Hallo zusammen,
aufgrund des tagsüber schönen klaren Wetters mit Erwartung eines ebensolchen am heutigen Abend begab ich mich noch einmal auf meinen Balkon und lauerte unserem fernen Gast aus den Weiten des Sonnensystems auf, um ihn wieder auf den Chip meiner Canon EOS 700 Da zu bannen. Entsprechend vorbereiten konnte ich mich diesmal zeitgerechter und ich sollte nicht enttäuscht werden. Allerdings ganz ohne Wermutstropfen sollte auch diese aktuelle Session nicht über die Bühne gehen, das wäre ja schließlich noch schöner
. So zeigten sich just im angepeilten horizontnahen Himmelssektor Kondensstreifen, die sich während der Einzelframebelichtungen jeweils über das Bildfeld zogen. Auch das eine oder andere Flugzeug neben einem südlich des Kometen heraufziehenden fernen Cirruswolkenband durften selbstverständlich nicht fehlen. An die im Wege stehende Wohnbebauung in der Nähe habe ich mich ja schon gewöhnt. Trotzdem gelangen mir noch einige Belichtungen, mit denen ich angesichts der geschilderten Begleitumstände durchaus zufrieden bin. Glücklicherweise gewinnt TA jetzt täglich an Deklination und kann demgenäß Abstand von der Sonne gewinnen, was mir sehr entgegen kommt.
Hier mein Ergebnis vom heutigen Abend quick and dirty bearbeitet mit DSS 4.2.6, Fitswork 447, GraXpert (ohne KI-Funktion) und Photoshop:
Ich hatte in DSS nach der Registrierung der Lights samt Flats das Kometenstacking auf den Kometenkopf und die Sterne gleichzeitig durchgeführt, was sich natürlich anhand der im Bild sichtbaren Artefakte bemerkbar macht. Damit kann ich aber gut leben, zumal ich auch den Gegenschweif von TA habe einfangen können. Der Rechenaufwand hielt sich in Grenzen, den 16 Prozessorkernen meines PC sei Dank. Überdies habe ich das Bild deutlich beschnitten, da ich auf die mit ins Bild geratenen Gebäudeteile und der horizontnahen Bäume gerne verzichten kann (leider war das beim Stacken ebenfalls zur Anwendung gelangte Sigma-Clipping im Hinblick auf das Wegrechnen dieser Bildteile nicht erfolgreich, aber einen Versuch wars wert, obwohl ich nicht wirklich mit einem Erfolg gerechnet hatte
).
Aufnahmedaten: Canon EOS 700 Da, Tamron-Telezoom 70-300mm bei ca. 90mm Brennweite, Blende 5.0, 30 Lights zu jeweils 25 Sekunden, 5 Lights zu jeweils 35 Sekunden, ISO 400, Reisemontierung SkyGuider Pro von iOptron.
Vielleicht gefällt die Aufnahme ja dem einen oder anderen
VG und CS für die Kometenjagd in den Folgetagen
Stefan