Erfahrungen gesucht: Astrofotos ausdrucken

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Hallo Martin,

ich habe mir bisher ein paar Bilder bei Wh.....ll hinter Acrylglas und in "HD Metal Print" ausdrucken lassen. Insbesondere letzteres gefällt mir. Etwas günstiger als die günstigste Acrylglasversion und anders als diese in jedem Wunschformat erhältlich, auch mit abgerundeten Ecken oder als komplett rundes Bild (als Teleskopsimulation für bewölkte Nächte ;)). Mit der Hochglanzoberfläche ist der optische Eindruck einem Acrylglasbild recht ähnlich. Ob man die geringe Dicke der Aluplatte als Vor- oder Nachteil empfindet ist Geschmackssache.
Ein Colorimeter a la Spyder & Co. zur Kalibrierung des Monitors kann ich nur wärmstens empfehlen. Es kostet nicht die Welt, kann aber teure Entäuschungen ersparen. Nach meinen Erfahrungen gehen die Farbabweichungen gegenüber der Darstellung am Monitor gegen Null.

Gruß
Achim
 
Hallo Achim,

vielen Dank für deine Erfahrungen :)(y)

Leider sagt mir Wh...ll nix:unsure::geek:, aber schön, dass du gute Erfahrungen mit Acrylglas und Metal Print gemacht hast. Das möchte ich unbedingt mal ausprobieren, sobald ich erstens ein Bild habe, dass diese Veredelung "verdient" und ich herausgefunden habe, wie das Bild auch gedruckt gut aussieht.
Nach einem Kolorimeter, wie du es vorgeschlagen hast, hab ich gerade mal gesucht. Hui, für einen Appel und ein Ei sind die ja leider nicht zu bekommen. Da lege ich das Geld vorerst lieber direkter in Astrodinge an und versuche noch vorher mit Bildschirmkalibrierung und ein paar Testreihen, das Optimum rauszufinden.
Aber super Hinweis trotzdem :)

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

Achim hat schon recht mit dem Colorimeter, allerdings bin ich als Grafiker 15 Jahre lang ohne ausgekommen... man muss nämlich auch den Monitor dazu haben, der die colormetrierten Einstellungen exakt wiedergeben kann. Soll heißen: nicht nur RGM, Helligkeit und Kontrast, sondern auch Gamma und Farbtemperatur müssen passen... ;) Kannst es aber gerne probieren, zumindest kann man grobe Schnitzer damit gut eliminieren.

Dann sollte man aber ausprobieren, was der Dienstleister macht: optimiert er ein RGB, und wenn ja, wie, und wenn ja, dann unaufgefordert oder wählbar? Wenn Du am Screen auf CMYK-Vorschau gehst, siehst Du halbwegs, wie die Farben im Druck kommen werden. Im RGB Modus, auch kalibriert, siehst Du aufgrund des größeren Farbraums aber immer hellere Farben, die schön leuchten, gerade ein M42 kommt zB am Screen super, am Bild dunkler.

Dann spielt eine Rolle: druckt der Inkjet 4c oder 6c oder 8c? Verwendet er also mehrere Farben für Cyan, Magenta und Gelb? Hell und dunkel? Dann sieht das Bild nochmals ander aus. Du siehst, es ist ein Prozess mit mehreren Gliedern. :)

lg
Niki
 
Hallo Niki,

ob mit oder ohne Colorimeter, wie so oft führen viele Wege nach Rom. Zwei Punkte in Deinen Ausführungen verstehe ich aber nicht so ganz. Zum einen: Warum sollte ein Monitor die colormetrierten Werte nicht exakt wiedergeben können? Ich meine, das Meßgerät hängt ja nicht umsonst vor dem Schirm, und selbst wenn der 100%-Wert aus irgendwelchen Gründen nicht ganz erreicht werden kann, wird der nächstmögliche eingestellt. Ob die Abweichung am Ende sichtbar ist sei dahingestellt. Auch Gamma und Farbtemperatur werden im Lauf der Kalibrierung korrigiert. Nach der ersten Kalibrierung hatte ich übrigens arge Zweifel, ob das richtig sein kann, die Darstellung erschien mir viel zu warm. Die Gegenüberstellung eines Fotos innerhalb der Kalibrierungs-Software mit den "Davor"- und "Danach"-Einstellungen hat mich dann aber schnell überzeugt. Unglaublich, wie man sich an vermurkste Monitoreinstellungen gewöhnt...
Meine zweite Frage betrifft Deinen Tipp mit der CMYK-Vorschau. Ich habe mal ein paar Fotos auf CMYK umgestellt und keinen Unterschied feststellen können. Dann habe ich die Farbumfangswarnung bemüht, die mir einige winzige Bereiche angezeigt hat, die sich bei Umstellung auf CMYK tatsächlich geringfügig verändert haben. Aber das ist nicht der Punkt. Eher schon, daß das mit einer Kalibrierung nichts zu tun hat. Wie stellst Du sicher, daß Dein Monitor grundsätzlich die korrekten Farben anzeigt? Irgendeine Form von Kalibrierung muß da ja auch stattgefunden haben?
So - jetzt ist dann erstmal Jahreswechsel angesagt. Ich wünsche Dir und allen anderen hier einen guten Rutsch und viele klare Nächte in 2019. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt :rolleyes:.

Gruß
Achim
 
Unglaublich, wie man sich an vermurkste Monitoreinstellungen gewöhnt...

Absolut! Das GehIrn gewöhnt sich an alles. :)
Das, was ist, ist für das Ding zwischen den Ohren... die "Wahrheit".
Nur weiß der Drucker das dann nicht... ;)

Das Gehirn setzt den Weißpunkt immer entsprechend der Umgebung und des Lichts. Selbst im Abendrot sieht ein weißes Hemd nicht so rot aus, wie auf einem Foto. Die Kamera hat ja kein Hirn.

Warum sollte ein Monitor die colormetrierten Werte nicht exakt wiedergeben können?

Monitore müssen zumindest qualitativ gut genug sein, um Farbwerte halbwegs exakt wiederzugeben. 10% cyan soll 10% sein, und 48% 48. Die 100% zu kalibrieren klappt meist ganz gut. Also muss der Monitor und die Ansteuerung auch in Ordnung sein, um auch Farbanteile halbwegs korrekt wiederzugeben. Früher - ohne TFT - kosteten entsprechende EIZO (o.ä.) Schirme ein Vermögen. Da geht es um Nuancen, um 10 bit pro Pixel statt 8, etc., um hohe Pixelauflösung (siehe Apples "Retina"), etc.

Wie stellst Du sicher, daß Dein Monitor grundsätzlich die korrekten Farben anzeigt?

Mit einigen grundlegenden Einstellungen, Weißpunkt auf 6.500 Kelvin (paperwhite), Graukeilabstimmung für Kontrast, Helligkeitseinstellung die Sinn macht und nicht überstrahlt und den Vergleich mit einem Proof-Print von der Druckerei.
Zusammen mit 25 Jahren Erfahrung, wie Drucke aussehen, kommt das halbwegs hin, weil das Papier macht ja auch Unterschiede, die man vorher im Photoshop simulieren muss oder beachtet werden müssen. Druckpunktzuwachs, maximaler Farbauftrag, Druckverfahren (Toner, Fototinte, Mehrfarb-Fototinte oder Offset?), der Schirm kann nicht alle Papierunterschiede simulieren. Das muss man in PS dann machen und beachten. Ich kann Schwarz nicht aus 4 x 100% zusammenrühren, das geht theoretisch am Screen aber nicht im Print. 280 - 320 % Gesamtfarbauftrag... da kannst im PS herumregeln, was Du willst, wenn dann hinten nicht was halbwegs normales rauskommt, wird sich das im Druck zeigen. Aber das führ hier zu weit, hier wollen nicht alle Grafiker werden, auch nicht Druckvorstufentechniker. :)

Dann habe ich die Farbumfangswarnung bemüht, die mir einige winzige Bereiche angezeigt hat, die sich bei Umstellung auf CMYK tatsächlich geringfügig verändert haben.

Wenn das so ist, dann war das Bild sehr ok! ;)
in CMYK-Modus sieht man, wie das Bild gedruckt aussehen wird, wenn man das Bild entweder in CMYK umwandelt (nicht ideal, zumindest nicht ohne das richtige Profil zu kennen und man sollte das RGB unbedingt auch behalten), oder die CMYK-Vorschau wählt. CMYK hat einen kleineren Farbraum als RGB. "Leuchtendgrün" oder "Leuchtendrosa" gibt es im Druck nicht, der Weißpunkt sitzt auf der Papierfarbe. :coffee:

Wenn man Ha Gebiete also am Schirm toll leuchten sieht, dann muss und wird das im Druck nicht so sein. Deshalb: Vorschau in CMYK. Um bei all dem durchzusteigen, muss man viel über PS lesen bzw. ein wenig über Druckvorstufe, Farbräume, Colormetrie, Farbwahrnehmung, Druckverfahren, etc.

Meistens sind die Sachen heute gut genug, um alle froh zu machen. Die Druckereien versuchen auch, es hinzubekommen, falls ein Bild "unoptimiert" geliefert wird - aber bei Astrofotos kann man besonders heikel sein, hier spielen kleinste Tonwerte eine sehr große Rolle! Und der Rest ist meist sattschwarz. Ein eigenes Gebiet also... ;)

Auch einen guten Rutsch! :giggle:

lg
Niki
 
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