noch den Körper bestimmen der durch den Kegel aus dem Ring ausgeschnitten wird.
Das sind die Segmente. In diesem Fall sogar gleich mit der entsprechenden Rundung in horizontaler Richtung.

Segmente ohne diese Rundung (die bisher benutzt werden) sind der Schnittkörper des Kegels mit einem geraden, flachen Stab.

Gruß
Peter
 
Hab mich mal auch eben daran versucht durch die Kegelform an das Nordsegment zu kommen.
Denke vom Prinzip her sollte es funktioniert haben (falls ich es richtig verstanden habe), aber bevorzuge doch die mathematische Lösung. :)
Auch bin ich mir bei der Grafischen nicht sicher, ob die Streckung des Segmentes, die durch die Drehung der vertikalen Achse zustande kommt, hier überhaupt berücksichtig wird. Da müsste man wohl auch das Brett soweit anpassen von der Form.
ReinerVogel.JPG

(Bild von Reiner Vogel)

Hab jetzt keine genauen Maße von der Platte genommen, sondern nur geschaut, ob ich es systematisch hinbekommen könnte.

Viele Grüße
Jan
EQ-Kegel 1.JPG
EQ-Kegel.JPG
 
Du bist definitiv schneller als ich Annares! :y:

Ich habe mich gestern erstmal nach einer Alternative zu SketchUp umgesehen und noch erste Schritte mit FreeCAG gemacht. Ich hoffe in den kommenden Tagen die fertigen Segmente präsentieren zu können.

Auch bin ich mir bei der Grafischen nicht sicher, ob die Streckung des Segmentes, die durch die Drehung der vertikalen Achse zustande kommt, hier überhaupt berücksichtig wird.

Die Streckung bei Reiner Vogel ist ja nur nötig, um die Lauffläche in der Länge zu behalten, wie man Sie vor der Drehung bemessen hat. Das käme jetzt darauf an, wie du die beiden Segmente ausgewählt hast. Ich habe das als Vorteil gesehen, dass man die Lauffläche mit dem Kegel direkt in Grad bemessen kann, anstelle von cm. Man zeichne sich einfach ein Kreissegment mit dem gewünschten Winkel ein et voila: man sieht die Lauffläche. Also bei einer Stunde 15° (= 360°/24h)
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben