Hallo Sternenhundklaus,
eine Vergrößerung bis 200x ist nicht realistisch. Die Gläser sind bis 100x ausgelegt - mehr geht nur mit deutlicher Unschärfe und Kontrastverlust.
solche niedrigen Angaben macht man nur um auf der sicheren Seite zu sein falls ein Exemplar mal weniger gut ist.
Takahashi garantiert zb. auch nur Beugungsbegrenzt. Es wird aber bestimmt kein TAK das Werk verlassen der nur Strehl 0,8 hat.
Es gibt keinen Grund warum man mit einem erstklassigen 100mm Großfernglas nicht höher als 100 fach gehen könnte auch bei knackscharfer Abbildung.
Der Hersteller baut da keine extra Begrenzung ein.
Begrenzt wird die maximal sinnvolle Vergrößerung ausschließlich durch Öffnung, Farbkorrektur und Fertigungsqualität.
Die durch die Prismem bedingten Bildverschlechterungen lassen sich nicht beseitigen.
es gibt keinen physikalischen Effekt der bewirken würde das ein Prisma prinzipiell eine Bildverschlechterungen einführt.
Wenn es dennoch zu Bildverschlechterungen kommt dann liegt das einzig und allein an der Fertigungsqualität des Prismas.
Ein perfektes Prisma liefert an einer perfekten Optik ein perfektes Bild mit Strehl 1,0.
Bis ca. 100x sind die Gläser gut einsetzbar. Sie kommen einem entsprechend ähnlich dimensioniertem Refraktor recht nah - ohne ihn aber erreichen zu können. Für ein Fernglas sind das erstaunlich gute Werte, aber auch das beste Fernglas kann aufgrund der eingebauten Prismen keinen Refraktor schlagen. Die entsprechenden Vergleichsbeobachtungen habe ich zigmal durchgeführt (APM 100/550 ED 90° versus Binoptik 102/720 ED bzw. TSA120).
Nun das liegt aber nicht am Prisma sondern an den Eckdaten der Objektive.
Das ein 100 F5,5 Doublet bei maximal Vergrößerung von AP 0,5 bis 0,7 nicht ganz an ein 102 F7 Doublet gleicher Glaspaarung ran reicht liegt doch auf der Hand.
Und das es sich bei dieser AP auch einem erstklassigen 102 F8 FPL53 Triplet geschlagen geben muss sollte auch nicht verwundern.
Der grundsätzliche Fehler, dass Prismen die Sterne "aufblähen", kann nicht beseitigt werden.
Aber selbstverständlich kann er das!!!
Wenn es zu aufgeblasenen Sternen kommt könnte sphärische Aberration der Grund sein.
Ein Glasweg und damit natürlich auch ein Prisma verändert in der Tat die Sphärische Korrektur.
Daher muss dieser Effekt zumindest bei kleineren Öffnungszahlen wo er dann eine relevante Größenordnung annimmt bei der Korrektur des Objektivs berücksichtigt werden.
Wird das Objektiv mit Glasweg korrigiert kann es dann mit Glasweg aber genauso perfekt abbilden.
Grüße Gerd