Hallo Jan,
in der Realität wird man auch kaum einen Newton finden, der noch eine 2 mm Armdicke hat. Die Wert liegen um 0,5 mm. Also noch feiner.
Vermutlich geht die Simulation davon aus, daß eine monochromatische Punktlichtquelle verwendet wird.
Alleine die Simulation mit für einen Newton mit 2 mm Armdicke kommt der visuellen Realität schon sehr nahe, sofern man die Spikes betrachtet. Eine Doppelspinne zeigt bei meinem 10" Newton eben genau diese feinen Unterbrechungen. Dazu trägt mit Sicherheit auch noch die Oberflächentexturierung der Carbon-Streben bei.
Fotographisch im Anwendungsmodus Langzeitbelichtung (<1 sec) werden diese zu homogenen Spikes.
Bei fotographischer Anwendung im Planetenbereich kommen sie gar nicht zur Geltung. Die sogenannten Speckles die Du vielleicht ansprichst können auch Effekte sein, die Durch das Seeing hervorgerufen werden. Diese sind erwartungsgemäß an Geräten mit hoher Obstruktion weit um die eigentliche Airy-Disk verteilt (da hier ja auch mehr Energie umverteilt wird).
Ich halte mir bei der Ansicht der Studie vor Augen, dass es für einen Nachweis dieser Beugungsmuster schon Öffnungsverhältnisse von F/40..50 und Belichtungszeiten die einen Stern zu mindestens 80% zur Sättigung des Kamerachips bedürfen, um die Beugungserscheinungen sichtbar zu machen.
Das wird man praktisch auch nicht vorfinden. Sei den man möchte seine Optik am Limit testen oder kollimieren. Und dabei kommen einem Kameras mit kleinen Dynamikumfang aufgrund ihrer geringeren Full-Well-Capacity entgegen, die Pixel laufen schneller zur Sättigung an (Hallo Fee
). Aber eben in diesem speziellen Anwendungsfall. Und auch bei einer Betrachtung im Langzeitbelichtungsmodus bis zu 10 Sek.
Solltest Du mit Speckles die chromatische Verteilung innerhalb der Spikes und des Sterns ansprechen, so halte ich diese Betrachtung ebenso wenig für praxisrelevant.
Man kann sie gut in so manchen Deepsky-Fotos bewundern. Und da reden wir über Langzeitbelichtungen im klassischen Sinne. Sind aber nicht wirklich störend. Und auch nicht immer gegeben. Denn ist auch eine Frage der verwendeten Belichtungszeit, ab wann auch diese chromatsichen Verteilungen die "betroffenen" Pixel sättigen. Und damit auch eine Frage der Helligkeit eines Sternes.
Störender wären eher asymmetrischen Ausprägungen des Beugungsbildes selbst, wie sie in der Worst-Case-Konfiguration (die sich an Deinen Newton anlehnt) aufgezeigt wird.
Viele Grüße,
Gerrit