Hallo Nikolaus,
Pressbaum ist ganz im Westen und ich fast an der ungar. Grenze ... ich kein Auto und bei mir nicht der Hype an dunklem Landhimmel ... würde sich nicht lohnen, bzw. wäre zuviel Aufwand. Aber ich konnte meiner Freundin für 25 Euro auf Willhaben einen 116/900 Newton ergattern, aus den 70ger Jahren, made in Japan! Der alte Herr bringt´s persönlich auch noch vorbei. Wenn sie es dann wirklich nicht haben möchte, hätte ich einen alten Kindheitstraum nachgeholt und behalte das Ding, denn Anfang der 70ger Jahre war das ein Traum aus dem Versandhauskatalog. Zum gleichen Preis habe ich auch noch einen 60/900 Tasco von 1975 erwischen können, er ist schon da, ein echtes vintage
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mit noch 0,96" Zoll Steckmaß und Adapter auf 1,25" als auch einen sehr seltenen Kippspiegelsucher. Guckst Du hier:
Habe den gleich mal in passende Rohrschellen gespannt und auf meine motorisierte Säule der Eq5 gepackt als auch mit besseren Okularen versehen. Sein First Light bei imr war gestern Abend am sehr tiefen Jupiter, den ich vom Nordbalkon gerade noch erwischen konnte, bevor er hinterm Hausdach gen SW verschwand. Ein ideales Schnellspechtelgerät für den Balkon, wenn es hinten im Garten zu schwül, zu viele Mücken zu Windig zu dunstig, zu sumpfig und alles zu tief hinter Bäumen und Hausdächern einhergeht oder aber zu viele Enkel jetzt im Sommer da herumtoben, so dass ich meine Schätze lieber im Schuppen verschlossen halte.
Deep Sky geht mit dem mal so gut wie gar nicht. Ist ein reines Mond- und Planetenteleskop, die Bänder des Jupiters zeigte er schwach angedeutet durch 6mm Weitwinkel Oku, im 15ner etwas klarer aber eben winzig. Die Mondchen waren nadelscharf auszumachen. Aber Jupi hängt ja auch noch tief in der Horizontsuppe, ich verspreche mir bei dieser Brennweite schon einiges. Wega zeigte er knackscharf! Die Optik ist noch sehr gut. Vor allem wäre ich als kleines Mädel damals ausgeflippt, hätte ich den Jupiter schon so sehen können, ich rührte damals mit 12 noch mit meinem Weihnachtsgeschenk 60/700 am Himmel herum und wusste ausser Mond, Plejaden und M42 so gar nicht, wie ich wo was sehen konnte und wo irgendwelche Planeten überhaupt sind, weil es bei uns im Dorf am Ende der Welt keine Möglichkeit gab, an Himmelsbücher heranzukommen, die Bücherei hatte wohl Astrobücher für Kinder, aber daraus erfährt man nichts über den aktuellen Sternenhimmel, noch wie man beobachtet. Aber ein Auge auf diesen 60/900er hatte ich immer, zumal er auf einer äquatorialen Montierung mit Gegengewicht stand, so ein richtiger Klassiker halt, der auch optisch was hermacht.
Diese Montierung würde mich aber nun total kirre machen, bei einem solch kleinen Gesichtsfeld rasen die Objekte einem sofort davon und mit so einem Wackeldackel hinterher zu jagen erfordert viel Ideologie oder besser Unkenntnis über bessere Möglichkeiten, das ist schier nicht auszuhalten. Nachgeführt aber ein richtiger Spass. Ist die Montierung gut ausgerichtet, bleibt das Objekt lange Zeit im Okular, wenn man mal schnell was anderes erledigen muss. Herrlich. Und soo leicht, mal schnell aufgespannt und fertig. Den Mond kann ich damit aber nur in seiner abnehmenden Phase beobachten, meine Balkonsternwarte zeigt nach Nordost, nimmt ein bissel noch was von SE mit und der Blick wird dann von einem Hausdach getrennt.
Macht auf jeden Fall Spaß nachzuholen, was man früher nicht konnte ... uuund so einen vintage 60/900 mit Kippspiegel gibts nur ein einziges mal im Netz, auf einer amerikanischen Gebrauchtmarktseite für 99 Dollar....
Also ich werde meine Freundin nochmals bearbeiten, so ein 116/900 Newton war und ist für Einsteiger schon immer ein gutes Gerät gewesen und für den Preis kein Thema von Ärgernis.
Schade, dass Du soweit weg wohnst lieber Nikolaus.
LG
Anette