Anfängerfrage zur Beobachtung von Jupiters Großem Rotem Fleck

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Hallo zusammen!

Morgen Abend ist wieder GRF-Gelegenheit. Und da nach einigen wolkigen und verregneten Nächten für morgen wieder ganz brauchbares Astro-Wetter bei uns angesagt ist, möchte ich doch nun mal die nächste größere Herausforderung in Sachen "Sabine und der GRF" angehen.

Ich hab mir vor ein paar Tagen meine ausgedruckte Liste mit den GRF-Terminen für die zweite Septemberhälfte vorgenommen und alle brauchbaren (also diejenigen, an denen es dunkel ist und die nicht gerade nachts um 4 Uhr oder so liegen) davon farbig markiert. Dann nahm ich ein zweites Blatt Papier und hab für jeden dieser Termine ein Zeitfenster von drei Stunden definiert, in dem der Fleck irgendwann zu sehen ist. Dabei hab ich extra darauf geachtet, dass er mal eher am Anfang dieses Zeitraums auftaucht, mal in der Mitte und mal gegen Ende. Das Blatt mit den genauen Meridiandurchgangs-Terminen ist seitdem verdeckt und ich darf/will mich nur noch an diesen ungefähren Zeitfenstern orientieren.

Deshalb wäre es gut, wenn mir hier von euch niemand den genauen Zeitpunkt für den Meridiandurchgang morgen Abend nennen würde, bevor die Sache gelaufen ist. :)

Denn ich werd mich morgen zwischen 21.00 Uhr und 24.00 Uhr vor mein Teleskop setzen und auf den roten Fleck warten. Um ihn im besten Fall dann auch wirklich sicher zu erkennen und euch anschließend die u. U. auch annähernd korrekte Zeit des Meridiandurchgangs nennen zu können.

Kann schiefgehen. Ist sehr wahrscheinlich, dass es schiefgeht. Aber Übung macht die Meisterin, oder?? ;)

Also drückt mir die Daumen. Und vielleicht ist morgen Abend ja auch wieder jemand von euch mit einem Auge (oder einer Kamera) bei Jupiter droben.
Bis dann, ihr werdet das Ergebnis des Experiments hier wieder erfahren - und wahrscheinlich sehr sehr viel Trost spenden dürfen...

Liebe Grüße
und gutes Beobachtungswetter - bei Tag wie bei Nacht, je nach Bedürfnis! :)
Sabine
 
Moin,
wenn es mich nicht täuscht ist "in der Nacht" auch noch der Schatten von Callisto zu sehen.
mehr sag ich nich :rolleyes:

CS Michael
 
Also drückt mir die Daumen. Und vielleicht ist morgen Abend ja auch wieder jemand von euch mit einem Auge (oder einer Kamera) bei Jupiter droben.
Bis dann, ihr werdet das Ergebnis des Experiments hier wieder erfahren - und wahrscheinlich sehr sehr viel Trost spenden dürfen...

Liebe Grüße
und gutes Beobachtungswetter - bei Tag wie bei Nacht, je nach Bedürfnis! :)
Sabine
Ich drücke vorrangig mal die Daumen für gutes Wetter. Hier ist nix zu wollen und das scheint sich demnächst auch nicht zu ändern :rolleyes:

Alles Gute für die Jagd nach dem GRF! Und: was machst du, wenn du ihn hast? Neues Projekt? :D
 
wenn es mich nicht täuscht ist "in der Nacht" auch noch der Schatten von Callisto zu sehen.
Na, dann schauen wir doch mal...

Ich drücke vorrangig mal die Daumen für gutes Wetter. Hier ist nix zu wollen und das scheint sich demnächst auch nicht zu ändern :rolleyes:

Hab jetzt sicherheitshalber nochmal den Astro-Wetterbericht konsultiert: Bei uns sieht es tatsächlich ganz gut aus. Kannst ja vorbeikommen! ;)
Danke! :D

Und: was machst du, wenn du ihn hast? Neues Projekt?
Tja, das ist die große Frage. Noch ein Grund mehr dafür, dass es noch nicht so schnell damit klappt. Wär echt schade, wenn das hier zu schnell zu Ende geht. Wobei: Der GRF ist und bleibt ein spannendes Beobachtungsobjekt.

Ich hab ja immer noch die Sache mit Deep Sky im 60 mm Refraktor im Kopf. Aber DS ist halt auch ein großes Gebiet - so ziemlich alles, was sich außerhalb unseres Sonnensystems herumtreibt. Das sollte man schon etwas eingrenzen. Und Sternhaufen sind schon schön und mit 60 mm auch gut machbar. Aber nach der Herausforderung dabei suche ich irgendwie noch. Und Orion samt seinem Nebel taucht immer noch zu einer recht unkomfortablen Uhrzeit auf. Außerdem hat sich meine Begeisterung für den Kerl (zumindest was sein mythologisches Vorbild betrifft) inzwischen doch ein wenig getrübt. ;)

Muss mich mal mit Perseus näher beschäftigen... Aber der ist vom Interessantheitsgrad bis jetzt etwa bei Saturn. Hm. Und wahrscheinlich von seinem Mythologie-Vorbild her auch nicht gerade der Sympathischte. Die haben damals ja alle recht abgehaust und waren Frauen gegenüber alles andere als gentleman-like. Gibt es was Interessantes im Delfin? Oder im Hasen? Ach, der ist, glaub ich, gerade gar nicht da.

Mal schauen. Jetzt scheitern wir erst noch ein paar Mal am GRF, bis der "sitzt". Und dann kommt schlechtes Wetter. Und dann kommt der Herbst. Und Orion. Früher oder später.

Viele Grüße
Sabine
 
Gib Orion eine Chance - der hatte es auch nicht einfach. Ehefrau von Hera ermordert, die Augen ausgestochen... Allerdings nach einer Straftat gem. § 177 StGB. Irgendwie war er wahrscheinlich schon ein W******. Aber schön anzusehen. Und das ist er immer noch. Mit vielen interessanten Objekten. Ich freue mich schon auf die kommenden Monate. Gerade im und um den Orion, das Einhorn, Zwillinge und Fuhrmann gibt es ordentlich was zum fotografieren.

Wetter: Da sag ich jetzt mal nichts zu. Die Astrofotografen werden dir in diesem Jahr ein Lied von singen können. Zum Beobachten reicht auch mal die ein oder andere größere Wolkenlücke, aber klare Nächte waren wirklich sehr rar gesät in diesem Jahr. Wahrscheinlich haben zu viele Leute Teleskope gekauft.

Aber ich schweife ab. Ich freue mich auf deinen Bericht zum GRF. Vielleicht gönnst du Saturn auch einen Blick. Die Cassini-Teilung ist auch hübsch anzusehen. Und ein DS-Tipp: Schau die Albireo im Schwan an :)
 
Gib Orion eine Chance - der hatte es auch nicht einfach. Ehefrau von Hera ermordert, die Augen ausgestochen... Allerdings nach einer Straftat gem. § 177 StGB. Irgendwie war er wahrscheinlich schon ein W******. Aber schön anzusehen. Und das ist er immer noch. Mit vielen interessanten Objekten. Ich freue mich schon auf die kommenden Monate. Gerade im und um den Orion, das Einhorn, Zwillinge und Fuhrmann gibt es ordentlich was zum fotografieren.
Ok, er kriegt seine Chance - wenn Du das sagst... ;)
Ja, Saturn bekommt schon auch hin und wieder einen Blick. Nur das mit der Cassini-Teilung übernimmst besser Du. Da hab ich mit meinen 60 mm und 116x Vergrößerung nicht die geringste Chance drauf - denk ich zumindest. Und Albireo, ja, der ist immer einen Blick wert!
Ich drück Dir die Daumen, dass es in den interessanten Herbstmonaten auch bei Dir brauchbares Astro-Foto-Wetter gibt!
 
Hallo Michael,
wenn es mich nicht täuscht ist "in der Nacht" auch noch der Schatten von Callisto zu sehen.
ich hab jetzt wegen Kallisto und ihrem Schatten mal mein Jahrbuch konsultiert. Nicht das mit den falschen GRF-Zeiten, sondern das, in dem zum GRF gar nichts steht. Und soweit ich das überblicke, sollte Kallistos Schatten am 18. schon kurz nach Mitternacht, Schatten-Anfang laut Buch um 0.41 Uhr, auftauchen (Was das Schatten-Ereignis betrifft, darf ich schon nachschauen wegen der Uhrzeit!:)). Wenn ich das mit der Sommerzeit jetzt richtig gerechnet habe. Mein GRF-Termin wird dann am 18. erst abends sein. So lange wollte ich eigentlich nicht am Teleskop sitzen, bis GRF-mäßig was passiert. Du wolltest es richtig interessant machen, gib's zu! ;)

Trotzdem hoffe jetzt mal, dass ich da selber nichts durcheinander bringe. Ich werd am Samstag, dem 18. 9 ab 21.00 Uhr nach dem GRF schauen. Sollte da irgendjemand von euch Bedenken bekommen, bitte melden! o_O

Wenn es die Wolken zulassen, werd ich heute Nacht (nach Mitternacht, also eigentlich morgen sehr sehr früh) mal nach Kallistos Schatten schauen. Auf jeden Fall danke für den Tipp! :y:

Nochmals herzliche Grüße von Sabine

Ach, und für alle, die vielleicht jetzt erst später dazugekommen sind und meine Bitte von weiter oben nicht gelesen haben:
Psst! Bitte nicht die genaue Uhrzeit des GRF-Meridiandurchgangs am 18. 9. verraten! Will mich daran selber abarbeiten. :):)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es die Wolken zulassen, werd ich heute Nacht (nach Mitternacht, also eigentlich morgen sehr sehr früh) mal nach Kallistos Schatten schauen.
Ja, das passt:

Den Stand der Monde kann man auch bei S&T nachschauen: Jupiter moons

Friday, September 17, 2021

00:22 UT, Ganymede exits eclipse by Jupiter's shadow.
08:50 UT, Io begins transit of Jupiter.
09:32 UT, Io's shadow begins to cross Jupiter.
11:08 UT, Io ends transit of Jupiter.
11:52 UT, Io's shadow leaves Jupiter's disk.
16:02 UT, Callisto begins transit of Jupiter.
20:36 UT, Callisto ends transit of Jupiter.

22:44 UT, Callisto's shadow begins to cross Jupiter ....................... 00:44 MESZ / Sat. 18.09.

Saturday, September 18, 2021

03:24 UT, Callisto's shadow leaves Jupiter's disk ............................ 05:24 MESZ
06:02 UT, Io enters occultation behind Jupiter.
08:18 UT, Europa enters occultation behind Jupiter.
09:02 UT, Io exits eclipse by Jupiter's shadow.
12:42 UT, Europa exits eclipse by Jupiter's shadow.

Und wenn du heute Nacht den Schatten von Kallisto sehen möchtest, kannst du derweil ja schon mal nach dem GRF ausschauen.

Den gibt's an diesem Sonnabend nämlich gleich zweimal!
 
Hallo Peter,
vielen Dank!
Und wenn du heute Nacht den Schatten von Kallisto sehen möchtest, kannst du derweil ja schon mal nach dem GRF ausschauen.

Den gibt's an diesem Sonnabend nämlich gleich zweimal!
Ah, ok! Dann kann das heute eine lange Nacht werden. Hoffentlich spielt der Himmel auch wettertechnisch mit. Ist heute bis jetzt so halbe halbe, was die Wolken betrifft.
Dankeschön für die Aufklärung!

Liebe Grüße
Sabine
 
Hallo Sabine ! Wie sieht es aus ? Erfolg gehabt ?

Gruß
Sascha
 
O nein, hab ich da GRF-mäßig jetzt schon was verpasst? Ich wär erst so zur Schattenzeit raus.
Hab jetzt mal nach dem Wetter geschaut, und fast der ganze Himmel ist voller Wolken, wenn dazwischen auch mal vereinzelt der Himmel rausblitzt.
Sieht grad also gar nicht gut aus. :(
Werd es später aber nochmal versuchen, wenn der Schatten unterwegs ist.
Laut Astro-Wetterbericht soll es mit den Wolken über die Nacht eigentlich besser werden.
 
Also, damit ihr auf dem Laufenden seid:
Die gute Nachricht (sofern man es so sehen mag) ist, wir haben noch länger was von diesem Projekt. ;) Oder ich zumindest. Die schlechtere Nachricht ist, vom GRF hab ich während dieser Beobachtungsrunde nichts erkannt. Es ist auch schon eine gewaltige Stufe schwerer, wenn man sich zeitlich dabei an nichts orientieren kann.

Die Wolken hatten sich um 1.00 Uhr, als ich mit meinem Teleskop raus ging, fast komplett verzogen. Aber die Luft war sehr sehr feucht. Das SEB konnte ich von Anfang an nur sehr verschwommen sehen. Trotzdem dauerte es nicht lange, bis ich Kallistos Schatten als knallschwarzen Fleck etwas unterhalb des SEB erkannte. Aber im Gegensatz zu Ios Schatten kürzlich verschwamm das Bild schnell wieder, und auch die Ränder des Schattenpunkts waren nicht klar abgrenzbar. Außerdem stand der helle Mond ganz in der Nähe und erleuchtete alles zusätzlich.

In Sachen GRF kann ich eigentlich nur einigermaßen sicher sagen, dass ich nichts von ihm erkannt habe. Um ca. 2.30 Uhr war dann so gut wie gar nichts mehr auch nur annähernd klar auf Jupiters Oberfläche zu erkennen, und als ich das Auge vom Okular nahm, sah ich, dass der Planet gerade im dichten Nebel verschwand. Keine Chance mehr. :(

Insgesamt war es aber wieder mal ein wunderschönes Erlebnis mit Jupiter. Auch zuzusehen, wie der Mond unter ihm allmählich hinter den Bäumen verschwand, war einfach traumhaft. Und überhaupt das Draußensein in der Nacht, während alles um einen herum schläft und still ist. Dann noch schöne Musik im Kopfhörer und der Gedanke an euch, die ihr mich jetzt bei dieser neuen Herausforderungs-Stufe auch schon wieder so nett unterstützt... Ach ja, da bekamen die Augen kurzzeitig etwas Hochwasser. Was jetzt für die Beobachtungsqualität auch nicht gerade förderlich ist. Aber es war so ein schöner Augenblick!

Naja, heute Abend gibt es die nächste Chance.
Nun schlaft alle gut, bis demnächst!
Sabine
 

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Hallo Sabine,

zu dem Thema
wie man Okulare richtig putzt und gleichzeitig dabei nach einem Thema Ausschau halten, das in etwa so lautet: "Hilfe, ich hab meine Okulare totgeputzt! Ist da noch was zu retten?"
Wirst Du sicher fündig hier im Forum. Ich bin damals auf diese Webseite gestoßen Okulare richtig reinigen – schonend & effektiv - Fachhändler für Großferngläser/Bino-Teleskope & Doppelrefraktoren

Und habe inzwischen schon viele Okulare putzen dürfen und hatte bisher keine Probleme, wenn ich mich an die Grundregeln gehalten habe:
- nie „trocken“ über Glasflächen wischen
- nie Flüssigkeit einfach so auf eine Glasfläche geben (immer Trägermaterial wie Wischtuch etc. verwenden, sonst fliest das Zeug zwischen Linse und Gehäuse ins Okular und unter die Linse oder zwischen Linsen)

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo euch allen

und danke fürs Mitfiebern! :y:
War letzte Nacht halt mal ein "Warmlaufen". Und heut Abend gibt es die nächste Chance. Ab 21.00 werde ich am Teleskop sitzen und auf den GRF warten. Hoffentlich bei nicht ganz so unterirdischen Bedingungen wie gestern (genauer: während meiner letzten Wach-Phase).

Jupiter ist einfach immer toll, auch wenn man kaum was von ihm sieht, oder?? ;) Und dafür, dass unseren - also meinen - Lieblingsplaneten jemand nach diesem unmöglichen Zeus benannt hat, dafür kann er doch nichts!

Inzwischen hab ich übrigens mal in meinem Buch "Sagen des klassischen Altertums" über Perseus nachgelesen. Als mögliche sympathischere Alternative zu Orion. Na, der war aber doch wirklich ein Netter! Wenn man nicht so genau hinschaut.
Und weil zwei Seiten vorher noch Ios Geschichte geschrieben stand, hab ich die auch gleich noch gelesen. Die Arme hatte es auch nicht leicht. Natürlich hatte mal wieder dieser M..tkerl (darf man dieses Wort hier benutzen??) Zeus seine Finger bei der ganzen Sache im Spiel. Aber im Falle von Io war es seine Angetraute Hera, die ihr das Leben schwer machte. Aber das hätte sie nicht getan, wenn sie ihren "Gutsten" nicht schon so genau gekannt hätte und den Braten gerochen, den er in Sachen Io da schon wieder geplant hatte.
Ist wirklich ganz interessant, sich auch mit den Namensgebern der Himmelsobjekte, die wir gern ansehen, zwischendurch mal zu beschäftigen. Und die Geschichte von Perseus, Andromeda und ein paar weiteren dazu gehörenden Akteuren ist sogar am Sternenhimmel abgebildet.

zu dem Thema
Wirst Du sicher fündig hier im Forum. Ich bin damals auf diese Webseite gestoßen Okulare richtig reinigen – schonend & effektiv - Fachhändler für Großferngläser/Bino-Teleskope & Doppelrefraktoren

Und habe inzwischen schon viele Okulare putzen dürfen und hatte bisher keine Probleme, wenn ich mich an die Grundregeln gehalten habe:
- nie „trocken“ über Glasflächen wischen
- nie Flüssigkeit einfach so auf eine Glasfläche geben (immer Trägermaterial wie Wischtuch etc. verwenden, sonst fliest das Zeug zwischen Linse und Gehäuse ins Okular und unter die Linse oder zwischen Linsen)
Hallo Frank!
Vielen Dank für die Tipps und den Link! Ich hab mir das gerade durchgelesen. Ui! Ich glaub, ein bisserl gehts noch bei meinen Okularen. Klar, es ist machbar. Aber das mit dem Spüli-Wasser und mal etwas drüber rubbeln, das ich so im Sinn gehabt hätte, ist wohl wirklich nicht das Wahre. Für den Anfang auf jeden Fall mal gut, das jetzt zu wissen! :)

Nun denn, warten wir auf heute Abend. Bin selber gespannt, wie das heute wird. So ein Granaten-Scheitern wie letzte Nacht hätte ich nun auch nicht vermutet gehabt. Oder doch?? Aber es waren auch wirklich schlechte Gesamtbedingungen. Und so schön Kallistos Schatten auch war, etwas irritiert hat er schon. Weil er halt auch gerade in der kritischen Zone des SEBs stand.

Also auf ein Neues!
Bis später
Sabine
 
Hallo, meine Lieben!

Hier wäre der rein durch Beobachtung festgestellte Zeitpunkt der heute abendlichen GRF-Meridianpassage:
22.05 Uhr, evtl. auch erst um 22.10 Uhr.


Nachgeschaut habe ich noch nicht. Aber alle Internet- oder Buchquellen, die gröber davon abweichen, sollten ihre Daten mal überprüfen. Denn ich bin mir SICHER! :)
Und es war irgendwie viel zu einfach. Eigentlich hab ich heute auch nichts anderes getan als die letzten Male, als ich den Fleck beobachtete. Nur, dass ich da die Zeit genauer wusste. Die größte Schwierigkeit heute war, festzustellen, ob man das, wo sich der Fleck gerade befand, schon als Meridianposition bezeichnen konnte. Oder ob ich lieber noch 5 Minuten länger warten sollte.

Sollen wir das jetzt feiern? Mir ist irgendwie gar nicht danach. Auch nicht nach dem ganz großen Jubelschrei. Es war zu einfach. Zu eindeutig. Wie wenn mich jemand vor den Horizont gesetzt hätte, damit ich aufschreibe, wann denn der Vollmond aufgeht. :oops:

_________________________________________________________________________________________________________________

Äh, machen wir jetzt mal noch den ordentlichen Beobachtungsbericht:

Das Ziel-Zeitfenster ging von 21.00 Uhr bis 24.00 Uhr.
Begonnen hab ich ca. 21.15 Uhr
Ort: Wiese in der dunklen Ecke hinterm Haus (mit jeder Menge Nachbarn inclusive einem harmlosen Streit bei Panflötenmusik - sehr skurril!)
Himmel: klar, nur etwas Dunst und ein paar Schleierwolken, ca. 13 Grad kalt
Mond: ziemlich voll und nahe bei Jupiter
Luftfeuchtigkeit: mittelmäßig, Luftunruhe: eher wenig
Gerät: mein 60 mm Refraktor mit 6 mm Okular, also Vergrößerung von 116x

Jupiters NEB dunkel und auffällig, das SEB schmaler, etwas heller und gut erkennbar, wenn auch nicht über die ganze Zeit im Blick stabil haltbar. Das NTB sehr zart zu erahnen, die nördl. Polregion leicht abgeschattet; Äquatorbereich deutlich dunkler als die nördl. und südl. Tropische Zone; südl. Polregion deutlich dukler als die nördliche;
Bereich um den GRF: GRF selbst als dunklen länglichen Fleck erkannt, zeitweise auch wieder den "augenartigen" Eindruck; das SEB östlich des GRF markanter und dunkler als westlich davon; direkt vor dem GRF etwas verdickt, und in Momenten guter Sicht auch Eidruck, dass es nördlich des GRFs um ihn herum fließt. Westlich des GRFs ist das SEB nur sehr schwach erkennbar; die direkte Umgebung des roten Flecks wirkt in Momenten mit guter Sicht rundum in einem schmalen Streifen sehr hell, so dass der GRF eigenständig erscheint und nicht mit dem SEB verschmolzen; Position des Flecks leicht nach unterhalb der SEB-Ebene versetzt.

Beobachtungen:
Schon bald nach Beginn den GRF recht deutlich am westlichen Planetenrand erkannt und seine Wanderung bis zur Mitte gut verfolgen können; Phasen eher klarerer Sicht wechselten mit Phasen recht verschwommener Sicht, in denen auch der GRF aus dem Blick verloren ging. Aber bei erneuter Verbesserung der Sichtbedingungen den Fleck schnell wieder identifiziert.
Die Skizzen im Beobachtungs-Tagebuch zeigen mit Zeitangaben die Wanderung des roten Flecks über die Planeten-Oberfläche.

photo_2021-09-18_23-38-56.jpg


Und nun? Sollen wir das jetzt wirklich feiern??

Weil ich fast unterfordert war, hab ich noch versucht, etwas von den kleineren drei Stürmen zu erkennen, die laut euerer Fotos oberhalb des GRFs momentan sichtbar sind. Naja, das gelang mir dann nicht - noch.

Ach so, die Skizze rechts unten im Beobachtungs-Tagebuch irritiert euch? Ja, ich weiß, das ist der andere.
Vielleicht sollten wir uns doch noch einmal ernsthaft über die Cassini-Teilung unterhalten. Und die Chancen dafür im 60 mm Refraktor. Bei 116x Vergrößerung als äußerstes Limit...

Wenn nicht gerade fast Vollmond wäre, würde ich jetzt mal die Andromeda-Galaxie anschauen. Sie soll ja Spiralarme haben. Leider wegen dem Mond, ... Na gut, vielleicht limitiert die Sache nicht nur der Mond.

Leute, es war zu leicht! Findet ihr, dass man das feiern kann?
Letzte Nacht wär ich an Jupiter fast verzweifelt. Aber da war auch fast nichts zu erkennen.
Also, ich weiß jetzt grad irgendwie gar nicht, ...

Stimmt die Uhrzeit eigentlich? :unsure:

Wenn ich völlig daneben liege, müssen wir über das mit dem Feiern gar nicht mehr reden. Aber dann stimmt mit meinen Augen etwas nicht. Denn es war so eindeutig!

Auf jeden Fall mal herzliche Grüße von euerer etwas ratlosen
Sabine
 
Hallo Sabine, herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Sichtung vom GRF, und mein Kompliment zur vorbildlichen Dokumentation deiner Beobachtungen!

Ein Detail reimt sich dabei noch nicht ganz:

Wenn du am Refraktor ohne Zenitspiegel beobachtest, dann sind oben und unten, und auch rechts und links vertauscht. Man zeichnet das dann so wie man es sieht, dreht die Zeichnung dann einfach um 180° und hat dann N oben und O links. In dieser seitenrichtigen Orientierung bewegt sich der GRF dann von O nach W, bzw. von links nach rechts. Der Fleck erscheint also im Osten am linken Rand und verschwindet später im Westen am rechten Rand.

Das deckt sich aber nicht mit deinen Notizen: dort scheint der GRF von rechts nach links zu wandern. Also hast du wohl die Ansicht mit einem Zenitspiegel festgehalten. Der würde zwar die vertikale Vertauschung des Refraktors aufheben, so dass N oben ist, die horizontale Vertauschung bleibt aber, so dass O dann nicht links, sondern rechts steht. Du müsstest auf deiner Zeichnung also O und W vertauschen.

Das ist jetzt aber Meckern vom Beckmesser.

Wie würdest du denn, nach all den anfänglichen Problemen, deinen hart erkämpften Erfolg selbst einschätzen? Welchen Anteil hatte dabei
  • die Optik
  • das Wetter
  • die Beobachtungserfahrung
  • Sonstiges
Das könnte ja auch für andere Newbies von Interesse sein ...

Mit besten Grüßen,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Mensch Sabine … Da komme ich gerade von meiner ersten ü30 Party seit Corona und denke diesen Abend könnte man nicht mehr toppen und dann lese von Deinem Erfolg !!! Danke für Deinen wundervollen Bericht.
Jetzt erstmal fix zum Kühlschrank gerannt und Schnell ‘ne Flasche Scavi geöffnet, um fix auf Deine Beobachtung anzustoßen … Prost ! ( Leider alleine, mein Abend war nicht ganz so „erfolgreich“ wie Deiner. )

Ganz liebe Grüße
Sascha
 
Moin Sabine,
das ist ein Grund zum Feiern. Du hast auf Deiner Jagd nach dem GRF in den letzten Wochen so viel gelernt, dass Du jetzt zu den Beobachtungsprofis gehörst. Und wenn man etwas kann, geht es einem plötzlich ganz leicht von der Hand. Nebenbei hast Du auch noch das Forum ordentlich aufgemischt. Es hat großen Spaß gemacht, hier mit zu lesen. In Zukunft wirst Du den GRF so im "Vorbeigehen" mitnehmen und trotzdem immer wieder Neues entdecken. Mit der Cassini- Teilung des Saturnringes ist die nächste Herausforderung ja schon vorgezeichnet, und es wird bestimmt nicht die letzte sein.

Ich freue mich schon auf das, was da noch kommt.

*entfernt*
 
Hallo ihr!
Vielen Dank für euere Glückwünsche und lieben Worte! :D

Nun gehe ich mal der Reihe nach vor.
Wie würdest du denn, nach all den anfänglichen Problemen, deinen hart erkämpften Erfolg selbst einschätzen? Welchen Anteil hatte dabei
  • die Optik
  • das Wetter
  • die Beobachtungserfahrung
  • Sonstiges
Das könnte ja auch für andere Newbies von Interesse sein ...
Danke, Peter, für diesen Hinweis!

  • Unterstützung von Leuten, die sich auskennen
    Am wichtigsten wart ihr. Wenn ihr mir nicht von Anfang an immer wieder Mut gemacht hättet, es zu versuchen, weil es da wirklich eine realistische Chance gibt, hätte ich es nicht weiter ernsthaft versucht. Oder vielleicht doch, aber mit einem ganz anderen Gefühl dabei. Und über die ganze Strecke, die es dann brauchte, war immer jemand von euch zur Stelle, um mich mal hier ein Stück voran zu schubsen, mal dort ein wenig auszubremsen. Vielleicht hätte ich es auch ohne euch irgendwann geschafft. Aber das hätte erstens viel länger gedauert und ich wäre nie zu dieser Sicherheit gelangt, den GRF wirklich zu sehen, wie das gestern Abend der Fall war. (Wenn es hier nur ein Herzchen-Bildchen gäbe...)

  • Dran bleiben und immer wieder rauf schauen
    Die Schulung der Beobachtungfähigkeit wüde ich an die zweite Stelle setzen. Auch wenn ich mich, was die astronomische Beobachtung insgesamt betrifft, immer noch zu den ganz blutigen Anfängerinnen zähle, hat sich das in Sachen Jupiter und GRF schon geändert. Und dorthin hat mich mein Ehrgeiz gebracht, mich mit viel persönlichem Einsatz immer wieder mit Jupiter zu beschäftigen. Und das hat an manchen Abenden, gerade nach einem anstrengenden Dienst, schon auch Kraft gekostet. Wenn auch nie wirklich Überwindung, mein Teleskop auch wenn ich müde und erschöpft war, immer wieder über die Schulter zu nehmen und in die Ecke hinterm Haus zu gehen, um nach Jupiter zu sehen. Denn es war halt Jupiter, zu dem ich ja schon ein ganz spezielles Verhältnis habe, ...

  • Sich Zeit lassen
    Meiner Erfahrung nach schult es den Blick für ein Objekt, wenn man sich immer und immer wieder intensiv damit beschäftigt. Bei unterschiedlichen Beobachtungsbedingungen. Man sollte sich dabei Zeit lassen. Es war für mich eine neue Erfahrung, wirklich einmal anderthalb Stunden oder sogar noch länger nur Jupiter anzusehen. Das bekommt mit der Zeit eine andere Qualität als, wenn man im Rahmen einer Beobachtungsnacht mal schnell dieses Objekt anschaut, dann das nächste. Ist vielleicht auch mal ein Tipp für die erfahreneren "alten Hasen". Wie oft macht ihr sowas?

  • Fotos (wenn möglich, im Fall von Jupiter am besten aktuelle) und Zeichnungen, die durch ein ähnliches Teleskop entstanden sind
    Zum Training der Beobachtungsfähigkeit waren für mich euere Jupiter-Fotos von unschätzbarem Wert. Als das mit den Fotos hier losging, hat es mich fast umgehauen! Zum einen, weil sich hier jemand die Mühe machte, diese Fotos herauszusuchen und hier herein zu stellen, nur um mich bei meinem Projekt zu unterstützen. Fotos, die mit Teleskopen gemacht wurden, die in etwa mit meinem vergleichbar waren. Und als es mit der Zeit immer mehr von euch wurden, die sich von meinem Projekt anstecken ließen und ihre kleinen Teleskope herausholten, um sich die Sache selbst anzusehen und hier auch noch tagesaktuelle Bilder beisteuerten, war das unglaublich! Plötzlich hatte ich etwas an der Hand, mit dem ich das, was ich selbst auf Jupiters Oberfläche sah, vergleichen konnte.

  • Selbst zeichnen
    Mich persönlich hat das Zeichnen von Jupiters Oberfläche sehr viel weiter gebracht. Dabei war das Abzeichnen von Fotos mindestens ebenso wichtig wie das Zeichnen vor Ort mit dem Auge am Okular. Wichtig ist dabei, dass man mit der Zeit zu unterscheiden lernt, ob das, was man im Okular zu sehen glaubt, der wirkliche Seh-Eindruck ist oder eine Erinnerung an das, was man von Fotos kennt und auf der Planetenoberfläche zu sehen erwartet.

  • Das Wetter, die Beobachtungsbedingungen
    Ja, spielt auf alle Fälle eine nicht unerhebliche Rolle. Wobei da, solange es nicht allzu krass kommt, schon die voranschreitende Beobachtungserfahrung einiges wett machen kann. Je besser die Durchsicht, je ruhiger die Luft ist, desto klarer sind Details zu erkennen. Gerade bei der Beobachtung mit einem kleinen Teleskop ist alles wichtig, was irgendwie den Kontrast verbessert. Aber man sollte nicht nur auf die idealen Bedingungen warten. Gerade wenn man - wie in meinem Fall - noch gar nicht immer sofort abschätzen kann, ob dieser Abend gute oder bescheidene Bedingungen bietet. Da entscheidet dann erst der Blick durchs Okular, ob heute eine Chance auf die Beobachtung des GRFs besteht oder nicht. Aber bitte auch nicht gleich aufgeben, wenn am Anfang alles unscharf und "schwierig" aussieht! Man braucht eine Weile, um sich - zumindest bei kleiner Optik - in ein Objekt einzusehen. Oft erkennt man mit zunehmender Dunkeladaption und Gewöhnung an die aktuellen Verhältnisse nach einiger Zeit immer mehr. Auch verändern sich so Dinge wie Durchsicht und Luftunruhe im Verlauf einer Beobachtungs-Sitzung immer wieder. Da kann sich innerhalb von Minuten oder Augenblicken etwas tun.

  • Die Optik?
    Viel kann ich dazu eigentlich nicht sagen. Ich hab gelernt, dass es immer besser ist, möglichst wenig Linsen im Weg zu haben. Die Verdopplungslinse darf jetzt bis auf weiteres in ihrem Schächtelchen schlafen. Auch ein Versuch ohne Zenitspiegel ist mal anzuraten, auch wenn er bei mir aus rein persönlichen Gründen schief gegangen ist. Muss bei jemand anders aber nicht so der Fall sein. Zum Einsatz von Filtern hab ich gelernt, dass, wenn man das versuchen möchte, ein Grünfilter die beste, ein Blaufilter auch keine schlechte Wahl sind. Diese Farbfilter können den Kontrast verbessern. Bieten aber auch ein farblich verändertes Bild, in das man sich ebenfalls erst eingewöhnen muss. Aber, wenn vorhanden, ruhig mal ausprobieren. Ich selbst bin mit Zenitspiegel und ohne Farbfilter zum Ziel gekommen. Bei einem recht blassen GRF.
Das ist jetzt viel geworden. Und es muss nicht der ideale Weg für alle anderen sein, die sich auf die Suche nach dem roten Fleck mit kleiner Optik machen wollen. Vielleicht sind für jemand anders so technische Dinge wie die Optik oder die Wetterbedingungen zielführender als die Zuneigung zum beobachteten Objekt und das intensive Auseinandersetzen damit. Jeder findet selbst seinen Weg zu Jupiters Fleck. Aber vielleicht können meine Erfahrungen, die ich hier beschrieben habe, doch den einen oder die andere dabei unterstützen.

Ich bin noch lange nicht fertig mit dem, was ich heute hier sagen möchte. Aber um das thematisch etwas zu gliedern und vom Umfang her nicht ausufern zu lassen, werde ich in einem weiteren Beitrag mit dem nächsten Thema weitermachen. Grüße usw. kommen dann ganz zum Schluss! ;)
 
Peter, ich muss mich jetzt nochmal an Dich wenden, und zwar wegen der Himmelsrichtungen. Danke für die Korrektur.
Wenn du am Refraktor ohne Zenitspiegel beobachtest, dann sind oben und unten, und auch rechts und links vertauscht. Man zeichnet das dann so wie man es sieht, dreht die Zeichnung dann einfach um 180° und hat dann N oben und O links. In dieser seitenrichtigen Orientierung bewegt sich der GRF dann von O nach W, bzw. von links nach rechts. Der Fleck erscheint also im Osten am linken Rand und verschwindet später im Westen am rechten Rand.

Das deckt sich aber nicht mit deinen Notizen: dort scheint der GRF von rechts nach links zu wandern. Also hast du wohl die Ansicht mit einem Zenitspiegel festgehalten. Der würde zwar die vertikale Vertauschung des Refraktors aufheben, so dass N oben ist, die horizontale Vertauschung bleibt aber, so dass O dann nicht links, sondern rechts steht. Du müsstest auf deiner Zeichnung also O und W vertauschen.
Das mit dem Zenitspiegel hab ich nicht erwähnt, weil es für mich selbstverständlich ist. Ja, ich benutze einen, und zwar so, dass ich von oben durchs Okular hindurch schauen kann.

Das führt, wie Du erwähnst, dazu, dass oben und unten (Nord und Süd) stimmen. Ost und West wird vertauscht. Deshalb habe ich auf meinen Skizzen ebenfalls Ost und West vertauscht, die ich von einer normalen Landkarte so kenne, dass Osten rechts ist und Westen links.

Es verwirrt mich jetzt etwas, wenn das nun beim seitenverkehrenden Teleskop am Ende alles wieder "richtigrum" aussehen sollte, wie ich das von einer Landkarte her kenne. Ist das mit den Himmelsrichtungen denn bei Himmelsobjekten anders als auf der Landkarte? Ich meine, stellen wir uns vor, ich könnte beim bloßäugigen Blick zu Jupiter hinauf genug erkennen, um eine östliche und eine westliche Kante zu sehen. Wäre dann die rechte Kante seine westliche und nicht die östliche, wie es der Fall wäre, wenn dort oben eine Landkarte anstelle von Jupiter zu betrachten wäre? Benennt man die Himmelsrichtungen eines Planeten aus dessen eigener Perspektive und gerade anders herum als auf einer irdischen Landkarte?

Das ist jetzt echt auch etwas schwierig zu beschreiben.

Ist das bei den Planeten in etwa so, wie wenn ich Dir nun zum Beispiel etwas in Deine rechte Hand gebe während Du mir gegenüber stehst. Dann hältst Du das in Deiner rechten (östlichen) Hand, aus meiner Perspektive Dir gegenüber befindet sich der Gegenstand aber links, also im Westen. Und wenn ich Dich beschreiben möchte, dann muss ich mich auf Deine eigene Perspektive beziehen??

Jetzt blickst Du gar nicht mehr durch, oder??
Magst Du mir das mit dem Ost und West bei Jupiter noch etwas näher bringen? Oder hast Du einen Link, über den ich mich in dieser Hinsicht belesen kann? Denn das mit den Himmelsrichtungen in der Astronomie ist noch so ein Thema, mit dem ich bis jetzt recht auf Kriegsfuß stehe - wie Du ja erkannt hast. :)

Den Eintrag in mein Beobachtungs-Tagebuch hab ich jedenfalls berichtigt und füge ihn hier nochmal ein, um das richtig zu stellen. Leider kann ich die Angaben im Beobachtungsbericht nicht mehr verändern.

Jupiter-Skizzen mit berichtigten Himmelsrichtungen.jpg
 
Ich habe hier mitgemacht, gerade weil es mit der kleinen Optik gegen so nett gegen den Trend geht hier im Forum.

Es haben zwar viele kleine Teleskope mit denen sie beobachten, aber Punkte sammeln nur noch die großen. Gerade in der Fotoszene habe ich das Gefühl, dass man gar nicht mehr beachtet wird, wenn das Setup nicht wenigstens nahe der 10k € kommt oder professionelle Software verwendet wird. Wozu noch Bilder posten, wenn es sowieso niemand interessiert?

Den Gipfel fand ich letztens den Beschwerde-Thread, über blöde Fragen von Anfängern. Man soll gefälligst die Suchfunktion oder Google benutzen. Ich beantworte nur solche Fragen. Egal wie oft die gestellt werden. Das ist doch nett, wenn man jemand helfen kann und der freut sich. Wozu ein Diskussionsboard, wenn jede Frage nur einmal gestellt wird? Wozu in die Schule gehen? Es steht doch alles schon in Büchern. Wenn man dann aber mal ein richtig schwieriges Problem zu lösen hat, kommt genau von den Leuten, die sich beschweren, überhaupt nichts. *kopfschüttel*

In dem Thread war das anders. Jede Beobachtung hat gezählt. Daher freue ich mich schon auf den nächsten Mitmach-Thread. Dieser Thread hat für mich auch als Anregung für einen Mitmach-Thread für Mond- und Planetenfotos mit kleinen Instrumenten, den ich bald lostreten will. Ich hoffe nur, dass überhaupt noch jemand da ist, der mitmachen kann ;)

Daher unbedingt weiter so. In jedem Teleskop ist der Himmel gleich hell, nur bei unterschiedlichen Vergrößerungen :)
 
Mensch Sabine … Da komme ich gerade von meiner ersten ü30 Party seit Corona und denke diesen Abend könnte man nicht mehr toppen und dann lese von Deinem Erfolg !!! Danke für Deinen wundervollen Bericht.
Jetzt erstmal fix zum Kühlschrank gerannt und Schnell ‘ne Flasche Scavi geöffnet, um fix auf Deine Beobachtung anzustoßen … Prost ! ( Leider alleine, mein Abend war nicht ganz so „erfolgreich“ wie Deiner. )
Hallo Sascha!

Wie kannst Du nur auf eine ü30 Party gehen, wenn hier das große GRF-Finale ansteht, schäm Dich! ;)
Das ist ja nett, dass Du auf meinen Erfolg angestoßen hast! In Gedanken waren wir beisammen, wenn auch nicht zur selben Uhrzeit. Und das mit dem "erfolgreichen Abend": Ist nicht Venus dort droben immer noch irgendwo unterwegs?? Io, Kallisto und Europa werden heute Nacht auf jeden Fall wieder erscheinen. Vielleicht, wenn das Wetter mitspielt und Du Deinen ganzen Charme einsetzt, ... :giggle:

Moin Sabine,
das ist ein Grund zum Feiern. Du hast auf Deiner Jagd nach dem GRF in den letzten Wochen so viel gelernt, dass Du jetzt zu den Beobachtungsprofis gehörst. Und wenn man etwas kann, geht es einem plötzlich ganz leicht von der Hand. Nebenbei hast Du auch noch das Forum ordentlich aufgemischt. Es hat großen Spaß gemacht, hier mit zu lesen. In Zukunft wirst Du den GRF so im "Vorbeigehen" mitnehmen und trotzdem immer wieder Neues entdecken. Mit der Cassini- Teilung des Saturnringes ist die nächste Herausforderung ja schon vorgezeichnet, und es wird bestimmt nicht die letzte sein.

Ich freue mich schon auf das, was da noch kommt.
Hallo Wolfgang!

Ich - Beobachtungsprofi? Naja, vielleicht, was Jupiter und mein kleines Teleskop angeht. Bei guten Bedingungen. Aber ja, Du hast schon recht. Wenn ich da auf meine anfänglichen Beiträge schaue, in denen ich mir mit allem, was ich sah, nur unsicher war, dann war das gestern Abend schon etwas ganz anderes!

Ich - das Forum aufgemischt?? Nööö. Meinst Du? Naja, vielleicht ein wenig. Aber solange keine mahnende Stimme aus dem "Off" auftaucht... :affemund:

Tja, und die Cassini-Teilung wäre schon so eine Herausforderung. Und eine Chance für Saturn, doch noch ein wenig bei mir zu punkten. Ich warte immer noch auf warnende Einwürfe von den Experten hier, dass ich mir das mit der Cassini-Teilung aus dem Kopf schlagen kann. Nur zur Erinnerung: Wir reden hier über meinen 60 mm Refraktor bei max 116x Vergrößerung. Und nein, der bekommt vorerst keinen größeren Bruder.

Ich habe hier mitgemacht, gerade weil es mit der kleinen Optik gegen so nett gegen den Trend geht hier im Forum.
Hallo Joachim, schön dass Du auch noch hier herein schneist!

Ja, es braucht schon etwas Mut, hier mit einem kleinen Teleskop aufzutauchen. Wenn ich aber hier auch die Erfahrung machen durfte, dass auch Leute mit kleinen Geräten sich nicht zu verstecken brauchen. Und dass es auch für Andere ein Ansporn sein kann, mal wieder den "Kleinen" auszupacken und sich auf die Herausforderung einzulassen, die das mit sich bringt.

Den Gipfel fand ich letztens den Beschwerde-Thread, über blöde Fragen von Anfängern.
Naja, zumindest nach dem, was ich von vielen hier inzwischen erfahren habe, kann es sich durchaus lohnen, mal in ein Thema reinzuschnuppern, das mit der Warnung startet: Achtung! Dies wird eine Frage aus der Kategorie "Anfänger hat Brett vorm Kopf"! Manchmal kann sich sowas ganz interessant weiterentwickeln. Aber nur für Leute, die sich überwinden können und dort mal reinschauen. Aber es muss ja niemand!

Daher freue ich mich schon auf den nächsten Mitmach-Thread.
Der kommt bestimmt. Zur Not sorge ich selbst dafür! :)

Dieser Thread hat für mich auch als Anregung für einen Mitmach-Thread für Mond- und Planetenfotos mit kleinen Instrumenten, den ich bald lostreten will. Ich hoffe nur, dass überhaupt noch jemand da ist, der mitmachen kann ;)
Da werd ich bestimmt mal reinschauen. Wenn ich auch fototechnisch leider überhaupt nichts dazu beitragen kann. Aber ich kenne da inzwischen durchaus ein paar Leute hier, die auch mal durch ein kleines Teleskop fotografieren!

Daher unbedingt weiter so. In jedem Teleskop ist der Himmel gleich hell, nur bei unterschiedlichen Vergrößerungen
:y::y:
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Und nun wende ich mich nochmal an euch alle

Diese Mission GRF war für mich ein ganz einzigartiges Erlebnis. Und so überhaupt nicht geplant gewesen, als ich mich mit meiner Anfängerfrage und dem Brett vor dem Kopf an euch wandte. Es hat sich plötzlich so ergeben. Und nach einer ganz intensiven Zeit des Lernens und Scheiterns zwischen kleineren und größeren Erfolgen hat es schließlich dazu geführt, dass ich wirklich den GRF sehen kann. Und mir sicher bin dabei. Das passierte so nach und nach, und auf einmal saß ich da gestern vor meinem Teleskop und war fast ein wenig enttäuscht, weil der große Knaller am Ende nicht kam. Weil ich eigetlich schon länger soweit war, es nur nicht wirklich wahrgenommen hatte.

Aber auch noch einen weiteren Aspekt hatte diese "Reise" zum GRF für mich. Ich konnte ein Stück weit Teil euerer Gemeinschaft hier werden. Ich durfte euch ein wenig kennen lernen. Und hab so unendlich viel an Hilfe und Zuspruch bekommen, dass ich es kaum fassen kann.

Vielen vielen Dank dafür an alle, die hier aktiv dabei waren. Und auch an die, die still mitgelesen haben und trotzdem da waren!! :y: (und Herzchen-Bildchen)

So Nun genug der Worte! Ich hab euch eine große GRF-Party versprochen, und nun lasst uns zusammen feiern!
Das Buffet ist aufgebaut, es stehen kistenweise Getränke nach Wahl zur Verfügung - mit Alkohol und ohne. (Sascha, Du hältst Dich heute besser an die letzteren. Wehe, wenn mir hier nach dieser GRF-Party einer von euch mit einer Alkoholvergiftung in irgend einer Notaufnahme aufschlägt! Dann werd ich unfreundlich... :mad:)
Aber ansonsten dürft ihr es euch hier nun bequem machen, zusammen mit mir anstoßen und feiern. Es gibt Live-Musik nach Wahl und ruhige Ecken für die, die das bevorzugen. Und wenn es draußen dunkel wird, können wir durch eine Glaskuppel sehen, wie die Sterne draußen auftauchen. Vielleicht hat ja auch jemand ein Teleskop dabei - ein ganz kleines oder ein größeres oder vielleicht sogar eines mit Treppchen oder gar Leiter ;).

Und diejenigen, für die das in Ordnung ist, werd ich über die Entfernung hinweg mal kurz in den Arm nehmen. Und dann ziehe ich mich allein in eine dunkle Ecke zurück, weil das jetzt hier das Ende einer schönen Zeit mit euch ist und schon auch irgendwie eine Art Abschied. Ihr wisst, wie emotional ich hin und wieder sein kann... (Ah, Leute, das ist grad ganz schrecklich!!)

Aber wir sehen uns hier im Forum bestimmt bald wieder! Die Cassini-Teilung wartet auf mich und mein kleines Teleskop, außerdem Orion, jede Menge Sternhaufen, Doppelsterne, und so weiter. Naja, und Jupiter werd ich natürlich weiterhin im Blick behalten. Auch wenn ich in Zukunft vielleicht doch des öfteren auch mal beim "Nachbarn" vorbeischauen werde.

Und ich würde mich riesig freuen, euch bei einem meiner nächsten astronomischen Projekte wieder an meiner Seite zu wissen! Der Winter könnte lang und hart werden. Da werd ich ganz viele Stern-Erlebnisse brauchen. Und vielleicht mögt ihr ja wieder das eine oder andere mit mir teilen! Oder wir treffen uns in der Handarbeits-Ecke, die ich euch gerade erst eingebrockt habe. ;) Vielleicht lasse ich mich auch in der Gedichte-Ecke mal wieder blicken. Das muss ich mir aber erst noch überlegen.

Nun wünsche ich euch allen noch einen schönen Ausklang dieses Tages
und stets günstige Sicht auf den Himmel!
Vielen Dank euch allen!

Herzliche Grüße
euere Sabine
 
Hallo in die Runde,

vorweg erst mal meinen herzlichen Glückwunsch an Sabine für die nun eindeutig erfolgreiche Sichtung des GRFs, Klasse :y:.

Es ist bewundernswert, mit welcher Begeisterung und Ausdauer Du den steinigen Weg, das "bewusste Sehen" zu lernen, gegangen bist, alle Achtung!
Ich kann mich noch gut erinnern, wie viel Überwindung es mich manchmal gekostet hat, nach einem anstrengenden Arbeitstag trotzdem noch die Geräte aufzubauen und ein paar Stündchen zu astronomieren. Daher "Hut ab" für Deinen Einsatz.
Ich selber bin mittlerweile im Ruhestand und genieße die neuen Freiheiten, besonders in Bezug aufs Hobby.

Den Worten meines Vorredners kann ich mich anschließen. Dies war ein erfrischendes Projekt mit so kleinem Gerät. Allerdings tauchen Themen mit kleinen Öffnungen doch immer mal wieder mal hier im Forum auf, ich würde es deshalb nicht ganz so drastisch sehen. Aber es ist auch etwas dran, auch für mich erscheinen Themen mit "moderatem Geräteaufwand" als etwas unterrepräsentiert. Vielleicht trauen sich Viele nicht, von ihren Erfolgen aber auch Misserfolgen zu berichten.

Abschließend möchte ich mich deshalb noch bei Sabine dafür bedanken, dass sie das Thema hier los getreten hat.

Viele Grüße und viel Spaß mit Euren kleinen und großen Teleskopen,
Reinhard
 
Sabine, das ist eine sehr gute Frage, die auch schon professionelle Astronomen, die IAU und die NASA beschäftigt hat.

Siehe dazu auch diesen Thread, bei dem es um das selbe Thema geht:

Astronomische Orientierung - Ost und West

Kurz gefasst gibt es zwei verschiedene Konventionen, was natürlich zur Verwirrung beiträgt.

(1) Die astronautische Orientierung entspricht der geografischen Darstellung von Erdkarten, mit Norden nach oben und Westen auf der linken Seite.

(2) Die astronomische Darstellung überträgt die Richtungen am Himmelsglobus auf den betrachteten Planeten oder Mond. Die linke Seite des Himmelskörpers zeigt dann auf der nördlichen Halbkugel nach Osten, die rechte Seite nach Westen.

Siehe dazu auch:

IAU directions

Mars Profiler: Which Side is Visible

"north," "south," "east," and "west" refer to directions on the sky, not directions on the surface of the red planet itself, where Martian longitude increases to the west.
 
Liebe Sabine!

Von mir ebenfalls herzlichen Glückwünsch zur visuellen Beobachtung des "Auges"! Ich bin sehr fasziniert davon, mit welcher Sorgfalt und Geduld du dich dem Thema gewidmet hast. Nachdem ich im letzten Jahr meinen 8 Zoll Dobson gekauft habe, hat der leider nicht sehr viel Arbeit gehabt, da ich dann relativ schnell auf Astrofotografie umgestiegen bin. Aber nach deinem Bericht bekommt man glatt mal wieder Lust auf visuelle Beobachtung. Ich erinnere mich an Berichte über sehr passionierte visuelle Beobachter, die schon Stunden und Tage vor der geplanten Beobachtung ihre Augen "trainieren", z. B. dadurch dass vermieden wird, in die Helligkeit zu schauen (Sonne sowieso nicht, aber eben auch kein TV oder ähnliches). So etwas wäre nichts für mich, aber der 8 Zoll Dobson macht schon Spaß und wenn ich hier lese, mit welchem Herzblut du die Beobachtung betreibst, würde ich dir das Teleskop soooo ans Herz legen wollen. Wobei ich natürlich auch nichts gegen kleinere Optiken hab. Und wie heißt es so schön: Jedes Teleskop hat seinen Himmel.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf dein nächstes "Projekt". Und lass dich nicht von dem unsteten Lebenswandel der (Halb-)Götter oben am Himmel abhalten - wären die immer brav geblieben, hätte man sie nicht an den Himmel verbannt und wir hätten nix zum Gucken (es gibt ja Leute, die behaupten, die hellen Punkte wären selbstleuchtende Himmelskörper aus heißem Gas und Plasma - die armen Dussel!).

Ich möchte an der Stelle auch noch etwas vermelden, nämlich meine erste Sichtung des Himmelsjägers Orion für diese "Saison" und zwar heute Nacht bzw. morgen gegen 3:30 Uhr. Ich freue mich immer, wenn ich ihn sehe, weil dann der Herbst/Winter Einzug hält - meine liebsten Jahreszeiten. Nicht nur fotografisch; das war irgendwie schon immer so.

Nochmals herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße,
Ulrike
 
Hallo in die Runde,

"Jupi" hat sich zwar mittlerweile verkrümelt und dieser Thread ist auch schon erschreckend lange her, trotzdem möchte ich ihn mal kurz wieder raus kramen.

Auf dem Board "Instrumente/Teleskope" im Thread "Zeigt her eure grab and go Teleskope", siehe:
https://forum.astronomie.de/threads/zeigt-her-eure-grab-and-go-teleskope.282145/post-1651268
zeigt unser Sternfreund Frank, alias "Sternbrot", seinen selbstgebauten Refraktor mit dem "Zeiss Bastelobjektiv 50/540", ein sehr schönes Instrument!
Für hier interessant ist in dem Zusammenhang seine Aussage "Der GRF ist damit mühelos erkennbar". Eine weitere Bestätigung also, dass der GRF schon mit 50mm Öffnung sichtbar ist, wenn die Bedingungen passen. Warten wir also mal ab bis Jupi wieder kommt :coffee: :teleskop: ;).

Viele Grüße & CS,
Reinhard
 
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