Himmelsguckerin
Aktives Mitglied
Hallo zusammen!
Achtung: Dies wird eine Frage aus der Kategorie "Anfänger hat Brett vorm Kopf".
Nachdem mir der Astro-Wetterbericht versicherte, dass heute Nacht was gehen könnte, schaute ich in mein erst kürzlich erstandenes Astronomie-Jahrbuch "Der Sternenhimmel 2021". Dort gibt es für jeden Monat eine Tabelle, in der die Termine für die Meridianpassage des GRF (Großer Roter Fleck) beschrieben werden. Die Tabelle enthält je eine Spalte für Tag, Zeit und Länge in Grad.
Mit Tag und Zeit (dachte ich), komme ich ja zurecht. Aber was es mit der "Länge" auf sich hat, ist mir auch jetzt noch schleierhaft, nachdem ich nochmal die Gebrauchshinweise und Einleitung des Buches studiert hab. Denn eigenartigerweise springt diese Längenangabe, nachdem sie zu Monatsbeginn bei 359°, und im Verlauf bei 360° war, heute nun auf 0° - wo sie bis Monatsende auch bleibt.
Hä??
Ist das ein Druckfehler? Eher nicht, denn ich spitzte mal auf die folgenden Monate vor. Dort geht es bald mit 1° und 2° usw. weiter.
Nun ist mir nicht klar, was diese "Längenangabe" eigentlich bedeutet. Soll das die Länge des Flecks sein, die innerhalb eines Tages auf Null zusammenschrumpft? Nö, glaub ich jetzt nicht. Ist das die Positionsangabe des Flecks auf Jupiters Oberfläche? Aber wenn sich die ganze Tabelle auf den "Meridiandurchgang" bezieht, heißt das doch, dass der Fleck zu der angegebenen Zeit in der Mitte des Planeten steht. Oder nicht? Bezieht sich diese "Längenangabe" eher auf das Himmels-Koordinatensystem? Da würde der Sprung von 360° auf 0° irgendwie Sinn machen.
Leute, ich hab euch gewarnt! Das Brett vor meinem Anfängerkopf ist grad sehr sehr groß!
Aber damit nicht genug.
Ich will euch ja nicht mit einer Frage belästigen, die ich vielleicht irgendwie selber beantworten kann. Also hab ich Stellarium angeworfen und die im Jahrbuch angegebene (und heute für mich evtl. relevante) Beobachtungszeit: 1.11 Uhr am 25.8.21 eingestellt (ja, auch das Jahr hab ich überprüft, um nicht versehentlich das Buch vom letzten Jahr erwischt zu haben, das auch sich auch noch in meinem Bücherregal aufhält). Jupiter erschien in Stellarium, aber weit und breit keine Spur vom Roten Fleck!
Bedeuten die 0° Länge im Jahrbuch vielleicht doch, dass er heute Nacht gar nicht sichtbar ist??? Aber warum schreiben die dann einen Eintrag mit einer Sichtbarkeitszeit in das Jahrbuch? Und sollte das dann die nächsten Wochen und Monate so bleiben. Nein, bestimmt nicht! Der Fleck nimmt ja nicht zu und ab wie unser Mond. Dachte ich bisher jedenfalls. Nein, nein, das bestimmt nicht!
Da Stellarium aber anscheinend sowieso nicht ganz zu trauen ist, was die Darstellung des GRF betrifft, schaute ich noch auf der Tabelle für den GRF auf der Seite von "Himmelszelt.at" nach, die auch mal jemand hier im Forum zu dem Thema verlinkt hatte. Dort wird - allerdings für Österreich - die Sichtbarkeit des Flecks am 25. August 21 für 2.22 Uhr angegeben. Hat die Zeitdifferenz zur Angabe im Buch von 1.11 Uhr etwas mit der Sommerzeit zu tun? Laut den Hinweisen im Jahrbuch entsprechen die Zeitangaben dort der Sommerzeit solange diese gilt.
Jetzt bin ich total verwirrt.
Mal abgesehen davon, dass es sich auf jeden Fall lohnen wird, bei brauchbaren Himmelsbedingungen da heute Nacht raufzuschauen: Sollte dort oben Jupiters Roter Fleck heute Nacht gegen 1 Uhr sichtbar sein oder nicht??
Das mit dem Fleck ist so eine spezielle Herausforderung für mich. Seitdem ich mein kleines aber feines 60 mm Teleskop besitze, versuche ich, auf Jupiters Oberfläche irgendwie mal einen Hauch des Roten Flecks erahnen zu können. Mehr wird nicht gehen. Aber nachdem Jupiter heuer in einer ganz guten Beobachtungsposition sein soll und es jetzt auch noch seine Oppositionszeit ist, sind die Bedingungen für dieses Vorhaben momentan so gut wie noch nie für mich. Das dunklere von Jupiters Äquatorbändern kann ich (sofern auch die Bedingungen insgesamt günstig sind) im Teleskop gut erkennen. Auch das schmalere Äquatorband, auf dem der Fleck sitzt (wenn ich jetzt keinen Blödsinn erzähle), kann ich ganz gut sehen. Es ist heute heller als letztes Jahr, also könnte der Fleck durch einen größeren Kontrast etwas besser hervortreten. Denke ich im Dunst meiner Ahnungslosigkeit.
Wahrscheinlich wird die Mission Roter Fleck in meinem Teleskop eine Lebensaufgabe bleiben. Aber aufgeben will ich jetzt und grad heuer noch nicht!
Kann und mag mich jemand von euch etwas erhellen?
Viele Grüße und schon mal danke im Voraus!
Sabine
Achtung: Dies wird eine Frage aus der Kategorie "Anfänger hat Brett vorm Kopf".
Nachdem mir der Astro-Wetterbericht versicherte, dass heute Nacht was gehen könnte, schaute ich in mein erst kürzlich erstandenes Astronomie-Jahrbuch "Der Sternenhimmel 2021". Dort gibt es für jeden Monat eine Tabelle, in der die Termine für die Meridianpassage des GRF (Großer Roter Fleck) beschrieben werden. Die Tabelle enthält je eine Spalte für Tag, Zeit und Länge in Grad.
Mit Tag und Zeit (dachte ich), komme ich ja zurecht. Aber was es mit der "Länge" auf sich hat, ist mir auch jetzt noch schleierhaft, nachdem ich nochmal die Gebrauchshinweise und Einleitung des Buches studiert hab. Denn eigenartigerweise springt diese Längenangabe, nachdem sie zu Monatsbeginn bei 359°, und im Verlauf bei 360° war, heute nun auf 0° - wo sie bis Monatsende auch bleibt.
Hä??
Ist das ein Druckfehler? Eher nicht, denn ich spitzte mal auf die folgenden Monate vor. Dort geht es bald mit 1° und 2° usw. weiter.
Nun ist mir nicht klar, was diese "Längenangabe" eigentlich bedeutet. Soll das die Länge des Flecks sein, die innerhalb eines Tages auf Null zusammenschrumpft? Nö, glaub ich jetzt nicht. Ist das die Positionsangabe des Flecks auf Jupiters Oberfläche? Aber wenn sich die ganze Tabelle auf den "Meridiandurchgang" bezieht, heißt das doch, dass der Fleck zu der angegebenen Zeit in der Mitte des Planeten steht. Oder nicht? Bezieht sich diese "Längenangabe" eher auf das Himmels-Koordinatensystem? Da würde der Sprung von 360° auf 0° irgendwie Sinn machen.
Leute, ich hab euch gewarnt! Das Brett vor meinem Anfängerkopf ist grad sehr sehr groß!
Aber damit nicht genug.
Ich will euch ja nicht mit einer Frage belästigen, die ich vielleicht irgendwie selber beantworten kann. Also hab ich Stellarium angeworfen und die im Jahrbuch angegebene (und heute für mich evtl. relevante) Beobachtungszeit: 1.11 Uhr am 25.8.21 eingestellt (ja, auch das Jahr hab ich überprüft, um nicht versehentlich das Buch vom letzten Jahr erwischt zu haben, das auch sich auch noch in meinem Bücherregal aufhält). Jupiter erschien in Stellarium, aber weit und breit keine Spur vom Roten Fleck!
Bedeuten die 0° Länge im Jahrbuch vielleicht doch, dass er heute Nacht gar nicht sichtbar ist??? Aber warum schreiben die dann einen Eintrag mit einer Sichtbarkeitszeit in das Jahrbuch? Und sollte das dann die nächsten Wochen und Monate so bleiben. Nein, bestimmt nicht! Der Fleck nimmt ja nicht zu und ab wie unser Mond. Dachte ich bisher jedenfalls. Nein, nein, das bestimmt nicht!
Da Stellarium aber anscheinend sowieso nicht ganz zu trauen ist, was die Darstellung des GRF betrifft, schaute ich noch auf der Tabelle für den GRF auf der Seite von "Himmelszelt.at" nach, die auch mal jemand hier im Forum zu dem Thema verlinkt hatte. Dort wird - allerdings für Österreich - die Sichtbarkeit des Flecks am 25. August 21 für 2.22 Uhr angegeben. Hat die Zeitdifferenz zur Angabe im Buch von 1.11 Uhr etwas mit der Sommerzeit zu tun? Laut den Hinweisen im Jahrbuch entsprechen die Zeitangaben dort der Sommerzeit solange diese gilt.
Jetzt bin ich total verwirrt.
Mal abgesehen davon, dass es sich auf jeden Fall lohnen wird, bei brauchbaren Himmelsbedingungen da heute Nacht raufzuschauen: Sollte dort oben Jupiters Roter Fleck heute Nacht gegen 1 Uhr sichtbar sein oder nicht??
Das mit dem Fleck ist so eine spezielle Herausforderung für mich. Seitdem ich mein kleines aber feines 60 mm Teleskop besitze, versuche ich, auf Jupiters Oberfläche irgendwie mal einen Hauch des Roten Flecks erahnen zu können. Mehr wird nicht gehen. Aber nachdem Jupiter heuer in einer ganz guten Beobachtungsposition sein soll und es jetzt auch noch seine Oppositionszeit ist, sind die Bedingungen für dieses Vorhaben momentan so gut wie noch nie für mich. Das dunklere von Jupiters Äquatorbändern kann ich (sofern auch die Bedingungen insgesamt günstig sind) im Teleskop gut erkennen. Auch das schmalere Äquatorband, auf dem der Fleck sitzt (wenn ich jetzt keinen Blödsinn erzähle), kann ich ganz gut sehen. Es ist heute heller als letztes Jahr, also könnte der Fleck durch einen größeren Kontrast etwas besser hervortreten. Denke ich im Dunst meiner Ahnungslosigkeit.
Wahrscheinlich wird die Mission Roter Fleck in meinem Teleskop eine Lebensaufgabe bleiben. Aber aufgeben will ich jetzt und grad heuer noch nicht!
Kann und mag mich jemand von euch etwas erhellen?
Viele Grüße und schon mal danke im Voraus!
Sabine