Erste Eindrücke und Erfahrungen mit der neuen Skywatcher CQ350 Montierung

koifarmer Christian

Aktives Mitglied
Da es zu dieser Montierung im deutschsprachigen Raum noch nicht viele Infos im Internet gibt und mir die Erfahrungsberichte anderer Astrofotografen mit ihren
Erfahrungsberichten immer sehr geholfen haben, schreibe ich meinen ersten Bericht und hoffe so etwas auch zurückgeben zu können. Der Bericht ist subjektiv aus meiner Wahrnehmung geschrieben und nicht wissenschaftlich....

Da meine Teleskope mit der Zeit schwerer und von den Brennweiten länger wurden., benötigte ich eine neue Montierung. Aktuell habe ich u.a. ein C8 mit ca 1460 mm Brennweite
unter Berücksichtigung eines Reducers und evtl. werde ich hier auch noch weiter ausbauen...:) Eine weitere Idee war zwei Teleskope gleichzeitig über eine Doppel-Losmandy Schiene
auf eine Montierung zu setzen und hier CS Nächte optimal zu nutzen.

Für den mobilen Einsatz hatte ich eine parallaktische GoTo Montierung gesucht, die eine genaue Nachführung, mind. 20 kg oder mehr Traglast hat und vom Eigengewicht
noch zum Tragen ist. Hier bin ich auf die Skywatcher CQ350 Montierung gekommen. Grund für den Kauf der CQ350 waren die max. Traglast von 35 kg, fotografisch wohl eher
bei 25-27 kg, und vor allem die guten Berichte im englischsprachigen Raum über die Nachführgenauigkeit. Gleichzeitig wiegt der Kopf der Montierung ca. 15 kg und damit weniger
als die meisten Montierungen in derselben Klasse. Das dreifüßige Stativ mit nochmals 15 kg, ist, wie auch der Montierungskopf, noch gut zum Tragen und zum Transportieren.
Die Montierung habe ich nun seit ca. 3 Wochen und durfte diese auch schon einmal im Feld ausprobieren.

So bin ich zu meinem Astrohändler meines Vertrauens und habe die schöne Montierung abgeholt.

20230320_151758.jpg


Wie ich die Kartons alle gesehen habe, bin ich schon etwas von der Größe beeindruckt gewesen.....Zur Montierung werden noch zwei Gegengewichte á 10 kg mitgeliefert.


Eindrücke beim ersten Mal auffbauen:

Das Stativ mit den 3 Holmen ist absolut massiv und vertrauenserweckend, so wie ich das verstanden habe, ist das Stativ das Gleiche wie bei der EQ8.
Der Aufbau ist realtiv einfach zu bewerkstelligen und selbsterklärend. Einzig seltsam finde ich beim Auffbau der Montierung, dass die Zubehörmetallplatte vom Stativ erst befestigt werden kann, nachdem der Montierungskopf schon auf dem Stativ sitzt. Laut Beschreibung soll das zwar anders funktionieren.....ich wüsste allerdings nicht wie, da die Metallstange in der Mitte zur Befestigung des Montierungskopfs und zugleich für die Zubehörmetallplatte, sich nicht ohne dem Montierungskopf befestigen lässt. Im Grunde finde ich das nicht weiter schlimm, man muss halt die Reihenfolge beim Aufbau etwas abändern und nach Fixierung aller Teile ist alles äußerst stabil. Hierzu helfen natürlich auch die beiden Befestigungsschrauben, die seitlich am Montierungskopf in den Stativkopf eingeschraubt werden.

Für den Aufbau werden 2 Imbusschlüssel, einmal für die bereits genannten Befestigungsschrauben des Montierungskopfs und zusätzlich für die Metallstange der Gegengewichte, benötigt. Mit zwei Imbusschrauben wird die Gegengewichtsstange befestigt und ist absolut massiv...da bewegt sich nichts mehr.
Zusätzlich habe ich mir einen Polsucher ( analog + Beleuchtung bereits dabei ) für die Montierung gekauft, um das Polaralignment vorzubereiten und eine erste Einnordung
vornehmen zu können. Diese wird ebenfalls mit 2 Imbusschrauben am Montierungskopf befestigt.........3. Imbusschlüssel.....

Insgesamt benötigt die aufgebaute Montierung schon etwas Platz, ca. 1,2 m x 1,2 m ohne den Bewegungsumfang zu berücksichtigen. Gleichzeitig darf man für den Ausseneinsatz nicht vergessen, dass die Montierung bei Verwendung von zwei Gegengewichten, ca. 50 kg Gewicht hat und damit einen stabilen Untergrund benötigt. Eine eingebaute Wasserwaage hilft beim Aufbau und Austarieren des Stativs.


Test im Wohnzimmer und Anschlüsse:

Der Handcontroller sieht unspektakulär und funktionabel wie bei allen anderern Montierungen aus, wird mit einem Klettverschluss und einer Kunststoffhalterung an einem der Stativholme befestigt. In den englischen sprachigen Foren wird viel über den eingebauten HUB ( USB und Stromstecker ) am Montierungskopf diskutiert und sicherlich ist es nicht optimal, dass alle Steckmöglichkeiten und damit Kabel vorne an der Montierung eingesteckt werden. Das kann zu Problemen führen, wenn die Montierung sich bewegt und damit die Kabel sich mitbewegen. Andererseits bin ich bisher ohne diese Möglichkeit ebenfalls gut ausgekommen und eigentlich benötige ich die ganzen Stecker erst einmal nicht, da ich mit einer Asiair im Feld arbeite und dort alles anschließe. Den Handcontroller mit dem Anschluss vorne, benötige ich in der Praxis auch nicht, da ich von meiner Asiair pro über ein EQmode Kabel direkt in die Montierung gehe. Das Gleiche gilt natürlich auch für einen extra aktiven HUB, den ich alternativ ausprobiert und dann alles mit meinem Laptop verbunden habe.
Es funktioniert alles einwandfrei, sei es über Asiair oder über den aktiven Hub, den ich extra habe, verbunden mit meinem Laptop und der Software Nina, Ascom inkl. PHD2.
Alle Gerätschaften werden erkannt und die Montierung lässt sich gut steuern....über beide genannte Möglichkeiten.

20230320_163507.jpg20230320_160404.jpg20230320_171017.jpg20230320_171200.jpg

Laut englischsprachigen Berichten ist der eingebaute USB Hub der Montierung inkl. aller anderen Anschlüsse gut nutzbar und eigentlich wird kein extra Hub mehr benötigt....wichtig ist aber, dass das Verbundungskabel von der Montierung zum Laptop nicht zu lange sein darf ( 2 Meter ? ) ansonsten kann es anscheinend Probleme mit der Verbindung geben und
dann wäre ein externer aktiver Hub wohl doch wieder besser....habe ich so nicht getestet, sondern nur gelesen....

20230323_113120.jpg20230323_113106.jpg


Mich stören die USB Steckermöglichkeiten vorne nicht, im Gegenteil ich finde diese für z.B. kleinere Heizbänder sehr praktisch und das erleichtert sicherlich die Kabelführung.

Leider kommt jetzt ein Wehrmutstropfen....es ist auf sämtlichen Steckmöglichkeiten kein Strom drauf. Natürlich habe ich die Montierung eingeschalten und diese erhält über eine vollaufgeladene Powerstation Strom. Ich finde keine weiteren Schalter um z.B. die USB Stecker zu aktivieren....hm. Entweder liegt das an meiner Unwissenheit oder sie funktionieren einfach nicht. Ich werde das klären und weiter berichten..

Anscheinend gabe es bei der EQ8 vereinzelt immer wieder Probleme mit den USB Steckern. Ich hoffe mal, dass das nicht auf die CQ350 zutrifft. Auch wenn das für mich nicht der wichtigste Punkt ist, so möchte ich doch , dass bei einer neuen Montierung alles funktioniert. Mit Unterstützung des Astrohändlers wird sich sicherlich eine Lösung gefunden.
Gleichzeitig stelle ich mir schon die Frage, wie lange die ungeschützten Strom- und Verbindungsananschlüsse auf Dauer den halten werden, ob da nicht die Witterungseinflüsse
wie Feuchtigkeit und Frost Probleme machen werden...Das werde ich wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilen können.




20230326_010757.jpg



Test in der Praxis und mobil im Feld:

Das Tragen sämtlicher Teile aus dem 2.Stock und dann ca. 50 Meter zum Auto war grundsätzlich kein Problem, aber für die Kiste mit dem Montierungskopf und Zubehörteile benötigt man schon gute Griffe, sonst werden die Arme lang....

Der erste Aufbau im Feld ging schneller als gedacht, auch wenn einiges noch ungewohnt war. Drei Imbusschlüssel zu verwenden, vorallem wenn es im Winter mal so richtig kalt ist und die Hände klamm, finde ich nicht so toll. Deshalb habe ich mir zwei Rändelschrauben für die Befestigung des Polsuchers im Internet gekauft und die anderen Schrauben sind auch mit Handschuhe kein Problem, da diese inkl. der Imbusschlüssel recht groß sind. Ich hatte mir den Aufbau schwieriger vorgestellt und bin positiv überrascht.

Auch die Befestigung des Teleskops am Montierungskopf ist leicht zu handhaben und hierbei unterstützen die großen grünen Schrauben an der Montierung, die leicht zu handhaben sind. Die Montierung hat für die Teleskope eine Prismenklemme für 45 mm und 75 mm Prismenschienen.
Um die RA- und Dec-Schrauben aufdrehen zu können, muss erst die Arretierungsschrauben darüber gelöst und hochgeschoben werden, bevor man irgendwelche Änderungen vornehmen kann. Wenn man die RA-/ Dec- Schrauben nicht richtig einrasten lässt, kann man diese auch nicht fest zu ziehen und die Hebel gehen dann nicht ganz bis zur ursprünglichen Off-Ausgangsposition. Das finde ich ziemlich praktisch, da ich sofort sehen kann, ob alles regulär und gut festgezogen wurde. Erst danach wird wieder die Arretierung der grünen Hebel an den RAC-und Dec Schrauben wieder festgezogen.
Leider gibt es keine Markierungen für die home Positionen, diese lässt sich nur erahnen. Hier werde ich wohl mit einem weißen und wasserfesten Stift die Markierungen später
selbst einzeichnen.

Das Teleskop auszubalancieren ist ebenfalls einfach zu bewerkstelligen, hierbei fällt mir die Leichtgängigkeit des Montierungskopfs auf, so dass die kleinste Imbalance spürbar ist.
In meinem bisherigen Workflow war ich es immer gewohnt, die Montierung über einen Polsucher grob auszurichten und dann das Polaralignement zu starten.
Der Polsucher passt perfekt und die Ausrichtung ist bei den leichtgängigen Justierschrauben der Montierung gleich einzustellen. Nach dem Fokussieren des Teleskops, starte ich das Polaralignment über die Asiair pro. Die Handhabung der großen und feinfühligen Azimuths- und Latitudeschrauben machen mir es einfach eine exakte Ausrichtung einzustellen.
Die Ausrichtung der Montierung lässt sich unglaublich genau und feinfühlig vornehmen, so dass ich beim ersten Polaraligment mit dieser Montierung in nur 3 Minuten
auf 00.04 ar sec. Abweichung beim Polaralignement gekommen bin. Ich bin begeistert.



zum guiding:
Die Nacht war alles andere als ideal zum Testen, da ich neben einigen Wolkenfeldern, jede Menge Wind, schon fast Sturm hatte . Aber ich wollte eben testen und meine
nachfolgenden Erfahrungen zu den guiding Werten beziehen sich auf die paar nahezu windstillen Momente in der besagten Nacht.

Getestet habe ich mit meinem 5" TS CF Apo bei einer Brennweite von 910mm, mit meiner asi294mc pro, guidscope 60/240mm und meiner asi120mm mini als guide Kamera.
Insgesamt dürfte das Equipment so ca. 13-14 kg haben. Ziel war M81, zu dem Zeitpunkt also schon recht hoch im Zenit.
Im Laufe des guidings habe ich schon bemerkt, dass ich die guidkorrektur/ Aggressivität herunternehmen muss, auf Werte um ca 60-65 damit das guiding optimal läuft.
Tatsächlich hatte ich guiding Werte von 0,32 -0,35 arc. sek. über einen längeren Zeitraum und in der zweiten etwas windstilleren Phase guiding Werte um die 0,6 arc sek.
Das sind nur mal erste Erfahrungswerte, die mich aber schon recht glücklich machen. Ich hatte auf Werte um 0,5 ar sek. gehofft und merke aber, dass bei guten Bedingungen
diese noch unterboten werden können.

Als die Testnacht vorbei war, war der Abbau der Montierung relativ schnell erledigt und die einzelnen Abbauschritte sind doch recht einfach und zumeist auch mit
Handschuhen möglich.


Fazit zur Montierung aus den ersten Tagen:

Pro:
- hochwertige und solide Verarbeitung inkl. einem massiven Stativ
- einfaches handling und Einstellungen über die großen Einstellschrauben
- gute bis sehr gute guidnig Werte sind möglich
- Gewicht, das muss jeder für sich entscheiden, für mich noch gut transportabel
- Traglast bis zu 35 kg!

Con:
- Strom-/ USB Stecker inkl. handcontroller vorne angeordnet
- kein Strom auf die Stecker....entweder liegt das an mir, weil ich nicht weiß wie diese zu aktivieren sind -> damit für mich nicht intuitiv oder sie sind defekt....Klärung folgt

Insgesamt, bis auf den einen noch zu klärenden Punkt, ist das eine hervorragende Montierung, die mir sicherlich über lange Jahre viel Freude bereiten wird und
gleichzeitig noch viel Raum für zukünftige Ideen bei der Ausnutzung Traglast übrig lässt.
 
Das Tragen sämtlicher Teile aus dem 2.Stock und dann ca. 50 Meter zum Auto war grundsätzlich kein Problem, aber für die Kiste mit dem Montierungskopf und Zubehörteile benötigt man schon gute Griffe, sonst werden die Arme lang....
Sieht in meinem Fall praktisch gleich aus, ich hätte sie wohl nur zusammen mit einem Sherpa gekauft.
Aber vielen Dank für die Infos und Eindrücke!
 
Moin,

mobil für mich sicher nur noch sehr eingeschränkt, bei guter körperlicher Konstitution und/oder mit Hilfsmitteln. Aber die Anforderung an die Traglast ist ja auch nicht ohne und gemessen daran auf jeden Fall beherrschbarer als z.B. eine EQ-8 oder vergleichbares. Die Erfahrungen lesen sich ja insgesamt gut, die Qualität scheint zu stimmen, das Thema mit den "toten" Steckdosen muss adressiert und gelöst werden, klar. Aber insgesamt bestätigt sich, das SW vom früheren Billig(h)eimer immer mehr zu einem seriösen Hersteller wird, der sich aus der low-budget-Ecke löst. Das ist insgesamt sehr erfreulich. Dass man wieder eine Technik aufgreift, die andere Hersteller in den Markt eingeführt haben ist nicht vorwerfbar, so viele mögliche mechanische Lösungen gibt es nicht und der verfolgte Ansatz ist durchaus gut.

CS
Jörg
 
Ich träume zwar eher von einer Montierung mit Spannungswellengetriebe, die solche Gewichte wie die CQ350 tragen kann, 8-10kg wiegt und ähnlich genau nachführt.
Aber aktuell ist CQ350 echt interessant. Dafür was sie kann sind die 15kg echt nicht schlecht, mich stört hier eher das Stativ, das ebenfalls 15kg wiegt. Ich mag eigentlich solche sehr stabilen Stative, aber 15kg sind echt schmerzhaft beim Transport. Die Celestron AVX hat ja auch eher ein überdimensioniertes Stativ (wiegt ca. 7kg und könnte ähnlich der EQ6 sein, kenne mich hier nicht besonders aus). Den könnte man für die CQ350 adaptieren und es könnte doch ausreichend sein ? Die Beine würde ich dabei nicht oder nur leicht zum Nivellieren ausfahren.
 
Hallo Christian,
ich werde zwar bei meiner EQ6 bleiben (sollte ich nicht im Lotto gewinnen …) aber vielen Dank für deinen Bericht 👍 Schon eine interessante Montierung.
@Stefano :
…ca. 7kg und könnte ähnlich der EQ6 sein, kenne mich hier nicht besonders aus). Den könnte man für die CQ350 adaptieren und es könnte doch ausreichend sein ? Die Beine würde ich dabei nicht oder nur leicht zum Nivellieren ausfahren.
Das ist keine gute Idee. Damit baut man eine Schwachstelle ein, die die Tragkraft der Montierung einschränkt…
Diese einfachen Stahlstative sind eher ein Notbehelf, überspitzt ausgedrückt.
Wenns etwas leichter sein soll, Berlebach Planet oder größer.
Ich hatte lange das Stahlstativ drr EQ6 im Einsatz, aber als die Nutzlast größer wurde, habe ich auf das Planet gewechselt. Deutlicher Unterschied…

Grüße Rainer
 
Moin,

da schließe ich mich Rainer an, das Stativ muss das stabilste im Aufbau sein, da kannst Du keinesfalls sparen. Die Rohrstative sind ausgelastet schon zu schwach, nicht umsonst steigen so viele auf die Berlabachs um. Das wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein satter Knieschuß.

CS
Jörg
 
Danke für Eure Rückmeldungen. Zuvor hatte ich auch eine AVX Montierung, die hervorragend ist....aber zur CQ350 liegen Welten...auch im Preis..:)
Das Thema Eigengewicht der Montierung hatte mich im Vorfeld beschäftigt und ich bin in der glücklichen Lage aufgrund Wohnortnähe zu einem bekannten Astrohändler zu fahren und mir die Montierung vor Ort anzusehen inkl. anzufassen/ hochzuheben.
Da ich mobil arbeite ist das schon ein wichtiges Thema, das aber jeder individuell für sich entscheiden muss.
Das Stativ ist hervorragend und wird in der Größe auch benötigt, damit es zu keinen Schwingungen kommt und vor allem wären ja bis zu 35 kg Traglast möglich, dann muss der Unterbau passen. Wer nicht mobil mit der CQ350 arbeitet muss, kann sich entweder ein Berlebachstativ oder noch besser, ein Skywatcher
Säulenstativ dazu kaufen. Mit dem Säulenstativ gibt es bei längeren Teleskopen auch kein Anstoßen an die Holme des Stativs mehr! Das wäre meine Lösung, wenn ich das Ding auf einer z.B. Terasse aufbauen würde....im Feld macht das aber keinen Sinn, da ist das Stativ mit den 3 Holmen besser.

Entscheidend beim Tragen ist ja nicht nur das Gewicht, sondern auch die Größe und wie ich die Dinge auch anfassen kann.
Im Vorfeld hatte ich mir überlegt, was ist mit 15 kg ( = eines der Einzelteile der Montierung ) vegleichbar?
Im übertragenen Sinne ein Kasten Mineralwasser....kann und will ich den tragen? Für mich war dann die Entscheidung klar.
Wer an eine EQ8 denkt und diese mobil nutzen möchte, muss dann das Ganze eher wohl mit einem Kasten Bier vergleichen......den will ich nicht immer herumschleppen, zumindest nicht voll..:)
Die CQ350 lässt sich aus meiner Sicht gut aufteilen und tragen in:
a) Stativ - 15kg -> einfach unter dem Arm klemmen und los geht´s überhaupt kein Problem
b) Gegengewicht 10kg -> aktuell benötige ich nur eines.......kann man mit a) zusammen tragen oder geht eben einmal extra
c) Montierungskopf 15kg -> das ist deutlich weniger, wie die meisten Montierungsköpfe anderer Hersteller in derselben Klasse!
Hier gibt es zwar keinen Griff, aber er lässt sich trotzdem gut greifen und hochheben. Ich selbst habe den Montierungskopf in dem
originalen Karton mit Schaumstoff gelassen und trage zusätzlich noch etwas Zubehör mit, das in der gleichen Box liegt......das könnte
man auch anders organisieren
d) dann kommt das restliche Equipment
.
.

D.h. mit der Montierung muss man eben 1-2 mal mehr laufen, als mit einer leichteren Montierung, aber...hier bekomme ich doch etwas Hochqualitatives mit der CQ350. Des Weiteren muss ich nicht wieder meine Montierung verkaufen und mir was Neues suchen, wenn ich auf die Idee komme, meine Teleskope in Gewicht bzw. Brennweite wachsen zu lassen. Einmal etwas vernünftiges kaufen und dann passt das auch für die Zukunft.
Die AVX Montierung ist von der Mobilität natürlich ein Traum...:) reicht halt eben bei mir nicht mehr.
Die Genauigkeit der Nachführung und die Ausführung der gesamten Montierung der CQ350 ist aber ebenfalls eine völlig andere Liga...

Danke für den Tipp Jörg.....bin ich noch nicht darauf gekommen....:) Werde ich zwar für meine Montierung nicht brauchen, aber evtl. für andere Dinge die ich evtl. herumtransportieren muss...
 
soeben habe ich herausgefunden wie der eingebaute USB Hub der CQ350 funktioniert....ganz einfach - er benötigt Strom. Es ist tatsächlich so einfach....ich bin trotzdem anfangs nicht darauf gekommen...:) Neben der Stromversorgung der Montierung, damit alles läuft...benötigt man eine zweite extra Stromversorgung für den USB Hub inkl. den Power out Steckern. Als Stromversorgung verwende ich auch für den integrierten USB Hub ( 4x USB 3.0 ) inkl. 3x DC Power out eine Powerstation....funktioniert einwandfrei. So wie es scheint muss man aber eine Kamera extra mit Strom versorgen, da reicht der Hub nicht aus. Power out Stecker max. 4A......
 

Anhänge

  • 20230414_194005.jpg
    20230414_194005.jpg
    338,1 KB · Aufrufe: 258
  • 20230323_113120.jpg
    20230323_113120.jpg
    290,9 KB · Aufrufe: 245
  • 20230323_113106.jpg
    20230323_113106.jpg
    540,8 KB · Aufrufe: 234
Ergänzungen nach einigen Praxisanwendungen mit der Skywatcher CQ350:

Die Montierung ist extrem stabil, leicht aufzubauen und die guiding Genauigkeit/ RMS error liegt zwischen durchschnittlich ca. 0,3" bei einem 5 Zoll Apo und bei ca. durchschnittlichen 0,5" bei einem C8 XLT. Auf diese Genauigkeit habe ich gehofft auch bei Brennweiten mit 910mm oder auch 1400mm. Die Montierung selbst ist ja bekanntlich kein Leichtgewicht, aber für mich immer im mobilen Einsatz noch in Ordnung....aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Bisher habe ich im übrigen nur eines der beiden Gegengewichte von je 10 kg verwenden müssen, so dass das andere zu Hause bleiben kann.

Der eingebaute HUB, der eine eigene Stromversorgung benötigt, kann aber dann sämtliches Equipment mit Strom versorgen, auch die Astrokamera. Hierfür werden nur die richtigen Kabel benötigt, die aufgrund des HUBs nun alle kurz sein dürfen und das Kabelmanagement damit ungemein erleichtern.
Insgesamt ist die Montierung für mich eine klare Empfehlung für jemanden, der eine stabile Montierung mit hoher Tragkraft und guter, bis sehr guter guiding Genauigkeit sucht. Zugleich sollte aber das Gewicht der Montierung berücksichtigt werden, das tragbar ist....aber keiner möchte die Einzelteile ewig weit schleppen...kurze Wege sind in Ordnung.
 
Hallo,

weißt du wie man bei der Montierung das Schneckenspiel einstellt? Habe mir Eine gekauft und bei mir ist es etwas zu "wackelig"

Dann war da noch so zwei USB Kabel dabei... Wofür sind diese?

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

erst einmal gratulation zu einer schönen Montierung! Wackelig darf da aber gar nix sein. Hast Du alle Befestigungsschrauben, auch die vom Montierungskopf, fest gezogen? Wenn alles richtig, muss nicht zu festgezogen sein, montiert ist, dann sollte alles extrem stabil ohne jegliches wackeln stehen. Falls nicht...stimmt etwad nicht.
Am Schneckenspiel bin ich nicht rangegangen, da kenne ich mich auch zu wenig aus. Andererseits bei einer neuen Montierung muss wirklich alles perfekt passen...ist ja schließlich neu...ansonsten würde ich den Händler kontaktieren.
An die USB Kabel kann ich mich nicht erinnern.....aber es ist ein Stromkabel mit Zigarettenanzünderkabel für die Montierung dabei, die du benötigst und Du wirst ein weiteres Stromkabel mit DC Anschluss für den Hub benötigen...das zweite Kabel war bei mir nicht dabei. Alle anderen Kabel sind womöglich ein Draufgabe/ Ergänzung.

Viele Grüße
Christian
 
Hallo Christian,

also ich habe alles fest angezogen. Nicht zu fest aber so dass alles gut sitzt. Das "Gewackel" ist eindeutiges Spiel bei Schnecke und Schneckenrad. So gut kenne ich mich da schon aus. Das ist aber eigentlich kein Problem. Sowas hab ich bei jeder Montierung die ich bisher hatte immer in den Griff bekommen. Man muss halt nur wissen, wo man an welcher Schraube drehen muss. Das weiß ich hier leider noch nicht.

Zu den Kabeln. Die hier waren noch mit dabei.

20231227_180633[13037].jpg

Keine Ahnung wofür man die braucht.

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

neben den beiden Kabeln auf dem Foto ahast Du vermutlich noch ein Shutter release Kabel für eine Canon Kamera erhalten...!? Ich meine, das Kabel mit der USB 3 Buchse und dem DC 5V Anschluss auf der Seite gehören zusammen mit dem Shutter release Kabel für die Kontrolle einer Canon Kamera. Das andere Kabel ist ein Datenkabel mit einem USB 3.0 Anschluss z.b. für die eine Astrokamera, die Du an eine Asiair verbinden könntest......ist aber deutlich zu kurz. Alternativ hast du auf der Seite des Montierungskopf einen passenden USB 3.0 Typ B Eingang für dei Stromversorgung...d.h. Du könntest dieses Kabel auch hierfür verwenden....wie auch immer dann der Anschluss weiter geht...
Ich verwende diese beiden Kabel nicht.

Viele Grüße
Christian
 
Hallo nochmal,

jetzt habe ich im Netz ein sehr interessantes Foto zum Thema Schneckenspiel entdeckt.
Anhand davon kann man sich schon mal vorstellen, wie der Aufbau ist

(Bild wurde wegen fehlender Nutzungsrechte von der Moderation entfernt. Bitte FAQs beachten: Bilder - Welche Bilder darf ich wie in einem Beitrag veröffentlichen und in Zweifelsfällen lieber das entsprechende Bild verlinken.)

Ich vermute, dass die vier Madenschrauben oben am Gehäuse nur dazu dienen, dass dort keine Löcher sind.
Am der Schnecke selbst sind wie immer Zug und Druckschrauben zum Einstellen.

Was meint ihr?
Viele grüße
Andreas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich muss jetzt hier nochmal kurz aufwärmen, da mir an meiner CQ350 was aufgefallen ist.
Ich habe das Schneckenspiel jetzt gut einstellen können aber ich kann nun am Ende der Gegengewichtstange immer noch etwa 1-2mm in jede Richtung hin und her bewegen (auch im unbeladenen Zustand).
Das Schneckenspiel ist aber nahezu null. Also muss doch da was anderes "lose" sein?
Was könnte das sein? Kann das Schneckengehäuse vielleicht nicht ganz fest in der Montierung sitzen?
Wie ist das bei euch? Habt ihr auch eine leichte Bewegung am Ende der Gegengewichtstange?
Ich würde das gerne noch beseitigen, sodass die Montierung wirklich schön steif und fest ist. Gerade wenn der lange Refraktor drauf sitzt, wirkt sich am Ende des OAZ jeder Millimeter Spiel gleich extrem aus.

Viele Grüße
Andreas
 
Oben