Sternenfee123
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Hi Norbert,
kannst Du bitte mal mit dem Handy ein Foto Deines üblichen Aufbaus machen? Also Stativ (so weit ausgezogen wie üblich) , Polhöhenblock mit SA, Gegengewicht? sowie Kamera mit 200 mm Objektic und Guidingrohr samt MGEN. Und dann mit ner Küchenwage mal das Gewicht von Kamera + 200 mm Objektiv sowie Guidingrohr + MGEN messen und hier verkünden. Ich hab nämlich den Verdacht, daß da bereits der Hund begraben liegt.
- 95% der Stative unter dem SA sind bei Anfängern viel zu schwach auf der Brust und daher ungeeignet.
- 95% der Anfänger haben zu wenig Gegengewicht (oder garkeins!) zu weit draußen auf der Gegengewichtsstange
- 95% der verwendeten Kugelköpfe sind viel zu schwach für das schwere Geraffel
So, wie das Millionen von Astrofotografen weltweit ohne all die elektronischen Schnickschnackspielereien über viele Jahrzehnte gemacht haben. Händisch. Klemme auf, Optik "hinschieben", Klemme zu. (y)
Ich vermute, daß Du mangels astronomischer Grundlagenkenntnisse die Tutorials nicht wirklich verstanden hast und daher hilflos im Nebel stocherst. Hättest sie verstanden, wäre die Umsetzung mit dem SA nämlich kein Problem...
"Erfahrung" holt man sich in Vollmondnächten. Die sind meist klar, da kann man aber nicht sinnvoll Fotografieren. Das ist genau die richtige Zeit, um Einnorden und Scheinern zu üben, sich mit der Bedienung all der elektronischen Helferlein vertraut zu machen...
1) Grobausrichtung:
Stativ ins Wasser stellen
Polhöhenblock und SA samt Gegengewicht als Einheit aufs Stativ
Kamera mit Fotoobjektiv und MGEN samt Sucher auf den SA ausbalancieren
Polhöhe so einstellen, daß Polaris ungefähr mittig im Polsucherfernrohr auftaucht
2) Motornachführung einschalten und (ungeguidet) laufen lassen
3) Einnorden/Einscheinern:
RA-Klemme auf, RA-Achse soweit drehen, daß die Aufnahmeoptik ca. 15 ° vor Süden guckt, RA-Klemme wieder festmachen
DE-Klemme auf, DE-Achse soweit drehen, daß die Aufnahmeoptik ca. +/- 5 ° auf den Himmelsäquator ausgerichtet ist
Die DE-Klemme einer 2-achsigen parallaktischen Montierung entspricht dem Drehteller der L-Schine bzw. dem Kugelkopf (= schlechtere Lösung, weil damit ungewollt auch RA verstellt werden kann)
4) Guidingcam so im Guidingrohr drehen, daß der zu guidende Stern sich parallel zur unteren Chipkante bewegt, wenn man die Nachführung stoppt oder mit doppelter Geschwindigkeit laufen läßt
5) bewegt sich der Stern nach "oben" oder "unten" bezogen auf die Chipkante, muß man an den Azimutschrauben drehen. Messe die Zeit, bis der Stern von unten nach oben oder anderst rum gewandert ist. Abweichungen nach links oder rechts sind dabei wurscht. Dann 5x die Azimutschraube um 1 Umdrehung weiterdrehen. Wieder die Zeit messen. Wird sie länger, drehst in die richtige Richtung. Wird sie kürzer, ist es die falsche Richtung. Oszilliert der Stern um die Mitte, kommt der nächste Schritt am Westhimmel mit der Polhöhe.
6) RA-Achsklemme auf, RA-Achse nach Westen drehen, Klemme zu
DE-Achsklemme auf, Stern in 30 ° Höhe einstellen, Klemme zu
bewegt sich der Stern nach "oben" oder "unten" bezogen auf die Chipkante, muß man an der Polhöhe drehen. Messe die Zeit, bis der Stern von unten nach oben oder anderst rum gewandert ist. Abweichungen nach links oder rechts sind dabei wurscht. Dann 3x die Polhöhenschraube um 1 Umdrehung weiterdrehen. Wieder die Zeit messen. Wird sie länger, drehst in die richtige Richtung. Wird sie kürzer, ist es die falsche Richtung. Oszilliert der Stern um die Mitte, zurück zu 5).
Schritt 5) und 6) mehrmals wiederholen, bis der Stern beide Male nur noch leicht um die Nullinie oszilliert
nein. Die verhindern, daß Du Dich mit den absoluten Grundlagen beschäftigst.
- Bodenbeschaffenheit
- Stabilität und Tragekraft des Stativs
- stabile Verbindung zwischen Stativ und Montierung
- Ausbalancierung des Geraffels
- astronomische Orientierung am Himmel
- Theorie hinter dem Einnorden/Einscheinern
Du glaubst, daß ein 5 Minuten Video das Grundlagenwissen und die Erfahrung von Jahren ersetzt. Daß elektronische Helferlein die Lösung sind. Das ist falsch. Sie sind Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern. Aber nur, wenn Du die Grundlagen soweit begriffen hast, daß man Dich nachts um 3 Wecken kann und Du sie mit eigenen Worten erklären kannst. Oder sie strunzbesoffen erklären kannst.
Solange Du weder die Sterne am Himmelsäquator auswendig kennst noch eine äquatoriale Montierung von Hand ohne elektronische Hilfsmittel einscheinern kannst, bist Du noch nicht soweit, daß geguidete Langzeitfotografie für Dich ein Thema sein sollte. Alles andere sind unhaltbare Erwartungen, die auf Werbeversprechen basieren, die den Händlern Umsatz generieren, Dir Frust ohne Ende und uns Beratungsarbeit.
Du versuchst, den doppelten Rittberger zu springen, ehe Du gelernt hast, Dich überhaupt sicher auf Schlittschuhen zu bewegen!
Das ist ein Trugschluß. Werde für 1 Jahr Mitglied bei einer Sternwarte, einem Astroverein, einer Beobachtergruppe und laß es Dir von den erfahrenen Fotografen zeigen. Und dann übst Du das. Zuerst unter der Aufsicht von erfahrenen Fotografen, dann alleine. Viele Vollmondnächte lang, bis Dir der Ablauf in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Wenn ich Dir ein Video von einem Klavierspieler zeige, kannst dann auch in 5 Minuten fehlerfrei Klavier spielen? Oder wäre das ein lächerlicher Anspruch? Denk mal drüber nach.
Geld (= SA + MGEN) plus Bedienungsvideo ersetzt nicht das Grundlagenverständnis bzw. Üben.
kannst Du bitte mal mit dem Handy ein Foto Deines üblichen Aufbaus machen? Also Stativ (so weit ausgezogen wie üblich) , Polhöhenblock mit SA, Gegengewicht? sowie Kamera mit 200 mm Objektic und Guidingrohr samt MGEN. Und dann mit ner Küchenwage mal das Gewicht von Kamera + 200 mm Objektiv sowie Guidingrohr + MGEN messen und hier verkünden. Ich hab nämlich den Verdacht, daß da bereits der Hund begraben liegt.
- 95% der Stative unter dem SA sind bei Anfängern viel zu schwach auf der Brust und daher ungeeignet.
- 95% der Anfänger haben zu wenig Gegengewicht (oder garkeins!) zu weit draußen auf der Gegengewichtsstange
- 95% der verwendeten Kugelköpfe sind viel zu schwach für das schwere Geraffel
- Tutorial
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass generell die vorhandene Tutorial-PDF nichts taugt, sondern, dass ich mangels Erfahrungen Schwierigkeiten habe, diese auf den SA umzusetzen. Denn wenn dort beispielsweise steht, fahren sie einen bestimmten Stern im Osten oder Westen mit dem Handcontroller motorisch an, frage ich mich natürlich, wie das mit einem SA gehen soll.
So, wie das Millionen von Astrofotografen weltweit ohne all die elektronischen Schnickschnackspielereien über viele Jahrzehnte gemacht haben. Händisch. Klemme auf, Optik "hinschieben", Klemme zu. (y)
Ich vermute, daß Du mangels astronomischer Grundlagenkenntnisse die Tutorials nicht wirklich verstanden hast und daher hilflos im Nebel stocherst. Hättest sie verstanden, wäre die Umsetzung mit dem SA nämlich kein Problem...
"Erfahrung" holt man sich in Vollmondnächten. Die sind meist klar, da kann man aber nicht sinnvoll Fotografieren. Das ist genau die richtige Zeit, um Einnorden und Scheinern zu üben, sich mit der Bedienung all der elektronischen Helferlein vertraut zu machen...
1) Grobausrichtung:
Stativ ins Wasser stellen
Polhöhenblock und SA samt Gegengewicht als Einheit aufs Stativ
Kamera mit Fotoobjektiv und MGEN samt Sucher auf den SA ausbalancieren
Polhöhe so einstellen, daß Polaris ungefähr mittig im Polsucherfernrohr auftaucht
2) Motornachführung einschalten und (ungeguidet) laufen lassen
3) Einnorden/Einscheinern:
RA-Klemme auf, RA-Achse soweit drehen, daß die Aufnahmeoptik ca. 15 ° vor Süden guckt, RA-Klemme wieder festmachen
DE-Klemme auf, DE-Achse soweit drehen, daß die Aufnahmeoptik ca. +/- 5 ° auf den Himmelsäquator ausgerichtet ist
Die DE-Klemme einer 2-achsigen parallaktischen Montierung entspricht dem Drehteller der L-Schine bzw. dem Kugelkopf (= schlechtere Lösung, weil damit ungewollt auch RA verstellt werden kann)
4) Guidingcam so im Guidingrohr drehen, daß der zu guidende Stern sich parallel zur unteren Chipkante bewegt, wenn man die Nachführung stoppt oder mit doppelter Geschwindigkeit laufen läßt
5) bewegt sich der Stern nach "oben" oder "unten" bezogen auf die Chipkante, muß man an den Azimutschrauben drehen. Messe die Zeit, bis der Stern von unten nach oben oder anderst rum gewandert ist. Abweichungen nach links oder rechts sind dabei wurscht. Dann 5x die Azimutschraube um 1 Umdrehung weiterdrehen. Wieder die Zeit messen. Wird sie länger, drehst in die richtige Richtung. Wird sie kürzer, ist es die falsche Richtung. Oszilliert der Stern um die Mitte, kommt der nächste Schritt am Westhimmel mit der Polhöhe.
6) RA-Achsklemme auf, RA-Achse nach Westen drehen, Klemme zu
DE-Achsklemme auf, Stern in 30 ° Höhe einstellen, Klemme zu
bewegt sich der Stern nach "oben" oder "unten" bezogen auf die Chipkante, muß man an der Polhöhe drehen. Messe die Zeit, bis der Stern von unten nach oben oder anderst rum gewandert ist. Abweichungen nach links oder rechts sind dabei wurscht. Dann 3x die Polhöhenschraube um 1 Umdrehung weiterdrehen. Wieder die Zeit messen. Wird sie länger, drehst in die richtige Richtung. Wird sie kürzer, ist es die falsche Richtung. Oszilliert der Stern um die Mitte, zurück zu 5).
Schritt 5) und 6) mehrmals wiederholen, bis der Stern beide Male nur noch leicht um die Nullinie oszilliert
Für jemand mit ausreichender Erfahrung ist das vielleicht verständlich und leicht umzusetzen, weil er weiß warum es geht, aber ich muss das alles erst noch lernen und da sind solche Fallstricke hinderlich. Für Anfänger wie mich, sind solche Video-Tutorials die genau auf das Setup passen ein Segen!
nein. Die verhindern, daß Du Dich mit den absoluten Grundlagen beschäftigst.
- Bodenbeschaffenheit
- Stabilität und Tragekraft des Stativs
- stabile Verbindung zwischen Stativ und Montierung
- Ausbalancierung des Geraffels
- astronomische Orientierung am Himmel
- Theorie hinter dem Einnorden/Einscheinern
Du glaubst, daß ein 5 Minuten Video das Grundlagenwissen und die Erfahrung von Jahren ersetzt. Daß elektronische Helferlein die Lösung sind. Das ist falsch. Sie sind Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern. Aber nur, wenn Du die Grundlagen soweit begriffen hast, daß man Dich nachts um 3 Wecken kann und Du sie mit eigenen Worten erklären kannst. Oder sie strunzbesoffen erklären kannst.
Solange Du weder die Sterne am Himmelsäquator auswendig kennst noch eine äquatoriale Montierung von Hand ohne elektronische Hilfsmittel einscheinern kannst, bist Du noch nicht soweit, daß geguidete Langzeitfotografie für Dich ein Thema sein sollte. Alles andere sind unhaltbare Erwartungen, die auf Werbeversprechen basieren, die den Händlern Umsatz generieren, Dir Frust ohne Ende und uns Beratungsarbeit.
Du versuchst, den doppelten Rittberger zu springen, ehe Du gelernt hast, Dich überhaupt sicher auf Schlittschuhen zu bewegen!
Zeig es mir einfach praktisch und schon ist das Thema im Handumdrehen durch ;-)
Das ist ein Trugschluß. Werde für 1 Jahr Mitglied bei einer Sternwarte, einem Astroverein, einer Beobachtergruppe und laß es Dir von den erfahrenen Fotografen zeigen. Und dann übst Du das. Zuerst unter der Aufsicht von erfahrenen Fotografen, dann alleine. Viele Vollmondnächte lang, bis Dir der Ablauf in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Wenn ich Dir ein Video von einem Klavierspieler zeige, kannst dann auch in 5 Minuten fehlerfrei Klavier spielen? Oder wäre das ein lächerlicher Anspruch? Denk mal drüber nach.
Geld (= SA + MGEN) plus Bedienungsvideo ersetzt nicht das Grundlagenverständnis bzw. Üben.