Zeitschrift Abenteuer Astronomie wird eingestellt!

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PS: Moin Peter nochmal - hoffe, das klang jetzt nicht unfreundlich, ich war nur bissel erschüttert ;-)

Beste Grüße
Norman
 
Hallo Norman,

"da muss ich mich doch sehr wundern. SuW und PRAXIS? Mir ist nicht ein einziger Bericht von visuellen Beobachtungen in Erinnerung in dieser Zeitschrift. Das einzig nutzbare da drin waren für mich die Kometentabellen, das wars. "

Da musst du aber sehr schnell geblättert haben, oder vielleicht sind deine Erfahrungen auch veraltet. Ich habe zufällig die letzten 5 SuWs vor mir liegen. Da gibt es in jeder Ausgabe einen ziemlich ausführlichen Praxisteil. Nennt sich ("Aktuelles am Himmel" und "Astronomie und Praxis", in der Dezemberausgabe sind das die Seiten 52 bis 93 (41 Seiten minus ca. 3 für Werbung).

In "Aktuelles am Himmel" gibt es in jeder Ausgabe:

-eine Monatsübersicht über astronomische Ereignisse,
-Sternkarten, Planetenlauf, Auf- Untergangszeiten der Planeten, Diagramme zur Sichtbarkeit im Teleskop,
-Planetenlauf im Detail mit Diagrammen
-Jupitermondereignisse, Stellung der Jupiter- und Saturnmonde (wenn die Planeten sichtbar sind)
-Sonne aktuell
-Sternbedeckungen durch den Mond
-Kleinplaneten
-Meteore
-Kometen
-Hinweise bei Finsternissen, etc.

Und zu Deep Sky die Objekte des Monats, in den letzten 5 Heften waren das:

Objekte des Monats (08/18, S. 54-57): NGC 6888, inkl. Beobachtungsbericht und Zeichnung,Feldstechertipp Sommermilchstraße, Veränderlicher des Monats: Eta Aquilae.

Objekte des Monats (09/18, S. 60-62): Helixnebel inkl. Beobachtungsbericht und Zeichnung, Veränderlicher des Monats X Tri.

Objekte des Monats (10/18, S. 60-62): M 15 inkl. Beobachtungsbericht und Zeichnung, Veränderlicher des Monats RR Lyrae

Objekte des Monats (11/18, 60-62): NGC 663, Fernglastipp offene Sternhaufen in der Kassiopeia, Veränderlicher des Monats Mira.

Objekte des Monats (12/18, S. 68-71): NGC 1535 inkl. Beobachtungsbericht und Zeichnung, Bedeckungsveränderlicher RZ Cassiopeiae.

Dazu kommt in "Astronomieund Praxis" noch ein Monatsthema (im Dezember: Planetenkonjunktionen), sowie in der aktuellen Ausgabe ein Bericht über eine 360° Kamera (aus der Praxis), Leserbilder, ein Bericht über eine Inklusionsinitiative, Kurznachrichten, ein Terminkalender.

Nach dem Aus von Abenteuer Astronomie, den ich ebenfalls sehr bedauere, ist SuW die einzige deutschsprachige Zeitschrift, die sich einen solchen Praxisteil leistet. Da geht eine Menge Arbeit rein, was ich als Autor (Planetenlauf und Sternbedeckungen) aus erster Hand weiß.

Nichts für ungut, aber deine oben zitierte Aussage kann ich so gar nicht nachvollziehen.

CS, Jan
 
Hi Jan,

ich habe auf die Schnelle zugegeben etwas generalisiert. Ich erwähnte ja die Kometentabellen. Natürlich sind die ganzen Tabellen, die v.a. auf Sonnensystem gemünzt sind, praxisrelevant. Sorry, dass ich das für mich so abcancelle, gerade für dich der da Arbeit reinsteckt.

Was ich meinte, ist das m. E. der Deepskyteil da völlig unter geht.

Objekte des Monats - oha. Jetzt wo du es schreibst entsinne ich mich. Ja, da hab ich wohl schnell geblättert/ schnell vergessen. Aber da sieht man mal, wie gering der Anteil an Deepsky ist, dass man da so schnell drüberblättert...

Ich schau immer mal wieder am Bahnhof in die SuW rein und in Sachen Deepsky ist da bisher nix bei mir hängengeblieben.

Beste Grüße
Norman
 
Hallo!

Objekte des Monats - oha. Jetzt wo du es schreibst entsinne ich mich. Ja, da hab ich wohl schnell geblättert...

Das geht nicht nur Dir so. Für mich ist das auch einer der Gründe, warum ich nur ganz selten eine Astronomiezeitschrift kaufe. Ein Drittel des redaktionellen Teiles besteht aus diesen Tabellen und Objekten des Monats. Tut mir leid, aber dafür habe ich ein halbes Dutzend Planetariumsprogramme und Apps auf dem Computer und iPad. Und das schon seit 30 Jahren (auf dem Computer, auf dem iPad erst seit es iPads gibt). Dazu kommen noch Webseiten wie heavens-above für ganz aktuelle Objekte. Und wenn ich es wirklich mal übersichlich haben will, dann kaufe ich ein Himmelsjahr. Und ich glaube nicht, dass das nur mir so geht. Von einer Zeitschrift erwarte ich Informationen, die mir nicht mein Computer auch liefern kann. Ist schwierig heutzutage, ich weiß.

Viele Grüße
Maximilian
 
Ein Drittel des redaktionellen Teiles besteht aus diesen Tabellen und Objekten des Monats. Tut mir leid, aber dafür habe ich ein halbes Dutzend Planetariumsprogramme und Apps auf dem Computer und iPad. Und das schon seit 30 Jahren (auf dem Computer, auf dem iPad erst seit es iPads gibt). Dazu kommen noch Webseiten wie heavens-above für ganz aktuelle Objekte. Und wenn ich es wirklich mal übersichlich haben will, dann kaufe ich ein Himmelsjahr. Und ich glaube nicht, dass das nur mir so geht. Von einer Zeitschrift erwarte ich Informationen, die mir nicht mein Computer auch liefern kann. Ist schwierig heutzutage, ich weiß.

Auch in diesem Teil steckt viel Arbeit drin. Schließlich wird dieser Teil auch von Hobbyastronomen (z.B. Uwe Pilz) oder Jan Hattenbach (Astronom und Wissenschaftsautor) gepflegt.

Übrigens: Beim VdS Journal kann man aktiv mitarbeiten und eigene Artikel verfassen. Das geht sicher auch bei SuW. Schreib doch mal dem Chefredakteur Uwe Reichert, ob man den Deep-Sky-Anteil nicht erweitern könnte. Natürlich bräuchte man dafür auch einen Kolumnisten, der regelmäßig dort schreibt.
 
Hallo!

Auch in diesem Teil steckt viel Arbeit drin. Schließlich wird dieser Teil auch von Hobbyastronomen (z.B. Uwe Pilz) oder Jan Hattenbach (Astronom und Wissenschaftsautor) gepflegt.

Natürlich steckt da viel Arbeit drin - und das sieht man auch. Die Kapazität könnte man aber sinnvoller auf andere Bereiche verlagern, denke ich. Tasächliche journalistische Recherchearbeit z.B.: Jemanden eine Woche ans CERN schicken, der sich dort neben die Physiker an die Bildschirme setzt und von „vorderster Front“ berichtet. Was man (noch) nicht im Internet findet eben. Kostet viel Geld und man braucht auch die Leute dafür, was es leider schwierig macht.

Viele Grüße
Maximilian

PS: Ich will wirklich niemandem sagen, wie man eine erfolgreiche Zeitschrift macht. Das weiß ich nämlich auch nicht. Ich kann nur sagen, was mich zum Kauf einer solchen motivieren könnte. 4 Doppelseiten Auf- und Untergangszeiten von Planeten jedenfalls nicht.
 
Hallo Norman,

"Objekte des Monats - oha. Jetzt wo du es schreibst entsinne ich mich. Ja, da hab ich wohl schnell geblättert/ schnell vergessen. Aber da sieht man mal, wie gering der Anteil an Deepsky ist, dass man da so schnell drüberblättert... "

Als passionierter Deep-Sky-Beobachter stimme ich dir zu: Der Deep-Sky-Teil könnte länger sein. Trotzdem habe ich immer mal wieder Anregungen für die eigene Beobachtung gefunden. Die Berichte von Michael Fritz sind finde ich immer sehr praxisnah und interessant geschrieben. Aber, ja, Fortgeschrittene informieren sich meist anderswo (dein Bericht letztens zum Beispiel über Andromedas Fallschirm hat mich inspiriert selber mal zu gucken - mit 10" ging aber gerade eben so der Quasar als solcher indirekt und blickweise, immerhin!)

Meiner Meinung nach sollten solche Beobachtungstipps auch in Zeitschriften wie der SuW erscheinen! Im Novemberheft gibt es übrigens einen Artikel in "Astronomie und Praxis" zu genau diesem Objekt, allerdings aus der fotografischen Perspektive. Da hätte ein visueller Bericht gut gepasst (und passt noch immer). Aber es muss sich auch jemand finden, der ihn schreibt.

Ein Heft speziell für den Deep-Sky-Beobachter, das gabs doch mal... Interstellarum oder so? Lang ist's her!
 
Genau Max, Tabellen sind Programm- oder Jahrbuch-Sache o Netz. Eine Zeitschrift sollte primär zum Lesen da sein, nicht zum Nachschlagen.

Hallo Jan , die AA war mehr Beobachter-Zeitschrift als alle anderen. Oder?
Die SuW hat ein zu abgehobenes Image. Einen lebendigen BB würden die vermutlich gar nicht wollen. Und derlei hat die AA noch gehabt.
CS
 
Hallo erstmal,

natürlich ist es schade, dass die Zeitschrift eingestellt wird.
Ab und zu habe ich mir das Heft gekauft.
Möglicherweise wird es zukünftig mehr Zeitschriften für digitale Geräte geben. Mein Ding ist das nicht. Ich gebe meist Geld lieber für Dinge aus, die ich anfassen kann. Da ich mein Leben bisher noch ohne "Smartphones" oder "Tablets" meistern kann, brauche ich keines dieser Spielzeuge.
Für Anfänger sehe ich keine Probleme. Die Art der Informationsbeschaffung hat sich seit einigen Jahren geändert. Foren oder diverse Internetseiten haben mir wesentlich mehr bei Kaufentscheidungen im Bereich Astro geholfen als Zeitschriften oder Bücher. Noch besser sind persönliche Kontakte zu Gleichgesinnten.

Gruß
Ronald
 
Hallo zusammen,

die Diskussion geht zwar ein wenig rückwärts, weil man eben das Abenteuer nicht zurückholen kann, aber sie zeigt in ihrem Für und Wider sehr schön,
dass so eine Zeitschrift entweder zwangsläufig nicht die Interessen aller so wie gewünscht abdecken kann, weil für das Geld nun mal maximal 100 Seiten drin sind und darauf auch geworben werden muss
oder
monatlich irgendwas um 1000 Steiten stark ist, wovon 95% an für mich uninteressant sind und 5% passen. 10 anderen Leuten passen 5% an anderen Stellen.

Die hier stark kritisierten Hinweise auf Himmelereignisse, Planetenläufe und Himmelskarten kann derjenige der ein Jahrbuch hat sicher dort finden. Nicht nur der Gelegenheitsbeobachter oder Ein- oder Aufsteiger findet eventuell gerade diese Einladung zur Beobachtung, z.B. speziell für seine Urlaubszeit, durchaus annehmbar. Eventuell sogar annehmbarer als ambitionierte Berichte über Touren zu UGCs, SHs und ICs und Co.

Gruß
*entfernt*
 
hallo,

mit Abenteuer Astronomie wird die Szene ein deutliches Stück ärmer, mir tut es sehr leid um diese Stimme. Vieles von Amateuren für Amateure geschrieben, vieles praxisnah, manches kritikwürdig aber das ist ja immer so. Für uns als Händler war leider wenig von dort kommende Nachfrage festzustellen, weder durch Werbung noch durch Berichte und Tests, wodurch wir die knappen Ressourcen anders einsetzen mussten - Ronald hat das in seinem Brief ja angesprochen. Ich hoffe nur, dass der Verlag weitermachen kann. Gäbe es Oculum nicht, wäre die deutschsprachige Astro Literatur sehr arg dezimiert.

SuW und Sky&Telescope hatte ich immer schon verschlungen, Interstellarum und A-A war eine ideale Ergänzung für die Praxis. Ich persönlich finde übrigens gewisse Ephemeriden in Monatsmagazinen ganz nützlich, denn wann würde ich jemals in einem Jahrbuch nachschlagen (gibt jetzt eh nur mehr eines), und wann würde ich jemals meine Programme nach zB einer Jupitermond Finsternis fragen? Da habe ich in SuW/S&T/A-A schon oft einen aktuellen Hinweis nebenbei mitbekommen der mich zur Beobachtung geführt hat.

lg Tommy
 
> Die SuW hat ein zu abgehobenes Image. Einen lebendigen BB würden die vermutlich gar nicht wollen.

Das stimmt so nicht. Als ich die Kometenecke übernahm, habe ich mit Uwe Reichert abgesprochen, dass ich meinen persönlichesn Stil schreiben darf und Beobachtungsfreude vermitteln. Das wurde zugesagt und eingehalten.

Im Gegenteil: Als ich noch für die interstellarum schrieb, hat Ronald einen unpersönlichen Stil erwartet. Ausdrücklich nicht "ich" und nichts narratives. Das hat sich zum Glück nach der Schwarmfinanzierung geändert, und ich empfinde das jetzige Heft insgesamt als gut gelungen. Auch ich finde es schade, das sie aufgeben müssen.
 
Hallo Uwe,
das stimmt mit der IS/AA. Ich habe auch drum gebeten, lebendiger schreiben zu können bei den Objekt-Tipps und Herr Deiters war sehr offen und entgegenkommend.
Bei den Erlebnisberichten war narratives auch zu IS-Zeiten ok.

Interessant, dass die SuW da auch offener ist (mittlerweile?).

Grüße
Norman
 
Hi,

nach dem aus von AA bleibt wohl nur noch SuW, im deutschspr. Raum übrig. Was fehlt, und mit IS eigentlich gestorben war, sind die praxis orientierten BB von Amateurastronomen. Diese Lücke konnte AA auch nicht füllen. Für mich war AA letztendlich auf Hochglanz und Konsum getrimmt. Kurze farbig bebilderte Berichte, mehr nicht.

SuW bittet hier natürlich auch nicht alles für den Hobby Astronomen. Zielpublikum ist ja auch ein anderes.
Schön sind für mich jedoch die Praxisberichte vom Michal F., neuerdings zusammen mit Klaus - Peter S, wo monatlich ein Deep Sky Objekt aus La Palma mit einem 13cm Apo vorgestellt wird. Wenn auch das Gesehene unter D. Bedingungen eher mit 6-8" Teleskopen nachvollzogehn wedren kann.

Gruß
Lothar
 
Hallo,
ich habe sowohl Interstellarum, als auch Abenteuer Astronomie immer mit großem Interesse gelesen. Es ist sehr schade, dass der Markt offenbar keine Zeitschrift für praktische Astronomie mehr trägt.
Erstaunlich, denke ich, denn wenn ich so durch den Zeitschriftenladen gehe, fallen mir Zeitschriften zu den speziellsten Themen auf, die ich dort seit Jahren sehe. Anglermagazine liegen da neben Zeitschriften zum Caravaning oder zum Thema Yachten. Selbst über Esoterik findet sich eine ganz schöne Auswahl. Auch kann ich mir gar nicht vorstellen, dass digitale Zeitschriftenausgaben von einer Vielzahl, geschweige denn einer Mehrheit von Lesern bevorzugt wird. Ich käme ohne mein Smartphone zwar nicht mehr aus, und der Computer läuft bei mir täglich über mehrere Stunden, dennoch kann ich Magazine auf einem Tablet irgendwie überhaupt nicht genießen. Ich kann das auch gar nicht nachvollziehen. Ich hatte zwar zusätzlich das Digitalabo der AA, aber das war mehr als kleine Unterstützung gedacht.
Natürlich glaube ich aber, dass eine Fortsetzung der Abenteuer Astronomie nicht möglich ist. Es ist vielleicht auch ein Mix von Ursachen, denn offenbar sind die Amateurastronomen obendrein ein besonders kritisches Völkchen.

Leid tut es mir auch für Herrn Stoyan und besonders seine Mitarbeiter und die Autoren. Es ist bestimmt nicht schön, wenn man jahrelang sein Bestes gibt und mit viel Mühe ein gutes und schönes Produkt abzuliefern versucht, die Sache aber immer nur eine Richtung kennt: abwärts. Mich haben Sie immer erreicht - sowohl mit Interstellarum, als auch mit der AA war ich insgesamt sehr zufrieden. Ich wünsche Ihnen allen mehr Glück bei kommenden Projekten.

Mal sehen, wie ich nun die Lücke für mich schließen kann. Die SuW ist eher keine Alternative, finde ich. Ich sehe sie mir noch einmal an, aber als ich sie zuletzt in Händen hatte, kam die Praxis doch arg kurz und die - sicherlich sehr guten - Artikel ließen mich immer etwas ratlos zurück. Mein Englisch ist ganz passabel. Ich sehe mich einmal um, ob ich nicht dort fündig werde. Wenn sich da jemand auskennt, wäre ich für einen Tipp dankbar.
Liebe Grüße
Sebastian
 
Absolut! In S&T 10/2018 gibts gleich 3 Kolumnen zur visuellen Beoibachtung: DeepskyWonders über Lacerta, GoingDeep, undDeepsky Suburbia für einfachere Objekte. Lecker! Von Beobachtungsanregung visuell für große Instrumente bis nahezu Fernglas alles vertreten, und auch für Fotografen auf Objektsuche hochinteressant. Das hat auch A-A nicht mehr geleistet, im Gegensatz zu Interstellarum wo ich mich an die Artikel von Reiner Vogel und viele andere erinnern kann.

lg Tommy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an die Mitdiskutanten,

ich bin alles andere als ein Fachmann auf dem hier diskutierten Gebiet der (Print-) Medien und der digitalen Pendants. Daher kann ich zur Thematik nur wenig Fachliches beitragen. Ich hatte aber als Leser der AA persönlich stets den Eindruck, dass man seitens des Occulum-Verlags immer mehr die beiden Bereiche, den analogen Zeitschriftensektor und das digitale Medium, gleichermaßen bedienen wollte. Für alle Beiträge und Angebote, die man in der herkömmlichen Zeitschrift auf übliche Art und Weise lesen konnte, wurde ergänzend in voller Breite auch das Bedürfnis an digitaler Information interessierter Kreise via Internet, Apps usw. zu befriedigen versucht. Beides in gleichem Umfange liefern und bedienen zu wollen, scheint mir auch eine der Ursachen zu sein, daß der Occulum-Verlag als vergleichsweise kleiner privatwirtschaftlicher Player sich letztlich (auch wirtschaftlich) offensichtlich übernahm. Schade ist die Einstellung von AA allemal, ein Verlust für die Szene. Als Abonnent von SuW hatte ich mir die AA als praxisorientierte Zeitschrift gerne als sinnvolle Ergänzung am Kiosk besorgt.

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo,

wie wurde eigentlich von den Händlern beurteilt, wieviel durch Anzeigen in AA tatsächlich gekauft wurde?
Ich habe noch nie bei einer Bestellung angegeben, wodurch ich auf das Produkt aufmerksame wurde. Meistens war das tatsächlich durch Anzeigen in Printmedien der Fall. Für mich waren die Anzeigen in AA stets eine Quelle der Information, was sich aktuell auf dem Gerätemarkt tut und dadurch wurde mein Interesse an Produkten geweckt, deren Existenz ich anders nie zur Kenntnis genommen hätte und einiges davon hat sich dann auch in Käufen niedergeschlagen.
Gerade auch die Anzeigen waren für mich ein Grund, diesem Printmedium treu zu bleiben.
Online-Anzeigen beachte ich hingegen gar nicht!
Ist das denn nur bei mir so?
Für mich ist der Verlust von AA sehr tragisch, es gibt leider nichts vergleichbares auf dem Markt...oder ich muss mein Sky& Telescope-Abo reaktivieren....

VG
Günter
 
Hallo!


Nein, denn auch bei mir haben Online-Anzeigen keine Chance. Die Adblocker sind heutzutage wirklich zuverlässig :)
Wenn ich mir gelegentlich eine Astrozeitschrift kaufe dann blättere ich natürlich auch durch die Anzeigen. Man will ja schliesslich sehen, was es neues gibt. Doch wenn ich dann mal was beim Händler bestelle dann Online - und wie ich dorthin gekommen bin hat auch mich noch niemand gefragt. Ist mir also auch ein Rätsel, wie die Händler zu obiger Aussage kommen. Briefe, die mit „Gemäß Ihrem Inserat in der Novemberausgabe des Interstellarums erlaube ich mir zu bestellen...“ beginnen, dürften wohl ziemlich aus der Mode gekommen sein.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hallo Maximilian,

ich denke das können die meisten Sternfreunde an sich selbst beobachten: Gleich wie das Interesse geweckt wurde (persönliche Empfehlung, Artikel, Forenbeitrag, göttliche Eingebung) beim konkreten Bestellwunsch wird Tante Google angeworfen und geschaut, ganz gleich ob nach dem besten Preis oder der schwer zu merkenden URL des Lieblingshändlers. In den Artikeln von Abenteuer Astronomie wurde das ja auch (wie es modern und richtig ist) mit Web-Links gefördert.
Ich kann zwar die Händler durchaus verstehen, sehe aber auch, dass die das gar nicht einschätzen können. Nur letztendlich haben wir ja doch die Situation, dass der Kunde irgendwie dem Händler hinterher läuft, und das geht eben heute per Google. Also dort investieren und einfach das Problem vom Tisch haben. Ist eigentlich genauso logisch wie ein Plastik-Okularauszug: Geschäft läuft.

Clear Skies
Sven
 
Besonders deutlich wird der überbordende Digitalismus im Smartphone-Bereich,...
Stefan

...da sprichst Du mir aus der Seele. Es scheint der Gang der Dinge zu sein, das mit der Zeit eine ganze Gesellschaft zu "Digital-Zombies" mutiert. Für jüngere Zeitgenossen ist das Normalität, ihnen kann das ja auch gar nicht auffallen. Für mich als "Mid-Ager" ist es einfach nur traurig, wenn es keine Möglichkeit mehr geben wird, die Haptik eines Printmediums genießen zu können. Meine Hoffung bleibt, dass ich meine 20-30 verbleibenden Lebensjahre evtl. noch irgendwie überbrücken kann. Aber die Alternativen werden mit jedem Jahr weniger...

Ich möchte Ronald und das gesamte Team für Ihren Einsatz und die vielen schönen Ausgaben danken. Ich habe selbst wann immer möglich mit Bildmaterial versucht, einen sehr bescheiden Beitrag zu leisten, doch am Ende bleibt nur die nüchterne Erkenntnis, dass das Ende der Printmedien wohl nah ist...

In diesem Sinne: einen guten Wisch übers Display zum nächsten Beitrag...

Viele Grüße
Torsten
 
Moin,

bei aller Diskussion ist dieser Jammerthread auch nur ein Abgesang auf unser eigenes Verhalten.

SuW dominiert den Markt (auch durch den Verlag der das Wissenschaftsthema für die Allgemeinheit präsent abdeckt) und die Periodika wie Interstellarum oder A-A sind Nischenbediener - mit kleiner Auflage und damit geringer Relevanz. Dazu kommen ausländische Medien die auch bei uns gut verbreitet sind, S&T wurde schon genannt.
Wir alle nutzen zur Information digitale Medien, wir sind gerade in einem davon, die entsprechend der Nutzerzahlen wesentlich relevanter sind. Allein die sensible Reaktion auf die Veränderungen hier spiegeln das gut wieder. Zudem nutzen wir auch hier das internationale Angebot, CyN sei da angeführt.

Entsprechend werden die Werbemittel eingesetzt, das ist Marktgeschehen, die Trends haben wir selbst gesetzt. Da Occulum nunmal ein Kleinverlag mit geringer Kapitalisierung ist kommt das Ganze nicht unerwartet. Der seinerzeit gewählte Weg über das Crowdfunding war sicher originell, nur ist die Aboschiene eben nur eine, Werbung die andere, und die war hier ja wohl der ausschlaggebende Faktor.
Betrachtet man zudem den Trend, das auch Fachliteratur inzwischen mehr und mehr nur digital produziert wird und wenn eine Printversion kommt dann als Digitaldruck (-> Laux, aktuelle Ausgabe), dann zeigt das wohin der Weg geht.
Dass man das als Verarmung auffassen kann ist nicht verwunderlich, nur sind wir mit unserem Konsumverhalten selbst die Treiber des Trends. Wer die Haptik des Buchs schätzt wird wohl oder übel mehr und mehr als Sonderkunde draufzahlen oder ohne Papier da stehen.

Es klang schon an, das Vds-Journal hat diese Probleme als Mitgliederzeitschrift nicht, wird aber auch überwiegend aus der Leserschaft getragen und hat eine stehende Finanzierung.
Ob solche Modelle auf weniger gebundene Leserkreise mit ausreichender Verläßlichkeit übertragbar sind vermag ich nicht zu beurteilen, allerdings werden wir uns vor Augen halten müssen, dass bei den gegenwärtigen Gegebenheiten unser Interessengebiet und die Anzahl der Marktteilnehmer ein breiteres Zeitschriftenangebot in Papier nicht wird tragen können, egal wie sehr uns das stört.

CS
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
...was für mich bleibt, sind ein paar feine Regalmeter Astronomiepraxis (wenn man die komplette Strecke interstellarum - Abenteuer Astronomie betrachtet), die kann man auch noch nach Jahren zum Nachschlagen verwenden. Dafür können sich die Autoren und der Herausgeber jetzt nichts mehr kaufen, das ist auf jeden Fall bitter. Aber wir müssen damit leben, das beobachtende Astronomie als Einzeldisziplin eine Nische bleibt, die man nun einmal schwerlich kommerziell unterfüttern kann.
Die digitalen Medien, die da einen Low-Cost-Wettbewerb aufgebaut haben, sollte man - vernünftig eingesetzt - natürlich nicht madig machen, vielleicht tun sich da ja auch noch Geschäftsmodelle auf, die dort ein Wirtschaften zulassen.
Ich selber habe einmal die Ausbildung eines Verlagskaufmanns durchlaufen und auch noch im Verlagswesen gearbeitet - den Lehrberuf gibt es mittlerweile nicht mehr (heißt jetzt Medienkaufmann), in DEM Land der Fachzeitschriften habe ich danach ein publizistisches Massensterben verfolgt. Leider sehr schade, aber dadurch, dass wir alle hier elektronische Medien mit weit geöffneten Armen aufgenommen haben, sind wir letztendlich auch die Triebfeder hinter dieser Entwicklung.
Ich bedanke mich bei Ronald Stoyan und seinem Team, ein Stück weit bin ich seinen Weg als Leser, Autor und Inserent mitgegangen, für die Zukunft allen Beteiligten alles Gute!

Stefan Korth
 
Hallo Norman,

hinsichtlich visueller DS Beobachtungen gebe ich Dir recht, da kann SuW sicherlich nicht wirklich gut punkten. Ich schaue aber eher auf fotografisch technische Aspekte, und da sieht es bei SuW schon anders aus... Für den visuellen Beobachter ist aber im VdS Journal immer etwas dabei und das VdS Journal deckt das gesamt Spektrum der Amateurastronomie ab. Außerdem gibt es sog. Monats Themen, in denen detailliert auf Amateurthemen eingegangen wird. P.S. in den aller ersten Interstellarum Zeitschriften war ich selber Autor und kannte die Truppe um Ronald auch von den Deep Sky Treffen, in der letzten November SuW hatte ich einen fotografisch angehauchten Artikel verfasst, vom Amateur für Amateure...

Dem Redaktionsteam wünsche auch ich alles Gute!

cs
Peter

www.pixlimit.com
 
Hallo,
Das ist schon sehr schade, aber ein bisschen bin ich auch verantwortlich, denn ich habe mein Abo Mitte des Jahres gekündigt. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich fand die Zeitschrift irgendwie auch gegen Ende nicht mehr interessant. Auch wenn zu Beginn die Hoffnung noch groß war.

Die Beobachtungstipps werde ich vermissen, die waren wirklich gut und haben mir so, manches bis dato unbekanntes, Objekt näher gebracht. Auch die Reiseberichte fand ich immer ganz spannend zu lesen.

Viele der Artikel waren mir zu sehr für Anfänger getrimmt und diese Serien wurden zu oft neu gestartet, sodass man auch nie zu den anspruchsvolleren Themen kam, weil man dann wieder bei "A" beginnen musste. Wenn ich aber etwas über "A bis Z" lesen will, dann kaufe ich mir auch als Anfänger doch lieber ein Buch und warte nicht 26 Ausgaben lang bis ich bei "Z" abgekommen bin. Den Fotoworkshop fand ich auch immer pure Seitenverschwendung. Das war alles so oberflächlich geschrieben, dass es unmöglich einem Anfänger wirklich helfen konnte. Das waren allenfalls Querverweis auf die Bücher des Autoren. Dadurch kamen dann spannendere Themen wie die Techniktipps zu kurz.

Das Sonderheft zur Ausrüstung und die Vorstellung von Ausrüstung im Heft waren auch das pure Nacherzählen der Datenblätter und der Mail der Marketing-Abteilung. Orientierung an Anfängern hin oder her, warum ein 200€ Teleskop auf 5 Seiten ausführlich vorgestellt wird und eine 7000€ Montierung nur eine halbe Seite bekommt ist nicht erklärbar. Und dann auch nur die Datenblätter in Prosa zusammengeschrieben. Es war irgendwie zu oft ersichtlich, dass die Gegenstände nie oder nur sehr selten wirklich im Einsatz waren.

Viele Grüße,
Felix
 
Das ist schon sehr schade, aber ein bisschen bin ich auch verantwortlich

?

Du meinst, wenn dir die Brötchen vom Bäcker nicht (mehr) schmecken oder zu teuer sind und du dort keine mehr kaufst, bist du schuld wenn der Laden dann dicht macht?

Kann das nicht auch am Bäcker liegen?

Wobei ich hier gar nichts gegen AA schreiben möchte! Nur die allgemeine Geschäftssituationen heutzutage

Der Zahn der Zeit....oder wie man bei uns sagt: so ischs halt
 
Hallo,

ich habe mich weder bei IS noch bei AA gut aufgehoben gefühlt. IS habe ich gelegentlich gekauft, wenn EIN Artikel darin stand der mich interessiert hat. Mit meinem 8 Zöller und 4mag Himmel war der Beobachtungsteil für mich uninteressant. Unter 10" oder 12" und gutem Landhimmel war da fast nichts beschrieben.

Trotzdem habe ich beim crowdfunding mitgemacht und AA abonniert. Und nach einem Jahr gekündigt. Das war mir dann doch zu "abenteuerlich". Viele Kurzberichte a la " wir erklären Lieschen Müller was Astronomie ist".

Das Pendel ist von einem Extrem ins andere geschwungen.

Richtig gut finde ich die Bücher des Okulum Verlags. Um die wäre es schade, gäbe es sie nicht mehr.

Gruß Uwe
 
Der Unterschied zwischen Fachbuch und Monatsheft liegt im praktischen Anwenden daran, dass Bücher mit breitem leserlichem Buchrücken griffbereit, aufrecht im Regal stehen und Monatshefte Jahrgangsweise sich irgendwo im Keller stapeln. Es gibt/gab ja nicht nur ein Hersteller.

Ich bin da mal ehrlich, bevor ich ein "altes" Monatsheft passend zur Jahreszeit aus den Stapeln suche, habe ich schneller und wiederum aktuellere Daten aus dem Internet gezogen inkl. Mio von Querverweisen und links.
Ein altes Monatsheft für aktuelle Himmelsbeobachtung zu nutzen.... war mal. Die Zeit ist vorbei!
 
Hi Zusammen,

also derjenige, der seinen Seitenrahmen gesprengt hat, war wohl meistens ich. Dafür dass jemand, der eine teure Montierung zugeworfen bekommen hat, sich kürzer fasst, kann ich allerdings nichts. Nun, wenn ich ein Gerät auseinandernehme, dann auch gründlich. Dazu gehört die Gerätebeschreibung, bei der es seltsam anmuten muss, wenn es Unterschiede zu jener des Herstellers gibt (was man aber auch nach gemachten Erfahrungen nie ausschließen sollte). Außerdem käme es mir seltsam vor, einen Bericht einzuleiten mit "Das Gerät, dass Sie aus der diesem Bericht zugrunde liegenden Herstellerbeschreibung kennen, wurde in der Praxis mit folgendem Zubehör eingesetzt, zu dem Sie bitte die Herstellerbeschreibung nachlesen wollen:"
Dass die Zeitschrift sich breiter aufstellen musste, ist irgendwie logisch: IS war mit zu wenigen Lesern geendet. Will man sich einer breiteren Leserschaft öffnen, wird der langjährige Sterngucker tatsächlich Zeilen mit ihm längst bekannten (und doch gern ignoriertem???) Wissen vorfinden. Ich glaube das nennen Idealisten dann "Kommerzialisierung" oder so. Wirkt etwas eigenbrödlerisch. Perscheid schrieb mal über eine typische Lesermeinung "Der [eine], der Ihr Buch gekauft hat, das war ich."
Dass das Extra-Heft das Nacherzählen von Datenblättern gewesen sei, säuert mich an, denn das ist schlicht gelogen. Die ganze Testerei erfordert viel Idealismus. Das ist eine freiwillige Leistung an die Community für die bei besonnenem Fahrstil das Spritgeld zum Beobachtungsort herum kommt. (Danke für Ihren Beitrag zu dieser Sendung.) Aber stimmt, das ist auch mein Hobby, da erwarte ich keine Rendite. Ich bin in meinen Praxis-Checks auch auf diverse Schwachstellen der Geräte gestoßen, von denen in den Datenblättern oder Anleitungen nichts erwähnt wurde. Und selbst die von vornherein auf eine Bewertung der Datenblätter ausgelegten Kurzvorstellungen enthielten ja eine Einordnung und Wichtung der darin genannten Eigenschaften. Das sind Inhalte, die in Leserbefragungen gut ankamen und daraufhin verstärkt wurden.
Kündigung bei Nichtgefallen ist schonmal ein richtiger Weg, eine Art Mitteilung oder "Stimmungsbild" abzugeben. Davon gab es aber wenige. Die Kundenumfrage ist sicherlich ein deutlich differenzierterer Weg und ergab ein positives Bild. Wobei durchaus aufgefallen ist, dass mit erscheinen der nächsten Ausgabe keine Kiosks demoliert wurden, um sich noch schnell ein Exemplar zu sichern, bevor es vergriffen sein würde. Insofern: Hier nun Inhalte in die Tonne zu treten - das ist halt normales Nachtreten und da sind wir schon bei dem, was wir Kunden oder wir Gesellschaft draus machen. Ist ja auch nicht der Tenor, um es mal einzuordnen.

Was Monatsthemen und Beobachtungshinweise angeht, so empfinde ich das als engstirnig denjenigen Lesern gegenüber, die sich noch nicht über Jahre am Himmel auskennen, und sich auch nicht in der Lage fühlen, einzuschätzen, ob persönliche Himmelsqualität und *entfernt* für die Sichtung eines irgendwo genannten Objekts reichen. Da sollte man irgendwie realistisch genug sein, einzuschätzen, dass man nicht der eine Leser der Zeitschrift ist. Das es in Summe letztendlich doch zu wenige waren, ist nun Fakt und darüber braucht's keinen Thread.

Clear Skies
Sven
 
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