Erste Astrokamera

FliiixZz

Mitglied
Servus an alle
Ich habe seit paar Tagen meine erste Astrokamera die Svbony SV305pro und meine Bilder sehen zum Vergleich zu meiner dslr kaum besser aus auch wenn ich ohne okular aufnehme meistens sieht man noch die Pixel (Gain) manchmal habe ich auch rote Punkte in einer Linie wie krieg ich das weg?
Und noch paar Tipps für meine Kamera Einstellungen für die Planeten besonders Jupiter und Saturn?
 
Hallo.

Gern wollen wir dir helfen, aber unsere Glaskugeln verraten uns leider nicht, wo das Problem liegt :).

Das Thema ist komplex. Ich empfehle folgenden Film. ( Ja Film, kein kurzes Erklärvideo).


Hier wird dir vom absoluten Beginn der Aufnahme bis zum Resultat des Vorgangs alles kleinschrittig erklärt.

Die ersten 33 min erklären dir erst einmal die Grundlagen. Zwar für eine andere Kamera, die Technik dahinter ist aber nahezu identisch.

Grüße
 
Hallo,

Svbony SV305pro und meine Bilder sehen zum Vergleich zu meiner dslr kaum besser
da müsste man den Vergleich sehen. (Meine Glaskugel verweigert da auch den Dienst ;))

auch wenn ich ohne okular aufnehme meistens
Öhm... eine Astrokamera und Okular ?
Das Teil kommt direkt in den OAZ.

Auch wäre von Interesse an welchem Teleskop die Kamera adaptiert ist.

Wie schon erwähnt, das Thema ist komplex.

Und noch paar Tipps für meine Kamera Einstellungen für die Planeten besonders Jupiter und Saturn?
Es gibt keine grundsätzliche super-duper-alles-klar-einstellung um Planeten zu Filmen.
Es kommt auf Deine vor Ort Bedingungen an, was für Parameter eingestellt werden müssen. Das ändert sich dann auch von Abend/Nacht zu Abend/Nacht Beobachtung.
Gestern Abend musste ich die Belichtungszeiten für Deep Sky höher einstellen und das Gain ebenso, wie noch letzte Woche. Dann kam später noch aufsteigender Nebel dazu und der Keks war eh fast ganz gegessen.
 
Gestern Abend musste ich die Belichtungszeiten für Deep Sky höher einstellen und das Gain ebenso, wie noch letzte Woche. Dann kam später noch aufsteigender Nebel dazu und der Keks war eh fast ganz gegessen.
Hallo!
Ich setzte noch einen drauf, selber Chip nur unterschiedliche Hersteller. Die meinen bei Gain, Offset ... alle dasselbe, nur der Wertebereich unterscheidet sich enorm. Hier helfen nur Fakten ....
 
Hallo FliiixZz,

ich besitze ebenfalls eine SV305 Pro. Ich bin zwar noch nicht soweit gekommen, um Dir da die richtigen Einstellungen zu nennen, aber habe ein paar Tipps für Dich, um ans Ziel zu kommen. Der Grund ist, dass ich bisher versucht habe, die Kamera als Hauptkamera zu nutzen, diese dann einen zu geringen Bildausschnitt hat, um Plate-Solving durchzuführen. Daher bin ich mit ihr noch nicht bis zum eigentlichen Photographieren gekommen. Nun zu meinen Tipps:
  • Man muss bedenken, wenn man manuell am Weißabgleich arbeitet, dass das Bayer-Pattern doppelt so viel grüne Pixel besitzt, wie rote und blaue.

  • Zum Einstieg unbedingt am helllichten Tage mit Kamera und Teleskop üben! Sharpcap ist für diese Kamera genau der richtige Einstiegspunkt.

  • Einen Weißabgleich machen und sich die Werte merken. Diese variieren natürlich je nach Lichtfarbe (Sonnenstand, Bewölkung, etc.) sind aber ein guter Anfang bzw. kann man zum abschätzen hernehmen, ob der automatische Weißabgleich in der Nacht richtig liegt.

  • Belichtungszeit: kurze Belichtungszeit führt zu Rauschen und damit auch zu überladenen Pixeln. Also entweder Stacking nutzen, was Sharpcap anbietet, dann werden diese Pixel rausgerechnet. Oder mit langer Belichtungszeit arbeiten. Also Gain auf null setzen und Belichtungszeit vergrößern. Schrittweise vorgehen und sich am besten Notizen machen, was man ausprobiert hat und welches Ergebnis rauskam.

  • Wenn Du dann in der Nacht angekommen bist, würde sich natürlich Jupiter als erstes anbieten. Bei ihm aber auf die Helligkeit achten. Der überstrahlt sicher erst einmal. Dann am besten mit der Belichtungszeit etwas runtergehen. Ein Polfilter an die Kamera schrauben ginge auch, aber so wenig Glas/Filter/Spiegel wie möglich ist ja das A und O der Optik.

  • Wenn das dann alles sitzt und die Bilder schon besser geworden sind, kommt noch das Thema darks / bias / lights etc. dran. Ganz eigene Baustelle, youtube ist da Dein Freund.

  • Vielleicht ist auch FireCapture das richtige Programm für Dich. Ist spezialisiert auf die Planetenphotographie, habe mich aber noch nicht näher aus oben genannten Gründen damit beschäftigen können.
Ich hätte an dieser Stelle auch gerne eine One-Click-Lösung für das Alles, aber man muss ja bedenken, dass die meisten Programme (Sharpcap, KStars/EKOS, N.I.N.A., CCDciel, etc.) kostenlos sind und ihren jeweiligen Schwerpunkt haben. Leider, wie es scheint, aber nicht in der automatischen oder geführten Einrichtung von Weißabgleich, Gain und Belichtungszeit. Daher werden wir noch eine ganze Zeit diverse Dinge mit der Hand machen müssen. Hat aber den Vorteil, dass man in die Materie einsteigt und sich Wissen aufbaut. Kann man hier prima teilen und ist auch der halbe Spaß dieses Hobbys.

Hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen und Du startest nun durch.

Gruß

Matthias
 
Nun zu meinen Tipps:
  • Man muss bedenken, wenn man manuell am Weißabgleich arbeitet, dass das Bayer-Pattern doppelt so viel grüne Pixel besitzt, wie rote und blaue.

  • Belichtungszeit: kurze Belichtungszeit führt zu Rauschen und damit auch zu überladenen Pixeln. Also entweder Stacking nutzen, was Sharpcap anbietet, dann werden diese Pixel rausgerechnet. Oder mit langer Belichtungszeit arbeiten. Also Gain auf null setzen und Belichtungszeit vergrößern. Schrittweise vorgehen und sich am besten Notizen machen, was man ausprobiert hat und welches Ergebnis rauskam.
Hi! Die beiden Tipps finde ich besonders wichtig. (Auch wenn der Threadersteller wahrscheinlich gar kein echtes Interesse daran hat ;-) )

Meine ersten Bilder waren grün und meine zweiten Bilder verrauscht. :cool:

Meine Idee zu Beginn war, dass ich bei der hohen Bildrate auch eine möglichst geringe Belichtungszeit einstellen müsste. Was natürlich Quatsch war.

Aber manchmal macht eine geringe schon einen Unterschied. Ich hab mal bei doch sehr mäßigem Seeing mit den Belichtungszeiten herumexperimentiert und da waren die Bilder mit kurzen Zeiten deutlich besser. Man darfs halt nicht übertreiben.
 
Servus zusammen!
Ich nutze ebenfalls Svbony-Kameras, und zwar die Sv305 pro in der Farb- und Monovariante und bin äußerst zufrieden mit den Kameras.
Allerdings muss man beim Kauf aufpassen, die Pro-Kameras gibts einmal mit eingebautem UV/IR-Sperrfilter oder mit AR-Glas, das ist ein antireflexbeschichtetes Klarglas. Beim Kauf ist das so nicht immer einfach zu erkennen, welche Version das ist, ein Astrokollege hatte da schon aus Versehen zur falschen gegriffen.
Bei den Versionen mit AR-Glas muss man, wenn man beispielsweise keinen IR oder UV-Pass verwendet, einen IR/UV-Sperrfilter vorsetzen, sonst wirds unscharf.
Meine Idee zu Beginn war, dass ich bei der hohen Bildrate auch eine möglichst geringe Belichtungszeit einstellen müsste. Was natürlich Quatsch war.
Warum ist das Quatsch? Wenn ich die Belichtungszeit hochschraube, muss ja irgendwann die Framerate limitiert werden.
Ich halte es immer so, dass ich die maximale Framerate der Kamera schon allein wegen des "einfrieren" des Seeings voll ausnutze und dann möglichst viele Bilder mache, um bei der entsprechenden Verstärkung das Rauschen zu kompensieren.

Beste Grüße,
Michael
 
schon allein wegen des "einfrieren" des Seeings voll ausnutze und dann möglichst viele Bilder mache,
Wobei ja nicht das Seeing eingefroren werden soll! Das wäre eher kontraproduktiv! Hier geht's um die Momente wenn das Seeing sozusagend nur geringen, bis keinen Einfluss auf das Abbild des Planeten hat! Diese Momente muß man mit der geringsten möglichen BLZ einfangen, das ist die Kunst dabei. Die meisten Videos sind da eher für die Tonne. Da brauchts Erfahrung und Durchhaltevermögen!
VG Frank
 
Warum ist das Quatsch? Wenn ich die Belichtungszeit hochschraube, muss ja irgendwann die Framerate limitiert werden.
Ich halte es immer so, dass ich die maximale Framerate der Kamera schon allein wegen des "einfrieren" des Seeings voll ausnutze und dann möglichst viele Bilder mache, um bei der entsprechenden Verstärkung das Rauschen zu kompensieren.
Das stimmt schon :). Aber wenn ich mit den maximalen 130 fps aufnehme, dann kann ich theoretisch auch 7,8 ms belichten. Und das ist dann schon nen Stück von der minimalen Belichtungszeit von 1ms entfernt. Da hat man schon etwas Spielraum, das Bildrauschen zu minimieren oder eben schlechtes Seeing auszugleichen.
 
Bei den modernen Planetenkameras ist das Bildrauschen bei 7,8ms hoch??
VG Frank
 
Ich kann da jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber der Wechsel von der guten alten TIS DMK auf die Sv305 war geradezu eine Offenbarung, was die Signalqualität angeht. Bei 12" muss ich den Gain am Mond und Planeten selbst bei kleinen Verschlusszeiten kaum aufdrehen und das Rauschen bei EAA mit längeren Belichtungszeiten und hoher Verstärkung ist auch durch das Livestacking händelbar.
Ich habe hier mal ein unbearbeiteten Stack 60 Frames zu je 1s bei Gain 500 aus Sharpcap mit der Sv305 pro mono:
Stack_32bits_60frames.jpg

Keine Darks oder Flats. Ich denke mal, das ist für eine Planetenkamera vom Rauschen her in Ordnung.

Beste Grüße,
Micha
 
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