Jupiter 2021 im C8

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Hallo,
am 02. September konnte ich Jupiter mit Oval BA beobachten. Das Oval erscheint leicht gelblich und ist von einem grauen Rand umgeben. Es befand sich auf 130° Länge im System II und auf -34° Breite.
Neben dem Oval BA sind einige weiße Spots zu erkennen.
Des Weiteren zeigen die nördlichen Regionen des Planeten zeigen unruhige Gebiete.
Hier ein RGB- und ein IR-Bild:

21090220368rgb.png
21090221013ir.png
 
Hallo,

am 25. September konnte ich Jupiter mit dem GRF beobachten. Der GRF befand sich auf 4.6° Länge im System II und auf -23° Breite. Der GRF hatte eine Ausdehnung von ca. 16.500 km x ca.12.800 km.

In meiner Homepage https://www.buecke-info.de sind einige Bilder, hier zeige ich davon ein RGB-Bild und ein Bild mit dem Rotfilter 610nm aufgenommen.

21092520537rgb.png
21092520290r610.png


Diesmal habe ich die Filme mit dem PlanetarySystemStacker in Automatikfunktion gestackt und weiterbearbeitet mit Fitswork, Registax und Gimp.
 
Hallo Karl-Heinz,

so ein Zufall, ich habe genau an dem Abend auch den grF aufgenommen, nur etwas später:
Jup_250921_232030mc-mix.jpg


Kann es sein, dass sich bei dir Artefakte eingeschlichen haben ?
z.B. über den 2 dunklen waagerechten Strichen im oberen Wolkenband ?

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
danke für deine Antwort und dem Foto, auch mit dem GRF.
Du hast recht, meine Bilder zeigen etwas, was eigentlich nicht vorhanden ist, wie ein schwächeres doppeltes Bild. Morgen habe ich wieder eine Beobachtung geplant, hoffentlich ist das Wetter gut. Ich werde die Justierung des C8 überprüfen. Dann verwende ich den ZWO ADC. Er lässt sich nur mit viel Fingerspitzengefühl einstellen, und selbst da bin ich mir nicht sicher, ob die Einstellung optimal ist. Leider verlasse ich durch den ADC die optische Achse. Nun werde ich erneut justieren mit der gebräuchlichen Lage von allen optischen Zusätzen. Dabei soll beim Justieren der Stern in dem Mitte der Kamera sein. Vielleicht wird es dann besser, zum Auswerten komme ich allerdings erst einige Tage später.
Morgen wird Oval BA (zur Zeit Länge 110° im System 2) gegen 19.30 UT zu sehen sein, werde später davon berichten.
 
Hallo Karl-Heinz,

eigentlich nicht vorhanden ist, wie ein schwächeres doppeltes Bild.
Viellleicht war das Seeing sehr schlecht, oder wahrscheinlicher: Stacking Artefakte.
ZWO ADC. Er lässt sich nur mit viel Fingerspitzengefühl einstellen
Den habe ich inzwischen auch und hier einen Thread dazu gestartet:

Zitat: Leider verlasse ich durch den ADC die optische Achse. Nun werde ich erneut justieren mit der gebräuchlichen Lage von allen optischen Zusätzen.

Neu justiert habe ich nicht und davon hat mir da auch keiner berichtet, höre ich zum ersten Mal.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
gestern habe ich Jupiter beobachtet, die Auswertung wird noch einige Tage dauern. Vor dem Beobachten hatte ich ausreichend Zeit, mein C8 zu justieren.
Eine Aufnahme habe ich mir vorab angesehen. Oberhalb eines dunklen Barrens zeigte sich kein dunkler Schatten, wie er bei meinen letzten Bildern mit dem GRF zu sehen war.
 
Hallo Karl-Heinz,

da bin ich mal gespannt was da bei dir rauskommt.
Bei mir waren die Bedingungen getern sehr dürftig und die ganzen Avis und Ergebnisse landeten heute schon im Papierkorb.

Gruß,
Holger
 
Am 08.10.2021 konnte ich Jupiter erneut beobachten. Die Beobachtungszeit hatte ich so gewählt, dass auch das Ocal BA sichtbar ist.
Hier zunächst das RGB- und das IR-Bild:
21100819073rgb.png
21100818225ir.png

Das RGB-Bild ist um 19:07 UT und das IR-Bild etwas früher um 18:23 UT aufgenommen. Oval BA befindet sich auf dem RGB-Bild links von den hellen Spots und ist schwächer als diese Spots. Beim IR-Bild befindet sich Oval BA noch sehr am linken Rand. Mit WinJupos habe ich folgende Position gemessen: 110° Länge im System 2 und auf -34° Breite.
Mein RGB-Bild vom 25. September ist nicht ganz fehlerfrei. Deutlich ist dies bei den dunklen Barren zu sehen, die nördlich davon einen dunkler "Schatten" zeigen, den es auch Jupiter nicht gibt. Durch eine gründliche Justage meines C8 habe ich diesen Effekt beseitigt. Nun könnte nur noch von Zwo der ADC nicht ganz optimal eingestellt gewesen sein.

Das NEB zeigt im wesentlichen einen schmalen dunklen Streifen, sonst ist das NEB hellbraun. Die Äquatorzone zeigt besonderrs im IR-Bild Turbolenzen.

Hallo Holger,
mit den obigen Bemerkungen habe ich sicherlich das Problem mit den "schattenförmigen Doppelbildern" gelöst. Man darf eben die Justierung nicht vernachlässigen. Ich habe dazu das C8 auf einen hellen Stern nahe Jupiter gerichtet und mit dem ADC justiert. so dass ich beim Justieren auch die "optische Achse" des optischen Gesamtsystem beibehalten habe. Ich glaube,das ist wichtig.
 
Hallo,

Jupiter ist abends nur noch kurz zu sehen, aber Beobachtungen sind noch gut möglich.
Hier ein RGB-Bild vom 11. Oktober:

21111116129rgb.png


Bei einer Phase von 11.3° (Maximum in wenigen Tagen 11.4°) ist deutlich zu erkennen, dass der Planetenrand im Schatten liegt.
Das NEB wird von dem schmalen brauen Streifen dominiert. Am nördlichen Rand sind drei dunkelbraune Barren zu erkennen.Die Äquatorzone erscheint gelbbraun.
Das SEB ist schwach und besteht aus einigen Streifen, die farblich flau sind.
Der GRF befindet schon am Rand, ist rötlich und wird nördlich von einen dunkleren Streifen umrandet. Die Position des GRF ist wegen der Randnähe nicht sehr genau, die Länge im System II beträgt 7.5° und die Breite -24°.
Weiter südlich sind einige hellere Spots zu erkennen.
 

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    21111116129rgb.png
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Hallo Karl-Heinz,

Jupiter ist abends nur noch kurz zu sehen, aber Beobachtungen sind noch gut möglich.
Wenn nur nicht die trübe Suppe wäre ...

Naja, meine letzte halbwegs vernünftige Aufnahme mit GrF stammt vom 01.11.2021.
Die Ansicht ist ähnlich deiner und lässt sich wunderbar vergleichen:
Jup_011121_183847.jpg

Die 3 weißen Spots unten haben sich nicht viel verändert aber es scheint sich ein neuer links neben dem GrF gebildet zu haben.
Außerdem wirkt der erste dunkle Streifen oberhalb des NEB schmaler. Der helle Punkt links ist Mond Europa.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
danke für dein ergänzendes Bild. Man kann es gut mit meinem Bild vergleichen. Auf beiden Bildern ist rotbraune Bogen nüber dem GRF zu sehen. Bei meinem Bild ist allerdings der weiße Spot links neben dem GRF nicht auffällig.
Vom gleichen Tag (11. November 2021, oben 11. Oktober ist ein Schreibfehler) habe ich noch ein IR-Bild mit einigen Strukturen; etwas später, der GRF war bereits am Planetenrand verschwunden:
21111116473ir.png


Ausführlichere Daten in meiner Homepage Astronomie für Sternfreunde
 
Hallo Holger,
dein Bild gefällt mir sehr gut. Meine vorläufig letzte Beobachtung war bei mir am 15. November. Zu dieser Zeit war das braune Band des NEB auf der rechten Seite durch helle Wirbel unterbrochen. Interessanter Weise sehe ich auf deinem Bild nicht so deutlich eine Unterbrechung, aber eine Verbreiterung des braunen Bandes. Jupiter ist zur Zeit allgemein sehr unruhig.

Vom 15. November zeige ich hier ein RGB- und ein IR-Bild:
21111517414rgb.png
21111518255ir.png


Jupiter zeigt die größte Phase.
Beim NEB ist das schmale braune Band auffällig. Auf der rechten Seite ist es durch hellere kurzlebiger Wirbel unterbrochen.
Die Äquatorzone ist hellbraun und in den IR-Bilder sieht man Turbolenzen, die sonst ruhige Äquatorzone ist zur Zeit eben sehr unruhig.
Das SEB ist blass, der kontrastreiche GRF ist auf der nördlichen Seite von einen dunklen Bogen umgeben. Im System II befindet sich der GRF auf 7.0° Länge und auf -24° Breite. Nach dem GRF folgen hellere Wirbel, die im letzten Jahr ausgeprägter waren.
Nördlich des NEB befinden sich schon längere Zeit drei braune Barren. Südlich des SEB sind weiße Spots, ebenfalls längere Zeit mit nur wenigen Veränderungen.
In meiner Homepage sind weitere Bilder und Daten.
 
Hallo Karl-Heinz,

ja da ist wirklich viel los. Beindruckend finde ich vor allem auch die unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten der Jupiter-Atmosphäre.

Deine obigen Ausführungen haben mich dazu bewogen meine GRF Aufnahmen aus diesem Jahr herauszusuchen.
Hier stelle ich 3 Aufnahmen nebeneinander:
jupiter-grf-2021.jpg


Die weißen Spots unterhalb des NEB bewegen sich deutlich schneller, aber auch der braune Barren oben überholt den GrF.
Also Strukturen im NEB schneller als im SEB aber langsamer als die Spots darunter, schon verrückt, oder ?

Außerdem scheinen die beiden braunen Barren außereinander zu driften, auch merkwürdig.

Gruß,
Holger
 
Hi,
die 'Speeding Spots' im Süden sind i.d. Tat strange. Man würde ja normalerweise erwarten, dass Richtugn Äquator die Drifts stärker werden. Und der GRF scheint echt der Hilfsbremser zu sein, deswegen stauen sich die ganzen Wirbel dahinter. :)
-cb

PS: und klein geworden ist Jupiter auch schon wd., das fällt in so einer Zusammenstellung dann richtig auf.
 
Hallo Holger und -cb,
danke für die sehr interessanten Ergänzungen! Die relativen Bewegungen sind wirklich etwas merkwürdig. Bisher hatte ich nur den Zentralmeridian System 2 verwendet. Nun überlegen ich mir, ob auch System 3 geeignet ist, um diese Bewegungen zu verfolgen.
Ich finde es sehr gut, wenn es hier nicht nur um die Bildqualität, sondern auch um den Planeten selbst geht.
Übrigens, wenn der RGF auf der rechte Seite ist, sollte bereits Oval BA links zu erkennen sein.
Leider kann ich in den nächsten Wochen nicht beobachten, ich hatte eine geplante OP, alles gut, nun habe ich noch Schonzeit. Dann wird aber Jupiter kaum noch zu sehen sein.
 
Hallo Jupiterbeobachter,

wetterbedingt ist Jupiter eher unsichtbar.
Ich habe das Diagramm, in dem ich meine Positionsmessungen von GRF und Oval BA darstelle, aktualisiert:
Jupiter,GRF und Oval BA 2019 bis 2021
Später werde ich das Diagramm für das Jahr 2022 erweitern. Ich habe die Positionen von GRF und Oval BA bereits linear extrapoliert und komme ich zu dem Ergebnis, dass beide Wirbel sich Mitte April auf gleicher Länge im System II befinden werden. Es ist schon jetzt so, dass beide Wirbel gleichzeitig zu sehen sind, wenn der GRF sich auf der rechten Seite (Norden oben) befindet.

Meine Seite über die Berechnung der physischen Ephemeriden des Jupiters habe ich etwas überarbeitet. Nun kann man auch die Zentralmeridiane im System III berechnen. Unten auf den stündlichen Tabellen hatte ich bisher die Veränderungen in 10, 20, 30 ... Minuten angegeben. Dies hielt ich für etwas umständlich. Jetzt gebe ich jeweils den Faktor für die Veränderung pro Minuten an. Dies ist vorallem vorteilhaft, wenn man mehrere Beobachtungen in einer Stunde hat, so kann man die Werte ganz einfach mit dem Taschenrechner interpolieren.
Bisher hatte ich für meine Beobachtungen nicht zusätzlich die Zentralmeridiane im System III angegeben, einige andere Beobachtern machen dies bereits. Ob das System III vorteilhaft für die Auswertung von relativen Bewegungen verschiedener Objekte, kann ich noch nicht beurteilen. Vielleicht dazu später.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
hier vom Jupiter noch ein letztes Bild vor der Konjunktion am 05. März 2022. Die Aufnahmebedingungen waren nicht besonders wegen aufziehender Wolken.
Trotzdem sind die Äquatorbänder und auch der farbintensive GRF zu erkennen. Er befand sich wie zu erwarten auf Länge 48° im System 2.
Bei dem RGB-Bild habe ich anstelle des Rotfilters den R610nm verwendet. Mit Autostakkert kam ich nicht zurecht, aber PlanetarySystemStacker lief problemlos.

2201191748rgb.png
 
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