TA ist am Abendhimmel angekommen

Hallo Frank,

ich habe ganz normal, ohne irgendwelche besonderen "Gimmicks" in DSS einzustellen, die Kometenstackingfunktion genutzt. Dafür beließ ich es im Hinblick auf die Lights und die Flats beim Median Sigma Clipping gewissermaßen als Standardeinstellung (übrigens auch für Deep Sky-Motive generell !). Dabei ging ich hinsichtlich des Stackinverfahrens so vor wie weiter oben bereits dargestellt (Markierung des Kometenkerns beim Ersten und beim letzten Lightframe sowie eines Frames in der Mitte der Belichtungsreihe, wobei ich dieses dann als Referenzbild auswählte). Hier hat es bei mir ganz gut geklappt. Gott sei dank hält sich auch der individuelle Rechenaufwand in Grenzen. Die 16 Prozessorkerne bei mir im PC machen sich doch bezahlt. Wenn ich da an meinen älteren Laptop denke mit nur zwei ! Rechnerkernen:cry:.

CS
Stefan
 
Hallo Stefan,
jegliche klipping Methode beseitigt bewegliche Strukturen beim stacking.
Bei Flugzeugen und Satelliten ist das okay, aber beim Kometen wird der Schweif geklippt. Da du mit einer viel längeren BW als ich aufgenommen habe, verstehe ich dein Bildergebnis in #177 nicht? Hierbei muß die Kometenbewegung deutlich zu sehen sein!
Mich würde dein Ergebnis interessieren, wenn du in DSS noch einmal auf den Kometenkern stackst, aber diesmal mit der Durchschnitt Methode. Zur Sternenregistrierung einen geringen Sternerkennungswert ( ich neheme da 80+88%) einstellen um zu verhindern das der Komet als Stern fungiert und das Bildergebnis leidet. 10-15 Sterne sind mehr als genug. Dann nur im ersten und letzten Bild den Kometen exakt markieren und speichern! Die Methode Durchschnitt nehmen. Ich hoffe danach bekommst du deutliche Sternspuren und der Schweif ist viel länger zu sehen.
VG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Frank,

danke dir für deine Anregung. Ich kann deine Vorgehensweise ja mal gelegentlich ausprobieren, habe im Moment aber keine Zeit. Ich werde mich ggf. dann noch mal melden.

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Stefan
 
Hallo,

gestern (2. Nov. 2024) konnte ich am frühen Abend (18:15 MEZ) den Kometen C/2023A3 TA nach einer Woche
wetterbedingter Pause nochmal fotografieren.
Der Komet war auf Grund meines aufgehellten Südwesthimmels (Berliner Lichtglocke) kaum visuell im Fernglas zu sehen.
Zwischenzeitlich zogen auch dünne Wolken durch.
Hier die Aufnahme Canon EOS 600, Objektiv Sigma 2,8/150mm, bei ISO1600 ~12sec. belichtet
Ausschnitt

Komet_TA_241102-1715UT.jpg


Der Kometemschweif hat sich verbreitert.
Auf Grund des aufgehellten Himmelshintergrund ist die Abbildung der Scheiflänge begrenzt.

CS Dieter
 
Wenn du das Ende der astronomischen Dämmerung nicht nutzt ist der Himmel immer erhellt! Das hat mit dem Berliner Himmel nix zu tun. Gestern war erst 18:37 MEZ Nacht.
VG Frank
 
Wie es die anderen machen, kann ich nicht sagen. Ich versuche die Artefakte mit den Methoden hier wegzubekommen.

Sterne vor dem Stacken rausmachen. Das reduziert das Problem schon deutlich. Starnet ist leider nicht dafür gemacht, das aus den linearen Bildern hinzubekommen. Über Siril kann man einstellen, dass vor dem Entsternen aus Autostretch auf das Bild gemacht wird, der nach dem Stretch wieder zurück genommen wird. Das ist natürlich nicht perfekt. SXT arbeitet da sauberer, aber um damit mit größeren Mengen von linearen Daten arbeiten zu können, braucht man PixInsight. Das ist dann nur dafür halt etwas teuer. Bei den vielen Bildern dauert das auch ewig. Wenn man eine gute Grafikkarte hat, hilft ungemein. Das ist dann 10-20x so schnell. Für die 100-200 Bilder braucht Starnet aber immer noch ein paar Stunden.

Wenn man stackt kann man die Artefakte noch weiter reduzieren, in dem man die Sigma Werte bei der Outlier Rejection so niedrig wie möglich einstellt, ohne dass spürbar Signal verloren geht. Je niedriger der Sigma Werte, desto aggressiver arbeitet der Algorithmus. Man braucht eigentlich nur das helle Sigma, da die Artefakte immer heller sind, als der Hintergrund. Das dunkle Sigma braucht man eher für Cold Pixel. Das kann man so lassen.

Sollte das nun immer noch nicht auf einem Niveau sein, mit dem man zufrieden ist, kann man sich dann noch den Stack hernehmen und versuchen mit der Hintergrundextraktion die schwächeren Bereiche des Kometen möglichst aus dem Bild herauszuebnen. Dann nimmt man Pixelmath addiert den Hintergrundwert auf das Original und zieht dann das Bild mit dem weggeebneten Kometen ab. Man kann das Kometenbild auch einfach durch das geebnete Bild dividieren wie mit einem Flat. Den Kopf kriegt man so natürlich nicht eingefangen, sodass man diesen später über eine Maske in einem EBV Programm aussparen muss. Aber der Kopf ist eh meistens so hell, dass da die Artefakte nicht so extrem auffallen.

Für das was übrig ist, kann man für den kometenlosen Bildhintergrund einfach den Bildhintergrund aus dem Bild, wo auf die Sterne gestackt wurde, nehmen. Den Kometen spart man über eine Maske aus. Im Kometen selbst, macht man die groben Sachen mit dem Reparturtool weg und die schwachen Bereiche zeichnet man ordentlich weich. Das merkt man eh nicht, da die sowieso kaum Konturen haben.

Dann sind die Artefakte mehr oder weniger weg.

Das ist zugegebenerweise ein bisschen mühselig. Ich mache daher auch immer nur den Anteil, der unbedingt sein muss. Bei meinem Bild mit dem 5"er habe ich alles bis auf den Trick mit der Division/Subtraktion alles gemacht, bei dem vorher mit dem 60mm Apo musste ich nur die Sterne vorm Stacken entfernen und bisschen mit dem Korrekturtool arbeiten. Bei dem mit dem 50mm Objektiv habe ich nur den Hintergrund aus dem Sternenstack übernommen.

Es hängt halt davon ab, welche Bedingungen man hat. Bei meinem Bild mit dem 5"er war es grenzwertig neblig und in der Richtung steht noch eine Straßenlampe. Da bleibt natürlich nach dem Entsternen mehr von den Artefakten übrig als wenn es komplett klar ist, man irgendwo auf einem Berg steht und in 60° Höhe beobachtet.
 
Hallo Frank

Wenn du das Ende der astronomischen Dämmerung nicht nutzt ist der Himmel immer erhellt! Das hat mit dem Berliner Himmel nix zu tun. Gestern war erst 18:37 MEZ Nacht.
VG Frank
Der Lichtkegel in Richtung Berlin von meinem Standort aus ist so hell, da brauche ich nicht auf das Ende der astronomischen Dämmerung warten. :(
In dieser Richtung (Südwesten) ist es bei "völliger Dunkelheit in anderen Richtungen" immer hell. Der Lichtkegel hat sich in den letzten 20-30 Jahren
immer weiter verbreitert und an Höhe zugenommen (jetzt bis geschätzte 50° Höhe).
Das ist eben die Lichtverschmutzung, insbesondere wohl durch die neuen LEDs verstärkt.:unsure:
Ich habe eben das Pech , dass ich nördlich von Berlin beobachte. :):cry:
Ich beobachte/fotografiere dann Objekte bevorzugt in andere Richtungen Nordost bis Süd. Nur bei diesem Kometen ging/geht das leider nicht.
VG Dieter.
 
Guten Abend zusammen. Ich konnte gestern Nachmittag gegen 15:00 Uhr meine Frau noch zu einem spontanen Ausflug zur Sternwarte St. Andreasberg animieren, das ist von uns nur ca. 50 Autominuten entfernt und bietet für den 'Flachländer' schon eine beeindruckend gute Höhensicht auf etwas über 700m üNN. Die einbrechende Dämmerung versprach dann auch, zusammen mit dem 2 Tage alten Mond, einen für uns Städter selten so beobachtbaren Sternenhimmel. Die Fuji X-H1 mit dem 12er Samyang und Stativ waren an Bord und so konnte ich doch nochmal den Kometen auf den Chip bannen, was hier in der näheren Umgebung meines Wohnorts so aktuell nicht mehr möglich ist. Die Aufnahme entstand um 18:33 Uhr an dieser Stelle, also auf der der Sternwarte gegenüberliegenden Straßenseite. Ich war schwer beeindruckt von dem sich mir gebotenen Sternenhimmel und auch meine Frau war ganz angetan, selten hatten wir mal so deutlich die Michstraße zu Gesicht bekommen. Mit dem 9x63 Optolyth waren auch der offene Sternhaufen in der Kassiopeia und M31 eine Augenweide und wir konnten uns trotz schnell aufziehender Kälte kaum den Eindrücken entziehen, es war einfach klasse. Gegen 19:30 Uhr setzten wir uns aber dann doch ins Auto und es ging zurück nach Braunschweig. Direkt am Beobachtungsplatz der Sternwarte bekamen wir übrigens am Nachmittag noch von einem Vereinsmitglied ein paar Infos zur Situation rund um die Sternwarte und zur Location, vielen Dank an dieser Stelle dafür :y: Das war bestimmt nicht der letzte Besuch hier...
Anbei das Suchbild zu TA, leider fehlt mir die Erfahrung in der Bildbearbeitung, deshalb der kleine Marker...die Profis können da bestimmt noch etwas rausholen :)

Viele Grüße Kay
DSCF9720_kl1.JPG

DSCF9720_kl1_marker.JPG
 
Die Fuji X-H1 mit dem 12er Samyang und Stativ waren an Bord und so konnte ich doch nochmal den Kometen auf den Chip bannen, was hier in der näheren Umgebung meines Wohnorts so aktuell nicht mehr möglich ist.
Hast du denn den Komet auch visuell mit dem Fernglas noch sehen können? Ohne den Pfeil hätte ich den auf dem Bild gar nicht gefunden :)

Ich habe gestern abend den Kometen bei uns im Garten grad noch mit dem Fernglas beobachten können. Der Kern mit der Aura ist noch einigermaßen gut zu sehen. Der Schweif ist gerade noch so zu erkennen und noch so 2° lang.

Fotografisch ist das Teil aber immer noch ein Brett. Gestern war es hier richtig klar und dunkel. Die Milchstraße konnte man im Zenit gut erkennen trotz der Straßenlampen. Da habe ich die Gelegenheit nochmal genutzt um eine knappe Stunde lang mit dem 5"er auf den Kometen zu halten. Im Moment bewegt er sich alle 30s 1" weit am Himmel. Um die Belichtungszeit muss man sich also keinen Kopf machen. Um den Kopf des Kometen aber schon. Der geht nach 60s in der Luminanz selbst bei langsamen f/6,24 in die Sättigung. Auf der Preview ist das Ding knall hell und geht über das komplette Bildfeld. Heute abend werde ich mal schauen, was in den Daten steckt.
 
Hallo, ja, visuell mit dem 9x63 war die Sichtung auch kein Problem, der Himmel dort oben auf 710m üNN war ja auch entsprechend dunkel und die Luft sehr trocken und klar. Mit Stellarium auf dem Smartphone habe ich mich vorgetastet...Ich war aber so angetan von dieser Sternfülle, dass ich mich auch vermehrt um andere Objekte gekümmert habe...wann erlebt man mal so einen Himmel ;)Mir reichten ehrlich gesagt die Beobachtungen und Fotos vom Kometen aus den vergangenen Wochen, deshalb war die Aufnahme auch ehr als 'Schrotschuss' gedacht...mit Erfolg :D
Also, andere können bestimmt mehr zu visueller Schweifausprägung oder Magnitude sagen, ich bin da ehr der Genussbeobachter...
Viele Grüße Kay
 
Hallo zusammen,
mal mal etwas off topic. Ich bin immer fasziniert von alten Aufnahmen der Kometen. z.b der Halleysche Kometen mit analog Fotomaterial. Dabei wurde sicherlich vor 100 Jahren permanent manuell auf den Kometenkern nachgeführt. Das macht heutzutage kein Mensch mehr. Aber trotzdem würde aktuelles Equipment eines Amateurs solche Aufnahmen ebenfalls ermöglichen. Warum macht das niemand? Solche Bilder bräuchten Null Bearbeitung außer vielleicht ein bisschen Stretch!
VG Frank
 
Dabei wurde sicherlich vor 100 Jahren permanent manuell auf den Kometenkern nachgeführt. Das macht heutzutage kein Mensch mehr.
Hallo Frank!

Hat man früher auch 50-100 und mehr Einzelbilder angefertigt und diese dann addiert oder hat man 1h, vielleicht auch mehr, am Stück belichtet? Bei kurz belichteten Einzelaufnahmen dürfe die Eigenbewegung eines Objekts erst einmal kaum eine Rolle spielen. Man muss ja danach dem Stackingprogramm sowieso sagen, ob auf Sterne oder Komet gestacked werden soll. Oder sehe ich das falsch?

Gruß,
Andreas
 
Hallo Andreas,
da es sich um analoges fotomaterial handelt kann man nur eine Einzelaufnahme gemacht haben.
Persönlich habe ich immer den Eindruck dass wir durch unser stacking den Kometen eher eliminieren als betonen. Ich glaube bei Kometen muss man anders aufnehmen als bisher gedacht.
VG Frank
 
Hallo!

C/2023 A3 am 05.11.2024. Im Vergleich zu meiner letzten Aufnahme (27.10.), als TA in der Nähe von IC4665 stand, ist der Komet deutlich lichtschwächer geworden. In den kommenden Tagen wird er an NGC6633 und IC4756 vorbeiziehen. 50 Einzelbilder (100mm, F/5.6, ISO3200, 3s, ohne Nachführung) gestacked.

C2023_A3_20241105_1850_100mm_ISO3200_50x_3s_Sequator_002_mark.png


Viele Grüße,
Andreas
 
Wahrscheinlich mein Abschiedsbild für den Kometen vom letzten Montag. Außer Hochnebel kommt da erst mal vermutlich nichts mehr bei uns hier.


Visuell mit dem 15x50is sieht man von unserem Garten den Schweif vielleicht noch 2-3 lang, bei indirektem Sehen deutlich. Der Kern mit der Aura ist aber noch gut zu sehen.
 
Moin
Am 22..11.24 konnte ich noch 45 Minuten lang den Kometen C/2023 mit dem 6" Newton und Reducer ablichten . Die beiden nach Doppelstern aussehenden ,hellen Sterne nahe dem Kern sind Alya und Theta 2 Serpentis . Nach 60 Sekunden Belichtung sah ich im liveview meiner Canon so gut wie keinen Schweif mehr.
Der Komet hatte laut Stellarium 8.65 mag . Das Bild ist gecropt.

Komet-tsuchinchan-atlas-nexus.2 Kopie.jpg
 
Hallo Georg,

schöne Aufnahme ! Ich wäre ihm auch gerne noch einmal "auf die Pelle gerückt", gleichsam als Abschiedsfoto. Leider hat jedoch das Wetter nicht mehr mitgespielt, ein unter uns nur allzu bekanntes meterologisches Grundproblem:unsure:.

CS
Stefan
 
Hallo Georg,

schöne Aufnahme ! Ich wäre ihm auch gerne noch einmal "auf die Pelle gerückt", gleichsam als Abschiedsfoto. Leider hat jedoch das Wetter nicht mehr mitgespielt, ein unter uns nur allzu bekanntes meterologisches Grundproblem:unsure:.

CS
Stefan
Ja, finde ich auch. Tolle Aufnahme. Vielleicht noch bisschen den Hintergrund dunkler machen aber ansonsten ist das vom Framing und der Bearbeitung das perfekte Foto des Kometen.

Ich habe leider auch keine Aufnahme mehr gemacht. Es war zwar klar, aber ich habe den Kometen einfach vergessen gehabt :eek:
 
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