MünchenBeiNacht
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( M51 16.4.2021 )
Hallo Forum, EAA Begeisterte und Interessierte,
nach einigen Hin- und Her, ausprobieren verschiedener Komponenten und Ausrüstungsteile haben Susanne und ich jetzt ein belastbares Setup für EAA das auch reproduzierbare Ergebnisse liefert. Oben unser erstes EAA Ergebnis von M51, 195 Stück Fotos mit je 8 Sekunden Belichtungszeit, gestackt mit Sharcap. Noch ganz ohne Darks, Flats und Co. - da gibt es noch so viel für uns zu lernen, auszuprobieren und herauszufinden. Nur wie immer fehlt Zeit und klare Nächte. Das Foto oben hat Susanne mit etwas Arbeit im Photoshop angehübscht.
Im Ausschnitt mit M51 in gross, sieht man, dass die Sterne nicht perfekt rund sind. Ich vermute Koma ist es nicht und denke es kommt durch Ungenauigkeiten der Montierung und der langen Belichtungszeit von 8 Sekunden. Was denkt Ihr?
Für die wahren EAA-Puristen hier das unveränderte Foto wie es in der Nacht von Sharpcap abgespeichert wurde.
Jetzt will ich unsere "Nerina" - also die "kleine Schwarze" vorstellen: Ein Skywatcher 130 PDS f/5 Newton, 5" | 130mm Spiegel und Brennweite 650mm auf einer Celestron SE Azimutal Montierung. Die Montierung kann bis 6 kg Lasten bewegen und gibt es einzeln, manchmal bei TS oder auch manchmal gebraucht. Auf Grund der guten Erfahrung mit der Plate-Solving APP Lösung von Celestron die wir an unserem großen Rossone, f/5, 10" dem roten Newton einsetzen haben wir die Montierung mit dem Celestron Starsense Autoalign Modul ergänzt. Damit ist in der Tat eine vollautomatisches Alignment möglich. Ich stelle also wirklich irgendwie das Teleskop in den Garten, Stativbeine ungefähr halb eingezogen und starte nach Eingabe von Uhrzeit, Datum und Sommerzeit das Auto-Alignment. Nix waagrecht, nix Norden oder sonst was. Nach nicht Mal einer Minute ist das Alignement unter "Münchner-Himmelbedingungen" erfolgreich beendet. Danach fahre ich einen ersten Stern per GoTo an, zur Zeit nehme ich da Procyon. Im 30 mm Okular ist der Stern dann meist schon gut positioniert aber nicht perfekt. Ich habe das Nach-Fine-Alignemnet aber auch schon mit ASI-Live ganz ohne Okular gemacht. Geht auch! Wenn man dann noch ein Fine-Allignement mit dem ersten Stern macht zur Zeit halt Procyon und dann die verbesserte Position in das Rechenmodell der Montierung übernehmen lässt, hat man für den Abend ausgesorgt. Die Navigation erledigt dann Stellarium.
Den Fokus stelle ich mit dem ASI EAF ein. Das kann man gut mit jedem ASI Programm machen, die sogar eine Auto-Fokus-Option anbieten. Dabei probiert die Software verschiedene Fokus-Positionen aus, zeigt dies auch in einem Diagramm an und nach gut zwei Minuten ist auch ein perfekter Fokus erreicht. Interessant ist dabei auch, dass der EAF sich die absolute Position merkt und eigentlich abgesehen von thermischen Einflüssen, man vermutlich jedes Mal genau reproduzierbar die richtige Fokuslage darüber einstellen kann. Da muss ich aber noch Erfahrung sammeln. Ich habe mir übrigens den neuesten ASI EAF direkt in China geholt. Der neues EAF wird nur noch per USB angeschlossen und braucht keine extra 12V Stromversorgung mehr. Ein Kabel weniger. Lieferzeit aus China knappe 8 Tage.
Zum Steuern nehme ich ein Lenovo Idea Pad 3, Windows 10 mit zwei USB Anschlüssen an einer Rammount Halterung direkt am Teleskop. Da ich drei USB für Montierung, ASI MC183 Kamera und ASI EAF benötige habe ich noch ein Amazon USB HUB verschraubt an der Rammount Halterung dazwischen.
Die Stromversorgung mit 12V übernimmt eine DINO 12V Powerbank (18Ah), die eigentlich als "Not-Starthilfe" für unsere alten Firmentransporter im Winter gedacht war. Die Powerbank steckt selbst 5 Stunden Dauerbetrieb mit einem (Achsel-) Zucken weg. Die Powerbank hat auch zwei USB Ausgänge, kann aber nicht das nötige Protokoll für das Hoch-Strom USB laden und hat nur 2A und nicht die mindest-nötigen 3 bis 5 A. Gefühlt ist in einer Ladung der DINO Powerbank genügen Saft für mehrere Beobachtungs Abende. Das Lenovo Pad hält mit Sharpcap am rechnen gute drei und ein bißchen Stunden durch. Deshalb stecke ich noch eine USB-3 hoch-Strom PD konforme Powerbank (20 Ah) an. Damit wird das Pad sogar noch nachgeladen und bis jetzt waren sogar 6 Stunden am Stück kein Problem, USB Powerbank ist dann auf gut 40% runter und PAD Akku immer noch voll.
Inzwischen haben wir das heimische Netz um einen FritzBox Mesh Wlan Repeater ergänzt und damit ist das WLAN Netz am Teleskop-Standort im Garten so stark, dass ich auf das zusätzlich besorgte +5db WLAN USB-Modul mit zwei Antennen verzichten kann und mit dem im PAD integrierten WLAN auskomme. Zugriff mache ich per Windows Remote-Desktop und kann dann sogar noch mit Chrome den Desktop auf unseren großen Fernseher oder wenn es sein soll über den Beamer in groß ausgeben.
Viele Foto-Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald