Hilfe! Anfängerfrust... =/

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Cymatrelic

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Hallo liebe Sterngucker/innen,

Ich bin etwas am verzweifeln und brauche dringend Rat! Ich darf seit einigen Monat einen Skyliner 150p (Dobson, 6 Zoll, f8) mein Eigen nennen! Okulare die ich benutze sind das Hyperion Zoom IV (gelegentlich mit Barlow Linse) und das Hyperion Aspheric 32mm 2 Zoll mit 72 Grad Sichtfeld. Ich wohne in ländlicher Gegend mit geringer Lichtverschmutzung.

Nun zu meinem Problem:

Ich bin absolut verzweifelt, da ich einfach keine schönen Himmelsobjekte mehr finde. Ich habe am ersten Abend gleich den Orion Nebel gefunden und war/bin davon absolut verzaubert. Der Mond ist natürlich auch grandios. An einem anderen Abend habe ich die Andromeda Galaxie betrachtet... Bei weitem nicht so spektakulär, ein grauer Fleck im Grunde. Und mein aktuellster Fund war die doppel Galaxie M51... Ein extrem blasser grauer Doppel-Fleck. Mars und die Pleiaden waren auch noch recht ansehnlich. Und die letzten paar Abende konnte ich nichts neues mehr entdecken.

Meine Frage:

Gibt es für mich am Nachthimmel noch irgendwas sehenswertes außer dem Orion Nebel zu finden? Ich weiß das der Orion Nebel wohl eines der schönsten deep sky Objekte sein soll, aber gibt es denn wirklich nichts vergleichbares mehr? Oder ist meine Ausrüstung hiermit ausgereizt und ich müsste auf einen riesigen 15 Zoll Tubus umsteigen um andere, schöne Nebel und Galaxien zu finden? Wenn ich versuche gewisse messier Objekte zu finden entpuppen sie sich entweder als gänzlich unsichtbar oder als etwas, was man nur mit viel Fantasie erahnen kann =(

Könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben? Kann ich mit meiner Ausrüstung noch irgendwas schönes sehen?

Vielen Dank im voraus! Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße aus Bayern
Michael
 
Hallo Michael,

gedulde Dich noch vier, sechs Wochen, dann kannst Du beispielsweise Kugelsternhaufen wie M13 oder M92 im Herkules geniessen. War Dir M51 ein zu extrem blasser grauer Doppel-Fleck, so halte doch auf M81 und M82. Auch Doppelsterne sind eine Erfahrung Wert.

Möglicherweise hilft auch ein entsprechender Filter, um Nebel besser zu erkennen. Aber da sind die Dobson-Profis gefragt...

Viele Grüsse

Markus

PS: Und übrigens Willkommen im Forum! :)
 
Hi Michael,
willkommen im Forum,
Erstmal - nicht entmutigen lassen! Mit diesem kleinen Hänger bist Du nicht der erste. Du hast für den Start sehr vernünftige Okulare und auch noch einen tollen Landhimmel. Das könnte schlechter sein! Man muss die Kirche im Dorf lassen: Mit dem Orion und der Andromeda hast Du natürlich schon so ein paar 'Leuchttürme' abgegrast. Es gibt noch viel zu entdecken, aber ja, viele der Objekte sind erstmal nur nebelige Fleckchen oder kleine Punktwölkchen. Vielleicht findest Du wie ich viele andere auch Freude und gefallen daran, diese zu suchen und zu finden. Oder dass manche die Helligkeit über bestimmte Zeitröume verändern usw.
Auch das Betrachten ist Übungssache. Im Augenblick sind die Plejaden noch ein Hingucker, auch M81, 82 sowie Leo-Triplett fallen mir spontan ein (war aber diesen Winter noch nicht, Wetter/Ausgangssperre bedingt visuell unterwegs).
Wie suchst Du denn ? Rotpunktsucher? Hast Du einen schönen 'Reiseatlas' für Deepsky oder irgendwelche Literatur die Dir das 'hoppen' zeigt? Dein 6 Zoll f8 ist in der Tendenz eher ein Planetengerät, Du hast einen eher kleineren himmelsausschnitt, dafür erreichst etwas höhere Vergrößerung.
Viel Freude wünsche ich Dir auf Deiner weiteren Reise, vielleicht berichtest Du später mal wie sie weiterging...
So wie die Wetterkarte jetzt aussieht haben wir erstmal zeit für Literaturstudium.
CS
Andras
 
Hallo!
Je nachdem wie dunkel der Himmel bei dir ist, kannst du mit deinem Teleskop schon noch viel mehr am Himmel entdecken.

Ein Sternenatlas wie der Deep Sky Reiseatlas hilft dabei.

Du kannst auch ab und zu in meine Mach-mit Videos reinsehen, in denen stelle ich jedes Monat Objekte vor, die speziell für Anfänger geeignet sind (und zu gewinnen gibt es auch etwas).

Grüße, Mario
 
Hallo und Wilkommen im Forum,

Hast du mal die M44 probiert, den Beehive oder Praesepe Cluster? Also Sternhaufen, so mal als Tip, ich mag die wahnsinnig gerne. Solange ich noch nicht dunkeladaptiert bin gehe ich auf rote Sternen Jagd.
Kennst du schon Stellarium, das kann man kostenlos auf den Rechner draufmachen. Beim Tablet mag ich sehr gerne SkySafariPro neben dem Teleskop.
Mit diesen Programen z.B. guck ich vorher schon was/wann schön steil am Zenith liegt, oder in diesem Bereich wo der Weg durch die Atmosphäre kürzer wird, oder wann es günstig ist was zu Beobachten, sprich ab 45º hoch vom Horizont.
Ich beobachte heute von einem grausigen Bortel 6 Himmel zu Hause.

CS, Martin
 
Gibt es für mich am Nachthimmel noch irgendwas sehenswertes außer dem Orion Nebel zu finden?
Hm... unsere Sternguckerei lebt schon auch ein wenig von mehrmaligen Besuchen derselben Objekte... und dem Wechsel in den Jahreszeiten, den verschiedenen Wetterbedingungen... und wie auch die großen Entdeckungen - sagen wir... Amerika? - schon gemacht wurden, so gibt es doch IN Amerika noch viel zu sehen.

Es sind also zusehends die Details, die man dem Himmel in immer neuen Stunden abringt, während man wieder seine Lieblinge besucht. Ob das spektakulär ist? Ja und nein. Orion sieht im selben Scope meist auch recht gleich aus, außer das Seeing ist mal außergewöhnlich gut... das gilt natürlich auch für den Mond und alle Planeten.

Deep Sky allerdings lebt vom Lichtfang. Da kannst Du später mal nachlegen. Aber im Grunde ist es ein Hobby für Geduldige und eine kleine Übung in Demut. Das da oben ist nicht Disneyland und auch kein Action-Schinken. Das ist das Universum. Viel größer, viel mächtigen, und viel gelassener... :coffee:

lg
Niki
 
Als da wären noch die hübschen planetarischen Nebel. M57 natürlich ganz vorne, aber erst im Sommer.
Im Frühjahr ist Galaxienzeit. Auch wenn viele nur als schwache Funzeln daher kommen, so suche doch mal
Markarians Galaxienkette. Die kann man schön mit dem Teleskop « abfahren« . Oder halt die Kugelsternhaufen, wie schon erwähnt. Im Sternbild Bootes sind M3 und M2 sehr sehenswert. M13 im Herkules sowieso.
Also, dranbleiben. Und auch die schwachen Objekte immer wieder aufsuchen. Durch Erfahrung im
teleskopischen Sehen wirst Du, auch durch Wetterlage, Seeing und Durchsicht bedingt, immer mal wieder Momente haben, die Dir die Augen öffnen.
Uebrigens, ein Klassiker im Sommer ist neben M57 auch der Hantelnebel, M27.
Mir hat der « Karkoschka » sehr geholfen. Aber auch der DeepSkyReiseatlas von Stoyan.
Im Winter sind im Fuhrmann ein paar sehr hübsche, offene Sternhaufen zu finden. Die kommen teils erst
im Teleskop richtig gut. Und dann Doppelsterne, welche sich farblich deutlich unterscheiden.
Und die grünlich oder auch bläulich scheinenden planetarischen Nebel.
Das Sternbild Grosser Bär ist übrigens auch eine Fundgrube an sehenswerten Objekten.
Auch suche ich gerne mit bloßem Auge das Haar der Berenice auf. Ein großer, nebliger Flecken.
Oder im Sommer das Sternbild Pfeil und Delphin. Sowieso mal ganz bewusst nach Sternbildern Ausschau halten.
Achja, das Sternbild Jungfrau mit dem Sombrero »Nebel ». Unbedingt mehrfach anschauen.
Und im Sommer dann tief im Schützen nach den Gasnebeln schauen. >>>Filter?
Und nach nur fünf Objekten ist Dein Teleskop sicher noch laaaaange nicht ausgereizt.?
Wichtig noch, für DeepSky Trips am besten immer mondlose Nächte bevorzugen.
Praktisch oft schwierig, aber maßgebend.

Weiterhin viel Freude
und CS,
Arne
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb fotografiere ich mehr als dass ich visuell unterwegs bin............

CS
Frank
 
deshalb betreibe ich EAA, weil mir das Visuelle nicht ergiebig genug war...

Das ist nicht so aufwändig wie die Astrofotografie und man sieht deutlich mehr als visuell. Streiche Okular, setze Kamera... so ungefähr.

CS.Oli
 
Hallo Michael,
du hast es gut, du hast schon M51 gesehen. Solch dunklen Himmel hab ich hier leider nicht.
Ansonsten muss man realistisch sein. Die meiste Zeit ist schlechtes Wetter oder man ist müde und man sieht gar nichts.
Aber an anderen Abenden ist nur schlechtes Seeing und man ist draußen in der Natur (oder auf dem Balkon) und es ist wunderschön ruhig und man weiß, dass man nicht viel sehen wird. Aber man ist auch zufrieden, wenn man etwas sieht - auch wenn man es schon oft so oder gar besser gesehen hat. Ach, ist das toll. Jetzt bin ich gleich wieder richtig motiviert rauszugehen - leider ist gerade Tag.

Viele Grüße
Spunti
 
Hallo Michael,

neben den schon genannten Büchern möchte ich dir zur Orientierung am Sternenhimmel diese beiden Titel empfehlen:



Du hattest gefragt, ob es etwas Vergleichbares wie den Orionnebel gibt. Ja, nämlich den zweithellsten in Mitteleuropa sichtbaren Nebel - M 8, den Lagunennebel. Er liegt im Sternbild Schütze und ist nur spät nachts in den Sommermonaten zu sehen.

Wenn du dich noch einige Monate geduldest, ist der Lagunennebel sicher ein schönes Objekt für deinen 6-Zöller. Er ist auch ohne Nebelfilter beeindruckend.

Viele Grüße

Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

bei einem f/8 Gerät und dunklem Himmel würde ich noch ein Okular mit längerer Brennweite dazunehmen um die Bildhelligkeit zu steigern. Muss kein High End Okular sein, Erfle um 40mm reicht. Dazu ein OIII Filter für Nebel, und der Rosettennebel ist schon einigermaßen ergiebig.

Noch gut erreichbar in den Abendstunden sind M35 und Die Fuhrmann-Sternhaufen bei niedriger bis mittlerer Vergroserung. Etwas später lohnt ein Blick aufs Leo Triplett.

VG Klaus
 
Wow, hammer, ich hatte keine ahnung wie aktiv und hilfreich diese community ist! Bin ganz erschlagen von all den sehr hilfreichen und ermutigend en Tips! Danke Leute^~^ Ich werd mir die Kommentare ein paar mal durchlesen müssen um alles aufnehmen zu können ;)

Jetzt bin ich wieder richtig motiviert! Ich verstehe ja, dass die meisten Objekte eher blass sind, ich war nur etwas enttäuscht, nach nur wenjgen Abenden das gefühl zu haben, das beste bereits gesehen zu haben. Aber wie es aussieht gibt es noch viel lohnenswertes zu entdecken.

Die "Mach mit" Videos werde ich mir gleich mal ansehen! Und die Idee mit dem EAA ist auch sehr interessant, da werd ich mich mal rein lesen.

Also ich habe mir bereits das Buch über die 110 Messier Objekte gekauft, werde mir jedoch die andere erwähnte Literatur auf jeden Fall noch zulegen. Den karakoschka hatte ich zuhause, hab den aber wieder zurück geschickt, da ich damit überhaupt nicht klar gekommen bin...

Also eventuell noch ein größeres okular um die 40mm und einen Nebelfilter zulegen...

Zu den Nebelfiltern habe ich mich schon ausgiebig informiert und ich hätte gerne einen lumicon oder astronomik 2 Zoll UHC Filter. Macht das in euren Augen Sinn bei meinen Bedingungen (Bortle 4) und meiner Ausrüstung?

Ganz liebe Grüße und nochmal vielen lieben Dank an euch alle!
Michael
 
Hallo Michael,

ja der Orionnebel ist schon eine Klasse für sich, groß, hell, detailreich und auch noch leicht zu finden. Die anderen Objekte sind auf den ersten Blick schwieriger, aber nicht zwingend uninteressant. In der nächsten Zeit darfst Du erst mal das indirekte Sehen üben und Beobachtungspraxis sammeln. Wenn Du dann gelernt hast wie man beobachtet und das man sich dazu Zeit nehmen muss, wirst Du feststellen, dass sich auch an Objekten die dich enttäuscht haben, etwa der Andromadanebel, Details finden, die Du bisher übersehen hast. Ein Fernrohr ist kein Fernseher den man einschaltet und los geht es ...
Und nein, deine Ausrüstung ist noch längst nicht ausgereizt. Ein 6"f/8 ist gegen dem bloßen Auge oder dem Fernglas ein riesiger Sprung beim Lichtsammelvermögen. Du wirst in deinem Leben ziemlich sicher nicht noch mal einen so großen Sprung beim Lichtsammelvermögen machen.
Was die weitere Objekte angeht, so schaffe dir einfach dem "Karkoschka", also den Atlas für Himmelsbeobachter an. Darin sind eine ganze Menge Objekte für "kleinere" Geräte beschrieben. Das sollte locker ausreichen um dich für mindestens ein Jahr auszulasten.


MfG

Rainmaker

PS: Man kann immer zu den größeren Geräten schielen. Leider sieht man beim Schielen die Probleme nicht, die man sich dabei einfängt.
 
Hallo Michael,

ich entnehme Deinem Hilferuf, dass Dein Problem möglicherweise weniger das einer Projektauswahl - sondern mehr das darauffolgende Finden am Himmel ist.

Mache Dich deshalb anhand von Atlanten, Büchern und im Internet über Aufsuchstrategien mit dem Dobson kundig. Mit diesen Anleitungen und Deiner zunehmenden Erfahrung wird es dann nächtlich besser!


Mehr von Nutzer AstroRudi hier:

Themen von AstroRudi - Astro-Foren.de

Gruß,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

du solltest die selben Objekte auf jeden Fall auch immer wieder beobachten. Gerade in den ersten Jahren lernen die Augen bzw. unser Gehirn erst nach und nach, solche lichtschwachen Objekte im Dunklen zu erkennen. Es ist immer wieder überraschend, wieviel mehr man an einem Deep Sky Objekt ein Jahr später erkennt, wenn man regelmäßig beobachtet.
Gerade Anfänger sehen da oft nicht viel mehr als einen kleinen verwaschenen Fleck, während Menschen die schon lange beobachten viele Details im Nebelfleck erkennen.

Wenn du eine Kamera für dein Teleskop hast, ist EAA sicher auch eine gute Idee!
Auch wenn ich das eher selten mache, da ich eher der visuelle Beobachter bin, hab ich kürzlich für meine Schülerinnen und Schüler (bin ja Lehrer und hab eine Astronomiegruppe an der Schule und wegen Corona dürfen wie nicht zusammen beobachten) auch einen Livestream mit EAA am Dobson gemacht. Den findest du, wie die Mach-mit Videos, auch in meinem YouTube-Kanal.

Mit einem langbrennweitigen Okular über 30mm + Nebelfilter (nur bei Nebeln verwenden!) solltest du die meisten der Messierobjekte finden können, wenn dein Himmel einigermaßen dunkel ist.

Ich habe ebenfalls den Astronomik UHC Filter in 2 Zoll und kann ihn sehr empfehlen! Macht auf jeden Fall Sinn!

Bei mir hat es übrigens über 10 Jahre gedauert, bis ich mehr wollte bzw. das Gefühl hatte "alles gesehen zu haben was mit meinem Teleskop möglich ist".
Ich bin aber bei der visuellen Beobachtung geblieben statt, wie viele andere, auf Fotografie oder EAA umzusteigen. Statt dessen habe ich mir ein Nachtsichtgerät gekauft und dieses ans Teleskop gesteckt. Ist zwar auch teuer, aber auch das bringt einen großen Schritt zu "mehr Deep Sky sehen".
Hier ein paar Beispiele wie das dann (live im Okular) durchs Nachtsichtgerät aussieht:
Und ein paar Infos zu dieser Technik:

Grüße, Mario
 
Hallo,

je übler die Lichtverschmutzung um so mehr bringen schmalbandige Filter bei Emissionsnebeln. Ich habe hier auch grob Bortle 4 und 2" UHC und OIII sind was ganz feines. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass der OIII schon zu einer ganz massiven Abdunkelung des Bildes führt und man prüfen sollte ob es bei so einer Optik nicht vielleicht etwas zu viel des Guten ist. Gib übrigens nicht so viel darauf was irgendwelche Karten über die angebliche Bortleklasse des Ortes sagen. Da spielt mehr hinein als nur die Abschätzung der Himmelshelligkeit. Ich habe z.B. vor zwei Jahren den Gegenschein von einem Ort gesehen der angeblich Bortle 4 sein soll ...


MfG

Rainmaker
 
...
Zu den Nebelfiltern habe ich mich schon ausgiebig informiert und ich hätte gerne einen lumicon oder astronomik 2 Zoll UHC Filter. Macht das in euren Augen Sinn bei meinen Bedingungen (Bortle 4) und meiner Ausrüstung?
...
Hi Michael,
schwierige Frage. ;)

Ich habe mehrere Filter von Astronomik, Lumicon, Omegon: CLS, UHC, OIII, H-Beta.
Also für rein visuell sind die Unterschiede innerhalb einer Gruppe der Firmen nicht dramatisch.

Aus der Erinnerung würde ich sagen, am Anfang hat der OIII am meisten was gebracht. Allerdings an den Paradeobjekten für OIII: Cirrus, Amerika, ..., -Nebel.
Er macht natürlich auch sehr dunkel. Im 6" siehst du wahrscheinlich fast keine Sterne mehr.

Mit UHC stehe ich auf Kriegsfuss, viel Werbeversprechung, aber wenig dahinter. ;)
Aber gerade bei einem sehr dunklen Himmel soll dann der UHC wieder etwas bringen, im Gegensatz zur Werbung für lichtverschmutzte Standorte.

Meine Erfahrung ist jetzt auch, dass, nicht überraschend, Filter gerade bei grösseren Öffnungen etwas bringen.
Am 20 Zöller kann ich die Filter praktisch drin lassen und relativ normal beobachten.

Du musst auch aufpassen: Es gibt Beobachtungsweltmeister, die sehen noch im 4" den Pferdekopfnebel. ;)
Mit denen kann man sich nicht vergleichen.

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,
Bei weitem nicht so spektakulär, ein grauer Fleck im Grunde.
Das ist der Grund warum ich mehr ein Planeten / Mond Beobachter bin.
Ein paar Deep-Sky Objekte haben aber auch für mich ihren Reiz:
Kugelsternhaufen, z.B. M13
Ringnebel in der Leier
aber zurück zu den hellen Objekten:
Mond:
Je nach Phase erscheinen die Krater am Terminator in einem anderen Licht. Da treten plötzlich Details hervor, die man vorher noch nicht gesehen hatte.
Der Mond ist dadurch viel abwechslungsreicher als man denkt, immer wieder einen Blick wert.
Planeten:
Jupiter und Saturn werden jetzt von Jahr zu Jahr wieder höher am Himmel stehen. Saturn mit seinen Ringen, ein wahrer Hingucker.
Jupiter zeigt aber mehr Abwechslung auf der Oberfläche. Wolkenbänder, veränderte Strukturen, GRF, Mondereignisse usw...
Mars: Polkappe, Dunstschichten, Oberflächenstrukturen
Merkur / Venus: Sichelgestalt aber keine Details
Uranus / Neptun: farbige strukturlose Kügelchen

Sonne: Sonnenflecken (natürlich mit Sonnenfilter) Hast Du da schon einen ?

ISS Raumstation visuell verfolgen, ja das geht z.b. mit dem 32mm Okular ein Kinderspiel.

Alle meine Beobachtungen und auch das Auffinden von Deep-Sky Objekten (nach Prinzip Starhopping) plane ich mit der Freeware Stellarium.
Es zeigt dir den Himmel vor Ort, mit allen Objekten, auch zukünftige Ereignisse.

Gruß,
Holger
 
Also mit 8 Zoll wie mit 80mm bringt der Ultrablock viele Objekte zum Vorschein, die man sonst bei den handelsüblichen Bortle 4 kaum sieht. Adlernebel, Thors Helm, Pelikannebel... Dass man da eine besonders große Öffnung braucht kann ich nicht bestätigen. Die schmalbandigen Filter helfen natürlich nur bei selbstleuchtenden Gasnebeln, die auch in den entsprechenden Spektrallinien strahlen. Bei Galaxien nicht, da kann man höchstens mit breiten Filtern (CLS) experimentieren.

VG Klaus
 
Hallo Michael,
Ich denke es hängt alles an deiner Erwartung und deinem Ziel.
Wenn du wirklich viele Details sehen willst wirst du um elektronische Unterstützung nicht rum kommen. Oder du konzentrierst dich auf Planeten, Sternhaufen und Doppelsterne.

Ich für meinen Teil beobachte gerne visuell Deep Sky, da mich das zum Denken anregt.
Da haben Photonen eine Reise von teilweise hundert Millionen Jahren aufgenommen um just in diesem Moment auf die Netzhaut meiner Augen zu treffen.
Jedes mal wenn ich die Andromeda Galaxie aufsuche bekomme ich eine Gänsehaut. Wie viele fremde Zivilisationen ich wohl gerade beobachte, die vermutlich schon gar nicht mehr existieren? Mit jeder weiteren Sekunde nähert sie sich um 120km und trotzdem wird es noch 3 Milliarden Jahre dauern bis sie mit unserer Milchstraße kollidiert. Faszinierend oder? Das geht mir zum Beispiel bei einer visuellen Beobachtung durch den Kopf.
Wenn ich schöne Bilder mit Details sehen will sehe ich mir die Ablichtungen anderer Benutzer an und Vergleiche es mit meiner Beobachtung. Besondere Details die ich zuvor nicht gesehen habe versuche ich dann in der nächsten Nacht zu erkennen oder wenigstens zu erahnen.

Weiterhin viel Spaß und CS,
Florian
 
Hallo Michael,
da gibt es ein passendes Video von Dylan o'Donnel. Okay, ist nur Spaß. Sowas gehört bei Dylan zum Programm.

Ich habe zwar selbst ein visuelles Teleskop, nutze das aber nur wenn Freunde mal durchgucken wollen. An der Sternwarte gab es früher monatliche Beo-Abende, damals als Corona noch ein leckeres Bier war. Da beschränkten wir uns, je nach Mond, meistens auf die einfachen Objekte. Der Mond himself, Planeten, offene Sternhaufen (eine Augenweide!!!), Doppelsterne (!!!), das sind so die Sachen die man gut beobachten kann. Und auch durchaus interessant! Klassisch deep-sky ist schon schwieriger. Ein paar Kugelsternhaufen (brauchen bereits nen dunkel Himmel aber sind mit genug Auflösungsvermögen wow), die hellsten Galaxien sind visuell schon fast völlig strukturlos.

Emissionsnebel schauen wir nur wenige: Orionnebel, Ringnebel, vllt Hantelnebel, oder wenn eine Gruppe vom GSI da ist auch mal den Schleiernebel oder M1. Machen wir nur, um das Portfolio ein Wenig abzurunden. Auch mir macht es keinen Spaß, nur einen verschwommenen Fleck zu sehen nachdem ich aufwändig M1 gesucht habe. Aber Nebel und Galaxien fallen leider unter die schwierige Kategorie. Bei den ganz schwierigeren Objekten geht es wohl eher darum, sie überhaupt zu "sehen". Das ist nicht so mein Sport, hab auch nen Alters-Asti. Und bin viel zu ungeduldig, um eine halbe Stunde meine Augen dunkelzuadaptieren.

Daher also auch von mir der Vorschlag: Such dir erstmal andere Motive und lass dich nicht entmutigen!
CS Hoschie
 
Nochmals ein ganz großes Dankeschön von mir! Ich kann unmöglich auf jede Antwort einzeln eingehen, so viele hilfreichen Anweisungen, Tipps und Details =D ich nehme mir eure Beiträge zu Herzen und les sie mir immer wieder mal durch!

Wird Zeit dass das Wetter wieder besser wird =P

Lg

Michael
 
Bedenke mal wie Galilileo mit seinem einfachen handgeschliffenen Linsen die 4 Jupitermonde entdeckte. Was vermag Dein 6 Zöller da alles sammeln können um Deine Augen zu erfreuen?

Gruss auch aus Bayern, auch von *entfernt*
 
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