Probleme mit Star Adventurer und MGEN - Einnorden/Scheinern/Polar Alignment

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Hi Norbert,

kannst Du bitte mal mit dem Handy ein Foto Deines üblichen Aufbaus machen? Also Stativ (so weit ausgezogen wie üblich) , Polhöhenblock mit SA, Gegengewicht? sowie Kamera mit 200 mm Objektic und Guidingrohr samt MGEN. Und dann mit ner Küchenwage mal das Gewicht von Kamera + 200 mm Objektiv sowie Guidingrohr + MGEN messen und hier verkünden. Ich hab nämlich den Verdacht, daß da bereits der Hund begraben liegt.

- 95% der Stative unter dem SA sind bei Anfängern viel zu schwach auf der Brust und daher ungeeignet.
- 95% der Anfänger haben zu wenig Gegengewicht (oder garkeins!) zu weit draußen auf der Gegengewichtsstange
- 95% der verwendeten Kugelköpfe sind viel zu schwach für das schwere Geraffel


- Tutorial
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass generell die vorhandene Tutorial-PDF nichts taugt, sondern, dass ich mangels Erfahrungen Schwierigkeiten habe, diese auf den SA umzusetzen. Denn wenn dort beispielsweise steht, fahren sie einen bestimmten Stern im Osten oder Westen mit dem Handcontroller motorisch an, frage ich mich natürlich, wie das mit einem SA gehen soll.

So, wie das Millionen von Astrofotografen weltweit ohne all die elektronischen Schnickschnackspielereien über viele Jahrzehnte gemacht haben. Händisch. Klemme auf, Optik "hinschieben", Klemme zu. (y)

Ich vermute, daß Du mangels astronomischer Grundlagenkenntnisse die Tutorials nicht wirklich verstanden hast und daher hilflos im Nebel stocherst. Hättest sie verstanden, wäre die Umsetzung mit dem SA nämlich kein Problem...

"Erfahrung" holt man sich in Vollmondnächten. Die sind meist klar, da kann man aber nicht sinnvoll Fotografieren. Das ist genau die richtige Zeit, um Einnorden und Scheinern zu üben, sich mit der Bedienung all der elektronischen Helferlein vertraut zu machen... :coffee:

1) Grobausrichtung:
Stativ ins Wasser stellen
Polhöhenblock und SA samt Gegengewicht als Einheit aufs Stativ
Kamera mit Fotoobjektiv und MGEN samt Sucher auf den SA ausbalancieren
Polhöhe so einstellen, daß Polaris ungefähr mittig im Polsucherfernrohr auftaucht

2) Motornachführung einschalten und (ungeguidet) laufen lassen

3) Einnorden/Einscheinern:

RA-Klemme auf, RA-Achse soweit drehen, daß die Aufnahmeoptik ca. 15 ° vor Süden guckt, RA-Klemme wieder festmachen
DE-Klemme auf, DE-Achse soweit drehen, daß die Aufnahmeoptik ca. +/- 5 ° auf den Himmelsäquator ausgerichtet ist

Die DE-Klemme einer 2-achsigen parallaktischen Montierung entspricht dem Drehteller der L-Schine bzw. dem Kugelkopf (= schlechtere Lösung, weil damit ungewollt auch RA verstellt werden kann)

4) Guidingcam so im Guidingrohr drehen, daß der zu guidende Stern sich parallel zur unteren Chipkante bewegt, wenn man die Nachführung stoppt oder mit doppelter Geschwindigkeit laufen läßt

5) bewegt sich der Stern nach "oben" oder "unten" bezogen auf die Chipkante, muß man an den Azimutschrauben drehen. Messe die Zeit, bis der Stern von unten nach oben oder anderst rum gewandert ist. Abweichungen nach links oder rechts sind dabei wurscht. Dann 5x die Azimutschraube um 1 Umdrehung weiterdrehen. Wieder die Zeit messen. Wird sie länger, drehst in die richtige Richtung. Wird sie kürzer, ist es die falsche Richtung. Oszilliert der Stern um die Mitte, kommt der nächste Schritt am Westhimmel mit der Polhöhe.

6) RA-Achsklemme auf, RA-Achse nach Westen drehen, Klemme zu
DE-Achsklemme auf, Stern in 30 ° Höhe einstellen, Klemme zu
bewegt sich der Stern nach "oben" oder "unten" bezogen auf die Chipkante, muß man an der Polhöhe drehen. Messe die Zeit, bis der Stern von unten nach oben oder anderst rum gewandert ist. Abweichungen nach links oder rechts sind dabei wurscht. Dann 3x die Polhöhenschraube um 1 Umdrehung weiterdrehen. Wieder die Zeit messen. Wird sie länger, drehst in die richtige Richtung. Wird sie kürzer, ist es die falsche Richtung. Oszilliert der Stern um die Mitte, zurück zu 5).

Schritt 5) und 6) mehrmals wiederholen, bis der Stern beide Male nur noch leicht um die Nullinie oszilliert

Für jemand mit ausreichender Erfahrung ist das vielleicht verständlich und leicht umzusetzen, weil er weiß warum es geht, aber ich muss das alles erst noch lernen und da sind solche Fallstricke hinderlich. Für Anfänger wie mich, sind solche Video-Tutorials die genau auf das Setup passen ein Segen!

nein. Die verhindern, daß Du Dich mit den absoluten Grundlagen beschäftigst.

- Bodenbeschaffenheit
- Stabilität und Tragekraft des Stativs
- stabile Verbindung zwischen Stativ und Montierung
- Ausbalancierung des Geraffels
- astronomische Orientierung am Himmel
- Theorie hinter dem Einnorden/Einscheinern

Du glaubst, daß ein 5 Minuten Video das Grundlagenwissen und die Erfahrung von Jahren ersetzt. Daß elektronische Helferlein die Lösung sind. Das ist falsch. Sie sind Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern. Aber nur, wenn Du die Grundlagen soweit begriffen hast, daß man Dich nachts um 3 Wecken kann und Du sie mit eigenen Worten erklären kannst. Oder sie strunzbesoffen erklären kannst.

Solange Du weder die Sterne am Himmelsäquator auswendig kennst noch eine äquatoriale Montierung von Hand ohne elektronische Hilfsmittel einscheinern kannst, bist Du noch nicht soweit, daß geguidete Langzeitfotografie für Dich ein Thema sein sollte. Alles andere sind unhaltbare Erwartungen, die auf Werbeversprechen basieren, die den Händlern Umsatz generieren, Dir Frust ohne Ende und uns Beratungsarbeit.

Du versuchst, den doppelten Rittberger zu springen, ehe Du gelernt hast, Dich überhaupt sicher auf Schlittschuhen zu bewegen!

Zeig es mir einfach praktisch und schon ist das Thema im Handumdrehen durch ;-)

Das ist ein Trugschluß. Werde für 1 Jahr Mitglied bei einer Sternwarte, einem Astroverein, einer Beobachtergruppe und laß es Dir von den erfahrenen Fotografen zeigen. Und dann übst Du das. Zuerst unter der Aufsicht von erfahrenen Fotografen, dann alleine. Viele Vollmondnächte lang, bis Dir der Ablauf in Fleisch und Blut übergegangen ist. :coffee:

Wenn ich Dir ein Video von einem Klavierspieler zeige, kannst dann auch in 5 Minuten fehlerfrei Klavier spielen? Oder wäre das ein lächerlicher Anspruch? Denk mal drüber nach.

Geld (= SA + MGEN) plus Bedienungsvideo ersetzt nicht das Grundlagenverständnis bzw. Üben.
 
Hi Fee,

Danke für Deine ausführliche Antwort.
Gut, also eins nach dem anderen…

Ja, wenn ich das nächste mal das gesamte Setup aufbaue, mache Fotos davon und stelle die hier ein.
- Die Kamera inkl. 200mm Objektiv wiegt 2 kg
- Die Befestigungsschiene des SA inkl. Gegengewicht, Kugelkopf, Leitrohr und Guidingkamera wiegt 3 kg
- Soeben nochmal alles zusammen gewogen = genau 5 kg

Zugegeben im Astrobereich bin ich Anfänger, aber als Berufsfotograf seit 2004 nicht.
Die Stative die ich für den SA benutze sind alle min. belastbar bis 30 kg (ich nehme an Du kennst Gitzo-Fotostative und Sachter-Videostative). Seit einiger Zeit benutze ich, wenn ich nicht auf Reisen bin, nur noch das extrem belastbare Videostativ von Sachtler. Der Kugelkopf für die Kamera ist ebenfalls belastbar bis 30 kg. Der Kugelkopf für das Leitrohr inkl. Guidingkamera ist belastbar bis 10 kg. Bitte glaube mir einfach, dass man das Setup diesbezüglich nicht mehr optimieren kann.
Für die gute Balance habe ich mir extra eine zusätzliche Verlängerungsstange und ein zweites Gegengewicht besorgt, aber das brauche ich bei 200mm nicht. Spielt also bei dem Testaufbau mit 200mm keine Rolle.

Ich wiederhole das gerne nochmal, auch wenn das Millionen Astrofotografen früher oder heute problemlos können, mir fällt es schwer die vorhandene Tutorial-PDF auf mein Setup und auf meine bescheidenen Kenntnisse zu übertragen.

Kann ja sein, dass ich somit in Deinen Augen ein [zensiert] bin, aber damit kann ich leben. Genau aus diesem Grund frage ich hier freundlich um Hilfe und wenn ich so zusammenfasse, was ich in den vergangenen Wochen über das Thema gelernt habe, scheine ich nicht der einzige [zensiert] zu sein ;-)

Genau so ist das, wenn ich die entsprechenden Kenntnisse hätte, brauchte ich ja hier nicht danach zu Fragen.
Die meisten Tests mit dem MGEN habe ich aus diesem Grunde auch in der vergangenen Vollmondphase gemacht.

1 - Mache ich genauso seit fast einem Jahr.
2 - Ebenso wie 1
3 - Mit dem normalen Einnorden habe ich auch kein Problem. Unter der Polwiege des SA befindet sich bei mir kein Kugelkopf.
Ab jetzt komme ich ins Straucheln.
4 - Welchen Chip meinst Du und was ist für Dich eine Chipkante? Meinst Du den Sensor? Den Sensor der Guidigcam oder der Sensor der Hauptkamera?
5 - Wie erkenne ich die untere Chipkante der Guidingcam? Entspricht das der unteren Kante der Live-Ansicht des MGEN-Fenster?
Wie Du an meinen Fragen leicht erkennst, kann ich Dir ab hier nicht mehr folgen - sorry.
6 - Ich nehme an, dass es hier um das Einscheinern geht, aber das sind (mangels Erfahrungen) nur vage Vermutungen.

Können wir uns bitte bei aller Hilfsbereitschaft darauf verständigen, dass wir Unterstellungen außen vor lassen.
Ich habe ja nun wirklich auch keine Geheimnis daraus gemacht, dass ich im Astrobereich Anfänger bin.
Ja, ich beschäftige mich mit den Grundlagen, aber natürlich habe ich die noch lange nicht alle drauf.
Und auch wenn ich aus Erfahrung durch gute Tutorials auch schon was gelernt habe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich mich weigere die Grundlangen zu lernen - ok? Jeder lernt eben anders.

Nein, ich glaube nicht, dass man die Grundlagen in einem 5 Min. Video lernen kann!
Nein, ich glaube auch nicht, dass elektronische Helferlein Grundlagenwissen ersetzen!
Bitte lass solche Bemerkungen einfach weg.
Mich kann man auch nicht Nachts um 3 Uhr wecken, weil ich vor 6 Uhr selten schlafen gehe - Nacheule halt ;-)

Gut, wenn ich Deiner Meinung nach noch nicht soweit bin, dann ignoriere bitte meine Fragen und spare Deine wertvolle Beratungszeit lieber für die auf, die es Deiner Meinung nach würdig sind.
Ansonsten denke ich als ehemaliger Berufsmusiker und Tonmeister gerne auch über mich und andere Dinge nach - Danke für den Hinweis.

Im übrigen bin ich (ebenfalls seit mehr als einem Jahr) aktives Mitglied bei einem Astrostammtisch und einer Sternwarte und lerne auf mehreren Ebenen parallel. Leider haben die erfahrenen Kollegen aus verschiedenen Gründen gerade nicht so viel Zeit, aber auch wenn hier niemand jemals mehr antworten würde, werde ich das durch meine sehr freundlichen und hilfsbereiten Astrokollegen lernen. Das steht vollkommen außer Frage!

Aber ich habe (auch wenn der Durchbruch mit dem MGEN noch fehlt) durch die anderen Beiträge (sowie auch Deinen) hier bereits ebenfalls viel gelernt und werde nicht müde mich erneut dafür zu bedanken.

Beste Grüße und CS
Norbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Norbert,

Ja, wenn ich das nächste mal das gesamte Setup aufbaue, mache Fotos davon und stelle die hier ein.
- Die Kamera inkl. 200mm Objektiv wiegt 2 kg
- Die Befestigungsschiene des SA inkl. Gegengewicht, Kugelkopf, Leitrohr und Guidingkamera wiegt 3 kg
- Soeben nochmal alles zusammen gewogen = genau 5 kg

STOPP! Hier ist bereits der erste Grundlagenverständnisfehler drinn.

Das Gegengewicht gehört zur Montierung. Das wird nicht in die Traglastberechnung mit reingerechnet.

Laut Angaben auf den Händlerseiten wiegt das Gegengewicht 1 kg. Falls diese Angabe stimmt, hast also 4 kg Last auf der Montierung. Damit bist als Anfänger definitiv nicht mehr im Bereich "gutmütig" sondern schon zu dicht am Limit. :eek:

Um diese Last auszugleichen, benötigst Du schon mal ein weiteres Gegengewicht. Der Motor schafft es vermutlich ohne 2. Gegengewicht nicht mehr sauber nachzuführen, weil das Ungleichgewicht viel zu groß ist.

Zugegeben im Astrobereich bin ich Anfänger, aber als Berufsfotograf seit 2004 nicht.

Leider nutzt Dir die Erfahrung als Berufsfotograf abgesehen von der Kamerabedienung absolut garnix. Zwischen Tageslichtfotografie und Deepskyfotografie liegen Welten. Das ist wie "Leiterwägelesrennen" gegen Formel1 oder Offroad.

Die Stative die ich für den SA benutze sind alle min. belastbar bis 30 kg (ich nehme an Du kennst Gitzo-Fotostative und Sachter-Videostative).

ja, kenne ich. Und die Hälfte davon sind für Deepsky-Fotografie unbrauchbar. :poop: :mad:

Nein, ich will Dich nicht veräppeln. Alle Stative mit Kurbelsäule kannst ersatzlos aussortieren. Und die Stative ohne massive Metallverstrebung (am besten samt optionaler dreieckiger Ablageplatte (= Versteifungsplatte, Torsionsschutz für die Beine)) im unteren Drittel der nicht ausgezogenen Beine kannst ebenfalls knicken.

Bei Tageslichtfotografie arbeitest mit Belichtungszeiten im Millisekundenbereich. Da spielt es schlicht keine Rolle, ob sich im Lauf von 5 MInuten die Beine um 0,01 mm gegeneinander verdrehen. Bei Deepsky dagegen schon.

[/quote]Seit einiger Zeit benutze ich, wenn ich nicht auf Reisen bin, nur noch das extrem belastbare Videostativ von Sachtler. Der Kugelkopf für die Kamera ist ebenfalls belastbar bis 30 kg. Der Kugelkopf für das Leitrohr inkl. Guidingkamera ist belastbar bis 10 kg. Bitte glaube mir einfach, dass man das Setup diesbezüglich nicht mehr optimieren kann.[/quote]

Zum "Glauben" geh ich in die Kirche. Du hast Probleme und suchst Problemlösungen, net ich. Ich versuche lediglich, Dich auf die unterschiedlichen Anforderungen zwischen Tageslichtfotografie und Deepsky-Fotografie bezüglich der Ausrüstung aufmerksam zu machen.

Für die gute Balance habe ich mir extra eine zusätzliche Verlängerungsstange und ein zweites Gegengewicht besorgt, aber das brauche ich bei 200mm nicht. Spielt also bei dem Testaufbau mit 200mm keine Rolle.

Nein, das kann ich so nicht stehen lassen. 4 kg "Last" auf einer Montierung, die ohne Gegengewicht 1,2 kg wiegt, ist definitiv nicht im Gleichgewicht mit nur 1 Gegengewicht von 1 kg. War beim Ausbalancieren die Achsklemmung völlig offen? Konntest Du mit dem Fingernagel ohne Kraftaufwand die Achse leichtgängig um 360 Grad bewegen? Stand die RA-Achse wagrecht zum Horizont? Blieb das Fotoobjektiv wirklich wie festgenagelt stehen, wenn Du es mit der Hand vorsichtig angestupst hast oder um 180 Grad umgeschlagen hast?

In dem Moment, wo sich das Setup bei völlig geöffnetten Klemmen langsam nach "unten" bewegt, ist es nicht mehr ausbalanciert. Es muß von alleine in jeder Position stehen bleiben.

Die 2. Gegengewichtsstange ist Murx hoch drei. So überflüssig wie ein Kropf. Je weiter ein Gegengewicht vom Montierungskopf weg ist, desto massiver werden die Probleme. Weil sich dann Schwingungen durch Wind, Trittschall, Husten, sonstige Erschütterungen massiv aufschaukeln. Goldene Regel: so viel Gewicht wie nötig so dicht an der Montierung wie möglich. Das können dann ruhig 3 Gegengewichte auf 1 Stange richtig dicht am SA sein.

Ich wiederhole das gerne nochmal, auch wenn das Millionen Astrofotografen früher oder heute problemlos können, mir fällt es schwer die vorhandene Tutorial-PDF auf mein Setup und auf meine bescheidenen Kenntnisse zu übertragen.

ja, das kann ich nachvollziehen. Weil Du völlig überzogene Erwartungen an den SA und zu geringe Vorkenntnisse hast. Ich schreib das nicht, um Dir eines "reinzuwürgen". Das ist eine Tatsache. Es dauert schlicht je nach Zeitaufwand, den Du betreiben willst/kannst, zwischen 6 Monaten und 2 Jahren, bis Du das notwendige Wissen erworben hast. Und solange das Wissen noch nicht vorhanden ist, solltest Du davon absehen, mit längeren Brennweiten arbeiten zu wollen. Deine eigene Ungeduld sorgt für Frust.

Du schreibst, Du hast in Namibia mit kürzeren Brennweiten tolle Fotos gemacht. Prima. Das ist doch ein Erfolgserlebnis. Dann bleibe vorläufig bei den Brennweiten, die in Namibia funktioniert haben. Der Unterschied zwischen Namibia und Deutschland ist ein geiler, dunkler Himmel und trockener, unelastischer Untergrund.

Um unter dem aufgehellten deutschen Himmel ebenfalls befriedigende Bilder zu machen, benötigst Du leider mehr Belichtungszeit. Nicht bei den einzelnen Belichtungen, sondern bei der Gesamtbelichtungszeit.

Bis 135 mm Brennweite kann man als Anfänger tatsächlich bis zu 3 Minuten belichten, wenn man sorgfältig einnordet. Egal ob mit "App", nach Kochab, per MGEN, whatever. Kennst Du dieses Video? Wo siehst Du da einen generellen Unterschied zum Einnorden mit dem SA?

Alles was längere Brennweiten betrifft, erfordert Erfahrung, die Du Dir erstnoch erarbeiten mußt.

Die Kollegen, die auf einem SA mit 200, 300 oder 400 mm Brennweite erfolgreich Autoguiding mit Belichtungszeiten um 3 oder 4 Minuten machen, die haben alle durch die Bank weg vorher jahrelang den Umgang mit ner parallaktischen Montierung gelernt. Dieses Wissen, die Erfahrung ist nicht mit Geld/Material zu ersetzen. Das will blos in unserer schnellebigen Zeit keiner hören.

Kann ja sein, dass ich somit in Deinen Augen ein [zensiert] bin, aber damit kann ich leben. Genau aus diesem Grund frage ich hier freundlich um Hilfe und wenn ich so zusammenfasse, was ich in den vergangenen Wochen über das Thema gelernt habe, scheine ich nicht der einzige [zensiert] zu sein

nöööö, ich beurteile das anderst. Du bist kein [zensiert], nur ein bissy leichtgläubig, was Werbeversprechungen so leisten, das war ich vor 30 Jahren auch. :D

Die meisten Tests mit dem MGEN habe ich aus diesem Grunde auch in der vergangenen Vollmondphase gemacht.

(y)

4 - Welchen Chip meinst Du und was ist für Dich eine Chipkante? Meinst Du den Sensor? Den Sensor der Guidigcam oder der Sensor der Hauptkamera?

ich mein den Sensor der Guidingcam. Der wird auf dem Bildschirm des MGEN als Rechteck abgebildet.

5 - Wie erkenne ich die untere Chipkante der Guidingcam? Entspricht das der unteren Kante der Live-Ansicht des MGEN-Fenster?

ja

Wie Du an meinen Fragen leicht erkennst, kann ich Dir ab hier nicht mehr folgen - sorry.
6 - Ich nehme an, dass es hier um das Einscheinern geht, aber das sind (mangels Erfahrungen) nur vage Vermutungen.

ab Punkt 3 geht es ums Einscheinern. Es war zu spät zum Editieren, als ich das bemerkt hab. Sorry für die Ungenauigkeit.

Ja, ich beschäftige mich mit den Grundlagen, aber natürlich habe ich die noch lange nicht alle drauf.
Und auch wenn ich aus Erfahrung durch gute Tutorials auch schon was gelernt habe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich mich weigere die Grundlangen zu lernen - ok? Jeder lernt eben anders.

Und jeder erklärt eben anderst. Wenn Du Hilfe möchtest (völlig legitim!), dann verlinke auf ein konkretes Video, PDF, Webseite. Schreib, ab welcher Zeit, Seite, Kapitel du mit einem Begriff, einem Satz, Absatz nicht klarkommst. Aber stell keine allgemeine Forderung, daß jemand anderst doch bitte ein Video drehen soll, um Dir zu erklären, wie man mit dem SA einnordet.

Gut, wenn ich Deiner Meinung nach noch nicht soweit bin, dann ignoriere bitte meine Fragen und spare Deine wertvolle Beratungszeit lieber für die auf, die es Deiner Meinung nach würdig sind.

:coffee:, gaanz viel :coffee: trinken. Ruhig bleiben. :)
 
Nachtrag

Mir fällt auf, daß Du zu Beginn in Post 26 geschrieben hast
Polhöhenwiege des SA bietet keine horizontale Ausrichtung

das ist falsch. Auf nahezu jedem Foto einer solchen Polhöhenwiege sehe ich die beiden Verstellschrauben. In diesem Video werden sie betätigt. Bei der Zeit 2:30 wird die Polhöhe eingestellt, bei 2:37 werden die Azimutschrauben betätigt.

Wo ist nach Deinem Verständnis der Unterschied im Einnorden zu diesem Video?
Wo hakt es konkret bei Dir?
 
Wow.
So stelle ich mir die „strenge Astrofotografie-Erziehung“ vor.........

CS

Dietmar
 
Hallo Norbert,

vielleicht fühlst Du Dich gerade etwas überfahren,

ich kann Fee's Ausführungen allerdings leider auch nur bestätigen. Ich arbeite selbst gerade an einem Seminarskript, dass wenn ich meine eigene Datensammlung und das Ausrarbeiten dieses Jahr fertig bekomme im kommenden Jahr vielleicht zur Grundlage eines Seminarangebots machen möchte, da ich der Ansicht bin, dass die Tutorials allein nur begrenzt helfen, da sie keine praktische Anleitung bieten.

Aus vielen Deiner Posts spricht das Unverständnis dessen, was in den Tutorials eigentlich gemacht wird, sprich, was das himmelsmechanisch eigentlich bedeutet. Fee hat Dir das Scheinern nochmal im Crashverfahren beschrieben. Das geht nur so, wenn man es geübt hat klappt das auch. Selbst mit Unterstützung, also einem Polar-Finder oder einer Goto-Montierung ist die Ausrichtung immer derselbe Weg, wie beschrieben. Du mußt zwar vielleicht nicht alle Sterne am Himmelsäquator auswendig wissen, aber wie Du Dich orientierst, damit Du die nötigen Sterne für das Scheinern findest ist unumgänglich.

Ohne korrekte Ausrichtung hilft Dir das beste Tracking und Guiding nichts. Und da ein Tracker nunmal kein automatisches Alignment kann - und selbst das beim Einnorden nicht hilft - muss dieser erste Schritt eben vom Anwender gemacht werden. Ob nun bei einem Tracker oder einer 2-achsigen Montierung - völlig egal. Die Investitionen, die auch davon befreien liegen in einem anderen Bereich, und ob das sinnvoll ist, davon reden wir hier mal nicht. Es hilft im Übrigen auch nicht, auf andere Einnordungshilfen zu setzen, nimmst Du PHD2 oder sonstwas, die Grundlagen sind dieselben.

Ich weiß nicht wer Dir das Balancieren der Montierung beigebracht hat, generell muß das Setup dass Du baust so kompakt wie irgend möglich sein, also so kurze Überhänge wie möglich, kurze Schienen, so wenig Verbindungsstellen wie möglich, alle nicht benötigten Anbauteile weg (Halteriemen usw), ordentliche Kabelführung, damit sich nichts aufwickeln kann und man nicht hängen bleibt, wirklich stabiler Kugelkopf (!), der nicht größer ist als nötig.

(Test: Kopf mit Kamera und allem Gerödel, nahe einer Wand aufbauen, 45° schräg stellen, 5 lange Strohhalme zusammenstecken, mit Tape vorn am Objeltiv befestigen, als Zeiger nutzen, an der Wand Stecknadel rein wo der Strohhalm steht. 2 Tage stehen lassen. Es darf sich NICHTS bewegt haben. NICHTS, nicht ein bisschen, gar nichts.)

Besorg Dir passende Gewichte, 1 Stange reinschrauben, Verlängerung ist Humbug, Achse so stellen, dass auf der einen Seite die Kamera steht (mit allem Zubehör, Kabel, Oku-Verschluß, Streulichtblende, alles was auch bei der Aufnahme drauf ist). Dann Gewichte auf die Stange schieben, bei Dir denke ich min. 2. Nach außen schieben. Dann wie bei der Balkenwaage nach innen rücken bis sich nichts mehr bewegt, wenn die Achsklemme GANZ offen ist. Auch hier gilt, nichts heißt nichts. Dann ein Gewicht ein minimales Bisschen nach außen rücken, damit die Gegengewichtsseite ein winziges bisschen Übergewicht hat, damit die Schnecke nicht pendelt.

Wie Fee sagt, das Setup das Du anpeilst ist für den SA schon oberes Ende. Auch wenn Du schriebst, dass Du mit kürzeren Brennweiten schon Erfolgreich mit dem SA gearbeitet hast, ich buche das unter Anfängerglück und bei kurzen Brennweiten verzeiht der SA einiges.

Ich würde das Einexerzieren dessen, was wir Dir hier mitgeben wollen, trotzdem erstmal mit kleinerem Setup üben. Das muss bei drei Promillenzen, 5 Minuten nach dem Aufstehen, bei Orkan und Erdbeben gleichzeitig, sitzen wie das Gewehr reinigen, dann klappt das. Es ist nicht schwierig, das Geheimnis liegt im richtigen Ablauf der paar wenigen Handgriffe, mehr als die paar Punkte die oben stehen sind es nicht, es ist so einfach! Es ist leider, wie Fee schreibt, ansonsten verhaspelt man sich, dreht sich im Kreis und kommt keinen Millimeter weiter.

CS
Jörg
 
Hallo Norbert,

bzgl. Stative kann ich Dir aus Erfahrung sagen, vergiss
die netten Stative, die Du von der Fotografie her kennst.

Als ich angefangen habe, war ich auch der Meinung, dass
diese pefekt sind, aber leider nicht für die Astrofotografie ...

Habe aber auch bei den Astrostativen mein Lehrgeld zahlen
dürfen, denn das, was hier zum Teil mit Montierungen verkauft
wird, ist leider oft "Unsinn" ...

Insofern sind die Alu- und Stahlstative bei mir auch recht
schnell verschwunden - nach div. Experimenten bin ich dann
bei Berlebach gelandet und ich liebe sie ... ;)

Unter meinem SA habe ich nunmehr ein kleines Report 272,
siehe hier:


mit diesen Einsatz hier:


... nur so als Tipp ... ;)

cs Tom
 
Wow.
So stelle ich mir die „strenge Astrofotografie-Erziehung“ vor.........

CS

Dietmar

Moin,

manchmal muss man Rost klopfen, immerhin ist das eine westeuropäische Astrofotografie-Anleitung mit noch deutlich erkennbarem Wohlfühl-Faktor, ich stelle mir das nicht in Nordkorea vor ... :unsure:.

Aber mal ehrlich - ich habe das wegen meiner aktuellen Arbeit an einem Seminar mit verschiedenen Kollegen besprochen, das Problem liegt oftmals darin, dass mit der zunehmenden Breite an Angebote die Erwartungen der Nutzer einfach nicht mit der Realität in Deckung zu bringen sind. Die ganze Technik, soll sie bezahlbar bleiben, kann nicht im Ansatz das, was viele von ihr erwarten, obwohl sie einem gegenüber früher schon extrem viel abnimmt.

Außer man kauft z.B. ein Starlock-Teleskop für eine nennenswerte Summe, das durch die eingebauten Kameras praktisch mit dem Einschalten alles selbst macht und dem eigentlich nur noch motorisierte Polhöhen- und Azimutschrauben fehlen, auch das habe ich irgendwo schon gesehen, fehlt nur noch das Stativ das von selbst in den Garten hüpft, kommt am Ausrichten und dem dazu nötigen Grundverständnis keiner vorbei.

Video-Tutorials nutzen letztlich nur dem, der die Materie schon verstanden hat, sie holen niemanden wirklich ab. Man muss sich durch die verschiedenen Quellen arbeiten, das Prinzip erfassen, dann begreift man das. Gerade die Grundeinrichtung und das Scheinern ist ja nicht wirklich problematisch, es wird auch in den Tutorials beschrieben, nur man muss es am Himmel dann nachmachen können. Und da scheitert er dann meistens. Polaris finden mag ja noch gehen, Kochab-Methode auch, oder man beläßt es beim Polsucher. Das reicht für WW und Normalobjektiv, aber wenn die Brennweite mal über die 135mm am APS-Sensor raus geht eben nicht mehr. Dann bleibt nur noch das Drift-Align bzw. Scheinern.

Und dann brauchts eben die Orientierung am Himmel, damit ich weiß wo die Himmelsrichtungen sind, wo ich den Himmelsäquator (in etwa) finde. Klar, man muss jetzt nicht jeden einzelnen Stern finden und benennen, aber wie gesagt, die Richtung muss passen. Zumal - wie will ich bei kleineren Bildfeldern denn mein Ziel finden, wenn das nicht geht? Goto hammer bei einem Tracker nicht. Also muss ich anhand der Sternbilder zumindestens meine Orientierung finden, damit ich nach dem ganzen Ausrichten auch mein Ziel anvisieren kann.

Ich bin auch am überlegen wie weit ich in dem geplanten Seminar gehe, wo ich aufhöre und was rein muss - ich nutze dazu im Übrigen keinen Tracker sondern eine kleine deutsche Montierung mit Goto - und lege den Schwerpunkt auf Grundeinrichtung, Aufnahmeverfahren und Grundlagen der Ausarbeitung, die Zielansprache werde ich vermutlich erstmal dem Goto überlassen und die manuelle Orientierung am Himmel in einen zweiten Abschnitt packen, befassen muss man sich damit. Und bei einachsigem Setup eben sofort, weil ich da keinen kleinen Helfer mitgeliefert bekomme. Die Annahme, dass die Arbeit mit so nem Fototracker einfacher ist als mit einer richtigen Montierung ist eben ein fataler Trugschluß.

CS
Jörg
 
Guten Morgen,

jetzt habt ihr dem Norbert aber ordentlich die Leviten gelesen und ich stimme zu, das noch kein meister vom Himmel gefallen ist. Aber so komplex ist das Thema der Ausrichtung einer Montierung nun auch nicht. Das ist einfache Mechanik.
Das Grundproblem hatte ich ja Anfangs herörtert. Jetzt geht es an die Nerven und es wird Zeit und Geld verbraten. Das hatte ich befürchtet. Eigentlich soll unser Hobby Spaß machen und nicht im Frust enden.
Die SA ist einfach nicht dafür konstruiert, um 200 mm über einen längeren Zeitraum nachzuführen. Klar kann das alles auch mal 4min laufen, aber wenn mann nicht mal in der nähe husten darf, dann ist man im Grenzbereich dessen, was der Unterbau kann. Ob man das im Garten erreichte jemals im Feld reproduzieren kann ist fraglich.
Idealerweise sollte man den Unterbau überdinensioniert auswählen und geht es in die andere Richtung steigt das Frustpotenzial.
Der Vergleich mit dem Klavierspiel in 5min hinkt ein wenig, aber sogesehen fährt man mit einem Hollandrad auch kein Downhill ;-)
Die Frage ist eben, was bringen mir 10 Aufnahmen a 4min bei 50% Ausschuss mit 200mm gegen sorglos gewonnene 100mm Aufnahmen, die ich komplett verwenden kann.
Aus diesem Grunde sitzt bei mir unter dem 100mm eine altebewährte Vixen GP.
Warum man an der Horizontalverstellung am SA mit zwei Inbusschrauben klemmt ist verwunderlich. Das hätte ich schon lange gegen Schrauben mit Sterngriff getauscht. Dann kann man sich das hantieren mit dem Inbusschlüssel sparen.
Vielleicht bekommt es Norbert ja noch hin. Ich drücke ihm die Daumen.

Gruß und CS
Thomas
 
Moin Jörg,
in den aktuellen Beiträgen steht viel Wahres.
Aber Manches geht in meinen Augen etwas über das Ziel hinaus.
Ich schätze, daß Norbert die Informationen und Tipps hier
gern aufnimmt, er möchte schließlich auch sein Problem lösen.
(nur müssen wir unsere Ansichten nicht in ihn hineinprügeln)

Die Wichtigkeit des soliden Unterbaus hat Norbert längst erkannt,
die Notwendigkeit einer peniblen Polausrichtung ebenfalls.
Daß der SA seine Grenzen hat, ist ihm mittlerweile auch klar.
Doch niemand sollte die Möglichkeiten eines Videostativs der
30Kg-Klasse unterschätzen. Für diese Geräte ist ein SA mit
bisschen Kameragedöns nur Spielzeug.
Würde sich das Dreibein bei Berührung oder Antippen verwinden,
bzw. nachzittern, dann würde Norbert damit sicher nicht arbeiten.

Die Lösung wird Norbert höchstwahrscheinlich in der Kombination
einiger Ansätze finden.

Über das Equipment und die Leistungsgrenzen herzuziehen halte ich
jedoch für nicht zielführend; Wurde Norbert in dem ursprünglichen Thread
ja noch ermutigt, genau mit diesem Setup weiter zu machen, und zu guiden.

Und wir sollten auch nicht vergessen, dass nicht Wenige mit ziemlich genau
dieser Ausrüstung exakt das hinbekommen, was Norbert eigentlich will.

Es fehlt also möglicherweise nicht viel.
Für mich deutet immer noch Alles auf einen Fehler in der Polausrichtung hin,
bzw. auf einen Fehler, der genau das gleiche Symptom produziert.
Ein wackeliges Stativ macht eben keine sauberen Kreisbahnen um einen festen Punkt.

Ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommt, wenn Norbert seine Gerätschaft,
wie angekündigt, auf hartem Untergrund aufbaut, und Fee’s Ratschläge bezüglich der
Ausladung beherzigt.
Mein Favorit ist immer noch : Einnorden mit Norbert neben dem Stativ,
und Belichten ohne Norbert neben dem Stativ. Und das auf nachgiebigem Balkonaufbau.

CS

Dietmar
 
Hallo,

ich ziehe nicht über etwas her. Der SA ist ein tolles und kompates Gerät, wenn man ihn für das benutzt, wofür er konzipiert ist. Im ursprünglichen Thread, Beitrag Nr.3, hatte ich Norbert eben nicht ermutigt, sondern auf das Fruspotenzial hingwiesen.
Falls der Balkonboden so nachgibt wie beschrieben, sind alle Versuche auf dem Balkon für die Katz.
Es liegt nun an Norbert, die vielen Tips umzusetzen, oder das Projekt grundhaft zu überdenken und die Zeit und das Geld in andere Dinge zu investieren . Der MGEN ist ja nun schon gekauft, aber der ist universell einsetzbar.

Gruß und CS
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dietmar,

was Fee, aber auch ich, geschrieben haben mag sich hart anhören, es geht sicher auch mit weniger Einsatz, es geht aber um ein Grundthema: Systematik.

Klar kann man sich mit viel Video gucken und Tutorials lesen viel aneignen, wie man Fotos macht muss man einem Profi auch nicht erzählen, aber viele Anmerkungen und Äußerungen zeigen eben, dass die Basics nicht sitzen. Klar, auch der MGEN ist nicht mal so eben in 5 Minuten verinnerlicht, der SA auch nicht, aber genau das macht es aus.

Der vmtl. unzureichende Untergrund, das mangelnde Verständnis was der MGEN zeigt, wie man eine Guidingcamera ausrichtet, wie man vernünftig balanciert ... das sind alles Kleinigkeiten, jede für sich, nur in der Summe machen Sie das Chaos, in dem sich Norbert nun gefangen fühlt.

Ich denke auch dass er mit der richtigen Methodik und auf festem Boden nicht weit vom Ziel entfernt ist, dahin soll er ja auch geführt werden. Insofern bin ich bei Fee - man kriegt das hin, wenn man richtig anfängt und dabei bleibt und übt bis die Handgriffe sitzen. Dann wird das ganze auch reprodutzierbar und man muss nicht hoffen - man weiß dass es dann auch geht.

CS
Jörg
 
... Nachsatz ...

Dass die beabsichtige Nutzung eines so schweren Equipments die SA an die Grenze führt ist in meinen Augen auch richtig, aber dass es geht wurde bewiesen, von erfahrenen Kollegen oder von Glückspilzen, es mag sein wie es will. Ich denke auch, dass mit kleinerem Besteck da schneller Licht zu sehen wäre, aber das Prinzip bleibt gleich. 135mm am APS C sind eben einfach leichter ...

CS
Jörg
 
Hi Fee,

Danke für die Aufklärung meiner Verständnisfehler und Deiner erneuten Beratungszeit.

Gut, wenn man das Gegengewicht nicht in die Traglast einrechnet (wieder was gelernt), bin ich bei 4 kg Traglast. Der SA soll ja angeblich bis 5 kg Traglast geeignet sein. Das diese Herstellerangaben gelegentlich sehr optimistisch und von der Werbung geprägt sind, ist mir bekannt. Auf der anderen Seite gibt es wirklich viele erfahrene Astrofotografen, die sogar bestätigen, dass der SA etwas mehr Traglast trägt - aber egal.
Entschuldige (1), aber das bringt mich bezogen auf meine Eingangsfrage keinen Millimeter weiter.

Das ich für den Astrobereich meine Erfahrungen als Fotograf nicht ausreichen oder in irgendeiner Weise übertragbar sind, versteht sich von selbst. Das wäre bei der Unterwasserfotografie beispielsweise genauso. Ich verstehe auch nicht, warum Du da immer wieder darauf rumreitest. Wenn ich keine Fragen hätte und alles wüsste, bräuchte ich ja hier keine Fragen stellen. Es wird dann irgendwann langweilig, immer wieder von Dir zu lesen, dass man ja keine Ahnung hat und ich werde mich zukünftig bei Dir auch nicht mehr dafür entschuldigen und erst Recht nicht rechtfertigen, weil diese Art der Kommunikation einfach kein Spaß macht. Gleichwohl bin ich gerne bereit zu lernen und auf fehlendes oder falsches Wissen in diesem Bereich hingewiesen zu werden, aber bitte nicht als Vorhaltung, abschweifend oder im aggressiven Unterton, sondern bitte freundlich, kollegial und vor allen „zielführend“ - Danke. Auch wenn ich nicht so erfahren bin wie Du und viele andere hier, bin ich doch auch nicht ohne jede Erfahrung. Wir brauchen also nicht bei jeder Antwort wieder bei Adam und Eva anfangen (auch wenn das möglicherweise Deine Ego streichelt - sorry).
Entschuldige (2), aber das bringt mich bezogen auf meine Eingangsfrage keinen Millimeter weiter.

Das Setup ist nach meiner Erfahrung (und nicht nur nach meiner) sehr gut aufgebaut und ausbalanciert. Wenn ich die RA-Klemme „komplett“ löse und die L-Schiene in beide Richtungen wagerecht lege bleibt die Kamera mit dem gesamten Aufbau still in dieser Position. Dafür brauche ich „nicht“ meine zweites Gewicht und keine Verlängerung. Im übrigen habe ich genau dieses Setup (ohne MGEN) bereits auch mehrfach schon zusammen mit meinen erfahrenen Astrofreunden aufgebaut und betrieben. Die haben sich das bei mir (auf meinen Wunsch hin) natürlich auch „genau“ angesehen und bestätigen, dass man dieses Setup inkl. Stativ nicht besser in Betrieb nehmen kann. Also auch wenn Du mir das nicht zutraust, die wirklich erfahrenen Astrokollegen aus unserem Kreis bestätigen das. Können wir diesen Teil damit bitte abschließend beenden?
Entschuldige (3), aber das bringt mich bezogen auf meine Eingangsfrage keinen Millimeter weiter.

Zurück zum Thema und das ist wie eingangs beschrieben die korrekte Inbetriebnahme des MGEN-Guiding und das MGEN-Scheinern am SA.
Um das auch noch mal ganz klar und unmissverständlich zu äußern, ich habe Sicht auf Polaris und mir helfen „keine“ Erklärungen wie das mit zweiachsigen, motorischen Montierungen mit Handcontroller (wie CEGM, EQ5, EQ6 oder vergleichbare) geht, sondern ich beziehe meine Fragen „ausschließlich“ auf den Betrieb des MGEN II am Star Adventurer!
Entschuldige (4), aber das bringt mich bezogen auf meine Eingangsfrage keinen Millimeter weiter.

Es geht (wie ebenfalls bereits mehrfach geschrieben) „nicht“ darum einen unrealistischen Sprung in der Brennweite von 135 auf 600mm irgendwie hin zu bekommen, sondern es geht darum, mit 200mm (die ich schon häufiger auf dem SA erfolgreich benuzt habe) von 90 Sek. auf längere Belichtungszeiten zu kommen - nicht mehr und nicht weniger. Auch das viel mehr Gesamtbelichtungszeit in diesem Bereich zu besseren Ergebnissen für ist mir keineswegs neu oder unbekannt.

Ja, das Video kenne ich und den gesamten Inhalt verstehe ich, bis es um das „Two-Star-Alignment“ und „Polaralignment“ mit der CEGM-Montierung geht.
Genau ab da (10:09 - 4. Die elektronische Methode ohne Pol) fällt es mir schwer, die Vorgehensweise auf den SA mit dem MGEN zu übertragen.
Entschuldige (5), aber das bringt mich bezogen auf meine Eingangsfrage keinen Millimeter weiter.

Ich wäre Dir und allen anderen sehr verbunden, wenn wir uns zukünftig in diesem Beitrag (gemäß meiner Eingangsfrage) im wesentlichen darauf beziehen.

Mein Wunsch nach einem passenden Video-Tutorial für die Kombi MGEN mit SA bezieht sich (wie gesagt) nicht auf das normale Einnorden oder etwas anderes, sondern ganz konkret auf Guiding und Scheinern um mögliche, minimale Einnordungsfehler auszumerzen. Ich finde, das ist konkret genug und ich finde es nach wie vor (vorsichtig formuliert) „merkwürdig“, dass sich dem noch niemand angenommen hat. Besonders auch deshalb, weil ich doch offensichtlich nun wirklich nicht der einzige bin, der mit dieser Kombi weiterkommen möchte und auch so seine Schwierigkeiten damit hat. Außerdem erwarte ich von niemanden garnichts, sondern habe diesbezüglich bereits kostenfrei meine Hilfe angeboten - also BITTE!

Ob Du es glaubst oder nicht (und damit meine ich auch nicht die Kirche), ich bin vollkommen entspannt und freue mich auf Infos die mich wirklich weiter bringen.

Beste Grüße und CS
Norbert
 
Hallo Tom,

bitte entschuldige und Danke für den Hinweis, aber ich werde ab sofort keine Stellung mehr zum Thema Stativ nehmen. Ich benutze ein wirklich großes, sehr stabiles Sachtler-Stativ für schwere Fernsehkameras was nicht nur von mir, sondern auch von einigen erfahrenen Astrokollegen als "sehr gut" bezeichnet wurde.

Beste Grüße und CS
Norbert
 
Hallo Jörg, Dietmar und Thomas,
Danke für Eure Antworten.
Bitte lest meine letzte Antwort an Fee.
Beste Grüße und CS
Norbert
 
Moinmoin,

nach allem, was ich so lese, bedarf es keiner Diskussion bzgl unzulänglicher Einnordung, das ist es nicht, wie man an deinem Orion-Bild sieht. Jegliche Diskussion darüber erachte ich als obsolet.

Für mich sind 2 Dinge übriggeblieben, die signifikant sind:
1. die Bilder mit und ohne Guiding unterscheiden sich dahingehend, daß die Strichspuren in unterschiedliche Richtungen verlaufen.
2. die Balkonstandfläche reagiert auf unterschiedliche Gewichtsbelastungen "dynamisch"

Das heißt, daß jede Liebesmüh beim Einnorden vergebens ist, sobald der Balkon anschließend verlassen wird.
Ein erneuter Versuch macht also nur auf solidem Untergrund Sinn, damit wir diese Fehlerquelle ausschließen können. Du erwähntest deinen Garten, dessen Boden dürfte stabiler sein. Lege Brettchen unter die Stativfüße, um ein Einsinken zu verhindern.

Leider ist das aktuelle Wetter nicht gerade hilfreich für in-situ-Tests, aber ich möchte dieselbe Testreihe wie in Post 21 nochmal empfehlen, aber auf sicherem Untergrund. Ich wage mal die Vorhersage, daß wenn sich der Boden nicht mehr bewegt, eine strichfreie Aufnahme möglich sein sollte.
Wenn man dann Strichspuren sieht, dürften die nur in radialer Richtung verlaufen (geguidet), da der Mgen ja die mögliche Abweichung der Winkelgeschwindigkeit zwischen SA und Erdrotation kompensieren sollte. Je genauer genordert werden konnte, je kleiner werden die radialen Strichspuren ausfallen. Hab mal versucht, das in eine Skizze zu fassen:

Nordungsfehler und Strichspur.png

Die Polachse ist die des Polsuchers, Norden ist der wahre Himmels-Nordpol. Die radialen Striche entsprechen mit Betrag und Richtung dem Nordungsfehler (den man ja nur so gut machen kann, wie es die Umstände zulassen).
So sähe m.E. eine Langzeitbelichtung mit nur einer Achse (RA) aus, geguidet.
Man sieht auch, daß es 2 Punkte gibt, wo sich beide Kreise überlagern. In diesen Punkten, oder besser auf einer gedachten Gerade, die durch die beiden Punkte verläuft, sollte man keine Strichspuren sehen. (hoffe, ich hatte grad keinen Knoten im Kopp...).

Den Versuch würde ich auf jeden Fall machen. Mir sind bei den bisher vorhandenen Daten zuviele Fragezeichen übrig. Die müssen weg, also reduzieren wir systematisch die Randbedingungen bis nur noch Phänomene übrigbleiben, die wir eindeutig auf die Monti und deren Guiding zurückführen können.
Wenn ich mich nicht irre, sollten wir mit Guiding genau das Verhalten im obigen Bildchen erwarten dürfen, Strichspuren verlaufen genau radial (natürlich je besser genordet, desto schwerer auszumachen)
Ohne Guiding sollten diese spiralförmig verlaufen, also mit einem Winkel größer 0 bezgl eines radialen Verlaufs.

Naja, Wetter bräuchtmer halt...
Grüße und CS!!
Okke
 
Danke Okke!
Wie gesagt, ich werde den letzten Test abseits des Balkons erneut machen, sobald das Wetter passt um diese mögliche Fehlerquelle auch auszuschießen und dann auch Deinen Vorschlag einbeziehen.
Beste Grüße und CS
Norbert
 
Hallo Norbert,

Einnorden ist für visuelle Beobachtung und für Fotos mit Weitwinkel bis Normalobjektiv genau genug.

Einscheinern ist wesentlich genaueres Einnorden und dann gehen auch Fotos mit 135 -200 mm Brennweite reproduzierbar. Aber das geht nur im Rahmen des "Schneckenspiels" der jeweiligen Montierung. Im besten Fall hast Du ein sauberes (gleichförmiges, ruckelfreies) sinusförmiges Schneckenspiel mit 8-10 Minuten Periodenlänge und 30 Bogensekunden Amplitude, überlagert mit einer Drift durch den Restfehler der Polausrichtung nach dem Einnorden von ebenfalls 30-60 Bogensekunden in beiden Achsen. "Runde" Sterne kann dann die Montierung nur liefern, solange die Belichtungszeit unter 1/3 der Periodenlänge des Schneckenfehlers bleibt und die Abweichung durch den Restfehler unter 1/3 der Schneckenfehleramplitude liegt. Wenn Du nach erfolgtem Einnorden auch noch Eingescheinert hast, reduziert sich die Drift in beiden Achsen auf einstellige Werte. Das Schneckenspiel jedoch bleibt erhalten. Um auch das Schneckenspiel zu eliminieren, muß Autoguiding gemacht werden.

Autoguiding (MGEN, PHD, ...) soll in erster Linie das Schneckenspiel in der RA-Achse wegbügeln und so Belichtungszeiten über die gesamte Schneckenspielperiode und noch länger ermöglichen. In 2. Linie soll das Autoguiding den geringen Restfehler der Polausrichtung wegbügeln, der sich in einer langsamen Drift beider Achsen zeigt und Striche statt runder Sterne produziert. Da hat der MGEN viel zu tun.


Ja, das Video kenne ich und den gesamten Inhalt verstehe ich, bis es um das „Two-Star-Alignment“ und „Polaralignment“ mit der CEGM-Montierung geht.
Genau ab da (10:09 - 4. Die elektronische Methode ohne Pol) fällt es mir schwer, die Vorgehensweise auf den SA mit dem MGEN zu übertragen.

diese 4. Methode zum Einnorden kann man so nicht auf den SA übertragen.
Der SA hat weder einen eingebauten Computer mit den Sternpositionen in einer Datenbank, noch kann der SA per "Goto-Befehl" irgendwelche Sternpositionen aus dieser Datenbank anfahren, da er keinen Motor in der nicht vorhandenen Deklinationsachse hat und auch keine Eingabemöglichkeit für solche Befehle. Der SA ist eine reine Nachführeinheit.

Methode 1 (ab 4:30 Minuten) läßt sich 1:1 auf den SA übertragen, wenn dabei die Polsucheröffnung nicht durch den Kugelkopf auf der L-Schine verdeckt ist. Bitte verschiebe den Kugelkopf so auf der Schine, daß die Polsucheröffnung frei ist.

Dieses Video zeigt den Vorgang des Einnordens mit einem SA. Wenn das in der Dämmerung abgeschlossen ist, Polaris also auf der richtigen Position im Kreis steht, dann kann man mit dem MGEN anschließend per "Driftmethode" die Einnordung weiter verbessern. Je nach Übersetzung heißt dieser Menüpunkt u.U. anderst.

Das exakte Einscheinern mit dem MGEN setzt prinzipiell bei jeder Montierung voraus, daß die grobe Einnordung bereits mit irgend einer Methode (1 - 3) soweit erfolgt erfolgt ist, daß nur noch wenige 1/10 mm innerhalb des Anblicks auf der Scheibe des Sucherfernrohrs korrigiert werden müssen. Einscheinern am SA ist zwar prinzipiell machbar, aber sehr frickelig, weil der Gesamtaufbau viel zu instabil für feinfühlige Verstellungen im 1/10 mm Bereich ist.

Es geht (wie ebenfalls bereits mehrfach geschrieben) „nicht“ darum einen unrealistischen Sprung in der Brennweite von 135 auf 600mm irgendwie hin zu bekommen, sondern es geht darum, mit 200mm (die ich schon häufiger auf dem SA erfolgreich benuzt habe) von 90 Sek. auf längere Belichtungszeiten zu kommen

Dann muß der SA zuerst eingescheinert werden. Daß es mit 200 mm ein paar Mal funktioniert hat, war Zufall.

Du hältst den Unterschied von 135 mm auf 200 mm für marginal, übersiehst dabei aber, daß bei 200 mm das Gewicht der Optik steigt und zusätzlich auch noch das Gewicht für Kugelkopf, Sucher und MGEN dazu kommt. Und damit sind wir in einem für Anfänger nicht mehr beherrschbaren Bereich.

Der SA ist konzipiert, um Weitwinkel- oder Normalobjektivaufnahmen zu machen, nachdem man wie im Video eingenordet hat. Aufnahmen mit 135 mm Brennweite gehen auch noch, aber da sind dann definitiv keine 4 Minuten Belichtungszeit mit runden Sternen reproduzierbar möglich. Bei 200 mm Brennweite sinkt die machbare Belichtungszeit auf fast die Hälfte der von 135 mm. Was Du mit 100 mm Brennweite auf 1 Pixel des Kamerachips der DSLR abbildest, belegt bei 200 mm Brennweite 4 Pixel im Quadrat. Und das ankommende Licht der Sterne verteilt sich ebenfalls auf die 4 Pixel. Um die selbe Helligkeit wie mit 100 mm Brennweite zu erreichen, müßtest Du also 4x so lange belichten können. Deinen Wunsch nach langer Belichtungszeit verstehe ich gut. Aber der SA ist nicht dafür gedacht. Du möchtest etwas, wofür er nicht gedacht ist.


Zurück zum Thema und das ist wie eingangs beschrieben die korrekte Inbetriebnahme des MGEN-Guiding und das MGEN-Scheinern am SA.
Um das auch noch mal ganz klar und unmissverständlich zu äußern, ich habe Sicht auf Polaris und mir helfen „keine“ Erklärungen wie das mit zweiachsigen, motorischen Montierungen mit Handcontroller (wie CEGM, EQ5, EQ6 oder vergleichbare) geht, sondern ich beziehe meine Fragen „ausschließlich“ auf den Betrieb des MGEN II am Star Adventurer!

Ein MGEN am SA macht keinen Sinn. Denn das, was ein MGEN (und jede andere Autoguidingmethode) kann und soll, geht am SA nur zur Hälft. Es gibt am SA keine DE-Achse, die per Motor angesteuert wird. Also kann eine Abweichung in DE auch nicht korrigiert werden. Der MGEN ist ein tolles Hilfsmittel, aber er gehört an eine stabile Montierung mit Motoren in beiden Achsen. Für den SA war das ein Fehlkauf.
 
Hallo Fee,

ja, es geht um die Verbesserung durch das Guiding um den Schneckenfehler des SA zu mindern. Soweit sind wir uns einig.

Jede Verlängerung der Belichtungszeit bei 200mm oberhalb von 90 Sek. ist herzlich willkommen und mein derzeitiges Ziel. Der MGEN ist voll bezahlt, also darf er auch voll arbeiten. Die Kernfrage ist ja hauptsächlich, wie bewege ich den MGEN dazu mir dabei zu helfen.

Das man die Methoden des MGEN-Scheinerns in dem Video nicht auf den SA übertragen kann, ist der Grund für diesen Beitrag von Anfang an!

Methode 1 aus dem Video ab 4:30 ist nicht das Thema und freie Sicht durch den Polsucher ist gegeben.
Das normale Einnorden des SA ist (wie mehrfach gesagt) auch nicht das Thema. Damit lande ich ohne MGEN in Deutschland/Europa/Nordhalbkugel immer so ca. bei 90 Sek. Belichtungszeit bei 200mm. Können wir das normale Einnorden damit bitte endgültig abhacken?

Eben weil der SA „keinen“ Computer eingebaut hat und nur in der RA-Achse nachführt ist die Adoption von den vorhandenen MGEN-Scheiner-Methoden für mich wenig hilfreich.

Es geht also also darum die Driftmethode bzw. das Scheinern auf dem SA mit dem MGEN hinzubekommen um eine kleine Verbessrung zu erreichen!
Das das am SA frickelig ist, habe ich nicht anders erwartet, da er ja prinzipiell dafür nicht vorgesehen ist. Trotzdem geht das ja und das würde ich gerne nachvollziehbar lernen.

Nein, ich halte den Unterschied zwischen 135mm und 200mm „nicht“ für marginal und übersehe da garnichts! Und nein, dass ist auch bei 200mm bei mir keine Glückssache, sondern das kann ich jeder Zeit nachweislich wiederholen. Bitte lass solche unhaltbaren Vermutungen zukünftig doch einfach weg.

Gut, dass der MGEN am SA Deiner Meinung nach keinen Sinn macht, erübrigt weitere Nachfrage an Dich. Es gibt dagegen zahllose andere, erfahrene Astrofotografen die das komplett anders sehen inkl. Tommy, der dieses Setup oft im Einsatz hat. Auch wenn natürlich klar ist, dass durch den Einsatz des MGEN am SA keine Wunder zu erwarten sind.

Vielen Dank für Deinen Einsatz, aber bezogen auf Deine letzte Äußerung habe ich "keine" Fragen mehr an Dich.

Wenn Du meine vorherigen Texte dieses Beitrags gelesen hättest, wüsstest Du, dass die Anschaffung einer größere Montierung für mich nur noch eine Frage der Zeit ist und insofern habe ich die Investition in den MGEN auf keinen Fall in den Sand gesetzt - aber das nur nebenbei.

Viel Spaß - alles Gute und CS
Norbert
 
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hallo Norbert,

ich bitte höflich um Entschuldigung, das war zeitlich etwas ungünstig - Mittwoch war Feiertag, Donnerstag musste ich nebst Shop Dienst Waren zusammen sammeln und das Auto vollpacken, Freitag war PixInsight Workshop von früh bis (sehr) spät und heute Samstag den ganzen Tag am Stand für den Astroworkshop am Gahberg, bin gerade erst nach Hause gekommen. Kann das jetzt auch nicht alles durchlesen, da Family mich anfordert. Also nur kurz jetzt -

Unsere Scheiner Anleitung sollte für alle Montierungen passen, auch für die ohne DEC Motor. BIslang hat niemand nach einem Video verlangt, also sah auch niemand die Notwendigkeit eines zu produzieren. Ich weiss schon dass die Anleitung etwas viel in eines rein packt, bislang ging es aber offenbar.

In Bild #3 drehen sich die Sterne um den Pol, in Bild #4 drehen sie sich auch noch etwas, um einen Punkt abseits des Poles. Der MHGEn korrigiert dann die RA Komponente dieser Drehung. Das könnte bedeuten, dein Polsucher ist nicht gut justiert. Check das doch bitte mal, einfach Fadenkreuz auf einen Punkt richten und RA Achse drehen. Geht auch gut aus dem Fenster raus auf eine Markierung gegenüber.

Nächste Woche habe ich Urlaub :) aber ich verpreche ich sschau rein hier und wir kriegens schon hin!

lg Tommy
 
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Hallo Tommy,

vielen Dank für Deine heiß erwartete Reaktion :)
Mach mal erst Dein Ding und anständig Urlaub und dann sehen wir weiter.
Ja, ich gebe zu, dass ich mit der Justage des Polsuchers so meine Probleme habe und auch nach drei Versuchen immer noch nicht 100% zufrieden bin. Das ist aber auch wirklich echt frickelig am SA. In der Zwischenzeit gehe ich da noch mal ran sowie an einen erneuten Test mit superfestem Untergrund.
Wenn Du sagst, dass wir das hinkriegen, habe ich gute Hoffnung.

LG und CS
Norbert
 
motorisierte Polhöhen- und Azimutschrauben fehlen, auch das habe ich irgendwo schon gesehen,

Wo!? Wo!? Woooo!?? :p
Ich frage mich seit Jahren, warum kein Mensch eine präszise, selbstjustierende Polblock-Mechanik mit der heute möglichen Elektronik baut... das ist kein Space-Shuttle, das wäre in Serie gefertigt absolut simpel. Das ist wohl nur eine Marketingfrage, denke ich. Weil dann könnten die Chinesen das übliche Standardgerödel, dass sie bzgl. Gußformen, Konstruktion und Entwicklung seit Jahren nichts mehr kostet, endlich einmotten. Doch das sind natürlich die Cash-Bringer. Also gibts deshalb so lange wie nur möglich die EQ3s und EQ5er und all das Zeug. :rolleyes: Weil es muss ja auch "einfache" Montierungen geben, und schließlich geht damit ja was.

Ich warte trotzdem auf diesen nächsten Schritt. Der ja kommen wird.
Auch wenn die Profis dann fadisiert sind, weil sie nicht mehr scheinern müssen. :D:coffee:

Jörg, wir bauen das.
Lagesensoren, Mikro-Hubspindeln, Servomotoren, ...
jedes Smartphone schafft das heute.
Und den Rest gibt es ja bereits: die Kamera, die den Himmel scannt und die Software, die weiß, wo vorne und hinten ist...

Das selbstaufstellende Stativ entwickeln wir in 10 Jahren... ;)

lg
Niki
 
Hi Niki,
wenn die sowas nicht schon haben, würde ich als erstes dort mal Nachfragen und sei es nur für eine Kooperation ;-)
Darüber würden sich bestimmt auch Filmkameraleute, Panoramafotografen, Vermessungstechniker sowie ein paar Leute aus der Forschung freuen. Es wird sowas in der Art bestimmt geben, aber frag nicht nach dem Preis ;-)
LG und CS
Norbert
 
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Hi Norbert,

Es geht also also darum die Driftmethode bzw. das Scheinern auf dem SA mit dem MGEN hinzubekommen um eine kleine Verbessrung zu erreichen!
Das das am SA frickelig ist, habe ich nicht anders erwartet, da er ja prinzipiell dafür nicht vorgesehen ist. Trotzdem geht das ja und das würde ich gerne nachvollziehbar lernen.

- alles komplett aufbauen, MGEN im Sucher an irgend einem hellen Stern scharfstellen, eingeschaltet lassen aber noch nicht auf "Guiding" beim MGEN gehen. SA einnorden, Nachführung vom SA einschalten

a) Azimutale Abweichung im Süden einscheinern:
- auf einen mittelhellen Stern am Himmelsäquator ca. 15 ° vor dem Meridiandurchgang im Süden schwenken
- Sucher so in seiner Befestigung/Rohrschellen drehen, daß der Stern sich parallel zur unteren Bildschirmfeldkante des MGEN bewegt, wenn man die Nachführung des SA stoppt oder mit doppelter Geschwindigkeit laufen läßt (dieser Schritt entspricht der "Drehung" des Fadenkreuzokulars bis die "Fäden" wagrecht /senkrecht stehen bei der "klassischen" Scheinermethode)
- Stern beobachten. Wie schnell wandert er nach oben oder unten? Zeit messen.
- Stern zurück in die Bildschirmmitte des MGEN holen (durch Verstellen am Kugelkopf, nicht an der Polhöhen- oder Azimutschraube!)
- eine Azimutschraube 5 Umdrehungen lösen, mit der anderen 5 Umdrehungen machen
- wandert der Stern jetzt langsamer raus, war es die richtige Drehrichtung, wander er schneller raus, war es die falsche Drehrichtung
- Vorgang so lange wiederholen, bis der Stern in der Mitte bleibt, weiter zu b)

b) Polhöhe im Westen oder Osten einscheinern:
- beliebigen mittelhellen Stern in 30 ° Höhe einstellen
- Stern beobachten. Wie schnell wandert er nach oben oder unten? Zeit messen.
- Stern zurück in die Bildschirmmitte des MGEN holen (durch Verstellen am Kugelkopf, nicht an der Polhöhen- oder Azimutschraube!)
- 3 Umdrehungen der Polhöhenschraube machen
- wandert der Stern jetzt langsamer raus, war es die richtige Drehrichtung, wander er schneller raus, war es die falsche Drehrichtung
- Vorgang so lange wiederholen, bis der Stern in der Mitte bleibt

nochmal a) und dann b) durchführen, meist ist noch eine kleine Korrektur nötig. Einscheinern fertig. Längere Belichtungszeiten sind prinzipiell jetzt möglich.

SA auf Motiv schwenken, MGEN jetzt nach Bedienungsanleitung auf RA-Achse kalibrieren. Autoguiding in RA starten. Belichtung des Motives starten.

Bei zweiachsigen Montierungen ist das Scheinern mit ein bissy Übung in 15 Minuten erledigt, weil man per biegsamer Welle oder Motor den Stern sanft in die Bildschirmmitte zurückholen kann.

Das Einstellen über den Kugelkopf auf dem SA ist dagegen extrem frickelig und der Grund für meine Aussage, daß das nix taugt. Bis damit halbwegs korrekt eingescheinert ist, ist ne kurze Sommernacht rum und Du hast kein einziges Foto gemacht.
 
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Hallo Niki,

einfacher als eine neue Mechanik stelle ich mir eine andere MGEN-Kamera selbst vor. Wenn man mehrere Leitsterne nähme, könnte man die Bilddrehung eliminieren, auch bei grober Einnordung. Das gilt natürlich nur für 2-achsige Montierungen

Gruß Helmut
 
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Danke Fee,

soweit verstanden.
Da habe ich eine Idee, weil sich ja (wie Du richtig schreibst) mit einem Kugelkopf unterm Leitrohr das feine anvisieren eines Sterns schwierig gestaltet. Dafür wäre doch ein relativ leichter Dreiwegeneiger eigentlich viel besser geeignet als ein Kugelkopf. Die Frage ist nur, ob die Größe des Dreiwegeneigers den Polsucher verdeckt oder irgendwo anstößt. Ich werde das auf jeden Fall mal probieren.
Vielleicht hat Tommy ja noch ein Ass im Ärmel :)

So langsam vermute ich, dass meine Guidingcam nicht gut ausgerichtet war und deshalb das Guiding auch ohne Scheinern nicht die erhoffte Verbesserung brachte. Ansonsten muss es ja auch Gründe geben, warum so viele Kollegen (wie z.B. Karol) mit dem gleichen Setup erfolgreich arbeiten aber damit nie Scheinern.

Beste Grüße und CS
Norbert
 
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Hallo Helmut,
nette Idee.
Dann müsstest Du aber vorher auch noch ein neuen MGEN mit mehreren Guidingkameraanschlüssen bauen :)
Gruß
Norbert
 
Dieser MGEN müsste natürlich so konstruiert werden, so dass er z. B. einen Stern links oben und einen zweiten rechts unten im Blickfeld hat. Daraus könnte er sich doch die passenden Steuerungsbefehle für beide Achsen errechnen. Das würde eigentlich keine neue Hardware erfordern.

Helmut
 
Ja gut Helmut, wenn der "Neue MGEN III" die zwei Guidingcams wechselweise... und irgendwie mit einer getrennt ausrichtbaren Stereocam... Abenteuerlich, aber nette Ideen die Du hast :)

Aber bevor ich derartig in die Ferne abschweife, muss ich erstmal kleine Brötchen backen.
Norbert
 
Status
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