koifarmer Christian
Aktives Mitglied
Da es zu dieser Montierung im deutschsprachigen Raum noch nicht viele Infos im Internet gibt und mir die Erfahrungsberichte anderer Astrofotografen mit ihren
Erfahrungsberichten immer sehr geholfen haben, schreibe ich meinen ersten Bericht und hoffe so etwas auch zurückgeben zu können. Der Bericht ist subjektiv aus meiner Wahrnehmung geschrieben und nicht wissenschaftlich....
Da meine Teleskope mit der Zeit schwerer und von den Brennweiten länger wurden., benötigte ich eine neue Montierung. Aktuell habe ich u.a. ein C8 mit ca 1460 mm Brennweite
unter Berücksichtigung eines Reducers und evtl. werde ich hier auch noch weiter ausbauen... Eine weitere Idee war zwei Teleskope gleichzeitig über eine Doppel-Losmandy Schiene
auf eine Montierung zu setzen und hier CS Nächte optimal zu nutzen.
Für den mobilen Einsatz hatte ich eine parallaktische GoTo Montierung gesucht, die eine genaue Nachführung, mind. 20 kg oder mehr Traglast hat und vom Eigengewicht
noch zum Tragen ist. Hier bin ich auf die Skywatcher CQ350 Montierung gekommen. Grund für den Kauf der CQ350 waren die max. Traglast von 35 kg, fotografisch wohl eher
bei 25-27 kg, und vor allem die guten Berichte im englischsprachigen Raum über die Nachführgenauigkeit. Gleichzeitig wiegt der Kopf der Montierung ca. 15 kg und damit weniger
als die meisten Montierungen in derselben Klasse. Das dreifüßige Stativ mit nochmals 15 kg, ist, wie auch der Montierungskopf, noch gut zum Tragen und zum Transportieren.
Die Montierung habe ich nun seit ca. 3 Wochen und durfte diese auch schon einmal im Feld ausprobieren.
So bin ich zu meinem Astrohändler meines Vertrauens und habe die schöne Montierung abgeholt.
Wie ich die Kartons alle gesehen habe, bin ich schon etwas von der Größe beeindruckt gewesen.....Zur Montierung werden noch zwei Gegengewichte á 10 kg mitgeliefert.
Eindrücke beim ersten Mal auffbauen:
Das Stativ mit den 3 Holmen ist absolut massiv und vertrauenserweckend, so wie ich das verstanden habe, ist das Stativ das Gleiche wie bei der EQ8.
Der Aufbau ist realtiv einfach zu bewerkstelligen und selbsterklärend. Einzig seltsam finde ich beim Auffbau der Montierung, dass die Zubehörmetallplatte vom Stativ erst befestigt werden kann, nachdem der Montierungskopf schon auf dem Stativ sitzt. Laut Beschreibung soll das zwar anders funktionieren.....ich wüsste allerdings nicht wie, da die Metallstange in der Mitte zur Befestigung des Montierungskopfs und zugleich für die Zubehörmetallplatte, sich nicht ohne dem Montierungskopf befestigen lässt. Im Grunde finde ich das nicht weiter schlimm, man muss halt die Reihenfolge beim Aufbau etwas abändern und nach Fixierung aller Teile ist alles äußerst stabil. Hierzu helfen natürlich auch die beiden Befestigungsschrauben, die seitlich am Montierungskopf in den Stativkopf eingeschraubt werden.
Für den Aufbau werden 2 Imbusschlüssel, einmal für die bereits genannten Befestigungsschrauben des Montierungskopfs und zusätzlich für die Metallstange der Gegengewichte, benötigt. Mit zwei Imbusschrauben wird die Gegengewichtsstange befestigt und ist absolut massiv...da bewegt sich nichts mehr.
Zusätzlich habe ich mir einen Polsucher ( analog + Beleuchtung bereits dabei ) für die Montierung gekauft, um das Polaralignment vorzubereiten und eine erste Einnordung
vornehmen zu können. Diese wird ebenfalls mit 2 Imbusschrauben am Montierungskopf befestigt.........3. Imbusschlüssel.....
Insgesamt benötigt die aufgebaute Montierung schon etwas Platz, ca. 1,2 m x 1,2 m ohne den Bewegungsumfang zu berücksichtigen. Gleichzeitig darf man für den Ausseneinsatz nicht vergessen, dass die Montierung bei Verwendung von zwei Gegengewichten, ca. 50 kg Gewicht hat und damit einen stabilen Untergrund benötigt. Eine eingebaute Wasserwaage hilft beim Aufbau und Austarieren des Stativs.
Test im Wohnzimmer und Anschlüsse:
Der Handcontroller sieht unspektakulär und funktionabel wie bei allen anderern Montierungen aus, wird mit einem Klettverschluss und einer Kunststoffhalterung an einem der Stativholme befestigt. In den englischen sprachigen Foren wird viel über den eingebauten HUB ( USB und Stromstecker ) am Montierungskopf diskutiert und sicherlich ist es nicht optimal, dass alle Steckmöglichkeiten und damit Kabel vorne an der Montierung eingesteckt werden. Das kann zu Problemen führen, wenn die Montierung sich bewegt und damit die Kabel sich mitbewegen. Andererseits bin ich bisher ohne diese Möglichkeit ebenfalls gut ausgekommen und eigentlich benötige ich die ganzen Stecker erst einmal nicht, da ich mit einer Asiair im Feld arbeite und dort alles anschließe. Den Handcontroller mit dem Anschluss vorne, benötige ich in der Praxis auch nicht, da ich von meiner Asiair pro über ein EQmode Kabel direkt in die Montierung gehe. Das Gleiche gilt natürlich auch für einen extra aktiven HUB, den ich alternativ ausprobiert und dann alles mit meinem Laptop verbunden habe.
Es funktioniert alles einwandfrei, sei es über Asiair oder über den aktiven Hub, den ich extra habe, verbunden mit meinem Laptop und der Software Nina, Ascom inkl. PHD2.
Alle Gerätschaften werden erkannt und die Montierung lässt sich gut steuern....über beide genannte Möglichkeiten.
Laut englischsprachigen Berichten ist der eingebaute USB Hub der Montierung inkl. aller anderen Anschlüsse gut nutzbar und eigentlich wird kein extra Hub mehr benötigt....wichtig ist aber, dass das Verbundungskabel von der Montierung zum Laptop nicht zu lange sein darf ( 2 Meter ? ) ansonsten kann es anscheinend Probleme mit der Verbindung geben und
dann wäre ein externer aktiver Hub wohl doch wieder besser....habe ich so nicht getestet, sondern nur gelesen....
Mich stören die USB Steckermöglichkeiten vorne nicht, im Gegenteil ich finde diese für z.B. kleinere Heizbänder sehr praktisch und das erleichtert sicherlich die Kabelführung.
Leider kommt jetzt ein Wehrmutstropfen....es ist auf sämtlichen Steckmöglichkeiten kein Strom drauf. Natürlich habe ich die Montierung eingeschalten und diese erhält über eine vollaufgeladene Powerstation Strom. Ich finde keine weiteren Schalter um z.B. die USB Stecker zu aktivieren....hm. Entweder liegt das an meiner Unwissenheit oder sie funktionieren einfach nicht. Ich werde das klären und weiter berichten..
Anscheinend gabe es bei der EQ8 vereinzelt immer wieder Probleme mit den USB Steckern. Ich hoffe mal, dass das nicht auf die CQ350 zutrifft. Auch wenn das für mich nicht der wichtigste Punkt ist, so möchte ich doch , dass bei einer neuen Montierung alles funktioniert. Mit Unterstützung des Astrohändlers wird sich sicherlich eine Lösung gefunden.
Gleichzeitig stelle ich mir schon die Frage, wie lange die ungeschützten Strom- und Verbindungsananschlüsse auf Dauer den halten werden, ob da nicht die Witterungseinflüsse
wie Feuchtigkeit und Frost Probleme machen werden...Das werde ich wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilen können.
Test in der Praxis und mobil im Feld:
Das Tragen sämtlicher Teile aus dem 2.Stock und dann ca. 50 Meter zum Auto war grundsätzlich kein Problem, aber für die Kiste mit dem Montierungskopf und Zubehörteile benötigt man schon gute Griffe, sonst werden die Arme lang....
Der erste Aufbau im Feld ging schneller als gedacht, auch wenn einiges noch ungewohnt war. Drei Imbusschlüssel zu verwenden, vorallem wenn es im Winter mal so richtig kalt ist und die Hände klamm, finde ich nicht so toll. Deshalb habe ich mir zwei Rändelschrauben für die Befestigung des Polsuchers im Internet gekauft und die anderen Schrauben sind auch mit Handschuhe kein Problem, da diese inkl. der Imbusschlüssel recht groß sind. Ich hatte mir den Aufbau schwieriger vorgestellt und bin positiv überrascht.
Auch die Befestigung des Teleskops am Montierungskopf ist leicht zu handhaben und hierbei unterstützen die großen grünen Schrauben an der Montierung, die leicht zu handhaben sind. Die Montierung hat für die Teleskope eine Prismenklemme für 45 mm und 75 mm Prismenschienen.
Um die RA- und Dec-Schrauben aufdrehen zu können, muss erst die Arretierungsschrauben darüber gelöst und hochgeschoben werden, bevor man irgendwelche Änderungen vornehmen kann. Wenn man die RA-/ Dec- Schrauben nicht richtig einrasten lässt, kann man diese auch nicht fest zu ziehen und die Hebel gehen dann nicht ganz bis zur ursprünglichen Off-Ausgangsposition. Das finde ich ziemlich praktisch, da ich sofort sehen kann, ob alles regulär und gut festgezogen wurde. Erst danach wird wieder die Arretierung der grünen Hebel an den RAC-und Dec Schrauben wieder festgezogen.
Leider gibt es keine Markierungen für die home Positionen, diese lässt sich nur erahnen. Hier werde ich wohl mit einem weißen und wasserfesten Stift die Markierungen später
selbst einzeichnen.
Das Teleskop auszubalancieren ist ebenfalls einfach zu bewerkstelligen, hierbei fällt mir die Leichtgängigkeit des Montierungskopfs auf, so dass die kleinste Imbalance spürbar ist.
In meinem bisherigen Workflow war ich es immer gewohnt, die Montierung über einen Polsucher grob auszurichten und dann das Polaralignement zu starten.
Der Polsucher passt perfekt und die Ausrichtung ist bei den leichtgängigen Justierschrauben der Montierung gleich einzustellen. Nach dem Fokussieren des Teleskops, starte ich das Polaralignment über die Asiair pro. Die Handhabung der großen und feinfühligen Azimuths- und Latitudeschrauben machen mir es einfach eine exakte Ausrichtung einzustellen.
Die Ausrichtung der Montierung lässt sich unglaublich genau und feinfühlig vornehmen, so dass ich beim ersten Polaraligment mit dieser Montierung in nur 3 Minuten
auf 00.04 ar sec. Abweichung beim Polaralignement gekommen bin. Ich bin begeistert.
zum guiding:
Die Nacht war alles andere als ideal zum Testen, da ich neben einigen Wolkenfeldern, jede Menge Wind, schon fast Sturm hatte . Aber ich wollte eben testen und meine
nachfolgenden Erfahrungen zu den guiding Werten beziehen sich auf die paar nahezu windstillen Momente in der besagten Nacht.
Getestet habe ich mit meinem 5" TS CF Apo bei einer Brennweite von 910mm, mit meiner asi294mc pro, guidscope 60/240mm und meiner asi120mm mini als guide Kamera.
Insgesamt dürfte das Equipment so ca. 13-14 kg haben. Ziel war M81, zu dem Zeitpunkt also schon recht hoch im Zenit.
Im Laufe des guidings habe ich schon bemerkt, dass ich die guidkorrektur/ Aggressivität herunternehmen muss, auf Werte um ca 60-65 damit das guiding optimal läuft.
Tatsächlich hatte ich guiding Werte von 0,32 -0,35 arc. sek. über einen längeren Zeitraum und in der zweiten etwas windstilleren Phase guiding Werte um die 0,6 arc sek.
Das sind nur mal erste Erfahrungswerte, die mich aber schon recht glücklich machen. Ich hatte auf Werte um 0,5 ar sek. gehofft und merke aber, dass bei guten Bedingungen
diese noch unterboten werden können.
Als die Testnacht vorbei war, war der Abbau der Montierung relativ schnell erledigt und die einzelnen Abbauschritte sind doch recht einfach und zumeist auch mit
Handschuhen möglich.
Fazit zur Montierung aus den ersten Tagen:
Pro:
- hochwertige und solide Verarbeitung inkl. einem massiven Stativ
- einfaches handling und Einstellungen über die großen Einstellschrauben
- gute bis sehr gute guidnig Werte sind möglich
- Gewicht, das muss jeder für sich entscheiden, für mich noch gut transportabel
- Traglast bis zu 35 kg!
Con:
- Strom-/ USB Stecker inkl. handcontroller vorne angeordnet
- kein Strom auf die Stecker....entweder liegt das an mir, weil ich nicht weiß wie diese zu aktivieren sind -> damit für mich nicht intuitiv oder sie sind defekt....Klärung folgt
Insgesamt, bis auf den einen noch zu klärenden Punkt, ist das eine hervorragende Montierung, die mir sicherlich über lange Jahre viel Freude bereiten wird und
gleichzeitig noch viel Raum für zukünftige Ideen bei der Ausnutzung Traglast übrig lässt.
Erfahrungsberichten immer sehr geholfen haben, schreibe ich meinen ersten Bericht und hoffe so etwas auch zurückgeben zu können. Der Bericht ist subjektiv aus meiner Wahrnehmung geschrieben und nicht wissenschaftlich....
Da meine Teleskope mit der Zeit schwerer und von den Brennweiten länger wurden., benötigte ich eine neue Montierung. Aktuell habe ich u.a. ein C8 mit ca 1460 mm Brennweite
unter Berücksichtigung eines Reducers und evtl. werde ich hier auch noch weiter ausbauen... Eine weitere Idee war zwei Teleskope gleichzeitig über eine Doppel-Losmandy Schiene
auf eine Montierung zu setzen und hier CS Nächte optimal zu nutzen.
Für den mobilen Einsatz hatte ich eine parallaktische GoTo Montierung gesucht, die eine genaue Nachführung, mind. 20 kg oder mehr Traglast hat und vom Eigengewicht
noch zum Tragen ist. Hier bin ich auf die Skywatcher CQ350 Montierung gekommen. Grund für den Kauf der CQ350 waren die max. Traglast von 35 kg, fotografisch wohl eher
bei 25-27 kg, und vor allem die guten Berichte im englischsprachigen Raum über die Nachführgenauigkeit. Gleichzeitig wiegt der Kopf der Montierung ca. 15 kg und damit weniger
als die meisten Montierungen in derselben Klasse. Das dreifüßige Stativ mit nochmals 15 kg, ist, wie auch der Montierungskopf, noch gut zum Tragen und zum Transportieren.
Die Montierung habe ich nun seit ca. 3 Wochen und durfte diese auch schon einmal im Feld ausprobieren.
So bin ich zu meinem Astrohändler meines Vertrauens und habe die schöne Montierung abgeholt.
Wie ich die Kartons alle gesehen habe, bin ich schon etwas von der Größe beeindruckt gewesen.....Zur Montierung werden noch zwei Gegengewichte á 10 kg mitgeliefert.
Eindrücke beim ersten Mal auffbauen:
Das Stativ mit den 3 Holmen ist absolut massiv und vertrauenserweckend, so wie ich das verstanden habe, ist das Stativ das Gleiche wie bei der EQ8.
Der Aufbau ist realtiv einfach zu bewerkstelligen und selbsterklärend. Einzig seltsam finde ich beim Auffbau der Montierung, dass die Zubehörmetallplatte vom Stativ erst befestigt werden kann, nachdem der Montierungskopf schon auf dem Stativ sitzt. Laut Beschreibung soll das zwar anders funktionieren.....ich wüsste allerdings nicht wie, da die Metallstange in der Mitte zur Befestigung des Montierungskopfs und zugleich für die Zubehörmetallplatte, sich nicht ohne dem Montierungskopf befestigen lässt. Im Grunde finde ich das nicht weiter schlimm, man muss halt die Reihenfolge beim Aufbau etwas abändern und nach Fixierung aller Teile ist alles äußerst stabil. Hierzu helfen natürlich auch die beiden Befestigungsschrauben, die seitlich am Montierungskopf in den Stativkopf eingeschraubt werden.
Für den Aufbau werden 2 Imbusschlüssel, einmal für die bereits genannten Befestigungsschrauben des Montierungskopfs und zusätzlich für die Metallstange der Gegengewichte, benötigt. Mit zwei Imbusschrauben wird die Gegengewichtsstange befestigt und ist absolut massiv...da bewegt sich nichts mehr.
Zusätzlich habe ich mir einen Polsucher ( analog + Beleuchtung bereits dabei ) für die Montierung gekauft, um das Polaralignment vorzubereiten und eine erste Einnordung
vornehmen zu können. Diese wird ebenfalls mit 2 Imbusschrauben am Montierungskopf befestigt.........3. Imbusschlüssel.....
Insgesamt benötigt die aufgebaute Montierung schon etwas Platz, ca. 1,2 m x 1,2 m ohne den Bewegungsumfang zu berücksichtigen. Gleichzeitig darf man für den Ausseneinsatz nicht vergessen, dass die Montierung bei Verwendung von zwei Gegengewichten, ca. 50 kg Gewicht hat und damit einen stabilen Untergrund benötigt. Eine eingebaute Wasserwaage hilft beim Aufbau und Austarieren des Stativs.
Test im Wohnzimmer und Anschlüsse:
Der Handcontroller sieht unspektakulär und funktionabel wie bei allen anderern Montierungen aus, wird mit einem Klettverschluss und einer Kunststoffhalterung an einem der Stativholme befestigt. In den englischen sprachigen Foren wird viel über den eingebauten HUB ( USB und Stromstecker ) am Montierungskopf diskutiert und sicherlich ist es nicht optimal, dass alle Steckmöglichkeiten und damit Kabel vorne an der Montierung eingesteckt werden. Das kann zu Problemen führen, wenn die Montierung sich bewegt und damit die Kabel sich mitbewegen. Andererseits bin ich bisher ohne diese Möglichkeit ebenfalls gut ausgekommen und eigentlich benötige ich die ganzen Stecker erst einmal nicht, da ich mit einer Asiair im Feld arbeite und dort alles anschließe. Den Handcontroller mit dem Anschluss vorne, benötige ich in der Praxis auch nicht, da ich von meiner Asiair pro über ein EQmode Kabel direkt in die Montierung gehe. Das Gleiche gilt natürlich auch für einen extra aktiven HUB, den ich alternativ ausprobiert und dann alles mit meinem Laptop verbunden habe.
Es funktioniert alles einwandfrei, sei es über Asiair oder über den aktiven Hub, den ich extra habe, verbunden mit meinem Laptop und der Software Nina, Ascom inkl. PHD2.
Alle Gerätschaften werden erkannt und die Montierung lässt sich gut steuern....über beide genannte Möglichkeiten.
Laut englischsprachigen Berichten ist der eingebaute USB Hub der Montierung inkl. aller anderen Anschlüsse gut nutzbar und eigentlich wird kein extra Hub mehr benötigt....wichtig ist aber, dass das Verbundungskabel von der Montierung zum Laptop nicht zu lange sein darf ( 2 Meter ? ) ansonsten kann es anscheinend Probleme mit der Verbindung geben und
dann wäre ein externer aktiver Hub wohl doch wieder besser....habe ich so nicht getestet, sondern nur gelesen....
Mich stören die USB Steckermöglichkeiten vorne nicht, im Gegenteil ich finde diese für z.B. kleinere Heizbänder sehr praktisch und das erleichtert sicherlich die Kabelführung.
Leider kommt jetzt ein Wehrmutstropfen....es ist auf sämtlichen Steckmöglichkeiten kein Strom drauf. Natürlich habe ich die Montierung eingeschalten und diese erhält über eine vollaufgeladene Powerstation Strom. Ich finde keine weiteren Schalter um z.B. die USB Stecker zu aktivieren....hm. Entweder liegt das an meiner Unwissenheit oder sie funktionieren einfach nicht. Ich werde das klären und weiter berichten..
Anscheinend gabe es bei der EQ8 vereinzelt immer wieder Probleme mit den USB Steckern. Ich hoffe mal, dass das nicht auf die CQ350 zutrifft. Auch wenn das für mich nicht der wichtigste Punkt ist, so möchte ich doch , dass bei einer neuen Montierung alles funktioniert. Mit Unterstützung des Astrohändlers wird sich sicherlich eine Lösung gefunden.
Gleichzeitig stelle ich mir schon die Frage, wie lange die ungeschützten Strom- und Verbindungsananschlüsse auf Dauer den halten werden, ob da nicht die Witterungseinflüsse
wie Feuchtigkeit und Frost Probleme machen werden...Das werde ich wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilen können.
Test in der Praxis und mobil im Feld:
Das Tragen sämtlicher Teile aus dem 2.Stock und dann ca. 50 Meter zum Auto war grundsätzlich kein Problem, aber für die Kiste mit dem Montierungskopf und Zubehörteile benötigt man schon gute Griffe, sonst werden die Arme lang....
Der erste Aufbau im Feld ging schneller als gedacht, auch wenn einiges noch ungewohnt war. Drei Imbusschlüssel zu verwenden, vorallem wenn es im Winter mal so richtig kalt ist und die Hände klamm, finde ich nicht so toll. Deshalb habe ich mir zwei Rändelschrauben für die Befestigung des Polsuchers im Internet gekauft und die anderen Schrauben sind auch mit Handschuhe kein Problem, da diese inkl. der Imbusschlüssel recht groß sind. Ich hatte mir den Aufbau schwieriger vorgestellt und bin positiv überrascht.
Auch die Befestigung des Teleskops am Montierungskopf ist leicht zu handhaben und hierbei unterstützen die großen grünen Schrauben an der Montierung, die leicht zu handhaben sind. Die Montierung hat für die Teleskope eine Prismenklemme für 45 mm und 75 mm Prismenschienen.
Um die RA- und Dec-Schrauben aufdrehen zu können, muss erst die Arretierungsschrauben darüber gelöst und hochgeschoben werden, bevor man irgendwelche Änderungen vornehmen kann. Wenn man die RA-/ Dec- Schrauben nicht richtig einrasten lässt, kann man diese auch nicht fest zu ziehen und die Hebel gehen dann nicht ganz bis zur ursprünglichen Off-Ausgangsposition. Das finde ich ziemlich praktisch, da ich sofort sehen kann, ob alles regulär und gut festgezogen wurde. Erst danach wird wieder die Arretierung der grünen Hebel an den RAC-und Dec Schrauben wieder festgezogen.
Leider gibt es keine Markierungen für die home Positionen, diese lässt sich nur erahnen. Hier werde ich wohl mit einem weißen und wasserfesten Stift die Markierungen später
selbst einzeichnen.
Das Teleskop auszubalancieren ist ebenfalls einfach zu bewerkstelligen, hierbei fällt mir die Leichtgängigkeit des Montierungskopfs auf, so dass die kleinste Imbalance spürbar ist.
In meinem bisherigen Workflow war ich es immer gewohnt, die Montierung über einen Polsucher grob auszurichten und dann das Polaralignement zu starten.
Der Polsucher passt perfekt und die Ausrichtung ist bei den leichtgängigen Justierschrauben der Montierung gleich einzustellen. Nach dem Fokussieren des Teleskops, starte ich das Polaralignment über die Asiair pro. Die Handhabung der großen und feinfühligen Azimuths- und Latitudeschrauben machen mir es einfach eine exakte Ausrichtung einzustellen.
Die Ausrichtung der Montierung lässt sich unglaublich genau und feinfühlig vornehmen, so dass ich beim ersten Polaraligment mit dieser Montierung in nur 3 Minuten
auf 00.04 ar sec. Abweichung beim Polaralignement gekommen bin. Ich bin begeistert.
zum guiding:
Die Nacht war alles andere als ideal zum Testen, da ich neben einigen Wolkenfeldern, jede Menge Wind, schon fast Sturm hatte . Aber ich wollte eben testen und meine
nachfolgenden Erfahrungen zu den guiding Werten beziehen sich auf die paar nahezu windstillen Momente in der besagten Nacht.
Getestet habe ich mit meinem 5" TS CF Apo bei einer Brennweite von 910mm, mit meiner asi294mc pro, guidscope 60/240mm und meiner asi120mm mini als guide Kamera.
Insgesamt dürfte das Equipment so ca. 13-14 kg haben. Ziel war M81, zu dem Zeitpunkt also schon recht hoch im Zenit.
Im Laufe des guidings habe ich schon bemerkt, dass ich die guidkorrektur/ Aggressivität herunternehmen muss, auf Werte um ca 60-65 damit das guiding optimal läuft.
Tatsächlich hatte ich guiding Werte von 0,32 -0,35 arc. sek. über einen längeren Zeitraum und in der zweiten etwas windstilleren Phase guiding Werte um die 0,6 arc sek.
Das sind nur mal erste Erfahrungswerte, die mich aber schon recht glücklich machen. Ich hatte auf Werte um 0,5 ar sek. gehofft und merke aber, dass bei guten Bedingungen
diese noch unterboten werden können.
Als die Testnacht vorbei war, war der Abbau der Montierung relativ schnell erledigt und die einzelnen Abbauschritte sind doch recht einfach und zumeist auch mit
Handschuhen möglich.
Fazit zur Montierung aus den ersten Tagen:
Pro:
- hochwertige und solide Verarbeitung inkl. einem massiven Stativ
- einfaches handling und Einstellungen über die großen Einstellschrauben
- gute bis sehr gute guidnig Werte sind möglich
- Gewicht, das muss jeder für sich entscheiden, für mich noch gut transportabel
- Traglast bis zu 35 kg!
Con:
- Strom-/ USB Stecker inkl. handcontroller vorne angeordnet
- kein Strom auf die Stecker....entweder liegt das an mir, weil ich nicht weiß wie diese zu aktivieren sind -> damit für mich nicht intuitiv oder sie sind defekt....Klärung folgt
Insgesamt, bis auf den einen noch zu klärenden Punkt, ist das eine hervorragende Montierung, die mir sicherlich über lange Jahre viel Freude bereiten wird und
gleichzeitig noch viel Raum für zukünftige Ideen bei der Ausnutzung Traglast übrig lässt.