Objektiv beschlägt von innen trotz wärmer??

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tomku0437

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Moin,
wollte gerade Andromeda Fotografieren, doch das Objektiv ist von innen beschlagen.
Ich benutze allerdings wärmer um beschlagen vorzubeugen.
Wo liegt der Fehler?
Wärmer sind korrekt angebaut.
CS
Tom
 
Hallo Tom,
wenn Dein Objektiv innen beschlägt, dann hast Du zu viel Feuchtigkeit im Inneren des Objektivs und Deine Tauheizung hat (dafür) nicht genug Leistung. Da das Objektiv relativ geschlossen ist, also kein großartiger Luftaustausch passiert, hast Du im Inneren des Objektives ein eigenes „Wetter“ . Der Taupunkt wird früh unterschritten, und Du bräuchtest viel Heizleistung, um alle Gläser über dieser Temperatur zu halten.

Also: Die Feuchtigkeit muss raus.

Der einfachste Weg ist, das Objektiv ein paar Tage mit (möglichst frischen oder frisch getrockneten) Silicagel-Trockenpäckchen in einen verschließbaren Plastikbeutel (Tiefkühlbeutel) zu geben. Ab und zu bewegen und Zoom- bzw. Fokussierringe betätigen beschleunigt den Effekt ein wenig, da Luft im Objektiv verschoben / verdrängt wird.

Es gibt auch andere, schnellere Methoden, wie Stickstoffspülung oder Vakkumtrocknen, doch die dafür nötigen technischen Ausrüstungen hat nicht jeder zur Verfügung.

In jedem Fall ist es ratsam, die Feuchtigkeit zu entfernen, denn neben dem ärgerlichen Betauen ist da schließlich auch noch das Risiko von Glaspilzbefall. Und das will keiner haben….

CS

Dietmar
 
Hallo Dietmar,

vorsicht mit Silikatpäckchen und bewegen! Ich hatte gedacht, ich tue meinem Baader-Spiegel etwas Gutes, wenn ich immer ein Silikatpäckchen mit in die Verpackung lege. Ergebnis: ich habe jetzt feine Silikatpartikel auf dem Spiegel verklebt! Ich vermeide inzwischen die Kombination Optik und Silikat, vor allem, wenn das Ganze dann auch noch bewegt wird. Offensichtlich entstehen dann feine Partikel, die sich auf der Optik absetzen können und dann mit der Feuchtigkeit darauf verklebt.

CS.Oli
 
Hallo Tom,

frag doch einfach mal bei einer Schule an ob Du das Objektiv für ein paar Tage in einen Exikator mit Trockenmittel legen darfst. Danach sollte sich das Problem erledigt haben. Falls das Problem danach immer noch existiert würde ich versuchen den zuständigen Fachlehrer dazu zu bewegen ein leichtes Vakuum auf den Exikator zu bringen. In einem zweiten Schritt vielleicht ein etwas stärkeres. Damit sollte sich die Feuchtigkeit dann auch in hartnäckigen Fällen entfernen lassen.


MfG

Rainmaker
 
Offensichtlich entstehen dann feine Partikel, die sich auf der Optik absetzen können und dann mit der Feuchtigkeit darauf verklebt.

Ich habe derartiges noch nicht beobachtet. Solange die Beutel in Ordnung sind, und nicht gequetscht, gewalkt oder auf andere Weise malträtiert werden, treten in der Regel keine Partikel aus. Ggf. kann man ja die Beutel oder das entsprechende optische Bauteil zusätzlich in einen Stoffbeutel oder Stoffhandschuh stecken.

Silicagel ist halt heute die einfachste und auch günstigste Art zu Trocknen, zumal die Beutel in fast jeder Produktverpackung, in verschiedensten Größen zu finden sind.

CS

Dietmar
 
Hallo Tom,
wenn Dein Objektiv innen beschlägt, dann hast Du zu viel Feuchtigkeit im Inneren des Objektivs und Deine Tauheizung hat (dafür) nicht genug Leistung. Da das Objektiv relativ geschlossen ist, also kein großartiger Luftaustausch passiert, hast Du im Inneren des Objektives ein eigenes „Wetter“ . Der Taupunkt wird früh unterschritten, und Du bräuchtest viel Heizleistung, um alle Gläser über dieser Temperatur zu halten.

Also: Die Feuchtigkeit muss raus.

Der einfachste Weg ist, das Objektiv ein paar Tage mit (möglichst frischen oder frisch getrockneten) Silicagel-Trockenpäckchen in einen verschließbaren Plastikbeutel (Tiefkühlbeutel) zu geben. Ab und zu bewegen und Zoom- bzw. Fokussierringe betätigen beschleunigt den Effekt ein wenig, da Luft im Objektiv verschoben / verdrängt wird.

Es gibt auch andere, schnellere Methoden, wie Stickstoffspülung oder Vakkumtrocknen, doch die dafür nötigen technischen Ausrüstungen hat nicht jeder zur Verfügung.

In jedem Fall ist es ratsam, die Feuchtigkeit zu entfernen, denn neben dem ärgerlichen Betauen ist da schließlich auch noch das Risiko von Glaspilzbefall. Und das will keiner haben….

CS

Dietmar
Hallo Tom,

frag doch einfach mal bei einer Schule an ob Du das Objektiv für ein paar Tage in einen Exikator mit Trockenmittel legen darfst. Danach sollte sich das Problem erledigt haben. Falls das Problem danach immer noch existiert würde ich versuchen den zuständigen Fachlehrer dazu zu bewegen ein leichtes Vakuum auf den Exikator zu bringen. In einem zweiten Schritt vielleicht ein etwas stärkeres. Damit sollte sich die Feuchtigkeit dann auch in hartnäckigen Fällen entfernen lassen.


MfG

Rainmaker
Moin,
ich werde beides definitiv Ausprobieren.
Nun wird heute wahrscheinlich ein 300mm Canon Objektiv ankommen.
Wie kann ich denn selbiges verhindern?
CS
Tom
 
Hallo Tom,
es ist nicht gesagt, dass das andere Objektiv ebenso beschlägt.
Vielleicht hast Du gar keine Probleme, und Deine Tauheizung reicht aus.
Vorsorglich kannst Du ja bis zum Einsatz etwas „vortrocknen“.
Ob das entscheidend sein wird, weiß natürlich niemand. Schaden kann’s aber nicht.

CS

Dietmar
 
Wahrscheinlich reicht es schon aus wenn du das Teleskop mal einen Tag in die Sonne stellst ohne Objektivdeckel und ohne Verschlussstopfen auf dem OAZ.
Du kannst auch das Teleskop aufrecht mit OAZ nach oben in die Montierung hängen, so das die feuchte Luft nach oben entweichen kann.
Das ist quasi nichts anderes wie Sonne beobachten.

CS
 
Wahrscheinlich reicht es schon aus wenn du das Teleskop mal einen Tag in die Sonne stellst ohne Objektivdeckel und ohne Verschlussstopfen auf dem OAZ.
Du kannst auch das Teleskop aufrecht mit OAZ nach oben in die Montierung hängen, so das die feuchte Luft nach oben entweichen kann.
Das ist quasi nichts anderes wie Sonne beobachten.

CS
Moin,
leider handelt es sich um ein normales Kitobjektiv von Sigma, also keinem Refraktor oder Reflektor.
CS
Tom
 
Moin,
leider handelt es sich um ein normales Kitobjektiv von Sigma, also keinem Refraktor oder Reflektor.
CS
Tom

Einfach in einem Raum im Haus die Raumtemperatur mal deutlich erhoehen (senkt die relative Luftfeuchtigkeit) und die Linse da 2-3 Tage komplett "durchtrocknen" lassen.
Wie hier schon andere angemerkt haben, wenn Du erst mal Pilz in der Optik hast (gerade bei einem Fotoobjektiv, welches man kaum auseinander bekommt), dann wird's aergerlich...
CS
 
@Tom Aus gegebenem Anlass (anderer Thread von dir), habe Ich mir noch mal dein Problem in der Kaffeepause ueberflogen und da ist mir dieser brisannte Insidertipp (und deine Begeisterung) doch glatt durch die Lappen gegangen.

frag doch einfach mal bei einer Schule an ob Du das Objektiv für ein paar Tage in einen Exikator mit Trockenmittel legen darfst.
Das ist i.d.T. eine sehr gute Idee.

Falls das Problem danach immer noch existiert würde ich versuchen den zuständigen Fachlehrer dazu zu bewegen ein leichtes Vakuum auf den Exikator zu bringen. In einem zweiten Schritt vielleicht ein etwas stärkeres.

Holla die Waldfee.
Ohne jetzt irgendjemanden blosstellen zu wollen, aber das ist auf den zweiten Blick eine sehr unueberlegte, weil sehr riskannte Idee, die man IMHO auf keinen Fall machen sollte.
Ich will dem Foristen Rainmaker ist da auch kein Vorwurf zu machen, solche "Tipps aus der Huefte" passieren, sollten dann aber doch irgendwo asap klar gestellt werden, bevor es zum Schaden kommt.

Der Druckausgleich von Linsenpaketen und Linsenfassungen ist nicht im geringsten dafuer ausgelegt, dass schnell auftretende Druckunterschiede ausgeglichen werden koennen.
Schliesst man so einen Exikator (oder einen anderen Unterdruckbehaelter) an einen Kompressor an und verabreicht "leichtes Vakuum" und sollte es dabei z.B. durch zu schnelles Oeffnen des Sperrventils oder durch zu kraftvolles Anlaufen des Kompressors nur zu einem moderaten Druckunterschied von na sagen wir mal 200mbar innerhalb der luftgefuegten Linsengruppen kommen, dann kann man ja mal ueberschlagen, was denn da eigentlich groessenordnungsmaessig so fuer Kraefte auftreten koennen:

F = pi* r^2 * P

Fuer einen 4" Refraktor mit 20000 Pascal Druckdifferenz (0.2bar) koennen immerhin fuer den kurzen Moment des Druckausgleichs (1-5s?) bis zu 157N Kraefte der Linse aufauftreten.
Das entspricht einem 16kg Gewicht, welches auf einer horizontal gelagerten Linse lasten wuerde, oder dem Equivalent von immerhin 2m Wassersaeule auf der Linse.
Das ist schon sportlich.

Selbst fuer eine kleine 50mm Fotooptik sind das im unguenstigsten Fall immernoch 39N, oder 4kg, bis der volle Druckausgleich erfolgt ist.

Eine bi-konvexe Linse mag das Borderline in einer kleinen Optik eventuell einen kurzen Moment lang aushalten (wenn das Linsenpaket nicht mit leichter mechanischer Verspannung einjustiert ist, sonst reisst/springt die Linse), dagegen braucht's nur eine bi-konkave oder konvexkonkave Linse in der falschen Richtung zum Druckabfall und es gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit Glasscherben oder gerissene Linsen (von sproedem ED / CaF2 Linsen gar nicht zu reden).
Das Risiko, dass einem bei so einer Aktion Linsengruppen platzen, springen, oder die Fassung in anderer Form verlassen ist sehr hoch und steht in keinem Verhaeltnis dazu, eine Optik einfach einen Tag oder zwei laenger zu trocknen.

Daher:
Moin,
ich werde beides definitiv Ausprobieren.
Besser nicht.
Der Exikator mit Silicagel ist gute Idee, aber der Kompressor bleibt bitte, bitte definitiv aus (es sei denn, Du koenntest das durch ein Nadelventil ganz piano regulieren, aber wie gesagt, man laesst solche Experimente besser einfach bleiben, wenn man nicht ueberschaut was man da eigentlich treibt).

CS
 
Hallo,

man kann jetzt unbedingt ein Problem sehen wollen, aber normalerweise haben Schulen eher eine eher zweitklassige Ausstattung. Statt einer modernen und leistungsfähigen Vakuumpumpe gibt es da eher eine olle Wasserstrahlpumpe. Ja, damit kann man auch schon ein ordentliches Vakuum erzeugen, aber es dauert, besonders da so ein Exikator ja auch ein nicht so ganz kleines Volumen hat.
Wäre das Problem so groß wie behauptet, so wären so einige Seilbahnfahrten alles andere als unbedenklich für Optiken. Eigenartigerweise ist das Netz nicht voll von Schilderungen wie bei einer Seilbahnfahrt implodierten. :eek:
Ich kann ja verstehen, wenn man mit abgedichteten Edeloptiken oder seltenen Sammlerstücken etwas vorsichtiger ist, aber hier geht es um einen Yogurtbecher von Sigma und die sind nicht eben dafür bekannt abgedichtet zu sein oder geringste Fertigungstoleranzen aufzuweisen. Der beste Beweis dafür ist die Feuchtigkeit im Innern.
Ich denke Du solltest die Kirche im Dorf lassen und nicht gleich die totale Zerstörung an die Wand malen.


MfG

Rainmaker
 
man kann jetzt unbedingt ein Problem sehen wollen, aber normalerweise haben Schulen eher eine eher zweitklassige Ausstattung. Statt einer modernen und leistungsfähigen Vakuumpumpe gibt es da eher eine olle Wasserstrahlpumpe. Ja, damit kann man auch schon ein ordentliches Vakuum erzeugen, aber es dauert, besonders da so ein Exikator ja auch ein nicht so ganz kleines Volumen hat.
Und spaetestens wenn dann jemand das Belueftungsventil am Ende des Trocknungsvorgangs im Ueberschwang zu schnell aufreisst und statt einer zu schnellen Dekompression problemlos eine zu schnelle Rekompression durchfuehrt, wo das natuerlich auch passieren kann, dann duerfte auch dir klar sein, dass man solche Sachen wirklich besser bis zum Ende durchdenkt.

Wäre das Problem so groß wie behauptet, so wären so einige Seilbahnfahrten alles andere als unbedenklich für Optiken. Eigenartigerweise ist das Netz nicht voll von Schilderungen wie bei einer Seilbahnfahrt implodierten. :eek:
Rainmaker, Ich will dich wirklich nicht vorfuehren und stehe auch nicht auf Polemik und daher jetzt einfach mal ein klares Wort:

Manchmal ist es eine gute Idee eine Sache groessenordnungsmaessig auch mal abzuschaetzen, denn sehr schnell haengt man bei sowas eine, manchmal auch zwei Groessenordnungen daneben und dann gibt es lange Gesichter.

Ich habe deinen Vorschlag auch erst als "ok, kann man machen" ueberlesen (auch weil ein Exikator fuer ein Tele eh' zu klein ist), bin dann aber dann aber im Footer vom Dietmar haengengeblieben (Klose-Dobson 16“, LB 16“, LB 10“, C14 Hyperstar V4, C9,25 ) und irgendwas klingelte in meinem Hinterkopf: "Ja sag' einmal, welche Kraefte wirken eigentlich auf die Schmidtplatte eines C14, wenn man das (hypothetisch) schnell komprimiert/dekomprimiert, dass muss doch schnell mal fast eine halbe Tonne sein?"
Erst danach wurde der Bleistift gespitzt und mal geschaut, ob das fuer eine "kleine" Optik auch relevant ist: Ja ist es.

In diesem versoehnlichen Ton der guten Gesellschaft dann aber doch dieser Nachsatz:

200mbar sind 20000 Pascal.
Wenn Ich mich an die barometrische Hoehenformel in etwa erinnere, dann waren dass so um die 10 Pascal Druckunterschied pro Meter im unteren Bereich der Atmosphaere.

Deine Seilbahn muesste also fuer einen vergleichbaren Druckwechsel (~0.2bar in 1s) so runde 2000m Hoehenunterschied in einer Sekunde packen also immerhin sportliche Mach 5,8 im Steigflug.
Ich haette gesagt, naja das entspricht eher nicht deiner Seilbahn-Analogie sondern liegt tendenziell eigentlich weit, weit jenseits davon, was ein Eurofighter mit Nachbrenner bei einem Extremflugmanoever noch so packt und daher denke Ich,

Ich denke Du solltest die Kirche im Dorf lassen und nicht gleich die totale Zerstörung an die Wand malen.
den Schlussatz muss Ich nicht weiter kommentieren, denn nicht alles was sich griffig anhoert, ist dann die relevante Analogie.
Sagen wir doch einfach Schwamm 'drueber und gut.

MfG und CS
 
"Ja sag' einmal, welche Kraefte wirken eigentlich auf die Schmidtplatte eines C14, wenn man das (hypothetisch) schnell komprimiert/dekomprimiert, dass muss doch schnell mal fast eine halbe Tonne sein?"

Auch wenn sich die Inhalte der Antworten mittlerweile deutlich von Toms ursprünglicher Fragestellung entfernen, reizt mich der Satz dazu, doch eine Antwort auf die darin enthaltene Frage zu geben: (Tom, bitte entschuldige….)

Ich weiß nicht, wie groß die auftretenden Kräfte in Zahlen ausgedrückt bei einem Druckunterschied im C14 sind (das berechnen überlasse ich gern anderen). Doch eine Situation, wie sie hier diskutiert wird, habe ich mal herbeigeführt. Nämlich, als ich die Schmidtplatte zum Umbau auf Faststar demontieren wollte, und diese sich partout weigerte, aus der Fassung zu kommen.

Hartes Werkzeug ist beim Bearbeiten von Glas keine gute Idee, vor Allem dann, wenn gehebelt wird. So entschied ich mich in meiner Not, Druckluft einzusetzen, und die Schmidtplatte mit Hilfe der auf der Fläche wirkenden Kräfte aus ihrer Fassung zu bitten.

Der Versuch, den ich hier beschrieben hatte, blieb zwar ohne Erfolg, doch weiß ich nach dem Versuch heute, dass die Glasplatte einiges aushalten kann. Es ist nicht genau zu sagen, welcher Überdruck zeitweise in dem Tubus herrschte, die Undichtigkeiten lassen da keine genaue Aussage zu, doch schätze ich, dass es um knapp ein Bar gewesen sein muss.
Druckauf- und Druckabbau erfolgte anfangs langsam, später innerhalb von 1-2 Sekunden.

Was wäre das wohl für eine Seilbahnfahrt, die dem entsprechen würde……o_O

CS

Dietmar
 
Hartes Werkzeug ist beim Bearbeiten von Glas keine gute Idee, vor Allem dann, wenn gehebelt wird. So entschied ich mich in meiner Not, Druckluft einzusetzen, und die Schmidtplatte mit Hilfe der auf der Fläche wirkenden Kräfte aus ihrer Fassung zu bitten.

Der Versuch, den ich hier beschrieben hatte, blieb zwar ohne Erfolg, doch weiß ich nach dem Versuch heute, dass die Glasplatte einiges aushalten kann. Es ist nicht genau zu sagen, welcher Überdruck zeitweise in dem Tubus herrschte, die Undichtigkeiten lassen da keine genaue Aussage zu, doch schätze ich, dass es um knapp ein Bar gewesen sein muss.
Druckauf- und Druckabbau erfolgte anfangs langsam, später innerhalb von 1-2 Sekunden.
Tag Dietmar,
Ich hatte noch nie die Schmidtplatte eine C14 in der Hand (aber die meines C9.25), dass ist schon ein ziemliches Bullauge.
Trotzdem hast Du damals wahrscheinlich schon ziemlich „va banque“ gespielt, dass duerfte dir aber klar gewesen sein. Aber wenn man sowas „in der Not“ bei vollem Bewusstsein fuer das Risiko eines Totalschadens macht, und den Druck langsam auf- und abbaut, dann ist das ja ok. Ist ein freies Land ... ;)

Die „realistische“ Analogie fuer sowas habe Ich weiter oben angefuehrt: 2m Wassersaeule (in deinem Fall auch mehr).
Wer es halt riskieren wuerde (vom Wasserschaden mal abgesehen), eine Optik innerhab von 1s auf ~2m Wassertiefe zu versenken ohne Angst zu haben, dass irgendwas knirscht, der kann das ja gerne tun. Und ja, das 3mm Glas einer Tauchermaske haelt das auch aus, aber pauschal wuerde Ich das fuer Optiken mit duennen Mensiken in verschraubten Linsengruppen (und nicht Einzellinsen) trotzdem bleiben lassen.
Komprimierte Luft auf Flaeche hat schon Schmackes …

Davon abgesehen (endgueltiges Abschweifen): Dein C14 Thread ist abgefahren episch und genau dein Problem mit der Schmidt-Platte hatte Ich am C9.25 leider auch (Reinigung war faellig, Pilzbefall). Nach einem kurzen Versuch habe Ich bei der Schmidt-Platte sofort aufgegeben, die sass b-o-m-b-e-n-f-e-s-t.
Ich bin wie Du ueber die Fassung gegangen. Bei mir haben die Jungs von Celestron immerhin noch Federscheiben unter die Muttern (innen) gelegt und so lange Ich mit einem zweiten Schraubenzieher beim Drehen der Schrauben radial unter Spannung hielt, kam die Schraube langsam heraus, weil die Mutter gegen den Federring genug Reibung hatte. Mein C9 ist aber eine sehr fruehes Modell, wahrscheinlich wurden die Federscheiben dann irgendwann durch „Schraubenfest“ ersetzt.
War aber trotzdem fast zwei Stunden Gemurkse fuer drei Schrauben und den Akkuschrauber zum Ausbohren hatte Ich dabei mehrfach bereits zoegernd in der Hand.
Nach kurzem Nachdenken haben Ich die dann beim Einbau "in meiner Not" die Muttern (mit angezogener Schraube praesent) mit Heisskleber fixiert, damit das beim naechsten Mal nicht wieder so ein Drama ist.
CS & MfG
 
Zu Silvester könnten wir mal Optik-Hochschuss machen, die Silversterraketen sind ja umweltschädlich und wenn wir mit 8 bar da in unsere Optiken nageln, haben wir einen profunden Ersatz. :cool:

Wie es das Schicksal will, wird Rainmakers Gerät heil bleiben und unsere Scherben werden in den Himmel rasen...

Was ich nicht ganz durchgedacht habe ist die Idee, dass das Vakuum die Feuchtigkeit auch abtransportiert. Ok, der Siedepunkt sinkt, die Feuchtigkeit kann sich von der Linse lösen, aber ob die auch weit genug "abgesaugt" wird bin ich mir gerade theoretisch nicht sicher? :unsure:

lg
Niki
 
Was ich nicht ganz durchgedacht habe ist die Idee, dass das Vakuum die Feuchtigkeit auch abtransportiert. Ok, der Siedepunkt sinkt, die Feuchtigkeit kann sich von der Linse lösen, aber ob die auch weit genug "abgesaugt" wird bin ich mir gerade theoretisch nicht sicher? :unsure:

Doch, doch, das ist schon korrekt. Das Problem beim Trocknen ist ja, dass der Dampfdruck niedrig ist (dagegen hilft entweder Unterdruck oder Erwaermen), aber eben auch, dass irgendwann Saettigung eintritt (weil 100% Luftfeuchtigkeit erreicht ist, denn dann kondensiert ebensoviel Wasser, wie verdampft). Genau deshalb trocknet ja auch auf der Stulle in der geschlossenen Brotbuechse der Kaese kaum aus.

Silicagel (ungesaettigter Absorber) oder permanentes Abpumpen (oder Wind, der trockene Luft darueberblast) sorgt halt dafuer, dass die verbleibende Luft immer so weit wie moeglich unter der Saettigung der Luftfeuchtigkeit bleibt und somit mehr verdampft als kondensiert.

Am besten geht das Trocknen (bei Raumtempertur) im Hochvakuum bei <0.05bar: Denn das Wasser "kocht" dann bei 22gC und der entstehende Wasserdampf wird sofort abgepumpt und kann nirgendwo kondensieren.
Dann ist der Trocknungsvorgang nur noch damit limitiert, wie viel Waerme das Wasser der Umgebung entziehen kann, um den Phasenuebergang zu Dampf zu schaffen. Genau das passiert dann uebrigens auch im Verdampfer deines Kuehlschranks, wo diese absorbierte Waerme dann "kuehlt".
MfG
 
Hallo,

bei der Sache mit der Seilbahn ging es mir nicht darum auszudrücken, dass die Druckänderung bei einer Seilbahn so schnell wie mit einer Pumpe zu erzielen wäre. Mir ging es um die Höhe der Druckänderung. Ich denke auch nicht, dass sich der Druck sofort in der ganzen Optik ausgleicht. Einige Optiken sind zumindest teilweise gekapselt, andere haben vielleicht etwas "Siff" oder Farbe in den Fassungen und werden entsprechend langsam den Druckausgleich nachvollziehen.
Wie schon gesagt, in mehreren kleinen Schritten mit genügend Zeit zwischen den einzelnen Druckänderungen sollte so etwas eher harmlos für die Optik sein. Wer natürlich mein große Sprünge machen zu dürfen der darf sich nicht wundern wenn Dinge passieren die nicht passieren dürfen. Ich habe aber genügend Vertrauen in die Fachlehrer und gehe davon aus, dass sie mit ihren Geräten umgehen können und ein klein wenig Feingefühl haben.

@ Niki,
keine Angst so etwas musste ich meinem C8 nie antun (und würde es wohl nicht). Eine Kitoptik ist eine Sache, ein SC schon wieder eine ganz andere. Ich konnte an meinem Gerät die Schmidtplatte ganz einfach herausnehmen. Hätte es nicht funktioniert hätte ich vielleicht den Tubus an der Seite geöffnet oder die Schrauben der Fassung ausgebohrt ...

Wenn Du den Druck nicht so tief absenken möchtet, dann gehst Du halt über mehrere Schritte. Dabei wird dann immer etwas Wasserdampf entfernt, zumindest wenn die Optik nicht irgendwie abgedichtet ist.


MfG

Rainmaker
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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