Einstieg in die visuelle Beobachtung: welches Zubehör zum SW 120/1000 Achromaten?

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DudeXX

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Hallo zusammen,
bisher war ich beinahe ausschließlich fotografisch tätig und habe mich an den bunten Bildchen gefreut. Doch jetzt hat es mich gepackt, auch mal mit eigenen Augen in den Himmel zu schauen und ich habe mir einen SW 120/1000 Achromaten angeschafft. Der sitzt gut auf meiner HEQ-5 und meine ersten Beobachtungen (wegen Zeitmangel aus dem Schlafzimmerfenster heraus) haben mir eine ganz neue Begeisterung und Faszination für unser Hobby verschafft. :teleskop:

Da momentan meine "Okularsammlung" nur aus 3 Meade Okularen vom ETX-70 und einem 2" 28mm SW Okular ("LET28" - die Zugabe zu den PDS Newtons) besteht, stellt sich für mich jetzt die Frage, was sinnvoll anzuschaffen wäre.
Das Baader Hyperion Zoom wäre ja vielleicht zunächst ganz sinnvoll, oder nicht?

Einen Zenitspiegel bräuchte ich auf jeden Fall. Bisher musste ich mich schon arg verrenken. Reicht der in 1,25" oder nimmt man besser gleich einen 2"?

Hat jemand eine Empfehlung zu Filtern? Der Baader Kontrast Booster zum Beispiel soll ja den Farbfehler ganz gut unterdrücken. Bisher stört mich die Farbe nicht wirklich. Aber man fragt sich ja schon, was noch zu verbessern möglich wäre.

Auf lange Sicht kann ich mir auch gut vorstellen, dass noch ein Binoansatz in Frage kommt. Und eines Tages werde ich mir wohl auch den Traum eines C8 erfüllen, das dann natürlich auch mal visuell genutzt werden soll. Macht es da Sinn, das schon jetzt beim Zubehörkauf zu beachten?

Achso: was will ich eigentlich beobachten? Sicherlich Mond und Planeten. Bestimmt auch mal die Sonne mit der Baader-Folie. Beim Anblick von Albeiro war ich auch ganz begeistert - Doppelsterne wären also auch ganz reizvoll..
Also eigentlich alles - wie immer in der Einsteigerberatung ;) Für Deepsky fehlt mir natürlich die Öffnung, dessen bin ich mir bewusst.

Ich freue mich über jeden Ratschlag, den ich bekommen kann!

Viele Grüße
Christoph
 
Hi Christoph,

ganz klar:

2" Zenitspiegel
XWA Okulare (100° Feld) unbedingt ausprobieren (bin mir aber nicht sicher wie die an einem Achromaten funktionieren)

Gruss
Peter
 
Hallo Christoph,

den gleichen Refraktor nutze ich auch.
Alt/AZ GoTo montiert.

Das Teil ist wirklich ein schönes Weitfeld-Teleskop.
Wie Peter schon empfiehlt, auf jedenfall 2" Zenitspiegel.
Ich selbst nutze nur Festbrennweite bei Okularen.
Bei mir sind es die Hyperions 24, 13 und 8mm 68°, Omegon Oberon 32mm 82°, Omegon RedLine17mm 70° und Omegon SWAN 32mm 70°.
Dazu habe ich mir noch einen 360° rotierbaren Okularauszug (OAZ) gegönnt.
Da muss aber eine Verlängerungshülse genutzt werden, sonst kein Fokus.

Mit einer Asi224MC funktioniert auch recht gut EAA/Live-Stacking, heute halt die SoFi.
 
Ich würde auch eher einen 2" Zenitspiegel holt, in Zweifelsfall ist man damit flexibler. Bezgl. Okularwahl würde ich immer den ggfs. angedachten Binoansatz im Kopf behalten (Hülsen- und Okulardurchmesser beachten) Ansonsten kann es Dir passieren, dass Du 3 Okulare einer Brennweite hast.
Hier sind meiner Meinung nach die Panoptic 24mm oder wenn es kein TV sein muß, die ES 24mm 68° Okulare erste Wahl, da sie das größtmögliche Feld eines 1,25"Okulars zeigen.

Gruß Horst
 
Hi Christoph

Du schreibst u.a. von PDS Newtons. Besitzt Du sie noch?
Damit kann man auch beobachten, wenn auch mit f/5, statt f/8 mit dem Refraktor.

Ich würde daher die Schnittmengen an Brennweiten im Auge behalten.

Schon daraus ergibt sich aus meiner Sicht, den Zenitspiegel mit 2" und wenn möglich Okulare die auch f/5 können zu kaufen.

Höchste Vergrößerungen oder farbige Doppelsterne sind nicht das Metier des Refraktors. Dafür ist der Farbfehler zu hoch und der ist auch mit Filtern nicht wirklich zu eliminieren. Mit Filtern nimmst Du Teile des Lichtes und des Spektrums heraus die nicht im Fokus liegen. Dieses Licht ist aber verloren.

Bino ist eine schöne Sache, aber wenn es um Deepsky geht braucht es Öffnung. An diesem Refraktor wäre es mir zu wenig Licht für Deepsky und für Mond und Planeten zu viel Farbfehler. Insofern würde ich Bino für dieses Gerät eher nicht in Betracht ziehen.

Evtl. könnte Bino am PDS klappen. Weiß das jemand hier? Das visuelle Fokus der PDS Newtons liegt ja weit außen, weswegen man die schwarzen Verlängerungen visuell braucht. Ohne diese ist ein Teil des Glaswegs des Binos schon kompensiert, so dass es unter Zuhilfenahme eins Glaswegkorrektors evtl passen könnte. Das ist aber reine SPEKULATION von mir, könnte aber eine Idee sein. Vllt hat das jemand schon probiert hier.

CS
 
Hallo Christoph,

Sonne, Mond, Planeten = mMn. guter Plan für einen Refraktor! Wenn Du beim geplanen C8 die Obstruktion des Fangspiegels berücksichtigst, bewegst Du Dich auf Deine vorhanden 120mm Öffnung zu. Ich nutze als Okulare überwiegend die Festbrennweiten der Hyperions. Viele berichten postiv über das Hyperion Zoomokular, ich habe keine Erfahrung damit, klingt aber in den Foren nach vielseitiger Zufriedenheit.
Deepsky würde ich nicht von vorn herein abschreiben. Helle PNs, offene und Kugelsternhaufen lassen sich doch gut mit 5" machen. Details an Galaxien ist wohl eher für die Kollegen der 16"-plusX-Klasse. Das macht aber Deinen Ref. nicht schlechter. Doppelsterne können auch Freude machen, gerade mit Refraktor. In den letzten Wochen schaue ich immer wieder nach Sternen der Spektralklassen K und M (z.B. im "Karkoschka"), um die Orangen und Roten zu finden. Dazu bin ich zufällig gekommen, als ich am Ende einer Beobachtung mit kleinster Vergr. rumgeguckt habe.

Ich finde es prima, dass Du zum visuellen beobachten gefunden hast. Schließlich ist das ein unmittelbares Erlebnis einer Naturbeobachtung.

CS Uwe
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten!

Die Entscheidung für einen 2" Zenitspiegel ist damit gefallen. Gibt es dabei noch mehr zu beachten? Ab welcher Preisklasse sollte man da einsteigen? So ein Teil kauft man ja voraussichtlich nur einmal und ich will dann auch gerne etwas mehr ausgeben, um langfristig Freude dran zu haben.

Dass ich in absehbarer Zeit mit meinem PDS Newton (130/650) beobachten werde, kann ich mir nicht vorstellen. Der ist eigentlich hauptsächlich dazu da, Bilder zu machen und vom Einblick am parallaktisch montierten Newton bin ich nicht wirklich begeistert. Sollte es mich doch weiter in die visuelle Schiene ziehen, wird wohl eher ein großer Dobson angeschafft oder doch eines Tages das C8.

Bei den Okularen bin ich immernoch ziemlich unentschlossen. Vielleicht werde ich mir erstmal das Baader Zoom bestellen und mal sehen, wie ich damit klarkomme. Sollte es demnächst wieder möglich sein, versuche ich mal, einige Astro-Kollegen in der Gegend zu kontaktieren und vielleicht kann ich dort mal durch ein paar Okulare schauen, um ein Gefühl zu bekommen, was zu mir passt und mir gefällt.

Außerdem bin ich immer noch froh über jeden Rat zu einem zu meinem Achro passenden Filter. Was habt ihr da so in Benutzung?
Klar verliere ich damit Licht, aber am Mond und Planeten dürfte das nicht so stark ins Gewicht fallen, oder?

Ich finde es prima, dass Du zum visuellen beobachten gefunden hast. Schließlich ist das ein unmittelbares Erlebnis einer Naturbeobachtung.
Vielen Dank, Uwe. Das freut mich tatsächlich auch ganz besonders, dass ich da nochmal einen ganz neuen Blickwinkel gefunden habe. Das Beobachten mit den eigenen Augen hat schon noch einen ganz besonderen Reiz, der mir vorher vollkommen unbekannt war. Bisher wollte ich nur immer schöne Bilder produzieren und ein gutes Stück weit sicherlich auch, um sie Freunden und Verwandten präsentieren zu können. Stattdessen habe ich letzte Woche wann immer das Wetter passte dasselbe Programm nach Osten hin abgearbeitet. Auch wenn ich jedesmal dieselben Objekte gesehen habe, hat es doch einen ganz besonderen Reiz für mich gehabt..! Vielleicht schreibe ich auch eines Tages mal einen Beobachtungsbericht.. :)

Viele Grüße
Christoph
 
Hallo Christoph,
darf ich dir dazu einen Tip geben? Schreibe auf jeden Fall zu jeder Beobachtung einen Bericht/ Notiz/ Protokoll whatever. Am besten mit ner kleinen Skizze (nur für dich, mußt du nicht rumzeigen, macht es aber meist für einen selbst einfacher, weil man hinkritzeln kann, was man sieht) Und wenn du das gleiche Objekt mehrfach siehst und dann die alten Notizen heranziehst wirst du feststellen, dass du mal mehr, mal weniger oder sogar ganz neue Details erkennen kannst. Das gibt ein Gefühl für die wechselnden Himmelsqualitäten, die verwendeten Okus oder sogar Teleskope - und nicht zuletzt für deine sich verändernden Seh"fähigkeiten" im Lauf der Zeit. Kann mitunter richtig Spaß machen ;)
Gruß
Thorsten
 
Hallo Christoph,

natürlich 2" Zenithspiegel und ein gebrauchtes 2" Erfle (BW Optik "Kuhauge") - oder gleichwertiges neueres Design - und Du hast auch ein fantastisches RFT!

Gruß,
Peter

Screenshot from 2021-06-13 19-42-28.png
 
Beim Zenitspiegel würde ich auf 99% Reflexivität (und ordentlicher Glätte) werd legen. Wäre doch schade, würde man durch den Zenitspiegel massiv Leistung einbüßen.

Gruß Horst
 
Beim Zenitspiegel würde ich auf 99% Reflexivität (und ordentlicher Glätte) werd legen. Wäre doch schade, würde man durch den Zenitspiegel massiv Leistung einbüßen.

Gruß Horst
Hi Horst,

klar, das habe ich auch sofort gedacht, aber wie findet man so einen Spiegel?
Gibt es Hersteller die das korrekt angeben (Reflexivität, Planheit, Glätte)? Kann man den Angaben vertrauen?

Wahrscheinlich wird ein Spiegel von einem Markenhersteller (zB Baader) das eher erfüllen.

Gruß
Peter
 
Hallo Peter, ja damit wird geworben und dieAngaben finden sich auch (zumindest zumeist) in den Beschreibungen.

Gruß Horst
 
Dass ich in absehbarer Zeit mit meinem PDS Newton (130/650) beobachten werde, kann ich mir nicht vorstellen.

Bei den Okularen bin ich immernoch ziemlich unentschlossen. Vielleicht werde ich mir erstmal das Baader Zoom bestellen und mal sehen, wie ich damit klarkomme.

Außerdem bin ich immer noch froh über jeden Rat zu einem zu meinem Achro passenden Filter. Was habt ihr da so in Benutzung?
Klar verliere ich damit Licht, aber am Mond und Planeten dürfte das nicht so stark ins Gewicht fallen, oder?
Hi Dude,

mit den Vorstellungen ist das so eine Sache.

Die PDS Optik ist als PDS und auch im Heritage Dobson selbstverständlich visuell gut nutzbar und durchaus in allen Disziplinen.
Aber wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst...

Umgekehrt kannst du Dir aber vorstellen farbige Doppelsterne mit einem Gerät das gar nicht alle Farben im Fokus vereinen kann, trennen zu wollen?? Seltsam, denn genau das ist eine Disziplin die mit Farbfehlerfreiheit, die Dein Teleskop aber nicht hat, erst richtig Gewinn bringt...

Du verlierst Licht via Filter, aber das ist am Mond z.B: nicht der Punkt. Du verlierst Teile des Spektrums und damit alle Details, die in den gefilterten Wellenlängen da sind. Das wird z.B. am Jupiter deutliche Einbußen bringen. Das würdest Du sehen können, würdest Du ein farbfehlerfreies Gerät zum Vergleich nutzen.

Wirkt auf mich so, dass Du Deine Entscheidungen incl. zum Zoom längst getroffen hast und nun vor allem Bestätigung gesucht wird.
Ich bin raus aus der Beratung.

CS
 
Außerdem bin ich immer noch froh über jeden Rat zu einem zu meinem Achro passenden Filter. Was habt ihr da so in Benutzung?
Klar verliere ich damit Licht, aber am Mond und Planeten dürfte das nicht so stark ins Gewicht fallen, oder?
Hallo,
guckst du z.B. mal unter :
Contrast booster, Finge Killer oder Semi Apo Filte (hier im Forum)

oder hier :
The Fringe Killer, Semi-APO and Contrast-Booster Compared (englisch)

CS, Heiko
 
Hallo Thorsten,
das ist ein guter Tipp, vielen Dank! Das klingt tatsächlich danach, als hätte ich da Spaß dran. Von selbst wäre ich aber sicherlich nicht auf die Idee gekommen!

Danke für den Hinweis auf das "Kuhauge", Peter! Gebraucht konnte ich das noch nicht finden, aber APM bietet ein 2" 30mm 80° Okular. Ist das gemeint? Zu dem Teil findet man die verschiedensten Meinungen. Von "Finger weg" bis "Geheimtipp" ist praktisch alles dabei. Einig ist man sich, dass es wohl nur für recht langsame Optiken gedacht ist. Da bin ich ja mit f/8,3 nicht weit weg.. :)

Danke Heiko für die Links zu den Filtern. Da werde ich vorerst noch die Finger von lassen und lieber mehr Geld in die Okulare stecken. Vielleicht macht ein einfacher Gelb- und/oder Grünfilter am Mond noch Sinn, wenn ich den Kollegen im ersten Link richtig verstehe.

Deinen Unterton, Antares, kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Danke trotzdem für deinen Einwurf.

Bei den Okularen konnte ich mich leider noch immer nicht zu einer Entscheidung durchringen. Vielleicht nimmt mir der Gebrauchtmarkt demnächst die Entscheidung ab. Momentan wird es ja eh nicht richtig finster, sodass ich keinen Druck habe.

Viele Grüße
Christoph
 
Hallo Christoph,

ich hatte das Okular ca. 1996(?) direkt von Herrn Voss(?) auf der Emberger Alm(?) erstanden. Und gebe das natürlich nicht mehr her ;-)


Gruß,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christoph,
infacher Gelb- und/oder Grünfilter am Mond noch Sinn
Mond in grün macht keinen Spaß. Ich hatte den Kollegen auch so verstanden, daß er nur den Neodymfilter benutzt.
Der geht an Mond und Planeten ganz gut, fast ein Universalfilter.

Gruß Uwe
 
Status
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