Mondimpressionen

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Hallo Stefan,

sehr beeindruckend die Bildausschnitte und Details! Für meinen Geschmack nur ein wenig zu hart in der Gradation, dadurch "knallige" Schatten und ausgebrannte Lichter. Wie hast Du "entwickelt"?

War Dir klar, dass die Bilder neuerdings automatisch auf eine Breite von 720 Pixel geschrumpft werden? Das führt gelegentlich zu gravierenden Entstellungen von Bilddetails!

In voller Größe und mit - gemeinsamem - Scrollbalken sieht man alle Deine Bilder nach Betätigen des Antwort-Buttons. Vielleicht kannst Du ja vor Ablauf der einstündigen Korrekturfrist (!) noch einen entsprechenden Hinweis einbauen ...

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,
die Bilder sind nicht zu hart oder überschärft. Sie entsprechen genau dem visuellen Eindruck, bis auf die ausgebrannten Stellen. Nur in Registax geschärft.
Ich sehe auf Deiner HP immer 2 Versionen der Mondaufnahmen, eine weichgespülte und eine harte. Ich bevorzuge letzeres, weil diese wie gesagt meinem visuellem Eindruck entsprechen.
Hier hat wohl jeder eine andere Meinung.

Die Bilder sehe ich in der vollen Auflößung 1280x960. Falls dies in Zukunft so sein wird, werde ich nichts mehr einstellen.
Stefan
 
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Hallo Stefan,

ich weiß nicht, was für ein Monitor Du zu Hause hast. Auf meinem 19-Zöller sind die Bilder aber schon ziemlich stark geschrupft und werden erst mit der Betätigung des Antwort-Buttons bzw. bei Firefox mit Rechtsklick->Grafik anzeigen in voller Größe dargestellt.

Besonders überschärft finde ich die Bilder auch nicht. Allerdings tauchen schon noch einige ausgebrannte Regionen auf den Bildern auf, insbes. an den bekannt kritischen Stellen wie z.B. den Kraterrändern. Das könnte evtl. daren liegen - wie Jan schon geschrieben hat - daß Du die Gradationskurven zu sehr nach oben gezogen hast.

Wie auch immer, wir diskutieren hier über Feinheiten. Deine Bilder gefallen mir insgesamt aber sehr gut, von solchen Detailaufnahmen kriege ich nie genug! Die 41-er ist schon ein feines Gerät, das große Gesichtsfeld entschädigt den astronomischen Preis...

Viele Grüße & CS,

Maciek
 
Hallo Maciek,
ich habe nur in Registax Gauss geschärft, keine Graduationskurven. Die Mühe, die ausgebrannten Stellen zu behandeln, mache ich mir aber nicht. Da kämpfe ich bei Deep Sky schon genug.

Das liegt dann wohl am Monitor, ich habe einen 22". In Zukunft werde ich dann nur noch einen Link reinsetzen.

[EDIT: nein, ich werde keine Bilder mehr einstellen, so lange dieser Mangel nicht beseitigt ist]

Stefan
 
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Hallo Stefan,

klar - die idividuellen Sichtweisen sind unterschiedlich. Das ist auch völlig o.k. so, und - wie Du richtig bemerkst - zeige ich selbst gelegentlich unterschiedliche Darstellungen ein und desselben Objekts.

Hinsichtlich der Datailauflösung sind Deine Bilder jedenfalls sehr beeindruckend, und das verdient Anerkennung.

Was mich wundert, ist, dass Du die Bilder in voller Auflösung siehst.

Nach dem letzten Update der Forums-Software und den Instruktionen der Admins werden nämlich alle "überbreiten" Bildbeiträge automatisch auf eine Breite von 720 Pixeln maßstäblich verkleinert, damit sie in den vorgegebenen Rahmen passen.

Was dabei passieren kann, siehst Du beispielsweise hier.

Die volle Breite - mit horizontalem Scrollbalken - wird nur über Rechtsklick und "View Image" bzw. über den Antwort-Button zugänglich.

Wenn das bei Dir anders ist, könntest Du uns bitte eine Beschreibung geben? Welchen Browser verwendest Du?

Gruß, Jan
 
Hallo,
ich verwende IE6 und einen 22" Wide. Liegt es vielleicht auch daran, das die Bilder von diesem Rechner aus hochgeschickt werden?
 
Hallo Stefan,

um sicher zu sein, dass wir von derselben Sache sprechen: Ich meine nicht, dass die Bilder beschnitten sind. Die "Motive" erscheinen also in vollem Umfang, sie erscheinen nur in verkleinertem Maßstab und zwar mit einer auf 720 Pixel begrenzten Breite.

Die Bilder werden zwar mit der vollen Pixelzahl registriert, sind aber in der entsprechenden Breite nur über Rechtsklick und "View Image", "Bildansicht" odgl., bzw. über den Antwort-Button zugänglich.

Es würde mich wundern, wenn Du von dieser Bildverkleinerungsmaßnahme ausgenommen wärest. Ein Freund von mir benutzt - wie Du - IE6 und hat dasselbe Problem, insbesondere mit dem Moirée im Beitrag von "tschetto".

Kannst Du das bitte nochmal kommentieren?

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,
ixch sehe die Bilder in voller Auflößung 1280 Breite. Mein Monitor stellt 1680 Pixel in der Breite dar. Ich habe somit noch viel Platz für die Favouriten usw. Auch Thilo´s Bild sehe ich in voller Breite.
 
Hallo Stefan,

eben habe ich meinen Bildschirm auf 1600x1200 Pixel umgestellt. Deine Bilder werden aber - ebenso wie das von "tschetto" - nach wie vor in einer Breite von nur 720 Pixeln dargestellt.

Im Forum "Störungen und FAQ" ist unter "Anleitung zu Fotoreinstellungen im Forum" folgendes zu lesen, Zitat:

"Aus diesem Grund und weil in der Vergangenheit trotz Bitte von einigen Mitgliedern sehr breite Fotos eingestellt wurden, wird seit dem aktuellen Forenupdate die Fotobreite auf maximal 720 Pixel begrenzt."

Die von Dir geschilderte Darstellung Deiner Bilder in voller Breite kann ich mir nicht erklären.

Gruß, Jan
 
Hallo Stefan,

nachdem wir nun die im Grunde nebensächliche Diskussion über Bilderschrumpfung hinter uns haben, bin ich hoch erfreut über die Entdeckung eines im Zusammenhang mit unserer Diskussion an anderer Stelle sehr aufschlussreichen Merkmals Deiner aktuellen Bilder.

Deine Bilder sind nämlich die ersten aus einem Teleskop größerer Öffnung, die auf meinen Zwischenverkleinerungstest ansprechen, wie die folgende Animation eines Ausschnitts aus Deinem ersten Bild deutlich zu erkennen gibt.


Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/ACV_dSinc050x2.gif


Das sagt mir, dass Du – im Gegensatz zu allen von mir bislang getesteten Bilden aus vergleichbar großen Teleskopen – mit einem auf die Pixelweite der Kamera vernünftig angepassten Öffnungsverhältnis und somit nicht mit unnötig langen Brennweiten und Belichtungszeiten gearbeitet hast.

Nach der Formel f/D = 3p/µm von Peter Müller ergibt sich ja bei der Pixelweite p = 4,65 µm der DMK41 unter perfekten Sichtbedingungen eine optimale Blendenzahl f/D von 14. Bei weniger als perfektem Seeing sind kleinere Blendenzahlen angesagt. Du hast die aktuellen Bilder bei „Blende 10“ gewonnen und damit offenbar den Sichtbedingungen sehr gut entsprochen.

Deine Bilder vertragen infolgedessen ohne weiteres eine angemessene Nachvergrößerung. Hier ist der auf 150% vergrößerte Ausschnitt von oben mit leichter Nachschärfung in Fitswork.


Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/ACV_dSinc150itGx10_0-300g115.jpg


Für mich ist dies eine eindrucksvolle Bestätigung der These, dass man mit der Aufnahme bei f/10 und entsprechend kurzen Belichtungszeiten eine Bildauflösung erzielen kann, die mit den Ergebnissen der Freunde überlanger Brennweiten durchaus mithalten kann.

Man muss ja bedenken, dass mir für diese Demonstration nur das von Dir gepostete JPG-komprimierte Bild zur Verfügung stand. Wenn Du die Nachvergrößerung und Schärfung bereits im FIT-Format vornimmst, wäre gewiss mit einer noch bessern Bildqualität zu rechnen.

Mit herzlichem Dank für die Gelegenheit zu dieser Aktion und in der Hoffnung, dass Du der von mir eigenmächtig vorgenommenen Manipulation Deines Bildausschnitts nachträglich zustimmen kannst ...

Gruß, Jan
 
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Hallo Stefan,
ich finde die Bilder absolut genial, toll was die 12" Optik so alles leistet. Da braucht man einen guten Standort und ein hammer seeing. Deep-Sky ist oftmals leichter.

Gruß
 
Hallo Stefan!
Tolle Bilder! Ein Detailreichtum, der einem die Pupillen weitet.
Da passt einfach alles, Glückwunsch!

Gruß
Micha
PS: Kann ich was von deinem Seeing abbekommen?
 
Hallo Micha,

Stefan hat offenbar den Einfluss des Seeings durch eine eigene Maßnahme ganz erheblich reduziert, indem er nämlich mit f/10 - statt wie bei anderen Autoren üblich mit f/20 - aufgenommen hat. So konnte er viermal kürzer belichten und auf diese Weise die Verschmierung der Bilder durch die Luftunruhe eindämmen.

Wir - d.h. Peter Müller und ich - haben in letzter Zeit an verschiedenen Stellen - ohne erkennbaren Erfolg - auf die Möglichkeiten dieser Aufnahmetechnik hingewiesen, insbesondere hier.

Ich weiß nicht, welches die Beweggründe für Stefan waren, mit so kurzer Brennweite aufzunehmen. Aber offenbar und glücklicherweise ist er der erste, der das hier gemacht hat, und der Erfolg ist offensichtlich.

Zu diesem - gewollten oder unbeabsichtigten - Erfolg können wir Stefan nur ganz herzlich beglückwünschen.

Vielleicht findet die Methode am Ende doch noch Nachahmer ...?

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,
selbstverständlich kannst Du mit den Bildern experimentieren. F10 deshalb, weil es erstmal der erste richtige Einsatz dieser Kombi war. Das Seeing war aber so gut, ich hätte gerne das Alpental mit F20 aufgenommen. Davon abgesehen war ich nie ein Freund alszu höher Vergößerung, ausser Planeten.
Mein Standort ist eigentlich gar nicht so besonders, dieses Seeing habe ich nur sehr selten.

Ich hätte jetzt nicht gedacht, das diese Aufnahmen so gut ankommen. :)
 
Hallo Jan,
ach ja, ensprechen die Bilder dem Auflößungsvermögen von 12", oder brauchts da höhere Brennweite?
 
Hallo Stefan,

ist Dir klar, dass Du das "gute Seeing" vermutlich genau deshalb hattest, WEIL Du mit f/10 und dementsprechend viel kürzerer Belichtungszeit aufgenommen hast als Du bei f/20 gebraucht hättest - ?

Gruß, Jan
 
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Hallo Jan,
ich hatte gutes Seeing, wie die visuelle Beobachtung nacher gezeigt hat. Derartige Details hatt ich in den 30 Jahren nur selten. Mein Kumpel hat 300m nebean mit dem 10" ACF genau das selbe gute Seeing.
 
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Hallo Stefan,

die Qualität des oben gezeigten, nachvergrößerten Bildausschnitts erscheint mir deutlich besser als die des - bei gleich gutem Seeing aufgenommenen - Bildes von Thilo.

Ich bin davon überzeugt, dass dies an den kürzeren Belichtungszeiten liegt, die Du bei f/10 verwenden konntest, während Thilo ja bei f/20 erheblich länger belichten musste.

Durch die kürzere Belichtungszeit wird nämlich die Auswirkung der Luftunruhe spürbar reduziert, und vermutlich genau aus diesem Grunde zeigt Dein Bild feinere Details als das von Thilo.

Gruß, Jan
 
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Hallo,
als "Produzent" dieser F10 Bilder hier 3 davon, mit Jan´s Methode Vergrößert und bearbeitet.
http://www.astronomieclub-volkach.homepage.t-online.de/ACF_2Albateginus.jpg
http://www.astronomieclub-volkach.homepage.t-online.de/ACF_2Apenninen.jpg
http://www.astronomieclub-volkach.homepage.t-online.de/ACF_2Hygenius.jpg
Zu den Bedingungen kann ich nur sagen, das Seeing war sehr gut, die Rille im Alpental problemlos zu erkennen. Bis über 500 fach kaum Bewegung des Bildes. Mein ACF ist perfekt zentriert, die Optik erachte ich auf Grund meiner Erfahrung als sehr gut.
 
Hallo Stefan,

Du hattest ja inzwischen die Links zu drei der von Dir bei f/10 aufgenommenen und oben bereits gezeigten Bilder in nachvergrößerten Form an anderer Stelle angegeben.

Die Qualität dieser Bilder stellt alles in den Schatten, was ich bislang an Großaufnahmen von der Mondoberfläche gesehen habe.

Bedauerlicherweise ist die in diesem Forum seit Monaten geführte Diskussion über optimale Aufnahmebrennweiten durch die – offenbar von den Admins eigenmächtig vorgenommene – Verschiebung meines aktuellen Threads „Bildvergleich 12“ f/10 gegen f/20“ ins Forum „Astrofotografie“ abgebrochen worden, und so sind auch Deine atemberaubenden Bilder mit aus dem Sichtbereich der hiesigen Leserschaft verschwunden.

Ich fände es eine Schande, wenn diese fantastischen Bilder in einem anderen Forum versteckt blieben und erlaube mir deshalb, hier nochmal die entsprechenden Links anzugeben:

Albateginus

Apenninen

Hygenius

Mit diesen Bildern hast Du in eindrucksvoller Weise unter Beweis gestellt, dass man hochaufgelöste Astrofotos auch bei wesentlich kürzeren als den üblicherweise eingesetzten Aufnahmebrennweiten gewinnen kann - hier also mit f/10.

Wer sich für die physikalisch-technische Begründung dieses Sachverhalts interessiert, der kann darüber in der aus diesem Forum entfernten Diskussion oder auch hier etwas lesen.

Nochmal ganz herzlichen Dank, Stefan, für Deinen bahnbrechenden Beitrag!

Gruß, Jan

P.S. Eben sehe ich, dass Du die Links gerade schon selber nachgetragen hast - vielen Dank ! - , während ich noch dabei war, diese Eingabe hier zu editieren.
 
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Hallo Stefan,

prima Bilder mit sehr wenig Artefakten - gratuliere!
Mir fehlt allerdings der Hinweis auf das Aufnahmedatum. Ich vermute mal es liegt in der Februarsichtbarkeit. Da war ich leider (oder Gott sei Dank) im Erholungsurlaub im Bayerischen Wald und konnte nicht drauf halten. Ich hätte aufjedenfall mit dem 16Zöller und 1:22 gearbeitet. Es geht mir da so wie M. Karrer - ich mags halt etwas größer und näher selbst wenn man genausoviel sehen sollte. Eine nachträgliche Verkleinerung des Bildes hebt m.M.n. die Bildbrillianz noch erheblich - eine Vergrößerung von 1:1,4finde ich da kritischer. Ich möchte allerdings hier und jetzt keine Diskussionslawine lostreten und werde die These in diesem Jahr aufjedenfall noch mit Bildmaterial versuchen zu untermauern. Ich freu mich drauf

Harald
www.unigraph.de
 
Zitat von Unigraph:
Eine nachträgliche Verkleinerung des Bildes hebt m.M.n. die Bildbrillianz noch erheblich

Hallo Harald,

ich stelle mir vor, Du fotografierst ein bewegtes Objekt und Du wählst eine zu lange Belichtungszeit. Die Folge: Das Objekt auf Deinem Bild zeigt Bewegungsunschärfe.

Wie willst Du diese Bewegungsunschärfe denn nachträglich durch Verkleinern des Bildes wieder beseitigen ??

Astrobilder werden durch die Luftunruhe in Bewegung versetzt. Um die Bewegungsunschärfe einzudämmen, muss man so kurz wie möglich belichten. AUS GENAU DIESEM GRUNDE empfiehlt sich bei weniger als perfektem Seeing die Anwendung verkürzter Aufnahmbrennweiten, und das umso mehr, je größer das Teleskop ist!

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

die Bildbrillianz, damit meine ich die Tonwerte und die Schärfe, werden einfach durch das Verkleinern besser, weil die jetzt kleineren Strukturen unser Auge beim Betrachten nicht mehr so gut auflösen kann und damit die Tonwerte gedeckter aussehen und die Schärfe erhöht wird. Es ist im Prinzip das sehr bekannte Phänomen der Schärfentiefe bei Normalaufnahmen. Man hat da den Eindruck, dass die Bildebenen über mehrere Meter gleichzeitig scharf aussehen, obwohl man optisch nur auf konkret eine Gegenstandsweite exakt scharfstellen kann. Weil unser Auge aber eine begrenzte Auflösung hat (ich glaube so um die 0,1mm) ist dies der zulässige Unschärfekreis in dem scheinbar alles scharf wird. Es ist klar, dass man die Bewegungsunschärfe damit nicht rausbekommt.
Der Nachteil von kleineren Maßstäben kommt m.M.n. bei Stefans Alpenrille sehr schön rüber. Man sieht zwar diese Rille eindeutig aber mit höherer Brennweite hätte es unser Auge wesentlich leichter diese Rille auch noch weiter aufzulösen. Das ist hier im Original und selbst in einer 150% Vergrößerung nicht so leicht möglich. Man schaue sich die Ergebnisse der Creme de la Creme der Mondfotografen bezüglich dieses Objektes an. Diese Fotos haben alle einen größeren Maßstab. Es ist jedoch auch klar, dass diese größeren Maßstäbe eine gute Luft benötigt, welche hier wahrscheinlich vorhanden gewesen wäre. Übrigens, warum bekommt man schärfere Bilder bei schlechter Luft hin, wenn die Brennweite klein bleibt? Dies liegt nicht nur an der Möglichkeit die Belichtungszeit zu verkürzen sondern auch im oben erklärten Effekt, dass unser Auge die kleinen Strukturen nicht mehr auflösen kann und somit diese scharf erscheinen.

cs Harald
www.unigraph.de
 
Hallo Harald!

Übrigens, warum bekommt man schärfere Bilder bei schlechter Luft hin, wenn die Brennweite klein bleibt? Dies liegt nicht nur an der Möglichkeit die Belichtungszeit zu verkürzen sondern auch im oben erklärten Effekt, dass unser Auge die kleinen Strukturen nicht mehr auflösen kann und somit diese scharf erscheinen.
Ich hatte mal richtig schlechte Bedingungen, da das Rohr aber schon mühsam aufgebaut war, wollte ich trotzdem was machen, und habe einfach die Barlow rausgenommen, und mit f10 gearbeitet. Kannst damit keinen Blumentopf gewinnen, schaut aber dennoch recht scharf aus.

Link zur Grafik: http://www.gym-vaterstetten.de/faecher/astro/galerie/Bilder/LangeWand_be.jpg

Volle Auflösung

Gruß, Peter
 
Hallo Harald,

ich bin ja durchaus für einen hinreichend großen Abbildungsmaßstab, damit man die Feinheiten des Bildinhalts auch angemessen wahrnehmen kann, da stimme ich Dir voll zu.

Es gibt aber eben grundsätzlich zwei Möglichkeiten, einen vorgegebenen, vergrößerten Abbildungsmaßstab zu gewinnen: Entweder, man vergrößert direkt am Teleskop, z.B. mit einer 2-fach Barlow, oder man vergrößert eine Aufnahme, die ohne Barlow gemacht wurde, nachträglich, indem man das aus dem Video gewonnene Summenbild vor der weiteren Bearbeitung vergrößert, in diesem Beipiel also ebenfalls 2-fach.

Mit beiden Methoden kommt am Ende ein gleich großes Bild zustande.

Ich behaupte nun nichts anderes, als dass eine Aufnahme bei f/10 wegen der 4-fach kürzeren Belichtungszeit weniger Bewegungsunschärfe aufgrund der Luftbewegung (Seeing) haben MUSS, als eine unter ansonsten gleichen Bedingungen bei f/20 gewonnene Aufnahme.

Das ist doch eine ganz einfache Überlegung, und die Ergebnisse von Stefan scheinen nicht dagegen zu sprechen.

Gruß, Jan
 
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Hallo Jan,

Mit beiden Methoden kommt am Ende ein gleich großes Bild zustande.

Was für mich als Ausgangsüberlegung eine Rolle spielt, ist die Auflösung die ich erreichen will.
z.B. kann ich mit einem 12" bis unter 0,5" auflösen, das schaffe ich aber nur wenn ich mit > f/14 mit DMK 31/41 arbeite.
Dabei ist es völlig unerheblich welches Seeing (Bewegungsunschärfe) herrscht.
Natürlich werde ich nur bei ausgezeichnetem Seeing diese Auflösung erreichen können, logisch.
Wenn ich jetzt mit f/10 aufnehme, verschenke ich Auflösung.
Ich kann also eigentlich mit 10" arbeiten, die erreichbare Auflösung ist ähnlich.
Das ist bei Stefans ausgezeichneten Bildern meines Erachtens der Fall.
Leider habe ich in der letzten Zeit (Aufnahmen mit DMK) nicht so ein ausgezeichnetes Seeing wie von Stefan beschrieben gehabt.
Deshalb kann ich auch keine gleichwertigen Vergleichsaufnahmen mit meinen 8"/10" liefern.
Trotzdem wage ich zu behaupten, das Stefans Bilder, bei ausgezeichneter Seeingbedingungen, nicht die mit 12" maximal mögliche Auflösung erreicht haben.
Fazit für mich:
mit für die Ausrüstung optimalem Öffnungsverhältnis arbeiten um die kürzestmögliche Belichtungszeit zu erreichen, aber ohne Auflösung zu verschenken.
Und das ist mit einer DMK 31/41 keinesfalls f/10!!!

Viele Grüsse Leo
 
Hallo Leo,

wir müssen uns doch darüber im Klaren sein, dass bei größeren Instrumenten nicht das theoretische Auflösungsvermögen der Optik, sondern das Seeing der qualitätsbegrenzende Faktor ist.

Ein 12“-Teleskop besitzt ein theoretisches Auflösungsvermögen von besser als 0,5“. Das Seeing in unserer Gegend ist selten besser als 2“ FWHM, und selbst, wenn es mal 1“ sein sollte - hast Du schon einmal eine solche Angabe in einer Bildunterschrift gesehen ? - ist es auch dann noch deutlich schlechter als das 12" Teleskop.

Es macht deshalb wenig Sinn, die Bildgröße von vorneherein auf das theoretische Auflösungsvermögen des Teleskops abzustimmen. Diese Grenze erreichen wir doch nie, außer vielleicht gelegentlich in Namibia.

Deshalb geht es unter den hiesigen Sichtbedingungen vorrangig um die Frage, wie wir den Einfluss der Luftunruhe in den Griff bekommen, und da gibt es offensichtlich nur ein Mittel, nämlich die konsequente Verkürzung der Belichtungszeit.

Auf dieser Methode beruht schließlich die ganze „Videoastronomie“, der wir inzwischen diese vielen fantastisch aufgelösten Mond- und Planetenbilder überhaupt erst verdanken.

Du sagst es ja richtig, und das räumen viele Deiner erfahrenen Kollegen freimütig ein: Bei schlechterem Seeing kann man ebenso gut auch mit einem kleinenren Teleskop arbeiten.

Das bestätigt aber doch nur die Tatsache, dass die Auflösung des Teleskops nicht die entscheidende Rolle spielt, sondern eben das Seeing.

Gewiss, man sollte unter Berücksichtigung des jeweiligen Seeings einen vernünftigen Kompromiss finden zwischen Aufnahmebrennweite – dies im Hinblick auf eine möglichst kurze Belichtungszeit – und angestrebter Abbildungsgröße.

Ich halte es für wenig sinnvoll, diesen Kompromiss voll zugunsten der an dem theoretischen Auflösungsvermögen der Optik orientierten Abbildungsgröße zu wählen. Auf der anderen Seite macht es keinen Sinn, die Abbildungsgröße allein am Seeing zu orientieren. Das tatsächliche Optimum ist irgendwo zwischen diesen Extremen zu erwarten.

Als naheliegenden Kompromiss könnte man in erster Näherung an die Steigerung der Aufnahmebrennweite entsprechend der Quadratwurzel aus der Teleskopöffnung (Durchmesser der Optik) denken.

Wenn wir nun – zunächst einmal willkürlich, aber doch ein wenig im Hinblick auf Stefan – f/10 als ein Optimum für die 12“ Optik betrachten, dann ergäbe sich für eine 8“ Optik unter gleichen Bedingungen ein entsprechendes Optimum bei f/12,2 und für 16“ bei f/8,7 – jeweils zugeschnitten auf die Pixelweite von 4,65 µm der Kameras DMK-41 bzw. -31.

Um am Ende auf dieselbe Bildgröße zu kommen wie bei einer Aufnahme mit optischer Nachvergrößerung (Barlow) auf f/20, müsste man bei der 12“ Optik um den Faktor 2 nachvergrößern. Wir sehen an Stefans Apenninen-Bild, dass das sehr schön und offensichtlich ohne Verlust an Bilddetails funktioniert. Bei der 8“ Optik und f/12,2 müsste dementsprechend nur um 63%, bei der 16“ Optik und f/8,7 dagegen um den Faktor 2,3 nachvergrößert werden.

Mit einer angemessenen Nachvergrößerung wird aber – wie Stefans Bilder belegen – entgegen Deiner Befürchtung keine Bildauflösung „verschenkt“!

Ich glaube kaum, dass Stefan mit f/14 ein noch deutlich besseres Ergebnis erzielt hätte. Er hätte eher die Belichtungszeit noch weiter reduzieren können. Denn er hat – wie ich finde, unnötiger Weise – mit einem Gain von nur 250 gearbeitet. Bei vollem Gain hätte er noch viermal kürzer belichten können.

Klar erscheint mir hingegen, dass man bei schlechterem Seeing mit noch kürzerer Brennweite arbeiten muss und nicht mit längerer!

Unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge sollte man m.E. zu Bildergebnissen kommen, die der theoretischen Leistungsfähigkit eines Telskops besser gerecht werden als die Anwendung der optischen Nachvergrößerung auf typischerweise f/20 am Teleskop. Diese nimmt ja im Hinblick auf die überlangen Belichtungszeiten gar keine Rüchsicht auf den störenden Einfluss des Seeings.

Die Bewegungsunschärfe, die man durch Anwendung überlanger Belichtungszeiten bereits auf den Videoframes „einbrennt“, bekommt man später durch keine auch noch so ausgefeilte Bearbeitungstechnik wieder beseitigt. Durch Nachvergrößerung dagegen bringt man – wie die Bilder von Stefan eindrucksvoll belegen – die in verkleinertem Maßstab bei verkürzten Belichtungszeiten auf den Videoframes sauber festgehaltenen Details ohne weiteres wieder zum Vorschein.

Dies alles sind natürlich zunächst nur Schlussfolgerungen, die sich jedoch auf die zweifelsfrei handfesten Ergebnisse von Stefan stützen.

Ich würde mich freuen, wenn tatsächlich der eine oder andere Besitzer eines größeren Teleskops den Mut hat, die hier gegebenen Prognosen an seinem Instrument zu testen. Möglicherweis würde eine solche Aktion den Mutigen am Ende mit einem sichtbaren Gewinn an Bildqualität belohnen ...

Gruß, Jan
 
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