Canon Objektive für Deep Sky Astrofotpgrafie

tomku0437

Aktives Mitglied
Hallo, ich suche ein Objektiv für meine Canon 500D ab 200mm Brennweite mit dem man erste Deep Sky Erfahrungen Gewinnen kann. Am besten wäre es, wenn es das Rohr gebraucht gibt, da ich mir diese Astronomischen Neupreise für 200-300 Gramm Glas und Metall einfach nicht leisten kann. Ach ja und es müssten Canon EF- Objektive sein
 
Hallo Tom,

es müssen nicht Canon EF-Objektive sein. Du kannst mit einem M42-Adapter an der Canon viele alte M42-Teleobjektive einsetzen. Die gibt es gebraucht ab ein paar Euro. Ich habe auch noch ein 200er M42-Teleobjektiv für 20.- Euro. Zum Rumprobieren ist das ok. Man muß hier bei der Astrofotografie zwischen dem Prozess und dem Bildergebnis unterscheiden. Wenn es Dir ums Lernen und Erfahrung sammeln geht, dann reicht das. Wenn Du Glück hast, erwischst Du sogar ein Objektiv für wenig Geld was ganz ansprechend abbildet.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo,

ich klinke mich mal hier ein, weil ich das Thema interessant finde. Im Moment fotografiere ich mit einem 135 mm Samyang. Habt ihr Empfehlungen für etwas längere Brennweiten? Ich habe eine Canon 600Da.

VG,
Ulrike
 
Hallo
Ich hab bis vor kurzem ausschliesslich mit Objektiven (von Canon) fotografiert.

Für mehr Brennweite lohnt sich ein Blick auf das Canon EF 200mm f/2.8L. Dies war lange Zeit mein Favorit.
Hier ein Link zu Astrobin: https://www.astrobin.com/search/?q=Canon EF 200mm 2.8 L II USM

Danach bin ich auf das Canon EF 400mm f/5.6L umgestiegen und war damit auch lange sehr zufrieden: https://www.astrobin.com/search/?q=Canon EF 400mm f/5.6L USM

Sind beide nicht günstig, aber man findet die sicher auch mal gebraucht zu kaufen.

Grüsse und CS
Karol
 
Hallo Tom,

schau mal da:

Das Canon EF-Bajonet hat 44,0 mm.

Somit kann jedes Objektiv mit einem längeren Auflagemaß z.B. mit M42 Universalgewinde (45,46 mm), Zeiss,Contax/Yashica (45,5 mm), Olympus OM (46,0 mm), Nikon-F (46,5 mm), allle Mittelformatobjektive, etc. ganz einfach
adaptiert werden und ein Fokus auf unendlich stellt kein Problem dar.

Die älteren Objektive haben einen weiteren Vorteil: Sie haben keinen, für
Astrofotografie sinnlosen, Bildstabilisator im Strahlengang und benötigen keinen Strom.
z.B. ein Soligor Tele - Auto 1:5,5 f=300mm mit M42 Anschluss ist mechanisch auf gleich hohem Niveau wie Pentax(Spotmatic) od. Zeiss/Contax und ab Blende 8 auch optisch in Ordnung. DS-Aufnahmen mit z.B. Ha-Filter gehen auch bei Offenblende. Das Teil ist nur 17cm lang, hat eine ausziehbare Streulichtblende, einen stabilen Stativanschluss und einen Objektivdeckel aus Metall.
So etwas kostet ca. 20,-€ . Wenn es Dir optisch nicht genügt kannst Du es zum Nachführen verwenden.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo zusammen,

bisher nutzte ich bereits einige Canon-Objektive, um schöne (Astro-)Fotos zu erstellen, ist in meinen Beiträgen relativ gut ersichtlich. Hier ein Snapshot des aktuellen Portfolios. Das 85er L und das 200er L werden demnächst neue Liebhaber suchen, sonst droht meine Finanzministerin...

1650907871090.jpeg


Bin zwar nur Amateurfotograf und geschäftlich gebunden (d.h. wenig Zeit), sofern möglich beantworte ich aber gerne die ein oder andere Frage zu den Objektiven, auch per PM...

Viele Grüsse

Markus

PS: Die Objektive haben den roten Ring nicht umsonst, für das schnelle Öffnungsverhältnis sind sie im Vergleich zu anderen ziemlich farbrein :)
 
Hallo zusammen,

bin ja sowohl am Tag als auch bei Nacht mit Canon Kameras unterwegs. Daher hier mein Senf zu dem Thema.
Begonnen habe ich ebenfalls mit günstigem "Altglas" für unter 100€. Man findet Brennweiten bis in den Bereich 200mm. Ja man muss Abstriche bei der Qualität machen, für den Start aber absolut ausreichend.

Will man bessere Qualität wird es schnell teuer.
Ja klar sind die Canon Objektive mit dem roten Ring feine Optiken aber man liegt da auch gebraucht bei 300€ und mehr wenn man ein F2.8 Objektiv haben will.
Diese Investition in 2, 3 oder 4 solcher Optiken würde ich nur tätigen wenn man auch tagsüber plant diese einzusetzen ausser Geld ist gar kein Thema 😉.
Manuelle Varianten wie das Samyang 135mm sind da definitiv eine Alternative, da günstiger und am Stern mit keiner deutlich schlechteren Abbildung. Neu immer noch billiger als manch Canon L Objektiv gebraucht.
Will man viele Brennweiten (14, 35, 85, 135, 200mm) abdecken, könnte man auch über Zoom Objektive nachdenken. Anstatt 5 Objektiven, könnte man dies mit 2 Zooms erschlagen. ( 16-35 & 70-200mm). Ja hat auch Nachteile dafür aber in Summe eventuell günstiger.

Wenn es in Summe droht hoch drei- oder gar vierstellig zu werden, dann empfehle ich klar zu überlegen ob man nicht in eine dedizierte Astrooptik (Apo, Newton etc) zu investieren. Ja nur eine Brennweite aber man darf nicht vergessen jede Optik hat ihre Herausforderung. Und wenn man zu viel parallel will, kanns auch schnell in Frust ausartet.

Ja keine klare Empfehlung aber vielleicht der ein oder andere Denkanstoß, der euch weiterhelfen kann.

CS
Andreas
 
Hallo Andreas,

fast alle Deine Statements sind voll zu unterstützen, aber bei der Aussage zu Zoom-Objektiven bitte ich Dich um Vorsicht. Zoom-Objektive sind definitiv günstiger, erschlagen viele Brennweiten, sind qualitativ hingegen teils miserabel und/oder sehr langsam (f/4.0, f/5.6, ohne! Abblenden).

Da möchte auch ich dem interessierten Mitlesenden eher zu besseren, günstigen M42-Festbrennweiten raten (Beispiel).

Wer dennoch Rat zu den oben aufgeführten Objektiven schätzt, kann gerne fragen oder die Suchfunktion nutzen :)

Viele Grüsse

Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
In den letzten Jahren habe ich meine Objekte nach und nach auf Festbrennweiten umgestellt. Angefangen von 14mm über 35mm auf 85mm, immer abgestuft mit dem Faktor 2,5 bei der Brennweite. Was jetzt noch fehlt wäre 200mm. Da ich mit den objektiven auch noch mal fotografiere, war es mir wichtig einen Autofokus zu haben und Objektive von Canon zu wählen. Außer beim 14 mm, da ist es ein Samyang
Es ist wie immer auch eine Frage des Geldes, welches objektiv man wählt. Die L Serie von Canon war mir zu teuer. Daher habe ich bei 35 mm 85 mm die günstigeren, „normalen“ Objektive genommen. Für meine Verhältnisse ist die Abbildung vollkommen in Ordnung. Gebraucht bekommt man diese Objektive circa 300 €.
Bei 200 mm würde ich das Canon aus der L-Serie nehmen. Dafür muss man aber schon 800 € anlegen und gebraucht bekommt man sie selten. hier muss aber die nach Führung auch schon ganz gut passen. Welche Montierung willst du denn verwenden?
Viele Grüße
Ulli
 
Zoom-Objektive sind definitiv günstiger, erschlagen viele Brennweiten, sind qualitativ hingegen teils miserabel und/oder sehr langsam (f/4.0, f/5.6, ohne! Abblenden).
Hi Markus, habe mich da nicht ganz klar ausgedrückt und wollte niemanden zum Zoom-Kauf verleiten.
Ja ich würde niemanden ein Zoom nur für Astro empfehlen, aber wenn man ohnehin auch am Tag fotografiert (Landschaft, Tiere etc.) dann sind explizit die L F2.8 Zooms von Canon eine feine Sache. Besitze sowohl das 16-35mm als auch das 70-200mm und bin mit der Abbildungsleistung in der Nacht zufrieden. Hätte ich sie mir nur dafür angeschafft? Nein, nie im Leben.

Gruß
Andreas
 
Noch ein kleiner Nachtrag bzgl. älterer Objektive.
Die Hersteller müssen für alle optischen Fehler
die entsprechenden Kompromisse eingehen.
Oft wurde zur besseren Farbtreue und Transmission
aufwändiger vergütet als heute.
Viele aktuelle Objektive folgen den alten Berechnungen und
ein "altes" Objektiv kann zusätzlich von der Kamera internen Bearbeitung profitierten.
So verschwinden Farbsäume etc.
Das Experiment lohnt sich.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo an alle, die hier interessante Infos teilen...

ich habe außer dem EF 2.8/200 L, dem EF 5.6/400 L (wurde hier schon als recht brauchbar berichtet)
auch noch das alte nFD 300mm F2.8 L sowie das nFD 500mm F4.5 L, die bereits auf EF umgebaut sind.
Sind die beiden letztgenannten auch am Himmel (deep sky) gut einsetzbar?

Interessant wären auch Hinweise auf die eingesetzte Blende bei den oben genannten Objektiven von Canon.

VG Ekki
 
Ein Tipp aber leider nur selten angeboten ist das (alte) EF 4/300L, ohne IS! Stammt noch aus den 90ern und wurde damals parallel zum 2.8/200L (Typ1) vorgestellt. Hat eine wirklich gute Abbildung und ist wegen dem fehlenden IS nicht besonders beliebt, dafür aber meist ziemlich günstig zu bekommen.
Ich habe es früher meist mit Offenblende eingesetzt und da merkt man die 4.0 gegen über einer 5.6 doch deutlich. Der Brennweitenunterschied zwischen 300 und 400 ist dann aber doch nicht so groß...
 
Von den alten Objektiven habe ich bei 300mm noch das:
CARL ZEISS TELE TESSAR T* 300mm F4 (Mount: C/Y) und das:
Canon nFD 300mm F4.0 (Jun 1979) (also das ohne L)
sowie das Minolta AF 300mm 4.0 APO G (HS) (1994) Sony(A) ... was aber am Himmel bestimmt Farbfehler (CA) mit sich bringt.
 
Moin,

vom 300er ohne IS habe ich auch nur gutes gehört. Ich persönlich setzte manchmal ein 200 f=1.8 ein. Das Objektiv gab es mal günstig als defekt. Leider keine Ersatzteile mehr erhältlich und den AF konnte ich nicht reparieren. Aber mit ein paar Teilen auf dem 3D Drucker konnte ich das erfolgreich in ein manuelles Objektiv umbauen. Der Fokus läuft absolut spielfrei und ist somit auch gut für astro geeignet.
Das hier ist mit dem Objektiv aufgenommen:

1651559678793.png


4K Version

Offenblende ist das aber schon ganz brauchbar. Mit Schmalbandfilter sogar gut.

Das Ef 200 2.8 hatte ich auch mal. Das war auch sehr gut.
Das 100er L Makro ist am Crop gut, am Vollformat zeigt es in den Ecken Koma.
Das 70-200 2.8 ohne IS ist auch gut.
Das 50 1.2 ab Blende 4 brauchbar
Das RF 100 2.8 ist ab Blende 4 gut
Das RF 50 1.2 ab Blende 2 sehr brauchbar

Gruß Markus
 
Hallo Ekki,

Interessant wären auch Hinweise auf die eingesetzte Blende bei den oben genannten Objektiven von Canon.

Sofern für Dich von Interesse eine ähnliche Aufzählung wie von Markus (conehead) zu weiter oben gezeigten Objektiven:

EF 24-105 L 4.0 ab Blende 4.0 deutlich besser als Billigzooms, kann Festbrennweiten aber nicht standhalten
Sigma Art 50 1.4 ab Blende 2.8 sehr gut
EF 85 L 1.2 ab Blende 4.0 sehr gut
EF 135 L 2.0 ab Blende 3.2 sehr gut
EF 200 L 2.8 ab Blende 4.0 sehr gut

Bei Offenblende waren die Ergebnisse mit den Festbrennweiten nicht sehr überwältigend (alles Erfahrungswerte mit APS-C, nicht Vollformat).



Hallo Markus

Aber mit ein paar Teilen auf dem 3D Drucker konnte ich das erfolgreich in ein manuelles Objektiv umbauen.

Das liest sich ziemlich spektakulär, kannst Du von Deinem 200 f/1.8 bei Gelegenheit ein Foto einstellen?

Viele Grüsse

Markus
 
Hi,

gerne zeige ich Dir später ein Bild vom Objektiv. Hier schon mal der Adapter der eingebaut werden muss, da das Objektiv ja Fokus by wire hat:

1651746420648.png


Gruß Markus
 
Das Canon 1.8/200L hat es sogar in kleiner Stückzahl als FD Version mit echtem manuellen Fokus und mechanischer Blende gegeben! Leider sind diese Optiken extrem selten und dann auch nach 30 Jahren noch teuer…
 
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