Hallo Frank,
ich hoffe das es in Ordnung ist, wenn ich auf deine Kommentare zu meinem Bild (IC 10 - Bildbesprechung Nov 2019 01) in der Bildbesprechung hier eingehe.
Ersteinmal danke, dass du diese Bildbesprechung machst. Ich denke viele Astrofotografen können davon profitieren und
es ist eine gute Möglichkeit der "Betriebsblindheit" entgegenzuwirken.
Zu deinen Kommentaren:
- Deine Objektbeschreibung von IC10 sollte soweit korrekt sein. Ich habe zumindest keine Informationen bei meiner Recherche gefunden die etwas anderes behaupten.
- Die Kontinuumssubtraktion funktioniert hier nicht sehr gut, weil mein Ha Kanal schlecht ist (unrunde Sterne, Gradienten, ...). Ich habe mich lange gespielt bis ich etwas Brauchbares hatte das ich einbinden konnte.
Eine Maske zum Einbinden habe ich nicht verwendet, da wie du schon gesagt hast sich dann die Galaxie alleine verfärben würde. Außerdem, wenn Ha im Hintergrund ist, wäre es dann weg. Da man bei
IC 10 relativ viel "Milchstraße" dazwischen hat, ist das auch nicht unbedingt unrealistisch. Ich werde vielleicht nächstes Jahr noch einen sauberen Ha Kanal bei guten Bedingungen aufnehmen und das Bild dann noch einmal nachbearbeiten.
- Einen leichten Noise im Hintergrund zu lassen ist etwas das Tommy Nawratil immer predigt. Die Bilder wirken dadurch am Bildschirm einfach
knackiger und nicht als hätte man sie mit der Waschmaschine und ordentlich Weichspüler gewaschen. Falls ich das Bild aber ausdrucken will entrausche ich es
viel stärker. Ich finde das es im Druck besser wirkt, wenn der Hintergrund sehr glatt ist.
- Unity Gain: Für den Sensor der QHY163m gibt es von QHY sehr schöne Diagramme die zeigen wie sich die Dynamic Range, Readout Noise und Full Well mit der Gain-Einstellung ändern.
Normal verwende ich Gain 0, um die Full-Well-Kapazität maximal auszureizen und zu verhindern das die Sterne ausbrennen. Für dieses Bild habe ich
dann aber den Gain erhöht um kürzere Einzelbelichtungen machen zu können damit ich bei böigem Wind Ausschuss minimieren kann.
- Himmel an meinem Standort: Ich habe das Glück einen relativ dunklen Landhimmel zu haben. Mein Standort ist ca. 40 km außerhalb von Linz. Leider aber nur auf 250 m Seehöhe und nahe der Donau. Ergo habe ich oft Nebel und Dunst, also leider nicht optimal für Astrofotografie, aber zumindest dunkel.
- Auto Histogramm, HDR, Local Histogramm: Thomas Henne kenne ich leider nur vom Forum, da ich es noch nie zu einem DSIG treffen geschafft habe ... Diese Methoden habe ich mir aus dem Buch: Inside PixInsight von Warren A. Keller abgeschaut. Ich bin zwar jetzt nicht der größte Fan von dem Buch, es finden sich aber einige gute Tipps und Workflows darin. Zudem wie stark man HDR und LocalHistogramm einbindet, halte ich mich immer an Tommy Nawratil's Leitspruch zu solchen PI Prozessen: "Immer in homöopathischen Dosen!"
- TGV: Diesen Prozess solltest du dir Unbedingt anschauen, meiner Meinung nach der beste Algorithmus zum Entrauschen.
Abschließend noch ein Dank für deine netten Worte zu meinen Bildern, es freut mich sehr, wenn sie jemandem Gefallen!