Ambitionierter Einsteiger auf der Suche nach Ausrüstung

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Stefan.Wolf

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Hallo zusammen,

dies ist mein erster (und hoffentlich nicht letzter) Beitrag hier im Board.

Bevor ich euch mit meinen Fragen löchere, möchte ich mich aber selbstverständlich erst ein mal kurz vorstellen:
Mein Name ist Stefan ich bin 35 und wohne im beschaulichen Murgtal und ich befürchte, mich lässt der Sternenhimmel nicht mehr los.

Zu meiner "astronomischen" Geschichte:
Vor einigen Jahren (um genau zu sein Mitte Juli 2013) habe ich mir einen Refraktor (TS Starscope 80/900) gekauft -
https://www.teleskop-express.de/sho...mm-Refraktor-Teleskop-auf-EQ3-1---Stativ.html

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich das Instrument genau zweimal im Einsatz:
  1. First Light mit dem guten alten Mond vom heimischen Balkon aus
  2. Das zweite mal an der Schwarzenbach Talsperre während der Perseiden
    Wir waren zu zweit und hatten auch noch ein paar Kameras zwecks Langzeitbelichtung aufgestellt. Gerade, als wir alles zusammengepackt hatten und vor der Heimfahrt noch einen letzten Blick von der Staumauer aus über den See werfen wollte, kam direkt über dem See ein respektabler Bolide (war sauhell und ist dann in drei Teile zerfallen) runter. Was für ein Glück! So viel zum Thema Timing. Ich würde mir also ein gewisses Händchen im Astronomischen nicht unbedingt absprechen :geek:
Und ja, ich habe bei beiden Malen das Stativ in die Hand genommen und das Teleskop dadurch grob in die gewünschte Richtung gedreht _jungeschlagen:
Die Frage nach einer geeigneten Montierung (azimutal und parallaktisch) kann ich mir dann vermutlich sogar selbst beantworten (dazu aber später mehr).

Im Anschluss fristete das Teleskop zuerst im Wohnzimmer, dann im Büro und danach (mit am längsten) im Keller ein eher trauriges Dasein - bis ich es dann vor ein/zwei Jahren dem Partner meiner Schwester geschenkt habe, damit es in deren Räumlichkeiten die Qualität und Quantität von Staub erfahren kann.

Vermutlich war ich weder bereit noch würdig für das Schätzchen.

---

Springen wir nach 2021:
Das Astrofieber hat mich wieder gepackt und dieses Mal bin ich es ruhiger bzw. geplanter angegangen.
Nach der obligatorischen YouTube-Universität habe ich mir zum Geburtstag ein Fernglas (Celestron Cometron 7x50) schenken lassen-
https://www.fotokoch.de/Celestron-Cometron-7x50-Porro-Fernglas-mit-Tragetasche_22251.html

Was soll ich sagen - ich war teilweise richtig überwältigt, was man mit so einem unscheinbaren Gerät alles sehen kann!
Das erste Mal Andromeda werde ich nie vergessen. Auch wenn es nur von der Fensterbank war und ich einen kleinen, matschigen Fleck gesehen habe - alleine die Vorstellung WOW! Den Mond habe ich auch schon ein paar mal besucht. Jupiter, Saturn, Vega habe ich zumindest schon ein paar mal gefunden. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass sobald es dunkel und halbwegs klar ist, aber jemand so was von am Fenster, auf dem Balkon oder im elterlichen Garten steht - an fehlendem Enthusiasmus soll es dieses Mal definitiv nicht mangeln.

Nun kommen wir zum Aber:
So praktisch und niedrigschwellig so ein Fernglas ist, der Wunsch nach MEHR lässt sich immer schwerer unterdrücken.
Ich hoffe, dass ich damit hier offene Türen einrenne ;)

Was mich an der Beobachtung mit dem Fernglas stört: Ich muss es selbst halten. Klar, man ist super schnell und kann alles mögliche (und unmögliche) anpeilen, aber wenn man mal ein bestimmtes Objekt länger beobachten möchte, lässt der Komfort irgendwann doch zu wünschen übrig.

Keine Sorge - nichts liegt mir ferner, als das (noch bodenlosere) Fass namens Astrofotografie hier hereinrollen zu wollen.


Meine Gegebenheiten:


Müsste ich meine aktuellen Level einschätzen, dann bin ich in der Theorie (dank YouTube-Uni und stillem Mitlesen hier im Forum) vermutlich kein kompletter Anfänger mehr und praktisch hatte ich zumindest schon einmal ein Fernglas in der Hand, weiß in welcher Seite ich hineinschauen sollte und kann Andromeda auffinden und anderen zeigen.
Meine größte Aufgabe ist im Moment auf jeden Fall den Sternenhimmel kennenzulernen und ich freue mich über jedes Erfolgserlebnis.

Meine Wohnung (Bortle class 5) - Schnellspechteln (jeden Abend möglich):
  • Ich habe einen Balkon (wohne quasi direkt unter dem Dach), der nach Süd-West ausgerichtet ist - für Ortskundige:
    Ich kann den Merkur (den Berg, leider nicht den Planeten) sehen.
    => Problem beim Balkon: An der großzügigsten Stelle ist er 150 cm tief, an der linken Seite (grob Richtung Süden) ist aber eine Dachschräge, die nach unten kommt und an der schmalsten Stelle die Fläche auf eine Tiefe von 60 cm einschränkt. Das Geländer ist 100 cm hoch.
  • Unser Schlafzimmer- bzw. Bürofenster liegt in Richtung Nord-Ost und hat eine Fensterbank, auf die ich nicht nur meine Ellenbogen mit dem Fernglas in den Händen ablegen kann, sondern sich auch für eine Tischmontierung eignen könnte.
Garten meiner Eltern (Bortle class 4) mit dem Auto - Grab'n'Go (immer mal wieder möglich):
  • Glücklicherweise gibt es hier sogar mehr als ein Grundstück zur Auswahl, nur leider stehen auf allen Bäume mehr oder weniger im Weg. Beobachtungen also eher Zenit als Horizont.
Verschiedene Ziele (Bortle class 4) mit dem Auto Umkreis 1h Fahrtzeit - Grab'n'Go (selten nur mit Planung möglich):
  • Habe schon ein bisschen mit https://www.lightpollutionmap.info/ gespielt und auch schon ein paar Ideen.
    Nachteil: Ich bin auf ein Auto angewiesen und habe immer einen gewissen Anfahrtsweg bzw. Vorlauf notwendig.

Was ich mir wünsche/vorstelle:
Mir geht es um die rein visuelle Beobachtung und ich habe großen Spaß am Auffinden in Kombination mit Stellarium am Smartphone. Mir ist bewusst, dass selbst mit dem dunkelsten Himmel die Objekte nicht wie auf Astrofotos aussehen (können). Es geht mir mehr um die Vorstellung und das oben beschriebene Erfolgserlebnis - vermutlich bin ich da romantisch.
Gerade um dranzubleiben und meine Motivation möglichst lange aufrecht zu erhalten, stelle ich mir eine möglichst einfache, reduzierte & leichte Ausrüstung vor, bei der es keine Ausreden gibt (bspw. zu schwer, zu kompliziert, zu viel) sie nicht zu benutzen. Die alten Hasen hier nennen so etwas glaube ich Schnellspechteln - so etwas suche ich (vermutlich) :)

Auch auf die Gefahr hin es jetzt zu verkomplizieren:
Ich habe im Moment noch keine Präferenz (Planeten, Deepsky, Aliens, etc.) und freue mich über alles, was ich finde und in Ruhe beobachten kann.

In einer Sache kenne ich mich aber mittlerweile ganz gut: Weniger ist mehr. Stichwort Reduktion auf das Wesentliche.
Am meisten Spaß habe ich in der Regel, wenn ich mit möglichst wenig auskomme(n) muss. Beim Kochen (wenn der Kühlschrank leerer wird) und bei der Fotografie (hier mit einer Festbrennweite) "funktioniere" ich am besten, wenn ich nur begrenzte Möglichkeiten habe. Das macht mir den Kopf frei und ich habe nicht die Qual der Wahl. Ich weiß natürlich (noch) nicht, ob sich diese Herangehensweise auch sinnvoll astronomisch umsetzen lässt.

Im Moment fühle ich mich ein bisschen wie ein Mond, der jeden Tag um ein neues Teleskop kreist.
Funfact: Heute morgen war ich davon überzeugt, dass es ein Maksutov Cassegrain wird. Ich bin schon gespannt, was es morgen oder am Wochenende sein wird.

Trotzdem habe ich aber schon ein paar konkrete Ideen, was ich mir kurz- bis mittelfristig kaufen könnte:

Möglichkeit 1 - Tischdobson (ca. 320 €)

1a - Bresser Dobson Teleskop N 150/750 Messier
https://www.astroshop.de/teleskope/bresser-dobson-teleskop-n-150-750-messier-dob/p,58693
-
1b - Skywatcher Dobson Teleskop N 150/750 Heritage FlexTube (ca. 300 €)
https://www.astroshop.de/teleskope/...eskop-n-150-750-heritage-flextube-dob/p,67527

=> Wie sind hier eure Meinungen zu den beiden?
Das Bresser Teleskop hätte einen 2" Okularauszug (klingt für einen Laien wie mich cool und scheint zukunftsfähig bzgl. hochwertiger Okulare zu sein).
Das Skywatcher Teleskop könnte man beim Nichtgebrauch zusammenschieben und es wäre somit platzsparender, hat aber einen kleineren OAZ und ich habe in einem anderen Beitrag hier im Forum gelesen, dass es wohl Probleme mit Streulicht geben könnte.

Möglichkeit 2 - Refraktor + Tischmontierung (ca. 200 €)
2 - Skywatcher Teleskop AC 80/400 StarTravel OTA + Omegon Mini Dobson Montierung II
https://www.astroshop.de/teleskope/skywatcher-teleskop-ac-80-400-startravel-ota/p,21952
https://www.astroshop.de/azimutal-ohne-goto/omegon-mini-dobson-montierung-ii/p,53648

=> Wie ist hier eure Meinungen zu dem Refraktor im Vergleich zum 7x50 Bino?
Selbstverständlich erwarte ich hierbei keine Wunder, habe aber gelesen, dass es für den Preis ganz okay sein soll.

Mittelfristig würde ich mir auf jeden Fall für den Balkon und unterwegs eine stabile Montierung kaufen wollen

Skywatcher Montierung AZ-4 + Stahlstativ
https://www.astroshop.de/azimutal-ohne-goto/skywatcher-montierung-az-4-stahlstativ/p,16101

Mittelfristig würde ich mich natürlich auch noch näher mit dem Thema Okulare auseinandersetzen (je nachdem was ich dann habe 1,25" und/oder 2" Okulare)

-

In etwas weiterer Ferne wären dann noch diese Schätzchen im Bereich des Möglichen (wenn ich auch wirklich dranbleibe und an Grenzen stoßen sollte)
https://www.astroshop.de/teleskope/...er-refraktor-ap-80-600-evostar-ed-ota/p,15056
https://www.astroshop.de/teleskope/skywatcher-teleskop-n-150-750-pds-explorer-bd-ota/p,19163

-

Ach und evtl. auch noch von Belang:
Ich habe keinerlei Zeitdruck - kaufen werde ich mir frühestens Anfang nächstes Jahr etwas. Ich habe ein konsumfreies Jahr eingelegt und zehre gerade sehr von der Vorfreude.
Bis dahin habe ich sicherlich noch den ein oder anderen Euro auf die Seite gelegt, den ich hierfür "entbehren" kann.


Alle von euch, die bis hier hin gelesen haben (ganz egal ob sie antworten) - vielen, herzlichen Dank!
Ansonsten freue ich mich über alle Ideen & Ratschläge von euch.

Grüße
Stefan

P.S.: Wäre die Kombination beengter Balkon und Dachgeschosswohnung nicht gegeben, hätte ich mir einfach wieder jeder gute Anfänger ein 200/1200 Dobson bestellt und hier nicht so einen Roman geschrieben ;)
 
Hi Stefan
dann ist das erste Messier-Objekt ja schon abgehakt. Der Marathon kann kommen. :)

So spontan während des Lesens, hatte ich schon einen 5 oder 6" f/5 als Foto ausgeklammert wurde.
Da Du ihn selbst anführst, könnte das passen - eher als ein 80/400 auf EQ1.
5 oder 6 Zoll bieten einfach so viel mehr Öffnung und damit sichtbare Objekte, dass ein kleiner Achromat im Vergleich nicht konkurrieren kann.
Als Spiegel zudem frei von Farbfehlern, die der Achromat hat. Der kommt m.E. für Sonderfälle in Frage - ich hatte ihn als Reiseteleskop.

Ob man den Dobson von A oder B nimmt, hängt vom Preis und den Wünschen ab.

Der Heritage kann keine 2" Okulare und auch keine schweren Okulare ab. Dafür ist er kompakter zu lagern/transportieren.
Der Messier ist größer als der Heritage i.S. Lagerung/Transport, kann 2" aber die Fangspiegelspinne ist viel zu dick und der OAZ eher einfacher.
Gute Fangspiegelstreben und einen OAZ mit Untersetzung und 2" hätten die Skywatcher PDS, die visuell höher obstruiert sind als es sein müßte und die es als Dobson nicht gibt.
Hier müßtest Du Dir eine Tischmontierung bauen oder fertigen lassen. Materialkosten im Bereich 60-70 EUR, wenn man das Friktionssystem vom Teleskophändler kauft, das allein um die 50 EUR kostet.

Alternative Du kaufst einen Spiegelsatz und baust alles selbst.

Nimmst Du eine fertige azimutale Montierung, wird es gleich viel teurer. Ich benutze einen 5" PDS mit einer Giro XXL auf EQ5 Stahlrohrstativ.
Das funktioniert sehr gut, schlägt aber mit weiteren 300 EUR ca. zu Buche.
Und denk dran, Okulare ggf Sucher und Nebelfilter brauchts auch noch ;)
CS
 
Hi Antares, vielen Dank für deine Antwort!
Da hast du einige stichhaltige Punkte und ich habe etwas Input, in welche Richtung ich heute Abend Mal recherchieren werde :)
 
Hallo Stefan,

bei dem kleinen Balkon könnte ein kurzer Refraktor in der Tat das sinnvollste sein. Ich würde vielleicht eins größer einsteigen. Mit einem 100/500 Achromaten habe ich viel beobachtet, jetzt habe ich für große Felder einen 120/600, aber auch nur weil er mir günstig zulief. Den 100 mm trägt noch gut eine AZ 3 Montierung; damit ist das ganze auch sehr leicht zu schnappen und durch die Gegend zu tragen (Bäume im Garten).
Natürlich haben diese kurzen Achromaten einen deutlichen verbleibenden Farbfehler. Bei niedrigen Vergrößerungen stört das gar nicht. Wenn ich zu faul bin für Mond und Planeten ein anderes Fernrohr zu aktivieren, blende ich auf 5 cm Öffnung ab. Das ist im Objektivdeckel schon vorgesehen, man nimmt dann nur den Mittelteil ab. So verträgt das ganze sicher noch eine 80fache Vergrößerung, da sieht man auf dem Mond schon viel.

Mit etwas Geduld findest du so was gebraucht für einen vernünftigen Preis.

CS Gerhard
 
Hi Stefan,

wirkt auf mich so als ob dieser Tisch-Dobson gut passen würde:


Der 6" (150mm) Spiegel zeigt halt schon ein bisschen mehr.
Hat Push-To (manuelles GoTo), 2" OAZ.
(die Preise haben ganz schön engezogen, das hat glaube ich mal 100€ weniger gekostet)

Der Balkon wirkt aber schon sehr beschränkend, ich kann das aber nicht einschätzen.
Auf alle Fälle kann man das Dobson-chen schön auf einen kleinen niedrigeren Tisch stellen und dann im Sitzen (wichtig) beobachten.

Gruß
Peter
 
Hallo Gerhard, auch dir vielen Dank für deinen Vorschlag! Das klingt auch ganz vernünftig und der "Trick" mit der vorgesehenen Öffnung im Objektivdeckel beim Refraktor kommt mir jetzt, wo du es anbringst, auch ziemlich bekannt vor. Glaube, das habe ich in einem anderen Beitrag hier schon Mal aufgeschnappt. Habe einiges quergelesen hier und bin echt beeindruckt von der Hilfsbereitschaft hier :)
 
Hi Peter, vielen Dank für den Tipp! Da wühlt man sich tagelang durch die Teleskop-Spezialisten, den Teleskop-Express, den Astroshop und weitere Konsorten und trotzdem blieb mir das irgendwie verborgen.

Sieht auf jeden Fall spannend aus und könnte ja theoretisch auch ohne die elektronische Hilfe benutzt werden, oder?
Zwei weitere Fragen zum Verständnis:
1. Das Teleskop kann von der Montierung genommen werden und dann bspw. mit einem Skywatcher AZ4 benutzt werden?
2. Im Gegenzug könnten dann am der nun freigewordenen Tischmotierung ein anderes Teleskop am besten einen Refraktor um das Newton zu ergänzen (liebäugele ja mittelfristig mit einem ED80 oder wie oben vorgeschlagen wurde sogar bisschen was größeres) genutzt werden, richtig?
 
Hi Peter, vielen Dank für den Tipp! Da wühlt man sich tagelang durch die Teleskop-Spezialisten, den Teleskop-Express, den Astroshop und weitere Konsorten und trotzdem blieb mir das irgendwie verborgen.

Sieht auf jeden Fall spannend aus und könnte ja theoretisch auch ohne die elektronische Hilfe benutzt werden, oder?
Zwei weitere Fragen zum Verständnis:
1. Das Teleskop kann von der Montierung genommen werden und dann bspw. mit einem Skywatcher AZ4 benutzt werden?
2. Im Gegenzug könnten dann am der nun freigewordenen Tischmotierung ein anderes Teleskop am besten einen Refraktor um das Newton zu ergänzen (liebäugele ja mittelfristig mit einem ED80 oder wie oben vorgeschlagen wurde sogar bisschen was größeres) genutzt werden, richtig?
OK, meine Fragen bzgl. Austauschbarkeit des Teleskops habe ich mir gerade selbst beantworten können. Wer lesen kann :)

Aber doch noch eine Frage an die Experten unter euch: Wie schätzt ihr das von Peter vorgeschlagene Teleskop ein? Mir geistert auch das Skywatcher N 150/750 PDS Explorer durch den Kopf. Der Vergleich bietet sich ja an, oder?
 
1. Das Teleskop kann von der Montierung genommen werden und dann bspw. mit einem Skywatcher AZ4 benutzt werden?
Die AZ4 hat wohl eine Prismenschienen-Aufnahme (Vixen), also sollte das passen.

2. Im Gegenzug könnten dann am der nun freigewordenen Tischmotierung ein anderes Teleskop am besten einen Refraktor um das Newton zu ergänzen (liebäugele ja mittelfristig mit einem ED80 oder wie oben vorgeschlagen wurde sogar bisschen was größeres) genutzt werden, richtig?
Die Omegon Push+ Rockerbox hat einen Prismenschienen-Aufnahme (Vixen). Also sollte das Teleskop Rohrschellen mit Prismenschiene haben.
Bei dem ED80 musst du selber schauen. ;)

Ach Mist jetzt habe ich soviel unnötig geschrieben. ;)

Gruß
Peter
 
Hallo Stefan,

die Kombi 150/750 in Newtonbauweise ist ein Minimum fürs rein visuelle Beobachten von DeepSky-Objekten - wenn Du mehr als die Highlights sehen willst, die man an zwei Händen abzählen kann. Mit Barlow dann auch ausreichend für Mond und sehenswerte Details bei Venus, Mars, Jupiter und Saturn.

Dein Feind ist die Lichtverschmutzung der Großstadt. Auch dort ist diese Kombi aus Öffnung/Brennweite von Vorteil. Passt für Exkursionen alles ins Auto - auch mit Beifahrer.

Wie viele von uns vor Dir, wirst Du jedoch bald feststellen, dass die Koordination von Beruf, Motivation für Transport und Auf- sowie Abbau mit unserem Wetter schwierig sein wird. Der wahrscheinliche Beobachtungsort wird deshalb auf Dauer Dein Balkon bzw. Deine Fenstersternwarte werden.

Für diesen Fall empfehle ich Dir bereits zum Einstieg eine Komplettlösung wie diese hier, die Du nach den ersten visuellen Erfahrungen dann später mit einer Astrokamera aufrüsten kannst:


Gruß,
Peter
 
Aber doch noch eine Frage an die Experten unter euch: Wie schätzt ihr das von Peter vorgeschlagene Teleskop ein? Mir geistert auch das Skywatcher 150 DPS durch den Kopf. Der Vergleich bietet sich ja an, oder?
Also ich denke, diese 150mm Newtons (die Spiegel) sind alle auf einem ähnlichen Level. Vorsicht, es gibt auch nicht parabolische, die sind natürlich schlecht.

Das Omegon hat halt ganz gute Komponenten und Ausstattung.

Gruß
Peter
 
Die AZ4 hat wohl eine Prismenschienen-Aufnahme (Vixen), also sollte das passen.


Die Omegon Push+ Rockerbox hat einen Prismenschienen-Aufnahme (Vixen). Also sollte das Teleskop Rohrschellen mit Prismenschiene haben.
Bei dem ED80 musst du selber schauen. ;)

Ach Mist jetzt habe ich soviel unnötig geschrieben. ;)

Gruß
Peter
Hallo Peter, danke für deine Geduld mit mir ;)
Und so unnötig war es gar nicht. Dein Punkt mit Rohrschellen und Prismenschiene ist wichtig und habe ich notiert :)
 
Hi Peter, tja, das ist dann komplettes GoTo.

Ich bin ehrlich, ich mag das nicht, wenn jemand den Himmel erstmal kennen lernen will.
Aber das ist eine alte, nicht zu entscheidende Diskussion. ;)

Aber klar, wenn man dann mal EAA oder Astrofotografie machen will, ist das dann von Vorteil.

Gruß
Peter
 
Hallo Stefan,

die Kombi 150/750 in Newtonbauweise ist ein Minimum fürs rein visuelle Beobachten von DeepSky-Objekten - wenn Du mehr als die Highlights sehen willst, die man an zwei Händen abzählen kann. Mit Barlow dann auch ausreichend für Mond und sehenswerte Details bei Venus, Mars, Jupiter und Saturn.

Dein Feind ist die Lichtverschmutzung der Großstadt. Auch dort ist diese Kombi aus Öffnung/Brennweite von Vorteil. Passt für Exkursionen alles ins Auto - auch mit Beifahrer.

Wie viele von uns vor Dir, wirst Du jedoch bald feststellen, dass die Koordination von Beruf, Motivation für Transport und Auf- sowie Abbau mit unserem Wetter schwierig sein wird. Der wahrscheinliche Beobachtungsort wird deshalb auf Dauer Dein Balkon bzw. Deine Fenstersternwarte werden.

Für diesen Fall empfehle ich Dir bereits zum Einstieg eine Komplettlösung wie diese hier, die Du nach den ersten visuellen Erfahrungen dann später mit einer Astrokamera aufrüsten kannst:


Gruß,
Peter
Hallo Peter, auch dir vielen lieben Dank für den Tipp! Ein weiteres Modell, das ich noch nicht auf dem Schirm hatte :)
Werde es mir mal zu Gemüte führen und sieht auf den ersten Blick echt praktisch aus.
 
Hi Peter, tja, das ist dann komplettes GoTo.

Ich bin ehrlich, ich mag das nicht, wenn jemand den Himmel erstmal kennen lernen will.
Aber das ist eine alte, nicht zu entscheidende Diskussion. ;)

Gruß
Peter
Noch eine Verständnisfrage: Bedeutet GoTo zwingend, dass es über den Motor bewegt werden muss? PushTo hätte halt den Vorteil, dass ich es auch selbst versuchen kann (Stichwort Erfolgserlebnis) und manche GoTo-Motoren sind wohl ziemlich laut habe ich gelesen. Das wäre nicht so praktisch mit unserer werten Nachbarschaft zu späterer Stunde ;)
 
Hallo Stefan,

die StarDiscovery Montierung kann auf beide Arten benutzt werden. Bedenke, dass wegen der Lichtverschmutzung das vielgelobte "Starhopping" nur schlecht funktionieren wird - weil Du im Zweifel die notwendigen Referenzsterne gar nicht siehst bzw. deren relative Helligkeit nur schwer einschätzbar ist.

Insbesondere, wenn Beobachtungszeit knapp ist (w/ Arbeit, Wetterumschwung, pers. Verpflichtungen) ist GOTO der Garant für ein entspanntes Beobachten ohne Hektik.

Gruß,
Peter

Disclaimer: Ich besitze die empfohlene Kombi selbst und hatte noch eine zweite Montierung nachgekauft. Grund: Zwei Fenstersternwarten mit fest aufgestellten Geräten.
 
Hallo Peter, Hallo Stefan,

Für diesen Fall empfehle ich Dir bereits zum Einstieg eine Komplettlösung wie diese hier, die Du nach den ersten visuellen Erfahrungen dann später mit einer Astrokamera aufrüsten kannst:


Gruß,
Peter

Bezüglich SKYWATCHER-STAR-DISCOVERY-P150 würde ich etwas Vorsicht walten lassen, sicherheitshalber. f/5 ohne Justagemöglichkeit kann schief gehen, vielleicht wurde dies zwischenzeitlich aber auch gelöst ...

newtonhorror-von-skywatcher

Viele Grüsse

Markus
 
Hallo Stefan,

die StarDiscovery Montierung kann auf beide Arten benutzt werden. Bedenke, dass wegen der Lichtverschmutzung das vielgelobte "Starhopping" nur schlecht funktionieren wird - weil Du im Zweifel die notwendigen Referenzsterne gar nicht siehst bzw. deren relative Helligkeit nur schwer einschätzbar ist.

Insbesondere, wenn Beobachtungszeit knapp ist (w/ Arbeit, Wetterumschwung, pers. Verpflichtungen) ist GOTO der Garant für ein entspanntes Beobachten ohne Hektik.

Gruß,
Peter

Disclaimer: Ich besitze die empfohlene Kombi selbst und hatte noch eine zweite Montierung nachgekauft. Grund: Zwei Fenstersternwarten mit fest aufgestellten Geräten.
Hallo Peter, ja das ist mir schon mit dem Fernglas aufgefallen. Ich sehe zwar einiges mehr, als mit bloßem Auge, aber die Helligkeit ist teilweise schwer zu schätzen, wenn man es dann mit Stellarium abgleichen möchte. Behalte ich im Hinterkopf :)
 
Hallo Peter, Hallo Stefan,



Bezüglich SKYWATCHER-STAR-DISCOVERY-P150 würde ich etwas Vorsicht walten lassen, sicherheitshalber. f/5 ohne Justagemöglichkeit kann schief gehen, vielleicht wurde dies zwischenzeitlich aber auch gelöst ...

newtonhorror-von-skywatcher

Viele Grüsse

Markus
Hallo Markus, das ist ja interessant! Werde ich mir morgen Mal in Ruhe durchlesen. Jetzt ruft die Fensterbank und das Fernglas - wir haben seit Tagen endlich mal wieder halbwegs klare Sicht ;)
 
Hallo Stefan,

habe gerade mal M110 mit der StarDiscovery bestückt mit ORION ST120/600 Achromat bei Bewölkung abgelichtet. Keine Filter, kein Guiding. SV305 CMOS für ca. 150 EUR. Bewölkung siehst Du auf wetteronline. Fenstersternwarte Ost. Vor ca. 1 St. belüftet w/ Temperaturangleichung. Aufnahme mit AstroDMx, Stacking mit SIRIL. Keine weitere Bearbeitung als mit SIRIL Bordmitteln.

Soll Beispiel sein, was Du mit EAA (Electronically Assisted Astronomy) auch bei schlechten Bedingungen erreichen kannst. Denn visuell sehe ich noch nicht mal Alpheratz ....

Gruß,
Peter
 

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    Screenshot (202).png
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Hallo Stefan,

dein Motto ist also die Reduktion auf das Wesentlliche. Was liegt da näher als ein Dobson und den auch noch selbst bauen, wenn es deine handwerklichen Fähigkeiten zulassen. Ein ordentlich gebauter und gut durchdachter Dobson hat nicht mit den Spanplattendobson der Einsteigerklasse zu tun. Dann noch das ganze als 8 Zöller mit qualitativ hochwertiger Optik und Komponenten. Öffnungsverhältnis bei F/5. Wenn man ein wenig Hirnschmalz inwestiert, kann man die Grundfläche der Rockerbox klein halten, ohne an Stabilität zu verlieren. Hat man den Entschluss des Dobsonbaus gefasst, muss man sich zwangsläufig intensiv mit verschiedensten Themen beschäftigen rund um das Teleskop befassen und bekommt somit einen viel engeren Bezug zum Teleskop und zur Astronomie. Ich will gar nicht so weit gehen, das du die Optik selbst schleifst, auch das gibt es.
Der Unterschied in der Wahrnehmung zwischen 150mm und 200 mm Öffnung ist gewaltig und man kann über Jahre Beobachtungsfreude an Deep Sky Objekten, Mond, Planeten und auch an der Sonne (nur mit Folienfrontfilter) haben.
Anregungen und gelungene Exemplare gibt es zu Hauf bei der Suche im Forum und bei der großen Suchmaschine.

Gruß
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Markus,

Deine Bauchschmerzen bzgl. der "Unjustierbarkeit" seien Dir unbenommen. Meinen Newton, der mit der 1. StarDiscovery kam und umgerechnet ca. 50 EUR am damaligen Preis von 400 EUR ausmachte, habe ich noch nie zum Justieren anfassen müssen. Der bildet so scharf ab, wie am 1. Tag. Habe ihn seit über einem Jahr. Wird senkrecht auf der (ABS-)Hauptspiegelzelle auf Teppichboden abgestellt.

Gruß,
Peter
 
Hallo Peter,

Danke für Dein Feedback, ich wollte nur sicherheitshalber zur Vorsicht mahnen. Schliesslich handelt es sich insgesamt ja doch um einen höheren dreistelligen Betrag, und womöglich lesen auch weitere interessierte Neueinsteiger mit.

Hat Dein Newton auch nur einen 1 1/4"-Okularauszug, keinen 2"-OAZ?

Viele Grüsse

Markus
 
Hallo Markus,

ja nur 1,25". Ist aber für meine Astrokamera (IMX290) kein Problem. Ich denke, die Öffnung reicht auch noch für APS-C - allerdings natürlich dan mit Komakorrektor.

Was ich noch nicht umgebaut habe, ist der Okularauszug. Umgerüstet werden soll auf den kürzer bauenden vom 113er Newton wegen Einsatz eines Focal Reducers .5x. Der ist 3-fach lochkompatibel zum Standardfokusser.

Gruß,
Peter
 
Hallo,

@Stefan
Also ich hab das Startravel 80/400 und das ist ein feines kleines, preisgünstiges und vor allem sehr leichtes (1,5kg) Teleskop das man auch auf ein Fotostativ mit Kugelkopf montieren kann.
Die Nachteile sind bekannt, aber für Andromeda, diverse Sternhaufen usw. ist es allemal gut.
Das hatte ich auch schon auf Flugreisen dabei und das geht jetzt am Samstag auch wieder mit an den Gardasee.
Bei dir müßte es ja, etwas tiefer in den Schwarzwald rein, schon noch recht dunkle Stellen geben.
 
Hallo Stefan,

dann wünsche ich Dir klaren Himmel und viel Spass, meine Montierung ist auch schon eingenordet :)

Viele Grüsse

Markus
Hey Markus,

danke dir, das hatte ich - hoffe, dir ging es ähnlich :)

Habe mich gestern auf ein paar alte Bekannte konzentriert:

Screenshot_20211001-064914-01.jpeg


Kleine Frage in die Runde:
Ab wie viel Vergrößerung kann Mann erkennen, dass es sich bei Capella um einen Doppelstern handelt? Mit bloßem Auge bzw. Fernglas sehe ich nur ein wild und bunt funkelndes Etwas ;)

CS
 
Hallo Stefan,

habe gerade mal M110 mit der StarDiscovery bestückt mit ORION ST120/600 Achromat bei Bewölkung abgelichtet. Keine Filter, kein Guiding. SV305 CMOS für ca. 150 EUR. Bewölkung siehst Du auf wetteronline. Fenstersternwarte Ost. Vor ca. 1 St. belüftet w/ Temperaturangleichung. Aufnahme mit AstroDMx, Stacking mit SIRIL. Keine weitere Bearbeitung als mit SIRIL Bordmitteln.

Soll Beispiel sein, was Du mit EAA (Electronically Assisted Astronomy) auch bei schlechten Bedingungen erreichen kannst. Denn visuell sehe ich noch nicht mal Alpheratz ....

Gruß,
Peter
Hallo Peter, hui das liest sich schon ziemlich beeindruckend. Teilweise ist die Technik echt dem Menschen überlegen.

Ich glaube, ich halte es da erst mal wie mit E-Bikes: Ich erkenne die Sinnhaftigkeit elektronischer Unterstützung und das Einsatzgebiet vollkommen an, merke aber, dass für mich der Reiz darin liegt, es aus "eigener Kraft" zu meistern. Wobei ich gar nicht ausschließen möchte, dass sich das auch mal ändern können wir ;)

CS
 
Hallo Stefan,

dein Motto ist also die Reduktion auf das Wesentlliche. Was liegt da näher als ein Dobson und den auch noch selbst bauen, wenn es deine handwerklichen Fähigkeiten zulassen. Ein ordentlich gebauter und gut durchdachter Dobson hat nicht mit den Spanplattendobson der Einsteigerklasse zu tun. Dann noch das ganze als 8 Zöller mit qualitativ hochwertiger Optik und Komponenten. Öffnungsverhältnis bei F/5. Wenn man ein wenig Hirnschmalz inwestiert, kann man die Grundfläche der Rockerbox klein halten, ohne an Stabilität zu verlieren. Hat man den Entschluss des Dobsonbaus gefasst, muss man sich zwangsläufig intensiv mit verschiedensten Themen beschäftigen rund um das Teleskop befassen und bekommt somit einen viel engeren Bezug zum Teleskop und zur Astronomie. Ich will gar nicht so weit gehen, das du die Optik selbst schleifst, auch das gibt es.
Der Unterschied in der Wahrnehmung zwischen 150mm und 200 mm Öffnung ist gewaltig und man kann über Jahre Beobachtungsfreude an Deep Sky Objekten, Mond, Planeten und auch an der Sonne (nur mit Folienfrontfilter) haben.
Anregungen und gelungene Exemplare gibt es zu Hauf bei der Suche im Forum und bei der großen Suchmaschine.

Gruß
Thomas
Hallo Thomas, Danke für deinen Tipp. Ich bin ehrlich, meine handwerklichen Fähigkeiten sind doch etwas ausbaufähig. Ich habe sicherlich keine zwei linken Hände, aber wirklich ausgetobt (wie es andere hobbyweise machen), habe ich mich noch nicht. Ich hatte zuerst den Impuls zu schreiben: Nee du, basteln ist nichts für mich. Dein Argument, dass man einen viel größeren Bezug zum Teleskop hat, ist aber definitiv valide - da gebe ich dir Recht. Mein Vater ist in meinen Augen Experte in der Holzbe- und Verarbeitung und hat so ziemlich alles, was man sich an Werkzeug vorstellen kann. Er hätte sicherlich auch den ein oder anderen Tipp für mich. Wobei ich so ein Projekt erst einmal hinten anstellen würde, wegen dem begrenzten Platz (Dachgeschosswohnung & enger Balkon). Ich kenne mich, so gut das Instrument dann wäre, ich würde es aber trotzdem seltener nutzen. Kann mir aber gut vorstellen so etwas in ein paar Jahre mal zu machen, wenn ich schon einiges am Himmel erforscht habe :)

CS
 
Hallo BarFly, ja genau dieses Teleskop hatte ich mir auch schon überlegt. In meiner Vorstellung würde ich es auf die in meinem Ausgangspost verlinkte Omegon Rockerbox packen und das ganze wäre dann quasi Dauergast auf meiner Fensterbank. Vorteil wäre dann auch, wie du schon ausgeführt hast, dass es auch gut auf Reisen (nächstes Jahr dann hoffentlich wieder) wäre. Über die Nachteile dieses Teleskops habe ich auch schon ein bisschen was gelesen und glaube, dass es vor allem bei extremen Vergrößerungen auftritt, richtig? Die größte Frage, die sich mir als Laie stellt: Ist der Unterschied vom 80/400 Startravel zum 7x50 Fernglas signifikant? Also bzgl. Lichtsammelleistung und sinnvoll nutzbarer Vergrößerung?

CS
 
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