Goodbye Mars (Sammelthread)

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Cpt.Boiler

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Semmelfreds sind ja in letzter Zeit etwas in Mode gekommen:), hier starte ich nun auch mal einen. Alle, die trotz schwindender Grösse noch immer einen Blick auf den Mars werfen, bzw. Aufnahmen machen, sind eingeladen, ihre Ergebnisse hier dazuzustellen. Einige Atmosphärenerscheinungen u/o Staub sind noch immer auszumachen.

Bislang konnte ich am 02. (bei mittelm./schlechtem Seeing) und am 10.01.2021 bei gutem Seeing Aufnahmen machen. Am 02. war Solis Lacus im Mittelpunkt, am 10. Sinus Meridiani, und anfangs auch noch Syrtis Major am Rand.
02.01. :
mars_2021-01-02_n.jpg


Man sieht im Bereich Mare Erythraeum eine auffällige helle Stelle, die auf Staub schliessen lässt .Ebenso gibt es Aufhellungen am Rand b. ca 2 Uhr (im Bereich Chryse). Im Süden sieht man v.a. in Terminatornähe das beständige Dunst/Wolkenband. Es erscheint allerdings weniger prägnant als in Aufnahmen vom Dez. 2020, wobei da auch das schlechtere Seeing eine Rolle spielen kann. Der helle Rand an d. beleuchteten Seite ist auch nicht nur dem üblichen Randartefakt zu verdanken, auch visuell fällt er auf, was ebenfalls auf verteilten Staub u/o. Dunst in der Atmosphäre deutet. Die Nordpolhaube ist gut sichtbar, und auch die kleine Südpolkappe ist immer noch auszumachen.


10.01.:
mars_2021-01-10_crgb.jpg

Am 10.01 fällt v.a. das helle Hellas-Becken auf. Das hat zwar auch normal schon eine hohe Albedo, aber es scheint mir dennoch heller als sonst, am auffälligsten im Blau- und Grün Kanal. Auch nördlich von Sinus Meridiani sind Aufhellungen. In der letzten Aufnahme um 20:46 UT ist das Mare Erythraeum schon weitgehend sichtbar, aber die noch am 02.01. lokalen Staubwolken scheinen sich mittlw. verteilt zu haben, der ganze Bereich wirkt verwaschen bzw. kontrastarm. Interessant auch, wie sich der helle Rand (bedingt durch die trübe Atmosphäre) an der beleuchteten Seite umso deutlicher absetzt, wenn Gebiete mit dunkler Albedo darunter liegen, wie am Anfang über Syrtis Mayor. Mit 6" Öffnung wirkt das auflösungsbedingt natürlich nochmal abstrakter.
Das südliche Dunst/Wolkenband ist auf dieser Seite anfangs kaum sichtbar, erst in der letzten Aufnahme sieht man etwas in Terminatornähe hereinrotieren (bei ca.7 Uhr). Und wenn man gaaanz genau hinschaut, macht sich auch die Südpolkappe immer noch bemerkbar. Visuell ist sie dagegen (mit 6" Öffnung) nicht mehr auszumachen.
-cb

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB ]
 
Trotz sehr schlechter Bedingungen konnte ich am 19. und 20. Marsaufnahmen machen, am 19. war es starke Luftunruhe, am 20. hohe Schleierbewölkung, die es beide Male zu einem schwierigen Unterfangen machten. Entsprechen lousy ist die Qualität, vor allem der Blau-Kanal war an beiden Tagen m.o.w. unbrauchbar. Die RGB Komposition gelang somit nur mühsam und kommt leider etwas farbstichig daher.
mars_2020-01-1920.jpg

[6" ED Apo, RGB ]

In der oberen Reihe ist Syrtis Major am rechten Rand zu sehen. In der unteren Reihe am linken oberen Rand, tw. im Terminator, unten rechts kann man schemenhaft sogar Terra Cimmerum erahnen. Der schwache Kontrast und die tw. ungewohnten Formen sind aber nicht nur den schlechten Bedingungen geschuldet, es ist definitv noch, oder wieder, viel Staub unterwegs, konzentriert vor allem über Hellas (z.B. in der unteren Reihe links bei ca. 8 Uhr in Terminatornähe), und in bzw. um Syrtis Major. Von den Bildern alleine könnte man das natürlich nicht so definitiv folgern, aber auf ALPO gibt es eine schöne Aufnahme und einen Vergleich vom 18.01. (mit einem C14 gewonnen), die die Staubwolken über den genannten Bereichen sowie die generelle Trübung der Marsatmosphäre gut zeigen.
-cb
 
Hallo zusammen.
Zur Zeit ernähren wir uns ja wohl alle von Wolkenlückenastronomie. Zum zweiten Mal erst in diesem Jahr bin ich erst "zum Schuss" gekommen, es reichte gerade für eine Mars-Sequenz, dann war auch schon wieder Schluss.
Immerhin war das Seeing einigermaßen gut. Ergebnis anbei, wie immer am C14 bei fast 9 Metern Brennweite.
Deutliche NPH, die Aufhellung am Westrand hat nachgelassen, ist aber immer noch gelblich. Staub ist kaum sicher auszumachen, dafür ein paar Wolkenstreifen in südlich gemäßgten Breiten und rund um den Pol. Die winzige Polkappe ist nur noch zu erahnen.
CS
Rudolf
 

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Hi,
ja, nun, in der Not frisst der Teufel Fliegen. Ich habe gerade abgebaut, hatte den Kram noch ne Weile stehen gelassen, für alle Fälle, aber jetzt ist besser auf Nr. Sicher gehen, bevor noch der angekündigte Regen kommt. Immerhin, eine Marsaufnahme habe ich im Kasten, bzw. auf der Platte, u.U. diesmal auch mit halbwegs verwertbarem Blau-Kanal. Was will man mehr...
Evtl. haben wir sogar die gleiche Wolkenlücke genutzt, hier zog sie um 19:00 MEZ +/-20min herum vorbei. Schau'n wir mal, was die Bearbeitung hergibt, dauert bei mir ja etw. länger. Und ein Referenzbild zum Vergleich gibts jetzt auch schon, also alles gut. :)
-cb
 
Hier kommt noch die Aufnahme vom 22. Die Wolkenlücke hatte gerade so für ein RGB Set gereicht. Trotz Kombination von Luftunruhe und - zumindest zeitweise - Schleierwolken waren die Bedingungen etwas besser als am 19./20., das konnte man schon im Livestream sehen. Profitiert hat davon v. a. der Grün- u. Blaukanal, so dass ich diesmal auch die Nordpolhaube ablichten konnte. Der Beschreibung von @Canonist im obigen Post gibt es nichts hinzuzufügen, die Aufnahmen entstanden ja quasi zeitgleich. Interessant aber, dass sogar die erwähnten Wolken (od. Dunst) in Südpolnähe zumindest als schemenhafte Aufhellung erkennbar sind, wenn auch hauptsächlich separat im Blau-Kanal S/W, im RGB gehe sie doch eher unter. Überhaupt ist die Farbmischung unter den gegebenen Umständen weiterhin schwierig.
mars_2021-01-22.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]

Zur Verdeutlichung habe ich das Blau-Kanal Bild nochmal heller und vergrössert dazugestellt. Vor allem die Partie um den Südpol ist interessant, es ist schwer zu glauben, dass sich die Südpolkappe doch noch als Aufhellung abzeichnet, andererseits, was soll der minimal hellere Fleck sonst sein? Aber unabhängig davon, wenn man bedenkt, dass Mars zur Aufnahme nur ca 8,5" gross erschien, und dann noch nichtmal beste Bedingungen herrschten, ist es schon erstaunlich, was immer noch machbar ist.
-cb
 
Was ist die Steigerung von Wolkenlücken-Astronomie? Wolkenlücken-Equipmentchaos-Astronomie! :( Als sich am Abend eine Wolkenlücke abzeichnete, baute ich schnell auf -- und hatte auf einmal d. Kabel eines Netzadapters in der Hand. Ermüdungsbruch, genau an der Stelle, an der es am Gehäuse austritt. Dort ist es wie üblich ja immer flexibel verstärkt, um genau das zu verhindern ... Hmmpf...
Während der Mars langsam hinter den Wolken hervorschaute, musste ich erstmal das blöde Kabel wd. provisorisch reparieren. Es langte dann immerhin für einen kurzen Blick visuell, und eine Aufnahme mit Rot-Filter. Luftunruhe war sogar mittelmässig gut, besser als die letzen Tage, hätte auch für G & B gut werden können, aber die Wolken waren schneller. Die Norpolhaube (NPH) war visuell gut auszumachen, ebenso die ringförmige Aufhellung am beleuchteten Rand. Die NPH zeichnet sich sogar im R-Kanal Bild etwas ab.
mars_r_2021-01-24.jpg

[6" ED Apo, Okul. Proj., R-Filter ]

-cb
 
Hallo zusammen.
Eiskaltes Aufklaren heute Abend am 25. Januar. Dritte Beobachtungschance in diesem Jahr, und das Seeing war erstaunlich gut.
Mars zeigte sich ausnahmsweise mal ziemlich wolkig. Trotz guter Auflösung keine Restpolkappe...
Wer sich über die Größe des Bildes wundert: Mars wird kleiner, dann mach ich eben die Brennweite etwas länger. Und, ja: Dieses Ergebnis (fast 10 Meter) war besser als das etwas kurzbrennweitigere (ca. 9m)
CS
Rudolf
 

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Mars zeigte sich ausnahmsweise mal ziemlich wolkig.
Jetzt, wo du's sagst ... war/ist das wahrscheinlich schon eine Weile so. Das passt auch besser, ich hatte die auch visuell sichtbare Blässe, und den auffallend hellen, bw. weniger kontrastreichen Blaukanal die letzten Tage immer auf die Bedingungen geschoben, v.a. die Beobachtung durch Schleierbewölkung. D.h. auch, ich muss wohl meine letzten RGB Kompositionen etwas überarbeiten, den Blau-Kanal habe ich irtrtümlich stark runtergeregelt, um die gewohnten Helligkeitsverhältnisse zu erzielen.
Spricht aber vieles dafür, dass es z.Zt. generell recht dunstig ist auf dem Mars. Und am meisten um den Südpol herum, und über Tharsis.
mars_2021-01-25.jpg

[6" ED APO, Okul.Proj., RGB]

Oben eine (von mehreren) Aufnahmen des 25.01., die Bedingungen waren für eine Wolkenlücke zw. 2 Tiefs wirklich überraschend gut, und so "gross" :) werden wir den Mars dieses Jahr nicht mehr sehen. Leider ist anfangs der Rot-Kanal noch von Wolken in Mitleidenschaft gezogen worden, daher die geringere Qualität vgl. zum Bild vom 24. Und , ja, eine Südpolkappe lässt sich definitv nicht mehr hineininterpretieren ins Bild. Dafür ist die Norpolhaube sehr prägnant, auch visuell fällt sie trotz des sehr kleinen Mars-Scheibchens auf.
-cb
 
Bei der Wetterlage hat man keinen Stress, seine Aufnahmen auszuwerten, im Gegenteil, wenn man es nach und nach macht, kann man möglichst lange davon zehren. In diesem Sinne hier eine weitere Aufnahme vom 25.01. Die Bedingungen habe sich in der Nacht innerhalb kurzer Zeit deutlich verbessert, und es ist interessant, wieviel Details dann sogar im Blau-Kanal Bild noch sichtbar gemacht werden können.
mars_2021-01-25-2006.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]

Wenn man Bilder und Zeichungen auf ALPO zum Vergleich heranzieht, ist es stimmig. Um den Südpol sowie tw. in einem weitern Band nahe dem beleuchteten Rand ist wohl Dunst unterwegs, u.U. auch stellenweise in Terminatornähe, im Norden dagegen sorgt scheints Staub für Aufhellungen.
-cb
 
Und wenn ich sie mir schon abgerungen habe in der gestrigen kurzen Wolkenlücke, soll sie auch hier mit aufgenommen werden. Rot-Kanal-Aufnahme vom 29.01., bei hoher Luftunruhe. Zumindest hat sich nix global spektakuläres verändert. Und immerhin, die Nordpolhaube ist ansatzweise zu erahnen.
mars_r_2021-01-29.jpg

[6" ED Apo, Okul. Proj., R-Filter ]

-cb
 
Man glaubt es kaum, aber am 04. Februar gab es eine Wolkenlücke, die für ein paar Marsaufnahmen reichte. Ein RGB Set, sowie einige Zeit davor eine Rotkanal Aufnahme, und später noch eine zusätzliche im Blaukanal. Bedingungen waren mittelmässig, Luftunruhe, Schleierbewölkung und ab und zu durchziehende Wolken. Es hat ld. etwas gedauert, bis ich die Aufnahmen bearbeiten konnte.
mars_2021-02-04.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]

Im ersten Bild (18:26 UT ) müsste Solis Lacus unterhalb d. Bildmitte zu sehen sein. Im Süden ist anscheinend immer noch Dunst, nicht nur in Polnähe sondern auch in gemässigteren Breiten. Auch im Norden ist ein auffällig heller Bereich bei ca 2-3 Uhr in den B-Kanal Bildern. Und die Nordpolhaube ist weiterhin gut auszumachen. Mars hatte bei der Aufnahme nur noch ca. 7.8"
-cb
 
Hallo zusammen.
Eiskaltes Aufklaren heute Abend. Vor der Beobachtung musste ich erstmal auf die Leiter und den schweren Schnee von der Kuppel fegen, danach gab's dann Mars bei minus 10 Grad und drunter. Saukalt. Und nur am Anfang in der späten Dämmerung bei brauchbarem Seeing, das aber extreme Schwankungen zeigte zwischen 2 und 6/10. Lag aber vermutlich nicht unbedingt an Heizeinflüssen, danach sah es jedenfalls nicht aus.
Zu sehen war die Gegend vom Sinus Meridianii bis Solis Lacus. Den Polrest kann ich nicht mehr ausmachen. Wetter war außer der NPH sonst keines sicher feststellbar. Für ein halbwegs gutes Blaubild war das Seeing deutlich zu schlecht. Trotzdem ein nettes Ergebnis für nur noch 7,3".
CS
Rudolf
 

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Da kann man sich ja fast schon wie auf dem Mars fühlen:). Hier gings runter bis -11°, da hatte ich allerdings schon wd. eingeräumt. Und das Seeing war gegen Ende sogar überdurchschnittlich, allerdings bei reduzierter Transparenz. Obwohl ich meine Röhre schon vorher 'rausgelegt hatte, musste ich bei den ersten Streams dauernd nachfokussieren, aber dann hat es sich beruhigt. Unter solchen Bedingungen ist man mit einem Linsenfernrohr schon gut gewappnet.
Übrigens, heute ist es dagegen mit knapp -8° schon wieder regelrecht warm.
Die Nordpolhaube zeigt sich gerade richtig gut, der Kontrast zum dunklem Mare Acidalium hilft da. Ansonsten wirkt der Mars recht blass, und sogar etwas gelblich. Spricht einiges dafür, dass nochmal Staub unterwegs ist, stellenweise mehr od. weniger verteilt.
mars_2021-02-09.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]

-cb
 
Danke für das Feedback :). Natürlich gehört schon etwas Spleen dazu, immer noch den Mars ins Visier zu nehmen, aber das gilt ja m.o.w. allgemein für unser Hobby. Und in Nächten wie heute mit sehr gutem Seeing macht es immer noch viel Freude, der kleine roten Kugel Details abzuringen.
-cb
 
Schön, dass Ihr noch da seid.
Ich denke (mindestens für mich gesprochen), es ist weniger Spleen als der eigentliche Inhalt von Beobachtung. Unsere visuellen Vorreiter haben das auch so verstanden und Mars (wie alles andere auch) nicht nur dann beobachtet, wenn es einfach und komfortabel war, sondern unter allen Bedingungen und so lange wie möglich. Vor allem in möglichst langen Datenreihen.
Ich finde es schade, dass hier rund um die Opposition ganze Herden von Beobachtern tätig waren, und jetzt kaum eine Handvoll noch weiter hinschauen. Pretty pictures bei 22" kann fast jeder. Aus einem kleinen Mars noch Verwertbares rauszuholen, ist für mich echter Beobachtergeist (erst recht bei -15 Grad). Zumal es auch dann noch genug zu holen gibt, wie Wetterphänomene oder Wachstum und Schrumpfung der Polkappe. Das alles kann man runter bis zu 4" noch begleiten! Sicher nicht mit jedem Teleskop, aber genügend große Öffnungen stehen hier ausreichend zur Verfügung.
Für mich geht's solange weiter, wie noch was Brauchbares dabei rauskommt.
CS
Rudolf
 
Heute nach schönem Wetter am Tage habe ich Mars gleich nach Sonnenuntergang beobachtet. Das hat sich als beste Zeit für das Seeing erwiesen; auch heute wieder oder im Besonderen, denn zu der Zeit gab es zwischendrin immer wieder mal sehr scharfe Momente. Im C14 Bild bei ca. 10 Metern Brennweite ist Sinus meridianii immer noch aufgelöst doppelt. Die NPH ist über dem Mare Acidalium auffällig und farblich bläulich. Links oben fällt das Hellasbecken als helle Stelle am Rand auf und ist deutlich gelblich im Bereich von Hadriacum bis Hellespontus, ich deute das mal als Staub. Solcher scheint zusammen mit Dunst auf der Südhalbkugel immer noch unterwegs zu sein, sie wirkt stellenweise milchig. Eine etwas dichtere Wolkenbildung ist rechts oben am Ostrand des Argyre-Beckens zu sehen.

Spaßeshalber (trotz wenig spaßiger minus 10 Grad) habe ich mal wissen wollen, was gleichzeitig mit meinem 7-Zöller möglich wäre. Das Ergebnis ist im zweiten Bild zu sehen. Der Auflösungsgewinn von 7 zu 14 Zoll ist schon ein gewaltiger Sprung, wenngleich das 7-Zoll-Bild bereits deutlich schlechteres Seeing hatte und nicht die volle Leistungsmöglichkeit des Gerätes nutzen konnte. Immerhin sind wichtige Wetterphänomene gleichermaßen abgebildet. Warum die Albedostrukturen am Refraktor ein wenig anders wiedergegeben werden, kann ich noch nicht genau sagen. Eventuell, weil das Rotbild am meisten Seeing hatte. Die Aufnahme war am Refraktor zudem schwieriger, da alle Farbbereiche jeweils neu fokussiert werden mussten. Das entfällt am C14, da sind RGB sowie IR 685 alle homofokal.
CS
Rudolf
 

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  • Mars_184516_185215_120221_IR-IRGB.jpg
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Die Aufnahme war am Refraktor zudem schwieriger, da alle Farbbereiche jeweils neu fokussiert werden mussten.
Tja, da siehste mal, wie ich mir hier immer eine abmühe :) Das Refraktor-Bild könne man aber sicher noch etwas nachschärfen. Ausserdem ist z.B. bei mn. Optik IR nicht so vorteilhaft, da der Strehl-Wert ausserhalb des visuellen Bereichs rapide absinkt, und somit die Vorteile des ruhigeren IR Seeings wieder zunichte gemacht werden. Muss aber jetzt bei deiner Optik nicht so sein.

Staub scheint es tatsächlich z.Zt. über Hellas und auch Syrtis Mayor zu geben, das erklärt evtl. auch den hellen Ring an der beleuchteten Seite auf meine frühen Bildern, der jeweils auf den späteren dann weniger auffällig wirkt. Auch Argyre scheint mir deutlich heller als normal, ebenso wirkt Mare Erythraeum tw. trüb.

Um nicht immer ganz so frei zu spekulieren, habe ich mal einen Vergleich versucht:
marscomp2020092220210210.jpg

Dazu habe ich einen Mars vom Sept. letzten Jahres hervorgekramt, der eine ähnliche Ansicht zeigt (wg. unterschiedlicher Lichteinfallsrichtung und Phase natürlich nicht ganz passend, aber eben ungefähr), und diese Aufnahme mit eimen Gauss-Filter verwischt, um in etwa die aktuelle Auflösung zu simulieren. (Umgekehrt wäre es natürlich besser, den von heute auf das Level vom Sept 20 zu heben, geht aber leider nicht:) ). Das Blurring geschah ebenfalls Pi x Daumen, und die Grösse der Aufnahmen ist auch *nicht* masstäblich.
Ein wenig bestätigt das schon obige Spekulationen. Mars kommt aktuell zumindest bereichweise schon etwas trübe daher. Evtl. ist das auch der Grund, waurm ich aktuell keine gute RGB Farbmischung hinbekomme. Und natürlich die Nordpolhaube hat mächtig zugelegt.
-cb
 
Der Mars von heute Abend (der beste von dreien).
Im Grunde wie gestern, nur dass über Syrtis Major und Hellas etwas mehr zu sehen ist. Farbe und Verteilung deuten auf Staub und Dunst hin. NPH weiter kräftig.
CS
Rudolf
 

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    Mars_172901_173925_130221_IR-IRGB.jpg
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Und, bevor mit der Warmfront (die Cirren sind schon da) das Wetter kippt: Einer ging heute noch, trotz lausigen Seeings bei starken Höhenwinden.
Heute mal mit noch mehr Wolken und Dunst auf Mars als die Tage vorher. Insbesondere über Syrtis und Hellas hängt einiges ab.
CS
Rudolf
 

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Ja , jetzt hat's sich erstmal wieder ausgemarst. Aber war nochmal eine tolle Mars-Session, Mars mit 6" bei 7.5" Grösse und -10° Temperatur.
(10" Grösse und +7.5° wäre besser gewesen :) ) Auch wenns die Chronologie etwas durcheinanderbringt, hier noch eine Reihe vom 13., die ist von meinen aus der vergangenen Woche bislang wohl die beste. Im ersten Bild ist Sinus Meridiani fast im Zentrum. Und auch die schon genannten Staub und Dunsteffekte sind erkennbar, wenngleich natürlich wg, der geringeren Auflösung nur bei ganz genauem Hinschauen.
mars_2021-02-13.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]
-cb
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vollständigkeit halber hier auch noch mein Bild vom 14., dem Abschluss dieser aussergewöhnlichen Winter-Wetterphase. Bis -11° in direkter Gebäudenähe, muss lange her sein dass es sowas schonmal gab hier, kann mich so genau gar nicht erinnern.
mars_2021-02-14.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]
Man kann ganz gut den 'dunstigen Süden' erkennen, über Hellas, Noachis (v.a. in Terminatornähe), und, schwach erkennbar, sogar direkt in der Südpolregion.
-cb
 
Unverhofft kommt oft ... und so konnte ich in den Wolkenlücken am Abend d. 16. ganz unerwartet noch ein RGB Set einfangen. Qualität ist nicht die beste, aber trotzdem kommt der Dunst über Hellas bis hinauf zu Syrtis Mayor jetzt nochmal deutlicher zu Geltung.
mars_2021-02-16.jpg

[6" ED Apo, Okul.Proj., RGB]
-cb
 
Bei frühlingshaftem Wetter (vor genau einer Woche saß ich noch bei minuis 10 Grad in der Sternwarte, diesmal fast 15 Grad plus...) zeigte sich der Winz-Mars am heutigen 20. Februar bei gerade noch rund 6,7 Bogensekunden nachmittags am hellen Himmel bei guter Luft. Ich bin dann länger drangeblieben und das sind die Ergebnisse:
NPH ist weiter auffällig vorhanden. Die stärker gelblich leuchtenden Stellen überd em Mare Thyrrhenum sowie Mare Sirenum kömnnten auf Staub in der Atmosphäre hindeuten. Ansonsten ist aber nicht viel Dunst oder dergleichen unterwegs gewesen.
CS
Rudolf
 

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  • marstab200221.jpg
    marstab200221.jpg
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Ach ja, ich vergaß: Hello Perserverance! Ist ja quasi mit im Bild.
War schon ein amotionaler Moment, als klar war, dass die Landung geglückt ist. Und wir schauen auch aus der Ferne zu :)
CS
Rudolf
 
Na, so langsam werd' ich doch zum Alleinunterhalter...?

"Gooood morning, Perserverance". Sonnenaufgang an der großen Syrte.

Auch heute ein Bild (von mehreren einer Serie zwischen 16 und 19 Uhr). Ich zeige mal das erste von kurz nach 16 Uhr am Taghimmel aufgenommen. Ein R-RGB, weil das R-Bild sogar noch schärfer war als das IR-Pass 685; was nicht häufig vorkommt.
Sogar der Gomer Sinus am Mare Cimmerium ist noch als geteilt wahrnehmbar. Dafür sind bei Taghimmelbildern die Wetterphänomene schwerer darstellbar, da das Blaubild schwieriger ist. NPH ist aber zu sehen.
CS
Rudolf
 

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