Ich benutze kein Goto und ich suche "traditionell" die Objekte auf. Ich nutze Cartes Du Ciel, Stellarium und hab jetzt mal das E&T entdeckt und gestartet um die Stunden gezielt einzusetzen.
So wirklich zufrieden bin ich mit der "Übersicht" noch nicht. D.h. ich stehe dann doch oft wie der Ochs vom Berg.
Wie macht Ihr das?
Hallo Ollie,
Meinst Du mit "Übersicht" eines der Planungsdokumente aus E&T? Vielleicht kann ich Dir dann dazu ein paar Tipps oder Hinweise geben, wie Du damit erreichst, was Du möchtest.
E&T habe ich entwickelt, weil ich damals schon ziemlich viel am Himmel gesehen hatte, die Standards gut kannte und den Wunsch hatte, mangels Vorbereitung nicht immer wieder ohne für mich neue Objekte nach Hause zu fahren.
Zwar ist es mit etwas Erfahrung auch keine Hexerei, die Sichtbarkeitschancen eines Objekts einzuschätzen, bevor man es versucht aufzufinden. Und wenn man es trotz vermeintlich korrekter Stelle am Himmel dann doch nicht sehen kann, dann ist das zwar nicht spannend, aber eben auch ein Ergebnis.
Der entscheidende Unterschied zwischen einem "planlosen" Beobachten und einem etwas "ernsthafteren" Ansatz ist das Aufzeichnen der Beobachtungen in einem Logbuch. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob man das mit Software macht oder lieber ohne. Je mehr man allerdings beobachtet hat, desto weniger nützlich werden Aufzeichnungen auf Papier, denn man müsste ja die ganzen Kladden zeitaufwändig durchsuchen oder sehr viel Disziplin dabei haben, manuell einen entsprechenden Index mit Verweis auf die Seitenzahlen fehlerfrei und lückenlos fortzuschreiben. So etwas können Programme besser und schneller als müde Beobachter.
Hat man nun ein Logbuch, dann ist die Informationsquelle, wenn man nach Objekten fragt, die einem fehlen, um in irgendeiner Hinsicht komplett zu sein. Wenn Du alle Messierobjekte beobachten willst, musst Du ja wissen, welche Dir noch fehlen. Das Logbuch im Programm kann dann mit einer Messier-Liste abgleichen und zeigen, was noch nicht im Log steht.
Und so etwas wie eine "Messier-Liste" ist bei E&T ein Beobachtungsprojekt. Da packt man sich Objekte rein, die man irgendwie, irgendwo, irgendwann sehen will. Und sieht dank des Logs, welche davon noch unbeobachtet sind. Die restlichen Hilfsmittel von E&T zielen dann darauf ab, die zeitliche Planung für diese Kandidaten zu machen und mit Hilfe der Sternkarte kann man sie dann auch per Starhopping oder auch per Goto finden.
Aber selbst als derjenige, der wahrscheinlich jeden Trick und jede Funktion in E&T kennt, beobachte ich oft ohne seine Hilfe: für den schnellen Blick mit einem kleinen Fernrohr vor dem Zubettgehen ("Oh, es ist ja noch klar geworden") oder für Fotos mit DSLR und Tracker oder für Mond und Planeten brauche ich es nicht. Es sei denn, ich wollte etwas loggen. Aber die x-te Beobachtung meiner Favoriten logge ich schon lange nicht mehr. Wenn ich aber mal Bock habe, mit dem Dobson rauszufahren und so richtig tief einzusteigen, dann schätze ich mein Werkzeug noch heute sehr.
VG Tom